Scrunlan WockenblAlt. K. Jahrgang. Dr. F. Bodeman, Linden Straße, zwischen der Pcnn und Franklin Avenue. OfSle-Stuadc», Morgens von B—9 Nachmittag« „ 3—6 AbendS „ B—9 In Abwesenheit wirh gebeten, Nachricht zu hin »erlassen. 7".z7^ Dr. Camill Srejet, deutscher Arzt, Wnndarzt«. Geburtshelfer, Office in Wyoming Avenue, Kaiser'S Haus, dinirt von ll Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nach- Jm vfiing scdcu Montag, Mittwoch und Arei ag, von t t Borni. bis 3 Uhr Nachm. 28n7 Dr. Deutscher Arzt, Wundarzt nnd Geburtshelfer. Office im Hause von I. Schimpff, Eedarstraße. Sprechstunde» Morgens von B—9, Mittags von —3, Abends von ii—3. TM Deutsche Apotheke, 4t« Lackawanna Avenue, eben Handlcp'S McrchantS u. MechanicS Bank. 9apB H. F. Lobeck. lj Deutscht Apotheke, kitk Lackawanna Avenue. Dr. S. W. Ruch, hier eröffnet bat, in No. 2M Z?damS Ave., nördlich Krankheiten der grauen tn.—Spricht deutsch und engttsch? Officcstundcn: Morgens «on 7 9, Nachmit agS von l2j—2und kj—B. VonB Uhr Abends bis 7 Uhr Morgens in seiner Wohnung, No. 20l Adams Avenue, anzutreffen ti»9 rerfcr,'gl lüi-'llichk'.ib«e. welche dir natürlichen an Schönheit und Dauerhaftigkeit übertreffen. Jedermann ist eingeladen, sich von der Güte und Eleganz dieser Zähne zu überzeuge». Pr-iSi Halbes '»ebiß 520. ganzes Gebiß PtO. Auch werden Zähne ausgefüllt und schmerzlos ge- SgtN. Office oberhalb MathcwS Apotheke. t 4»9 Gustav Yahn, Advokat und Rechts-Anwalt, WiikeSbarre, Luzerne Co., Po., mpfieblt sich dcm dcutschc» Publikum in allen in ein Nach cinschlagcndcn Geschäften. SluSstellun «rn von Vollmachten und schriftliche Arbeiten aller Art und Kollektionen, rückständige Löhnung von Offizieren und Soldaten, Pensionen fiir solche, die m Dienste Verlegungen erhielten und arbeitSun ähi>, wurden, und fiir die Wittwen gefallener Sol datcn, sowie gegen die Ber. Staaten eise», werden schnell Ausland Ofstcc mit Stanley Woodward, Esq., Franklin Tttaße, der Kirche gegenüber. Cha«. Dupont Breck, Advokat und Sachwalter, Käufer und Verkäufer von lyrundeigenthum und Agent für den Verkauf von Lotten des alten „Slocum-Eigenthums." Ferner Agent für die Lveoming «sunt, Mutual Versicherung» Eo., inkorvorirt tB«U. Kapital über ?.<««>,»<>U. Diese Gesellschaft fährt fort, zu mäßigen Preisen zu versichern und ist pünktlich in Bezahlung aller ehrlichen Ansprüche. Offire in Sanderson u. To.« Gebäude, gegen- Ä»er dem Wyoming Haus, scranton. Ikjrg Johu (Y. Satler, Cedarstraße, Scranton, oben stets einen gutgewählten Vorrath der besten WroeerteSnnd Proviflone« Inf Lager; ebenso Porzellan- und Glaswaaren, Holz- nnd Korbwaare», sowie eine mannigfaltige Auswahl von Artikel», wie sie täglich in Hau«, yaltungcn gebraucht werden. Uns.ee Preise sind so billig als in irgend einem anderen Geschäfte, wovon sich da» deutsche Publi um gefälligst durch zahlreiche» Zuspruch über «ugen möge. Bedienung prompt und Waaren rei nach jedem Stadtthcile geliefert. 260 S Fischer « Assion. 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Grießer « Co., St>6 Lackawanna Ave., nahe Washington Ave., zeigen hiermit dem deutschen Publikum an, daß sie ihr Geschäft nach ihre« eignen neuen Gebäude nächste Thüre von ihrem früheren Platze verlegt Dem geehrten Publikum für bisherigen Zu spruch dankend, geben wir zugleich die Versicher- daß wir unsere Kunden auch in Zukunft S-rant°i^W^Fcbr."tBKS^'' Cedarstraße Möbel-Geschäft, von D. Neul« u. Sohn Li El>. Die Unterzeichnete» benachrichtigen hiermit da» deutsche Publikum und ihre Freunde, daß sie ein Möbelgeschäft in der Ileder Straße, neben Hrn. Weichel'S Branutwein-BrennereleröKnet daben, woselbst sie eine gute Auswahl von Tischen, Stüh len, Bettstellen, Schränkn und alle anderen in Fach einschlagenden Artikel uorräthig halt«».— Reparaturen werden pünktlich besorgt. den niedrig,?«» Preisen prompt ttf7ba Neuis i>. Sohn u. Co. VersictisruuA, Spedition—und—Wechsel. A. Stewart Potter («achfolger von G. H. 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Aom«t, eS soll E»ch «icht reuen! 216 Farbe d«S Stores ist himmelblau. Geheimnißvolle Pedlar, Die Töchter des Schiffbrüchigen. (Fortschung.) Am nächsten Morgen jedoch war dieser Geist verschwunden. Di» G»g»nwart war wi»d»r in ihr» R»cht» getreten und Frau König batte sogar den Muth, selbst in ruhiger Weise darauf anzuspi»l»n. Als »ia» am Abend im Parlor Photographien besah und Ernst ebenfalls seine Tamm lung vorzeigen mußte, verlangte Frau Kö nig Commentare zu diesem und jenem Ge sichte. Vorzüglich gefiel ihr der ehrwür dige Kopf von LrnstenS Vater. So schwand die Woche bis zum Picnic rasch dahin und endlich erschien der Mor gen, an welchem die Festlichkeit abgehalten werden sollte. Ernst halte erklärt, bis Mittag in der Fabrik bleiben zu wolle» und die Frauen waren den ganzen Mor gen thälig, das wichtige Geschäft der Vorbereitungen zur Toilette zu besorgen. Nicht daß Frau König für sich noch Freu de an, Pup gesunden hätte, aber sie gab stch doch mit Vergnügen dem Gedankeu hin, ihre Tochter zu schmücken und im Voraus das Aufsehe» zu genießen, wel ches Elise nothwendigerweist machen mußte. Gab es je eine Mutter, welche nicht stolz war auf ihre Töchter? Mutter liebe ist blind; ste sieht nicht Mängel, Schwächen und Fehler; aber die Vorzüge erscheinen ihr im rosigen Lichte. So auch bei Frau König, und sie hatte allerdings mehr Ursache stolz zu sein ans ihre Toch ter, als manche andere Mutter, denn Eli sen« Werth bestand nicht allein in der einnehmenden Hülle, sondern vorzüglich in den Tugenden ihres Herzens, in ihrer echten Weiblichkeit, der rein»» Einfalt ih rer Sitten. Als da« junge Mädchen nach beendeter Toilette In den Parlor trat, wo die Mutter und die Frauen schon warte ten, wurde sie mit bewundernden Blicken empfangen und das zarte Noth, welch»« beim Innewerden dieser Bewunderung über ihr Antlitz flog, fügte einen neuen vorübergehenden Neiz zu den vielen blei benden. Die Gesellschaft war nun zum Ausbruch bereit und Frau König machte den Vor schlag, die Pferdeeisenbal», z» benuhen, welche bis nahe an den Park führte, wo das Picnic gehalten werden sollte. Allein Peter legte sein Veto »in; dies schien nun einmal ein Tag der Verschwendung für ihn werden zu sollen und er erklärte der erstaunten Gesellschaft, daß er eine Drosch ke für sie bestellt habe, welche in wenigen Minuten ankommen müsse. In der That hörte man gleich darauf das Rollen von Rädern auf der Straße und ein eleganter offener Wagen hielt vor dem Hause still. Scherzend machte man sich reisefertig und Elise wurde nicht müde, Peter für seine Verschwendungssucht auszuziehen. Der Platz ibrer Bestimmung lag nicht weit von der Stadt und eine Fahrt von etner halben Stunde brachte sie an Ort und Stelle. Schon die Einfahrt tn den Park trug einen festlichen Cbarakter und war mit Flaggen und Wimpeln geschmückt. Um den Thorweg drängten sich Haufen von Kindern, welche das Treiben drin nen und draußen bewunderten und die edle Dreistigkeit zeigten, welche lungame rika so eigen ist. Die Gesellschaft stieg aus und Elise schaute mit neugierigem Blicke auf da« Panorama, welches stch vor ihren Augen entfaltete. Der Park war schon ziemlich gefüllt und plaudernde Gesell schasten und Paare saßen entweder an den Tischen, welche zwischen den Gesträuchen aufgestellt waren, oder wanderten durch die im Schmucke der Herbstblumen glän zenden Laubgänge. Allenthalben hingen bunte Papierlampen und deuteten «uf die Absicht der Unternehmer, da« Fest durch den Abend zu verlängern. Auf einer Tri büne saß ein zahlreiches Mustkchor und spielte nationale Weisen und geschäftige Auswärter liefen hin und her, um die Hungrigen und Durstigen mit auserlese nen Comfitüren und Getränken zu laben. „Hierhir, Ladies," sagte Peter und be endiglt damit die Excursto», welche Eli sen« Augen unternommen hatten, „ich weiß ei» hübsches Plätzchen, wo es Euch gewiß gefallen wird. Man hat dort eine prächtige Aussicht auf den Fluß, hört und sieht Alles, was vorgeht und ist doch eini germaßen vor den Augen der müsstgen Gaffer geschützt." Mit diesen Worten führte Peter seine Freuude vorwär»«, bis sie ziemlich tief tn den Part und an dem AbHange angelangt waren, welcher in Terrassen abfällt und dessen Fuß der plätschernde Fluß wäscht. Dort zogen sich windende Fußpfade durch da« Gebüsch und indem unsere Gesellschaft einen derselben verfolgte, gelangte sie plötz lich «ach einer Laube, welche sich halbkreis förmig gegen den Fluß off, Ute. Im Cen tuim stand ein Stetntisch und um diesen hölzerne Bänke und Armstühle, welche zum Sitzen einluden. An zwei oder drei Stellen mündeten Wege i» diesen Lustort und vrr«ittelteu nicht nur den Verkehr, sondern gestatteten auch Blicke in die landeinwärts liegenden Theile des Par ke«, wo das Wogen und Treiben immer lebhafter wurde. „Ist das Plätzchen uicht schön!" fragte Peter und erntet« dann mit großer Ge nugthuung die Lobsprüche ein, welche ihm und seinem Geschmacke gezollt wurden. Als sich jetzt dir Aufwärter de« Festaus schusses mit Erfrischungen einstellten, dul dete er zwar, daß die Damen davon «ah men, erklärte indessen die Abwahl für gänzlich unzureichend und bega? stch selbst zu dem Wirth», um besondere Bestellun gen zu mach»«. Bald kchzt» d»r Tisch un t«r »tnrr Ladung »on Conftcten, Kuchen und Wtinen, und Elise wußte wirklich nicht, ob sie ihren Augen trauen durst», als mehrrr» d»r Flasch»n durch ihr« sorg sam« Vtrhüllung mit Bltipapitr und di« vergitterten Stöpsel ihre Herkunst aus der Champagne verriethen. Selbst Frau Kö nig war überrascht. Sic hatte Peter stets als einen genauen, wenn nicht geizigen Rechner kennen gelernt und dies» plötzli che Umwandlung kam ihr wirklich nner wartet. Aber nicht allein die Gewohn heiten des Pedlars, der Mann selbst und sein Wesen sogar schienen umgewandelt. Der elegante Anzug, welcher den Platz der Alltagsjacke genommen hatte, gab ihn, gut, anstatt ihn linkisch erscheine» zu las sen, wi» dies so oft bei geringen Leuten in feinen Kleidern der Fall ist; sein Gesicht hatt» fast all» Runz»ln verloren und aus den kleinen glänzenden Augen und den lachenden Mundecken strahlte eine Freude nnd Befriedigung, welche bewiesen, daß Peter mit ganzem Herzen bei dem Feste war. Unter scherzhaften Bemerkungen entkorkte er eine Flasche nach der andern und mit jedem Glase, welches er trank oder den Andern aufnöthlgte, wurde er lebhafter, fröhlicher, geschwätziger. Auch verlor er die strenge Zurückhaltung, mit welcher »r gewöhnlich seine Absichten und Pläne zu verbergen wußte, und machte zu wiederholten Malen Anspielungen, welche Elisen» Herz klopfen machten und das Blut in ihre Wangen trieben. Buch tn Ernstens Augen lodert» heut» »in F»uer, welches Elisen fremd war nnd von dem sie nicht wußte, ob sie es auf thre Rechnung oder die des Champagners setzen sollte. Nur so viel wußte sie, daß setne Blicke gar nicht weh thaten, und daß sie über haupt viel mehr zum Genusse als zur Ueberlegung geneigt war. Und so genoß sie denn; sie war nie so glücklich gewesen und schwamm so zu sagen in einem Meere von ungetrübter Wonne. Jetzt neckte sie Peter init setner Verschwendung und daß er den Champagner so schlecht vertragen könne, jetzt suchte ste mit gutem Erfolg die Mutter in den Strudel der allgemeinen Fröhlichkeit hineinzuziehen; dann wieder wechselte ste Scherze mit Ernst oder be lauschte und belachte die lustigen Schwan k», welche derselbe aus setne« «tndtenjah ren zum Besten gab. Sie war so fröhlich, daß sie e« gar nicht einmal merkte, wie Ernst ein- oder zweimal auffuhr und ganz aus dem Tcxt» kam. Wenn sie besser Acht gegeben hätte, so würde sie bemerkt haben, wie ihr Gesellschafter plötzlich ein blasses aber reizendes Gesicht mit dunkeln, schmel zenden Augen durch dt» Gebüsche schauen sah, oder wenigstens zu schaue« glaubte, welches unbestimmte Erinnerungen in ihm wach rief und Ihn eine Zeitlang selbst für den ansteckenden Einfluß ihrer Fröhlichkeit unempfänglich inachte. Ste würde ferner gesehen haben, wie etwas später auf einem nach der Laube führenden Wege mehrere Männer erschienen, von denen der eine »in kleines, schwarzes Pflaster an d?r Schlafe trug und auf Elisen weisend, den andern Mittheilungen zu machen schien. Ernst bemerkt» ste wohl und erkannte so gleich tn dem Mann mit dem Pflaster den rüden Gesellen, welcher ihn am Abend sei ner Ankunft mit d»m Messer in der Hand angegriffen hatte. Er saß noch unschlüs sig und wußte nicht, ob er aufstehen und nach ihren« Begrhr fragen sollte, trls fle plötzlich sahen, daß fle bemerkt wurden, und sogleich ihren Rückzug antraten. Ernst war froh darüber nnd erwähnt» di» Sache nicht nur nicht, sondern hatt» st» nach w»nig»n Minuten selbst v»rg»ffrn, indem »r stch von Nruim d»m Zauber der Gegenwart und seiner B»gl»it»rtn hin gab. Der Nachmittag war rasch v»rgang»n und die Tag»«h»lle ging tn da« litblich» Halbdunkel über, welches d»« nüchternen Verstand bindet und der Phantasie di» Schwingen löst. Die laute Fröhlichkeit der Gesellschaft war zum Flüstertöne ge dämpft, der ganze Park schien in Still schweigen versunken zu sein und selbst das Mustkchor hatte aufgehört, seine Weisen zu tönte plötzlich vom benach barten Gebüsche zuerst ein» Geigt in Be gleitung einer Guitarre und gleich darauf eine silberhelle Stimme. Das Geflüster erstarb überall und die Ueberraschung in Verbindung mit der Trefflichkeit der Mu sik, der Schönheit der Stimme und der Kunstfertigkeit der unsichtbaren Sängerin hielt so zu sage» den ganzen Park wie im Zauber gefangen. Und doch paßte diese Melodie nicht an diesen Platz ; fle war so klagend und in der Stimme der Sängerin lag eine solche Fülle tiefen Schmerze«, daß Jedermann seltsam davon ergriffen wur de. Strophe auf Strophe erschallte au« dem Gebüsche, aber immer noch saß die ganze Festgesellschaft wie gebannt und stibst al« endlich der letzt» To» erstorben war, dauert« e« etntge Minuten, »h» man flch ia B»m»rkungt» über da« u»»rw«rtet» Eretgniß »rgtng. „Wer war das?" fragte Elise endlich und holte dabei ti»f Athem, wie Eiyer, der eine große Beklommenheit IoS zu «erden strebt, „wer war es?" „Ja, wer war es?" so schallte e» von hundert Lippen und man wandte sich an den Wirth um Aufklärung. Allein der Wirth hütete sich wohl, dieselbe zu geben. Niemand brauchte z» wissen, daß dt« schöne Lizzy da drinnen saß, denn da« hätte sofort den Zander zerstört. Er lä chelte also blos geheimnißvoll und schützte Eile und Geschäftigkeit vor, um nicht ant worten zu müssen. Zwar blickte manch neugieriges Auge in das Gebüsch, aber da die Dämmerung immer stärker wurde so blieb das Räthsel ungelöst. Ernst hatte Ellsens Frage wohl gehört; er hatte sich gleichsam selbst gefragt und in seinem Innern war es, als wenn er die Fragt hätte beantworten können. Unwillkürlich stieg das blaffe Gesicht mit den seltsamen Angen vor ihm auf und er fühlte sich bet der Hand ergriffen, wie am Abend seiner Ankunft, und zum zweiten M«le braimte der heiße Blick in seinem Herzen. Ab»» er No. w. wollt» »bin nicht antwort»»; »S war ibm, als ob »r etwa« zu v»rb»rg»n hätt», ohne zu wissen, wa« od»r warum. Er saß da, halb träumrnd, halb d»nk«nd, und erst, als dt» unstchtbare Musik von Neuem an hub, erlangte die Wirklichkeit ihr Recht zurück und er lauschte mit einer Aufmerk samkeit, die womöglich noch gespannter war, als das erste Mal. Diesmal war dt» Melodi» nicht kiagtnd, wie vorhin, aber man konnte ste auch nicht fröhlich nennen; ste hatte »inen kühnen, wilden Charakter, welchen die Sängerin mit s»l -teuer Kraft und Kunst auszubeuten ver stand, und war reich an spannenden Sprünge» und llebergängen. Wiederum herrschte tiefe Stille, bis zum Ende des Liedes-, die Sacke war jedenfalls ein Er folg. Der Wirth rieb stch vor Vergnügen die Händ» und nahm mit B»wußts»in die Lobsprüche hin, welch« ihm «on allen Sei t»n gtsptndet wurden, ohne jedoch sein geheimnißvolles Stillschweigen zu breche». Unbemerkt schlüpfte er zu dem Künstler paar tn da« Gebüsch und stellte einen wohlgesüllttn Korb mit Erfrischungen vor dasselbe hin. „Bravo, Lizzy," sagte er schmunztlnd, „bravo. Alter. Ihr macht Euere Sache trefflich; die Leute sind ganz entzückt von Enern Leistungen. Sie wolle» durchaus wissen, wer Ihr seid, aber ich spiele den Geheimntßvollen, wißt Ihr, das erhöht den Effekt. Doch Ihr werdet wohl hung rig und durstig sein; darum habe i» Euch einen kleinen Imbiß gebracht. Eßt nnd trink» und laßt's Euch schmecken; ich hol' den Korb hernach wirder ab. Horch, da rufen ste schon nach mir; man könnt« sich viertheilen und doch nicht Allen genüge». Ia! ja! ich komm» schon! Und noch »ins, Lizz». D»in» Li»d»r sind heut» Abend so traurig, so sonderbar. Gieb doch ein lusti ge« zum Besten, hörst Du? Der Tanz soll gleich losgehen und da wär's an der Ord nung, wenn die Leute ein wenig aufge heitert würden." D»r Wirth »ilte davon und Lizzy schick!» sich an, seinem Wunsche zu willfahren. Daß ihr Sinn nicht nach fröhlichen Me lodien stand, zeigt« der schwere Seusz»r,» welcher sich ihrem Busen entrang. Aber sie theilte darin nur das gewöhnliche Schicksal der Musiker, Sänger und Schau spieler, welche so oft Fröhlichkeit darstellen müssen, wenn's ihnen trüb und weh um « Herz ist. Si» l»rnen am Ende die Sache und ihr» Natur von rinander trennen und sagen und singen fröhliche Worte, ohne das Geringste dabei zu fühlen und zu denken. So auch Lizzy. Si» unt»r drückte ihren Seufzer, gab ihrem Vater das Stichwort und bald floß eine Fülle von lockenden, sch»rzenden, neckenden nen und Trillern üb»r ihre Lippen, welche hundert Herzen fröhlich stimmten und des Gedankens spotteten, daß Schmerz und Kummer in dem Herzen dieser Sängerin wohnen konnten. Und doch mußte e« wohl so sein. Ais Elise geendet hatte, setzte sie ihrem Vater die Spenden de« Wirthe« mit einem Pflegma, einer Einsilbigkeit vor, welche selbst seine« stumpfen Sinnen be merkbar waren und ihm mehr als »in» Frage entlockten. Si» wich ihm au« und g»noß sogar »twa« von drn Speisen, ihm zu Gefallen und zur Beruhigung. Plötz lich jedoch schien ste au« ihrer Erstarrung zu »rwachrn. Sir ergriff ihr»« Vat»rs Arm und indr« si« ihm »in „Still" tn das Ohr raunt«, lauscht« st« mit gespann ter Hzzfmerksamkeit auf mehrrr« Stimm«n, wtlch« stch io slöst«rnd«in Gespräch ihrem Verstecke zu nähern schienen. „Da wären wir wieder," hörte sie sagen «nd d«r btkannt« To« d»S Spr»ch»r« jagte ihr etn«n leichten Schauder durch die Gli»d»r, „»« war Z«it, daß wir mrn, d»n« wie ich hört«, soll sogleich der Park erlkuchtet und der Tanz begonnen werden. Begebt Euch deßhalb tn da« Boot auf Plätz« und bl«ibt auf E«erm Posten, damit Ihr zur rechten Zeit bei der Hand seid." „Ja, aber Euny," sagte jetzt eine andere ebenfalls bekannte Stimm», „kannst Du »ckuch allein mit ihr fertig werden? Da sind die Mutter und dt» zw»i Männ»r..." „Glrtchviel, Ed," erwiderte der »rstr Spr»ch»r ungeduldig, „thue nur Deine Pflicht, ich will schon mit allen fertig wer den. Die Pferd» st»h»n doch drüb»n b»- r»it?" „Jawohl, Rot»rt hat fl» btforgt und hält Wach»." „Gut d»nn, j»tzt g»ht auf Eur» Post»n. W»nn wir noch lange deifammtn bl»tb»n, so erweckt unser Flüstern am Ende Ver dacht." Di» Stimme« schwiegen jetzt »nd die schwächer werdenden Fußtritte überzeug" ten Elise, daß die Sprecher stch entfernten. Das Gehörte aber gab ihr viel zu d»nk»n. Daß d»r Man«, welcher st» b»trog»n hatt», «un damtt umging, »in» A»d»re zu ver derben, war ihr Nar und ste konnte flch «icht »»rh»hl»n, »aß fl« d«n G«g«nstand sriner Plän« kannt«. Si« wußt« von frü h«r, daß er lüsterne Blicke auf das junge Mädchen im Vorderhans« gtworftn hatt«, und da«, was vorhin von d«r Mutter und zwei Männern g»fproch»n worden war, bestätigte ihre» Argwohn. Aber, wrna ste dt»« wußt», warum ging fl» nicht aug»n blicklich zum Wirth» und v«r»tt»lt» durch ihr« Anz«ig« di« Ausführnng «ine« schänd lichen B»rbrech«>». Ja, «aru«? Wrnn »1» D»nk»lh«it nicht so tt«s »Sr«, könnten wir vielleicht «in«n s«ltsa«»n Kamps tn »»» Zügen »iese« MSdchen« lesen. Und «as mochte die Ratur de« Kampfe« sei« ? Hatte st« Ursachen, da« Verderben einer Unschuldigen zn wünsche«, die ihr wahr scheinlich fern stand, ihr niemal« da« ge ringste Leid zugefügt hatt» ? Es ist schwer zu sagen, denn wahrscheinlich waren Eli sen« Gedanken dunkel und unbestimmt und fl« dachte nicht daran, stch schast darüber z« g»b»n. Ab»r Eins stand hell vor ihre« Geiste, Eins lebte in Ih rem Herzen, und da« war das Bild eines jungen Mann»«, jene« jnngrn Mannes,