(Korlsctzung von der ersten Seite.) gen zur Unterstützung Bedrängter und Unglücklicher zu verwenden, wie ich das bereits auch schon zum Theil gethan habe, ohne daß ich mich verpflichtet fühle, Ihnen das Nähere darüber mitzutheilen." E« trat eine peinliche Pause ein. Va ter und Sohn standen sich wie zwei Feinde gegenüber, ohne ein Wort zu wechseln. „Wollen Sie mir das Wettere über meine» Auftrag mittheilen?" fragte end lich Arthur, um die peinliche Stille, die in dem Zimmer herrschte, zu unterbrechen. Falkening fuhr erschreckt aus tiefem Sinnen empor. „Ja, ja—gleich!" antwortete er. Der Ton der Stimme klang höchst sonderbar; das unterscheidende Ohr würde einen de voten Klang herausgehört haben. „Du mußt, wie ich Dir schon sagte, mit dem Abendzuge abreisen, um zu rechter Zeit in Mailand eintreffen zu können. Du wirst Deine Reise ununterbrochen fortsetzen, bis Du Mailand erreicht hast. Dann mußt Du sofort das Geld gegen Schuldschein abliefern. Du wirst Dich „Demnach soll ich längere Zeit in Mai land bleiben?" Das eine von den so listig blitzenden Augen des Alten drückte stch bei diesen Worten zusammen, daß der Gesicht«au«- druck desselben etwas Lauerndes annahm. Der Buchhalter mußte mit seiner Denun ciation doch nicht so ganz Unrecht haben. „Ich werde Dir dort weitere Instruc tionen zugeben lassen. Du mußt die Welt noch sehen, ehe Du hier Station nimmst! Du mußt noch Leben und Verhältnisse ausgesprochene Reflexion des Allen ver setzten Arthur in ein gewisses Staunen, da er diese Eigenschaften noch nie an sei nem Vater bemerkt hatte und die gewandte Redeweise ganz und gar dem trocknen GeschistStone desselben zuwiderlief. Nicht minder überrascht nahm der Alte die freudige Zusage seine« Sohnes auf, da er vermuthet hatte, durch feine Aeuße rung ganz sicher auf eine lebhafte Oppo sition von Seiten s«in«S Sohn«« zu stoßen. „Wenn ich Dir nun noch einige gute Ziegeln für die Reise geben soll," fuhr er fort, „so sprich auf der Reise mit Nieman den von Deinem Vorhaben, reise als Ge schäftsreisender mit Proben von Eisen waaren und nimm hier für alle möglicher sich in dieser Brieftasel einige Banknoten zur Bestrebung der Reisespesen und au Berdein eine Anweisung aus Dumour uud Sohn in Pari«, um dich vor allen Even tualitäten zu sichern!" Nachdem Falkening seine» Sohn noch in das Geheimniß des Kofferverschlusses eingeweiht hatte, nahm dieser die Briests sel aus der Hand seines Vaters und ver« zu machen, daß es ihm möglich wurde, noch mit dem letzten Zuge abfahren zu können. 9. Unerwartetes Wiederfinden. Nachdem sich Arthur, ohne weitere Stö rung oder sonstige Begebenheit, seines Auftrage« tn Mailand entledigt hatte, war ihm au« dem väterlichen Hause die Weisung zugegangen, zwischen dem auf hohen Wogen gehrndtn Ltben und Tr«i b«n der Metropole Preußens und einer zwar kleinen, aber industriereichen, thü ringischen Stadt, der Residenz eine« be kannlen Fürsten zu wählten. Rasch ent schlossen, hatte er dle Letztrrt vorgezogen. Die Herl'stsvnne mit ihren milden Strahlen hatte schon längst die Blätter des WaldtS in buntt Tinten der verschie densten Art getaucht und den scheidenden Vogelzüge» den Abschiedsgruß nachge sandt, als sie gerade einen Sonntag noch vor allen anderen durch ihre erquickende Wärme auszeichne» zu wollen schien. Der größte Theil der Stadtbewohner hatle die sen Wink verstanden und war nach allen Windrichtungen hinausgeeilt aus den Straßen und Gassen in's Freie. Uiiier Jbnen befand sich auch Arthur. Seiner Gewohnheit gemäß, Halle er den in kurzer Entfernung vor der Stadt be findiichen Wald aufgesucht. Die Waldes ruhe und die hehre Sonntagsstille sagten ihm mehr als da» geräuschvolle Leben und Tretben der besuchien Vcrgnüguiigslocale zu, und dan» lies, sich ja au» inmitten dieses Waldsrielens so schön träumen von vergangenen Tagen, lte dc.s liebste ihm genommen, vo» den Tage», die ibm, wenn auch nur im Fluge, den Himmel auf Er den eröffnet, die ihn beselig», ihn erhoben hatten. Und das war ja Alles geschwun den! Oedt und verlassen stand die Nischt, wtlche die Natur in dem Innern eines Jeden für ein hehres Götterbild gelassen. In dieser wehmütbigen Slimmnng hatte er verschiedene Waldwege durchkreuzt, bis diese ihn wieder auf die breite, nach der Sitadt führende Landstraße geführt hat ten. Hier war rege« Leben. Die tiefer sinkende Sonne und die kühler.werdende Lufl mahnle» die Stadlbewohner, zurück zukehren zu ihren Heimstättt». Jnmilltn ditstr Mtngt brfand stch auch Arthur. In der unmittelbaren Nähe der Stadt kreuzt ein Schienenstrang die Promenade, und da ein signalisirier Eisenbahnwagen dem Wärter geboten, die Straße durch di« vorgtzog«nr Barritr« zu sperren, staute die Fluih der Heimkehrenden an der Schrankt, welche ihrem weiteren Vordrin gen ein augtiiblickiicht« Halt gtbot. Theil »ahwlo« irrten Arlhur« Bltcke über den Menschenstrom, gletchgtltig glitten sie über die anmuthigen grauen- und Mädchenge stalten - erkannte ja nur ein Bild, und dieses war spurlos und auf räthselhaste Weis« verschwunden, nachdem es ihn ei nen Augenblick lang auf den Gipfel de« böchsten Glücke« erhoben hatte. Der Zug kam noch immer nicht. Arlhur überflog gestellten Anschlagsäule. Plötzlich bastele sein Auge mit hellerem Aufblitze» auf ei nem der bunte» Zettel, dem Theaterzettel der Hofdühue. War da« Wirklichkeit.oder Tauschung? Das angekündigte Stück war „Der Freischütz," und in großen Buchsta ben stand dabei: „Zweites Gastspiel de« Fräuleins So phie Verena vom Stadllhealer zu Trlest." Arthur glaubte, seinen Augen nicht zu trauen. Noch einmal richtete er seine Blicke auf das Papier, noch ciiiiual sogen seine > trunkenen Blicke die Zusammenstellung i der Buchstaben z» jtnem verhängnißvollen Namen ein, dann wandte er sich weg ! sein« Gedanken jagten in wirbelndem Kreise ! durcheinander. Die keuchende Lokomotive war längst! vorübergeeilt, der ausgehaltene Strom der > Spaziergänger weitergerauscht, nur ein zelne Verspätete gingen noch an Arthur , vorüber —er achtete e« nicht, so sehr be schäftig!« ihn der Name der fremden Sän gerin. Erst ein« vorüberrollene Equipage weckte ihn au« seinem Nachsinnen. Er sah nach der Uhr. „Halb sirbin!" flüsterte er leise vor sich hin. „Um sieben Uhr beginnt die Vor stellung. Ich muß diese Agathe sehen, die einen mir so theuren Namen führt. O wäre e« doch kein Traumbild!" setzte er seufzend hinzu. Mit großen Schritten eilte er nach der Stadt. In derselben angekommen, wollte er einen näheren Weg nach dem Theater einschlagen, als ei» leichler Wagen so rasch heranrollte, daß Arthur beinahe von vermochte. Schon stieg die Röthe des Zornes in fein Gesicht, als eine der im Wagen sitzenden Damen sich nach ihm wandte. Welche Ueberraschung! Sein Fuß hastete am Boden, seine Hand legte sich unwillkürlich auf da« heftig klopfende Herz. „Entweder war das ein Spiel meiner aufgeregten Phantasie, oder c« giebt Dop pelgängerinen!" sagte Arthur, dem da hinrollenden Wagen nachblickend. „Das war die Clara Huth von Bremen! Ge wiß, ich täusche mich nicht. Dieses schwarze Lockenhaar, diese so feurig blitzenden Au gen, dieser feingeschnittene Mund, dieser genpaare—wem könnten sie anders ange hören, al« der Clara Huth, meiner einzi gen Freundin außer Verena. Wie, konnte jene andere Dame im Wagen nicht Verena gewesen sein?" Er sann einen Augenblick nach. „Doch nein, wo denke ich hin? Ve rena, jenk Verena meines Herzens und die Schauspielerin? Sängerin? Und doch wäre es möglich! War Verena nicht mit Verfügte sie nicht über eine wunderbar prächtige, sympathische Stimme? Hatte sie nicht sorgfältig im Gesang sich ausge bildet?" da« Hostheater zu erreichen Kurze Zeil darauf befand er sich in dem stark gefüll-! ten Parquet de« Theater«. „Das Haus scheint heute ausverkauft! zu sein," sagte ein Herr neben ihm, als er mit Mühe und Noth noch einen Stehplatz errungen hatte, von dem man die Bühne überblicken konnte. Die Stimme de« Sprechers kam Arthur bekannt vor. Es war ihm, al» müsse er ließ den Blick musternd über die Figur de« Sprecher« gleiten, doch ohne daß e« ibm geglückt wäre, irgend welche Anhaltepunkte für seine Vermuthung zu finden. „Die Verena soll ein Phänomen am theatialischen Himmel sein und sich auch nur, wie man sich erzählt, auf besonderen Wunsch und ausdrückliche Bitte des mu sikliebenden Fürsten zu drei Gastspielen verpflichtet haben," fuhr jener fort. „Und weßhalb?" fragte Arthur. „Weil sie nach England, »ach London, ich weiß nicht genau an welches Theater, fen soll." „Aber wer ist diese Verena? Wissen Sie etwas Nähere« über sie?" „Bedaure, mein Herr. Es schwebt ein ! geheimnißvolles Dunkel über ihren nähe ren Verhältnissen." „Aber woher wissen Sie das Alles?" Es kam Arthur vor, als bereite die auf geworfene Frage dem Sprecher eine ge „Sie wohnen wohl in hiesiger Stadl ?" „Nein, mein Herr, ich bin Reisender für die Firma Hernegg u. Sohn in Leopolds- j Hütte an der belgischen Grenze und mache tn Eisenwaaren. —" Das Erscheinen des Fürsten in der Loge ! und die gleich daraus beginnende Ouver- iure unterbrach das Gespräch der Beiden. Der erste Theil der Ouvertüre vermochte - auf Arthurs Stimmung keinen merklichen ! Einfluß auszuüben. Erst als jene dum- pfen, unheimlich klingenden Paukenschläge ' verhallt waren, als der gewaltige, kernige E-dur-Accord ausgeklungen hatte und der jubelnde, züi,d«de Schluß der Ouver tun ertönte, löste sich eine weichere Stim mung in seinem Innern los, daß er we nigstens mit getheilter Aufmerksamkeit dem Gange de« ersten Actes zu folgen per- Jetzt rauschte der Vorhang zum zweiten Male in die Höhe. „Schelm, halt' fest! Ich will Dich'« lehren, Spukerei'» kann man entbehren in solch' altem Eulennest!" klang die Stimme der Altistin, wobei dieselbe nicht unterlassen konnte, bei dem allerliebsten tändelnden Spiele, welches Soubretten in der Rolle des Aennchen gewöhnlich ciit- einige coquette Blicke nach dem Arthur achtele nicht darauf. Für ihn eristirte nur die andere Frauengestalt mit den starken, balvdunkeln Flechten und dem so schön geformten und scharfgeschnittenen Kopf, die soeben den Verband von dec I Slirn löste, auf Aennchen zuschritt und „Laß da« Ahnenbild in Ehren!" Arthur wurde wäbrend de« folgenden Duett« mit jeder Minute erregter; sein Herz schlug heftiger, seine Pulse fieberten, während sein Blick unverwandt den Be hätte ihn nicht Schicklichkeit und Ausent stand —Verena, die wirklich« Verena Wall- I „Grillen sind mir böse Gäste >c." hatte die Soubrette gesungen; Arlhur halte e« l überhört, für ihn eristirte nur Verena. > Und wie fühlte er jetzt fein Innere« mäch- > tiger bewegt, al« Aennchen geendet hatte! i u»d Agathe die WvUc der inil ihrem klangvollen Organ anschlug: „Wer zwingt des Busens Schlage» < Muß dies ahnungsvolle Herz?" Wiederum überhörte er ganz AennchenS: „Kommt ein schlanker Bursch' gegangen >e." Doch mit süßerem Leid durchbebte ihn Agatbens Recitativ: geseh'n!'^ AI» ticse hierauf zum Fenster getrrtrn war und, den Blick zum klaren Sternen dom gewankt, die Schlußworte des Reci tativs gesungen, «ls sie tn hehrer Jnbrust die Hände gefaltet halte, da durchlief nicht nur Arthur, sondern auch das ganze Pub likum ein heiliger Schauer. „Leise, leise, fromme Weise!" erklang es mit tiefster Empfindung von ihren Lippen, und der erste Beifallssturm durchbrauste das Theater mit einer solchen Dauer, daß sich der Capellmeister genöthigt sah, erst den enthusiastischen Applaus aus rauschen zu lassen. Von Piece zu Piece wiederholte sich diese stürmische Ovation, Agathe wurde mehr mals bei pffener Scene gerufen, uod am Schluß der Oper hatte die Begeisterung des Publikums eine Höhe wie selten er reicht. Immer und immer wieder mußte Verena erscheinen und jedesmal klatschte ihr eine kunsttrunkene Menge Beifall, wurden ihr reizende kostbare Bouquets und Blumenkränze zugeworfen in über reicher Menge. Die Ausfahrt des Theaters, zugleich der Ausgang für das gesammle Theater personal, umkreiste am htutigen Abend, außer den stereotypen Erscheinungen eini ger erobtrungSlustiger Lieutenants und mehrerer blaslrter jungen Kaufleute, auch eine erregte Menge, um die gefeierte Sä», gerin noch einmal zu sehen und ihr er neute Ovationen darzubringen. Die fürstliche Equipckge war schon längst aus dem Portal gefahren. Verena mußte also jeden Augenblick kommen, da man ja ! den Wagen des Hotels, in dem sie stiegen war, hatte hinein fahren sehe». Der Wagen des StaatsininisterS von Rö dern, sowie einige andere Equipagen roll trn auf dit Straße Verena'S Wagen kam noch immer nicht. Hie und da husch te» einige tiefverhüllte weibliche Gestalten heraus, viellticht Warthes Choristinnen, dazwischen eilten die Sänger mit stark verhülltem, gegen die rauhe Nachtluft ge- Flügelthüren der Ausfahrt mit wuchtigem z Stoße in'S Schloß fielen, da gab sich ein allgemeiner Unwille über die getäuschte sten Art knnd. der Massen ein junger Mann durch sie Bosquets nach der Straße, um das Hotel aufzusuchen, in welchem, wie er gehört, Verena abgestiegen war. Es war Arthur. Noch ungefähr fünfzig Schritte von dem Hotel entfernt, sah er, wie eine ballmäßig gekleidete Dame in eine bereitstehende Equipage stieg. Er eilte schneller vor wärts er hörte die Stimme der Dame Schritte die Thür des Wagen« klappte i zu, der Kutscher schwang sich auf den Bock , und fort rollte der Wagen, als er gerade bei demselben angekommen war. „Wer war die Dame?" fragte er in hastigem Tone den an der Einfahrt stehen den Oberkellner des Holels. . Tie Sophie Verena!" klang die Ant !ooit. ~Wo fährt sie hin?" ..Auf den Ball de« StaatSministerS vo» ! Rötern." Arthur dankte dem Kellner für die ge- Na.t'tk!» er sich allein an einen kleinen tn icr stehende» Tisch gesetzt Halle, ver lan.uc er eine Flasche Moselwein; sonder gtsundtn hätte. (Fortsetzung folgt.) (Aus Geo. Tegen'S „ZesttagS-Album und Ka lender für 1870.") Die lpeMcn Krankheiten des kind lichen Alters. Von Dr. I. Maurer. der Lippen, der Zunge, des Kopfes, der Hände und Füße. Die Augen rollen hin und her. oder sind »ach einer Seite oder verändert, nur um den Mund wird sie bläulich. Die Vorhersage ist jederzeit zweifelhaft. —Behandlung: Bei Ueber ladung des Magens ein Brechmittel, so dann Klpstire aus kaltem Wasstr mit Es sig, kalte Begießungen des Kopfes, wa!>- befindet. Die Mutter oder Amme darf sich keine Dtätsehler zu Schulden komme» lassen. 18. Der Starrkrampf, Kinn- Ueber die Entstehung dieses gewöhnlich ! tödtlich endenden Leidens sind die Aerzte - noch nicht einig. Z« kurze, rohe Unterbin dung der Nabelschnur, Lösung des Zun gtnbändchens werden von Einigen als i mögliche Ursachen bervorgehoben. Der erste Eintritt der Krankheit gibt sich durch Schreien und krampfhafte Bewegungen der untern Kinnlade zu erkennt». Das Kind verlangt gierig die Mutterbrust, stoßt sie aber ebenso schnell wieder zurück. E« gesellen sich Erbrechen, Verstopfung, Auflreibung de« Bauche« und Kälte der Händ« und Füßr hinzu. Zwischen die et was geöffneten Lippen trill die Zunge und der In der Mundhöhle gebildete Schaum, Die Zuckungen werden häufiger und der Tod erfolgt in einem Krampfanfalle oder durch Gehirnlähmung ruhig und unbe merkt. Fälle von Gtnesnng gehören zu den größten Seltenheiten, die Behandlung , ist daher gewöhnlich eine erfolglose und Bad und Älyftir mit sechs Tropfen Vau ! tanum, alle vier Stunden zu wiederholen,! sowie Einreiben von Spanisch Fliegen- Salbe auf Brust und Rücken. IS. Die Kolik. Die Kinder fangen heftig an zu schreien, wobei sie sich winden und drehen und die! Schenkel nach dem Leibe herausziehen und wieder abstoße». Sie haben weder Schlaf noch Ruhe, werden selbst an der Brust nicht ruhig und fahren, wenn sie einige Züge gemacht haben, plötzlich wieder zu rück. Wenn Blähungen abgehen, werden die Kleinen auf einige Zeit ruhig. Die Dauer der Anfälle ist verschieden, von ei nigen Minuten bis zu einigen Stunden. Veranlassende Ursachen stnd: Erkältung, übermäßige Ansüllung des Magens, schwer verdauliche Nahrungsmittel, Magensäure, Anhäufung von Gas in den Eingeweiden. Die Behandlung umfaßt die Anwendung der Wärme in Bädern und Überschlägen, Klystire -mit schwachem Kamillenthee, de nen man in hartnäckigen Fällen einige Tropfen Laudanum beifügen kann. 2V. Der Keuchhusten, Blauhusten befällt, in der Regel nur einmal im Le ben, Kinder zwischen dem zweiten und achten Lebensjahre, doch auch Säuglinge und zehn- bis zwölfjährige Kinder. Auch Erwachsene werden bisweilen vom Keuch- oder Stickhusten befallen. Es wird be hauptet, daß derselbe ansteckend sei und daß sechs Tage nach der Ansteckung die Krankheit sich zeige. Wie dem auch sei, so ist es jedenfalls gut, gesunde Kinder von solchen Kranken fern zu halten. Das Ei genthümliche bei dieser Krankheit ist der in regelmäßigen Zwischenräumen wieter kehrende, krampfhafte Hnstenanfall, bei dem es vorkommen kann, daß das Kind ganz außer Athem kommt und dem Er sticken nahe ist. Die Dauer der Krankheit ist sehr unbestimmt und nicht unter ü bis 4 Wochen, sogar erst nach Monaten, be endigt. Während dieses Zeitraumes ist eine ärztliche Behandlung in der Regel ganz überflüssig, weil unwirksam. Aller dings soll manchmal ein Brechmittel im ersten Anfange die weitere Entwickelurg der Krankheit gehemmt haben, doch ist hierbei Vorsicht nöthig. Einathmen von warmen Wasserdämpfen, Bespritzen des Gesichtes mit kaltein Wasser bei Erstick ungS-Gefahr, Vermeidung von Gemüths bewegungen stnd anzuempfehlen. 21. Der Brustk» amvf, da« Asthma ner krampfhaften Verengerung de« Kehl kopfs, der Stimmritze der und ist eine E» scheinung, die auch manchmal bei andern Blauhusten austritt. Beim Ausbleiben des Athems richte man das Kind auf, be spritzt Brust und Rücken mit kaltem Was ser, klopfe und reibe den Rücken, reibe und bürste Handteller und Fußsohle, gebe ein- Klystir von warmem Essig und Wasser und wende Riech- nnd Nießmittel an. SS. Der Croup ist in der Kindheit, vor dem fünften oder sechsten Lebensjahre sehr häufig. Es wird behauptet, daß über das zwölfte Alters jahr hinaus kein Fall von Croup mehr vorkomme, doch sind davon eine Anzahl von Ausnahmen bekannt. DerCroup oder die häutige Bräune ist mit Recht eine ge fürchtete Kinder-Krankheit, denn es ster ben unverhältnißmäßig viele Kinder dar an. Veranlassung dazu ist ein kalter Nord- oder Ostwind und überhaupt ein schneller Temperatur-Wechsel. Der Verlauf der Krankheit dauert in der Regel drei bis neun Tage. Die Krankheit unterscheidet sich vom Katarrh nur durch das Hinzu kommen von Kramps-Symptomen und es ist daher bei der leichten Möglichkeit einer Verwechslung von äußerster Wichtigkeit, den beginnenden Croup frühzeitig zu er > kennen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die Entzündung im Nachen beginnt und von da ans in de» Kehlkopf hinabsteigt. ! Um sich zu vergewissern, ob die Kehle schmerzhaft ist, braucht man nur dieselbe mit einem tüchtigen Druck zu befühlen; auch versäumt man nie, den Rachen ge nau zu besichtigen. Ist die Krankheit er kannt, so sollte man sogleich ein Brechmit- tel geben. Sechs Gran pulverisirte Brech ivurzel mit einviertbeil Gran Brechioein stein in Wasser ausgelöst, sollte einem zirei Jahre alten Kinde alle 1k oder A) Minu ! ten so lange gegeben werden, bis Erbre che» erfolgt. Dreißig oder vierzig Tropfen von zusammengesetztem Meerzwielelsyrup, auch unter dem Namen Hivesprup bekannt, leisten dieselbe Dienste. Sollte das Breck , mittel nicht zur Wirkung kommen, so ist ein warmes Bad für den ganzen Körper auf die Dauer von 20 bis 30 Minuten ! zu bereiten unter sorgfältiger Vermeidung i von Erkältung. Wenn nach dem Bade, respektive dem Erbrechen, der Krampf ge ! hoben und das Athemholen leichter ge ! worden ist, dann fällt der kleine Patient gewöhnlich in einen ruhigen Schlaf, aus ! dem er munter und wohl wiedtr erwacht? , Doch nicht alle Fälle verlaufen so mild. Die Krämpfe widerstehen oft hartnäckig den Wirkungen des Brechmittels und keh ! reßWach einer längeren oder kürzeren ! Zwischenzeit mit erneuerter Kraft zurück. Dieß vermehrt natürlich die örtliche Ent zündung nnd es muß zur Blutentziehung > sieschrilten werden. Sollte der Aderlaß > keine Erleichterung bringen, so muß das Brechmittel mit oder ohne Bad gegeben sich Spuren von erschöpfender Schwäche ,eigen. Am Besten wäre es, das Mittel > nur unter der Aufsicht eines Arztes anzu , wenden. Oertliche Aetzungen der Rachen lind Keblkopsschleiinbaut mittels Höllen ' stein verdienen neben dem Brechmilttl da« meiste Vertrauen, denn sie haben am häu figsten noch geHolsen. Die Genesungspe ! riode vtilangt sorgfältig« i-schonung, Man bür» da» Kind längere Zeit vor dem Einaihmen kalter Luft, vor Schreien und Singen und lasse Hals und Füße warm ballen. Reizende Nahrungsmittel müssen natürlich dem Kinde vorenthalten werden. (Wird fortgesetzt.) Der nächst« EensuS und die politi schen Folgen desselben. Alle zehn Jahre findet ln den Ver. Staaten eine CensuS-Ausnahme der Be- ! völkerung u. f. w. statt. D«r nächst» Census wird im Jahre 1370 vorgenom men. Sein Ergebniß hat auch eine ne»e Vertheilung der Repräsentation der Ein zelstaaten im Congreß (Unterhaus Re- deiittnwahlstimme zur Folge. Der nächste Census wird eine starte ! Vermehrung der Bevölkerung nachweisen z vielleicht einige Staaten des Süden« litten haben. Allein die weitaus stärkste Zunahme wird der Westen zeigen, welcher sich in Bevölkerung und Wohlstand wirk lich riesenhaft entwickelt hat. Die politischen Folgen sind nicht schwer zu berechnen. Die atlantischen Staaten werden durch den neuen Census eine An zahl Congreß-Repräsentanten verliern und die Staaten de« Westen» werden dieselben gewinnen. Ter politische Schwerpunkt der Nation wird verändert, vom Osten nach dem Westen verlegt. Bisher ruhte derselbe in den Newenglandstaaten, in New Jork und den sogenannten Mittel staaten: Pennsylvanien, Ohio und In diana. Von 1871 an aber wird er in den Staaten des Mississtppithales—von Cairo bis nach St. Anthony hinauf sein. Wenn auch der Osten vermöge seiner com merciellen und gewerblichen Bedeutung nicht auf einmal in de» Zustand gänzli cher politischer Ohnmacht versinken kann, so wird doch das entscheidende Wort in großen politischen Fragen vom große» Westen gesprochen werden. Damit ist zugleich die Umgestaltung der jetzigen Parthei-Gruppen tn Aussicht ge stellt. Die Tariffrage wird wohl die erste Veranlassung dazu geben. Die atlanti scheu Staaten sind für die von der repub likanischen Parthei vertretene Schutzzoll- Politik, der Westen aber, von Cincinnati bis zu den Felsengebirgcn, ist vorwiegend für Freihandel. Es bedarf, glauben wir, keiner besonderen Prophetengabe, um vor auszusagen, daß dieser Keil die lepublika nische Parthei sprengen wird. Westen und Osten werden sich in dieser Frage trennen und der Westen wird auch den (Pittsb. Volksb.) Das progressive ludenthum hat aus einer neulich in Philadelpbia abgehalte nen Convention mehrere vernünftige Re- Civil-Behörden, Aushebung des Gebot», die Wittwe des verstorbenen Bruders zu heirathen u. s. «. Die Jude» in den Ver. Staaten stnd ihre» Mlaubens-Genossen nicht gesungen werden solle». Gegen die sen Beschluß hat Nichter Stover vo» der Supreme Court eine Jnjunction bewilligt, Wir zeigen nicht an. IlvKArKvk H Harris, 4N» > Lackawanna Ave., > TM» S-ranton Haus, LouiS Koch. Eigenthümer. 2657 Loui« Koch, Prop. ChaS. Tchadt, Restauration, hält stets die besten Weine, Bier, Ale nnd andere Klein 6? Nquor-Handlung von I. Appert, Ro. 227 Prnn Avenue, Srrant»». und viele andere ähnliche Artikel bester Quali Lackawanna äsaus GuleS Vier, die Llquöre und . jede Art zubereitet. ' Ein feiner Saal für Damen und Familien. " " "Ehas"Tro"p" ' zahlreichem Zuspruch > Winwn und Tunsmll, Nachfolger Töarner und Wiutois Lackawanna K Wyoming Aveuue. 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Giue große Auswahl vo« Tücher, Kasimir und Westenstoffen > kann stets vorrächig gefunden werden, die auf Bestellungen in Anzüge nach der neuesten Mode ange fertigt werdrn. Bci etwa vorkommendem Bedarf bitten wir höflichst um gefälligen Zuspruch, untcr Versicherung billigster Preise und promptester Behandlung. Gebrüder Sutto. Seranton, 7. Februar 1866. —1j . . I Tcra,t t o „ Colonie von Missouri. Hannibal u. St. Joseph Hisenbabn, lvl Meilen von 2l Meilen von St. Joseph, 282 j Meilen von «t. Louis und 52 Meilen von Kan- StewartSvilie und Osborn? das eine!jj Meilen ' Fa?ms zu gnten Preisen aufgekauft. Besonder« Bestimmungen überZah e Käufer von Stadtlottm haben ein gunftel der (lontrakt) ausgefertigt und dem betreffenden Agenten zugeschickt wird. Der Pest des Geldes muß in vier gleichen, jährlichen Terminen bezahlt und verzinst werden. Nachdem die letzte Sinzab- lung geleistet, wird dem Käufer ein V»rr»vte>- > verck ausgefertigt lind zugesandt. > Die Ecklotten um den City Park, um die Cit? ' Halle und enilaiig des k»sten je KISO. l alle Mittellotten an den eben benamten Drten ! aber P 100. Der Preis für die Ecklotten an allen i ' -' ! - . .. I für auf festgesetzt. In Blocks No. l—2S sind die Lotten 50 Kuß ! Front bei 150 Fuß Tieft. Um ein abgerundetes ! nachäffen, k«nillen die übrigen Itt, »!t. 7«, und 77. d>c geschoüenen Summen. Tic bis jetzt als nothwendig beschlossenen Bau - ten sind! ein Hotel, zu P 25 per Aklie (8)u»re); ! eine Vtablmühle, zu PSO per Aktie (im Umkreise von I! Meilen befindet sich keine Mühl«, trotzbem da» Land fast AUe« aniiedaul und von Bauern bewirthschaftet »ird); eine Backsteinbrennerei, zu P 25 per Aktie. (Da es an Steinen mangelt, so s»ll eu^ daß dap des üontrakrcs Ne niige geleistet, d. b. die Äaufsumme tn fünf lad ren dejadll ist. (Der Käufer hat also, l« ».ich ! oder - Bci 609, Scrantoa, gr. Wagner, Aencral Agent. Bor 2l!>, Scranto:,. Pa. Lokal-Agenten sind vorläufig in folgenden Or ten angesteltt u»d kann daseldft jede nähere Au», kunft ertheilt werden! nämlich in WilkeSbarre und Umgegend, dein unteren Theil von Luzerne, sowie Taibon Ccuiilp—Alex. v.