Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 22, 1869, Image 2

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    Wochenblatt.
Friedrich Wagner, Herausgeber.
Scranton, den 22. Juli IBVV.
Die stadtischen Finanzen.
Herr Charles H. WelleS, der frühere
Clerk der CommifstonerS und jetzige Ge-
Hülfs-Clerk, veröffentlichte in vergangener
Woche einen interessanten Ausweis über
die städtischen Finanzen. Den Steuerzah
lern ist dadurch zum ersten Male ein ge
nauer Einblick in die erbärmliche Verwal
tung unserer lokalen Angelegenheiten ge
geben und zum Nutzen und Frommen Al
ler wollen wir einige Auszüge aus dem
langen Berichte hier folgen lassen.
Die Total-AuSgaben vom Juni 1866
bis zum 4. Juni 1869 belaufen sich auf
die beträchtliche Summe von 8260,091.01,
nämlich für 1866—67 auf 816,101.04,
für 1867—68 auf 867,340.65. und für
1368—69 stiegen sie gar auf896,92ß.49.
Von dieser Schuld wurden abgetragen
8137.562.58, demnach beläuft sich dieselbe
jetzt noch auf 8122,428.13.
Interessant ist es jedenfalls zu erfahren,
was die Hyde Park Brücke gekostet. Der
Contrakt lautete, daß die Bauunterneh
mer 819,500 für den Bau derselben er
halten sollten. Für die Brücke wurden
ausbezahlt an
Reed u. Mace 834.280.62
F. A. Page u. Co. 23,480.00
E. HeermanS 1,796.94
Schild, Versicherung, Plan 382.00
Totalkosten 859,936.56
Die Brücke kostete demnach 840,439.56
mehr, als der Contrakt stipulirte. Es mag
hier allerdings eingeworfen werden, daß
das erste Fundament (oder Pfeiler) an der
falschen Stelle errichtet war und später
verändert werden mußte, aber damit ha
ben die Steuerzahler Nichts zu schaffen
und sollten daher auch nicht dafür bezahlen
müssen. Thatsache ist, daß, wäre die Ver
waltung der städtischen Angelegenheiten
in ehrlichen und fähigen Händen gewesen,
wir für den obigen Preis eine der dauer
haftesten und solidesten Brücken erhalten
haben würden, anstatt des erbärmlichen
Machwerkes, das jetzt zur Vermittelung
des Verkehrs zwischen Scranton und Hyde
dient.
Es ist hier außerdem noch zu erwähnen,
daß die Maurerarbeiten an beiden Seiten
der Brücke in dieser Schätzung nicht mit
inbegriffen sind und von kompetenten
Männern auf 820,000 taxirt werden. Die
Gesammtkosten wären demnach etwa 880,.
000.
Wir verzichten darauf, weitere Einzeln
heiten aus dem Berichte zu geben, da
Obiges genügend zeigt, in welcher Weise
das Volk in den letzten drei Jahren be-
Nuckblick aus das Sängerfest.
Das elfte allgemeine Sängerfest, wel
ches während der letzten Tage in der Stadt
der Monumente gefeiert wurde, ist nun
Unstreitig ist diese« Fest für die Stellung
des DeutschthumS in Baltimore gegenüber
weite und von größtem Lortheil gewesen.
Leute, die früher nicht den Fuß in einen
Platz gesetzt hätten, auf welchem eine
„little Dutch lagerbeer party" gegeben
wurde, und die den „Dntchman" anfeinde
seheii, daß der Deutsche nicht allein schöne
Feste geben kann, sondern daß cr auch in
künstlerischer Beziehung Etwas zu leisten
vermag sich die Pflege der Kunst an
gelegen sein läßt. So kam es denn, daß
an dem Baltimorer Feste sich nicht allein
die Teutschen sondern auch die Amerikaner
was es eigentlich sein soll, zu einem natio
nalen. Die Betheiligung der Amerikaner,
besonders der Miliz von Maryland, welche
am vorletzten Montag» neun Regimenter
stark am Zuge Theil nahm, machte Diesen
zu einem so äußerst brillanten, wie er
sehen wurde. Alles freute sich mit den Fest
gebern und Festgästen und nirgends ist
noch auf einem Feste eine schönere Har
monie gesunden worden, als auf dem xlflen
allgemeinen Sängerseste.
Auch die Ouartiergeber boten Alle« auf,
um ihren Gästen auch nickt die geringste
Gelegenheit zur Unzufriedenheit zu geben
und nur von zwei Vereinen liefen wegen
der Ouartiere Klage» ein, vom Eoncordia
Gesang Verein von Philadelphia und vom
Hoboken Onartett Club, welcher sich in
das Haus des Herrn Gardner ausquar
tirte. Sonst sind die auswärtigen Sänger
durchweg vortrefflich behandelt worden,
und überall hörte man die Gastfreundschaft
Baltimore's rühmen.
Was nun den musikalisAn Theil des
Festes anbelangt, so war auch dieser ein
und schöner gesungen worden? noch nie
sind qiehr und tüchtigere Vereine in die
Schranken getreten, noch nie sind auf dem
Haupt-Concerte die abgemeinen Chöre
war die Betheiligung der Sänger an dem
Vortrage der allgemeinen Chöre eine stäi
kere und lebhaftere. Das Preis-Concert
war das beste, welches noch je in den Ver.
Staaten gehört wurde und hätte man
vorher nicht gewußt, daß gewisse Vereine
ihr Preislied schon früher in Preis-Con
certen und bei unzähligen andern Gele
genheiten gesungen hätten, so würde man
den von diesen gebotenen großen musikali-
schen Genuß sicherlich noch höher zu schätzen
gewußt haben. Da man aber diese That
sach» kannt», so waren z. B. der Empfang
und der Beifall lau, welche der Liederkranz
von New Aork erhielt. Daß der Vrrein
dennoch den ersten Preis «rhirlt, hat er
neben feinem wirklich schönen Gesänge be
sonders einem Preisrichter zu verdanken,
welcher erklärte, daß er sofort die Ver
sammlung der Preisrichter verlassen und
einen MinoritätSbericht einreichen würde,
wenn jenem Verein der Preis nicht zuer
kannt würde. Die Idee der Ausschließung
des Liederkranzes wurde dann aufgegeben
und dem Verein dererste Preis zugesprochen.
Dem Fest Eommiltee Baltimore'S ge
bührt der Ruhm, für die Pflege des Ge
sanges besonders dadurch gesorgt zu ha
ben, daß es Preise ausschrieb für die besten
Compositionen eines Fest-ChoreS. Diese
Preisausschreibung war für die Musiker
im alten und neuen Vaterlande ein Sporn
Reihe ganz vorzüglicher Tonstücke erschie
nen sind, welche noch nach Jahren von den
Sängern Deutschlands und Amerikas in
Concerten gesungen werden.
Wohl keine Statt in de» Ver. Staaten
hat günstigere und bequemere Lokalitäten
für Abhaltung Ihrer Feste: Die herrliche
Coneordia mit ihrem Garten, der pracht
volle Schützenpark, die New Assembl»
Rooms, das Hauptquartier des Baltimore
Liederkranz, die schöne Halle des Corre
spondenten, das Hauptquartier des Ger
mania Männerchor von Baltimore, das
riesige MarylandJnstitut, die Turnerhalle,
die Vorwärtshalle, die großen Hotels, Eu
taw House, Barnum's Hotel und Gilmor
House sind sämmtlich Localiläten, auf die
bei Abhaltung eines Festes in Baltimore
mit Sicherheit gerechnet werden kann.
Wenn man nun bedenkt, daß eigentlich
kaum ein Dutzend Männer das Fest vor
bereitet, daselbe geleitet, für Alles gesorgt
haben, so kann man denselben seine Aner
kennung nicht versagen und Baltimore ist
ihnen für den großartigen Erfolge des
Festes zu großem Danke verpflichtet. Es
sind dies die Herren Steinbach, Vees,
Letzer, Lang, Stäblein, Jünger, Holtz
mann, Windwart, Gardener, Meid, Kum
mer, Keene, Hemmeter und vor Allen der
Festdirigent, Herr E. Leuschow.
(Philada. Abdztg.)
DaS 11. Allgemeine Siingersest in
Baltimore, 13. Juli. Das Interesse,
welches das große Sängerfest erregt hat,
erreichte heute Abend seinen Höhepunkt in
dem großen Preis Concert der achtzehn
wetteifernden Vereine im Maryland In
stitut, welches bis auf den letzten Platz
gedrängt voll war. Die die
Jahreszeit mit sich bringt, und die durch
den Aufenthalt so vieler Personen und
das Gaslicht noch beträchtlich gesteigert
wurde, machte übrigens den Aufenthalt
daselbst abgesehen von den musikali
schen Genüssen zu keinem besonders
angenehmen.
An der Thür entstand Unordnung und
Verwirrung dadurch, daß man gestattet
hatte, Einlaßkarten «och am Eingange zu
lösen, anstatt daß man den Verkauf der
Tickets auf die Office hätte beschränken
sollen.
Erst lange nach der für den Beginn des
Concerts angesetzten Zeit hatten die Zu
hörer Platz genommen, und bald darauf
erschien zuerst ein Verein aus Philadel
phia, der „Concordia Gesangverein", auf
der Platform, bestehend aus etwa 3V
Sängern, unter der Direktion von Leopold
Engelke. Sie sangen „Sonntagsfrühe".
Die schönen Tenorstimmen gelaugten da
bei zur vollen Geltung und der Verein be
wies, daß er mit Sorgfalt eingeübt und
die Leitung des Herrn Engelke eine vor
treffliche ist. Er erntete verdienter Maßen
reichen Beifall.
Das zweite Stückwar der„L!ebe«-Früh
ling", welcher von der Liedertafel von
Hierauf folgte der „Mozart Verein"
von New Jork, mit einem Liede von Abt:
„Im Walde laßt mich schweifen", welches
mit Feuer und Kraft gesungen wurde, ob
wohl der erste Baß etwas schwach war.
Gleichwohl waren die Zuhörer sehr zufrie
den und spendeten reichen Beifall.
Dank kam der „Sängerbund" von
Brooklyn und trug das „Reiterlied" von
Oberhoffer mit dem besten Erfolge vor.
Die Staccato, Crescendo und Diminuendo
Stellen wurden mit Akkuratesse gegeben
und rissen die Zuhörer zn lebhaftem Ap
plaus hin.
Nach diesem gab der „Sängerbund"
von Washington, aus 34 Sängern beste
hend, Abt'S „Frühlingschor" mit Grazie
und Ausdruck. Seine Leistung muß als
keepfle, New Jork, welche das Lied „Mein
Schifflein treibt inmitten" mit Ausdruck
und Eleganz sang. Die Forte und
Piano-Stellen wurden trefflich ausgeführt
und der Verein erntete vielen Beifall.
Dann trat der Männerchorvon Colum
bus, Ohio, vor und sang „Die Auswan
derer" von Abt. Er hatte einen trefflichen
tiefen Baß und da» Stück wurde von der
Zuhörerschaft sehr günstig aufgenommen.
Der „Beethoven Männerchor" von N.»
Aork zeichnete sich durch Vortrag des Lie
des „Frühling und Liebe", aus, und der
Ouartett Club von Hoboken sang „Das
Dichtergrab am Rhein" mit großem Er
folge. Hiermit schloß der erste Theil des
Programms.
Die bei dem Sängersest zuerkannten
Preise sind wie folgt ertheilt worden:
1. Klasse. Erster Preis: New Jork
Liederkranz (74 Sänger) für den Vortrag
des LiedeS: „Wie die Liebe kam."
Zweiter Prei«: Der Junge Mäniier
chor von Philadelphia (62 Sänger), wel
cher Lißt'S: „Der Gang um Mitternacht"
sang.
2. Klasse. Erster Preis: Hoboken Ouar
tett Club (31 Sänger) sang „ Des Dich
ters Grab am Rhein".
Zweiter Preis: Washington Sänger
bund (31 Sänger), „Gruß an den Früh
ling".
Die beiden ersten Preise beider Klassen
bestehen aus je einem Piano aus Knabe'S
Fabrik <I 81500. Die beiden zweiten
Preise beider Klassen aus je einem Piano
<A 81000 werth, aus Gäble'S Fabrik.
Was die Zuerkennung der Preise be
trifft, so bescheiden wir uns gern dahin,
daß die Preisrichter über die Vorzüglich
keit der Leistungen kompetente Richter sind.
Aber Das erklären wir für e>ne llngedö
rigkeit, daß Preise fürLicler gegeben wer
den, die schon 2 oder 3mal als Preislieder
gesungen wurden, wie das Lied des N. A.
Liederkranz. Erlaubt man einem Verein
für ein und dasselbe Lied den Preis ineh
rere Jahre hintereinander, so wird man es
dahin bringen, daß zuletzt jeder Verein
sein altes Lied wiederholt. Welche Fort
schritte wären dann noch möglich.
Dem N. ZI. Liederkranz gehörte gar kein
Preis, mochte er noch so gut singen, weil
er zu trag gewesen ist, ein neues Lied ein
zuüben. Und deshalb muß man den Preis,
welchen der Junge Männerchor von Phi
ladelphia erhielt, als den erste» uud einzi
gen Preis ansehn der für die Vereine erster
Classe ertheilt wurde.
Philadelphia kann stolz aus die Leistun
gen seiner Sänger sein »nid namentlich
auf den preisgekrönten Jungen Män
nerchor.
Die demokrat. StaatS-Convention.
Harrisburg, 14. Juli. Heute Morgen
um 10 Uhr versammelte sich die demokrati
sche Convention in der Repräsentanten-
Halle im Capitol. Der Zudrang des Pu
blikums ist außerordentlich; die Anzahl der
Fremden in der Stadt wird auf 6000 Per-
Der Vorsitzende des StaatS-Executiv-
Committees, Mx. Wallace, rief die Con
vention um Ivz Uhr zur Ordnung, und
die Liste der Delegaten wurde verlesen.
ES wurde jetzt das Eommiltee für per
manente Organisation ernannt, bestehend
aus 29 Mitgliedern aus den verschiedenen
Distrikten und instruirt, sofort zu berathen,
worauf sich die Versammlung bis 2 Uhr
»ertagte.
Harrisburg, 15. Juli. Die demokrati
sche Staats-Convention nominirte gestern
beim zweiten Ballot Hon. Asa Packer für
das Gouvernörsamt und beim ersten Bal
lot Richter C. L. Pershing von Cambria
County für die Supreme Court. Das
Votum für die GouvernörS-Nominätio»
stand, Packer 68; Caß 47 und Hancock I!>.
Die Demokratie von Pennfylvaiucn er
klärt in ihrer Convention einstimmig:
1) Daß die Federal Regierung auf die
in der Federal Constitution enthaltenen
Bestimmungen beschränkt ist, daß dir Aus
Übung von zweifelhaften constüutwnelle-,
Gewalten die Bestandkraft der Regierung
und die Sicherheit des Volkes gefährdet;
und die demokratische Partei wird niemals
darin einwilligen, daß der Staat Pen»
sylvania sein großes Recht drr localc»
Selbstregierung aufgiebt.
2) Daß die beabsichtigte Ratification deo
vorgeschlagenen 15. Amendements zur Je
deral Constitution von Seiten der radika
len Mitglieder der letzten Legislatur und
deren Weigerung, dieselbe dem Volke zur
Abstimmung vorzulegen, eine absichtliche
Verletzung ihrer amtlichen Pflichten und
eine Gewaltmaßregel gegen jeden Bürger
des Staates war und sollte der Beschluß,
welcher diese Ratification verfügt, prompt
wiederrufen und das Antendement dein
Volke vorgelegt werden, um über dessen
Verwerfung oder Annahme abzustimmen.
3) Daß die demokratische Partei von
Pennsylvanien dagegen opponirt dem Ne
ger das Stimmrecht zu ertheilen und wir
bestreiten ausdrücklich, daß es irgend ein
Recht oder eine Mächt im Congreß oder
anderswo giebt, wodurch dem Volke dieses
Staates gegen seinen Willen das Neger
Stimmrecht aufgezwungen werden kann.
4) Daß eine Reform in der Verwal
tung der Federal und StaatSregierungen
bei der Leitüng der finanziellen Affairen
gebieterisch verlangt wird.
5) Daß die Bewegungen, die jetzt im
Gange sind für die Verbesserung der Lage
der arbeitenden Classe, unsere herzlichste
6) Daß die Gesetzgebung des letzten
republikanischen CongresseS, im Wider
spruch mit der Constitution, die Mißach
tung der Mehrheit desselben gegen den
Willen des Volkes und gegen die Heilig
keit der Ballot Box, dadurch, daß man
richtig gewählte Delegaten von ihren Si
tzen im Congreß ausschloß, die Errichtung
von Militär-Regierungen in Staaten der
Union, und der Umsturz aller Civil-Regie
runge» in denselben, Akte der Tyrannei
uiU> Usurpation sind, welche direkt zur
Vernichtung aller republikanischen Regie
rung und zur Gründung des Depotismus
in schlimmster Gestalt führen.
7) Daß unserer Soldaten und Matro
sen, welche die Flagge des Vaterlandes
zum Sieg trugen, dankbar gedacht werde,
und daß alle Garantien, die zu ihren
Gunsten gegeben wurden, gewissenhaft
ausgeführt werden müssen.
8) Gleiche Rechte und gleicher Schutz
für naturallsirte und eingeborene Büxger
daheim und im Ausland; die Versicherung
ai»enl.i»Hcher Nationalktät, welche frem
de» ächte» Achtung gebietet, und den
Völkern, die um nationale Unabhängigkeit,
constit«ioneUe Freiheit und Bürgerrechte
ringen, ein Beispiel der Ermuthigung ge
ben.
9) Laß das gegenwärtige System in
nerer Steuern und Taxen der Bu idesre
gierung an gröblicher Ungerechtigkeit lei
det, und daß sofort Mittel gefunden «er
den müssen, «ine Aenderung derselben zu
erzielen.
Middleton, N. A., 15. Juli. Ein furcht
bares Unglück fand heute um Mitternacht
bei Masthope statt. Der Nacht-Expreßzug
No. 3 ging um 6j Uhr von New
Jork ab. In Mastpope sollte er einen
Frachtzug einholen, welcher nach telegra
phischer Instruktion auf ein Seitengeleise
fahren sollte, um ihn passtren zu lassen.
Der Frachtzug fuhr auch regelrecht auf
die Seite, aber durch Unvorsichtigkeit nicht
weit gen»g, so daß die Hinteren 2 oder 3
Wagen über das Hauptgeleise hinüber
ragten.
Der Erpreßzug traf diesen Theil, und
die Maschine, der Tender, der Bagage-
Wagen, der Expreß-Wagen und der Schlaf-
Wagen wurden von den Schienen gewor
fen und total zertrümmert.
Die Scene, die nun folgte, ist nicht zu
beschreiben. Das Unglück fand ungefähr
3» Meilen von EarryS Rock statt. Die
Eisenbahnbeamten sind sehr schweigsam
über die Affaire und die Angaben in die
ser Depesche kommen vou Passagieren,
welche heute Morgen vom Westen hier
ankamen Die Halztheile der zertrümmer-
Brand statt, welcher Alle», Holz, Bagage
und verwundete Passagiere, vernichtete.
Siebe» Wagen wurden auf diese Weise
zertrümmert und 6 Personen find ver-
Nork und einer von ihnen soll Re». Ben
jamin B. Halleck, Pastor einer New Jorker
Kirche, sein und i» 14ter Straße daselbst
Einer der Passagiere theilt einen längern
Bericht über den Unfall mit. Der Zusam
i menstoß fand um 11 Uhr, 45 Min. Nachts
statt. Es stellte sich heraus, daß ein Fracht
zug, welcher auf einem Seitengeleise ge
standen hatte und warten sollte, abzufah
ren begann, ehe der Expreß ganz vorüber
war. Die Lokomotiven beider Züge stie
ßen zusammen. Die Lokomotive de« Ex
preßzuges traf alsdann das Stalions
haus, welches in Flammen gerieth, und
wurde durch den Anprall vom Geleise ge
worfen.
Der Expreßwagen stürzte einen Abhang
hinab, der erste Passagierwagen fuhr in
den Bagagewagen und der ganze Zug,
tieth in Brand. Um V Uhr Morgens
zählte man neun Todte, wounter Rev.
Halleck, der so fest zwischen den Balken
eingeklemmt war, daß man ihn nicht her
vorholen konnte. Ein Deutscher befand
sich ebenfalls unter den Getödteten. Der
Unfall war in Folge der Fahrlässigkeit
des Maschinisten vom Frachtzuge geschehen,
welcher sich aus dem Staube gemacht ha
ben soll.
(Späteres.) Unter den Verunglückten
befinden sich die deutschen Emigranten
David Bauer (todt) dessen Sohn Carl
(verwundet), eine deutsche Frau mit zwei
Kindern (todt, Namen unbekannt.)
Washington, 19. Juli. Die Beamten
rcr französischen Cabel Co. haben mit Se
kretär Fish ein Uebereinkommen getroffen,
! wonach unsere Regierung die Landung
des Kabels auf amerikanischem Boden ge-
sra'irt. Die Compagnie hat sich verpflich
- let, das ihr von der französischen Regie
iniig bewilligte Privilegium aufzugeben
, und sich den Beschlüssen des CongresseS
zu fügen.
Professor George L. Vafhon, eln
Neger, hat vom Richter Fisher in Wash
ington die Erlaubniß erhalten, an der
dortigen Criminal Court als Advokat zu
p»aktiziren>
Der Präsident hateine Proklamation
erlassen, welche die Abstimmung in Missts
! sippi aus den 30. November ansetzt. Ueber
denTest-Eid und die EntrechtungS-Elausel
der den Wählern vorgelegten Constitution
soll eine besondere Abstimmung stattfinden.
Der „Jndependent", ein sehr ein
flußreiches und fähig redigirtes religiöses
Blatt, opponirt der Bewegung, welche da
rauf ausgeht, der Constitution eine religi
öse Clause! anzuhängen. Wenn, bemerkt
der „Jndependent", das Christenthum mit
einer offenen Bibel und bei der Freiheit
allen andern Formen des Irrthums zu
! messen und sie zu besiegen, ohne Beihülfe
' vou Congreßakten und Strafgesetzen, so
verdient es, selbst besiegt zu werden und
unterzugehen. Wer dies nickt einsieht, be
greift weder den Ruhm des Christenthums,
Deutschen Korrespondenten bar an der Ecke I
der Baltimorestraße und Pcit Oifice Ave
nue ein prachtvolles Gesckäflstokal erbaut,
Front von 40 und an Post Olfice»Avenue
eine von 167j Fuß hat. Sämmtliche
Räume find auf's Schönste ausgestattet,
natürlich aych die Redaktionszimmer, in
sein und Sopha's fehlt, welche letztere ein
Erforderniß Redaktionszimmer» in
diesem Lande sind. Die Gesammtkosten
für den Hausbau allein betragen 8110,-
000. Dieser Tage ward da« Gebäude mit
In Washington ist jetzt eine Bewe
gung im Gange, den Finanzminister
Boutwell für 1872 als radikalen Präsi
tentschaftS-Candidaten in's Feld zu brin-
Politikern viel Beifall. An ei»»« Wieder
ernennung Grant'S scheint Niemand zu
denken. Er hat schnell ausgespielt.
Stadt und Staat.
KÄ^DaS„Scranton Wochenblatt" er
scheint jeden Donnerstag und kostet jährlich P 2.00
und halbjahrlich Pl.oo, im Voraus zahlbar.
SV" Letzte Bitte. "TS Wir ersuchen
Jahr für das „Wochenblatt" im Rück
stände sind, nochmals freundlichst um ge
fällige Bezahluug. Um Mißverständnisse»
vorzubeugen erklären wir hiermit wieder
holt, daß der Preis des Blattes derselbe
wie bisher bleibt, wenn der Betrag inner
halb eines Jahres bezahlt wird. Wo dies
nicht geschieht, werde» wir nach Ablauf
des Jahres 82.50 berechnen.
Wer also nach Verlauf dieses Monats
uns 82.00 für einen bereits gelieferten
Jahrgang des „Wochenblattes" schuldet
i und nicht pünktlich bezahlt, wird mit 82.-
'0 selas!et werden, denn länger als ein
Jahr können wir in der Zukunft nicht
Credit gewähren.
Feuer. Am Sonntag Morgen gegen
4 Uhr wurde Hyde Park schon wieder von
einem Feuer heimgesucht, bei welchem lei
der der Verlust eines Menschenlebens zu
Tripps Markt bekannten Gebäude, Ecke
der Jackson und Mainstraße, aus und
griff so rasch um sich, daß die Feuerleute
nichts zur Rettung des Gebäudes thun
konnten, obschon sie noch gute Dienste lei
steten und das anstoßende Eigenthum fast
unversehrt erhielten. Das Gebäude ge-
Lindley und Pierson als Markthaus, und
von Joseph Nash als Blech> und Eisen
waaren-Handlung benutzt. Pauli's Ver
lust sols 83,000 sein, mit einer Versiche
rung von 82,000. Nash giebt seinen Ver
lust auf 82,800 und die Marktleute den
ihrigen auf 82,0V0 an. Ersterer bat 81,-
700 Versicherung und letzter? 81,250.
Folgendes: Sei» Name war Salomon
Clark; er war etwa 26 Jahre alt, verbei
rathet und wohnte t» dem verbrannten
Trümmern. Die Eltern und Freunde des
Verunglückten wohnen nahe Tunkhannock,
wohin die Ueberreste am Montag gebracht
wurden.
Das Feuer war ohne Zweifel angelegt
und begann im unteren Theile des Gebäu
-25. Juli 1869, feierlich eingeweiht werden.
Die Prediger Rev. T. P. Hunt von
Wilkesbarre, H. H. Wells von Kingston
von Scranton in deutscher Sprache pre
digen.
Die Einweihung? Ceremonien beginnen
um 10 Uhr Vormittags. Nach Beenbi
3V bei 50 Fuß groß und kostete 83,500,
Die Baulotte ist ein Geschenk der Penn
sylvania Kohlen Co.
Die Prüfung der Schulkinder der
Schelle und des Vehrers Hrn. M. Natter in
dacht. Diese Schule zählt etiva 145 Kin
der uud hat in Hrn. M. Natter einen
tüchtigen Lehrer.
Herr Pfarrer Köber aus Westphalen,
ein versönlicher Freund des Predigers der
Mitgliedern' des St. Petrus Vereins am !
Devot empfangen. Der Erw. Herr wird
einige Wochen hier verweilen und dann i
feine Stelle in Williamsport, Pa., antre
ten, zu der er berufen wurde. Die dortige
Der „Lady's Friend" für August
erschien soeben und bringt als Illustratio
nen einen prachtvollen Stahlstich: „Paul
und Virgini»;" sodann folgt das hübsche
Modekupfer, ein Holzschnitt und Zeichnun
gen und Entwürfe für Damenarbeiten
aller Art. Durch Anschaffung dieses Mo
bereiten und zahlreichen Stoff zu gemein
nütziger Anregung geben.
Da» Heft enthält dabei dir ausgesuch
allein den Preis des Jahrgange« (82.50) >
werth.
Missouri. Dem hiesigen „Republi
can" vom Freitag Morgen entnehmen wir
folgendes „Eingesandt," welches die Auf
schrift führt: „Die deutsche Colonie." Der
Artikel lautet wie folgt:
„Ich bin soeben von Harrisburg, Mo., zurück
gekommen, einem Städtchen, welches kürzlich vo»
Herrn John Zeidler und Andere» von hier ge
gründet wurre. üin prachtvoUrrer Play kann
nicht jenseits des Mississippi gefunden werde»
beste Land, welche/ich je gesehen. Es ka»n ge
kauft werden zu 10—20 Dollars per Acker und
Z r c Nkv ski >
Acker bezahlte. Ach war gezwungen, zwei Monate
später einen Aufschlag von PK per Acker für das
selbe zu zahlen und betrachte mein Land
trotzdem als billig. Diejenigen, welche westlich
gehen, sollten zuerst nach Nord Missouri sehen.
Dungboden vo» l—3 guß dick, Elima mild,
Wasser gut und Hotz genug für einheimischen
Gebrauch. Ich habe viele Farm-Distrikte gesehen,
aber nach meiner Meinung übertrifft dieser sie
alle. S. N. Bradford."
Solchen, die Major Bradford nicht ken
nen, genüge die Versicherung, daß »x »in
sehr bewegtes Leben zurückgelegt hat, in
Californien und allen westlichen Staaten
und Territorien war und also weiß, wovon
er spricht.
Wir hören, daß Freund John Knorr
vonßearEreekebknsallS »ine hübsche Farm
neben der von John Marr erstanden hat.
Wenn das so fort geht und unsere besten
Abonnenten nach Missouri „moven." so
muß das „Wochenblatt" nebst Zubehör
ohne Zweifel auch bald »achrutschen.
In Betreff des Hrn. Charles Vetter
sind wir zu der Erklärung ersucht, daß er
einige Monate sich hier aufhalte» wird,
um den Rest feines Eigenthums loszu.
schlagen, aber im Herbste positiv nebst Fa
milie nacli Missouri macht, alle gegenthri
ligen Gerüchte »«tvttllylanMNs?.
Es wird hier zugleich darauf aufmerksam
gemacht, daß eine Versammlung »er Mit
glieder des „Missouri Stadt- und Land-
Vereins" am nächsten Montag Abend in
I. ZeidlerS Hotel stattfindet, wobei Jeder
mann unfehlbar zu erscheinen bat. Aktien
inhaber, welche biL dahin nicht eingezahlt
haben, werde» streng nach den Gesetzen
Kohlen preise. Die hohen Preise in
New Jork halten Händler bis jetzt noch
immer ziemlich fern vom Markte. Nichts
destoweniger sind die Verkäufe mittelmäßig
und die Preise Ende letzter Woche standrn:
Schuylkill Kohlen beim Cargo in New
Aork: Lump, 87.50; Dainpfboot, 87.75;
Brocke», 87.72; Egg, 57.75; Ofen, 88;
Chestnut, 87.
Delaware u. Hudson Kohlen zu Ron
dout: Lump, Dampfboot, Grate und Egg,
87.25; Ofen, 87.50; Cbestnut, 86.10.
Wilkesbarre Kohlen in Hoboken: Dampf
boot, Grate und Egg, 87.25; Ofen, 87.50;
Cbestnut 88.
An einem Tage letzter Woche passirten
bei Easton über die Lehigh und SuSq.
Eisenbahn 80Ä beladene Kohlenkarren, je
der fünf Tonnen enthaltend, und über die
Lehigh Valley Eisenbahn 1,100 Karren in
gleicher Weise beladen. Mit de» Verschif
fungen auf dem Kanal macht dies zusam
men 9,500 Tonnen für einen einzigen Tag.
Wilkcdlmrrr. Louis A. Funk, Sohn
vo» Jakob Funk von Liverpool und etwa
7 Jahre alt, ertrank am Donnerstag Mor
gen in dem Hollenback Bastn. Er war
wahrscheinlich zufällig in den Canal ge
rutscht und ertrunken, ohne von Jemand
gtsehen zn werden.—Die Northern Kohlen
u. Eisen Co. sinkt sorb«n Schacht No. 3.
Im Schacht No. 1 dieser Compagnie stieß
man kürzlich auf eine ll j Fuß dicke Koh
lenader von vorzüglicher Güte.—Die Wil
kesbarre Kohlen und Eise» Co. zahlte am
Samstag etwa 860,000 an ihre Arbeiter
aus. Geld ist in Folge dessen etwas flüssi
ger.—Past Grand Sir» Nicholson wird
am 28. Juli Abkiids »inen Vortrag in
Wilkesbarre über di» Sonderbare Brüder
schaft hallen und zwar in der Liberty Halle.
! —Eine 12 Jahre alte Tochter des Herrn
Neinemani» fiel am vorletzten Montage
von einem Kirschenbaume auf den FlatS
und brach einen Arm und ein Bein.
Bauvereine. In der Sitzung des
deutschen Bauvereins No. I.am Samstag
Abend wurden 22 Anlehen versteigert, und
zwar eines zu 45 und der Rest zu 44 Pro
zent Prämie.
Bauverein No. 3 hält seine monatliche
Einzahlung und Versteigerung am nächsten
Montag Abend.
Vermischtes. Die Stadt läßt der
10. Avenue, neben der Oxford Kohlen
Office errichtet, zweistöckig und 35 bei 33
Fuß, mit einem 28 Fuß hohen Thurme.
Ein 35 bei 38 Fuß großer einstöckiger An
bau dient zur Unterbringung des Keystone
Alle gute Dinge sind drei! Zu die
habe. Aver'es nicht glaubt, daß das Klee
blatt alle „Jobs" im feinsten Kunststyle
der gehe un» Überzeuge sich.
der Washington Halle in Scranton abge
halten. Die Delegalenwahlen werden am
Samstag den 7. August stattfinden.
Im Gegensatze zu obiger Notiz nennt
die „Luzerne Union" das Courthaus in
Wilkesbarre als den Ort, wo die demokra
tische Countv-Convention abgehalten wird.
WenndasVoliehrlicheßeamte» wünscht,!
so sollte es streng darauf sehen, daß nur
ehrenhafte Männer als Delegaten zur
Convention erwählt werde». Versäumt
Daniel Bcaver, Esq., von Danville, l
Pa., hat dem Easton Lafayett» Collegium
825,000 geschenkt. '
Am Donnerstag Nachmittag wurde
! der Postzug von New-Uork um etwa vier
Stunden durch herrabgefallene Felsstücke
nahe dem Tunnel bei Pocono aufgehal
ten. Die Lokomotive, der Baggage- und
Expreßwagen, sowie der vordere Passa
gierwagen wurden von dem Geleise ge
worfen, aber Niemand verletzt.
Eine totale Sonnenfinsterniß wird
am nächsten 7. August sich ereignen. Ob
fckon hier nicht vollständig fichtbar, ist das
Ereigniß jedenfalls von ungewöhnlichem
Interesse und das erste dieser Art seit 1834.
Sie beginnt hier ungefähr 12 Minuten
nach 5 Uhr Abends.
Dunmore und Petersburg herrscht
Der „Scranton Liberty Cornet
Band" statten wir hiermit unseren freund
lichste» Dank für die Serenade am Frei
tag Abend ab. Trotzdem sie erst einige
Monate besteht, ist das Spiel recht hübsch
und beweist gute Fortschritte. Heir John
G. Hartmann ist Musiklehrer.
Wir empfehlen unseren Lesern, bei
den Gebr. Leonard, gegenüber dem Court-
Hause vorzusprechen, wenn sie Oefen und
Blechwaaren bedürfen. Sie haben die beste
Auswahl, welche man in der Stadt findet
und verkaufen zu den möglichst niedrigsten
Preisen. 25mz9
IS" Die Herren Creter und Scholl be
treiben jetzt gemeinschaftlich die Malerei
und von einer Vereinigung solch tüchtiger
Kräfte läßt sich nur Vorzügliches erwar
ten. Haus-, Schild- und Fresco-Male
reien werden pünktlich besorgt.
Die neue Rollmühle der Süd-Beth
lehem Eisen-Compagnie wird, sie
vollendet ist, die größte Mühle dieser Art
in den Ver. Staaten sein. Sie wird 400
Fuß breit und 900 Fuß lang werden: Die
Compagnie beabsichtigt, alle Arten Eisen
für den Gebrauch der Eisenbahnen zu
verfertigen, sowie auch stählerne Schienen,
wenn Nachfrage dafür ist.
«Li- Wenn ihr einen guten Waschkessel
braucht, so kauft den unzerstörbaren, unge
lötheten Kessel mit Kupferboden, der nie
rostet und »ach meiner Ansicht der beste ist,
den nian finden kann, außerdem auch bil
lig. Gebr. Leonard, gegenüber dem Court-
Haufe, find die Agenten. 25mz9
Der „Scranton Turnverein" wird
am Montag den 9. August sein Stiftungs
fest im Union Park abhalten, verbunden
mit Preisturnen der Schüler, worauf wir
das deutsche Publikum vorläufig aufmerk
»E- Die 2. Lieferung von Fritz Reu
ter's sämmtlichen Werken ist soeben er
schienen und enthält die Fortsetzung der
Erzählung „Aus der Franzosenzeit." Sie
ist hübsch und sauber ausgestattet.
IS" Die beste Auswahl von Messer
schmiedwaaren. Lampen, Laternen, Oefen,
Blech- und Eisenwaaren, Nägel; ferner
Gas- und Wasser.Einrichtung, Dachbedeck
ung »c., bei den Gebr. Leonard, gegenüber
dem Courthause, Scranton. 25mz9
Ein junger Mann, George Fahne
stock, in Harrisburg, verwundete sich am
«onntag Abend tödtlich durch ein Pistol,
welches sich in seiner Hand zufällig entlud.
Er starb Montag Nachmittag.
Herr Andreas Weiskircher, einer der
älteste» deutschen Bürger von Hampton
bei Pittston, starb am Sonntag nach län
gerem Leiden. Sein Begräbniß fand am
Dienstag Nachmittag unter zahlreicher Be
theiligung von Auswärts Statt.
IS" Nähmaschinen zu verkaufen
oder zu vermiethen bei Blake u. Co., 322
Lackawanna Avenue, Scranton, Pa. Un
sere Bedingungen lind liberaler, als sie
irgend Jemand sonst stellen kann. 4f9
In Euba sind die Aufständischen sehr
enimulhigt, weil unsere Regierung den er
warteten Zuzug aus New Jork theilweise
verhindert hat. Wenn eine überwiegende
Mehrzahl der Cubaner In ihrem Streben
nach Unabhängigkeit einig wäre, würden
sie das spanische Joch auch ohne fremde
Hülfe bald abschütteln können. Aber ein
großer Theil der Eingeborenen hält es mit
den Spaniern, und kämpft als Freiwillige
unler deren Fahnen. Der neue Ober-
Befehlshaber, General de Rodas, benimmt
sich weit umsichtiger und gemäßigter, als
man nach dem ihm vorausgeeilten Rufe
hätte erwarten sollen. Er verspricht, den
Krieg in menschlicher Weise führen und
keine grausamen Maßregeln gegen die
Rebellen zur Anwendung bringen zu wol
len. Vermuthlich kömmt er durch Milde
und Mäßigung weiter, als durch Härte
und Grausamkeit.
In New Jork wurden am 16. meh
rere Brokers aus Wallstreet wegen Wu
chers verhaftet und unter 83000 Bürg
schaft gestellt.
Bom Au S 1,, «d.
Berlin, 3. Der Urlaub des Gra
i sen Bismark »»v s,in zeitweiliger Rücklrit
von den Gefällten des preußischen Mini
ster-Präsidenten wird allgen ein dahin ans»
gefaßt, daß G.af Bismark deo bevorste
henden bewegten Finanz-Debatten drr
Helten des Einzelnstaates, welche» man
Preußen nennt, gänzlich zurückziehen, sich
ausschließlich dem Bunde zuwenden unv
von seinem frühere» College», dem Finanz-
Minister, »Rbis weiter erwarte» als die
19Millionen Ibaler Matricular-l.'mlageir
des preußische» Beitrages zudem VundeS
budget. Weitgehende Betrachtungen über
die künstigen Beziehungen dfs preußischen
dt» daran von mehrere» Seite» geknüpft.
Die Presse von Paris scheint mlt
dem neuen französischen Ministerium nicht
zufrieden zn sein, da sie dasselbe nur als
traiisttorisch ansieht. Es ist in der That
überwiegend aus Anhängern und Stützen
de» bisherige» Systems zusammengesetzt
und bietet geringe Garantiern für »ine
constilutionelle RegierungSweis».
Der Suez Canal wirb am 17. No
vember »röffntt werden.
Die russische Regierung Haiden katho -
lisch»» Bischöfen des Reich«» die Theil-