tHortsttzuag von der ersten Veite, 5 letzten leltgraphlschen Nachrtchten entbtel len. Dort war ebe» nicht« Neues zu se hen, oder vielmehr, e» war immer da» alte Lied: wachsende Spannung zwischen Nor den und Süden, zaghafte Maßregeln ei ner abgelebten Regierung, Conventionen der rebellisch gesinnten Staaten u, d. m. Ernst schüttelte den Kopf. „Wenn'S dem Esel zu wohl wird, so geht er auf« Ei« und bricht ein Bein," sagte »r halblaut vor sich hin und suchte nach diesem dem Volke der großen Union gestreut«« Weihrauch di« Lokalneuigkeiten auf. Da« war ein geistreicher Genuß und Ernst konnte nicht umhin, den Schweiß zu denken, den der Lokalberichterstatter bei Zusaminenschiepvung diese» buntartigen Sammelsurium« vergossen haben mochte. Da prangte seine Ehren, der Mapor, al» Großinquisitor, al« helle« Licht, al« un parteiischer Richter, und verdunkelte durch seine Sprüche den weisen Solomon. Da gab e« ferner dle gewöhnliche Ouantität von gelungenen und mißlungenen Ein brüchen, von großen und kleinen Spitz buben, von eifersüchtigen Ottelos und unglücklichen DtSdomona«, von Feuer»- brünsten, Stechaffairen, aufgesundenen Leichnamen und den sonstigen lausenden Langweiligkeit de» Blatte«, wenn die In gredienzien zum Ragout einmal weniger pikant und mannigfaltig sind. Ernst durchflog diese einem haftete, durch welchen er seinen Schützling jeden Augenblick erwartete. Da plötzlich siel sein Blick auf einen Artikel, welcher di« Ueberfchrift trägt: „Fälscher in PittS burgh." Diesmal aber ruhte» beide Au gen auf der Zeitung, als Ernst las: „Ge stern wurde der hiesigen Polizei lclegra- Sein Signalement war genau gegeben, dennoch gelang es dem Schurken bis jetzt, den Händen der Polizei zu entgehen. Man vermuthet eine neue Verkleidung und glaubt, daß der saubere Zeisig nach Cincinnatl geflohen ist. Die Polizei dort die Flügel beschneiden wird^ Ernst hatte keine Zeit, über diese» Ar tikel nachzudenken, denn noch hing sein Auge an den letzten Worten, als sich plötzlich eine leichte Hand ans seine Schulter legte und eine liebliche Stimme an sein Ohr drang. „Guten Morgen, Herr Ritter ohne Furcht,aber nicht ohne Tadel. JsteSrccht, sich dergestalt in eine häßliche Zeitung zu vertiefen, daß nian das Kommen seiner Dame überhört?" Während dieser Worte flog «in schel misches Lächeln über ihre Züge und ver klärt« dasselbe, wie der Sonnenstrahl die blumige Landschaft, wenn er sich durch Wolken niederstiehit. Der Eindruck der reizenden Erscheinung auf unsern Ernst war so überwältigend, daß er aus einen ließ, «eiche ihn erfüllte. Elisen aber schien diese stumme Sprache zu gefallen, denn sie genoß augenscheinlich den kleinen Tri umph und hielt ihren Blick unverwandt aus ihn geheftet, als ob sie ihn damit ver zaubern wolle. Benutzen wir diese Ver «irrung des Armen und geben jetzt un ihr Erscheinen auf unserer Bühne gemacht hat. Ich sage flüchtig, denn selbst die ge naueste Beschreibung der Gesichtssormen einer Person kann uns nur eine annä hernde Idee von ihr geben. Es ist nicht da« Auge, die Nase, der Mund allein, w«tch« da« Gesicht bilde», e« ist vielmehr der Einfluß dieser Theile auf einander, das „Ensemble," welches sie bilden, das die Schönheit macht. Meine Leser kennen g«»ip die Geschichte des Portrait«, an welchem all» damalig»« b«rühmten italie nischen Maler malten, jeder einen Zug. tu bewunderungswürdiger Weise, doch so, daH die Arb«it der Ersten dem Letztern verborgen war. Was war die Folge? Sin Bild, Entsetzen erregend in seiner Häßlichkeit, entsprang dieser Probe und lieferte d»n Beweis der oben ausgestellten Behauptung. Nicht allein die Form der Züge macht»die Schönheit, sondern vor züglich die Art nnd Weise, wie sie mit ein ander harmoniren. Die tadelloseste Ge stchtform läßt un» oft kalt, während wir ei» Stumpfnä«chen allerliebst finden. E« fei deshalb genug, wenn ich sage, daß Elis» zu den Frauen gehörte, welche so viel von Brün»««» und Blondin» an sich haben, daß man schwer entscheiden kann, zu weicher fle gehören. Die schneeige Haut deutete auf die Blondine, da« dunkle Haar und da« Auge wieder auf die Brü nette. Haar und Auge hatten beide einen eigenthümlichen Schiller, welcher zutvei l«n sogar die Farbe des tiefen Blau» an nahm. Dieser Schiller läßt sich schwer be schreiben, wirkte aber ähnlich, wie der zarte Fläum, welcher auf der reifen Psir fich, auf dem Flügel de« Schmetterling« liegt und den Eindruck de» „lvuell ML not" hervorbringt. Denn bei aller Frei heit ivar da« Benehmen de« jungen Mäd chen« doch streng sittsam, nicht» mehr und nicht« weniger, al» di« Ungezwungenheit, »elche in diesem Lande unter jungen Da men herrscht, in Europa aber al« Verstoß gegen den guten Ton angesehen wird. Elisen« Benehmen war wie schon gesagt i ,art b«i aller Friiheit, sonst würde sie ge-1 wiß keine Bewunderung be! Ernst erregt' haben, welcher, wie »vir wissen, keineswegs sehr liberal in diesem Punkte war. Er hatte sich schnell au« seiner Verwirrung aufgerafft und sagte, auf die Zeitung deu tend : ! „Sie müssen Ihren gehorsam»» Di»n»r entschuldig»», wtnn »r Sie einen Augen blick über Ihrem Dienste vergaß. Ich sucht» nach Spuren de» Verlorengegan genen, al» Sie mich überraschten." Elisen'» Gesicht wurde «rnsttr, aber nicht so ernst, wie vielleicht da» einer jun gen Europäerin unier gleiche» Verhält nissen geworden sein würde; ja, die Wahr ,,Da» heißt mit andern Worten, Ihre geblieben." ~E» thut mir leid, dies bejahen zu müs sen." „Und fanden Sie Andeutungen in der Zeitung, welche sich auf Pa beziehen kön nen?" Jetzt war Ernst in neuer Verlegenheit. Er konnte doch gegen Elisen nicht gut den Verdacht aussprechen, der in seiner Seele ausgestiegen und wußte auch nicht recht, wie »r sie geschickt au»forschen sollte. Sie merkte sein Zögern und sagte: ~Sie machen mich neugierig, nur her aus mit der Sprache. Ich verspreche Ih nen, nicht ohne Noth in Ohnmacht fallen zu wollen. Ist ihm wirklich etwas begeg net?" „Beruhige» Sie sich," entgegnete Ernst lebhaft. „Was ich da las, berührt un» nicht direkt. Der Artikel intercssirte mich nur, weil er des Expreßzuges erwähnt, auf welchem wir gekommen sind." „Und wie erwähnt er desselben? Die Sache muß haarsträubend sein, oder Sie würden mich mit Ihren Umschweifen nicht so lange auf die Folter spannen." „Sie sind im Irrthum befangen und un, Sie daraus zu befreien, will ich Ih nen sagen, daß der Artikel Bezug hat auf etnen uuserer Reisegefährten, einen be rüchiigteu Fälscher, dessen Bekanntschaft die Polizei auf die lebhafteste Weise zu machen wünscht." „In der Thal," sagte Elise lachend, „ich hatte keine Idee, daß wir in solch distinguirter Gesellschaft gereist sind. Und das ist Alles?" „Das ist Alle»; auch würde es mich nicht so berührt haben, wenn ich nicht ge stern Abend auf die Polizei gestoßen wäre, welche a»f diesen Schieibkünstler Jagd machte. Sie gab mir eine genaue Be schreibung seiner Person." „lind die yzgr? Vielleicht habe ich den Herrn im Wagen bemerkt." „Kurze, dicke Gestalt, grauer Sommer anzug. goldene Brille!" „Kurz, dick, graugrkleidet, goldene Bril le? Ich erinnere mich nicht, ein solches Individuum gesehen zu haben. Und doch, da! Das ist ja auf's Haar das Counter feit meines gestrengen Herrn Papa! Das wäre köstlich, wenn er der Polizei al« Fälscher in die Hände gefallen wäre." Elise klatschte vor Entzücken in die Hän d», warf sich in »inen Schaukelstuhl und überließ sich fünf Minnten lang einem unwiderstehlichen Lachkrampfe. Dann sich sammelnd, sagte sie zu Ernst unter bestän digen Versuchen, ernsthaft zu bleiben: „Entschuldigen Sie meine Unart, Mr. Meißner, allein der Gedanke, den guten Herrn Vater in den Händen dieser Cer berusse zu wissen, eingesperrt ins Gesäng- Niß, auf harter Pritsche liegend, ihn, dem kein Federbett weich genug ist! Das ist genug, den Ernsthaftesten lachen zu ma chen. Unv dann bin ich so srob, daß er nicht verloren ist, daß wir wissen, wo wir ihn finden können. Kommen Sie, mein Herr, gehen wir zum Courthau«, spielen wir den Befreier und führe» den Papa im Triumphe davon." Elise sprang aus und wäre wahrschein, lich sogleich nach Hut und Shawl gelau fen, wenn Ernst sie nicht verhindert hätte. „Eine» Augenblick, Fräulein, wenn ich bitten darf. E« thut mir leid, Ihre greu de stören zu müssen. Aber dirs»? Nrtikrl berichtigt nicht nur das Jhn»n Mitg»- Ibeilt»; er meidet ferner, daß der Verbre cher entwischt und wahrscheinlich nach Cikcinnati gegangen sei, wo man seiner habhaft zu werden gedenke." „ „Ist das so?" fragte Elis» btlrübt, „ach! das ist ja r»cht schad»; ich hatt» mich so auf di» Sc»n» im Gefängniß gefreut. Und jetzt ist auch wieder die Hoffnung ge fchwunden, den Verlorenen zu finden. D»nnoch, Si» glaub»n doch nicht etwa, daß eine Spur von Wahrheit in diesem schändlichen Artikel, daß mein Bäte» ein Betrüger ist?" Das jungt Mädchen hatte sich bei di»- sen Worten hoch ausgerichtet; ihr Ton war »rnst geworden und ihr schönes Aug» schoß Blitz». „Ich kenne Ihre» Vater nicht, mein Fräulein, aber Las, was ich von seiner Tochter gesehen habe, läßt mich das Beste von ihm denken. Sie, die Tochter »ine» Verbrecher»? Nein, ich will es nicht glau ben, ebensowenig, wie ich glauben würd», daß Naben junge Aller brüten würden." „Ich danke Ihnen," sagte Elise und reicht» Ernst ihr» Hand. Das Feuer in ihrem Aug» war gewichen unv hatt» »iner gefährlichen Innigkeit Platz gemacht. „Mein Vater hat seine Schwächen, wi» and»r» Strrbliche auch," fuhr si» fort, „aber »in Vtrbrecher ist er nicht. Und ab g»s»htn von seinem Charakter, wär« »s ihm nicht möglich gew»s»n, dies»» verbr«- ch»n zu b»gth»n, wir dab»n un« kein»» Haiden Taa in New-?otl autaed^lten, sondern lind säst au« dem »Ii di« Car« gestiegen." „Verbannen St« diese» häßlichen G«- danken," sagte Ernst beruhigen!!. „Lassen Sie un« lieb»r üb«rl»g»n, welch» Schritt» wir tbu« woll»», Ihren Vater zu finden. Ich gestehe, daß mich sein Ausbleiben be unruhigt." „Ach, ich bin so rathlos, wle hülflo«, und wenn Sie mich verlassen, weiß ich nicht, wa« ich thun soll." „Beruhigen Sie sich über diesen Punkt, Fräulein Elise, auf meinen geringen Bei stand dürfen Sie sicher zählen. Aber kön nen Sie mir keine Fingerzeige geben? Liegt in dem Charakter Ihres Vater« nichts, was ein solches Verschwinden mo tiviren könnte?" Elise dachte eine Minute lang nach. Endlich sagte sie: „Ich weiß nicht, ob ich Recht thue, das zu sagen, was ich sagen will. Sie sind mir fremd und ein Kind soll seinen Vater nicht verdächtigen. Die Umstände und di» Absichten müssen mich entschuldigen. Nicht, daß ich einen Augenblick an jenes Verbrechen, an irgend ein Verbrechen dächte! Mit Unwillen weise ich diesen Gedanken zurück. Allein ein irgend Etwas scheint meinen Vater zu drücken. Ost fährt er au» seinem Schlafe empor und starrt mit verstörtem Blicke umher, bis da» wiederkehrende Bewußtsein ihm feine Unruhe kund und steigerte sich in dem Verhältniß, wie wir un» Pittsburg nä herten. Ich würde diese Symptome nicht beachiet haben, allein jetzt, wo Ihre Frage mich zum Nachdenke» mahnt, drängen sie sich mir mitverstärkter Gewalt auf. Glau ben Sie, daß meines Vaters Verschwin de» daniii im Zusammenhange steht?" „Ihre Andeutungen bestärken mich in meiner anfänglichen Vermuthung, daß Möglichkeit eines Verbrechens?" fragte wogen, eine Zeitlang zu verschwinden." „Und seine einzige Tochter einsam, un beschützt auf offener Straße zurückzulas sen? Lassen sich Umstände denken, welche haben, daß Sie nicht leicht verzweifeln. Ihr Vater wußte dies besser als ich und zweifelte wahrscheinlich nicht daran, Sie unversehrt in dem Hotel wieder zu finden, welches er Ihnen bezeichnet hatte. Er wird eives Tage« sich einstellen, natürlich sobald eS ihm möglich ist und Alles wird in die normalen Verhältnisse zurückkeh ren." „Und Sie sind also der Meinung, daß wir gar keine Schritte zu seiner Entdeck ung thun sollen?" „L>, doch! aber vorsichtig und geräusch los. Hatte Ihr Vater seine besondere Gründe, hier eine Zeitlang zu verschwin den, so wird er uns nicht Dank wissen, die Ist ibm aber wirklich ein Leid geschedrn, so Hilst wohl di» betreffende Behörde, nicht aber das große Publikum, abgesehen da. von, daß dasselbe nur juger» die Gegen stände seiner Neugierde durchhechelt, sie ihrer Tugenden beraubt und ihnen Laster „Sie haben Recht, keine Oeffentlichkeit. Ich wünsche weder die Neugierde des Publikums, noch seine Theilnahme. Aber jetzt kommen Sie zum Frühstück. Es ist Unrecht, daß ich über meinem Kummer Ihren Comfort vergesse. Kann ich die Ehre haben mein Herr?" Tie Geschichte vom Chamäleon und de« Farben ist oft erzählt unwahr, so viel ist gewiß, daß wir Men scheu selbst wirkliche Chamäleons sind. Von tiefem Ernste, von trüber Stimmung sprang diese» junge Mädchen plötzlich über zu neckendem Muthiv,Ue». zu lebhaf ter Munterkeit. Vielleicht waren ihr diese natürlicher, als jene und ihr Geist erhielt nur die Elastizität zurück, welche das Ver schwinden des Vaters ihr eine Zeitlang Ihre Munterkeit war anst»ck»nd; kaum hatte sie den Knix ausgeführt, w»lch»r ihre letzten Wort» b»gl»itete, so sprang Ernst auf, bot ihr galant den Arm und führt» st» in da» Eßzimmer. St» fand»» »S in Folge der späten Stund» g«nz l»»r, ein Umstand, der Ihnen ganz und gar kei n»n Kummer zu verursachen schien. Si» setzten sich ni»d»r zu einem traulichen tele » letk und Elise ließ es sich nickt neh men, die Wirthin zu spielen. Sie that die« auf eine so reizende Weise, daß Ernst lie ber Gabel und Messer niedergelegt und sich an ihrem Anblick gesättigt hätte, wenn Elisen'» Aufforderunge» nicht gewesen wären. Jetzt schenkte sie ihm eine frische Tasse Kasse ein, jetzt füllte sie ein Schäl chen mit Eingemachtem für ihn; jetzt wie der empfahl sie ihm ei» saftige» Beafsteak mit solcher Beredtsamkeit, daß ei ein Bar bar hätte sein müssen, um nicht tapfer ein zubauen. So verschwand die Frühstücks stunde, so der Morgen, so ein Tag und wieder einer. »u»ge>' ! ,m s«rur» Westen. ~Lie große Wüste" —das war die Be- Äftlz'Wßteau brauchte, loelche« fich .zwi schen den FrlSgebirgen und der Sierra Nevada befindet und dessen ttefste Stelle von dem Salzsee gefüllt ist. „Die baum uud wasserlosen Ebenen," war der charak teristische Name für alle« vom Missouri allmälig nach den östlichen Abhängen der Felsgebirge aufsteigende Land. Und gewiß waren diese Bezeichnungen wohl begründet. Da« große Becken von Utah ist offenbar trockengelegter Meeres boden. Der salzhaltige Boden, das salz haltige kurz» Gras, das er erzeugt, der Salzsee selbst legen dafür Zeugniß ab. Die ganze Region trug den Charakter der Wüste und der Name, weichen die Mor wählten „Staat der Wüste" war wohlbe rechtigt. Ebenso war auf den unendlichen Ebenen östlich vom Felsengebirge wirklich Trockene Flußbette füllten sich nur zelt weis im Jahr und nur dürftig mit Was ser und nährten an ihren Ufern nur ver krüppeltes Zivergholz. Die Reise durch diese Ebenen war voll Schrecken und Elend und weißgebleichtes Gebein von Men schen und Thieren, weiches den nachrücken den Caraivanenzügtn den Weg zeigte nach den Felsgebitgk» und nach dem Gold El dorado am Pacific, gab Kunde davon und Wunderbarer Weise scheint es, al« ob sich der Charakter jener dürren Ebenen Die trockenen Flußbette füllen sich mit Schneeschmelzen in den Gebirgen, sondern das ganze Jahr hindurch, die Vegetation wird frischer und weniger vereinzelt, und im großen Basin steigt das Salzseeivasser, das keinen sichtbaren Abfluß hat, von Jahr zu Jahr. Diesseits und jenseits der Felsgebirge nimmt offenbar der Boden an Feuchtigkeit zu und damit auch die sonst so irockene Atmospbäre. Was ist der Grund davon? Oder ist man erst in letzter Zeit „ach Vollendung der Paeific bahn auf diese» Phänomen aufmerksam geworden, das vielleicht schon seit Jahren vorhanden ist? Allerdings wird diese Aenderung nicht urplötzlich gekommen sel» und wahrschein lich wird sie nur in der letzten Zeit ge »auer beobacklkt worden sein. Woher aber kommt sie 5 Es läßt sich nur anneh men, daß die vordringende Cultur, der Bodenbau, de»- immer weiter von Missouri aus in die Prairien westwärts hinein reicht und daß die Anpflanzung von Grä ser», Gesträuchen und Bäumen eine grö ßere Feuchtigkeit von Land und Lust zur golge hat. Aufmerksame Beobachter berichte», daß Flußbetten, die vor zwanzig lahren nur sehr wenig Wasser hatten, jetzt mehr ge füllt sind unv daß andere, die sonst die Hälfte de» Jahre» trocken standen, jetzt fortwährend-Wasser haben. Die Laramie-Ebene, die sonst ganz ohne Wasser war, und über welche Emigranten ihren Wasservorrath mitzunehmen hatten, ist nicht mehr ganz wasserarm. Welche Wirkung wird da» Alles auf Emigration unv Ansiedlung im Herzen der Union ausübenl Das Arkansas Flußbett war ebenso der Prco». Jetzt haben sie Wasser. Im ÄZoro Thal gab es kelne Vegeta tion, jetzt bringt es vorzüglichen Weizen' nach der?(Nrüi«d«/nz der Stadt stellte sich gen. An der ganzen Linie der Pacific Eisenbahn «ntlang. ift vffeabar jetzt mehr Feuchtigkeit im Boden, als A Jahre frü her. Was den Salzsee betrifft, so ist sein Wasser jetzt 7 Fuß höher, al» vor 10 Jah ren. Die« beweist eine bedeutende Zu nahme an Feuchtigkeit in jener ganzen Gegend. Oder sollten sich unterirdische Abflüsse de» See» verstopft, oder sollte sich sein Boden in Verbindung mit den letzten Erdbeben am P-icifie gehoben haben? Gleichviel, welche combinirten Ursachen das bewirkt haben fv steht so viel fest, daß der See in wenigen Jahren au» seinen Ufern treten wird, wenn sein Was ser in demselben Veichillnlß weiter steigt. Die Mormonen fürchten bereit», daß er alsdann ihre Anstedlungen, ja ihre heilige Stadt selbst Überflutben werde. Daniit hätte di« Aat« BtznMWehres de» gan zen A°kr es läßt sich annehmen, daß die Gewässer de» großen Bassins den Ausfluß suchen wett»», dt« jle vffcnbar früher hatten, nach der Shell Creek und von loort nach dem Colorado de» Westen« und nach dem Golf von Californien. Dieser zunehmende Kasse»!sieichthum de» großen Innern de» Co»tw.»nt« wird machen, daß mit riesiger Schnelligkeit sich dort altbt Land» teßedelt. l'.n» da sich außerdem in den Felsengebirgen Kohlen in Mengt vorgesunden haben und Eisen in Hülle und Fülle vorhanden ist, so «ird sich d»rt sebr bald zum immensen Auf schwung des Ackerbau» auch ,ine gewal tig« Industrie geselle«. Zwei Juten sprachen über die Wit- Neumond werde sie sich ändern. Da sagte der ander»! „Mei! was sangt denn der liebe Gott mit den alten Monden an?" „Nu." erwiderte der ander-» nach einige« Besinnen: „da werd«» St» rnchcn» »rau« >', a»' >'!»»': ~Zch > n r,. i, ~ sendarl, curir' die reut nach eigner Art", > kennt wohl Jeder; weniger bekannt dürfte indeß die Thatsache sei», daß der Doktor Eisenbart wirklich gelebt dat. E» ist uns > hierüber in einem Briefe de« Theologe» Heumann an den Consistorialrath Hauber . in Bückeburg (Ä. Göttingen, den 20. Januar 1742) eine zuverlässige Nachricht aufbewahrt. Es heißt darin: „In mei ner Jugend lebte ein damals sehr bekann ter Marktarzt, welcher auf allen Märkten herumzog. Ich habe ihn am Ende des vorigen Jahrhundert«, da ich zu Zeitz ein Schüler war, daselbst gesehen, als er mit gioßer Pracht ausgezogen kam, unv nach dem er auf seine Schaubüdne geliiten war, seine Rede mit »lesen Worten anfing: „Hochgeehrteste Herren! Ich bin der be rühmte Doktor Eisenbart!" Ich habe aber schon da« Ende seine» Ruhme» »riebt und glaub», daß nach Kundert Jahr»» Nie mand wissen wird, daß ein Marktschreier, Namens Eisenbart, in der Weit gewesen. Sollte aber dies mein Postscriptum so alt im Gasthofe „Zum wilde» Manne" ge starben. Die hochtrabende Inschrift des an. Sie lautet: „Allbier ruht in Gott der weiland hochedle, weit berühmte Herr Joh. Andreas Eisenbart, Königl. Großbritannischer undChurfürst iich Braunschweigisch-Lüneburgischer Pii viiegirier Landarzt, ibie auch Königl. Preußischer Rath und Hofocuiist von Magdeburg. Geboren Anno IK6I, Ge storben 1727 am 18. November. Aetatis 66 Jahr." —Heumann bat sich getäuscht, wenn er glaubte, daß Doktor Eisenhart »ach hundert Jahren vergessen sein werde. Heute noch kann man aus allen Gassen das Lied von pcrsiflirter Marktschreierei hören, dessen erster Vers merkwürdiger Weise anfängt, wie »ach Heumann's Zeug niß jene Rede des Doktors-. „Ich bin der Doktor Eisenbart". Zinsen per Jahr auf alle Depositen, die PI.tXRI nicht übersteigen, bezahlt — und fünf Prozent bei Summen über diesen Bettag. Alle« frei von 27jrkm O. Moore, Eassirer. Kauft jetzt!— Die Firma „Gebrüder Gold» SM' Wir empfehlen unseren Lesern und allen denjenigen, welche im Begriff stehen einen Parlor Ose» zu kaufen, sogleich zu den Gebrüdern Leonard iu gehen. Sie haben die größte und beste Auswahl und verlausen unter dem Kostenpreise. Man wird dabei profitiren, selbst wenn man den Ofen erst nach Jahresfrist gebrauchen will. Vergeht nicht de» Platz, Gebr. Sekweineziicktern steh,/ l(lmz7l> Metzger, Eedarstraße. Besondere Nachricht. Nachricht «ird hiermit gegeben, daß der Unter zeichnete. 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