Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 09, 1869, Image 2

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    . Wochenblatt.
Friedrich Wagner, Herausgeber.
Seranton, den U. Septbr. I8KM«
Wir möchten unsere Freunde in der
City Scranton und in allen Boroughs
und Townschips de« County« ganz beson
ders darauf aufmerksam machen, daß un
ter dem 15. Abschnitt des neuen Registri»
Gesetzes alle City,. Ward, Borough und
Townschip Beamten für 1870, die nach
alttin Brauch im Frühjahr zu wählen ge
wesen wären, diesen Herbst am Tage der
allgemeinen Staatswahl zu erwählen sind.
D«r Abschnitt 15 lautet:
„Abschnitt 15. Alle Wahlen für City,
Ward, Borough, Townschip und Wahl
Beamten sollen künftighin am zweiten
Dienstag im Oktober abgehalten werden,
unterworfen allen den Verfügungen des
Gesetzes zur Regulirung der Wahl solcher
Beamten, die mit dieser Akter nicht im
Widerspruch sind; die Personen, welche
zu solchen Aemtern erwählt werden zu sol
cher Zeit, sollen ihre Plätze einnehmen;
wenn die Dienstzeit derjenigen Personen
ausläuft, welche solche Aemter zur Zeit
solcher Wahl einnehmen; allein keine
Wahl für das Amt von Assessor oder Ge
hülss Assessor soll unter dieser Akter ge
halten wtrdrn, bis zum Jahre 1870."
Es ist deshalb sehr zu wünschen, daß
dieser Sache in Zeiten die erforderliche
Aufmerksamkeit geschenkt wird. Man ver
gesse also nicht!
Alle Townschip und Ward Beamten,
die sonst als im Früjahr gewählt würden,
müssen diesen Herbst, am zweiten Dienstag
im Oktober bei der allgemeinen Staats»
wähl erwählt werden. Nur dle Assessor«»
sind dieses Jahr nicht zu wählen.
Krieg«sekretär Rawlin« starb am Mon
tag Nachmittag 12 Minuten nach 4 Uhr.
Generalmajor John A. Rawlin«, der
bis zu seinem Todi Kriegsminister war,
wurde in Jo-Davies County in Illinois
am 13. Februar 1831 geboren. Sein
Vater war ein unwissender Mann, der als
Kohlenbrenner in Galena sein Brod ge
wann.
General RawlinS litt schon seit 6 lah
ren an der Auszehrung. Er war ein
Mann von mittlerer Statur und schlan»
kem Wuchs, hatte schwarzes Haar, schwarze
Augen und eine bleichgelbe Gesichtsfarbe.
Von Natur aus hatte er eine merkwürdige
Geisteskraft. Ohne sich der Vortheile ei
ner wissenschaftlichen Erziehung oder ei
ner ausgedehnten Menschenkenntniß zu
erfreuen, besaß er doch eine so richtige Ur
theilskrast, daß sie ihn selten im Stiche ließ.
Schon bei seinem Eintritt in das Ca
binet war der Verstorbene leidend und
arbeitet.
Er hinterläßt eine Wittwe, zwei Töch
ter von 12 resp. 10 Jahren und einen ihm
Traurig, aber wahr.
Eins unserer englischen Wechselblätter
schreibt:
telkeit, die Röcke ohne Scköße tragen, Ci
die Ersparnisse der letzten Generation ver
schwenden. Versuchen sie, ihr Leben zu
mache», so thun sie dies als Clerks, Agen
keit und Würde der Arbeit lehrt und ih-
Arbeit außerordentlich viel interessanter
ist als Müßiggang."
Sehr wahr. Wer den Segen der Ar-
Schatz.
ten Seebades, und über da» Schicksal der
Neger-Race. Ueber diese» läßt er sich
wörtlich, wie folgt, auS: „Auf Sandhü
geln und in den Kasematten der EMverke,
unter zerrissenen Zelten leben diese Neger
in entsetzlichem Elende, die vordem Kriege
so fleißig und glücklich waren. Zausend»
dieser sterben an einem Tage dahin; das
also ist Freiheit! Diese Unglücklichen lei
den Mangel an Lebensmitteln, an Klei,
dern, kurzum an allem Nöthigen; sie ha
ben kein Geld und keine Beschäftigung
und verstehen kein Handwerk. Arbeit kön
nen sie nirgends finden; sie sterben dahin
unbemerkt und unbeweint. Nach 50 lah.
In Andrew County, im Nordwestin
des Staate» Missouri, ist in diesem Jahre
eine starke Einwanderung eingezogen.
Eine eigenthümliche Entführung«. !
Geschichte wird au« d«n> dritten Distrikte
von Louisiana in der „NewOrlean« Deut
schen Zeitung" gemeldet. Ein Farmer, !
nicht sehr weit vom Busch entf«rnt woh
nend, hatte zwei ausgezeichnet schöne
Hengstfüllen verkauft und dafür baare
700 Dollars in Gold erhalten, da er sich
stets geweigert hatte, die schönen Thiere
gegen Greenbacks zu vertausch«». Di«s
G«ld hatte «r, in «in«n Strumpf «ing«.
wickelt, in seiner Truhe deponirt. Als «r
nächst«» Sonntag aus der Kirch« nach
Haus« kam und di« blauktn Goldstücke mit
Wohlgefallen betrachten wollte, war der
Strumpf zwar noch da, nicht aber die 20
Dollarstückt, welche, wie sich später heraus,
stellte, mit stintr Tochter und einem seiner
Knechte verschwunden waren. Die Be
stürzung des Alten war unsäglich; über
treffen wurde sie nur von der Entrüstung
seines ältesten Sohne«, der sogleich sein
Bündel schnürte, um den Flüchtigen nach
zusetzen und wenn nicht die Schwester,
denn e« händigte ihm nicht nur die Ueber
reste der 700 Dollars, sondern auch zw«i
b«r«its erstandene Reisebillete nach Europa
ein. Nach Hause zu gehen weigert« sich
indessen das Mädchen standhaft, und der
möge selber kommen und seine Uebeir».
DungSkunst versuchen. Dieser eilte natür
lich sofort herbei; sein Sohn hatte aber
inzwischen bei sich selber überlegt, daß ein«
so hübsche Reisegelegknheit sich ihm so
leicht nicht wieder bieten dürfe, und war
mit dem einen Billet und dem Ueberreste
der 700 Dollar« nach New Jork abgereist.
Das ander« Billrt hatte «r in ein Convert
eingeschlagen und an den Vater adrefstrt.
Di« Kümmerniß des letzteren wurde durch
die Hartnäckigkeit der Tochter noch ver
mehrt, wie toll rannte er am Hafen um
her, als «r erfuhr, das Schiff sei schon ab
gtsegelt, und als er nach Hause zurück
kehrte, fand «r das Maß ftiner Ltidtn
voll: DI« Tochtrr war von ihrem getreu«»
Rittkr verlässt« worden, sobald die 700
Dollars verschwunden waren, hatte daher
mit dem einen Reisebillet genug, und war
mit diesem, sowie mit de« Vater« Ueber
rock davongtlauftn.
Drei Sträflinge des Gefängnisses
zu LaneasterS veranstalteten Ende von
ger Woche in demselben eine Meuterei.
Sie überwältigten den Gesangenwärler
und entflohen. Zwei davon sind Farbige.
Eine Belohnung von 850 ist auf die Ver
hastung der Flüchtlinge ausgesetzt.
die Ratification des 15. Amendements,
die nach einem Beschluß des Kongresses
«ine unerläßliche Bedingung für die er
wähnte Anerkennung ist.
Feuer, welches beinahe die Hälfte des
Städtchens in Asche legte. Die großen
Hotels sind ganz von Holz erbaut, und
wurden deshalb leicht eine Beute des ver
heerenden Elements. Der Verlust wird
auf eine viertel Million Thaler ange
schlagen.
In Montana ist über die Fragt ab
gestimmt worden, ob Virginia City die
Hauptstadt des Territorium bleiben, oder
dieselbe »ach Helena verlegt werden soll.
Die Majorität hat sich für ersteres ent
schieden.
Am 30. August, kurz vor 7 Uhr
„Phönirville Eisen-Eompagnie" zu Phö
nixville, Pa., eine furchtbare Kessel« Erplo
sion. Es wurden ö Personen verletzt, wo
hinterlassen Familien. Zwei Andere, Na
mens Charles McDermott und John
Henry, werden nicht mit dem Leben davon
kommen. Folgende Männer wurden min
der gefährlich verletzt: Abraham Mvod»,
John John, Isaak Wilhoar und Jakob
Essig. Die Ursache des Unglückfalle» ist
fallen.
Mord. Richard Carter, Werkmeister
der Mau»» beim Baue de« neuen Ma
schinenhause» in Fairinount Park zu Phi
ladelphia, wurde letzten Samstag Bormit
tag von I. Snyder, einem etwa 66 Jahre
alten Manne, den er wegen Trunkenheit
Pistolenschuß getödtet. Der Mörder sitzt
In Cowlesvikle, N. N-, 25 Meilen
von Buffalo, ist «in mächtige» Flöz bitu
minöser Kohle entdeckt worden.
Stadt und Staat.
„Scranton Wochenblatt" er
scheint jede« Donnerstag und kostet jährlich P 2.00
und halbjährlich P t.OO, im Boraus zahlbar.
Anzeigen werden zu den festgesetzten Preisen
angenommen, lyeivobnli che (temporäre) Anzeigen
müsse» vorausbezahlt werden; Ecnttakte für halb
jährliche oder jährliche Anzeigen je nach Ueberein-
und letztere werden so lange fortgesetzt,
bis sie abbestellt werden.
Anzeige» undßekauntmachungen, zur Pubii-
Job-Arbeiten aller Art, in deutscher un^
Laßt Euch rcgistriren!
Die Herren sind als As
1. Ward —S. Osterhout.
2. „ E. Leach.
3. „ Patrick CollinS.
4. „ Orrin Frink.
5. „ Thomas Watkins.
6. „ John McDonough.
7. „ Edward O'Malia.
8. „ C. Wis«.
v. „ W. P. Earling.
10. „ Adam Koch.
11. „ Theo. Hessing«?.
12. „ John Sh«a.
«S" Wir bittrn dtn freundlichen Leser,
Tete Preisturnen am nächsten Samstag
Nachmittag stattfindet und um 3 Uhr sei
nen Anfang nimmt. Pünktliches und
Zutritt. Der Eintritt jür Ntchtturner ist
auf 25 Cents festgesetzt.
Bounty-Tax. Richter Conyngham
bat letzte Woche sein Gutachten in der
Bounty-Frage abgegeben und ist der Mei
der Sache besitzt. Es heißt nun, daß die
Verbrüht. Ein Töcbterlein de» Herrn
George Braun in Petersburg verbrühte
sich am Samstag Nachmittag an einer
Schüssel heißen Wasser» derart, daß es
mehrere Stunden darauf starb. Die kleine
.Dulderin war etwa 1j Jahre alt und das
einzige Kind der tiefbctrübten Eltern.
Literarisches. Die erste Lieferung
von Friedr. Gerdard'S deutsch-amerikani
— Von Dr. E. R. Schmidt'S „Ge
schichte de» amerikanischen Bürgerkrieges"
(im Verlag von Schäfer u. Koradi, Phi
ladelphia) ist die Doppellieserung 15 und
16 soeben erschienen und mit einem tress
ziert.
Herr E. Steiger, New-lork, hat sa-
ein Erinnerungsblatt an die
100 jährige Geburtstagsfeier willkommen
sein wird. Preis des HeftchenS 20 Cents.
Herr C. D. Neusser nimmt Bestellungen
Herr C. S. Starr verkaust am
Vermischte». —Wir hören, daß Herr
nicht K3OOO, sondern nur 8300 verlogen
Es heißt, daß I. B. Adams im Be
wehr zusammenbringen. Trotzdem geht
die Maschinerie ibren ruhigen Gang fort,
ein Zeichen, daß die Herren ganz gut ent
behrt werden können.
E» beißt, daß die Butler Kohlen
werke in Piltston von einer Gesellschaft
New Norker Herren (unter der Firma
Webber, Towan u. Co.) angekauft worden
seien, welche ein Kapital von fünf Millio
nen Dollars repräsentire» und die Werke
energisch zu betreiben beabsichtigen. Auch
bat die Firma von Daniel D. Mosier 60
Acker Kohlenland in PittSton Township
gemiethet, worauf ein Breche» und andere,
zum Minnen nöthigen Gebäude errichtet
Die Israeliten beginge» am Mon
tag und Dienstag das „Rosch Ha Shona",
ihr Neujahrsfest. Dasselbe gehört zu den
und wird von allen Israeliten streng be
obachtet. In allen Tempeln findet an
diesen Tagen feierlicher Gottesdienst statt.
Nach jüdischer Zeitrechnung begann mit
Montag das 563Nstt Jahr.
DitschrecklichrAvmdatt-Katastrophl
Zweihundert Mensche« erstickt.
Am Montag Morgen gtgen 10 Uhr
brach am Grunde des Avondale Kohltn-
Eistnbahn Compagni« gehört, Feuer aus
und in kurzer Zeit standen der ganze Koh
lenbiecher nnd die Nebengebäude in Flam
men, und dieselben zerstörten den Aufzug-
Apparat, so daß der einzig« Ausweg, durch
ungefähr 200 Männer und Knaben. Alle
Bemühungen, den Flammen Einhalt zu
thun, waren vergebens, und der ganz«
Bau stürzt« zusammen und füllte den
Schacht zum Theil an, so daß alle Verbin
! Dung mit der Oberwelt abgeschnitten und
zutreiben. durch die
allein Luft in den Schacht hätte gebracht
werden können, wurde theilweife mit bren
nendem Gebälk und Schutt angefüllt.
Man fürchtet, daß alle im Schacht befind
lichen Arbeiter durch den Rauch, oder aus
Mangel an Lust erstickt sind. Die Feuer-
und Kingston begaben sich an Ort und
Stelle und sandten Wasserstrahlen den
Schacht hinab, um das darin brennende
der Leute in der Mine Gewißheit verschaf
fen kann. Die in der Nähe des Schachtes
sich ereignenden Scenen sind herzzerreißend.
Die Familien der Bergleute haben sich in
großer Anzahl an dem Eingang der Mine
Gegenden des CountieS dort an der Ar
bcit. Die Kaufleute und überhaupt die
ganze Bevölkerung de« OrtS und anderer
880,000 belaufen, der zum Theil durch
Assecurranzen gedeckt ist. Alle Aerzt« d«r
Hülfe zu leisten, so bald man sich über den
Zustand der Leute Gewißheit verschafft
haben wird. Die Calamität hat Trauer
über di« ganz« Communttät gebracht. Di«
Gtschäft« sind fast ganz fusptndirt. Die
Minen hatten erst am Montag, nach ei
ner Suspension von drei Monaten, wie
der Min« verschlossenen Männern befin
det sich auch der Intendant Hughes.
Nachdem der Schutt von dem Boden
des Schachts weggeräumt war, ließen sich
zwei Arbeiter in Kübeln in den Schacht
dinab. Sie ließen hinauf sagen, ihnen
Picken und Schaufel zu senden, um das
beiden Männer am Boden des Schachtes
zu: „kommt schnell." Als sie den Boden
erreichten, fanden sie, daß beide Männer
Andere an ihre Stelle treten zu lassen.
Die Nachrichten, welche sie brachten, lau
teten traurig genug und machten es fast
Auf die Nachricht von dem gräßlichen
Unfälle stellten ani Dienstag Morgen
sämmtliche Kohlenarbeiter in Scranton
(Letzte«.) —Am Mittwoch Morgen ge
gen Uhr war die Stickluft au» dem
chen Unfall bringen, da es uns heute un
möglich ist, auf weitere Einzelheiten einzu
gehen.
Kohlenzuge überfahren, uiVd so schwer
verletzt, daß er am folgenden Tage starb.
—ln der Samstag Nacht wurde der Ver
such gemacht, die Modellwerkstätte der Dick
son Compagnie in Brand zu stecken, doch
gelang es, das Feuer zu löschen, ehe es sich
weiter ausbreitete.
An di« Deutsehe» von Sccanton
und Umgegend.
Der 14. Sept. 1863 ist der 100 jährige
zeit und vielleicht aller Zeiten; e« ist der
tigen Reisen und sein einzig in der Ge
schichte dastehendes Wisse» im Gebiete der
Naturwissenschaften die Ehre de« deutschen
Namens in alle Welttbeile trug; dem i»
allen lebenden Sprache» die Anerkennung
und Bewunderung der Größten feiner
Zeit zu Füße» gelegt wurde, verdient es
gewiß im vollsten Maaße, daß wir an
reinem 100 jährigen Geburtstage unser
Scherflein zur Verherrlichung seine« Na
men« beitragen.
Ganz Deuisckland und überall, wo
D«utsch« ltbkn, trachtete» sie es für heilige
Ehrensache, den Tag in würdigtr Weise
zu feiern und von überall liest man Be-
Sept., Abend« 8 Uhr, in Kiefer's Halle
Conzerte haben der „Männerchor" und
„Helvetia" sich mit Vergnügen bereit er
klärt. Prof. Diller's Silver Cornet und
Streich Band ist ebenfalls für die Gele
genheit engagirt.
Indem der „Liederkranz" durch dieses
Unternehmen sich keinen geringen Ko
sien aussetzt, glaubt er ganz gewiß auf die
kräftigste Unterstützung aller hier woh
nenden Deutschen bestimmt rechnen zu
können.
Wir verweisen wegen de« Näheren auf
das Programm und erwarten schließlich
eine allgemeine Betheiligung Aller, denen
an dem Ruhme und der Ehrt dtutschtn
Wissens noch etwas gelegen ist.
Mit aller Achtung!
""«h. A? Keller,"""'"'
Sekretär de« „Liedtrkranz."
Scranton, 6. Stpt. 1869.
Als die Nationale Lebens Ver»
sicherungs Compagnie der Ver. Staaten
von Amerika vor ungefähr einem Jahre
ihre Operationen begann, wagten wir die
Behauptung, day sie sehr bald Beweise
der Volksgunst erhalten würde. Zeitungs
schreiber sind vielleicht noch stolzer als au
dere Leute, wenn die Geschichte ihre Vor
aussagungen bewahrheitet.
Das kommt vermuthlich daher, daß sie
mehr Dinge »nd häufiger voraussagen
als andere Leute; allein ob dem so sei
oder nicht, wollen wir jetzt nicht näher
untersuchen. Diese Compagnie hat 7,070
Policen im ersten Jahre ibrer Thätigkeit
ausgestellt —drei oder vier mal mehr als
irgend eine andere Compagnie während
derselben Periode ihrcs Bestehen», und
mehr als fünfzehn mal so viele als die ge
genivärtig größte Compagnie der Welt.
Unsere Voraussagung stützte sich auf
eine sorgfältige Prüfung ihres Charakters,
und auf eine Kenntniß der Leute, welche
die Aufsicht über dieselbe führen.
Die Compagnie ist eine Aktien-Com
pagnie mit mäßigen Prämien und mit
Erfahrung und Sparsamkeit in der Ver
waltung. Bei einer Gegenseitigkeit« Com
pagnie leiden nur die Policenhalter wenn
die Verwaltung unerfahren oder aus
zu thu» mit der Controlle einer Gegenfet
tigkeits-Cvmpagnie, und lernen stark, daß
es wohlfeiler und weiser ist, sich Versiehe
rung zu verschaffen, wo sie nicht genöthigt
sind, Geld über die Summe der wirklichen
Versicherung« Kosten hinaus vorzustrecken,
womit dann ungeheure Gehalte für Beamte
bezahlt werden, oder um der Compagnie
die Vsrluste zu ersetzen, die sie an Premi
uw-Noten erleidet, die anstatt Baargeld
genommen wurde», welche jedoch niemals
collektirt werden können.
seS allgemeine Bedürfniß und sorgt für
dasselbe. Sie der Kundschaft würdig
deren sie sich erfreut, und die ohne Zwei»
Wilkcsbarre. —Die Bergleute und Ar
beiter, welche in den Delaware und Hud
son Kohlen-Bergwerken angestellt sind,
hielten am Freitag Nachmittag eine Ver-
Compagnieen. Am Montag wurden die
Arbeiten wieder begonnen.
Die hohen Kohlenpreise werden ver-
Auction von Scranton Kohlen (der ersten
seit Beginn des Ausstandes) erzielten die
selben einen geringeren Preis als bisher;
Lump ... 86.79
Gebrochene - . 6.68
Egg - - - K.54
Stove - - - 7.45
Chestnut - » 6.40
In Voraussicht niedrigerer Preise l>a
bcn sich nun Schwierigkeiten zwischen
Wenn ihr einen guten Waschkessel
braucht, so kaust den unzerstörbaren, ungr
lig. Gebr. Leonard, gegenüber dem CoiM
hause, sind die Agenten. 25mz9
In der Nacht von Mittwoch auf
D. B. Oakrs, D. Roberts und grau Bar-
Ersterem gelang es ihnen, etwa ?<ZS in
Geld zu erhalten.
Humboldt-Feier.
GrchesConcertundßall.
Dienstag Abend, den 14. Sept. 186»,
Zur Feier von Alerander v. Humboldt's 100 jährige« Geburtstage,
Cin großes
Dom! D InKrumenw! Koncert,
unter Direktion von Prof. A. Conrad«
Nach Beendigung des EonzerteS:
Glänzender Fe st-Ball.
Diller's Silber Cornet A ötring Land
engagirt. Die Musik zum Balle wird von derselben Gesellschaft geliefert.
Anfang de» ConzertS: präzis 8 Uhr.
?reis der Üintiitts-Xiuten, 30 (üeots a ?c?rson.
Ch. Fr. Keller, Sekrrtär.
Die beste Auswahl von Messer-
Blech- und Eisenwaaren, Nägel; ferner
Gas- und Wasser-Einrichtung, Dachbedeck
ung ic., bei den Gebr. Leonard, gegenüber
wurde letzte Woche von einem Tomato-
Wurm gestochen, was eine schmerzliche
Wunde vtrursachte. In Folge dessen ha
ben Viele ihre Pflanzen ausgerissen und
Vorsicht.
Die „Liedertafel der freien deutschen
Gemeinde" von Philadelphia, deren Be-
Wirthe das Glas Bier zu vier Cent«.
Der Stoff soll sehr gut sein und ist bereit»
nach?
und verkaufen zu den möglichst niedrigsten
Preisen. 25,nz!1
Nach lebhaften Kämpfen nominir
ten am Montag die Demokraten für den
District, der aus Nortkuinbcrland, Mon-
Die Roaring Brook Compagnie in
Duninore baut an ihrem Schacht einen
Am Abende des 31. August, gegen
7 Uhr, brach zu Philadelphia in dem gro
ßen Bilder-, Goldrahmen- und Spiegel-
Store von James S. Earle und Söhnen,
No. 816 ChtSnulstraße, Feuer aus, wel
ches mit außerordentlicher Schnelligkeit
um sich griff. Die Feuer-Compagnien
waren schnell auf dem Platze und eS ge
ken; leider ist jedoch der Verlust eine«
le, ein Mitglied der „Diligent Hose Com
pany" fiel nämlich von dem Dache eines
angrenzenden Hauses herab, und trug so
schwere Verletzungen davon, daß er bald
wurden bedeutend beschädigt und die Vor
räthe im Kleiderstore des Hrn. Wanna
macher durch Wasser erheblich verdorben.
Man schlägt den Gesammtverlust auf 830,.
000 an.
Nähmaschine» zu verkaufen
oder zu vermiethen bei Blake u. Co., 322
Lackawanna Avenue. Scranton, Pa. Un
sere Bedingungen sind liberaler, als sie
irgend Jemand sonst stellen kann. 4fg
Asa Packer versteuert in Philadel
phia eine» aufSl t.Sva geschätzten Grund
besitz; in Mauch Chunk beträgt feine Rech
nung für Countysteuern 833,000.
Eine Riesenschlange (Boa Constrik
tor) ist in Süd-Bethlehem von Brasilien
angekommen und in das Raritäten-Kabi
net der Lech» Universität gebracht worden.
In PoltSville, Pa., schoß sich am l.
Sept. Wm. Triebler in den Unterleib und
brachte sich eine lebensgefährliche Wunde
bei. Die Untreue seiner Frau soll die Ur
sache der That sein.
Vor dem Gerichte zu Chambersburg,
Pa., gab am 27. August in dem Erb
schastS-Prozesse Bitner's versus Bitner
Vermögen beläuft sich auf 8150,000.
In Chicago hat der Board für öf
fentliche Werke beschlossen, Pläne für An-
Projekts wird etwa 3 Jahre in Ansprach
nehmen und 1t Millionen Dollar« kosten.
ry) de« Charles Eil? County Gericht«,
in Virginia, haben John Ambler Smith,
den County Anwalt und erwählte» radi
kalen Staatssenator in Anklagestand «er
setzt wegen Ausstellung obszöner, sittenver
derbender Bilde. Anwalt, Senator und
Händler m'kk Schandbildern!
Tasche gestohlen. Der Dieb schrieb ihm
Geschäft angefangen habe und ihm pünkt
lich die Ziu>en bezahlen werde, bis er zur
Zurückzahlung des Capitals befähigt fei.
Zwei Male sind bereits die Zinsen bezahlt
worden. Das ist doch wenigstens noch
ei» ehrlicher Dieb.
Bon» Ausland.
Zur Krnben-Syplosion im Plauen'-
schen Grunde.
Man schreibt von der Unglücksstätte
SegeiigotteSschacht vom 12. August Fol
gendes:
Heute Vormittag sind die letzten, frei
in den Schächten liegend aufgefundenen
Leichname zu Tage gefördert worden, und
die Gefamintzahl derselben beträgt 236.
Die »och fehlenden liegen tief unter den
Brüchen begraben, und ihre Gebeine wer
ben nach und nach, vielleicht erst in Wo
chen und Monaten, unter den Trümmern
aufzufinden sein. Jetzt, nachdem
grausige uülerirdischc Schlachtfeld von
genden Steiger sind alle Strecken des
„Segengottcsfchachtes" und de« „Hoff
! nungschachteS" nun durchsucht und leer
! befunden worden. Mit Ausnahme nur
einiger wenigen der Verunglückten haben
die an den beiden Schächten am 2. August
angefahrenen Bergleute einen plötzlichen
und leichten Tod gehabt. Ein kleine«
Häuflein der Unglücklichen nämlich suchte
! sich unter Anführung de« Steiger« Bähr
in einer links vom „Hyffnungsschachle"
! gelegenen Flügelstrecke vor dem furchtba
ren Andränge der brandigen Wetter und
unathmenbaren Gase zu retten. Sie wa
großen Grabgewölbe begraben, wie «an
meinen sollte; nein, die ganz bruchfreie
Wetterdecke und der Weg zur Tage«strecke
de« stand ihnen of
fen, allein diese Strecken enthielten so cM
centrirte unathmenbare Gase, daß sie die
selben zu ihrer Rettung nicht betreten
konnten. Einige Verwegene haben e« ge
wagt, wahrscheinlich im schnellen Laus«,
! zur TagtSstrrcke zu gelangen. Umsonst, sie
bezahlten ihr Wagstück mit dem schnellen
Erstickungstode. Man fand sie einzeln in
der Tagesstrecke liegend vor lind zwar un
weit der letzten Zufluchtsstätte de«
ger» mit seinen wenigen Getreuen. Bi«
gegen Mittag de» 2. August haben einige
derselben noch gelebt, wie au» dem hervor
geht, wa» st« in ihrer letzten Noth noch
bei dem matt brennenden GrubenUchle
niedergtschri«ben. Einigt di«s«r Schrift««
sind schon bekannt. Der Bergarbeiter
Christian Schmidt hatte sich mittel« einer
Stecknadel ein kleine« Papier an dt«
BrusttbtU stine« Btrgkilttl« gesteckt, auf
welchem mit fester Hand geschrieben war:
„Meine lieben Angehörigen; indem ich
vor Augen sehe, daß wir sterbt« müsst«,
«rinnere ich mich noch an Euch. Lebt Alle
wohl und «in frohe« Wi«dersehen. Da«
andere muß ich Euch überlassen. Zwlsche«
S bi« 10 Uhr."
Und auf der anderen Seite de« Zettel«
stand:
„Liebe Frau! Versorge die Marit gut.
In einem Buche in der Kammer liegt ein
Thlr. Geld. Lebt wohl, liebe Mutter nno
Geschwister. Auf Wiedersehen!"
Im Notizbuche de« Untersttigtr« Bahr
finde» sich folgende Zellen eingeschrieben:
„Die« ist der letzte Ort, wo wir Zu
flucht genommen haben; ich habe meine
Hoffnung ausgegeben, weil die Wetterfüh
rung auf Segengotte«schacht und Hoff
»«ngsschacht vernichtet ist. Der ltebe
Gott mag die M«lnlg«n und mein« li«b«n
Frrund«, di« mit mir st«rben müssen, so
wie die Familien in Schutz nehmen. Ernst
Bäbr, Untersteiger."
Ferner ist im HoffnungSschackte an drei
verschiedene« ZimmerungSthürstöcken miti
Kreide geschrieben gefunden worden:
1) Janetz starb, Richter empsabl dle
Seinen Gott. 2) Lebe wobl, lieb» Ge
inahlin, lebt wobl, lieben Kinder; Gott
mag Euch erhalten! Gottlieb H«»mann.
3) Lebt wohl, liebe Frau und Kinder.
Ich babe mir da« nicht gedacht. Oder»
Von IN Uhr an haben die Verunglück
ten ibre Rechnung mit dem Himmel abge
schlossen.
Die Zab> der in den Gruben bei
Dresden Verunglückten ist letzt festgestellt.
E« find 275. welche 221 Wittwen und «5»
Kinder hinterlassen.