Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 14, 1870, Page 1, Image 1
Scranton Wochenblatt. 6. ZahrMs,. Dr. F. Bodema»l, Linden Straße, jwischen der Penn und Franklin Avenue. LMre-Z,u.,d<n, Morgens von B—9 Nachmittags „ Abend« B—S In Adwcsenheil wird grbelen, Nachricht,u hin terlassen. Dr. Kamill KrcjeZ, deutscher ?lr,t, Wundarzt u. Geburtshelfer, Office in Wyoming Avenue, naiser'S HauS, d inirl von N Uhr Vormittag« bi«3 Uhr Nach mittags täglich Impfung seden Montag, Mittwoch und Fre>- ag, von l l Vorm. bis l! Uhr Nachm. SBn7 vr. Deutscher Arzt. Wundarzt und (Yeburtsbelfer. Office im Hause von I. Schimpff, Eedarstraße. Sprechstunden Morgens von B—9, Mittags von —>!, Abends von b—B. Deutsche Apotheke, Lackaw an,,-, Avenue, ebcn Handlet'S McrchantS u. Mcchanics Bant. 9a?B H. F. Lobcck. » l?. Bclimitlt 6c Lo., DttttschtApothekt, Lackawanna Avenue. Dr. S. W. Ruch, der Universität von Penns,lvanien, n Pbiladelvbia, bat seit acht diesem A^damSAve., nördlich und Kinder wird besondere Aufmerksamkeit ge widme« und bei ersteren strenge Verschwiegenbeil arantirt. In der Meburtshiilfe ist er sehr ersah en. —Spricht deutsch und englisch. Offieestaiiden: Morgens von 7—S. Nachmit agS von —2 und bj—B. Von 8 Ukr Abends bis 7 Übr Morgens in seiner Wohnung, No, A>4 Adams Avenue, anzntreffen < !«!> Äaknarzt, Halbes Gebiß HZ», ganzes Gebiß N». sgen. Office oberhalb Mathews Apotheke. tio9 Gustav Hakn, Advokat und Rechts-Anwalt, n. Januar IB6K. da sshas. Dnpont Breck, Advokat und Sachwalter, Tiefe fährt fori, lohu (Y. Sailer, Wr und Proviflon«» Fischer St Assion, Grocerien und Prvviflvue», Krorerien, Mehl und Futter, deuische Früchte, Zucker, Kaffee. Tdee u. f. w. Das deutsche Pu- eingeladtti, uns mit feiner Kundschaft ' 1 s"ch^r'u.°Att?o'n.' Sämereien. Gewm, ». stcis auf Vorralb. l7mz7t» Christ. Völker, Penn Avenue, Volkers worden. Nähere Auskunft der lvjröü ihristian Völker, Pen» »»«., nah« Pünster'« Möbelftore. O. «s. <BL (^O., Tapeten Wandpapier, Fenstcr-Vorliänge, Schul-, Vlank- und Schreibdüchcr, Sprecht bei uns vvr. Karl D. 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Peter Creter, GaiiS-, S FreSco- St Ornamental-Maler, William (Alfter, Friseur, A. <?. Konarson, deutscher Uhrmacher ii Juwelier, Wyoming Ave., gegenüber dem Wyoming Hau», Scranton, ltl. Jan. IBKK ba tK. Merrifield, Advokat und Sachwalter, Office im Erchange Block, Lackawanna Ave nue. I9mzB Friedrich Tcholl, Fresco-, Haus- und Schild-Maler, Cetarstraße, im Hause von Jakob strick. Auf trage nimmt auch Hr. Charles Tropp, No l /UÜUB Bokuncli, Lehrer auf dem Piano. (7ap7N)' " Ward K» Wünftcr, Advokaten und RechtS-Anwälte, 2908 Scranton, Pa. ba Der GeheimniKvolle Pedlar, Die Töchter des Schiffbrüchigen. lgorts-xung.) Drittes Kapitel» Am nächsten Mvrgen war wieder heile e« dauerte. Glücklicherweise für die Ge müthsruhe dauerte e« aber nicht lange. Sie glich in ihrer Na tur dem Apriiwetter, wo Morgen« die das Gleichgewicht Elise»« zu stören. Ich habe schon angedeutet, daß Ernst sich diese Schwächen nicht verhehlte, daß er diesel aber e» wäre doch zu viel gesagt, wollte ich behaupten, daß sie im Ganzen sein Gefühl sür diese« Mädchen beeinträchtigt hätten. Er hatte einen jungen Kopf aus seinen Schultern, und wen» c« wahr ist, daß die Liebe alte Leute zu Thoren macht, so ist e« sicher nicht zu verwundern, daß auch sein ob sie gerade dauernde Gefühle in ihm er regt haben würde, da« fragte er sich selbst nicht, da« haben auch wir keine Gelegen fahren wird. Aber so viel steht sest, daß sie einen seltsamen Zauber auf ihn übte, einen fast magnetischen Einfluß, der au« den liefen Augen auf ihn überströmte, wenn ihr Blick ihn traf, au« den feinen Fingerspitzen, wenn ihre Hand dt» seinige berührte. Wenn sie mit ihm allein saß und muntre Einfälle über ihre Lippen sprudelten, wenn ste an seiner Seite durch die Straßen schritt, um einen Einkauf zu machen oder einen Salon zu besuchen, wo Zerstreuungen winkten, dann gab er sich diesem Zauber gänzlich hin, dann ver gaß er, was er sich in ander» Augenblicken beständig wiederholte, daß diese« bald, sehr bald ende» müsse und werde. Und e» e» dete wirtlich; noch schneller ach! und so ganz ander«, al« er gewünscht hatte. Die Depesche von Hunt«ville war beantwortet und die baldige Ankunft de« Herrn Du pont in Au«sicht gestellt worden. Damit stch nur noch um die Anzahl von Stunden, ««lch« der Roman unser«« Freunde« dauern sollte. Er hatte seine Schuldig keit gethan, hatte seiner bessern Ueberzeu gung auf Kosten seiner Neigung Folge geleistet nun wollte er die letzten Tage nach Herzenslust genießen. Aehnlich wie der Trinker die geliebte Flasche zu langem endlosen Zuge ansetzt, wenn ihr unab wendbarer Verlust in naher Zukunft be vorsteht, trank auch Ernst den berauschen den Zauber von Eilsens Gesellschaft in durstigen Züge» und gelzt« mit den Mi nuten, wie ein Geizhals mit seine» gelieb ten Goldstücken. Nur einen Gang machte er alle Tage, de» versprochenen Gang nach dem alten Pedlar. Nicht, daß er Vergnügungen daran gefunden hätte. Der alte Man» hatte ein scharfes Auge; er sah den Fortgang, das Wachsen von stalt von gutem Rath und ironische» Bemerkungen, welche wie zweischneidige Schwerter in die Wunde fuhren. Nun trifft es sich sehr selten, daß ein Patient Geschmack an seiner Arznei findet und Ernst machte keine Ausnahme. Er hatte aber einmal versprochen und wollte »u» alten Manne solch augenscheinliche Freu de au« diesen Besuchen, daß Ernst e« sür Unrecht gehalten haben würde, ihm diese und das war sicherlich nicht der geringste Punkt besprach Peter die Lage unseres jungen Freundes mit solch klarem Blicke, an, und ließ s» deutlich die Hoffnung ei ner baldigen lohnenden Beschäsligung durchschimmern, daß Ernst noch verliebter sen. erwarteten Wiedersehen auf der Brücke, als Ernst an die Thür des Pedlars klopfte und auf das „Herein!" des Insasse» die ser und Beinkleider desselben Materials de» untern. Die Füße stacken in Lchuhen von plumptm Fabrikat und auch der Strohhut auf seinem Kopse war vom bil ligsten Material. Im Munde hielt er eine tötteine Pfeife, aus weicher dichte Eintritt legte er die Zeitung nieder, erhob sich, bewillkomm!» idn mit herzlichem Handschlag und lud ihn zum Sitzen ein, indem er sich selbst wieder auf dem Zitze niederließ, den er verlasse» bot!?. „Heillose Zeiten das, lieber Meißner! beillose Zelten, sage ich. Wird aber noch schlimmer kommen, wenn sie'« schon nicht glauben «ollen, die bllnden Lrute. Ich predige mir die Zunge aus dein Munde, mahne zur Ruhe, zur Eintiachl, z.ir Vcr söhnlichkeit! aber was Hilsts? Niemand „Ihr seht schwarz, Peter. Glaubt J?r denn in Wirklichkeit, daß dieser Republik ernstliche Verwicklungen bevorstehen?" „Ob ich's glaube, Mr. Meißner, ich will Ihnen mal was sagen. Ich bin nun an die 20 Jahre im Lande umher gewan dert, in die Kreuz und die L)uer und 12 Jahre davon kommen auf den Süden. Da könnt Ihr wohl glauben, lieber Herr, daß ich sie kenne, diese Herren. Nun glaubt es mir, was jetzt da unten brau», da« habe ich seit 10 Jahren zusammenziehe» sehen, dichter und dichter, bis die Wolken so schwarz hängen, daß der kleinste An stoß zünden muß." „Und dieser Anstoß?" „Ist die bevorstehende Wahl. Kommt der Lincoln an'« Ruder, —und dazu sind alle Aussichten da, weil die Demokraten sich gespaltet haben —so bricht der Süden in offne Rebellion au«." „Sie haben aber so oft gedroht und doch immer nur gedroht. Jackson bat den Earolinern damai« doch bald da» Maul gestopft." „Jackson!" sagte der Pedlar gedehnt, „ja Jackson, lieber Herr, da« war auch ganz etwa» anders. Jetzt aber ist ein Bock Gärtner geworden, ein alter dazu und das ist, wie Sie wissen, gar immer eine mißliche Sache." „So sagt man allerdings," erwiderte Ernst lachend, „aber ich bin noch nicht lange genug hier, um die Verhältnisse richtig zu verstehen. Lassen wir also die Politik und sprechen wir von etwas An der»!. Meine Zeitist kurz gemessen und..." „Kurz gemessen?" fragte der Pedlar mit einem argwöhnischen Seitenblick. „Ei! eil ich wußte ja gar nicht, daß Ihr schon in Arbeit seid, und noch weniger, daß Ihr solch einen tyrannische» Boa« habt, welcher so genau die Minuten zählt »oa Euerm Gehen und Kimmen." „Ihr spottet wieder; indessen . . ! „Indessen nehme ich heute ganz und ! gar keine Entschuldigung an. Ich brauche ! Euch heute und nehme deßhalb hiermit feierlich Besiß von Eurer Person und Eu j rer Zeit." „Aber lieber Peter, Fräulein Elise.. ! „Wird schon nicht beißen, wen» Ihr ein wenig zu spät kommt. O:er, wenn Ihr bange seid, so gehe ich mit, halte den ersten Sturm aus und rette das Bater land." seine Jacke mit einem Rocke; „ich will Euch heute Nachmittag zeigen, wo Ihr künslig wohne» und arbeiten werdet." lich ihrer Vollendung nahten. „Es geht doch nichts über die Hinte» thüren, lieber Herr Ernst," sagte der P-d' lar und >ieb sich vergnügt die Hände, „und ten Weg durch die Borderthür gegangen, so hätte ich höchstens Grobheiten eingesackt für mekne» Vorwih; aber so .. . braucht im Wasser zu rühren, bis es tr de ist? Denk? ganz einfach, Ihr verdc kt die Stelle mir und nur mir. Oder lin he?" der Zeit; e« mag immer noch ein, acht !i« lu Tage dauern, bis die Fabrik fertig ist, und nu» fragt sich's, ob die Easse de< I»Il gen Herrn so lange aushali." Ernst schüttelte len Kopf, und der Ped lar fuhr eiirig fort: hab,n wir die Folgen von vornehmen Ve kannl,«tasten, von Beschüßerrollen und dergleichen mehr. Hättet Ihr nur wenig sters den Geiuih davon gehabt; aber nein. schlucken. Ick muß ihr wahrhaftig ein mal auf's Zimmer rücken und ihr die Le viten lesen." Dies Al!c>' war in scherzhafter Weise gesagt u»v so »ahm Ernst es auf. Doch antwortete er in ernsthaftem Tone: „Das laßt iiur gefälligst unterbleiben. Mich dürst Ihr schelten, so viel Ihr wollt; aber Elise laßt Ihr mir zufrieden, oder wir sind geschiedene Leute." „Was Ihr nur an dieser Elise Extras Ihr mir sagt, muß sie wenigsten« eben so launig wir hübsch, eben so eingebildet wie liebenswürdig sein. Und ein solche« We sen hält Euch gefangen! Macht Euch gleichgültig gegen Alles, was ein wohl meinender Freund Euch sagen kann." Ernst zuckte die Achseln, verschmähte je doch die Neckereien de« Andern zu erwie dern. Der Pedlar fuhr fort: „Als wenn Eure Elise die einzige Elise in der Welt wäre. Ich sage Euch, ich könnte Euch eine Elise zeigen, welche die Eure gänzlich in sen Schatten stellt. Aber Ihr verdient es gar nicht, da« ist die Wahrheit." Ernst lachte. „Also Ihr kennt auch eine Elise;" sagte mein. Ich habe schon am Abend meiner Ankunft ihrer drei kennen gelernt." „So?" meinte der Pedlar und machte große Augen, „und davon habe ich noch gar nicht« vernommen. Die eine Elise scheint demnach die Erinnerung an die andern ganz und gar erstickt zu haben." „Da« doch nicht; im Gegentheil, e« ist etwa« Eigne« um diese Elisen. Ich kann sentiren sich auch die andern, und ihr« Bilder fließen in- und auseinander «ii Nebelbilder. Sie sind sich ähnlich unt „Augen? Halt mal, das läßt sich schwei bestimmen. Ich denke, e« muß so wa« wi« ei» dunkle« Blau sein." „Dacht ich'« doch. Da« «ft «um mal Ao. IS. die Eiisencoitur. Entweder diese Stadt ist behext, oder die Elisen drin, oder ich." „An der legten Behauptung ist leider jetzt erzählt; ich möchte doch die <A»jchicht« dieser Elisen hören." Ihre Inspektion war jetzt vollende», und während sie ihren Rückweg nach Pitt«- bürg antraten, erzählte Ernst dem Freun de die Begebnisse jenes Abend«, so weit fle ans de» erwähnten Namen Bezug hatten. Er hatte früher schon einmal geveichtet, wie wir wissen, aber die Fremde im Mo« nvngahelahause hatte dergestalt dabei ge glänzt, daß die kleinern Lichter verborgen gebliebe» waren. Al» der Ptdlar Alle« gehört hatte, schüttelte er den Kopf und sagte dann, mehr zu sich selbst, al« zu Ernst: „Hm, ich denke, ich kenne sie, diese Eli sen, und wenn die Fremde im Hotel halb so hübsch ist, so kann man'« dem Knaben kaum übel nehmen, daß er sich den Kopf „Ihr kennt sie?" fragte Ernst lebhaft, „wie ist das möglich? Wie könnt Ihr >en mit seiner Tochler habe ich mehr al« hundert Mal gesehen, denn sie spielen zu allen Picknick« und Tanzvergnügungen." „Wirklich?" fragte Ernst mit Bedauern im Tone. „So hatte ich doch Recht «i» meiner Vermuthung. Ich sah da« Mäd chen nur weni.ze Minuten, glaubte aber Wort: „Daß sie ein wenig leicht seil Da möcht Ihr leider Recht haben. Und doch bat da« Mädrl gute Eigenschaften und sorgt für den alten Vater in treuer, wenn nicht gerade zarter Weise." „Und dieser Alte, wa« ist er?" und bat darin, wie meisten«, nur zur Hälfte Recht. Ein schwerer Schicksal«schlag icheint seine Fähigkeiten beeinträchtigt zu ang, dem Musiziren nachzugehen." „Und seine Tochter?" Der Pedlar zuckte die Achseln. te« nachsagen, d'och kommt sie in viel nichtsnutzige Gesellschaft u»d da ist e« denn nicht anders möglich, al« daß man ches an ihr hängen bleibt. Sie soll et» Bischen frei sei» in ihrem Wesen." Ernst nickte mit dem Kopse. „Das ist aber, wie gesagt, gar nicht z» »erwundein, ja, wenn nian bedenkt, wie sehr sie Gelegenheit hat, da« Schlechte t» sehen und zu treiben, so muß man sich eher wundern, daß sie n>cht schlimmer ist. Uebrigen« ist sie in der ganzen Stadt be kannt unter dem Namen der schöne» As«." dere Elise? Ihr seid mir noch Au«kunst schuldig über sie." Da« Gesicht des Pedlar« «rast. „Von der wollen wir lieber jetzt nicht sprechen. Es scheint mir fast wie Entweih liche Sirene au« der Lust ist. Für heute sie nu Engel ist. Damit müßt Ihr Euch für heute zufrieden geben." „Wie Ihr wollt, Peter," sagte Ernst gleichgültig. „Ich gestehe, ich bin nicht allzuneugierig auf diesen Engel. Wohl aber bin ich neugierig aus die Wohnung, die ich beziehen soll und die Ihr mir heut« Nachmittag zu zeigen verspracht." gleiter mit überraschtem Blick» an. „War da« nur so Zufall?" fragte ei zweifelhaft, „oder schleicht der Herr wi» der Fuchs um den Hühnerstall? Wart« er nur, da« soll ihm diesmal wenig helfen." Ernst war noch erstaunter, al« feto Be gleiter zuvor. „Peter, ich verstehe Euch wirklich nicht, Ihr sprecht in Räthseln." „Thu' ich," entgegnete Peter init au gtnscheinlichcr Befriedigung. „Nun, um so besser. Wenn die Sachen so stehen, dann kommt nur. Ich hab'« versprochen und will e« halten." Er nahm seinen Begleiter beim Arm, und führte ihn nach der It>. Straß». Auf dem W»g» dahin war er M und einftzl» (M,tz« »ieett