Wochenblatt. Friedrich Wagner, Herausgeber. Scranton, den IS. Juli 18KN. Das Registrirgrsetz. Am Morgen des 7. Juli verlas Richter Agnew in der Sitzung der Supreme Court in Philadelphia eine Entscheidung, wonach das Aegistrir-Gefetz sür constitutionell er klärt wird. Die Richter Thompson und Sharswood opponirte« dieser Entschei dung, welche eine sogenannte politisch«, ab«r k«in« juristisch« ist. Die, zumeist für den Deutschen (oder Eingewanderten) wichtigsten Bestimmun gen dieses politischen Machwerks sind dem „Dem. Wächter" von vergangenen Frei tag «ntnommen und in Folgendem znsam mengestellt: „Vor allen Dingen stllte Jeder, der das Stimmrecht beansprucht, darauf sehen, daß sein Name von d«i» Assessor richtig in di« Tarlisten eingetragen, und er mit einem Tax assessend ist. Es muß besonder» be merkt werden, ob der Eingetragene ein na turalisirter Bürger ist, ob er verheirathet oder ledig; wenn verheirathet, die Haus nummer oder Straße, wenn ledig, sein Kosthaus unddießeschäftigungdesStimm geber». Wenn der Stimmgeber ein natu ralistrter Bürger ist, muß er dem Assessor seine NaturalisationSpapiere vorlegen, außer wenn er seit fünf Jahren Stimm geber in besagtem Distrikt war. Diese Liste muß zehn Tage vor der Wahl an die County-Commissioner eingereicht und nach dieser Zeit kann kein Taxzahler oder Stimmg«ber mehr auf die Liste geschrieben werden. Die Assessoren haben das Recht, Leuten einen Eid abzunehmen. Wer nicht auf der Taxliste ist, muß durch den geschriebenen Eid eines berechtigten StinimgeberS beweisen, daß er seit den letzten zehn Tage im Distrikt« wohnt, den Ort seiner Wohnung, Geburtstag und Ort angebtn, ob er ein eingeborner oder naturalisirter Bürger, ob er ein Jahr im Staate gewohnt und Bürger der Ver. Staaten ist, daß er nicht in den Distrikt gezogen ist, blos um darin zu stimmen, ob «r «inen Staat- und Connty-Tar bezahlt hat, ob er zehn Tage vor der Wahl asses sirt war und muß seinen Tax-Receipt vor zeigen. Ein naturalisirter Bürger hat weiter zu beschwören, wenn, wo und durch welche Court er naturalisirt wurde und muß seine Bürgerpapiere vorzeigen. Jeder naturalisirte Bürger, er mag aus der List« des Assessors sein oder nicht, muß beim Abgebe» seiner Stimme seine Bür gerpapiere vorzeigen, wenn er nicht seit 10 Jahren im selben Distrikt gestimmt hat. Auf ditftin Papier muß bemerkt werden, daß und wenn die Person gestimmt hat, mit Angabe von Monat und Jahr, und kann auf dieses Certifikat in derselben Wahl nicht wieder gestimmt werden, außer wen» Söhne berechtigt sind, auf die Na turalisation ihres Vaters zu stimmen. Irgend ein Stinimgeber des Distriktes hat das Recht, Stimmen zu beanstanden (ellalll>ll?e) und die Wahlrichter müssen dann das Recht des Stimmenden unter suchen. Wenn fünf Bürger eines Distrik tes die Court petitioniren, daß sie glau ben, daß Betrug beabsichtigt wird, so hat der Richter das Recht, zwei nüchterne und intelligente Männer als Obcraufseher bei der Wahl zu ernennen, die einer entgegen gesetzten Partei angehören, von welcher die Wahlrichter erwählt wurden." Der Leser wird aus Obigem ersehen, daß die eiizzelnen Paragraphen besonders für den Eingewanderten drückend und be stimmt sind, durch Chikanen ihn von der Ausübung des Stimmrechts abzuhalten. Um so wichtiger ist es daher, daß sich jeder Bürger, der zu stimmen wünscht, den Be stimmungen fügt und sein Scherflein dazu beitragt, daß bei der Wahl im kommenden Spätjahre ein tüchtiger Jurist und kein Politiker zum Richteramte für die Supreme Court erwählt wird. Die ganze Anzahl der Soldaten der Bundesamte betrug zwei Millionen, sechs hundert und sechSundsechzig Tausend, neunhundert und neun und neunzig Mann. Von ditsen wurden am 15. April 1801, 170,000 Man» für drei Monate aufgerufen, am 3. Mai 1861 bot der Präsident 32,748 Mann auf für den drei Jahresdienst, am 22. Juli 1801 wurden 500,000 Man aufgeboten sür den Dreijahresdienst, am 4. August 1862 wurden 300,000 sür den neunmonatlichen Dienst aufgeboten, am 15. Juni 1863 verlangte Präsident Abe Lincoln 100,000 Mann auf 6 Monate, am 17. Oktober 1862 300,000 Mann sür 3 Jahre, am 1. Februar 1864, 200,000 Mann für 2 Jahre, 1-1. März 1864, 200,000 Mann für 3 Jahre, am 23. April 1864, 85,000 Mann für 100 Tage, am 18. Juli 1864, 500,000 Mann sür I, 2 und 3 Jahre. Durch Conscription wurden im Ganze» 168,691 aufgebracht. Am 1. Mai 1865 war unsere Armee eine Million fünfhundert Tausend und sechszehn Mann stark. In Pittsburg ist die Feier des Vie» ten am Sonntag durch die dortigen Deut schen glücklicherweise ohne alle Störung vorübergegangen; an dem Festzuge be »heiligten sich 5000 Menschen. Im Zuge zählte man 8 MüsikcorpS und 30 VereinS fahnen. Auf dtm Ftstplatze in Alleghany waren 12,000 Personen versammelt. Hr. Pfarrer Weitershausen eröffnete das Fest durch ein schwunghaftes Gebet in Versen. Es wurden dann mehrere Chorlieder vor getragen und die Unabhängigkeits-Erklä rung in beiden Sprachen verlesen, worauf ein Nev. ElliS, ein freisinniger Amerikaner von Salem, Ohio, die Festrede in engli scher Sprache hielt. Darauf wurde das Fest für geschlossen erklärt und man mar schirte nach der Stadt zurück. Die demokratische Convention in Ohio nominirte am 7. Juli General Ro senkranz für Governör. Ansichten eines Temperenzlers über die Deutschen. Unter der Anzahl von schönen Dingen, welche Chicago besitzt, ist auch das Beste hen eine« Organ» der Temperenzler unter dem Namen „Chicago Temperen; Advokat". Al» Muster der periodischen Ergüsse de» wahnsinnigen HäringS, der das Blatt re tzigirt, geben wir im Nachstehenden einige von der „Chicagoer Abendzeitung" über setzte Stellen wieder, welche unsere Leser die Ideen des temperenztoken Indivi duums über die Deutschen, ten 4. Juli, die Begehung des Sabbath, das Lager bier, und die Biertrinker und Bierbrauer kennen lernen lassen. So schreibt der Advokat: „Der vierte Juli." ES scheint, als ob die Deutschen den bevorstehenden vierten Juli dazu benutzen wollen, nm unter dem Vorwand de» Na tionalsestes einen Kreuz,ng gegenden Sab bath zu unternehmen. Nicht genug damit, daß sie den Sonntag, wie gewöhnlich, zu Bachanalien und Lüderlichkeiten (!!!) ver wenden, an diesem wollen sie sich im Na men der Freiheit vollsaufen. „Die Deutschen wollen uns Amerikantr lehren, wie der Geburtstag der nationalen Unabhängigkeit gefeiert werde» soll. Sie wollen ihre Unabhängigkeit von allen den Tugenden und moralischen Grundsätzen bekunden, auf denen unsere Freiheit ba- , y U, , , (5,r nival von Besoffenheit und Aufruhr ver wandeln und die ganze teutonische Ver thiertheit zur Schau stellen." Das klingt hübsch, allein noch weiter geht der „Temperen; Advokat", er sagt: „Es ist hohe Zeit, daß nicht nur die Kirche schläft, säet der Feind das Laster aus, und wir werden eine schreckliche Ernte erleben." Zum Schluß kommt noch das Beste, was besonders von Interesse sür Biertrin ker und Bierbrauer sein dürste: grtß. Laster, Faulheit,Karten-Spiel, Betrunkenheit und Prügelei, Spielwuth, zerschlagene Möbel, geprügelte Frauen, Mütter mit ge brochenen Herzen, unglücklicheVäter, Brüder, Schwestern, Polizisten, Geld strafen, Counterfeiter, Falschmünzerei, Diebstähle, Einbrüche, Schießwaffen, Ketten, Zuchthäuser, Delirium Tremens, Irrenhäuser, Hospitäler, ewiger Ruin. „Die 26,000,000 Bushel Gerste, welche im Jahre 1868 in den Ver. tionen angeschwellt, die 858,856,330, incnteS. „Die 7107 Personen, welche in den Brauereien angestellt sind, graben Gräber für 70,000 Menschen, die sterben. Die 852,946 Acres Land, auf denen die Gerste wächst, ist der Friedhof, inwelchemdieLeichname der Deutsche» modern, die sich mit Bier zu Tode gesoffen haben. „Die 6,686,663 KegS Lagerbier, welche im Jahre 1868 getrunken wurden uttter der falschen Annahme, Volk ist, ja, daß es das kranktste Volk der Erde ist. „Wenn Hr. Claussen.j., ein Bürger von Illinois wäre, würden wir ihn als einen Wahnsinnigen (IllNStiv), aber nicht als Fanatiker, der County Staatt» und seinen Einfluß auf die Eon fnmenten ist ein Bericht, der nicht nur von sämmtliche» bedeutenden deutschen, sten englischcn Zeitungen reproducirt und als ausgezeichnetes Schriftstück erklärt wurde. Ein deutscher Bäcker in Jndianapo lis hatte das SonntagSgesetz dadurch »er- FriedenSrichter Wallace citirt und verur theilt, 81 Strafe und 85.45 Kosten zu zahlen. Der Bäcker bezahlte sofort baar; er zog unter feinem Rocke eine Cigarren trugen die Jahreszahl 1700. Die ärztliche Gesellschaft in Wash ington hat sich mit 53 grgen 21 Stimmen gegen die Zulassung farbiger Mitglieder ausgesprochen. Nun drohen die Neger- Doktoren, daß sie den Congreß angehen wollen, derselbe möge den Freibrief ge sie gezwungen sei, Farbige als Mitglieder zu dulden. Sehr wahrscheinlich wird ihrem Gesuche gewillfahrt werden. Der preußische General Consul in Havanna ersucht die preußischen Consuln in den Ver. Staaten, alle Deutschen davor zu warnen, sich für Euba anwerben zu lassen. Seiner Ansicht ngch ist feit der stricte» Durchführung der Neutralitätsgesetze von Seiten der Ver. Staaten die Jnsurrection ihrem Ende naht. , Die Concurrenz-Prüfungen des Pa tent-AmtS hatten zur Folgt, daß Clerks, welche seit 30 Jahren beschäftigt sind, „unreif" befunden wurden. DaS 11. Allgemeine Sängersest in Baltimore. Baltimore, 11. Juli. Beinahe alle Sängergesellschaften sind bereit» hier ein getroffen; einige derselben noch nicht voll ständig. Drei lange Eisenbahnzüge, zwei derselben mit Sängern von Newlork und einer mit Sängern von Philadelphia, ka inen am Samstag Abend gegen 7 Uhr hier an. Die angekommenen Sänger wurden von einem ArrangementS-Committec be willkommt und, nachdem e» dunkel gewor den war, wurden sie unter Fackelgeleite und unter Abbrennung von Feuerwerk den Broadway und die Baltimore Straße hinauf bis auf den Monument Place ge führt, wo die Baltimore Sänger, die ein Musik-Chor bei sich hatten, die Gäste durch den Vortrag des deutschen Liedes von E. Schneider bewillkommten. Das Hauptquartier der Gesangverkine befindet sich Inder prachtvollen Csncordia- Halle. Jedermann ist in der besten Tlim mung und völlig zufrieden mit der Ein quartirung und mit der Gastfreundschaft der Bewohner von Baltimore. Die Dampsbootexcursion war eine sehr 2000 Personen bet prachtvollem Wetter gegen 15 Meile» weit nach White Rock, wo in einem schönen Wäldchen eine fröh liche Gesellschaft einige glückliche Stunden unseres Landes trugen in vorzüglicher Weise einige Gesangstücke vor. Das große BewillkommungS Concert, dein Maryland Institut. Händel's Mes sür das aus 50 Künstlern bestehende Orchester. Die Soli befriedigten nicht in demselben hohen Grade, obgleich sie von tragen wurden. Der erste Chor war ge radezu von ergreifender Wirkung. Einige andere Pieren machten einen erhabene» Eindruck. Das Auditorium war, wenn man die große Hitze in Erwägung zieht, außerordentlich zahlreich. Baltiniort, 12. Juli. Dtr Ftstzug der Gesang Vereine fand zu der bestimmten Zeit statt, durch die im Programm be stimmten Straßen und in der vorherbe stimmten Ordnung. Er war einer der grandiosesten, die jemals in den Straßen irgend einer Stadt der Ver.Staaten para dirten. Schon früh Morgens weckte eine Reveille die Sänger und bald waren sie an drn bestimmten Sammelplätzen verei nigt. Um 7 Uhr niarfchirte die Spitze des Zuges von Eoncordia Hall ab. CS dauerte volle 2 Stunde», bis der Zug ei nen gegebenen Punkt passirte. In dem selben fuhren der<Vouverne»r des Staates, Mr. Bowie, und Mayor Banks. Tie erste Divlstion der Maryland Miliz, 9 Regimenter stark, und da» Turner Schü tzcncorps bildeten die Escorte. I» dem Zuge erschienen der deutsche Metzger Club uniforinirt und decorirt, ferner Knabe u. Gaeble's Pianoforte Arbeiter,c. :c. Nicht weniger als 10 MüsikcorpS und ebensoviel Trommlercorps waren im Zug, 'der im Ganzen in fünf Divisionen getheilt und etwa 10,000 Mann stark war. Er wurde mit enthusiastischem Beifall von dem in den Staßen massenhaft versammel ten Volk begrüßt. Baltimore, 12. Juli. Der „Deutsche Correspondent" schreibt über da» Preissin gen, nachdem er vorausschickt, daß er den Kampfrichtern durch genaueres Eingehn Der „Mozart-Verein" von New-Aork trug die Abt'fche Composition „Im Walde laß mich schweifen" brillant vor und er warb sich verdientermaßen stürmischen Bei fall. Auch der „Brooklyn Sängerbund", der „Beethoven Männerchor" von New Jork, der Veit'S „Frühling und Liebe" mit guter Nüancirung und Präcision exe kutirtt, der „Ouartett Club" aus Hoboken und der „Sängerbund" aus Washington reihten sich würdig dem Besten an, das uns in der ersten Abtheilung des Pro gramme» geboten wurde. Zßi der zweiten Abtheilung standen folgende Vereine durch ihre vortrefflichen Leistungen oben an: „Schillerbnnd" aus New Aork, dessen „Liebe und Gnade" von Otto, besonders die Fuge mit dem „Halle luja", von überwältigender Wirkung war. Der „Arion"-Verein aus New Aork be deckt sich mit Ruhm und niemals ist stürmt scher Beifall gerechter gezollt worden. Der „Junge Männerchor" von Phila delphia sang die schwierige Lißt'sche Com posttion „Der Gang um Mitternacht" mit delphia, der „Ein frisches Lied im Walde" von Abt vortrug, verdient die Anerken nung des MusikkennerS. Die „Liedertafel der freien Gemeinde" aus Philadelphia, welche Ntifer's „Keine Sonne brachte der Tag" herrlich vortrug, steht als Expectant oben an. Der „Liederkranz" von New Jork, der von früheren Ssngerfesten bekannt und Was ist die Liebe" einen Gesang, der be reits in dem Philadelphia Sängerfeste glänzte. Wir hätten erwartet, daß der Liederkranz uns zur Preisvewerbung mit eueni neuen Gesangstücke erfreuen würde und fanden uns, wir wollen es nur geste hen, unangenehm getäuscht. Auch der Vortrag der alten Piece war nicht ganz fehlerfrei; in der Mitte gingen die Herren um einen halben Ton in die Tiefe, kamen jedoch, gleich wackeren Veteranen, wieder in'S richtig« Geleise und erwarben sich am Schlüsse stürmischen Beifall. Sämmtlich« Verein« wurden mit Blu men und Beifallssturm förmlich überschüttet und das übervolle Haus war von den Leistungen der Wettkämpfer so entzückt, daß der Eindruck bleibend sein wird. Man erwartete den Präsidenten, der in dessen nicht kam und sein Versprechen, wie wir vernehmen, morgen einlösen wird. Wir behaupte» nicht zu viel, wen» wir den gestrigen Abend als einen Glanzpunkt in der Geschichte der Musik auf amerikanl fchtin Boden bezeichnen. Der erhaltene Eindruck wird «in nachhaltig«! bleiben. Aus Wallstreet, St. Y. Individuen in Washington, die dem Se kretär des Schatzamts nah« stehen, mit hiesige» Stockjobbers und Spekulanten conspiriien, um den Geldmarkt und die Börse zu beherrschen. Kaum hat der Se kretär irgend eine wichtige Operation be schlossen, so wird di« Thatsach« mit ihren näheren Einzelheiten hierher telegraphirt und auf Kosten der Nichteingeweihten ausgebeutet. Auf eine eclatante Weise trat dies vor einigen Wochen an den Herrn Boutwell darauf aufmerksam ge macht, daß dies in der Abwesenheit des Sekretärs, während er sich in Massachu setts aufbielt, geschehen sei, und es wurde eine Untersuchung versprochen, die Schul digen zu entdecken, und der Wiederholung dieser schnöden Manöver vorzubeugen. Allein diese Zusicherungen haben sich als hohle Worte erwiesen, und nun hat sich die Unzuverlässigkcit der Finanzverwal tung wieder auf eine Weise dokumentirt, die mit Recht allgemeine Entrüstung er regt. Gestern wurde seitens des Schatz amtsdeparteinents offiziell bekannt gemacht, daß es für 83,000,000 Bonds nächsten Freitag ankaufen werde, und vorgestern Nachmittag unterhielt man sich bereits von diesem beabsichtigten Ankauf in Wallstr. Alles deutet darauf hin, daß gewisse Spe kulanten früher als das Publikum Kennt niß davon hatten. Wird Hr. Boutwell endlich ernstliche Schritte thun, um diesem Scandal ein Ende zu machen? ES bestätigt sich, daß der Distriktsanwalt eine Untersuchung bezüglich der Übertre tung der Wuchergesetze eröffnet hat, die seit Wochen in Wallstr. ganz unzescheut mit Füßen getreten werden. Eine große Anzahl Börsenmakler ist auf heute vor die Grand Jury citirt, um darüber Aufschluß zu geben, und es herrschte darob gestern große Aufregung in Wallstr. Die Vampyre sind in Furcht und alle haben ihren Kunden angezeigt, daß die Zinsen für das Geld, das sie ihnen geliehen, nicht mehr als 7 vCi, betragen sollen. Der Distrittsanwalt drückt wurde, einen großen Dienst, »nd es steht zu hoffen, daß die schuldigen Cavitalisten, welche in so rücksichtsloser Weise die Noth der Zeit auszubeuten pflegten, entdeckt und zur Verantwortung Washington, 9. Juli. Von Richmond die Wahl am Dienstag sei die ordentlichste gewesen, die man je gesehen habe. Da'mit widerlegen sich, falls dieses nöthig wäre, die verleumderischen Angaben der radika len Blätter in Virginien, welche in ihrem verbissenen Grimm behaupten, die Neger seien durch Drohungen und Einschüchte rung vom Stimmen abgehalten worden. Weitere Berichte, die gestern Abend ein gingen, erhöhen Walker'S Mehrheit ans muthmaßlich 50,000. In vielen der „wei ßen" Counties westlich vom Gebirge, wo Walker 3—400 Stimmen erhielt, bekam Well» nur 3—4. H. Walker wollte gestern Abend nach New Jork abreisen. In Rich schließt sich der Mehrheit an! Seit der Wahl beginnen fast alle Neger im Staat confervativ zu werden und Viele von ihnen erklären, sie hätten für dieses Ticket gestimmt. Man fährt hier fort, das Negerelement in hiesiger Stadt in auffallender Weise zn begünstigen und zu verhätscheln, wobei auch die Absicht vorwaltet, die konservati ven Bewohner des Bezirkes zu ärgern. So hat die Polizei-Commission kürzlich drei farbige Polizisten angestellt, und der Regierungsbuchdrucker Clapp gibt einem Gerüchte zufolge die Absicht kund, farbige Knaben in der Buchbinderei, die mit dem Etablissement verknüpft ist, als Lehrlinge aufzunehmen. Kein Wunder, daß Sawbo täglich kecker wird. ES wird nicht langt dauern, so wird Sambo btanspruche», in den ParlorS der und zu „Parties" eingeladtn zu werden. Daß gegen die uns drohende Racenvermt schung und Racenverschlechterung sich eint Opposition regt, ist unttr den Umständen leicht erklärlich. So fügte der Verein der Hausschreiner in einer gtsttrn Abtnd ab — Auf den westlichtn Ebenen sollen die Kameele heerdenweise umherschweifen. Man hält sie für den Nachwuchs der vor mehreren Jahren eingeführten Thiere. Stadt und Staat. K-K"Da«„Scranton Wochenblatt" er scheint jeden Donnerstag und kostet jährlich H 2.00 und halbjährlich P I.OU, im Voraus zahlbar. Scranton Wochenblatt. LG" Letzte Bitte. Wir ersuchen diejenige» Abonnenten, welche über ein lahe für das „Wochenblatt" im Rück stände sind, nochmals freundlichst um ge fällige Bezahluug. Um Mißverständnissen vorzubeugen erklären wir biermit wieder holt, daß der Preis des Blattes derselbe wie bisher bleibt, wenn der Betrag inner halb eines Jahres bezahlt wird. Wo dies nicht geschieht, werden wir nach Ablauf des Jahres 82.50 berechnen. Wer also nach Verlauf dieses Monats Jahrgang des „Wochenblattes" schuldet nnd nicht pünktlich bezahlt, wird mit 82.- 50 Glastet werden, denn länger als ein Jahr können wir in der Zukunft nicht Credit gewähren. Ertrunken. Am vorletzten Mittwoch Nachmittag, als unsere Formen bereits ge schlossen waren, hörten wir gerüchtsweise, daß an dem Nay-Augg Wasserfall ein Mädchen ertrunken sei. Leider fanden wir den Bericht mir zu bald bestätigt und er fahren über diesen traurigen Fall Folgen des: Der Name der Verunglückten war Ma rietta Brandow; sie war nahe 18 Jahre Co., N. I>. Sie befand sich seit einigen Tagen dahier auf Besuch und war im Be griff, am nächsten Tage wieder heim zu reisen, wollte aber vorher die Nay-Augg Fälle sehen. Sie machte demgemäß am ge nannten Nachmittag in Begleitung von Höhe von 30—40 Fuß, Tie Gefühle der nam eine kurze Strecke unterhalb den Fäl len. Die angestellten Wiederbelebungsver verfuche bleiben erfolglos. Die Eltern nahmen die Ueberreste ihres verunglückten Kindes am Samstag, uach Bethany, Wayne County, wo sie beerdigt werden. Feuer. Kurz nach 6 Uhr am Montag Abend gerieth die Gießerei der Del., La cka. u. W. R. R. Co., an der Washington Avenue, oberhalb den Fiats gelegen, in Brand. Der Alarm wurde prompt gege mit Ausnahme eines Theiles des Mauer werks. troffen, da etwa 150 200 Arbeiter tcm- Arbeitern ist mit dem Hinwegräumen des Schuttes beschäftigt. Das Gebäude war nur theilweise versichert. Das Haus von Patrik Mack, nahe dem Briggs Schacht westlich von Hyde Park, brannte in der Sonntag Nacht nieder. Das Gebäude nebst Inhalt wurde total zerstört, doch ist der Verlust so ziemlich durch Versicherung gedeckt. Ein Feuer zerstörte am Montag Mor gen in Hyde Paik zwei Wohnhäuser, eins dem Patrik McNamara und das andere seinem Vater gehörend. Ersterer entkam mit seinen Kindern mit genauer Noth ans dem brennenden Gebäude. WilkeSbarre. Einem Herrn A. A. FuUer ft>ll letzte Woche an dem Depot der s!ehigh Valley Bahn ein Taschenbuch ab banden gekommen sein, welches 840» und einige Werthpapiere enthielt. Er hatte das- Ticket zu kaufen. Als er wieder an feine» Platz zurückkebrte, war es verschwunden. — Am Montag Morgen ereignete sich in dem Empire Schacht eine Feuerdampf-Erplo sion, welche beträchtliche» Schaden verur sachte und die »achbenamtcn Arbeiter mebr oder minder verbrannte - Edward und Ge orge Rod»rick, Lewis Davis, William Williams, Timothy Croßen, Daniel Ma honey und Charles Ouinn. Die Verletz ungen sind schmerzlich, aber in keinem Falle lebensgefährlich. Gerüchte sind seit mehrcrcn Tagen im Umlauf, daß Arrangements zwischen den Operatoren und Kohlenarbeitcrii der La ckawanna Region gemacht worden oder im Gange seien, welche eine baldige Wieder ansnahme der Arbeit in Aussicht stellen. Wir glauben kein Wort davon, da die Arbeiter so leidlich init ibrem Loose zufrie den und mit n»r einzelnen Ausnahmen anderweitig beschäftigt sind. So lange die Compagnien ans die verlangte Basis ein zugehe» sich weigern, ist keine Aussicht zn einen, Vergleich, da die Arbeiter nichtnach - In alle» Counties ist die Arbeit wieder ausgenommen worden, selbst in Luzerne. Die einzigen Minen und Werke, welche stille stehen, sind die der Del., L. und W. R. R. Co. und die der Del. » Hudson Canal Co., die leider sämmtlich.in dieser Gegend locirt sind. Deßhalb sind auch die Geschäfte hier so a»ßerordc»tlich gedrück! »nd der Verkehr reduzirt sich fast auf Null. In den niiteren, Kohlen produziren den ConnlieS sollen für die Miner in Lu zerne County 8100,000 aufgebracht wor den fein, um sie in ihrem Ausstande zu Einflußreiche Blätter außerhalb der Kohlenrcgion befürworten innrer eifriger die Einfübrung von Chinesen in die Koh lenbergwerke Pennsylvaniens. Der Phi ladelphia „North American", früher ei» Knowiiothing- und jetzt unter derselbe» Leitung ein republikanische« Blatt, sagt, daß die Operatoren vortbeilhast für ein derartiges Arrangement gestimmt sind. SLZ" Das zweite jährliche Pic Nic des „Excelsior Social Club" wird am nächste» Mittwoch im Union Park abgehalten. Die Kränzchen nnd Festlichkeiten dieses Clubs zählen zu dem gemüthlichsten, welche hier abgehalten werden, man darfdemnach auf ein reichhaltiges Programm sich um so mehr verlassen, als das Arrangements» Committee ans tüchtigen und fähigen Männern zusammengesetzt ist. Schill-Board. I» der Verwaltungs behörde der Schule» dieser Stadt befinden sich jetzt die Herren Julius Wellner, Fried rich Weichcl, Jakob Saar, Dennis Haag und Joseph Dippre. Wenn auch in Demo ten und Republikaner getheilt, sollte» die Herren in Betreff deutscher Schule» aus einem Standpunkte stehen und da eine für uns Deutsche so günstige Zusammen, stellung des Schulratbs in der Zukunft kaum je wieder erwartet werde» darf, so Kossen wir, daß von genannten Männern Anstrengungen zur Einführung von deut schen Klassen oder Schule» in der 10. »nd 11. Ward gemacht werden. Pitt 5t o n. —Die Butler, Braver, Tomp küi.' und Rough und Read? Kohlenwerke in Pütston sind seit Montag wieder im Bliebe. Die bewilligte Basis ist dieselbe wie in WilkeSbarre —fünf Dollar und 12j Prozent. HngheS Brauerei, welche be kanntlich vor einigen Monaten nieder brannte, ist wieder in besserem Style auf gebaut und zur Operation fertig.—Ben jamin welcher am Schacht No. 4 te, wurde am 1. Juli überfahren »nd auf der Stelle getödtet. Er hinterläßt Frau und Kinder. Gousernör Geary hat die Trust-Bill unterzeichnet. Nach derselben geht die bigh und Sus.piehan»a Eisenbahn seit Montag in Kraft getreten. Züge verlassen Scranton sür New Jork und Philadelphia 7.10 Morgens und 1.05 und 2.20 Nach mittags. Philadelphia um 5.56 Nachm.; von Wil kesbarre um 9.26 Morgens, und 3.20 und 7.40 Nachmittags. KV"Tie beste Auswahl von Messer schmiedwaartn, Lampen, Laternen, Oesen, Blech- und Eisenwaaren, Nägel; ferner Gas- und Wasser Einrichtung, Dachbedeck ung sc., bei den Gebr. Leonard, gegenüber Woche auf der Eisenbahn nach dem Sü dickt Ende, ist lang, hat eine 20- zöllige Lcffnung im Durchschnitt und wiegt 115,000 Pfunds Dieses Ungethüm wird In Berks Eo., Penna., sind in den worden. Der erste ereignete sich in Rea ding. Das Kind wurde in einen Abtritt gefunden; der andere Fall trug sich in türlichen Mütter verhaftet worden. Her:- Joe Linn, früher vom Mauch Chunk „Demokrat", ist in Geschästsver- Erscheinen machen. Am vorletzten Sonntag Abend er tranken in dein Canal imNondoitt, Wayne John Eokelty, das andere ein ,wei Jahre alter Knabe von Michael Healey. Nähmaschinen zu verkaufen fere Bedingung»» sind lü-eraler, alo sie irgend Jemand sonst steUrn kann. Li« demokratische Staats-Conven tion von Pennsylvanie» versammelte sich gestern in Harrisburg, um Canüdate» für das Gouverneurs Amt und Richier Caudidatcn auf seilen der Radikalismus zu Felde zu ziehen, ist bis jetzt noch schwer zu sage». Wie schon früher bemerkt, liegt die Entscheidung zwischen Gen. Caß, Richter Packer und Gen. Hancock. Nach den vom Abend des 13. Juli da tirte» Berichte» scheint Gen. Caß die meiste Aussicht aus Ersolg zu habe». Gen. Han cock würde wohl ohne Zweifel nvminirt Asa Packer scheint wenig um die Nomina lion zu geben, da er nicht anwesend ist. mit den monatlichen Beiträgen ebenfalls herzlich Da es mit dem deutschen Gemüthe so tief nnd innerlich verwoben, den Gefühle» des Schmerzes M!l Gruß und Handschlag! Peter Hättich, Präs. Eh. Fr. Keller, Sekr. Scranton, 9. Juli 1869. Nach Europa. Herr Peter Bursche! von Duninore wird am kommenden Die.l uli nach Europa abfahren. Herr Bur sche! ersucht uns anzuzeigen, daß er seinen Freunden und Bekannten gerne etwaige Herr Win. Stein und Sohn von Pe tersburg werden ihn auf der Reise »ach Europa begleiten. Wir wünschen der Partie eine glückliche Reise und baldige Wiederkehr. Die Pennsylvania Kohlen Co. baut aus ihrem Lande unterhalb Spring Brook bundcrt Minerhäuser —und die L. u. S. E. u. K. Co. hat unterhalb Davis' Patch soeben vierzig neue Häuser de» Vollendung nahe gebracht. Wir empfehlen unseren Lesern, bei den Gebr. Leonard, gegenüber dem Court- Hause vorzusprechen, wenn sie Oesen und Blechwaarcn bedürfe», «sie baben die beste Auswahl, welche man in der Stadt findet und verkaufe» zu den möglichst niedrigsten Preisen. 25mz9 Ei» Mann Namens Fahy, an Da vis Patch wohnhaft und an der Lehigh Valley Eisenbahn beschäftigt, kam am vor letzten Mittwoch durch das Einfallen einer Erdbank zu seinem Tode. „Olle Kamellen." Wohl selten hat ein Buch so großes Furore beim Publikum gemacht und hat in kurzer Zeit so viele Auflagen erlebt, als Fritz Reuter'S be rühmte Geschichten in plattdeutscher Mund art „Olle Kammellen." Der bis dahin nur wenig bekannte Schriftsteller U'ar mit dem Erscheinen dieses Buches sofort in dem Munde Aller und jedes Blatt sprach sich über sein Buch äußerst rühmend ans. Bei dem unternehmenden Buchhäno scheint nun eine billige Ausgabe von Fritz Reuter'S-Wcrken in wöchentlichen Liefe rungen. Die Lieferung kostet 15 Cents vortheilbast aus. Es ist daher jedem die Gelegenheit geboten, sich billig die Werke dieses beliebten Schriftstellers anzuschaffen. Wenn ihr einen giuen Waschkessel braucht, so kauft den unzerstörbaren, unge hause, sind die Agenten. ' 25mz9 —' Der hiesige „Repnblican" schimpft weidlich darüber, daß für die Verwandten Die Barbierer in Erie stellen sich In Sl. Mo., ist die deutsche Schulen eingcsub t nnd bereits lerne» in denselben 5000 nlcr las Deutsche; in 19 dieser Schule» wird darin unterrichtet, Den deutschen Bürgern von St. Louis geb.ührt sür ibre rastlose Thätigkeit, mit welcher sie diese« Resultat erzielten, und für die unermüdliche Ausdauer, womit sie höchste Lob. Ibre Beispiel und ibre Er folge sollten zur regste» Nacheife rn ng anfeuei». In Sarannah wurde ein Neger we gen Ermordung zweier Teutsch.-», Bud man» und zum Tode verur theilt, worauf ihr Gvuoernör die Todes strafe in einjährige Gesängnißstrafc ver wandelte. Dies.« Versahrcn hat große halbes Jahr lang zu ernähie». Wäre das Gegentheil der Fall, so wäre es schon längst auf die Tarifliste gefetzt, angeblich Michigan So lcher» Zt. R. ist mit Borbe kalt der Zustimmung der Aktionäre be schlossen worden.
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