Wochenblatt. Friedrich Wagner, Herausgeber. Scranton, den 1. Juli IBSS. Die Prästdentenmacherei. Bei den letzten beiden Präsidentenwah len ist da« Volk um sein Wahlrecht betro gen worden die Politiker hatten ihren Candidaten lange vorher «»«ersehen und lange vor der Wahl ihn dem Volke al« den einzig möglichen empfohlen. Durch beharrliche Agitation gaben sie ihrem Can didaten Stärke genug, um beim Zusam mentritt der Nationalconvention jeden Widerstand aussichtslos zu machen, so daß die Gegner der Sache obendrein eilen mußten, durch Nachgeben sich bei der zu künftigen Administration zu empfehlen. Das werden sie nun diesmal wieder versuchen, und der Plan hätte einige Aus sicht auf Gelingen, weil schon jetzt, drei und ein halb Jahre vor der Wahl, eine Anzahl Candidaten um die Präsidenschaft im Felde sind, die Herren: Chase, Hancock, Colsar und Seward, kleinere Lichier un gerechnet, wie Butler, Fenton u. s. w- und die Demokraten sich sehr leicht um Chase, die Republikaner um Colsax sam meln und vereinbaren können. Bei diesem Verfahren wird natürlich da« Volk in der Person seine« obersten Vertreter« verkauft und zur Puppe herab gewürdigt, die Wahl zum Scheine gehal ten, das Volk um seine Stimme betrogen. Wie e« denn nicht ander« kommen kann, so muß der gewählte Präsident zum Werk zeuge der Politiker und Kapitalisten herab sinken, welche ihn gemacht haben. Die Republik wird zu einer Art Wahlkönig thum auf Zeit später auf lange Zeit endlich auf Lebensdauer. Von einer Einschränkung der amtlichen Korruption kann da nicht im Ernste mehr die Rede sein. Können die Arbeiter nichts thun, um dieser Wirthschaft der Politiker ein Ende zu machen? Gewiß können sie das, und sie sollten e« bei der nächsten Arbeits- National-Convention im August thun. Wir können hier nur andeuten, was wir für unerläßliche Grundzüge ihrer po litischen Thätigkeit auf dieser wichtigen Versammlung ansehen müssen. Sie sollten vor allen Dingen, da sie einmal auf der New Jorker National-Convention dazu fortgegangen sind, die Arbeitergenossen, schasten des Lande» zu politischer Thätig keit zu »rganisiien, nunmehr sich über ein politisches Programm neben dem bloß so zialen, welches sie bereits besitzen, einigen und beschließen, daß kein Kandidat für ein National, oder StaatSamt mehr die Unterstützung der Arbeiter-Organisation zu erwarten habe, der dieses, ihr politisches Programm, nicht ganz oder in allen Haupt sachen zum seinigen macht. In diesem politischen Programme soll ten folgende Forderungen nicht fehlen: 1. Abschaffung der Präsidentschaft der Union in Wege des Amendments zur Ver fassung, und Ersatz derselben durch eine collegiale BundeS-Executive nach dem Muster der Schweizer. 2. Einführung des Referendum (wie in der Schweiz), so daß alle Gesetze vor dem Gültigwerden erst durch das Volk in Ur versamnilungen bestätigt werden müssen. ! 2. Rückberusbarkeit der Volksvertreter durch die Urversammlungen der Wähler unter bestimmten gesetzlichen Vorschriften. Durch diese dreiVerfassungSänderungen wird eine große politische Reform bedingt. Werden sie LandeSgefetz, so werden Maß regeln zur Einführung eines besseren Be amltnwesens, zur Vertilgung der Corrup tion und zur Verhütung des Mißbrauchs der Amtsgewalt von selbst gesichert. Die Macht der Politiker ist dann vollständig gebrochen, das allgemeine Stimmrecht wird wieder eine Wahrheit und Wohlthat, und weitere Reformen im Staatsdienste und in der Finanzverwaltung, in der so, zialen Gesetzgebung und im Erziehungs wesen können nicht ausbleiben. Ohne daß diese drei politischen Grund reformen durchgesetzt sind, bleiben alle sonstigen Nesormversuche schon deswegen vergeblich und müssen das Volk eher er matten als ernuthigen, weil das Mittel zu ihrer Verwirklichung, die Macht der Stimmgeber, fehlt. Das Volk hat eben schon aufgehört, souverän zu sein: es re girt sich bereit« nicht mehr selbst, e« wird regirt, weil seine Politiker eine besondere Klasse geworden sind ein großer Ring eine Kette aus vielen Ringen, mit wel cher da« Volk gefesselt ist. (Arbeiter Union.) ES ist sehr wahrscheinlich, daß die Frage von der chinesischen Einwanderung nach der Pacisic-Küste in der nächsten Session des Congresses zur Sprache kom men wird. Mehrere hervorragende Re- Präsentanten befinden sich jetzt auf der Reise in Calisornien, zu dem ausdrückli chen Zweckt, um über den schwierigen Ge genstand gründliche Studien zu machen, und ein anderer Congreßmann wird in ein paar Tagen mit ähnlichen Absichten sich nach San Francisco begeben. Man besorgt, daß die Zahl der Chinesen, die binnen 10 lahren in unserem Lande sich niederlassen werden, nach Millionen abge schätzt werden mag, und die Ansicht eini ger Blätter der Politiker, daß sie lediglich zu dem Zwecke kommen, um zu arbeiten, und kein Verlangen hegen, sich an politi schen Dingen zu betheiligen, wird von Vielen als eine Voraussetzung betrachtet, die ktineSwegs durch die Thatsachen der Geschichte oder Erfahrung gerechtfertigt werde. Staat und Kirche. Der größte Fortschritt, welchen die Neuzeit gemacht hat, ist die vollständige Trennung des Staates von der Kirche. Dies wurde durch die Reformation gebo ten. Seitdem es neben Katholiken noch Protestanten gab, seitdem eine Menge ver schiedener Religionsverbindungen und Sekten gebildet wurden und Duldung und gleiche Rechte erhielten, mußte die Staats kirche aufhören und die Kirche zur Privat sache der Bekenner jede« einzelnen Glau bens werden. Da« nennt man Trennung des Staates (der politischen Regierung und Versassung eines Volkes oder Aller) von der Kirche, d. h., von dem besonderen religiösen Glaubensbekenntnisse jedes Ein zelnen. Jahrhunderielanghaldie Mensch heit gerungen, Ströme Blutes sind geflos sen, Millionen von Opfer des Fanatismus und der Verfolgung sind schutzlos umge kommen, bis dieser Grundsatz den religi ösen Frieden in die Welt brachte. Die Bartholomäusnacht in Frankreich, der schreckliche dreißigjährige Krieg, welcher Deutschland noch Jahrhunderte zur poli tischen Ohnmacht verdammte, das Ketzer verbrennen in Spanien, alles das waren nur Folgen davon, daß Kirche und Staat nicht getrennt waren, das heißt, daß die Regierung den Glauben der Bürger be aufsichtigte und bestimmte, daß es keine wahre Glaubens- und Religionsfreiheit, sondern nur GlaubenSzwang gab. Das ist jetzt auch in Europa ander« ge- Religionsfreiheit und alle politische Rechte, wie in Frankreich und jetzt auch in Spa nien, in dem Lande, in welchemdle Staats kirche alle Andersgläubigen am Längsten und am Grausamsten verfolgt hat. England, da« freiste Land in Europa, ist gerade in dieser Beziehung am unfrei sten. Die Aufrechlhaltung der bischöflichen Hochkirche als Staatskirche, während die Mehrzahl der Bevölkerung sich gar nicht dazu bekennt, ist ein Zustand, welcher eben so unberechtigt, wie unhaltbar ist. Am ungerechtesten war die Ansrechthaltiing dieser Kirche in Irland und ihre reiche Ausstattung auf Kosten eines fast durch gängig katholischen Volkes, welches schwere Steuern für eine Kirche und einen Cleru« zahlen mußte, die es gar Nichts angingen. Da« ist jetzt glücklich beseitigt und die Staatskirche in Alt-England wird bald das Schicksal ihrer irischen Schwester theilen So steht es in England. Der Grund satz „TrennungdeSStaatSvon der Kirche" brichtstchdortunaushaltsamßahn. Sollte man es nun wohl für möglich halten, daß zu gleicher Zeit im wirklich freien Lande der Welt, in den Ver. Staaten, eine An zahl kurzsichtiger Mensche» ten entgegen gesetzten Weg einschlage», daß sie wieder rückwärts streben zu Zuständen, vor denen ihre Vorfahren aus Alt-England flohen und sich nach diesem Welltheile retteten. Puritaner, Presbyterianer, Freunde (Ouäker) Methodisten, Katholiken etc. etc. de bald aufgefunden und betreten. Der Grundsatz „Trennung der Kirche vom Staate" wurde der wichtigste und erste Grundsatz des neuen freien Volkstaat«, der Republik der Ver Staate». Nur durch ihn wird unbedingte Religion«, n»d Ge wissensfreiheit garantirt, und die Freiheit ist kas Fundament jeder andern. Die selbe haben wir zu hüten wie unser Leben. Denn ohne ste würde das ganze Gebäude unserer Freiheit bald in Trümmer stürzen. Alle Versuche, die Religion, oder be stimmte Religionsfragen in die Politik zu mischen, sie zu Angelegenheiten der Gesetz gebung oder der Regierung zu machen, müsse» mit aller Entschiedenheit bekämpft werden. Dahin gehört vor allen Dingen ferer am Tage der Ruhe aufrecht erhalten oder einführen wollen. Dahin gehören aber auch jene bigotte» Bestrebungen, Glaubensartikel oder religiöse Bestim mungen indie Constitution der Ver.Staa- So ist in letzter Zeit nun auch in Phi ladelphia dahin agitirt worden, daß der Name Gottes und Christi an die Spitze der Bundes-Constitutio» gesetzt werden solle. Diese Agitation geht hauptsächlich von preSbvterianischen Kreisen au«. Man hüte sich vor dem ersten Schritte, die Ba st« aller Freiheit, „absolute Trennung der Kirche vom Staate", zu erschüttern, auch nur um ein Jota davon abzuweichen, so ungefährlich, so unbedenklich Das auch erscheinen mag. Der erste Schritt« würde nicht der letzte bleiben ; blutige und furcht bare Lehren der Vergangenheit warnen vor jeder, auch der geringsten Verletzung »es Fundaments aller Freiheit, der durch jahrhundertlange schwere Kämpfe erstritte nen Errungenschaft, welche lautet: „Tren nung der Kirche vom Staate." (Unabh. Rep.) Gegen Mitte Juli wird der Präsi dent Wahlen in Mississippi und Texas aiivrdnen. Dieselben sollen im September und Oktober stattfinden. Eine Versammlung von Vertretern von West Tennessee, Nord Alabama, Mis sissippi u. Arkansas ist auf den 13. Juli nach Memphis berufen, um über die Frage der Einführung chinesischer Arbeiter zu Republikanische Staats»Convention Philadelphia, 24. Juni. Von der gest rigen republikanischen Staat«.-Convention in Concert Hall wurden Gouv. John. W. Geary für Gouverneur und Hon. Henry W. Williams für Richter der Supreme Court nominirt. Später wurde folgende Plalform ange- Beschlossen: Daß wir uns de« nationa len Sieges von 1863 freuen, welcher uns als Nation Frieden, Glück und Gedeihen gebracht hat; Beschlossen- Daß wir vollständig die Grundsätze und die Politik der Verwal tung de« Präsidenten Grant billige» und jedem in seiner Inauguralrede ent haltenen Satze unsere herzliche Zustimm ung geben, besondßs aber dem letzten vom Congreß vorgeschlagenen Amendement zur Constitution der Ver. Staaten, welche« unter dem Namen da« fünfzehnte Amen dement bekannt ist, unsere Billigung und unser» Beifall ertheilen. Daß wir da« Vertrauen hegen, daß die Regierung der Ver. Staaten mit Weisheit und Festigkeit die Interessen und die don Vertrag in Betreff der Alabama-An sprüche verwirft, billigen. Beschlossen, daß wir mit den Bestrebun gen der Völker aller Länder, welche dar nach ringen, die allgemeine Freiheit und die unveräußerlichen Menschenrechte zu Volkes von Pennsylvauien verdient und erlangt hat, und daß wir besonder« seinen anhaltenden Bemühungen, die Uebel der Specialgesetzgebung zu beschränken, unsere Anerkennung ertheilen. Beschlossen, daß wir in dem Hon. Henry W. Williams einen kenntnißreichen, recht schaffenen und patriotischen RechtSgelehr ten als unseren Kandidaten für die Su preme Court aufstellen, und daß, indem wir seine Wahl zu dieser hohen Stellung vorschlagen, wir überzeugt sind, daß er derselben zur Zierde gereichen wird. Beschlossen, daß wir wiederholt unsere Anhänglichkeit andie Protektions-Doktrin erklären und bestätige», wie diese in der 9ten Resolution der in der StaatSconven tion vom 7ten März angenommenen Plat form ausgesprochen worden ist. Beschlossen, daß wir das heute nomi nirte Ticket billigen und demselben unsere herzliche und freudige Unterstützung zu sagen. Beschlossen, daß der Vorsitzende dieser Convention hierdurch ermächtigt wird, ei nen Vorsitzenden de« Cenlral-Staats- Committce« auf gemeinsame Empfehlung der heute noniinirten Candidaten zu er nennen. Beschlossen, daß da« Central-Ttaats- Committee währendderkommende»Wahl campagne aus der gleichen Anzahl Dele gaten von jedem County, wie das letzte Commiltee, bestehen soll. Diese Resolutionen wurden in. Ganze» aiiginominen und um 5t Uhr vertagte sich die Convention sine die. (Der Name von Hon. W. W.Ketchuni von Luzerne County wurde in Verbin dung niit der Nominativ» sürGouverneur nicht genannt. Dies scheint uns, in An betracht der früher gemachten Anstrengun gen zu seinen Gunsten, sehr auffallend.) Präsident Grant hat entschieden, daß in den Ruhestand versetzte Offiziere Civli — Colone! Whitby, Chef der Detekti ves des SchatzdepartementS, hat eine große Anzahl Geldfälscher verhaftet. Eine Men ge Platten, Pressen, Stempel und andere« Material zum „Geldmachen," sowie K 400,- Uli» in falschen 25 Cents-Noten wurden Washington, 25. Juni. Hon. Adolph New Jersey, der frühere Attorney Gene ral dieses Staates, ist zum Nachfolger des Mr. Borie ernannt worden. Derselbe beiwohnen. Mr. Borie war mit Privat geschäften überhäuft und sah sich deshalb zum Rücktritt veranlaßt. Die Regierung hat 100,000 Muske ten an die Türkei verkauft. Herr Theodor Schinz (Demokrat,) ein hervorragender deutscher Advokat in wurde zum stellvertretenden Mayor er wählt, indem Mayor Rice eine Excursion nach Europa macht. Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß die dritte Jahresversammlung der „National Labor Union" am 16. August d. I. Morgens 10 Uhr in der Stadt Philadelphia, Pa., abgehalten wird. Alle Trade-UnionS, alle To-operative Associationen, alle Arbeiter-Organisatio nen jeder Art, in jedem Theil» des Lan des —> ob von Männern oder Frauen gebildet sind zur Vertretung berechtigt. —E« sind kürzlich In St. Loui« mehrere Personen angekommen, die von San Fran cisco nur vier Tage auf der Reist waren. In den letzten Tagen waren mehrere angesehene Cubaner, welche zu der repu blikanischen Regierung von Euba in osfi ciellen Beziehungen stehen, in Washington und hatten Unterredungen mit dem Präsi denten und mehreren EabinetSmitgliedecn. Dieselben bezeigten sich sehr zufrieden, als man ihnen die Versicherung gab von der Aufrichtigkeit unserer Sympathie mit ihrer Sache und von dem ernstlichen Willen, dieser Sache auch praktischen Vorschub zu leisten. Es soll ei» RegierungSagent nach Euba geschickt werden, um die Stärke und die Aussichten der Insurgenten zu ermitteln. Wenn hierüber günstig berichtet wird, so glauben die kubanischen Delegaten, daß unsere Regierung dann die Insurgenten In Virginien ist der Wahlkanps in vollem Maße entbrannt. Die Radikalen haben sich eine Anzahl Stumpredner aus dem Norden verschrieben, und ihre an fängliche Siegeszuversicht hat bedeutend abgenommen. Auch die bevorstehende Wahl in Penn fylvanicn bereitetderAdministration schlaf lose Nächte. Grantist überzeugt, daß Geary aus dem Felde geschlagen werden dung geschickt, wenn er die Nominativ» ablehnen werde, so werde er ihm eine Stelle verschaffen, die eben so gut sei, als die eines Gouverneur« von Pennfylva nien. Geaiy wies jedoch das Anerbieten ab. E« scheint, daß angesehene Pennsyl vanier dem Präsidenten erklärten, die Ro ver Radikale» in jenem Staate zur Folge haben. In Washington findet unter den dortigen Druckern eine heftige Agitation statt, welche durch die Anstellung des far bigen Setzers Donglaß in der Regierungs druckerei und durch dessen Agitation um Aufnahme in die „Nationale Typographi sche Union" hervorgerufen ist. Eine Ver sammlung der Drucker hat Diejenigen, welche ihre Stellen in der Regierungs druckerei behalten, für „Rats." die Drucke rei selbst für eine „Rat-Office" erklärt. N. L. Brown ist zum Collektor der Internal Revenue für den 28. Pennfyl vanischen Distrikt ernannt worden. Ein schwerer Sturm bewirkte am Freitag in West Kansas großen Schadens Mehrere Eisenbahnbrücken wurden zer stört. Der Verlust in St. Joseph wird auf 850,000 geschätzt. Die Redakteure des in Monmouth County erscheinenden „Standard" sprechen mit besonderer Anerkennung von einem Eisenbahn-Condukteur, Namens Steb binS, von der Delaware-Raritan Bahn, rcr eines schönen Morgens in letzter Woche ein Dutzend Eier auf ihren Schreib pult gelegt habe. Muß sein eine Rari tät, dieser Conducteur! Ein Mann in ColumbuS, Ohio, hat ei» Testament verfaßt, durch welches feine natürlichen Erben enterbt und sein ganzes bedeutendes Vermögen zur Errich tung eines Krankenhauses für Katzen ausgesetzt wird. Ein sorgfältig ausgear beiteter Plan des Gebäudes bildet einen Theil dieses sonderbaren letzten Willens. Derselbe trifft Vorkehr für Anlegung von Plätzen, an denen liebende Katzenpaare zusammen kommen können, sowie für Rattenlöcher, in denen eine reichliche An zahl Ratten unterhalten werden sollen. Ferner sollen hohe Mauern mit schiefen Dächern gebaut werden, damit die Katzen ihre Mondscheinpromenade und sonstige Belustigungen abhalten können. Dieses neue eigenthümliche Spital soll in dem volkreichsten Theil irgend einer amerikani schen Stadt angelegt werden. Das Testa ment enlhält noch eine Menge seltsamer Bestimmungen zum Schutze der Anstalt. Die letzte verordnet, daß die Gedärme des Erblassers zu Violinsaiten verarbeitet und der Erlös daraus zu dem Ankauf ei nes Accordeons verwendet werden soll, auf welchem eine hierzu eigen» anzustel lende Krankenpflegerin den Katzen in der Anstalt vorspielen soll. In Virginien machen beide politi schen Parteien die größte Anstrengungen hinsichtlich der kommenden Wahlen und geben wird. Wieder gehen Gerüchte, daß die Bay von Samana an die Ver. Staaten abge treten sei. Die Havana Freiwilligen lassen sich viele Ausschreitungen zu Schulden kom men. Gen Buceta ist vor ihnen nach New Orleans geflohen, auch haben sie den Sohn eines Engländers Namens Ro binson hingerichtet, weil er Depeschen an die Nebellen überbracht haben soll. Carpetbagger» aus dem Süden be haupten, Oberrichter Chase habe während seiner neulichen Tour mit südlichen Con servativen hinsichtlich der Bildung einer neuen politischen Organisation Rath ge» pflogen. Die Leavenworth Times publicirt eine Geschichte des Osage Landschwindel«, E« werden dabei Browning, der Sekretär de« Innern, General Ewing, Sturgi« von Chicago, Taylor, der frühere Jndianer kominissär, Senator Pomeroy und der Repräsentant Clark von Kansas implicirt. Sturgi« hätte im Falle de« Erfolg« 2j Millionen, Thomas Ewing eine Viertel Million, Pomeroy (durch Vermittlung seines Schwager«) fast ebenso viel; Tay lor «25,000 und Clark »50,000 „gemacht." Stadt und Staat. scheint jeden Donnerstag und kostet jährlich P 2.00 und halbjährlich P I.VV, im Voraus zahlbar. Anz eigen «erden den fest^esetzten^Priiseil katiim im bestimm«, sohlen Tien- Job-Arbeiten aUer Aril in deutscher un^ «S>" Letzte Bitte. "TS Wir ersuchen lahe für das „Wochenblatt" inißück vorzubeugen erklären wir biermit wieder holt, daß der Preis des Blattes derselbe wie bisher bleibt, wenn der Betrag inner halb eines Jahres bezahlt wird. Wo dies des Jahres 82.50 berechnen. Wer also nach Verlaus dieses Monats Jahrgang des „Wochenblattes" schuldet und nicht pünktlich bezahlt, wird mit ?2.- 50 belastet werden, denn länger als ein Credit gewähren. Die Minerdieser Gegend machen noch keine Anstalten zur Aufnahme der Arbeit, da die größeren Corporattonen keine Ge neigtheit zeigen, auf irgend eine Basis einzugehen. Allem Anschein nach wird der jetzige Zustand der Dinge noch Wochen Wir fürchten, daß viele Geschäftsleute leiden haben. Man behilft sich eben so gut es geht, aber aufdle Dauer kann Niemand Credit gewähren, und wo Ausstände nicht Schon jetzt haben wir von mehrere» Ge schäftsleuten gehört, daß sie in Kurzem gezwungen sind, ihre auf Tausende von Dollars sich belaufenden Ausstände ge richtlich einzutreiben. Die Parade des Feiwrdepartements dringend geboten, da noch andere wichtige Geschifte der Erledigung harren. Siehe Anzeige. -HM Der 4. Juli. Ob und in welcher AuS rer Stadt gefeiert wird, hat bis jetzt noch nicht verlautet. Pic Nics und Ausflüge werden wahrscheinlich hauptsächlich Mon» tags abgehalten, eine allgemeine Feier aber nicht stattfinden. Wegen des Näheren ver weisen wir auf unsere Anzeigespalten. Wiltribarrr. Letzte Woche wurde Hügel ein Mann Namens Battel so ge fährlich geschossen, daß er seitdem starb. Der Mörder ist noch nichteingefangen.— Die Freunde von Eapt. Job» Reichard sehen seiner Ankunft aus Deutschland täglich entgegen. —Die Lehigh Valley Ei nicht reklamirt, abgeibän.— Unsere Stavt wirdjetztvon Opposition«.Conzcrten heim gesucht, wobei die Unternekmer Geld zu setzen. Auch ein Vergnügen l —Der „Wäch ter" und Fritz Tulpe liegen sich wieder in den Haaren. Welche Bewandniß hat es mit der vielbesprochenen Waschfrau und den tugendhaften Nähmädchen? Die Gatitn von Hon. Geo. W. Woodward starb am Freitag Morgen rahier. In Süd-WilkeSbarre berischt feit einiger Zeit Peter Walter in Woodsville innerhalb l-t Tagen vier Kinder an dieser Krankheit, was um so trauriger ist, als Herr Walter selbst seit neun Monaten fast hoffnungs los an der Auszehrung darniederliegt. Ein von dem Empire Slope als Treiber beschäftigter Knabe Namens John Mee han wurde am Samstag von einem Kar ren an genanntem Werke überfahren und fast auf der Stelle getödtet. Ist'S so? Der Correspondent des hie sigen „Republican" schreibt von Wilke«- barre, daß die Trunkenheit an Sonntagen daselbst so groß sei. daß es dringend noth wendig wäre, auf Abhülfe zu sinnen. Die einzige Abhülfe, wenn der Bericht auf Wahrheit beruht, können die Herren Ame rikaner in WilkeSbarre selbst schaffen, wenn sie aufhören, ihre Gebäude in den Haupt straßen als Schnappskneipen an unmvra tische Subjekte und Winkelpolittker zu ver- Äieihen. An Sänger. Solche Leser, welche im Besitze einer guten Stimme sind und sich einem Gesangvereine anzuschließen wün schen, machen wir auf die betreffende Ein ladung aufmerksam und können im Vor sang den Antrieb zu dem Ausrufe gab. Eine Biergefellschaft wird es unter keinen Umständen. »öS- Nähmaschinen zu verkaufen oder zu vermiethen bei Blake u. Co., Ü22 Lackawanna Avenue, Scranton, Pa. Un sere Bedingungen sind liberaler, als sie irgend Jemand sonst stellen kann. 4f9 »Äf" „Das Leben von Jefferson Davis, chen Konföderation;" dies ist der Titel eines Werkes, das in kurzer Zeit im Ver lage der National Publishing Company von Philadelphia herausgegeben wird. Der Verfasser des Buche« ist der bekannte Ed. A. Pollard, während der Rebellion ein eifriger Anhänger des Südens und blattes. Man kann annehmen, daß es ihm mehr als jedem Anderen gestattet war, ei nen Blick hinter die Coulissen zu werfen Enthüllungen sich gefaßt machen. Dem unparteiischen Geschichtsforscher ist es Be dürfniß, Darstellungen der Hauptepisode» ren Thatbestand bekannt zu machen. So sagt Pollard z. B. über die unmenschliche Behandlung der UnionSgefangenen im gehalten wurde." 4 > ch ch Die National Publishing Company in Philadelphia sucht in allen Theilen des- Landes Agenten für die Verbreitung dieses GeschichtSwerkeS. (Eingesandt.) in Ihr Blatt aufnehmen: Am 24. Juni (Donnerstag) hatte die St. Ma riengemtinde dahier einen geier- und greuden tag; denn es war dies der Namenstag ihres Hrn. I. Schelle. Die jlirche war Morgens um Uhr sehr stark besucht und als Gemeinde und überreichten ihm eine Stola im Werthe von >PSV, nebst Blumenvasen, Take'S und j Dußcud Flaschen deutschen Weines. Kaum Vermischtes. Dem H. D. Jones vergangenen eine Summe Geldes aus der Schublade des Geschäftslokales abhanden gekommen. Unmöglich konnte Jemand in dem Lokale gewesen sein, Jones suchte demgemäß i» alle« Ecken nach, bis er end lich ein Rattennest mit Junge» fand, welche mit dem fehlenden Gelde (L 43) be deckt waren. Es wird uicht gemeldet, daß der Dieb zur Rechenschaft gezogen wurde. —Es regnet zu viel. Die Farmer der Himmel jetzt mit seinem Segen ein halte» wird, bis die Erndte eingeheimst ist. Herr Gregory, Ecke der Lackawanna 1,000 Dollar« kosten wird. James O'Malia wurde am Freitag bei Greenville von einem sog. Gravelzuge überfahren und lebensgefährlich verletzt. Der Owen Cawley wurde durch denselben Freitag Abend erhielt Herr E. N. Willard wieder die Stelle als Stadt-Anwalt sür ein weiteres Jahr. WS" Tie beste Auswahl von Messer schmiedwaare», Lampen, Laternen, Oesen, Blech- und Eisenwaaren, Nägel; ferner Gas- und Wasser-Einrichtung, Dachbedeck ung >c., bei den Gebr. Leonard, gegenüber dem Eourthause, Scranton' 25mz!1 »V- Wir verweisen die freundlichen Le ser aus die Anzeige von Connell u. Battin in hriiliger Nummer. Fruchtgläser und gel bis zu dem kostspieligsten Kochofen fin den sie daselbst vor. —ln Bethlehem, Pa, wurde am 25. Juni ein alter Mann Namens John Fry von einem Frachtzug überfahren und ge tödtet. Ein gewisser John Bowen Ist in Milford, Pike County, Pa., verhaftet den, weil er im April IL6B einen Balken über das Geleise der Erie RR. bei Carrs Rock gelegt hatte, wodurch das furchtbare Eisenbahn-Unglück verursacht wurde. Der Verhaftete hat seine Schuld eingestanden. Sonntag schlug der Blitz in das Wohn haus von Wm. Love in Providence ein, ohne indessen Jemand zu beschädige». Die Lehigh Valley Eisenbahn soll «S- Wir empfehlen unseren Lesern, bei den Gebr. Leonard, gegenüber dem Court hause vorzusprechen, wenn ste Oesen und Blechwaaren bedürfen. Sie haben die beste Auswahl, welche man in der Stadt findet Preisen. 25mz!) cherweise gelang e«, den Wagen sogleich freien. Er trug zahlreiche Verletzungen an allen Körpertheilen davon, doch glaubt man, daß keine lebensgefährlich sei. MashiaS Rubenach, ein deutscher Schuhmacher von Pittsto», ertrank am vorletzte» Donnerstag daselbst beim Baden im SuSquehanna. Die Leiche wurde erst am Sonntag Morgen gesunden und Nach mittags zur Ruhe bestattet. Der deutsche Unterst.-Verein, der Posten der G. A. R., eine Abtheilung Zuaven unv die Pittston Silber Cornet Band wohnten dem Be gräbniß bei. Rubenach war unverheira thet und hat in dieser Gegend keine Ver wandten. Die SuSquehanna Cotknty Fair wird am 30. Septbr. und 1. Oktober in Montrose gehalten.» Am 16. Juni waren Daniel Flickin ger, seine Frau und sein Sohn in Maho ning Taunschip, Carbon County, in ihrem Grundkeller beschäftigt, als plötzlich das den Vater gegen den Ausgang drängte, der schnell den Sohn befreite und dann mit ihm die Frau und Mutter ausgruben —aber als eine Leiche. Die so traurig ums Leben gekommene Mutter hinterläßt 11 Kinder. Die Miner in Schuilkill County sind jetzt, so viel wir wissen, wieder sämmt lich an der Arbeit. Indeß hören wir hier und da Befürchtungen aussprechen, daß den gegenwärtigen Lohn längere Zeit zu bezahlen, indem der Preis der Kohlen Hie erwartete Höhe nicht erreicht habe. Sie würden sich mithin genöthigt sehen, in Kurzem eine Herabsetzung der Löhne zu verlangen, oder im Weigerungsfälle die Die Backsteinmacher von Allentown habe» vorige Woche den Prei« für Back steine von 810 auf 88 ermäßigt. SV" Wenn ihr einen guten Wafchkessel braucht, so kauft den unzerstörbaren, unge den man finden kann, außerdem auch bil lig. Gebr. Leonard, gegenüber dem Court hause, sind die Agenten. 25mz0 von 40 bis 46 Prozent per 8100. Ein anfängt! Einbrecher sind in Hyde Park thätig. schäftslokale von G. Brooks, I. Nash und B. G. Morgan u. Co. von denselben heimgesucht, aber nichts NennenSwertheS entwendet. Der im Stroudsburger Gefängniß sitzende und zum Tode verurtheilte Broad »atürlichen Todes und nicht durch Hen kershand sterben wird. Brooks ist noch auf freiem Fuße. > In« IS«». Pic Nic und Ball Atlantic Garten, Am Montag, de» 5. Juli 1869. Anfang Nachmittags 2 Uhr. Großes Feuerwerk "Union?ark." Jeden Abend! GrvfieS Eonzert, sowie Gesang, rrnstc und komische Vortrage, Ballet-Tänze, "" New-Aorter Gesellschaft. Eintritt tü Et«.—Kinder unter 12 Jahren 16 Et«. Freitag Abend, 2. Juli» ß ein asrikanilchcr üeueisresser »uf Ort und Stelle und wird dnrch seinen unermüdlichrn geuerhunger das Pu blikum in großes Ztaune» »ersetzen. giir gute crfr»chendt Speise» und Getränke sowie gute Musik ist gesorgt. Eintritt frei. Gh. Söll««».