Actmnton Wochenblatt. Ft. Jahrgang. Dr. F. Bodeman, Penn Avenue, Zm Hause de« Herrn Peter Sreter. Osilk-Stu.idert, Morgen« von B—S Nachmittag» „ Abend» B—ö In Abwesenheit wirb Herr Treter Nachricht er heilen. Dr. Camlll.Kretci, deutscher Ar,l, Wnndarzl u. Geburtshelfer, Qfstce in Wyoming Avenue, Naiser'S Hau«, dinirt vo» II Uhr Vormittag» bi»3 Uhr Nach mittag.' tSglich. Imvf» na jeden Montag. Mittwoch und Frei az, von I l Vorm. di« 3 Uhr Nachm. ?Bn7 vr. Deutscher Arzt, Wundarzt und GcburtSbelfer. Office im Hanse von I. Schinipff, Sedarstraße. Sprechstunden Morgen» von 8 —?, Mittag» von —Z, Abend» von 6—B. tt>sB Deutsche Apotheke, Lacka Wanna Avenue, eben Handle?'» Merchant» u. Mechanik» Vank. 9a>S H. F. Lobrck. « O. (Üo., DcntschcApotheke, StV Lackawanna Avenue. Öfficeftiinden - Morgen» von 7 g. 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Schon hatten die Mädchen den Ent schluß gefaßt, stch in el» Fräuleinsiift zu rückzuziehen, al« der Dir«ktor ein«» Mor gens mit freud«strahl«ndem Blick feiner Familie mittheilte, ein H«rr von Förstrr, früher Fähnrich im *t«n Infanterie-Regi ment, sei seit einigen Tagen als Jnspec tor-A»p!rant im Bureau der Gesellschaft thätig; er bezweifle nicht, der junge H«rr werde, wenn man ihn zu fesseln wisse, es sich zur Ehre schätzen, eine Tochter sein«» Vorgesetzten heimführen zu dürfen. Als der alte Herr während des Früh stück» diese Mittheilungen machte, leuchtete e» in den grauen Augen seiner corpulen ten Gattin freudig auf. Aurora warfeinen verstohlene» Blick in den Spiegel, der mit dem Ausdruck der rend Hermine mit einem boshaften Sei tenblick aus ihre Schwester die Achseln zuckt«. „H«rr von Först«r ist von altem Adel," fuhr der Direktor fort; „wenn wir auf sein« Vorfahren zurückgeybn, finden wir vielleicht, daß feine Ahnen den Grasenti !el führten; «» wäre ein deichte», diesen Titel zu reklamiren." „Ein Gras und Inspektor einer Ver sich«rung»gts«llschaft!" bemerkte H«rmin« spottend. „Weßhalb nicht?" «rwi»«rt« d«r Direk tor. „Der junge Mann hat vorgezogen, den Degen an den Nagel zu hängen und eine andere Laufbahn zu wählen; da» kann ein vernünftiger Mann ihm nicht übel nehme». Wenn er auf meine In tentionen eingeht, s» werde ich dafür sor gen, daß er zum Mildirrklvr ernannt wird, der alte Schn«idbaus steht mir im W«g«, ich hab« aus seine Pensionirung b«r«it« angktragen." Frau Bertram wars einen prüfenden Blick aus ihre älteste Tochter. „Aurora, Du mußt wieder Deine frü here Frisur tragen." sagte sie, „da» Haar netz macht Dich jugendlicher. Hermine kann einstweilen die Flechten beibehalten." „Damit Aurora nicht verdunkelt wird!" bemerkt« das jüugste Fräul«in, welche» vi«ronddr«ißig Jahre zäh!en mochte. „Ich sehe nicht ein, weßhalb ich nicht —" „Geduld!" unterbrach der Direktor da» schmollend« Mädchtn. „Z«rsplitt«rn wir vor all«» Dingen unser« Kräst« nicht! Wtoa Deine Schwester Gräfin von För ster ist. kann e» Dir nicht schwer fallen, ebtnfall» unt«r dl« Haub« zu komm«». Dt« Fr«»»»« Dein«» Schwagtr«—" „Wenn Herr von Först«r «in Mann von Takt ist. wird er wissen, daß seine Huldig ungen nur der ältesten Tochter gelten dürfen," unterbrach Aurora de« Vater; ~i» einer Familie unsere» Stande« über springt man die älteren Töchter nicht, »m die jüngeren zu heirathen." „Du könntest doch Deiner Hoffnung wohl entsagen," erwiderte Hermine, da« Köpfchen trotzig zurückwerfend. „Wenn ich so al« wäre, wie Du, würde ich meiner jüngeren Schwester d«n Vorzug «inräu j „Mit dirs«» Zänk«r«!tn werdet Ihr Alle« verderben," warnte der Direktor. „Habt Ihr noch »ich! genug Erfahrungen gemacht? Wollt Ihr auch tiefe Gelegen deit wieder »«rscherze«? Hermine, D» mußt, ohne Dich selbst um dl« Gunst d«« jung«» Manne« z» ' >«», Deine ganze Ltedeu««»rdigketlete». ihn aufDei ! »e Schwester aufmerksam zu machen, da« liegt in Deinem eigenen Interesse, denn durch die Heirath Aurora'« eröffnen sich auch für Deine Zukunft glänzende Ane sichten.—Hast Du da« verstanden?" „Nicht so ganz," eiwiderte Her«!»» spottend, ohne den stechenden Seitenblick der Schwester zu beachten; „ick weid« über di«s«n Rath nachd«nk«n und ihn zu be folg«» suchen. vorau«g«sext, »aß ich nicht Herrn von Förster besser gefalle, wie Au rora; die Möglichkeit liegt nahe." „Ich wüßte nicht, daß sie so nahe läge.'' versetzte da» älteste Fräulein mit einem Achselzucken der Geringschätzung. „Ab-! gesehen von den persönlichen Reizen, glaube ich in d«r Literatur und der Musik bed«ut«nd tiefere Kenntnisse zu besitzen —" „Die Du natürlich alle entfalten mußt," unterbrach die Mutter da» Eigenlob 5«» Mädchen«. „Ich werd« Dich unterstützen. Herr von Zoster soll Dich von der vor lheilhaftesten Seite kennen lernen." Der Direktor erhob sich. „Es wird mir lieb sein, wenn Du Dich der Sache annehmen willst," sagte «r. „Wrnn wir uns«rn Zweck erreichen, be willigeich jedem ein Geschenk von hundert Thalern." „Ich muß schon jetzt Zuschuß zu mei nem Nadelgeld fordern," nahm Aurora da« Wort, welche inzwischen zu wieder holten Malen den Spiegel um Rath ge fragt hatte; „einige seidene Kleider, ein neuer Hut —" „Du mußt natürlich Deinen, Stande gemäß auftreten," sagte dieMutür; „Dein Vater wird un» erlaub««, di« nöthig«» ! Stoff« zu kausen." „Thut, was Euch guldünkt," erwiderte der alte Herr; „ich werd« Herrn von För ster morgen aus Abend einladen; trefft al so Eure Vorkehrungen." Eine Stunde später Irat Hermann in dc.» Cabintt de« Direktor», um seinem Vorgesetzten einen Bericht zur Begutach tung vorzulegen. „Sehr gut!" sagte der alte Herr, nach d«m «r das Schriftstück g«l«s«n hatte. „Ich zweifle nicht, daß, wenn Sie mit derselben Ausdauer, welche Sie bisher bewiesen, Der junge Mann verbeug!« sich. „Apropos, meine Damen scheinen sich für Sie zu interessiren," fuhr der Direktor nach einer Pause sort. „Haben Sie viel leicht früher schon die Bekanntschaft der beiden Fräulein gemacht?" „Nicht, daß ich wüßte!" erwiderte Her mann überrascht. „Ich habe selten Bälle und Concerte besucht." „Dann «ill ich Ihnen Gelegenheit ge ben, meine Damen kennen zu lernen," sagte der Direktor zuvorkommend; „beeh ren Sie mich auf morgen Abend zu einer Tasse Thee." D«r jung« Mann ««rb«ugti sich aber mal«, «r stott«rte einige Worte de« Dan ke« und verließ, reich an Hoffnungen für die Zukunft, das Cabinet de« wohlwollen den vorgesetzten. RS. Kapitel. Die Wahrsagerin. An einer sehr entlegenen Straße der Garnisonstadt lag «in einstöckige« freund liche« Häuschen, welche», rl»g«um von einem Garten umgeben, mit seinen grü- Die Straße selbst war breit, lustig «'leg'- Nur wenigen Bewohnern der Stadt war diese» Häu»chen oder die Besitzerin desselben unbekannt. Frau Therese Berg erfreut« sich einer so «»»gedehnten Bekannt schaft, daß si« üb«r Mang«l an Bksuch nicht klag«« konnt«. Sie »erstand di« Kunst, in den Karlen, dem Kaffeesatz, dem Eidotter und anderen unversäugltchen Dingen die Zukunft eine» Jeden zu lesen, über den verbleib gestohlener Sachen Auskunft z» geben und Krankheiten, an denen die Kunst der Aerzte scheitert«, zu heil«n. Ja, vi«l« behaupteten, Mutter Berg könne den Teufel beschwören, fie reit« in j«d«r Walpurgisnacht auf einem schwar zen Ziegenbock zum Brocken, um dort mit ihren Colleginnen und dem Meister aller Hexen Eonferenz zu halten. Die Pro- I vheztiungen der alten Frau trafen oft ein. Der Grund lag wohl darin, daß grau Berg die Familie«»«rhält»isse vieler Be wohner der nicht u»b«deutenden Stadt kannte, »aß sie in ihr«m vi«lbeweg»«n L«- ben manche Erfahrung gemacht hatte und in Sachen der Physiognomik einen Scharf blick besaß, der fie s«lt«n täuschl«. El« btwohat« «it ihrrr Richt« Nannt, einer ,w«iunddr«ißigjShrigen Jungfrau, > allein da» Häutchen, in welch«» Ernst am Mittag« d«ss«lb«n Tag««, an ««lch«« d«r Dir«ctor B«rtram seiner Familie jene wichtigen Mittheilungen machte, eintrat. Al» er dir Thüre zum Wohnzimmer öffnete, fiel sein Blick auf el» alte« Müt terchen, welche« gebiugt in »ine« Lehasts« s'l s-S Sie erhob da« eckige, zahnlose Haupt, und ihre klein«n funk»late» Augen richte ten stck stst und prüfend auf da» NntliK lc» Etntrrtenden. Das Zimmer war groß, geräumig und H«U, die einfache, aber nicht geschmacklose Ziniichtunji, der frisch gescheuert», mit l Zilbersand bestreute Fußboden und der ! reinliche ? n;ug der alt«» «rau macht«» r!nen wohlthuendtn Eindruck. lic Alte ersuchte den junge» Mann, ! stand »in Tischchen. Ernst rückte »inen ! Ztubl an da»selbe und nahm Plah. ..Ich tonime im Auftrage eine« Dritten, l »m Tie ;u fragen, ob sein Besuch Ihne» -heute Nachmittag gen«hm s«i," hob «r an. „Er wird «ist gegen Abend stch einfinden, weil er da» Gerede der Leute scheut nnd e« ja leicht der Fall s«in könnte, daß I«. mand ihn hier eintreten sähe." Die Alt« nickt«. vorherig« Anm«ldung war nicht nöthig. W«nn «r auch Offizier ist, bei mir sind schon Fürsten und Grase» eingekehrt." „Er ist nur Feldwebel," fuhr Ernst fort. „Zch selbst habe ihm gerathen, durch Sie da« Orakel zu befragen." Der Blick der alten Frau ruhte for schend auf den Zsg«n de» Gefreiten. „Du hast ihm dazu gerathen—Hattest Du eine» besonder» Grund dazu? ' ! „Gewiß, und ich rechne auf Ihre H»l -se. Er liebt meine Braut, ohne zu ahnen, daß da« Mädchen, welche» er «it f«i»«r ! Lcldenschast »«rfolgt, berrii» an mich g« bunden ist." „Warum fagst Du e» ihm nicht?" fiel dle Alte ihm in'» Wer», „fürchtest Du seinen Zorn?" > Ernst.zuckte die Achseln. ! ~Meine Braut hält mich zurück. Sic ! sagt, ich müsse mich getullen; wenn der ! Feldwebel erfahre, daß ich der Bräutigam ! seiner Liebsten sei, so werde er mich mit Dt« Alle schnlltlte bedenklich da» graue ! Haupt. „Sie hat Unrecht, eh'üch währt am ! längsten." ! „Nun hat er schon «jnigtmal versucht, ! siihr Ernst sort, „ab«r jeder Versuch lst i gescheitert, weil er sein« Worte nicht an- bringen konnte. D«r Oberstabsarzt, b«l »elchem meine Braut in Dienst steht, hat ihm da« Hau» verboten, er kleidete sich in i Civil, setzte eine Perrücke auf seinen kah- len Schädel und gab stch für «in«» Bru t«r de« Märchens au». Die List gelang, aber der Hauptmann ertappte ihn, und er erhielt drei Tag« Stubenarrest. Run sah er allerding» ein, daß er auf einen gün stige» Erfolg feiner Werbung kau« hoffen dürfe, aber «inlg« Tage später-^" „Ist das Mädchen schön?" fragte die Alte ruhig. > „Groß und schlank, dunkle, feurige Au gen, da« fchwarz« Haar, dl« rothrn Lip i p«n, die blühenden Wange» —" „Genug!" unterbrach die Wahrsagerin i de» jungen Mann. ~Wi« alt ist der Fkldwebel?" » ! r« zähltn." „Dann alltrding« ist er ei» Narr!" fuhr die Alt» fort. „Er will mich um Rath fragen, eb sein« Wtrbuog «i»«» günstig«» Erfolg hab«» w«rd«k" „So ist «», und ich hoff« —" i „Still, ju»g«r Mann, «a« Du hoffst oder wünschest, kan» »icht t» Betracht i komme», ich werd« nach mei»e« Gutdün j k«n handeln." Ernst sah »erlege» die alle grau a». „Der Feldwebel ist ein Man» »ahe an den Bierzigen, und wenn man ih» »»» seiner Leidenschaft gründlich heil«n will, so muß man s«iu« Anfwtrksamktit auf «>u andere« Mädchen lenken, auf ein Mäd chen, welche» ganz zu ihm paßt. Da m«in« ich nuu, Ihre Nicht« f«i noch im m«r «in recht hübsche» Mädch«u, dabei fleißig und sparsam." „Junger Mann, Du machst die Rech ! nuiig ohne den Wirth," fiel die Alt» ihm iu'» Wort. „Weißt Du. ob «ei»» Nichte den F«ldw«b«l will?" Ernst zuckte die Achsel». „Ein Mädchen in ihre« Alter wird sich »Icht besinn«», wenn «i» anneh«barer Frrirr sich «infindet." Die Wahrsagerin haltt bet den letzten Worten «in Buch geöffnet u»d ei»» große Brille auf die ?kaf« gesetzt. ~E« Ist gut," erwiderte sie ruhig, „Du kannst gehen." Ernst erhob sich. „Darf ich mich auf Si« v»rlaffe»?" fragte «r, während er sein« Börse zog und . einen Thaler auf da« lischche» legte. Die «lt. blickte auf. fast s „Ich werde thu», wa« lch f2r Recht halt«, da« ab«r sag« ich Dir, a» D»» Ao. 6. Wa» In den Zteraen geschrieb«» steht, kann der Mensck nickt« ändern ' Resultat feine« Besuche« mit der Kahr> fageria zufrieden. In dem Augeubück, in welchem er da« Haus verließ, sah er ewe junge, elegant gekleidete Dame sich dem selben nähern. Noch ehe diese das Häu«- chen erreichte, stand die Nichte der Wahr sagerin, durch den hellen lim einer silber nen Schelle gerufen, vor der Tante ..Hast Du « gehört?" fragte die Letztere. Nannt bejahte. Die Alte nickt« befriedigt. „Handle, wie e» dir gutdünkt," fuhr sie fort. „Der Felrwebel Storch ist keine glänzende Parthie, aber Du kommst unter die Haube, und da» ist vorläufig die Hauptsache. Jetzt geh' und lege Dein Ohr fest an die Mündung de« Sprachrohr«, Fräulein Aurora Bertram spricht sehr leise." Tie jung« Dame war kurz vorher an d«n Fenstern rorbeigeschritte», da» scharfe Auge der Wahrsagerin batte sie sofort er kannt. Nauni verließ da» Zimmer und stieg eine Treppe hinauf, um in dem Eabia«», welche» über der Stube ihrer Tante lag, die Unterredung der Beiden zu belauschen. IK. Kapitel, Ernst ging ohne Zögern in die Kaserne zurück. Der Feldwebel erwartete ihn schon seit einer halben Stunde. „Na, wa» sagte sie?" fragte er in beihafter Nngeduld, al» der junge Mann >»'» Zimmer Irat. ,?a»n ich heute Abend komme»?" „Natürlich," erwiderte Ernst ruhig, „ich sagte Ihnen ja voraus, daß eine Anmel dung unnölhig sei." „ sie haben doch nicht meinen Namen genannt?" forschte der Feldwebel, der mit ! großen Schrillen seine Stube durchwan derte und dickte Rauchwolken aus seiner Pfeife blie». „Gott bewahre," erwiderte Ernst. „Ich i sagte nur, e>n Herr an« den höheren Ständen wünsche sie um Rath zu fragen." „Ein Herr au» den höheren Ständen, i —ah, das war sehr gut gesagt!" bemerkte der Feldwebel geschmeichelt. „Hartman», i Sie sind ein gescheidter Kerl, schade, daß Sie nicht weiter dienen wollen, Sie wür ! den e» auch noch zum Feldwebel bringen. Glauben Sie, daß die Alte mlr die Wahr heit sagen wird?" Ernst blickte auf, die grünen Augen sei nes vorgesetzten ruhten forschend auf ihm. „Gewiß," erwiderte er. „Glauben Sie, die Wahrsagerin würde so sehr in An spruch genomuien, wenn ihre Prophezeih ungen nicht einträfen?" Der Feldwebel rieb nachdenklich dl« Stirne. „Solche Leute sprechen in der Siegel riistg dunkel und geh«lmn!ßvoll," sagte er, l „da mag es lkicht sein, daß ihre Prophe zeihungen eintreffen; man kann sie ja deu ten, wie man will." „Frau Berg spricht sehr klar," erwidert« Ernst. d«m vi«l daran lag, die Bedenke» seine« vorgesetzten zu beseitigen. Her Feldwebel sah eine geraum« Weil» auf d«n Kasernenhof hinaus und nah« dann neben seinem Schrriber Platz. „Sagen Sie mir aufrichtig, Hartman», glauben Sie an d«n Schwind«! mit dem Wasserrimtr? Ich fürcht«, da» Mädchen hat sich einen Scherz mit mir «rlaubt; wrnn ich dieß wüßte, Hartmann, dann —'> „Dann?" fragte Ernst, al« der Vorge setzte zögerte. „Bah, lch wollte, sie säße auf de» Blocksberge; ich kann die klrin« Hexe nicht »«rgeffen. D«r Hauptmann hat vir eini gt» Tagen «in vernünftige« Wort «it mir geredet, er sagte, Shristine und der Bursche hielten mich zum Besten. Na, dem Kümmel will ich » rleflg gedenk«», «r mag fich zusammennihm««. Ich hab« ihn j hierher beschi«d«n, n«bst seinen gesammten Habseligkeiten. Lump«nparad« «ill ich ab halten, daß d«m Burschen die Seel« pfei ft» soll; geben Si« Acht, morg«n nt««t «r für dr«i Tage Quartier b«im Hüh««r surft«». d«r Hauptmann ist ih« oh»ehi» nicht grün." D«r Feldwebel hatte stch «ehr und »ehr erets«rt, «r stieß die letzt«» wort« hetser und abgebrochen hervor. > Ernst legt« die Feder hin. „Offen ge ! standen, kann ich Ihr« Zu«dau«r nicht begreifen," sagt« «r. „Christine weicht Ih ren Fragen mit ein«r Hartnäcktgkit an«, di« diutlich »«rräth. daß fi« nicht« »0» Ihnen wiss«» will." D«r Feldwebel nickte gedankenvoll. ~I», so ist et." «rwid«rt» er. ~«b«r ! so -st ich mir vornth««, mich nicht «»hr um da» Mädchen zu kümmern, fühl« ich doch nicht die Kraft, diesen rieflge» Vor satz »„«zuführen. Ich will jetzt die alt» Hex« um Rath frage»; sag» fi», ich soll» weiter kein« Hoff»u»g heg»», da»» eat k«te»e »im» »«tt».)