Diesen Augenblick benutzte der Ban quier, um nach der Brust seines verhaßten Gegners einen Stoß zu jühren. Arthur packte sofort wieder den Arm, allein er fühlte, daß er verwundet fei. Jetzt erreichte sein den Höhepunkt. Er riß seinem Gegner den Dolch aus der Hand, warf ihn seitab; dann fiel seine wuchtige Faust einige Male auf den Schädel des Ban quiers ein dumpfer Schrei hallte auf, der Banquier lag bewußtlos auf dem Bo- Verena hatte sich während der letzten Augenblicke des Ringens wieder erholt und sehen müssen, wie die Schläge Ar thurs den Gegner niedergestreckt hatten. Sie begriff im Augenblick den Zusammen hang nicht. „Gott im Himmel, was geht hier vor!" rief sie mit zitternder Stimme. „Ich habe Sie von Ihrem Mörder be freit, Verena!" klang jetzt die volle und ihr so bekannte Stimme Arthurs an ihr Ohr. „Herr Faikening!.. . .Arthur!.. .Täu schen mich meine Sinne nicht?" Arthur hatte sich vom Boden aufgerafft. „Ja ich bin e«, Verena!" sagte Arthur zu der vor freudigem Schreck Bebenden. „Doch gehen Sie aus der Laube, hier ist kein Aufenthalt für Sie. Obermann ist wenigsten« so lange unschädlich, als Sie Zeit haben müssen, um in Ihr Hotel und somit in Sicherheit zu gelangen, wenn Sie e« nicht vorziehen, auf den Ball zu rückzukehren!.. . .Ich muß eilen, ebenfalls so schnell als möglich meine Wohnung zu erreichen ich bin verwundet. Der Stoß ist zwar glücklicherweise abgeprallt, all ein. .. ." „Sie sind verwundet?" rief Wrena entsetzt. Arthur bejahte. „Dann kommen Sie schnell, mein Wa gen wird Sie nach Ihrer Wohnung brin gen. O, mein Gott! und da« Alle« mei netwegen." Sie klammerte sich mit jener Heftigkeit, die gerade in bedeutungsvollen Augen blicken als Aeußerungen aufrichtiger Liebe und Zuneigung so unverhohlen zu Tage tritt, an die Seite Arthurs, daß es diesen rnnden Frauenarm um ihn schlang. Auch daß sle ihn mit HintenansHung aller gesellschaftlichen Regeln bei seinem Vor namen nannte, berührte ihn auf eine wun dersame Weise, daß er darüber beinahe seine Wunde vergessen hätte, wäre nicht plötzlich ein eigenthümlicher, stechender nert hätte. „Das kann und darf ich nicht anneh-! men, Verena. Ich will nicht einen Eklat hervorrufen, und ebensowenig möchte ich Sie compromittirt sehen. Meine Woh nung ist hier in unmittelbarer Nähe und meine Wunde jedenfalls nicht bedeutend genug." Nach einem Augenblick nachdenklichen Sinnens sagte Verena: „Sie haben Recht, Herr Falkening, ich werde Ihrem Rathe folgen. Und Ihre Wohnung?" „Nein, nein, Arthur, gewiß nicht. Da mals zwangen mich Umstände, jetzt sind sie geschwunden. Doch darüber ein anderes kann Sie nach Hause geleiten!" Verena rief den Bedienten und gab ihm den Auftrag, Arthur nach seiner Wohnung zu geleiten und ihm so lange behilflich zu sein, bis er seiner nicht mehr bedürfe. Arthur, vom Diener geführt, nahm fei nen Weg durch die eiserne Gartenpforte. 11. Traum und Wirklichkeit. In ei«rm Zimmer de« Hauses Nr. 27 in der Gartenstraße warf am Abend des Sängerin, mit einem älteren, erfahrenen Arzte vor der Wohnung Arthur galke ning's vorgefahre», hatte sich sofort nach dem Zimmer begeben und seitdem dasselbe nicht wieder verlassen. Eben flog ihr sinnender Blick über das hohe Fenster und blieb an der hellbeleuchteten Mondland schast, dem Gegenbild der gestrigen Nacht, längere Zeit hatten, als Arthurs Stimme sie plötzlich aufschreckte und sie an sein La ger trat. „O flieh nicht wieder, Verena! . . . . Bereite mir nicht wieder so herben Schmerz, ewig! .... Willst Du?" ... . e« doch Wirklichkeit!" „Es ist Wirklichkeit, Arthur!" sagte jetzt dem Lager des Aranken niedersank, ihm die herabgefallenen Haare aus der Stirn strich, feine Hand ergriff und einen glü henden Kuß darauf hauchte. Arthur schlug die Augen auf, als die Stimme Verena's an sein Ohr drang. Er richtete sich auf und erblickte sein ver meintliche« Traumbild in die Wirklichkeit versetzt. Einen Augenblick kreuzten sich die won sprechltcher Seligkeit. faltete die Hände. Vielleicht zogen Bilder seiner eigenen Jugendjahre an ihm vor über, den» als jetzt auf den Lippe» der Beiden ein gegenseitiges „Aus ewig Dein!" erklang, da überkam ihn so tiefe Rührung, daß eine Zähre über seine saltigen Man gen perlte und sich ein tiefer Seufzer sei "" . d" die Beiden aus ih rem glücklichen Traume erweckte Verena blickte erschrocken auf. Ein lebhaftes Rotb überzog ihre schönen -jüae bevor sie ihr Gesicht in die feinen, weißen Hände barg und auf dem Rohrsessel nebe» dem Lager de« Kranken sich niederlieh. Arthur sank in seine Kissen zurück. „Ich kenne und ebre diese Gefühle, Fräulein!" sagt« der Arzt in weichem To bedürse; dann empfahl er sich »nd ließ die beiden Glücklichen allein. 12. Ein GeburtStagSabend. Eilen wir mit dem raschen Fluge der Zeit über die nächsten sechs Monate hin weg.. Der Winter hatte, obgleich er ei» sehr geübter Geselle im Ringkampfe mit seinen Brüdern ist,dennoch unterlegen. Die Son ne hatte schon längst die letzten Spuren seines Daseins verwischt, denn überall sldenz liegt. Es war ein herrlicher Mai tag; Spaziergänger jeden Alters und je den Standes drängten aus den dumpfen Straßen ins Freie, wo die Lust reiner wehte und die Brust wetterte. Besonders ung in eine lange und breite zu dem Re sidenzschlosse de« Fürsten führende Linden allee endigte und die Verbindung zu meh reren außerhalb der Stadt gelegenen Ver gnügungsorten bildete. Zu beiden Seiten dieser AUee reihten sich die Villen einzelner reicher Kaufleute und Beamten mit ihren zum Theil in höchst sonderbarem Geschmack ausgeführten Gärten an einander. Unter all diesen Prachtbauten zeichnete sich aber eine Besitzung besonders aus. nicht etwa, daß ein luxuriöser Auswand dieselbe von den übrigen hervorgehoben mancher der Vorübergehenden stehen und verweilte mit sichtliche», Wohlgefallen bei der kleinen Villa, über die eine heimische Stille, ein ruhiger Frieden zu sein schien. Rings umgeben von sorg terhalb desselben eine Veranda längs des Hauses hinlief, die, von Epbeu und wildem Wein umrankt, zur Zeit des Sommers ei nen herrlichen Aufenthalt bieten mußte. Nur in der Mitte des Hauses war die Veranda durch den Aufgang zur Haus- I thüre unterbrochen, wodurch dieselbe in zwei Theile getheilt wurde. ln dem einen dieser Theile war «ine j junge Frau mit dem Arrangement eines > Tisches beschäftigt. Das eng anschließende j Kleid ließ die wohlgebildeten Forme« des Körpers deutlich hervortreten; ein weißes Kränzchen, in der Mitte von einer golde ! nen Broche in Form einer Feder zusam mengehalten, trennte das dunkle Kleid von dem üppig geformten Halse, auf dem ' sich unter dem Frauenhäubchen ein aller ' > liebstes Köpfchen bewegte. Das braune, > dicke Haar konnte von dem Häubchen nicht ' ganz gefaßt werden vielleicht lag dies ! auch gar nicht in der Absicht der Besitze > rin sondern quoll noch soweit hervor, > daß es das zarte Oval noch umrahmen > ! konnte, als wolle es den Seelenfrieden und die Herzensgüte, welche sich auf dem ' > Gesicht der Besitzerin so deutlich abspie gelten, noch mehr hervortreten lassen. ! Ein prüfender Blick glitt jetzt über den zierlich arrangirten Tisch. Der zustim mende Ausdruck des Gesichts bekundete, daß sie mit ihrem Arrangement zufrieden sei. Sie zog die kleine goldene Uhr aus dem Gürtel und strich dann, als sie sich von dem Stande der Zeit überzeugt hatte, das kleine schwarzfeidene Schürzche» glatt. „Er wird wohl nun gleich kommen .... es fehle» noch einige Minuten an halb l Sechs und um fünf Uhr ist ja bereits ! Bureauschluß. Er wird sich freuen, daß ich geordnet habe." ! Im nächsten Augenblicke trippelten die ! kleinen Füßche» zur Treppe herab und eil ten behende über den weißen Kiesweg nach der Gartenpforte, die soeben ein jun ger Mann hinter sich ins Schloß warf. ! Er hatte sich kaum »ach dem Hause ge wandt, als auch schon »in Kuß auf seinen ! Lippen brannte un» sich»dann eiu weicher Frauenarm vertrauungsvoll in den des jungen Mannes schob. Die Beide» schrit te» »ach der Veranda. „Ist es Dir recht, wenn wir den heuti gen Abend bei der herrliche» Südluft im Freien zubringe» und unter der Veranda unser Abendbrod genieße», mein lieber Arthur?" „Gewiß, meine Verena!" „Dann werde ich höre», ob mir das Arrangement geglückt ist, oder nicht!" „Wie so?" „Sieh es nur selbst!" Das junge Ehepaar schritt über die kleine Steintrcppe nach der einen Seite der Veranda, in dem der Tisch servirt war. „Ist es Dir so recht, mein Arthur?" Ein Kuß auf Verena'S Stirn gab der selben den besten Beweis für die Zufrie denheit ihres Gatten. „Ich werde mich beeilen." sagte Arthur, „meinen Anzug zu wechseln, um dann mit meinem lieben Weibchen meinen erste» Geburtstag im Eheleben zu seiern. Arthur verschwand in der Hausthüre. Verena nahm dem Dienstmädchen die Speisen ab. setzte sie aus dem Tisch zurecht, schob de» aus den ersten Bote» des Früh lings gebildeten Straus etwas weiter zu rück und drehte die in dem Weinkühler stehende Flasche herum. Mit diesen Vor bereitungen war sie kaum zu Ende, als Arthur in einem bequemen Hausanzuge zurückkehrte, um mit seinem Weibchen das Abendbrot einzunehmen. „Weißt Du auch, Verena, daß es über morgen schon ein Vierteljahr ist, seildem wir verheirathet sind?" „Schon drei Monat«? Gott, wie doch die Zeit so schnell dahin eilt!" „Es ist mir auch so, als sei es kaum drei Tage her. Die drei Monate vor unserer Hochzeit sind mir allerdings nicht so schnell veiflossen, das war eine traurige Zeit." „Lu hast sie Dir trüber gemacht und vorgestellt, als sie eigentlich war!" „So? Ei Du hättest nur meinen Herrn Vater sehen sollen, als ich ihn noch einmal persönlich um sein Jawort, um seine Einwilligung bat; Tu hallest nur beobachten solle», wie ich mit ihm kämpfte, »in ibn von der Idee der Vereinigung denn trotzdem ich ihm noch einmal durch jene Briefe, welche das Verhältniß zwischen Christine und Obermann und dessen Un sen suchte, daß ich, selbst dann, wenn mich kein anderes weibliches Wesen gefesselt hätte, dieselbe nie zu hejMhen vermöchte, so bestand er doch mit der zähesten Aus. Dauer darauf, daß ich seinen Wünschen Folge leisten solle. Es war ein heißer Kamps, bis ich meinen Willen durchsetzte. Und dann möchte ich um keinen Preis die Scene wiederholt wissen, die sich bei der Auszahlung meines mütterliche» Vermö gens entwickelte, als ich ihm zum letzten Wuth zittender Stimme die Worte ber vorpreßte: „Ich habe einen Sohn gehabt von nun an kenne ich keinen mehr!" Verena, das waren Augenblicke und Worte, die ich in meinem ganzen Leben nicht wie der vergessen werde, die ich meinem Vater nie verzeihen werde, selbst wenn der Gang der Zeit seine Rache abkühlen und er an deren Sinnes werden sollte!" „EI, et, mein Arthur, das könntest Tu thun? Du könntest einen so unversöhnli chen Charakter besitzen? Nein, meinSchatz, das ist unmöglich .... das kannst Tu nicht!" Arthur stürzte hastig ein volles Wein glas hinab. Verena schlang ihre» runden vollen Arm um ihn und sagte dann mit einem Blicke, der Arthur in« Innere zu dringen schien: „Du könntest das wirklich, Arthur?" Arthur blickte schweigend und etwas verlegen in das Auge Verena'S, dann sagte er: „Wenn Du nicht wärst, ja!" Ein Kuß lohnte dem Sprecher. Dabei stieß die junge grau an die mit Perlenstickerei reich verzierte Mütze ihres Ehegatten, daß dieselbe zu Boden fiel. Verena hob sie schnell auf und wollte sie ihrem Gatten wieder aufsetzen, allein Ar thur griff nach derselben und nahm sie ihr aus der Hand. „Laß mich Dein« Kunstfertigkeit noch einen Augenblick bewundern!" sagte er. „Geschenke soll man nicht bewundern und beloben!" scherzte Verena. „Wer sagt da«?" „Deine Verena!" „Da« ist aber doch nicht recht, denn eben wollte ich Dich mit der Nachricht von noch einem Geburtstagsgeschenk überraschen!" „Du hast »och ein Geburtstagsgeschenk erhalten?" „Von meinem Chef!" „Von dem Präsilenten der Handels kammer?" „Ich bin heute vom ersten Sekretair der Handelskammer zum Rechnungsführer avancirt." „Ach, da« ist ja prächtig, herrlich!" „Man darf Geburtstagsgeschenke nicht loben!" „O doch .... nur nicht in Gegenwart des Gebers," entgegnete Verena etwas zu rückhaltend. „So wollen wir auch den Geber leben lassen. . . . schenke ein, mein Kind!'' Die Gläser klangen auf das Wohl des Chefs hell aneinander. Es war ein reizendes Bild, die junge schöne Gattin Arthurs, die frühere Pri madonna de» Hoftheater», so vertrauens voll ibr reizende« Köpfchen an die Brust ihres Manne« geschmiegt zu sehen. Die Nacht war unterdessen hereingebrochen, so Erde huschte und flüchtig die beiden Glück ltchen in der Veranda beleuchtete. In süßem Geplauder, zu dem die Dämme rung wie geschaffen ist, verrann die Zeit, bis endlich Verena aufstand und das in der Lampe entzündete. Als die« gr fcheben war, erhob Verena ihr Glas mit de» Worten: „Und nun, mein lieber Arthur, sind wir doch unseren Eltern schuldig, daß wir auch ibnen zu Ehren ein Glas leeren!" „Ich werde es auf Deine Eltern und meine selige Mutter thun!" „lind Deinen Vater.. .." Verena horchte auf, es war ihr, als knirsche der Kies in der Nähe der Laube; als sie jedoch Nichts weiter hörte, fuhr sie zu Arthur gewendet fort! „Und Deine» Vatrr könntest D» ver gessen?" „Berühre doch nicht stet» jene empfind liche Seite," entgegnete Arthur. „Heule muß aller Haß und Groll wei che», mein Arthur. Dejn Vater soll le ben!" rief sie freudig erregt. Die Gläserklangen an einender. folgt.) Feft- R e d e Herrn Charlrs G. z'uh, sco., Gehalten bei Gelegenheit der Gedachinißfeier zur Seranton, ts. No». IB6V. Der greise Redner entschuldigte sich begrüße ich euch heute Abend hier in eurem Festlokale auf das Herzlichste und danke noch besonders für die freundliche Einja dung, mich ein paar Stunden mit euch freuen zu dürfen. Landsleu!,! Wo ist ein Volk auf Er den, dessen Söhne, sie mögen immer sein, wo sie wollen, mit solch feuriger Liebe und Anhänglichkeit des alten Vaterlandes ge denken? Nur Helvetia'S Söhne sind hier für bekannt und ihre Vaterlandstreue ist sprichwörtlich geworden. Wo ist ein Volk, sollein, das nicht acht, nicht zehn, nicht zwanzig, sondern mit kur hundert und neunzig Jahre für feine Freiheit gekämpft und gesiegt hat? Die schweizerische Eidgenossenschaft steht als alleiniges Beispiel da. Wo ist ei» Volk, so klein und doch so Giorvica," „bei St. Jakob an der Birs," „bet Granczon," „bei Murten" und noch bei hundert anderen Orten, wo stet« eine doppelte und zehnfache Uebermacht bekriegt ward und besiegt? Nur das Volk kann es, in jenem hehren, majestätischen Alpen saal, wo die zwelundzwanzig Musikanten so herrlich mustcirend aus und ab mar- Wo ist ein Volk von nur Millionen Mensche», umringt von Kollosse», wie Frankreich, Deutschland und Italien, das »Uli bald einzusetzen, wie sie es thaten. Recht den ! ken und recht thun war ihr Charakter. Nichts wissend von diplomatischen Kün sten, das Herz am rechten Fleck, nur Ver stand und Muth und den immer rüstigen ! Arm gebrauchend, stch das glänzende Sprichwort erwarben: „nach der That hält der Schweizer Rath." Auch religiösen Sinn und Motiven trauen schämten sie sich nicht öffentlich zu zeigen, denn vor jeder Schlacht fielen sie auf ihre Knie und richteten ein Wort an ! den Herr» der Heerschaaren. Daher kam es, daß in der Schlacht bei Murten, wo ZO,VkM Eidgenossen unter ihren Anfüh rern, den Helden HanS von Hallwoyi von Bern. Hans Waldman von Zürich und Kaspar Herter von Luzern, gegen VI),VW Burgunder unter ihrem stolzen Herzog, Karl dem Kühnen, stunden und als die Schweizer nach ihrer frommen Sitte auf die Knie fielen, um zu beten, da erhoben die Burgunder ein weitschallendes, höhni sches Gelächter, weil sie glaubten, die Schweizer siehe» um Gnade; doch diese schnell auf mit ihre» wuchtigen Hellbar« den und Morgensternen, gewaltig und todesverachtend in die burgundischen Rei hen einfallend, vertrieben ihnen den Kitzel zum Lachen gar bald und gar arg. In jener Zeit machte» auch die Geistliche» die Kriege mit und wenn sie nicht selbst dreinfchiagen konnte», so gingen sie doch mit. Z. E. in der Schlacht von Laupen marschirte der Priester von Neueneck mit dem Allerheiligste» in Händen voran und siebte inbrünstiglich um Sieg. Ohne Lau ne» kein Bern! ohne Bern keine Schweiz! Das ist der einhellige Ausspruch aller Ge schichtsschreiber, um darzuthun, wie wich tig jener Sieg war. Es wäre jedoch »ii - recht von Bern, wenn es sich dem Sieg bei Laupen allein zuschreiben wollte. Als »tmiich, im Juli 1338, den Bürgern der damals noch jungen Stadt Bern von ih> »nd mächtigen Adel, der Krieg erklärt würd,' und sich die Ritter mit ihre» Dienst manntil schon bis zu 4t>,olw bei Laupen derer Seite her schützen mußten. In die se, Noth sandte Bern über den Brünig zu seinen grcunden, den Eidgenosse» (denn damals war Bern noch nicht im Bund! nem Verhältniß zu den 4I),UUt) bei Lau- „Da stieß zu Beru ein Hetdenheer, Durch Muth und Macht bekannt, WU Schweizer alter Art, Mit Felsenstirn und grauem Barl. Mit hochgewölbter Brust Der schrecklichste» Gefahr, Wir wissen wie ma» schlage» soll, Laßt uns die Reiterschaar. Umsonst rief mancher Berner, nein! Am schwersten Ort ein Held zu sein Für s Vaterland, ist schön," und so weiter. die Schlacht ward durch seinen Muth und rauhen Ernst nicht wenig bei zur Macht der Eidgenos se». Der edle Wettstreit zwischen Bern und Eidgenossen fand wirklich Statt und wurde endlich dahin entschieden, daß die Eidgenossen ja freilich am schwersten Ort, d. h. die Reiter, angreifen sollten, Bern aber so schnell als möglich mit dem Fuß volk fertig machen und dann den Eidge nossen helfen sollte, und so geschah es. Auch in neuerer Zeit bewiesen unsere Väter den alten Heldenmuth, z. E. vor 71 Armee, eint Hand voll gegen Aö,»tw, und machten ihnen so viel zu schaffen, daß Schauenburg, diese im Felde ergraute Kriegsgurgel, an den Kaiser Napoleon 1. nach Pari« rapportirte: „da» sei der bei- Besie Tag seine« Leben« gewesen." Auch > anderweitig wnrde gleichzeitig eben so ta- > bolz, bei Büren u. s. >v. Viele herrliche Siege erfochten unsere Väter, doch noch ein Wort über ihren zu werden, da versammelte sich die Tag satzung zu Stanz und debattirte schon Ta ge und Wochen lang, ob die beiden Städte auszunehmen seien oder nicht, denn ein Theil der Kantone wollte keine Städte mehr in Bund nehmen, «eil sie deren Ue sen wäre mit Zersplitterung de« ganzen Bunde«. In der letzten Sitzung, al« sich die Tagherren die Nacht durch abdebattirt hatten und Anstalt zur Abreise machten, da ging Morgen« !t Uhr der patriotische Bruder Nikolaus Vonderflüb, früher selbst aber sein Leben Gott weihend in enger Klause. Der Pfarrer erzählte ihm, wie e« in der Tagsatzung aussehe, wie das Vater waltboten von ihren Sitzen und horchten! dem Greise stehend zu. Der Greis sprach gewaltig und überzeugend. Noch in glei brannten die Feuer der Hochwachten bis hoch in die Alpen hinaus. Das war der Väter schönster Sieg, denn sie besiegten sich selbst. Durch ihre Thaten und solche« Beneh- Potentaten, vom mächtigen deutschen Kai ser herab bis auf den Herzog von Mai land, um ihre Gunst warben und Volk von ihnen begehrten, um die Kriege zu thun. Von vielen, vielen Beispielen nur Eins. Als Straßburg im Elsaß noch eine mächtige freie Reichsstadt war, bekam es Krieg mit dem deutschen Adel. Straßburg sandte hinauf in die Schweiz, »ach Bern, mit dem es besonders befreundet war, und bat gegen Sold und gute Behandlung um 2000 Krieger. Nicht, daß es nicht Leute zenug habe, Leute genug, aber der Name Eidgenossen fehlte ihnen. Bern in sei ner Hochherzigkeit sandle nicht zwei, son der» sechs Tausend. Bald errang Straß iurg einen entscheiden«» Sieg. Nun hielt prach Bern: ihr bezahlt für die 2000, für >ie 4000 behaltet euer Geld; Freunde Ute Treue und Redlichkeit, die man chwerlich in Amerika findet, wo der Dol or König ist und St. Fafhion, St. Bu lneß und St. Eustom seine Minister sind. Es sind hier die Repräsentanten, wenn ncht aller, doch verschiedener Kantone, ind so ist es recht, so soll es sein. Bei Ärütli-Festen findet man nicht St. Gal er, nicht Schashauser, nicht Zürcher, nicht öerner u. s. w., sondern man findet Eid lenossen, die sich in Brüderlichkeit vereini >en, um das Andenken der Vater zu ehren. LerintelligenteOstschweizer verachtet nicht >en Bruder aus den westlichen Bergen, >ie donnernden Lawinen Gottes Allmacht iredigten, der die reine Gletscherluft ath nete und mit ihr den Geist der Freiheit Volkers.Heuwage Heu gttried'en wird, lUjrtiti Christian Völker, Penn Ave., nahe Giinster's Möbelstore. Lackawanna.Sans Cigarren, warme und ka?ie Speisen; Austern, auf jede Art zubereitet. ChaS. H. Schalt, Nestauration, Auf erlaubt er sich beson- Art zubereitet; Gesellschaften und ffamil»n «er- Winton und Tunstall, Nachfolger von Warner und ZMnton Lactawanna S 5 Wyoming Avenue. 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Die nothwendigen Mittel zur Bestreitung der Hannibal u St. loierb Eisenbabn, tkl Meilen von Hannibal, 24 Meilen von St. Josevh, 282 > Meilen von St. Louis und 52 Meilen von Kan- lungeinu. s. w. g«> > e^i^ gew^ d aber 5 >«X>. Der Preis für die Scklotten an allen für Mittellotlen auf Pb» festgesetzt. In Blocks No. l—2!> sind die Lotten 5V Fuß Front bei t!><> Fuß Tiefe. Um ein abgerundetes Die Lotten in den Blocks No. 60, St, 52, KI, H 2, KZ, <»t, 65, kti, 75, 7V und 77, sowie dir und Si. Joseph Rail Road sind vorläufig nicht im Markte. n^^f^ bewirlbschaftet wird); eme Backsteinbrenneret, zu P 25 per Aktie. (Da es an Steinen mangelt, so dem Sontrakies Ge nüge geleistet, d. h. die .staufsumme in fünf lah. Ren bezahlt ist. (Der Kaufer hat also, je nach dem Preise der Lotte, monatlich einen, zwei oder drei Dollars zu bezahlen.) Eontrakle werden für solche Käufer ausgestellt, jedoch erst nach Bezah lung von einem Fünftel des Hausgeldes quiliirt. Kein Eonlralt für eine Lotte wird ausgefüllt, ausgenommen ein Fünftel der Kaufsumnic liegt bei. Name und Wohnort dos Käufers, sowie die Nummer der Lotte und in welchem Block (Ge viert) gelegen, muß deutlich und genau gegeben Sekretär unierzeichneten Tontrakte sind gültif F. E. Fahrig, Sekretär, oder: Bor LM, «cranton. Fr. Wagner, General-Agent, Bor 2IS. Srranto:.. Pa. Lokal-Agenien sind vorlausig in folgenden Lr ten angestellt und kann daselbst jede nähere Aus kunft ertbeili «erden! nämlich in WilkeSdarre und Umgegend, dem unteren Theil von Luzerne, sowie Sardon Eounw — AleL. v» Schlumbach.