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Der Angesprochene hatte kaum so viel Zeit, dem Mädchen zu sagen: „Es giebt wahrscheinlich ein Unglück wir sind Alle verloren!" als auch schon der Zufam den plötzlichen und furchtbaren Stoß in Schwankung gerieth, sich langsam auf die Seite neigte und dann, sich mehrmals überschlagend, unter entsetzlichem Krachen und Poltern den ziemlich hohen Damm hinabrollte. Das hatte der jiinge Mann noch ge spürt, wie sich der weiche, warme Frauen körper in der Todesangst an ihn geklam inert, wie sich die vollen, runden Arme um seinen Hals geschlungen und die glü hende» Wangen des Madchens sei» Ge sicht berührt halten; dann aber waren ihm die Sinne geschwunden, als er mit seinem Kopfe an das Fenster der andern -eile ge prallt war, und er durch die vermehrte und erhöhte Last feine« Körpers dasselbe zertrümmert halt«. AIS er die Augen auf schlug, sein Bewußtsein allmälig wieder zurückkehrte und er sich die eben erlebten Momente in sein Gedächtniß zurückrief, der neben sich, und obgleich das Mädchen sich eben auf dle Kniee niederließ und ei ne» kühlenden Verband auf den Kopf legte, war es ihm doch wie ein Traum. Erst wundeten und sterbenden aus der näch sten Nähe an sein Ohr drang, wurde ihm die schreckliche Gewißheit, daß er nicht erblickt hatte, Wahrheit sei. „Gott sei Dank, er lebt!" Diese Worte, so leise sie auch von den die letzten Zweifel an der Wirklichkeit des eben Erlebten genommen haben, denn er richtete sich plötzlich auf und versuchte ei nen Ueberblick über seine Umgebung zu Umschlag auf seinem Kopfe, daß er un willkürlich die Augen schließen mußte. Erst nach einigen Minute» war »S ihm möglich, die Augenlider langsam zu heben und seinen Blick mit dem des Mädchens zu kreuzen. Da« war derselbe milde Glanz aus den schwarzen sinnenden Augen rer jungen Dame, welcher schon im Eisen bahnwagen Gegenstand seiner Beobach tung gewesen war und mit welcher ängstlichen Sorg« ruhte er auf ihm! Jetzt Damme herab vor feinen Augen, und eben wollte er sich der übrigen, die Katastrophe begleitenden Umstände erinnern, als die Noch ein schriller Ruf de« Dampfrosses, als der kleine Zug, aus der Lokomotive und einem einzigen Personenwagen beste hend, unweit der Stelle, auf der das Mäd chen neben dem jungen Manne kniete, hielt. Aus den geöffneten Wagenthüren dem Platze, wo die meisten fchwerverwun- ! delen lagen und stöhn!«». „Ist die Wunde gefährlich?" fragte die j Mädchenstimm« an der Seite des jungen Mannes, a!s der herbeigekommene Arzt die Kopfwunke untersucht hatte. „Wie rö nicht!" antwoilete die-! den Kopfhaaren befreit hatte. „Sie haben wie ick scl»-,'' fuhr dieser fort, „drm Ver- ! wundetei- bereits ein?» Liebesdienst da- durch erwirsf,;, dap Sie ihm durch Ihre kühlenden Umschläge einen betenlenten bis ich wieder hierher komme." Nach diesen Worten eilte der Arzt fort. > „Was ist denn geschehen?" fragte der Daliegende jetzt mit leiser Stimme, den» seiner Verwundung erinnern. „Sie solle» nicht sprechen, mein der Arzt hat es ausdrücklich verboten. Verhallen S'e sich ganz ruhig, Sie sind in svrgsan Pflege!" antwortete da« Mädchen. Ein i"ck Versuch des Verwun deten l'»., Eicken Erfolg. Nach k : > lieit kam auch der Arzt von seinem ?! wieder zurück, kniete neben il cder und legte ein Hestpfla sier auf N- srwundete Stille der Kopf haut. Der damit kaum zu Ende, als eine rau'ic Z limine aus kurzer Entfernung „Veinia!" rief. Ein unterdrückter Aufschrei von Seiten des Mädchen« bei dem E'tönen dieser Stimme und gleich Saraus eiliges Davon eilen desselben, füllten die nächst.» Mo mente aus. Der Verwundete richtete sich auf und sah, wie seine Pflegerin mit einem schwarz bärtigen, finsteren Manne fortging. Noch ein Blick au« dem groß«» Auge nach ihm das konnte er deutlich bemerke» —dann verschwanden die Beiden in der Näbe des Trümmerhaufen» der zerstörten Züge, über die der weißliche Dampf der beiden tief in den weichen Feldbvten hineingewühlte» Dampfrosse dahinzog. „War Ilinen die Dame bekannt?" fragt« der junge Mann de» Arzt. „Nein, mein Herr." im Kopfe und die wahrscheinlich durch den Blutverlust herbeigeführte Schwäche ver hinderten ihn daran. Der Arzt ging, still vor sich hinlächelnd, Der Daliegende starrte noch eine Weile nach der Richtung, in der die Unbekannte davongeeilt war, dann wandle sich sei» Blick wieder der nächsten Umgebung zu. Plötzlich leuchteten seine Augen auf und gleichzeitig griffen auch seine Finger nach einem am Boden liegenden und jedenfalls der Dame entfallenen Visitenkartentäsch chen. Das heftige Oeffnen desselben streute die Menge der kleinen Kärtchen auf den Boden. „Sophia Verena Wallmann," wieder holten die Lippen des Verwundeten mehr mals hinter einander, als die glatten Kärtchen durch seine Finger liefen. Er sammelte die zerstreuten Blätter wieder, steckte sie in das Täschchen und verwahrte dasselbe dann in seiner Brusttasche. Auch die Erkundigungen bei den später herbeieilenden Landleuten, welche die Ver wundeten nach dem Wirthshause des nahe gelegenen Dorfes transportirten, blieben für den Wißbegierigen ohne jeglichen Er folg- 2. Eine belauschte Unterhaltung. Etwa zehn Tage nach diesem Vorfall war im „Löwen" in Allhofen ein sonder barer Fremder abgestiegen. Derselbe hatte nämlich bei seiner Ankunft ein Zimmer gemiethet, seine Reiseeffecten tarin einge schlossen, hatte sich dann in dem Gastzim mer nach einer Familie Wallmann erkun digt und war hierauf, nachdem ihm Nie mand über die Existenz einer Familie die ses RnnenS Auskunft zu geben vermocht hatt?, jtdtnfall« in der Absicht fortgeeilt, feine Nachforschungen selbst zu beginnen. Erst spät am Abend war derselbe, sichtlich j ermüdet, zurückgekehrt und hatte noch ei nen Nachlimbiß eingenommen, ohne daß er ein ZSort dazu gesprochen hatte. Auf das Ersuchen des Oberkellners schrieb er in das ihm präsentirte Fremdenbuch: „Ar thur Falkening, Kaufmann aus Br. .. Die Wunde Arthurs war also keine ge fährliche gewesen, denn wenn auch noch anzeigte, wo er die Verletzung empfangen hatte, so war er doch so weit wieder her gestellt, um ungehindert seinen Geschäften und Angelegenheiten nachgehen zu kön nen. ?!nr die Nacht war für Arthur eine Zeit de? L?ual, da ihn während de« Sckla gaulcuei', wen» der neckische Traumgott sein nötiges Scepter über deu Daliegen den schwing und abwechselnd der Freude wie dem ',' eid gebot, das arme Menschen- Herz >n,s den Gipse! der höchsten Wonne oder in die Ties« des vernichtendsten Ichiuerzis zu führen. Aus de» wirren Traumgebilden riß ihn plötzlich ein greller Lichtblitz; er blickte peinigt hatten, entrissen, Und wieder senkten sich seine Lider und wieder schloß der neckische Iraumgott sein setzte» und ihm ein Glück elschlossen, das ans in seinem ganze» Umsange zu genie ßen nur im Traum möglich ist. Es war ihm, als müsse er im Vollgefühl dieser se ligen und von ihm noch nie gekannten Lust aufschreien und es jubelnd in die Welt hinausrusen, daß er der glücklichste rer Sterblichen sei, als sie ihn wieder ne ben sich zog und die glühenden Lippen sei nen Mund, der sich eben zum Sprechen öffnen wollte, mit Küssen schlössen, daß ee ihm unmöglich wurde, einen Laut, eincn Die Sonne schien hartnäckig aus ihrem Weckerposten zu bestehen, denn der grelle Lichtblitz, der ihn vor wenigen Minuten schon einmal den beruhigenden Träumen entrissen hatte, übte «uch jetzt wieder seine Macht au«, indem er ibn aus dem Berei che der wunderlieblichtn Phantasiebilter, die noch eben seine Sinne »nigaukelt hat teil, in die Wirklichkeit zurückrief. Arthur sprang von seinem Lager auf, kleitete sich an und lief taun mit großen Schritten, die Arme übereinander gekreuzt, den sinnenden Kopf bald zur Erde gerich in ihrer Wechselbeziehung übten, wie dies in dergleichen Fällen gewöhnlich geschieht, ihre erregende Wirkung aus, Indem sie ei nen Widerstreit der Gefühle in Arthur wach riefen, der ihm das Blut schneller kreisen und ihm seinen Ausenthalt im Zimmer beengend und nach und nach so unerträgllch macht», daß er den Hut auf- No. 42. setzte, das Zimmer verschloß unv durch die Straßen der Stadt eilte, um das Freie zu gewinnen. Unter dem Eindruck dieser Ge fühle mochte er sich wohl eine Stunde weit von Allhofen entfernt haben, denn als er aufblickte und seine Umgebung einer auf merksameren Betrachtung unterwarf, be merkte er, daß er sich im Walde befand. Die drückende Hitze und das ziemlich rasche Laufen, verbunden mit der innerlichen Aufregung, preßten ihm große Schweiß, tropfen aus, daß er stehen blieb und mit dem Taschentuch die Wasserperlen von der Stirn trocknete. Auch auf die Bewohner des Waides mußte die Hitze ihre erschlaf fenden Folgen ausüben; denn nur hie und da durchzog einer der leichtbeschwingten Gäste die Gipfel der Bäume und nur sel ten erklang die Stimme eines Singvogels. Er schritt weiter auf dem Waldwege fort, ohne auf das ferne Grollen des Donners zu achten; eist als die Schallwellen zum zweiten Male in erhöhtem Grade an sein Ohr schlugen, wurde er darauf aufmerk sam. Er blieb stehen und überlegte, was zu thun sei. Die Rückkehr nach Allhofen erforderte jedenfalls eben so viele Zeit, wie er zur Erreichung des nächsten be wohnten Ortes nöthig hatte, denn die zahlreichen gußspuren und Wagengeleise deuteten ja auf da« Vorhandensein eine« solchen genügend hin. Während er ss den Waldweg versolgte, schlugen plötzlich die Töne einer Orgel und gleich darauf auch der mehrstimmige Gesang eines gemischten Chores an sein Ohr. Der Weg bog jetzt auch plötzlich ab und führte nach einem kleinen Dorfe. Auf der Anhöhe vor dem selben lag die Kirche, aus der die Klänge an sein Ohr drangen. Nach einem kurzen Marsche hatte er das Kirchiein erreicht. Er tiat ein. Ueber ihm brausten jetzt die ! Schlußaccorde des ersten Theile« einer Motette dahin. Da brach da« Wogen der vielen und starken Töne plötzlich ab und ging nach einer kurzen Modulation in ein ! von zarten Flöten- und Gambenstimmen getragenes Adagio über; indem erklang ! auch der sympathisch metallreicht Ton ei ner weiblichen, trefflich geschulten Stimme an sein Ohr. Und wie die strahlende Frühsonne die wallenden Nebel bricht und sie entweder auflöst oder zer streut, so wirkten die Töne dieser Stimme aus sein erregtes Innere, daß er sichtlich beruhigt nach Beendigung der Probe, denn als solche erkannte fle Arthur Falkening durch die Unterbrechungen des Dirigenten, aus der Kirche heraustrat und denselben Weg, den er gekommen war, wieder ein« « schlug, um nach Hause zurückzukehren. Anstatt sich aber bei der Biegung nach rechts Zu wenden, ging er link« ab auf dem Waldwege weiter. Aus seinem Sinnen schreckte ihn plötz lich die große Waldlichtung unmittelbar vor ihm. Und welches herrliche Bild bot dieser Theil des Waldes! Eine große, prächtige, in Hellem Saft grün prangende Wiese, mit den verschie densten Wiesenblumen untermischt, dehnte sich vor ihm aus. Umsriedigt durch einen todten Fichtenzauu, hob sie sich um so holze ab, endete dann in einen kleinen mit Blumen und Bosquet« geschmückten Gar ten, der sich vor einem kleinen Waldhäu«- chen mit grün angestrichenen Jalousien hinzog und zu beiden Seiten dasselbe ein vor, eine Rasenbank, wie er sie im Traume gesehen hatte, auf der er mit dem Mäd chen, da« ihm der neckische Traumgott her vor ihm ausgerollte Bild kein Zauberbild seiner Phantasie sei. Noch einmal strengte er seine Sehkraft an, um sich über die Wirklichkeit ;u vergewissern es blieb ! dasselbe. Gedanken und Reflexionen über diese Stück a» ter Seite de« Zaunes hin. an der sich der gliederstrauch mit ter Rasen bank befand. Da knarrte an der gegen obachtenden Blicken entzogen zu werden. Arthur preßte die glühende Stirn an das Holz de» Zaunes und strengte seine Seh kraft abermals an, als sich an einer freien stelle des Gartens das Mädchen noch einmal zeigte. Das Profil des Gesicht« hinblickte, war die Gestalt in dem Haust verschwunden. Nrch einige Minuten blieb l tr nachdenklich an dtr Sltllt stehtn, dann (Siehe vierte Seit«.)