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Was hielt die beiden Frauenzimmer in jener Stadt zurück, wo er freigesprochen war? Es vergingen abermals einige Tage. La kam der Jägerbursche eines Abends heim und sagte, er habe Licht im Hause der Frau Bertram gesehen, auch habe es ihm geschienen, als fahre ein Wagen nach züglich hinzueilen, um seine warme Für fprecherin zu umarmen. Dann siegte feine kalte Vernunft. Tage, wo er auf der Anklagebank saß, hatte sie kein freundliches Zeichen unver änderter Zuneigung finden können, so mußte er ihr zeigen, daß er sich von dieser Zurückhaltung verletzt fühlte." Die Nacht verging ihm indeß unter wüsten Zläumen. Iln» war es, als zöge eine Wolke langsam am Horizonte auf und verbreite sich über das Land. Die Wolke schwebte erst hoch über ihm, dann senkte sie sich und kam ihm so nahe, daß dorthin was kümmerte ihn die Wolke noch, die hinter ihm stand. Da bildete sich plötzlich aus dem Sonnenglanze ein Feuerstrahl, welcher sich ebenfalls langsam auf ihn zu bewegte, welcher ihm immer näher kam und ihn mit Vernichtung be drohte. Mit einer gräßlichen Verwün schung suchte er auch diesem geuerstrahl auszuweichen er erwachte! Kaum legte sich aber ein leichter Schlummer wieder auf feine müden Augen, so trat die na menlose Angst wieder ein. Endlich riß er sich gewaltsam aus den Fesseln des Schla- Tiese Stille überall! Er öffnete das Fenster und athmete die frische kühle Nacht luft ein. Seine Seelenruhe kehrte zurück. Was hatte er denn zu fürchten ? Er war Verdacht des Mordes festzuhalten. Nichts stand seinem hemmend entgegen. Was beunruhigte ihn also? Sein Ge wissen ? Der Förster pfiff leise eine lustige Me- lodie und schlug sein Fenster zu. Ihm war zu rechter Zeit eingtsallcn, daß in diesem Försterhause ein alter Mann beinahe vier zig Jahre sehr zufrieden und glücklich g«. lebt, der sich stet« gerühmt hatte, mit eige ner Hand in einer Schlacht sieben Man ner niedergeschossen zu haben. In der Schlacht war mithin das erlaubt, weßwe gen man ihn gefänglich eingezogen und mit Verdächtigungen gequält hatte? Wenn so konnte er sicher darauf rechnen, eine nicht erwiesene Schuld mit der Zeit zu vergessen. Aber freilich freilich Ein Frost durchrieselte ihn und er wickelte sich fest in seine Decke, um nun zu schlafen. Am nächsten Tage wartete er, fieberhaft aufgeregt, von Minute zu Minute auf ei nen Besuch seiner Braut, ös stand ihrer Vcrheirathung gar nichts entgegen. Das Haus war schon fertig gewesen zur neuen Einrichtung. Die Zimmer oben hatte seine Braut neu tapeziren lassen —nur di« Mö> bei brauchten hineingestellt zu werden, um sie wohnbar zu machen. Vielleicht lag in diesem Umstände der Grund zum Ausent wvrden war. Dort fanden sich Möbelma gazine—Pauline liebte eine feine, elegante und die Mittel dazu be faß sie. Ihr Vater hatte ihr ein kleines, hübsches Kapital hinterlassen eine cr wüuschtc Mitgift, da der Ertrag der För sterstelie den verfeinerten Ansprüchen der Zeit nicht genügend entsprach. Ein« Erb schaft von einem Verwandten war dem Förster Selbig zugefallen und hatte ihn vermocht, feinem Töchterchen, dem einzig ührig gebliebenen Sprößling feiner Ehe, eine bessere Erziehung angedeihen zu las sen. Das war dem jungen Scharfenbeck willkommen, als er den Entschluß faßte, sich sür'S Forstfach so weit auszubilden, laß er als Revierförster angestellt wurde. Seine Bildung auf dem Gymnasium, ver bunden mit der ersten Erziehung in seiner gebildeten Familie, gaben ihm ein gewisse» Recht, von seiner künftigen Gattin eben falls Bildung zu verlangen. Daß der Geist, daß der Verstand seiner Braut ihn bei weitem überragte, fühlte cr nur dunkel, da sie mit liebevoller Demuth stets seiner Meinung nachgab. Er wußte, daß er das Ideal ihres jungfräuliche» Herzens war, daß sein Bild in ihrem unschuldigen, vom Thron hatte, den ihm Niemand streitig machen konnte. Ihre seurige Vertheidi gung im Gerichtssaale war ein Beweis für ihn, daß nicht der Hauch eines Arg wohncs ihre Seele durchflogen hattc, daß sic ihn für gänzlich schuldlos hielt. Wie kam es wohl, daß Scharfenbeck sich in dieser Rückerinnerung an die Geistcs traft seiner Braut plötzlich ihrer öffentli chen Erklärung bewußt wnrde, „daß sie nicht anstehen würde, ihren Verlobten der That zu überführen, wen» sie so fest von seiner Schuld überzeugt wäre, wie von fei ner Unschuld." „Sie wär'S im Stande!" murmelte cr in so gehässigem Tone, daß die alte Grete von ihrem Spinnrocken aufblickte und furchtsam das vom innern Groll entstellte Gesicht ihres Herrn musterte. Sie war nicht zweifelhaft darüber, was ihn so zor nig mache. Ihr selber fiel nachgerade die Kaltfinnigkeit der Braut auf, die sonst täglich auf einige Stunden im Förster- Haufe geweilt und sich mit ihrer neuen Hauseinrichtung beschäftigt hatte. Was mochte vorgefallen fein, daß Fräulein Pau line sich nicht sehen ließ? Gegen Abend warf der Förster die Büchse über die Schulter und sagte, er wolle revieren. „Wenn das Fräulein aber untcrdessen kommt, Herr Förster," sagte die alte Magd. „Dann wartet das Fräulein, bis eS mir gefällt wieder zu kommen," antwortete er barsch. Er ging und die alte Grete schauete ihm bekümmert nach. „Das wird doch mit ihm mein Lebtag ! nichts Gutes," sagte sie nachher vertraulich zum Forstgehilfen. „Geben Sie Acht, Heinrich, das Fräu- lein nimmt ihn nicht, trotzdem er steige fprochen ist, und dann gnade ihr Gott! ! Ich weiß ja Bescheid, in unserm Herrn ! steckt ein Hochmuth und ein Dünkel; wcnn Herr Ekert ihn mehr respectirt hätte, lebte erhcutcnoch." Der Forstgehilfe antwortete der Klugheit gemäß darauf kein Wort. „Fräulein hatte ihren Bräutigam zwar sehr lieb," schwatzte die Alte weiter, „ja. ich möcht' sagen, weit mehr lieb, als er eigentlich verdiente—sie that ihm Alles zu Gefallen sie sah ihm Alles an den Au ge» ab für sie war er der schönste, der klügste und beste Mann unter Gottes Sonne." „Wie ein Mädchen sich durch die Liebe so verblenden lassen kann, begreife ich nicht," warf Herr Heinrich ei». „Fräulein Selbig konnte einen ganz anderen, einen besseren Mann beanspruchen weit her > ist'S mit dem Herrn Förster gar nicht und ! sein Fach versteht er durchaus nicht—aber Fürsprache hilft dem Dummen sott. Gut schießen kann er und gut treffen auch, das j hat er bewiesen." „Sie meine» doch nicht?" „Ich meine gar nichts, alte Grete. Meines Bleibens ist hier nicht mehr lange, mein Vater will es nicht, daß ich mich aus irgend einem Verschen der Gefahr aus setze; übrigens spricht man davr», daß eine Petition an die Behörde abgegangen ist, worin um Versetzung dcS Försters ge beten wird. Man fürchtet sich vor dem „Freigesprochenen", alte Grete," schloß er bedeutungsvoll lächelnd. Die Haushälterin nickte beistimmend. „Ach Gott ich schlafe fast keine Nacht, Heinrich," klagte sie, „und als der Förster in dieser letzten Nacht ausstand und sein Fenster aufriß, da kroch ich vor Angst un ter die Bettdecke. Ich werde künftig den Laden in meiner Schlafkammer vorsetzen und die Thür verriegeln. Wenn Sie ab gehen, bleibe ich auch nicht länger. Ich stelle mich kiank und lasse mich zu meiner Schwester bringen, die in Scherfig wohnt." „Was?" fragte der Forstgehilfe über rascht „aufgestanden ist der Förster in der Nacht? Also ist cr es gewesen, der so lustig pfiff? Dertausend! Ich wachte auf und hörte Jemand pfeifen. Daß es unser „Nun, wer es nicht aus Lustigkeit thut, Heinrich," flüsterte die Haushälterin, „der thut es viqAcicht aus Verzweiflung." , Ein Winseln im Hundestall störte diese Luft machten. Heinrich sah Grete an und Grete sah Heinrich an. „Herr Gott da sind ja di« Hunde im Stall?" sagt« der Forstgehilse. „Ich den» „Wo e? Revieren will, braucht er wahr scheinlich keine Hunde, Heinrich! Ich merk« schon, er ist nach dem Wittwenhause am aber cr ist viel zu stolz und dünkelhaft, um uns sehen zu lasse», daß ihm an Pauline Selbig etwas gelegen ist. Ein schrecklicher Mensch, Heinrich." Fünftes Kapitel. Der Förster war in den Wald geschlen dert. So lange er von seine» Hausge nossen beobachtet werden konnte, hatte er den Weg, der ihn tiefer hineinführte, bei behalten. Als cr sicher war vor ihren Blick«», schlug «r di« «ntgegengesetzle Rich tung ein und befand sich sehr bald am Rande des Waldes unfern vom Wittwen- Nasch, als wünsche er auf dem Wege dahin nicht ertappt zu werde», schritt er darauf los. Die Fensterladen waren ge öffnet, die Bewohnelinntn folglich zurück gekehrt. Als er näher kam, sah cr Frau Bertram am Fenster sitzen, vor sich auf einem Lese pulte ei» Buch, die Augen, mit einer Brille bewaffnet, so aufmerksam und ver tieft darauf gerichtet, daß sie ihn weder sah noch hörte. Er blieb vor dem Fenster stehcn und wartete des Momentes, wo sie aufblicken „Ach, Du mein Gott!" schrie sie laut eine gewaltige, innere Bewegung. „Wo steckt denn meine Braut?" fragte er ziemlich rauh, nahe zum Fenster geneigt, als wollte cr scinc Visite hier abmachen. „lch habc keine Zeit, meine WiNhfchaft „Wie so? Mo ist Pauline? Was hält , j senbeck hastig hcrvor. „Das läßt sich in zwei Worten nicht gut beantworten, lieber Herr Förster," > ! sie lieber gar nicht sehen." Scharfenbeck i lachte höhnisch. > ! „Man wird oft im Alter kindisch, albern c! und blödsinnig," murmelte er hörbar, > Er folgt« jedoch der Einladung der No. 33. Frau Bertram, weil er vor Verlangen brannte, seiner Ungewißheit ein Ente ge macht zu sehen. Daß seine Braut eben jetzt nicht anwesend war, errieth er so gleich. Wo hielt sie sich auf? Warum war sie nicht da, wo sie doch gern und aus freiem Entschlüsse verweilt hptte? Im Zimmer angekommen warf er die Blicke scharf prüfend umher, um sich dar über zu unterrichten, ob Pauline dasselbe erst kürzlich verlassen hätte. Nichts ver rieth ihm eine beschleunigte Entfernung bei seinem Eintritt. Da stand ihr Näh tisch der Nähkorb aber fehlte. Das Fußbänkchen war seitwärts geschoben, mit hin nicht gebraucht worden. Ungeduldig wendete er sich endlich an die alte Dame, dir ergebungsvoll die Hände im Schooße gefaltet hielt und auf seine Fragen zu warten schien. „Jetzt erzählen Sie mir, was ich, dem Anscheine nach, doch erfahren muß," sagte er kurz und schlug die Arme übeicinander. „Wo ist Pauline?" „Ja, das weiß ich nicht, Herr Förster." „Das wissen Sie nicht, liebe Frau," sprach er mit wilden, drohenden Blicken. „Wollen Sie etwa eine Komödie auffüh ren?" „Ach lieber Gott! Ich bin in diesen letzten zehn Tagen um zehn Jahre älter geworden und sollte auf so gottvergessene Gedanken komme»? Ich weiß in der That nicht, wo Ihre Braut ist. Das aber weiß ich, daß sie sich in einem Zustand« befun den hat, der mich besorgt für ihren Ver stand machte. Das arme Mädchen hat im Städtchen mit mir bleiben müssen, peil sie nicht im Stande war, den kurzen Weg bis hierher zu fahren. Als sich ihr Zustand besserte, bestand sie darauf sogleich auszubrechen." „Nun? Wo ist sie denn?" „Sie ist fort! Gestern Mittag trafen wir ein. Ich war wie zerschlagen und legte mich sogleich zu Bett. Meine Magd besorgte uns etwa? Essen gegen Abend wachte ich auf—ich fragte »ach Pauiiaen —sie war nicht zu finden. Meine Dorette hatte sie gar nicht wieder gesehen. Wir untersuchten ihre Sache» in einer entsetz lichen Ausregung, weil wir glaubten, sie könne sich das Lebe» in solch' einem An falle von wahnsinniger Aufregung genom men haben. Aber zu unserer Beruhigung fanden wir nur, daß sie nicht ohne Ab sicht nach Hause verlangt hatte, sie halte sich mit Wäsche, mit Kleidung und mit Geld versehen wollen—sie war fort." „Und wohin kann sie sich gewendet ha ben? Was wissen Sie mir darüber zu sa gen?" fragte Scharfenbeck mit großer Selbstbeherrschung, obwohl sein Blut in fieberhafter Wallung war. , Ich weiß gar nichts." „Hat sie nie geäußert, was sie willens sei?" „Niemals! Als sie in halbem Wahn sinn krank darnieder lag, hörte ich einmal, daß sie flüsterte „Ich kann nicht —ich kann nicht er muß sich trösten!" Ich schließe fetzt daraus, daß das arme Mädchen den Entschluß gefaßt hatte, nicht Ihre Frau zu werden." „Weßwegen sollte sie einen solchen Ent schluß gefaßt haben?" fragte der Förster ruhig. Frau Bertram hielt es für klüger, lie ber nicht zu antworten, als sich in Unan „Haben Sie irgend etwas von meiner Braut gehört, was auf diesen Vorsatz ein wirken konnte? Irgend einen Tad,l —ir- gend einen Verdacht?" „Nein! Sie sprach fast gar nicht, son dern lag immer mit gefalteten Händen starr und still da." „Hatte sie vielleicht nach der geschlosse nen Schwurgerichtssitzung mit irgend Je mand gesprochen?" nicht mehr daran gedacht, wenn sie nicht eines Tages die Worte geflüstert hätte: Die Mütze—die Mütze!" müthig. „Ach so —" brachte er mühsam heraus. „Wie mochte sie auf die Mütze gekommen sein?" „Das weiß ich nicht." „Hatte Jemand die Mütze erwähnt?" „Wir hatten ja Niemanden gesehen und gesprochen, Herr Förster. Pauline kam krank an im Städtchen und wir muß ten dort bleiben bis sie gesund geworden war. Einen Arzt wollt« das Mädchen nicht —es war eine traurige Zeit für mich alte Frau!" Es entstand ein« klein« Pause.