da si- eine freundliche Stimme hörte, er bleichte sie; es war, al« könne sie eine an Verzweiflung grenzende Bewegung nicht » zurückhalten. Ihre Beschützerin war selbst zu tief er regt, als daß sie sich von dem plötzlichen Verdachte, den sie hegte, Rechenschaft geben konnte. Herr von Ribiere war Beamter und da« dem Vorfall Vorhergegangene legte ihm einige Zurückhaltung auf. Herr von Esterac dagegen äußerte sich frei- „Ihr wißt, daß ich immer gesagt habe: Mein armer Jakob ist unschuldig; ich weiß es nicht, aber ich bin dessen sicher. Jetzt sage ich: Wenn er unschuldig ist, so kenne ich den Schuldigen, vielleicht sind es zwei." „Peter!" rief er zur Thür hinaus. Peter Vialat kam auf den Ruf feines Vorgesetzten herbei. „Was ist denn eigenMch," fragte Este rac, „mit diesem Piemontesen, diesem Mat tes Perondi, von dem ich niemals sprechen hörte und von dem man mir seit einigen Tagen in die Ohren raunt?" „O, Herr Oberförster, ein Nichtswürdi ger, ein Elender, ein Vagabund," antwor tete Peter, der sich vielleicht mit weniger Heftigkeit ausgedrückt hätte, wenn es sich nicht um Susanne handelte. „Sehr gut. Das ist eine Beschreibung, welche wenigsten« da« Verdienst der Deut lichkeit hat. Und sein Herr, der Bauer An selm Cosserousse?" „Der ist nicht mehr werth, al« sein Knecht -vielleicht noch schlechter; eine Figur, die Einem Lust giebt, recht« zu gehen, wenn man ihn links bemeikt." „Gut," sagte Esterac, mit den Augen nach seinem Schwager hinblinzelnd; „und sage mir, Peter, dieser Anselm oder dieser Cosserousse, war er nicht ein wenig mit sei nem Vermögen in Unordnung?" „Einwenig? Sehr viel! Soverschuldet, daß man von einem Augenblick zum andern glaubte, sein Eigenthümer, Herr Claude», würde ihn davonjagen." „Und sprach man davon?" fragte Este rac, die Augen aus den JnstructionSrichter geheftet. „O, seit lange, namentlich im letzten zahr—halt, zwei oder drei Monate vor der Ermordung de« armen Simon —" „Und jetzt?" „Jetzt sagt man, daß er ein Pferd ge kauft und seinen Pacht bezahlt hat —mehr weiß ich nicht. Dieses Gehöft macht mich kalt im Rücken, ohne daß ich es wüßte warum. Man möchte sagen, daß das HauS aussieht, wie die Menschen, die darin woh nen. Diese können die Leute nicht gerade ansehen. Seit dem Morde habe ich e« so viel als möglich vermieden, dahin zu gehen." „Es ist gut, mein Freund, Du kannst gehen." Peter ging hinaus. „Was sagst Da dazu, Ribiere?" fragte Esterar. „Was soll ich dazu sagen?" erwiderte der Richter. „Warum hat Niemand im Augenblick des Verbrechens an jene Beiden gedacht? Ihr Name ist nicht einmal zu uns gelangt, ungeachtet aller fragen und Untersuchungen." „Und wie geht es zu," sagte Esterac, sei nen Schwager an'S Fenster führend und ihm einen kleinen Bach zeigend, „wie geht es zu, daß dieses Bächlein, jetzt kaum sicht bar, wenn Regen oder Stürme kommen, ein reißender Strom wird, der in seinem Laufe Felsen und Bäume mit fortreißt? Der Volksstrom riß Euch mit fort, Ihr folgtet ihm und jetzt —" „Und jetzt, was thun?" fragte Ribiere, dessen Angst größer war, als er sehen lassen wollte; „genügt der Widerwille gegen jene beiden Menschen al« Beweis für einen scheinbaren Verdacht? Was könnt Ihr dem Wahrspruch der Jury entgegenhalten? Der verspätete Lärm, gegen den Piemon tese» erhoben, weil er Susanne zu verfüh ren suchte, die krankhaften Tränmereien eines jungen Mädchens, das seit einem Jahre unzurechnungsfähig ist—ach, es ist noch sehr weit von wirklichen Beweisen." Während dieses Zwiegesprächs war Su sanne schweigsam geblieben, die Hand in den Händen der Frau von Ribiere, das Haupt sanft auf die Schulter ihrer Wohl thäterin gebeugt. Sie erhob sich, Thränen glänzten in ihren Augen, welche ihren festen und mu thigen Auedruck wiedergefunden hatten. „Diese Beweise," rief sie, „diese Beweise, ich habe sie! Aber unvermuthet hierherge führt, konnte Ich sie nicht mitbringen." Und zu Herrn von Ribiere sich wendend, sagte sie: „Sie waren immer gut gegen mich und auch gegen Jakob —wohl denn, hören Sie, Herr Richter, meine demüthige Bitte- er lauben Sie mir, morgen Mittag zu Ihnen zu kommen!" Diese Worte waren so unwiderstehlich gesprochen, daß Frau von Ribiere und Esterac ihre Thränen nicht zurückhalten konnten; sie riefen zugleich: „O, da« kannst Du nicht abschlagen!" „Und wer spricht davon?" antwortete Ribiere. „Ja, mein Kind, ich werde Dich morgen erwarten. Aber ich beschwöre Dich, keine neue Unklugheit. Möge Dich Gott führen und erleuchten! Willst Du, daß wir Dich zu Deinem Vater bringen?" „Nein, nein! Der Abend geHort noch mir," antwortete sie mit fieberhafter Erre gung. Herr von Ribiere betrachtete seine Frau; ab«r diese war ganz in das fast Wunder bare versunken, was sie gesehen und gehört hatte. „Laßt sie gehen," sagte sie, „ich habe Vertrauen zu ihr. Diese« junge Mädchen sieht vielleicht in ihrem Unglück weiter und schärfer wie wir; sie istvielleicht das Werk, zeug einer höheren Gerechtigkeit, als der menschlichen." Susanne ging hinaus. „Sie ist ein Wunder!" rief Frau von Ribiere mit Begeisterung. Im nächsten Augenblicke hörten sie eine reine melodische Frauenstimme, welche un ter dem Fenster fang! „Berge, überstreu Abgrunds Esterac, von einer schmerzlichen Erinne rung getrieben, eilte an das Fenster und öffnete e«. Susanne stand auf der Terrasse. Sie wendete ihre schönen Augen zu ihm, von Schwärmerei und Hoffnung glänzend. Ein Künstler, der eine Frau voll Hinge bung und Heroismus hätte malen wollen, konnte kein anderes Modell wählen. „Guten Muth," sagte sie zu Esterac, „und auf Wiedersehen!" Er grüßte sie, und sich zu seiner Schwe ster und deren Gatten wendend, sagte er: „Vor einem Jahre sprach ich zu Euch: Jakob ist nicht schuldig! Jetzt sage ich: Susanne ist nicht wahnsinnig." Wohin ging Susanne? Was wollte sie? Sie ging mit eiligem Schritt, gleichsam als gehorche sie einer geheimen Stimme in ihrem Innern. Der Tag war schön gewesen. Die Son ne versank am wolkenlosen Horizonte; die Landschaft war verlassen. Susanne begeg nete Niemandem und diese Einsamkeit be günstigte ihre Pläne. Sie hatte Anfangs gedacht, Mattes in der Umgebung des Gehöftes zu finden. Sie suchte ihn einige Zeit, er war nicht da. Auf eine kurze Entfernung erblickte man da« HauS halb hinter einer Gruppe von Eichen und Tannen versteckt. Susanne ging in dieser Richtung vor wärts, rechts und links blickend, wie wenn sie fürchtete überrascht zu werden. Sie war ganz allein. Kaum ihr leiser Schritt störte dieses große Schweigen, nicht ein mal der Wind wehte und sein Wehen in den Zweigen glich dem Athem eines schla fenden Kindes. Als Susanne etwa noch zehn Schritte vom Gehöft entfernt war, hörte sie zwei Stimmen, die sie sogleich erkannte: es war Cosserousse und Perondi, welche sich zankten. Sie hielt an. Die beiden Männer waren, nach der Lebhaftigkeit des Gespräches zu urtheilen, stark beschäftigt; ihre Unterhaltung war sehr lärmend. Susanne, ihren Athem an haltend, schlich sich hinter einen Baum,von wo sie Alles sehen konnte, was im Hause vorging. Beide saßen an dem weißen Holztisch. Auf demselben standenzwei Flaschen Wein und ein Sack voll Geld. Cosserousse schien unruhig, Mattes dro hend. „Noch einmal, das ist nicht genug," sagte dieser; „Ihr schuldet mir vier Jahre Lohn, nicht wahr?" „Ja," sagte der Andere finster. „Hundertundfünfzig Francs pro Jahr, macht sechshundert Francs; sechshundert und vierzehnhundert sind zweitausend, ich will zweitausend Franc«." „Aber das ist unmöglich!" rief der Bauer zornig. „Ich glaubte, ja ich war sicher, daß Dein Lohn in der verabredeten Summe mit einbegriffen sei." Matte» leerte sein Glas und setzte es heftig auf den Tisch. „So verstehe ich die Geschäfte nicht," sagte er drohend. „Jene kleine Arbeit, die wir zusammen gemacht haben, wird extia bezahlt." „Wirst Du schweigen, Unglücklicher?" sagte Anselm im äußersten Zorn. „Und wenn ick nun nicht schweigen will, wenn ich z. B. eine kleine Promenade nach Mende machte —" „Aber bedenke, mein Junge, daß es Dir dann eben so schlecht geht, wie mir." Der Piemontese anderti den Ton. „Was macht'S?" sagte er ironisch. „So oder so sterben Ihr erwartet nur einen Richter und einen Henker, ich kenne meh rere. Es sitzt hier," fuhr er fort, auf seine Brust klopfend, „ein Uebel, das mich tödtet. Führt mich nicht in Versuchung, Cosserousse, denn um mich von diesen Leiden zu befreien, packt mich manchmal eine teuflische Lust, hinzugehen und Alles zu erzählen." „Es ist wahr," sagte Cosserousse, „aber nimm Dich in Acht vor der Zauberin!" „Kein Wort über sie oder die Hand an'S Messer!" erwiderte der Piemontese, dessen Ideen einen anderen Lauf genom men hatte». Das Geld mit der Hand wiegend, sagte er traurig: „Wenn sie wollte, wir könnten mit die sem Gelde, fern von diesem schrecklichen Lande, da unten aber nein, sie will nicht, Gott verbietet es, es ist unmöglich!" Er schlug mit der Faust wüthend auf den Tisch. Das Geld, die Flaschen und Gläser zitterten. Mattes fuhr weniger heftig fort: „Doch wir wollen den Handel beenden. Ich wünschte, ich wäre schon abgereist, Eure Gestalt und die meinige dürfen sich in dieser Welt nicht mehr begegnen. Gebt noch hundert Francs und dann sind wir quitt." „Meinetwegen," antwortete Tosserousse, „ich habe sie nicht augenblicklich, aber Du sollst sie morgen Abend haben. Jetzt wol len wir diese Flasche leeren." Er goß beide Gläser voll und wollte mit Mattes anstoßen. In diesem Augenblicke hörte man Lärm in der Luft; eine Schaar Raben flog dicht über dem Gehöft hin und zog in die Rich tung von Mende. „Was meinst Du, Cosserousse," rief Matteo, „wenn sie es wären, wenn e« die selben wären?" Da« GlaS fiel dem Bauer aus der Hand lind der Wein lief über den Tisch. „Schweig, schweig!" sagte er zu Matteo mit schwacher Stimme. Die Raben waren verschwunden. An selm glaubte sie noch zu sehen. Wie um ihnen zu entfliehen, trat er in seine Kammer. Susanne trat au« ihrem Versteck hervor und schlug den Weg nach Villefort ein. 14. ES war Nacht, als Susanne bei ihrem Vater ankam. Andreas servaz beunru higte sich über die Gewohnheiten seiner Tochter nicht. Außerdem wußte er sie be schützt durch Esterac und die Familie Ri biere, welche ihm ein unbedingtes Vertrauen einflößten. Dazu kam, daß die Körper- und Geistes kräfte des alten Mannes bedeutend gesun ken waren. Die Katastrophen, welche seine friedliche Existenz trübten und deren rubi ger Zeuge er blieb, ließen in seinem Ge Hirn etwas Verwirrung zurück. Er ging aus seinem Hause fast nicht mehr heraus. Er wußte weiter nichts von seiner Tochter, als daß sie ihre Vernunft verloren habe und daß er Herrn von Esterac versprochen hatte, ihr vollständige Freiheit zu lassen. Andreas Servaz freute sich, als er feine Tochter kommen sah und er war nicht we nig entzückt, als Susanne, welche oft ganze Tage kein Wort zu ihm sprach, sich an sei nen Hals warf und ihn kindlich umaimte. Das Abendbrot wurde lange nicht so fröhlich verzehrt. Susanne bediente ihren Vater, lächelte und führte eine lebhafte Unterhaltung. Aeußerst auffällig und überraschend für Andreas war es, daß seine Tochter keine Spur von Wahnsinn mehr zeigte, weder in ihrer Sprache, noch in ihrem Blick. Sie sprach über Geschäfte, sie iiannte die Nachbarn, sie erinnerte ihren Vater an Dinge, die er längst vergessen hatte. Ihr Gedächtniß und ihr Verstand schienen ihre ganze Klarheit wiedererlangt zu haben. Wie hart auch das Herz des Andreas durch seinen Geiz war, so liebte er seine Tochter doch aufrichtig und der Zustand, in welchen sie gefallen, erfüllte ihn »ft mit Traurigkeit und Vorwürfen. Er gab sich nun in dieser Stunde einer gemeinen Hoff nung hin, daß Susanne ihre Geistesfähig- keiten wiedererlangt habe. Er glaubte, daß jetzt wahrscheinlich ein Wendepunkt eingetreten sei und daß vielleicht die Be schützer seiner Tochter durch ein geniales Mittel ihre Heilung veranlaßt hätte». Andreas vermuthete eine gute Nachricht und fragte von ungefähr feine Tochter: „Hat Herr von Esterac oder Frau von Ribiere einen Brief aus Toulon oder Pa ris erhalten?" „Nein." „ES hat sich also da nichts verändert?" „Nichts." „Ah, das ist etwas Anderes. Desto schlimmer ich glaubte —" „Mein Bater," sagte sie mit ler größte» Ruhe, „standest Du nicht in GeschäftSver bindung mit einem Bauer aus der Umge gend, Namens Cosserousse?" Andreas horchte auf. Seine Tochter fuhr fort: „Weißt Du, warum ich davon spreche? Es kann sein, daß Cosserousse seinen Hof verlassen und vier bis fünf Meilen von hier bei einem Freund des Herrn von Esierac eintreten will. Man sagte zu die sem Freunde, daß Cosserousse Schulden habe, daß Du einer seiner Gläubiger wä rest und —" „ES ist nicht wahr, es ist nicht wahr!" fiel der alte Krämer lebhaft ein; „er hat mich ausgezahlt —" „Desto besser. Das dachte ich," sagte Susanne. „Du weißt wohl, daß ich vom Notar Berard beauftragt wurde, Dich zu benachrichtigen, daß Cosserousse bezahlen wolle, eine Nachricht, welche Dir Vergnü gen machte, weil Du nicht sicher wärest, ob Dein Schuldner zahlbar —" „Es ist möglich, ich habe es vergessen," antwortete Andreas kurz. „Ich habe es nicht gern, daß man sich in meine Geschäfte „Wer ist dieses man?" fragte Susanne. „O mein Vater, wäre ich das oder vielleicht Herr von Esierac? Hast Du kein Vertrauen „Doch, sicher." „Glaubst Du, daß wir ihm einige Dank barkeit schuldig sind?" „Ja," murmelte der Greis, entzückt, seine Tochter so verständig sprechen zu „Wohlan denn, er bittet Dich um etwas, indem er Dir unbedingte Verschwiegenheit verspricht. Du kennst seine Offenheit und seine Güte. Er fürchtet, jenem Manne Unrecht gethan zu haben und er wollte sicher sein, daß Cosserousse keine Schulden habe. Er wünschte also ein Wort von Dir, eine Bescheinigung, daß Anselm den und den Tag Dir gezahlt hat." „Aber wozu da«?" fragte der Alte, dem die ganze Sache nicht klar vorkam, „Mein Gott, um ihm einen Gefallen zu thun!" sagte Susanne. „Denke doch, ich bin so unvorsichtig gewesen, ihm zu erzäh len, daß Cosserousse Dein Schuldner war, aber es nicht mehr sei. Natürlich, diese Bescheinigung enthält nichts Neues für ihn, sondern dient nur als Beweis für seinen Freund. Und dann," fügte sie hin zu, ihren Bater küssend, „wenn Du heute Abend mit mir zufrieden bist, wenn Du findest, daß ich recht vernünftig und artig bin, es wäre nicht recht von Dir, es mir zu verweigern." „Nun meinetwegen! Ich muß thun, was Du willst!" antwortete Andreas, wenn auch mit unwilliger Miene. Er holte das Buch, schlug die Seite auf, worauf der Name Anselm Cosserousse stand, nahm ein Stückchen Papi« und schrieb: „Ich bescheinige, daß Anselm Cosse rousse, mein Schuldner seit dem 4. Okto ber 1821 für eine Summe von 300 Francs, am 4. Oktober deslaufenden Jahres da« Capital und zwei Jahre rückständige Zin- fen mir zurückgezahlt hat. « 7. Novbr. 1826. Andreas Servaz. j Der Akte schrieb langsam. Endlich war er fertig. Seine Tochter nahm den Zettel. , „Danke Vater," sagte sie. „Herr von Esterac ist so gut! Und ich werde Dich stets I lieben." „Darauf rechne ich," antwortete An- > dreas, über die Schmeicheleien feiner Toch- ter erfreut. „Morgen früh, bevorDu aufstehst, werde ! ich nach Mende gegangen sein, wo mich ' Herr von Esterac und Frau von Ribiere erwarte». Ich werde bald zurückkommen und dann werden wir glücklich sein." „Glücklich?" rief der Vater, welcher nicht gehofft hatte, dieses Wort jemals aus dem Munde seiner Tochter zu hören. „Ja, glücklich," erwiderte sie. „Ist es nicht dein Glück, mich endlich ruhig und > bei Sinnen zu sehen? Nicht mehr von den Leuten sagen zu hören, ich sei eine Irre, eine Verrückte?" „Ganz gewiß?" sagte Andreas. „Wohlan, du sollst diese Freude haben, ich verspreche es dir, aber um sie zu haben, > mußt du mir noch eine Bitte gewähren." > „Welche?" Susanne warf sich ihrem Vater zu Fü ßen und mit erhobenen Händen sagte sie: r „Mein Vater, ich bitte um deine Zu . Stimmung zu meiner Heirath mit Jakob r Boueard!" Welcher Scbreck für den alten Andreas, r der seine Tochter schon geheilt glaubte. , Er hob seine Augen gen Himmel und eine r Thräne rollte über seine bleiche Wange, e „O die Unglückliche!" rief er. „Es ist schlimmer, als je, all' ihr Wahnsinn geht z da hinaus." e „Mein Vater," wieverholte das junge . Mädchen inständig, „verweigere mir nicht, » ich beschwöre dich, die Zustimmung, um h die ich dich bitte; es hängt unser Aller . Glück davon ab!" Sie blieb auf den Knieen, ungeachtet > der Anstrengungen ihres Vaters, sie em k» porzuheben. Er betrachtete sie; bei der . Gluth ihrer Bitte, bei dem Glanz ihrer S Augen fürchtete er, daß diese neue Phan tasie ei»en Anfall von Wahnsinn zur Folge haben würde. „Man muß denken, wie sie," dachte er. n Er zog seine Tochter in seine Arme und >- Ügt« : „Nun ja, die Zustimmung, welche du von mir verlangst, gewähre ich Dir." Sie antwortete an seinem Busen mit dankbarem Herzen; darauf sagte sie gute o Nack» und die Stirn hoch, das Auge feucht, der Mund lächelnd, zog sie sich in ihr I, Kämmerlein zurück. r. i Niemals hatte Susanne mit mehr Jn ». brunstzii Gottgebeiet,alsandiesemAbend. (Fortsetzung folgt.) — In M. gastirte einmal Herr Wurm ? ! als „Ferdinand" in Schiller'S „Kabale of und Liebe." Nach der Vorstellung rief >n man: „Wurm heraus!" m Nun entstand ein Streit auf der Büh e- ne, ob der Gast Wurm oder der Sekretär >n Wurm gemeint sei. i- Der Regisseur trat hervor und fragie, welchen Wurm das geehrte Publikum ver !" lange? Jemand rief: „Alle Würmer heraus!' Sogleich erscholl'S im ganzen Hause „Würmer heraus!" Leset! Leset! Unterzeichneter hat soeben eine neue Buchband, lung und Leihbibliothek in Georg Pfeiffer'S Haus in der Eedarstraße eröffnet, allwo ich auf Hand halte alle Sorten von Bibeln, von den größten bis zu den kleinsten, das neue Testament, Johann Arndt'S wahres Christenthum und dessen Para dieSgärtlein, Friedrich Stark'S Gebutbuch, Fürst aus r avid'S HauS. gor'S christliches Märterthum, Luther'S Leben, dessen HauSpostille und Summen t>,r Predlgtbücher aller Sorten, Gesangbücher für verschiedene Kirchen, Musikbücher für einen deutschen Chor, Trau-, Tauf- und Eonfirma tisnsschcine, ferner Dr. Ruprecht's Der Arn als Hausfreund, amerikanische Dolmetscher, Brief steller, deutsche und englische Schulbücher jeder Ar», auch Schreibpapier, Dinte, Federn, Brief eouverte und Postmarken. Zugleich habe ich eine Leihbibliothek eröffne», wo ich alle Sorten UnterhaltungS-Literatur auf Lager halte und sie dem deutschlesenden Publikum anbiete, welche ich, wenn in guter Ordnung, gegen eine geringe Vergütung wieder zurücknehme. Ich habe mich auch der Agentur verschiedener Zeitungen unterzogen. Darum, meine deutschen Freunde und LandS leulc, komme Einer, kommt Alle! es ist kein Mangel an Unterhaltung. Jeden Monat werden die Bücher in der Leihbibliothek durch neue ersetzt. lSmzg lakob Buy»r, Agl. Volkers Heuwage Hände bekomme, daß ein großer Schwindel mit dem Heu getrieben wird, welches nicht hier gewogen worden ist, und man cher Mann an einer einzigen Ladung um l—s Dollar« betrogen wird, so warne ich jeden Bür ger, kein Heu zu kaufeu, außer es ist hier gewogen worden. Nähere Auskunft bei tlljrök ckhristian Völker, Penn Ave., nahe Günster'S MöbePore. Minnich s Salon, ergebene Anzeige, daß obige» Lokal neu ein^erich- und kalte Speisen zu jeder Zeit. Die Straßen- Eisenbahn von Seranton Hause. "Äj«" Minnich. Seranton Colonie von Missouri. Vorwort. Im Spä'tsabre gründeten eine Anzahl Bürger von Seranton, P>>., einen Verein, welcher es sich zur Aufgabe machte, seine» Mitgliedern im Westen oder dem Südwesten der Union billiges und gutes Ackerland zu erwerben. Die nothwendigen Mittel zur Bestreitung der Reisekosten für ein aus seiner Mitte ernanntes Eommittee wurden prompt eingezahlt und die Herren John Zeidler und Henry Maier, Ersterer ein praktischer Geschäftsmann und ein Reiseziel war zunächst Missouri, doch hatten sie den bestimmten Auftrag, auch das Land in anderen Staaten zu prüfen. Der »ach ihrer Zurückkunft erstattete Bericht empfalil den Ankauf von Landstreckcn in den EounticS De Kalb, LivingSton und Clinton, Missouri, was dann auch, da Bodenverhältnisse, Elima u. s. w. der Stadt. — Das von der Eolonie zur Anlage einer Stadt angekaufte Stück Land liegt in De Kall, Eount», an beiden Seiten der Hannibal u. St. Joseph Eisenbahn, lBt Meilen von Hannibal, 2 ! Meilen von St. Zosevd. 282 Meilen von St. Louis und 52 Meilen von Kan sas Eitp. Die zunächst gelegenen Ortschaften sind StewartSville und OSborn, das eine Meilen rechts, das andere eben so weit links davon gele gen. Cameron, der BereinigungSpunkt der Kan s.iS Eitv Eisenbahn, ist 9 Meilen davon eutfernt. > ist hierbei besonders zu beachten, daß die Han ! nibal u. St. Joseph Eisenbahn eine der Haupt -jwl Möi.en der Central-, sowie auch der Union Pacistc Eisenbahn ist und gemäß ihrer Lage stets hleiben muß. Zu Ehren des zuvorkommenden der erstgenannten Babn, Hrn. Geo. S. Harris, ist die Stadt „Harrisburg" ge nannt worden. Clima.—Das Elima ist besonders den Deut' schen außerordentlich günstig. Auszehrung und Halskrankheiten sind daselbst fast ganz unbekannt und in vielen Fällen sind Einwanderer, die damit behaftet waren, in wenigen Jahren ohne ärztli chen Beistand davon geheilt worden. Da die Gegend hochgelegene Prairie ist, so weiß man von den epidemisch auftretenden Fiebern nichts. Bodenbeschaffenheit -e.—ln einer Tiefe von l 5 bis 30 Fuß trifft man auf reiche Ströme des besten Brunnenwassers. Das Land ist sehr fruchtbar, Korn, Weizen, Gerste, irische und süße Kartoffeln. Melonen, Aepfel, Birnen und Trau ben gedeihen zur höchsten Vollkommenheit, ebenso Gras und Blumen. UnangebauteS Ackerland kostet von sechs bis zu zwanzig Dollars per Acker, je nach der Lage; angebautes von fünfundzwan zig bis vierzig Dollars per Acker. Zur Viehzucht eignen sich die weiten, wasserreichen Prairielän dereien ganz besonders. Rindvieh, Schaafe »nd Schweine werden von den Viehhändlern auf den garins zu guten Preisen aufgekauft. Besondere Bestimmungen »ber Zah lungen n. s. w. Agenten an den General Agenten oder Sekretär übermitteln zu lassen, worauf das (Contrakl) ausgefertigt und dem betreffenden Agenten zugeschickt wird. Ter Rest des Geldes muß in vier gleichen, jährlichen Terminen bezahl» und verzinst werden. Nachdem die letzte Einzah lung geleistet, wird dem Käufer ein Ileeck ausgefertigt und zugesandt. Die Ecklotten uni den Eitv Park, um die Eity Halle und entlang des Broadway kosten je Hlsl>, alle Mittellollen an de» eben benainten Orlen aber H IM. Der Preis für die Ecklotten an allen anderen Straße» und Orten ist auf P lU», und für Mittellollen auf HSU festgesetzt. In Blocks No. l—2S sind die Lotte» 50 guß Front bei 150 guß Tiefe. Um ein abgerundetes Ganzes zu schaffen, konnten die übrigen Lotte» nicht von gleicher Größe gemacht werden, doch ist der Unterschied ein sehr unbedeutender und einige Lotten um etliche Fuß kleiner, die anderen um so viel qrößer als die obigen. Die Lotten in de» Blocks No. AI, 51, 52, KI, K 2, 63, tt-t, K 5, kk, 75, 76 und 77, sowie die Spitze zwischen dem Broadway und der Hannibal und St. Joseph Rail Road sind vorläufig »ich» im Markte. nur für Verbesserungen innerhalb der Stadt grenzen angewendet. Darunter sind zu «erstehen: Ter Bau einer Schule und Kirche, Auslegung von Straßen und Errichtung industrieller Untc» iiekmungen. Es ist daher Jedermanns Interesse, seine Zahlungen pünktlich zu machen, den» ie mehr auf das Land verwendet wird, desto mehr steigt dasselbe (und jede einzelne Lotte) in, Preise. Wer ein Kapital von Mindestens HSM zu den denselben fortheilen berechtigt, wie die ursprüng lichen Unternehmer, vorausgesetzt, daß er außer dem auch seinen Antheil der bis jetzt von den AktieN'Znhabern ausgelegten Kosten trägt. Er erhält dann: erstens, das Stimmrecht, kann zweitens, alle aus dem Verkaufe von Stadt lotten erzielten Profite, nebst dem ihm zukommen den Antheil von Lotten; driltenS, feinen vol. len ProKt-Antheil im Verhäirniß zu alle», für Fabriken und industrielle Unternehmungen ein ten sind: ein Hotel, zu Aktie (Skaro); eine Mahlmiihle, zu P 5» per Aitie lim Umkreise von N Meilen befindet st» tci,>.' ?..'ub>e, trotzdem oder: Bor 6W, Seranton, Fr. Wagner, General-Agent, Bor 2t9, Scranto:,, Pa. Schornbach. Winton und Tunstall, Nachfolger von Warner nnd Winton. an dem alten Stand«, Ecke Laßawanna L 5 WyomingAvenne Dry Goods für Baar Teppiche (LarpetS), Oeltuch, und Feder» von lebenden Gänsen von der Lstkuste iroßen Quantitäten. . Großer Vorrath von Kleiderstoffen, Vr och e-Pa > rlev und wollene Sha chwanc und farbige Seidenstoffe, halbseidene Zeuge und Merino. Buffalo Fabrikat schwarzer Alpacas, -on denen wir einen umfangreichen Vorrath baden. 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