Scranton Wochenblatt. 3. Jahrgang. Dr. F. Bodemau, Cedar Straße, Im Hause des Herrn Peter Franz. OPee-Stu.ide», Morgens von B—o Nachmittags „ 3—li AbendS „ B—9 In Abwesenheit wird Herr Franz Nachricht er theilen. 7mz? Dr. Kamill Krejci, Arzt, Wundarzt u. Geburtshelfer, Im pfiin gerben Montag, Mittwoch und Frei <>g, von I l Vorm. bis 3 Uhr Nachm. 28n7 Dr. Deutscher Arzt. Wnndarz» und KebnrtShelfer. Office im Hause von I. Schimpff, Cedarstraße. Sprechstunden Morgens von B—9, Mittags von l—H, Abends von ö—B. k»fB Deutsche Apotheke, H. F. Lobrck.' l. Deutscht Apotheke, II« Lackawaiina Avenue. C 4 nstav «Hahn, 'Advokat und ech t^- Au wal t, rückständige Löhnung von Offiziere» und Solda.'e», Pensionen für solche, die im Dienst-Verlegungen erhielte» und arbeitSun fähig wurden, nnd für die Wittwen gefalleiier Sol daten, sowie Kollektionen gegen die Ver. Staate» werden aufs Pünktlichste besorgt. 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Seine Frau, mit den Kinder» und mit der Küche beschäftigt, hatte auf eine längere unmo> livirte Abwesenheit gar nicht geachtet »nd es befremdete die gute Frau einigermaßen, daß Witte ihr sagte, es sei Jemand ver unglückt, er liege im erste» Forstwärter häuschen und sie solle schleunigst einige Bellen nehst Erfrischungen hinsende». Den Burschen Halle er mit ins Wohnhaus genommen, damit er nirgends plaudern schickt. Als er vom Walde heimkam, sen dele ihn Herr Witte nach dem flachen Lande in die Stadt, wo er zwei Tage z» thun hatte, mitbin war die Auffindung des Försters Scharsenbeck ein Ereigniß geblie ben, das nur wenige» bekannt geworden war. Wer der Mann war, wußte natürlich Herr Wille ebensowenig, als der Doctor Bohlen, der einige Stunden später von ihm nach dem Waldhause geführt wurde und ebenfalls zu feinem grenzenlose» Er staune» denselben Mann in ihm erkannte, druck seiner Augen eine» kleinen Schrecken eingejagt hatte. Der Verunglückte nahm jept seine Aufmerksamkeit in anderer Weise gefangen; darüher vergaß er Folgerungen unv «Schlüsse zu ziehen. Er prüfte sorg sam den Zltstand des fremden Maniies und erklärte, zur Verwunderung aller Um stehenden, daß er gegründete Ursache habe, ibn nicht für hoffnungslos zu halten, in sofern sich nicht bei Gelegenheit heraus stellte, daß edle innere Organe verletzt seien. Die anhaltende Bewußtlosigkeit sei natür lich und keineswegs ein Vorhote des Todes. Nachdei» von des Dectors Seite Alles geschehen war, was seine Pflicht als Arzl heischte, kam endlich der Moment, wo er sich Zeit zu anderweiten Forschungen gönnte. Man hatte Scharsenbeck unter seiner Anleitung von den lästigen Kleidern befreiet, hatte Uhr und Börse dem Holz händler zur Aufbewahrung abgeliefert und war dann zur Untersuchung seiner LegitimationSpaptere geschritten, die in einer Briestasche verborge» waren. Der Doktor blickte mit alle» Anzeichen einer großen Ueberraschung den Holzhänd ler an, als er das Papier, welches endlich Aufschluß über ihn gab, entfaltet hatte, aber er sagte nicht ein Wort. „Die Brieftasche werde ich in Verwah rung nehmen," warf er einige Minuten später ganz beiläufig hin. „Wir sprechen später darüber, lieber Witte." Schon in, Begriff, das WaldhäuSchen zu verlasse», glaubte der Doktor plötzlich Zeichen wiederkehrender Besinnung an Scharsenbeck wahrzunehmen, deshalb blieb er stehen nnd sah ausmerksam zu ihm hin. Ein beller Sonncnglanz erleuchtete seine kleine, bewegliche Gestalt, während er in der offenen Thür verweilte und der erste Blick Scharfenbeck's traf den Mann, wel cher in feine» unbegründeten Phantasien eine so wichtige Rolle gespielt hatte. Zu erst war der Ausdruck der Auge», die sich schwerfällig, gleichsam widerwillig öffne ten, träumerisch, matt und seelenlos. Dann belebten sie sich unter der Macht einer Erinnerung und strömten allinälig eine leidenschaftliche Neguiig aus. Doetor Bohlen trat »litleibig wieder näher an Scharfenbeck's Lager und harte eine Frage auf feine» Lippen; aber er „Fort mir Dir! Verfluchte Btindschlei che, hast Du mich aufgespürt? Stehen > Deine Freunde aus Non»e»burg drau ßen? Haben sie die Schergen mitgebracht, sollen? Ha! vergebene Mühe! Dielst todt—todt todt, die da gegen mich zeu gen wollte! Hörst Du, Deine HelferShel ferin ist geschieden aus der Welt mit dem weisen? Ihr lügt! Ihr lügt! Fort, Du im Bunde wärest!" Die Erschöpfung erstickte endlich seine Stimme. Der Holzhändler schlug voll Er staunen seine Hände zusammen. „Ist's den» sei» Ernst? Was soll das telt?" cr je was er meint. Kommen Sie, Wille. Hel sei, können wir nicht, beruhigen könne» wir ihn eben so wenig, also ist es gerathen, wir entsernen uns. Hoffentlich wird seine Lelhargie wieder eintreten, und das ist ihm dienlicher als unsere Gesellschaft." Er entfernte sich rasch aus dem Wald- Hause nnd der Holzhändler folgte ihm. l Nachdem sie eine Weile schweige»» auf dem schmalen Psate hintereinander ~erge!- ! gangen waren, fragte der Doktor mit der ! selben erzwungenen Ruhe, ob er nicht Ge ! legenheit habe, dem Obereontroleur mel l den zu lassen, daß der Zustand Per I »»glückten sür den Augenblick durchaus nicht gefährlich erscheine es wäre ein > merkwürdiger Fall; jedoch könne sich eine ! Ursache zum Tode sehr schnell entwickeln. „Lassen Sie ihm ferner sagen, daß es ! mir unmöglich gewesen sei, nochmals bei ihm vorzusprechen," fügle der alle Herr nach kurzein Nachdenken »och hinzu. „Morgen hoffte ich, ihn zufriedener und beruhigter zu finden. Mit seiner Kleinen steht es gut, den Umständen nach. Morgen um beim Höllenkrater den Fußweg einzu schlagen. der mich rascher metner Wohnung i nahe bringt." „Aber Doctorchen, das ist doch der be schwerlichste Weg, den es gibt," meinte Witte, lebhaft widersprechend. „Was thut'S, ich komme eine Viertel stunde früher nach Hause/' erwiderte der alle Herr zerstreut. „Wie wetterwendisch Sie sind! Borge stern stöhnten Sie über den glatten, schö ne» Weg und heute klettern Sie wie eine Katze." Wen»'« innerlich brennt, achtet ma» nochmals freundlich gegrüßt. Wahrlich, wie ein Jüngling stielte der alte Herr vorwärts, um eine Last von sei ner Seele los zu werden, die ihn sürck'rr lich peinigle. Die Triebfeder seiner Eile zeigte sich sogleich, als er in unglaublich kurzer Zeit den GebirgSpsad über de» Höllenkrater zurückgelegt und keuchend, von Schweiß überströmt, in d.ks Zimmer seiner Gattin getreten war. „Jetzt haben wir die Bescheerung, lieb Frauchen," stöhnte er alhemlos, „ich habe die Karre hineingeschoben, Du kannst sie init Deiner anerkannten Klugheit wieder herausziehen. Aus der Heirath kann nim mcrmebr was werden, das Frauenzimmer muß sofort aus dem Hause." Die alle Dame hatte sich bei dem ganz unerwartet frühen Eintreffen ihres Man nes aus ihrem Lehnsessel erhoben und war ihm entgegen gekommen. Ihre Besorg niß steigerte sich bei feiner sichtlichen Ue berhitzung und erreichte den höchsten Grad hei feinen abgebrochen hervorgestoßenen Worten. „Von wem sprichst Du, lieber Alter?" fragte sie thetlnchmend dazwischen und legle ihren Arm um seine Schüller». „Wie geht'S im Zollamte? Was macht die Kleine? Wie fandest Du Julianen?" „Gut, gut, unddtnnochAlles foschliinm, so traurig, daß es ein Skandal ist! Ich komme von dem Kerl, dem frevelhaften Meuchelmörder." Bestürzt schaute die alte Frau in des DoctorS Gesicht, als müsse sie sich überzeu gen, daß er noch lebe. „Von wem sprichst Du lieber Alter?" fragte sie abermals. „Von dem, der geschossen hat und dann durch Unvorsichtigkeit von der Teuselskan zrl In die Rinne gestürzt ist." „Mann, lieber Mann, Du phantasirst wohl?" unterbrach sie ihn kopfschüttelnd. „Ja, aber ohne Hitze, Frauchen. Alles Wahrheit! Hier ist der Beweis! Sieh diese Brieftasche, da steht „Alwin Schar senbeck!" „Du mein Heiland, Alterchen, dieser unglückselige Scharsenbeck macht Dich ganz verwiirt im Kopse." „Dich auch, verlaß Dich drauf, lieb Frauchen," sagte der alte Herr hastig. „Meine Seelenruhe ist nicht leicht zu erschüttern." „Wird aber schwinden, wenn ich Dir eröffne, daß dieser Scharsenbeck dcr Male ficant ist." Die alte Dame blickte mit ei niger Verwunderung auf, ließ jedoch gleich gültig ihre Augen wieder sinken. Es war augenscheinlich, daß sie einem unzeiligcn Scherze ihres Mannes z» begegnen fürch tete. „Ja, ja, ich spaße nicht, Scharsenbeck hat auf Juliane geschossen; Scharsenbeck hat Nero von seinen Fersen bringen, also lödteii wollen; Scharsenbeck ist nach Ans übuttg dieser letzten Heldenthat aller Wahr scheinlichkeit nach von der Teufelskanzel hinah gerutscht, hat es aber mit seltener Geistesgegenwart verstanden, die Gewalt seines Sturzes durch Schwenkungen und Turnkünste dergestalt zu vermindern, daß er zwar stark verstaucht und verletzt, aber doch lebendig unten angekommen ist. Da nlin aber Scharsenbeck nur gegen seine Baut ein Uebermaß von Wuth empfinden kann, weil sie ibn »ach erlangter Frei fprechung verlasse» hat, so niuß unsere Juliane Liebau liese Braut sein, mithin Pauliue Selbig heiße». Du wirst meinen Folgerungen die Logik nicht abspreche» können." „Mir schwindelt mein Kopf, lieber Mann," unterbrach ihn die alte Dame alterirt. „Da baben wir's ja! Wo bleibt denn Deine gerühmte Seelenruhe? Ich sage schlagt." P l' S lbi ..Das geht nicht!" Ein Lächeln strich über res Doctors Gesicht. „So dachte ich auch und lief deßhalb init rafcuder Eile hierher, um Deinen Rath zu hören." „Weiß Fedderhof um die Me chichte?" fche aufgefunden Halen, als dcr verun glückte Mann entkleidet wurde. Ich ver mied es, wieder im Zollbause vorzufpre j sichtSzüge. > „Siebst Du, jetzt bestrast sich endlich ! einmal Deine Uebereilung!" schalt die Frau. „Ich ducke mich auch schon zerki^scht „In meinem ganze» Leben befasse ich mich nicht wieder mit Hcirathspläncn für An dere." „War es denn Dein Plan, für Feddcr . Hof eine Gattin durch Deine Zeitungsan» ! iionce zu erwerben?" forschte die Doctorin ! „Versteht sich, Frauchen. Es war ein verkapptes Heirathsgefuch. mit offenherzl ! Ger Darlegung aller mißlichen Verhält ! Nisse. Daß es auch als solches von den Ao. 40. spekulativen Weibern unseres Zeitalter« erkannt worden ist, dafür spricht die That fache, daß sich Niemand zu der opfervollen Stellung weiter gemeldet bat, als diese arme Juliane Liebau, die ihren Verbält nissen entfliehen wollte, die sich zu verber gen trachtete, die keine Pflicht zu drückend fand, wenn sie nur ein Asyl dadurch er warb. Aber sie muß fort, sie muß aus dem Havfe, Du mußt ihr das bezUeiflich !>> machen suchen. Du mußt Alles thu», >!>» eine Uebereilung meinerseits wieder i gut zu machen." j „Als wenn da» so leicht wäre," sagte ! die alte Dame klagend. ~Wo läge den» eine Schwierigkeit, lieb Frauchen?" fragte der alte Herr mit ve» stellter Sorglosigkeit. „Ich lege diese An- Gelegenheit getrost in Deine Hände und will mich jedes Widerspruches enthalten. Zag' dem jungen Mädchen, daß es Dir von Ansang an sebr gewagt erschienen sei, eine wildfremd- Person, die uns nicht einmal volles Vertrauen geschenkt hätte, in unsern Familienkreis aufzunehmen und daß jetzt dein Mißtrauen gerechtfertigt da stände." „Aber, lieber Aller, wozu solche Belei digung auf ihr krankes Herz bäufen?" rief die alte Dame in der vollen Empö rung ihres guten Gemüthes. „Wodurch wäre denn mein Mißtrauen gerechtfertigt? Hat sich Julianens Charakter nicht glän zend bewährt in der leidigen Schwurge richtssache? Hat er sich nicht als vonreff lich erwiesen bet der Pflichttreue in ihrem neuen Wirkungskreise? Warst Du nicht selber ihres Lobes voll?" „Ja, ich! Lieb Frauchen, mein Urtheil darf hier nicht maßgebend auftreten." „Warum nicht?" „Weil ich des Mädchens Protector bin, folglich wohlwollend hanteln müßte." „Und warum wolltest Du Deine Pflicht als Beschützer nicht üben?" „Weil ich mir späterhin keine Vorwürfe machen und mache» lassen wollte." „Was würdest Du, zum Beispiel, abge sehen von allen Verhältnissen, beschlie ßen?" „Ich würde gar nichts beschließen, wür de mich passiv verhalten,' würde schweigen und Gott walten lassen." „Was kann man besseres thun?" fuhr die Doktorin freudig auf. „Wenn Du meinst?" fragte der kleine, alte Herr mit ausbrechender guter Saune. „Wozu sollen wir alten Menschen mit unsern Ansichten dein Glück Anderer tm Wege stehen? Ist es Gottes Wille, so mag dies Mädchen Fedderhoss Gattin werden. Für jetzt bedrohet uns ein solches Verhält niß »och gar nicht und wenn auch, die Nachtheile, welche aus unserer Einmisch, nng entstehen konnten, sind gar nicht zu berechnen." „Ich unterschreibe Alles, was Du an Weisheit zu Tage förderst!" „Cousin Fedderhof braucht nicht zu wis sen, wer ihm sein Haus wieder angenehm macht," fuhr die Dame fort, „bis sie es für nöthig hält, selbst davon zu sprechen. Wir haben weder eine Veranlassung, noch ein Recht, Schleier zu lüften und es wäre nicht das erste Mal, daß man ein Unheil mit den Maßrege!» heraufbeschwört, wo mit man einer Gefahr vorzubeugen ge dachte." „Deine Philosophie entzückt mich, liebes Frauchen!" rief der Doktor mit lustiger Feierlichkeit. reden ? Nichts, wa» ihr nicht zur Ehre ge reichte, selbst das Attentat auf sie ist ihr eine Ehrenerklärung." Der Doktor schlug schallend seine Hände zusammen. „Was erlebt der Mensch nicht Alles!" rief er vergnügt. „Du übertriffst mich ja, liebe Alte. Ei, da wird unsere Juliane am Ende dem Scharsenbeck »och eine Dankadresse schulden? Genug nun, fälle und stören den Hausfrieden Fedder hoss nicht durch weise Rathschläge. Das hätte ich also erreicht," er rieb sich die Hände mit beispielloser Geschwindigkeit, nküthes!" „Ich glaube fast, Du hast mich genarrt mit Deinen schroffen Ansichten," sagte die alte Dame etwas empfindlich, „allein das thut nichts. Ich nehme nichts von dem zurück, was ich i» Bezug auf Juliane ge als ein seltenes Wesen und wenn auch seltsame Verhältnisse ihre Vergangenheit unbequem für redliche Herze» machen, so »ahni das Gesicht seiner der Ansicht, daß T » gegen das Mädchen gercdtet habe» würdest, im Falle ich für ihren Werth plaidirt hatte. Das ist Frau ennatur! meine List und Verstellung hat uns auf den geeigneten Standpunkt ge bracht und ich kann nun im sichern Be wußtsein dem Mädchen sowohl, als Fed derhof entgegentreten, daß ich Dir nicht zuwider handle, wenn ich ihre Entfernung ans dem Haufe zu verhindern suche." „Nach meiner Meinung wäre ihre Znt sernung ein Unglück für Fedderhof und für die Kinder," meinte die Doctortn sehr sanflmüthig. „Du hast diesmal mit Ueber tigung gebändelt, mein lieber Alter und Deine Vorsicht soll Früchte trage»." wenn mein Frauchen sich zur Be wirft. Unter Deinen Flügeln gedeihet das Glück!"