Scranton Wochenblatt. 6. Jahrgang. Dr. F. Boden,an, Im Haus« d«S Herrn Peter Crtler. Office-Slu.id«n, Morgens von B—9 Abends B—9 In Abwesenheit wird Herr Creter Nachricht er heilen. 7--U? Dr. Caiuill Krejei, deutscher Arzt, Wundarzt«. Geburtshelfer, Office in Wyoming Avenue, Kaiser'S HauS, rdinirt von I l Uhr Vormittag« dis 3 Uhr Nach mittags täglich. Impfung jeden Montag, Mittwoch und Frei ag, von 11 Borm. bis 3 Uhr Nachm. 28n7 Dr. Deutscher Arzt, Wundarzt nnd Geburtshelfer. Office im Hause von I. Schimvff, Cedarstraße. Sprechstunden Morgens von B—H, Mittags von —3, Abends von 6-8. IM Deutsche Apotheke, »18 Lackawanna Avenue, eben Handlev'S MerchantS u. MechanicS Bank. SapS H. F. Lobrck. lt o. (?0., Deutsche Apotheke, StS Lackawanna Avenue. W. Nttch, luig'voll die daß er eine Office hier hat, in No. 2nd englisch. 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(Sortsetzung.) 7. Kapitel. Da« Gewitter schlägt «in. Der erste G«dank« Christin«»'«, als st« ihren Herr» erblickt«, war, den B«istand de« Ob«rstabsarzt«s gegen d«n zudringli ch«» gtldtv«b«l zu b«a»spruchtn, ab«r drr alt« Herr ging, ohn« «in« dtßfallstg« Auf forderung der bedrängten Unschuld abzu warten, augenblicklich zu «in«m Angriff auf den kühnen Werber über. „Herr, was thun, Sie in meinem Hau se?" donnerte er den bestürzitn F«Idw«b«l an. „Wenn Sie mit meinerKöchin ein V«r häliniß anknüpfen wollen, so warten Sie die passende Gel«g«nhttt ab; In m«in«m Haus« dulde ich dtrglcichcn Zusammtu künst« nicht." „Er hat mir «in«n Antrag gemacht,'' s.ig!e Christin« schüchtern. „Ich habe ni« daran gedacht, «in Verhältniß mit d«m H«rrn Feldwebel anzuknüpfen." „Na, das fehlte noch!" fuhr der Ober stabsarzt auf, der jetzt Gelegenheit fand, seiner Erbitterung Luft z» machen. „Eine solch« Vogelschiuch«!" D«r grldw«bel fuhr mit b«id«n Händ«n üb«r feinen kahlen Schädel, höchst wahr scheinlich, um sich die Ueberzeugung zu verfchaffcn, ob er wirklich keine Haare mehr auf fein«m Haupte hab«. „Ich muß d«n H«rrn Oberstabsarzt bit ten, sich in feinen Ausdrückt» zu mäßig««," «rwidtrte er, und fein« grün«» Aug«» funkilttn so intensiv, al« ob sie mit ihrem Feuer den alten Herrn durchbohren woll ten. „Ach wa« mäßigt»!" polterted«Haus herr. „Ich rede wie ich denkt, und wtnn mir ein scharfes Wort entfährt, so muß man da« einem alten Manne nicht übel nehmen. Mit der Logelscheuche hat e« seine Richtigkeit. Sehen Sie nur in drn Spi«g«l, und beurth«il«n Sie selbst, ob Ihr kahl«« Haupt und di« schi«f« Nase ei nem junge» Mädch«» gefall«» könn«». W«nn Sit durchau« h«lralhen woll«n, dann sehen Sie stch unter den allen Jung fern um, bei den jungen Mädchen blüht Ihnen der Weizen nicht mehr!" Der Ftldivtbcl gürt«!« f«in«n D«g«n um und fchwi«g, auf di«s« unvtrblümte Grobheit fand er ktine Erwiderung; die, welche ihm auf d«r Zung« schwebt«, durft« «r nicht g«b«n, «til der Oberstab«arzt im Rang« übtr ihm stand. E« ärgerte Ihn zumeist, daß «r auf fein« Mängkl im B«i -f«in Christin«»'« aufmerksam gemacht wur de. Mußt« da« Mädchen »nicht di« Ach tung vor ihm vtrlieren, wenn er stch in ihrer Geg«nwart gleich «in«m Schulbuben abkanzeln ließ? Der Oberstabsarzt ließ ihm nicht die Zeit, über diese Frag« nach zudtnk«n, er öffnete dl« Thüre und «rfuch t« den Feldwebel in g«m«ff»nem Ton«, da« Hau« zu verlaff«». Wi«d«r hefteten die grünen Augen stch auf da« hochrothe Antliß de« kleinen Herrn. „D«r H«rr Oberstab«arzt dürft« di« Charge berücksichtig«»!, w«lch« ich btkltid«! Mit «in«m Mu«keti«r kann man wohl v«r« f«hr«n, wie d«r T«uf«l mit d«m Doktor Faust, ab«r «in F«ldw«b«l —" „Unt«roffizi«r od«r MuSk«ti«r, Frldw«- b«l od«r Gtfr«!t«r, mir ganz gl«ichgültig!'' fiel der Oberstabsarzt gelassen ihm in di Rede. „Wer m«in Hau« ohne meine Ein willigung zu dergl«ichk» Beschicht«» be nutzt. d«m zeige ich di« Thüre!" „Ich streite Ihnen da« Recht dazu kei n««w«g« ab," bem«rkt« d«r Feldwebel, „aber sich dabei so ri«stg«r Grobheit«» zu bedie nen, halte ich ein«s g«bildkt«n Mannes unwürdig." Der kltin« H«rr zuckte schweigend die Achseln und b«gleit«te den Feldwebel zur Hausthür«, dann kehrte er in sein Cabinet zurück. Ernst, welcher ungesehen der ganzen Scene beigewohnt hatte, «ilt« j«tzt ohne Zögtrn in die Küch«. Er wollt« dem Mädchen Vorwürfe ma ch«n, aber Christin« li«ß ihn nicht zu Wort kommen. „Ich weiß Alles, was Du nitr sagen willst," fitl sie ihm in dit Ntd«, „dtßhalb spar« di« Wort«. Was mich b«w«gt, die Werbungen des Feldwebel« und de« «in g«bild«te» Bursch«» anscheinend zu begün stigen, ist ganz allein dit Sorge für Dein und mein Wohl. Du hast b«i d«m F«ld w«b«l eintii guten Posten, dessen Annehm lichkeiten eher zu- denn abnehmen werden, so lang« er Dich als seinen Vertrauten betrachtet. Sagte ich dem F«ldw«b«l mit dürren Worten, ich wollte nicht« von ihm wissen, so mußte ich, um seinen s«rn«r«n Bewerbung«» zu «ntgehen, ihm zuglrich «rklär«n, daß meine Wahl auf Dich gefal len sei, und «s läßt sich voraussthe», daß dies« Erklärung ihn gegen Dich erbittern würde." ,'Zugegrbtn," rntg«g»et« Ernst, „aber mußt Du dieß erklär«»? W«nn Du'dtm F«ldw«b«l sagst, «r solle stch weiter k«in« Müh« geben, so ist das nach meiner An sicht genügend." „Ab«r er wird nachforsche», wer ihn au« dem Sattel gehoben hat," unterbrach Christine den zürnende» Geliebten. „Daß ich dem einfältigen Sohne des reich«» GutSbesitzrr« dann und wann ein freund liche« Wort sag«, liegt in meinem Inie resse. S«tz«n wir deßhalb die Komödie fort, bis Du zur Reserve abgehst. Du weißt ja doch, daß mein Herz Dir gehört." St« hatte di« Hände des jungen Man nes ergriffen und sah ihm mit ein«», so treuherzig«» Blick in'S Auge, daß jeder Zweifel an d«r Aufrichtigk«it ihr«r Wort« schwinden mußte. „Freilich weiß ich es, und ich glaub« «S auch," versrtzt« Ernst zögernd „ab«r —" „Ab«r?" „Die Liebäugelei gefällt mir nicht. E« soll auch nicht den Anschein haben, daß Du einen Andern begünstigst." „Aber mein Gott, Ernst," entgegu«t« das Mädchen, „mög«n st« in meinen Blik ken lest», was sie wollen, was kümmert «S uns? Wenn mir die Klugheit geböte, daß ich -" „Klugheit hin, Klugheit her!" fiel d«r junge Man» unwirsch ihr in'S Wort. „Ich will zehnmal li«b«r von Reveile bis Zapfenstreich «x«rciren, al« fortwährend di«s«n Aerger vor Augen habt». Wir schrtibtn jetzt Juli, Anfang« Oktober wer de ich zur Reftrv« «ntlass«», bis dahin sind nahtzu noch drei Monate, und in die s«r Zeit kann noch Manches verfallen, woran wir jetzt nicht d«nk«n." „So thu«, was Du nicht lassen kannst," erwiderte Christin« schmollend; „wenn Du auf m«in«n Rath nicht hörrn willst, mußt Du Dtineni «ig«n«n Kopse folg«»." Ernst blickte auf die Uhr. „ES ist die höchste Zeit, daß Ich mich in die Kaserne verfüge," sagte er, ohne dies« Bemtrkung einer Antwort zu würdigen. „Ich habe heut« Nachmittag mit Schwager gesprochen; er hält meinen Plan, einen Nebenbuhler durch d«n and«rn zu beseitigen, für gut. Erstaune deßhalb nicht, wenn Du bemerkst, daß ich anfchei nend mit Kümmel ein festes Freundfchaft«- bündniß schließ«, oder wenn d«r Feldw« bel in den nächsten Tagen den Bursch«n au« ditstm Haus« zu «ntferntn sucht; fchw«ige dazu, und vergiß nicht, daß dieß Alle« mein Werk ist." Er nicht« d«m Mädchen di» Hand zum Abschied« und verlitß das Hau«, um in di« Easerne zu «i'«n, welche er vor Za pf«nstr«lch ernichte. 8. Htapitel. Nachdem der Oberstabsarzt stch die Sa che btfchlaftn hatt«, wie feine Gattin zu sagen pflegt«, kam «r zu d«m Entschluß, ohne Aufschub mit dem Fähnrich Ruck spracht zu nehmen und di«s«m in dürr«n Worten zu «rklären, daß unter den obwal tenden Umständen aus der Heirath nichts wrrdtn könn«. Btvor tr aber ditftn Ent schluß ausführte, bat er sein: Tochter, ihm ohne Rückhalt zu gestehen, ob st« d«n Herrn von Förster wirklich so innig li«b«, daß sie nicht mehr von Ihm lass«n könn«. „Ich will Dich zur Tant« In'S Ob«r land schick«»," sagt« «r, „dort lernst Du ander« Mensch«« kenn««, ««u« Eindrückt vtrwischtn die alt«», und w«nu Du zu rückkthrst, hast Du dirs« thöricht« Li«be v«rg«ssen." Utb«r die bleich«« Züg« de« Mädchen« glitt ein wehmüthig«« Lächeln. „Ich werdt Dir in All«m g«horch«n, Vater," erwidert« st« ruhig, „nur nicht da rin, meiner Lieb« zu Herman zu entsagcn/- „Ab«r, liebe« Kind, nimm doch Ver nunft an!" bat der alte H«rr. „Wrnn wir auch uns«r« Einwilligung gebe» woll ten, Du müßtest doch mit der Hochzeit war» t«n, bis Herr von Förster zum Hauptmann avancirt ist, und bis dahin könne» noch fünfzehn, auch zwanzig Jahr« in's Land gthtN." „Ich werdt so langt warttii," entgeg net« Auguste. Der Oberstabsarzt ließ mit sichtbarem Zeichen de« Entsetzens di« Prise fall«», wrlche er eben zur Nas« führen wollt«, di« Resignation, diesen Widerstand hatt« er nicht «rwartet. „So lob«nsw«rth auf der «inen Seit« Dein Entschluß sein mag, so sehr zu ta deln ist «r auf d«r andern," nahm «, nach «iner Paus« wi«d«r das Wort. „Deine Jugend wird freudlos verstreichen. Deine Schönheit »erbleichen, und unser« Hoff nungen, di« wir aUf Dich gesetzt hatten, bleiben un«rsüllt." „Vat«r, ich kann nicht anders!" fiel Auguste ernst und gefaßt ikm in's Wort. „S«itd«m Hermann mir gesagt hat, daß er mich mehr ll«b«, denn sein Leben, fühle ich, daß Ich nur an feiner Seite glücklich werden kann; mag es kommen, wi« es will, ich bleib« ihm tr«u." Der Oberstabsarzt schüttelt« rathlos das Haupt, die Festigkeit seiner Tochter v«rwirrt« Ihn. „Es ist gut," sagte «r end lich, „H«rr von Förster wird im Laufe d«s Vormittags zu mir komme», ich will sehen, was sich thun läßt." — Auguste verließ das Cabinet mit dem festen Vertrauen, der Vater weid« «inen Ausweg finden, der Beides, dic lange Ge duldprobe und di« R«if« in'S Oberland, unnöthig mach«. Der alt« H«rr war noch zu kein«m Ent fchuss« gekommen, als der Fähnrich ein trat. „Sie haben um di« Hand m«ln«r Toch» ter Anguste angehalten," »ahm der Ober stabsarzt, d«n kürzeste» Weg wählend, das Wort. „Angesichts dieskr Wtrbung ist mir wohl die Frage erlaubt, ob nnd welche Aussichten st« mir für dic nächst« Zukunft Purpurgluth übergoß die Wangen de» Fähnrichs, «r war auf dies« Frag« wohl gefaßt, aber nicht vorb«r«ittt. „Aussichten für die nächst« Zukunft?" stotterte «r, „ich w«iß wirklich nicht —wie ich-" „Ich will Ihnen die Frag« d«utlich«r vorlegen. Einer Verlobung muß die Hoch zeit, w«nn auch nicht auf dem Fuße, doch in einem Zeitraum« von spät«st«»S zw«i bis drei Jahren folgen. Zur Hochzeit aber gehört Geld, zur Begründung de« Hausstandes ebenfalls, kurz, der nervu« rerum, das G«ld, muß Vorhand«» f«i», «h« an Vtrlobung und Hochzeit gedacht werd«» darf. Nun frage Ich Si«, besitzt« Sit ein so bed«utend«S Vermög«», daß Si« mit den Zinse» desselben die Bedürf niss« eintr kl«i»«n Familie unseres Stan des bestritt«» können? Oder, wenn dieß nicht der Fall, haben Sit «in Einkomm«n, welches den eben g«sttllt«n Anforderung«» entspricht?" „Ich hoffe, in den ersten Tagen mtin Patent al« S«condtlt«utt»ant zu «rhal t«n," »rwidtrtt dtr Fähnrich schüchttrn. „Da« ist All««, wa« Si« bi«t«n kön nen?" fragte d«r Obtrstab«arzt, indem «r stch erhob. „Mein H«rr, so sehr ich Sie auch acht« und schätz«, unt«r di«s«n Um ständen kann ich Jhrrn Antrag nicht an nehmen. Wie alt sind Sie, Htrr von Försttr?" Der jung« Mann blickt« b-troff-n auf. „Dr«i und Zwanzig," antwort«»« er klrinlaut. „Und trst Fähnrich!" fuhr dtr altt Herr spott«nd fort. „Mit dreißig Jahr«» Pr«. mi«rli«utrnan», mit fünf bis acht und »Irr zlg Hauptmann; ich bitt« SI«, H«rr von Först«r, wollcn SI« mtlner Tocht«r zumu lhtii, daß sie «in Vi«rt«llahrhundert auf den Hochzeitstag wart«n soll? Erlauben St« mir die Bemerkung, daß ich e« eine« Ehrenmanne« unwürdig halte, sich um dl« Li«b« «In«s jung«» Mädchkn« zu b« w«rben, bevor er sein« Eristrnz g«sich«rt si-ht" „H«rr ObtrstabSarztl" fuhr d«r Fähn rlch auf. „Htrr Fähnrich! Sttcktn Si« d«n vor wurf «in, Si« habtn ihn »«rdient." „Ich fühlte, daß ich Auguste liebte, wußt«, daß in«ln« Litb« Erwiderung fand," «ntschuldlgte d«r junge Mann stch; „zu rücktreten konnt« ich nicht, m«in und ihr LtbtnSglück wär« unwt«d«rbringlich v«r loren g«w«s«n." „Ist «S «twa jetzt gesichert?" «rwiderte der Oberstabsarzt. „Ich weiß wahrhaf- tig nicht, was Sie denken. Jeder Ander« an Ihrer Stell« würde, sobald er da« Auskeimen einer solchen Liebt «ntdeckt hätt«, mein Haus gemieden und, wenn ! möglich, di« Stadt »«rlass«n hab«». Si« No. 3. thatkn dirß nicht, Si« b«stärkt«n vi«lm«hr mein« Tocht«r in ihrrr Leidknschast und «rlaubtn stch jetzt, ohne Weiteres nin dt« Hand d«S Mädchkns zu w«rb«n. Uns«r« erst« Frag« ist: „Wann wollen Sie hei rathtn?" Antwort: „Vielleicht qach Ab lauf der nächsten zwanzig Jahre, wtnn ich zum Hauptmann avancirt bin." Wenn ich da« weiter erzählen wollt«, würd«n Ihre Vorgrs«tzt«n Jhn«n da« Zeugniß gkbt», daß Sie «in maaßlo« leichtsinniger Mann seien. Können Sie diese» Zeug niß wid«rl«g«n?" „Nein," sagte drr Fähnrich kinnlaut. „Aber «S ist nun «inmal gtsch«h«n." „L«ider!" fuhr d«r Ob«rstabsarzt fort, wählend «r nachdenklich auf den D«ck«l f«in«r Tabatltr« klopft«. „Wenn Si» aber glauben, dl«ß v«rpfllchtkt« mich, m«i -n« Einwilligung zu gcbkn. so ist Ihr« Hoffnung «twas zu sanguinisch«r Natur; dirs« Einwilligung wird nur dann «rsol. g«i>, w«nn Si« mir gknügcnd« B«w«is« sür ein« gesicherte Eristenz bringen." Der Fähnrich schwieg- «r mußt« di« Herrn b«stimmt«n, s«in Jawort zu v«rw«i g«rn. „Das wär« mein« Antwort auf Jhrrn Antrag. Was nun? Sagrn Si« mir offrn, was St« nun beginn«» wollen, denn a»f halben« Wege dürfen Si« nicht st«h«n bl«ib«n. Soll ich di? Werbung als «in« jugendlicht Utbtrrilung, »inen harmlos«» Schkrz betracht«»? Bon, Sie halten stch meinem Hause fern, und ich erwarte als dann von Ihnen, daß Sie nie witdtr d«n Versuch machen, stch m«in«r Tochtkr zu „Nimmermehr!" rief der Fähnrich «r -regt. „Lieber «in« Kug«l vor d«n Kopf, als —" „M«in B«st«r, r«g«n Si« stch nicht auf!" fiel der Oberstabsarzt ihm gelassen in'« Wort. „Die Kugkl ist d«r l«tzt« Trost ti li«« Schwachkops«. Sit wollen also den Antrag nicht zurücknehmen?' „Nein!" „Gut! Si« werden aber auch b«gr«if«n, daß «ine sünsundzwanzigjährigt Braut schast mir und nieiner Familie nicht di«- n«n kann; was wolle« Sie zur Abkür zung ders«lbt« b«gin»««? R«d«u Si« of fen mit mir, denke« Sie, ich f»i Ihr Vat«r." „Ich weiß «S nicht, rath«n Si« mir." D«r Oberstabsarzt wand«rt« eine g«- raume W«il« auf und ab, nahm «in« Pri se, schütt«»« rathlo« d«n Kopf und bli«b endlich vor dem jungen Mann steh«». „Sie müssen ein« andere Laufbahn neh men," sagt« er. „Htrzlich grrn, aber welch«? Z«ig«n Si« mir einen Weg, auf welchem ich vor aussichtlich mein Ziel errrichen w«rd« —" „Voraussichtlich?" fiel d«r alt« H«r ihm in's Wort. „Ntrmand kann in die Zu kunft blick««, mein Vtrmögtn beträgt zwanzigtaus«nd Thaler. Da« Geld ist in fünfprozentigen Staatspapienn ang«- ltgt." „Damit.könnt« man «in klein«S G«- fchäft gründen," m«int« der Fähnrich. „AlltrdingS, w«n» Si« di« Ha»d«lswif ftnfchaft praktisch erlernt hätten. Ich habt tintn besseren Plan. Di« Direktion d»r hitstgtn Verflch«rungS-Gts«llschaft nimmt j«d«rz«it inttlligtnt« jung« L«ut« zur Aut bildung im Berwaltungsfach« an. D«r Dirrktor ist m«in fptzi«ll«r Frrund, es ko st«t mich nur «in Wort, und Si« w«rd«n zum Inspektor ausgebildet. Als solcher «rhalt«n Sie «in Gehalt von sechs bi« acht hundert Thal«r, je »ach ihren Fähigkeit«»; r«ch»«n Si« dazu di« Zins«n d«S wtlchtS ich m«in«r Tochter al» Mitgift ge bt, so glaub« ich, daß di«s«« Einkommt» für dit «rsttn lah» zur Btstreitung Ih rer Bedürfniss« hinreichen wird. Haben Si« «inmal bei d«r G«f«llschast f«st«n Fuß gefaßt, so wird e« nur an Jhn«n li«g«n, ob Si« «S mit d«r Zeit w«it«r bring«». Was mtin«» Si« dazu? Wollen Si« diese Lausbahn einschlagt»?" Drr Fähnrich sah nachdenklich vor sich hin. „Offen gestanden, hab« ich noch nicht darüber nachgedacht," «rwidtrte rr. „Da« documtntirt wirdtr ihrtn L«icht sinn!". fuhr drr alt« H«rr «rbttt«rt fort. „Di« jungen H«rr«n l«b«n in den Tag hin«in; sobald sie «in hübsch«« Mädch«» sthtn, wisstn Si« nicht« Eiligere« zu thun, als «in Vtrhältniß mit d«ms«lb«n anzu knüpftn, an da« End« wird «i« g«dacht." Er warf «inrn Blick auf die Uhr, der Fähnrich hatte noch imm«r kein«» Ent schluß gtsaßt. „Urbtrl«g«n Sit stch meinen Lorschlag," fetzt« d«r Oberstabsarzt hinzu, ind«m «r stch «rhob, „ich hab« aug«nblicklich k«in« Z«it m«hr, mtin« Patient«» «rwarten mich, wrnn Sie zu «In«m Entfchluss« g«ko««tn sind, lhelltn Sit ihn mir mit." Dtr Fähnrich nichte dtm alten H«rr» di« Hand. „Ich dank« Ihnen," sagte «r, „Si» hab«n mir mehr Wohlivollrn und Frenud (Sieh« vi»«» Stile.)