(Fortsetzung von der ersten Seite), ihm zu redet», Jacob Bou« card ist schuldig, ohne Zweifel, aber Ich er kläre das Perhsechell durch einen Ausbruch Leidenschaft." Sie plauderten so eine Zeit lang. Dar aus zog der Direktor „Tie ge setzliche Stpude ist vorbei," sagte er, „und e« wird vielleicht gut sein, diese« traurig« Wiedersehen nicht allzu, sehr zu verlän gern." s° Ester««, ,^l« " chi? !chh M-n'gMd nach Villefort zu rückkehren müssen; ich Habe e« dem Vater Susannen« versprochen." Er ging zur Zelle J?kot«. Tin ergret tznde« Schauspiel, erwartete ihn hier. chörte.er Zwischen beide« Liebenden die Worte: „Muth! Hoffnung!'- Muth und Hbffmitig 'glÄtzten auf dem strahleiHc» Gesteht Susannes«. Jakob, vor ihkM deO'Knke?« liegeüd, hielt ihre Hände in den seinigen. Ueber sein abge magerte« Gesicht flössen Thränen, welche einesWftqhat'di»» sind und weicht Herzen ausrichten. Der Eindruck Scene war so rüh rend und so ergreisend, daß Esterac sich der Thrämn nicht enthalten konnte. „Hoffnung in Gott?" wiederholte Su- „HoffiklNig UNd 'ik Dsr!" er -ftiderte Jakob, - „Ja, in mir, vorausgesetzt, daß wir Dessen würdig bleiben, welcher uns bestraft und welcher uns verzeiht." Darauf zog die schöne Dulderin ein kleine« Crucifix au« ihrem Busen und mit übermenschlicher Begeisterung rief si» „Der, dx» Du hier siehst, war noch uu schiMgrr als Du, und er hat mehr gelit- nn als wir. Liebe mich in ihm, liebe ihn t« mir!" 5»!«!«.': ,-inii . . ' - c,' Sie hielt da« Crucifix gn die Lippen Jakob«, welcher e« küßte; darauf führte sie e« an Ihre jungfräulichen Lippe». So ' Hann »inen plötzlichen Entschluß fassend, sagte sie: „Jetzt leb' wohl! Für das Uebrige laß mich sorgen!" , Der.Gefangene sagte nicht«, um sie zu rückzuhalten. Da« letzte Lebewohl wurde getauscht. Kurze Zeit darauf befanden sich Herr von Esterac und Susanne auf dem Wege »ach Viveftrt. sie antwortete nicht. Sie hatte sich in ih ren Mantel gehüllt, und das Haupt auf ihre Brust gebeugt, Hie Auge« halb ge schlossen, blieb stc->«<bckv«gllch. » ----- Die Nacht nahte schnell heran. Sie waren noch mehr als eine Meile von Vil lefort entfernt und schon zeigten sich tinige Sterne an dem kalten Himmel. Jetzt kam man an einem wald- und Zeigender Richtung herumfahren mußte. Esterac machte Halt, um das Pferd ei nen Augenblick ausruhen zu lassen. In diesem Augenblick sprang Susanne mit der Leichtigkeit einer Gazelle au« dem Wagen und lief bergan. „Wohin gehen Sie denn?" fragte Este rac unruhig. „Steigen Sie schnell wieder ein, wir haben noch einen ziemlichen Weg vor un«.< Sie wandte sich nach ihm nm und fing an zu lachen. „Susanne! Susanne!" rief er ängstlich; „ich bitte Sie, k»mckenrEte zurück!" Sie war'/chon zwanzig Schritte von ihm entfernt und sprang von Fel« zu gel«, „Snfanne, Sie dürfen mich nicht so Verlässen, ich habe versprochen, Sie heute Abend zu Ihrem Vater zurückzubringen." Statt der Antwort wandte sie sich noch einmal um, winkte ihm und mit zitternder Stimm« sang si« da« bekannte Lied der Sevenne: . Herr von Esterac versuchte sie nochmals zu rufen. Schon begann sich Dusanne in den Tannen und Eichen zu verlier»». Ih ren Gesang vernahm man noch im Echo: t-" Durch die durch die Nächte Und ich sehr nicht den Freien „Ach, das arme Kind! Ich fürchte e« überstieg Ihre Kräfte—sie ist wahnsinnig geworden!" Bäumen, vernahm man wie einen Nacht wind, wie den Hauch einer Zee. die letzte Stritt» 5-iede.- '5? wo weit sie Jlüsse Aweiter Theil. 1. Man kann sichdenken, weiche Btwtgung «S in der ganzen Umgegend hervorrief, als e« auf einmal hieß: „Susanne ist wahn sinnig geworden!" gesehen, wie das arme Mäd chen ihrem treuen Beschützer entlief und im Gebiet verschwand, das traurige Lied singend, welches wie für sie gemacht schien. Esterar eilte sogleich zu dem Vater Susan ne«S und benachrichtigte ihn von diesem neuen Unglück. Der Widerstand und der Eigensinn des alte» Andreas war schon den jod Simons und die Ver urtheilung Jacobs erschüttert worden. Als er erfuhr, daß feine Tochter wahnsinnig sei, fiel dp Grei« erschöpft aus «inen Stuhl hin, schlug sich v«rzw«iflungSvoll g«g«n die , getzMi» hqtte l" „Ja," bemerkte ernst Herr von Esterac, „Ihr hättet dann nicht um des elenden Geldes willen die Vorsehung versucht, in dem Ihr Eurer Tochter den Mann ver weigertet, welchen sie liebte. Ihr hättet Susannen nicht etwas noch Schlechterem als Schmerz und Wahn ausgesetzt, denn sie liebte ihn so, daß er sie hätte entehren können. Weinet, alter Starrkopf, und namentlich möchte von diesem Augenblicke an diese« theure Kind Euch heilig werden! E« handelt sich jetzt nicht darum, sie zu bedauern, sondern sie wiederzufinden, sie zu trösten und vielleicht zu heilen." Das war ein traurige« Erwachen. Ein kalter Wind pfiff draußen und man hörte vor dem Fenster die Zweige knacken. Esterac und Andrea« zitterten bei dem Gedanken, daß Susanne während dieser nächtlichen Stunden in d«n B«rgen um herirre, wo ein armes Geschöpf ohne Ver nunft und ohne Vertheidigung so viel Gefahr lausen mußte. Inmitten diese« düstern Schweigens hörten sie die Dorfuhr Zehn schlagen. „Wo ist sie? Was thun?" rief ängstlich Andrea«, unfähig,einenEntschlußzu fassen. „Verliere» wir nicht den Muth," sagte Herr von Esterac. „Geht zu dem Führer Tacaret, welcher zwei Schritte von hier wohnt. Tr möge zwei oder drei junge zu verlässige Leute mit sich nehmen, ich werde mit ihnen gehen und suchen helfen." Er sprach noch und sie waren schon in d«m Laden, welcher nach der Straße hin ausging, als sie etwas wie ein Seufzen zu hören glaubten; es klopfte leise an die Thür. Sie beeilten sich, Andreas öffnete e« war Susanne. Diese wenigen Stunden hatten auf ih rem Antlitz eine schmerzhafte Veränderung hervorgebracht. Nicht, daß si« nicht mehr schon war, aber ihre Schönheit hatte einen anderen Charakter angenommen. Die Energie war verschwunden, um einer Art Träumerei Platz zu machen. In seltenen Zwischenräumen leuchtete plötzlich eine Flamme in ihren großen Augen und ver schwand wieder, wie wenn die Seele keine Nahrung mehr hätte. Ihre Kräfte schie nen aufgezehrt und ihr Geist in Nacht ge hüllt. Sie fror WassertropAi flössen von ihrem Mantel über ihr Gesicht herab und glichen Thränen. Ihre Lippen zitterten, ihre Zähne klapperten, ihre Wangen wa ren bleich, ihre Hände brannte». Ihr Blick verrieth, daß sie dem Wahnsinn ver sallen. „Meine Tochter! Mein Kind!" rief Andreas, sie in seine Arme drückend. Einen Augenblick schien es, als wolle sie antworten, aber plötzlich stieß sie ihn zurück und sagte mit schneidender Stimme: „Er! Er! Sie sind es nicht!" „Susanne! Susanne!" rief Esterac ängst lich, „kennst Du Deinen Vater nicht?" Ihre Augen liefen von Einem zum Andern, als wolle sie sich auf Etwas be sinnen. Endlich streckte sie den Arm nach der Thür und rief : „Da da unten! Er ist da unten!" „Andreas," sagte darauf Herr von Este rac, „verlängrrn wir nicht dies« traurige Scene. Sorgt dafür, daß Eure Tochter einige Stunden ruhe; ich verlasse Euch, für den Augenblick giebt es nichts zu thun. Aber," fügte er fast feierlich hinzu, „von heute an muß Susanne ebenso viele Freunde und Verlheidiger haben, als es ehrenhafte Leute im Lande giebt." fanue einige Strophen ihres Liedes lis pelte: „Diese Berge, so hoch—so hoch, Sie trennen mich von meiner Liebe." Nach drei Tagen wußte der ganze Be zirk den Zustand Susannen«. Wie man es ein stiller Wahn, ohne jede öffentliche Gefahr, weßhalb da« junge Mädchen auch nicht eingeschlossen wurde. Man begegnet oft auf dem Lande sol chen armen Creaturen, welche da« höchste Mitleid einflößen. Der Volksaberglaube Hungen zu und so werden sie privilegirte Wesen, selbst beschützt durch ihre Schwäche. Häufig glaubt man, daß sie das wissen, was den Augen anderer Menschen verbor gen ist. Susanne war durch ihr eigen thümliches Geschick ganz besonders der Gegenstand einer geheimnißsollen Vereh rung. Ihr Ruf hatte zwar einen Augenblick gelitten durch ihre doppelte Aussage vor Gericht, aber ihre Geisteskrankheit hatte sie wieder zu Ehren gebracht, denn sie be wies, was sie Alles in dem Kampfe des Gewissen« mit dem Herzen hatte erHulden ! müssen. Susanne wurde in wenigen Wochen eine lebende Legende, überall zeigten sich sür sie die lebhaftesten Sympathien. ! Nieuiand hätte jetzt gewagt, sie zu be ! leidigen. „Sie kann sich nicht mehr vertheidigen; wir sind ihre natürlichen Vertheidiger," sagten die Bauern. Noch mehr, da« Unglück Susannen» führte selbst eine Aenderung zu Gunsten Jakobs herbei. Die Zeit verstrich, allmä lig schwächte sich der Schrecken des Ver brechens ab. Man vergaß die von Simon Vernou spendirten Bierkrüge und Wein flaschen. Man dachte an die schreckliche Strafe des Verurtheilten, welche wohl erst mit seinem Leben enden würde. Jakob war nach Toulon abgeführt. Herr von Esterac und Herr von Ribiere hatten ihn dem Präfecten, dem Eommissar des Bagno und einigen Unterbeamten Aber diese wohlwollende Ver. Mittelung stand zu der Schärfe des Ge setze« in gar keinem Verhältniß. Die hef tigsten Ankläger vom 28. November spra- che» jetzt mit Entsetzen von den Galeeren strafen und desto größer wurde das Mit gefühl und die Zärtlichkeit für Susanne. Die schöne Jahreszeit kam heran; sie naht etwas später in diesen Gebirgsge genden. Erst Ende April schmilzt der Schnee und ei wird Ende Mai, ehe die Bäume sich mit ihren Blättern bedecken. Auf den Wiesen, am Rande der Gräben, die Hügel hinauf wachsen wilde Blumen, eine flüchtige Zierde dieser Landschaft. Auf die langen Monate, trüb und einsam, folgt endlich ein wenig Fröhlichkeit und munteres Leben. Inmitten dieser ländlichen Scenen, in der Nachbarschaft der Bauernhöfe zwischen Villefort und Fontanes, durch die Weiden von ChadelboS und LeSpervelouse sah man Susanne umherirren. Ihr Vater ließ ihr vollständige Freiheit; diese Freiheit war ohne Gefahr, da jeder Schritt Susannen» den Aberglauben und das Mitleid zu Be schützern hatte. Ihr' Gesicht drückte eine traurige Sanft muth aus, ihre Augen standen mit dem Lächeln, welches fast beständig auf ihren Lippen schwebte, in Widerspruch; ihr Wahn zeigte sich nur durch ihre verkehrten Ant werten, wenn man mit ihr sprach. Man hätte sagen können, daß sie un aufhörlich mit einem unsichtbaren Wesen in Berührung war und daß e«, um sich davon zu trennen, einer Anstrengung be durfte, die auf einmal ihre Vernunft und ihren Willen löste. Man sprach wenig mit ihr, aber man liebte es, sie zu sehen. Die Bauern be haupteten, daß sie nicht mehr aufmerksam bei der Arbeit wären, wenn sie Susanne sahen auf den Wiesen Blumen sammeln oder ihr melancholisches Lied singend. Sie versicherten, daß ihre Anwesenheit ihnen Glück brächte. Eines Tages, die Hitze war groß, ob gleich es erst Ende Mai war, befanden sich ein Dutzend Arbeiter, Burschen und Mäg de, auf einer großen Wiese. „Halt, da ist Susanne!' sagte plötzlich Peter Vialat, welchen wir schon au« dem Wirthshause der Coucourde kennen. ' „Arme Susanne! Sie sieht uns nicht. Ihr Körper ist hier, aber ihre Seele ist bei Jakob," sagte halblaut Catharine Bressois, ein junges Mädchen aus dem Dorfe. „Sie ist sehr schön!" rief Christoph Grevy, ein Sevenne, welcher kürzlich aus seinen Bergen hierhergekommen war. „Ja; aber wenn Du Dich erdreistetest, Peter. Susanne ging gerade auf die Gruppe loS; als sie nur noch einige Schritte ent fernt war, versuchte man, sie anzusprechen. einen schwarzen Fleck fern am Horizonte. Die Arbeiter verstanden, daß sie ihnen ein Gewitter ankündigte. Ueberzeugt, daß sie sich, das Heu auf die Wagen zu laden. Sie hatten Recht gethan. In dem Augen blicke, wo Menschen und Vieh in ihre Be nebst Hagel mit einer solchen Wuth los, daß der Bauer rief: „Dhne Susanne wäre die Hälfte mei ren sollte." Ein anderes Mal hatte sich Peter Via te einige Pflanzen, drückte den Saft in ein Stück Leinwand und verband damit die Wunde. Während sie sich über ihn beugte, sagte Peter: „Susanne, bete für mich und ich werde geheilt sein." Sie schien ihn nicht zu verstehen, aber ihre Augen blickten gen Himmel. Alsbald ließen die Schmerzen des Ver wundeten nach, die frühere Farbe kam auf den Wangen wieder zum Vorschein. Ei nige Tage nachher war er geheilt. Er war der festen Ueberzeugung, daß Su sanne ein Wunder gethan habe. (Fortsetzung folgt.) Von EolumbuS, Ohio, wird gemel det, daß neulich ein hübscher Knabe von 19 Monaten in einen Abtritt gefallen und eines schrecklichen Todes gestorben sei. Er hatte im Hofe gespielt, muß wohl auf den Sitz gestiegen und hineingefallen sein. Als man seine Abwesenheit bemerkte, wurde jeder andere Platz durchsucht und erst zuletzt fiel es dem bekümmerten Vater ein im Abtritte nachzusehen. Der lam mer der Mutter bei der Entdeckung soll herzzereißend gewesen sein. Ein Arzt wur de berufen, aber seine Bemühungen, den kleinen Dulder wieder in'S Leben zurück zurufen, waren vergeblich. Da« Kind hatte 20 Minuten lang in dem schauer lichen Grabe gelegen und da« Leben war bereit« entflohen als man es herausholte. Das längste Gebäude der Welt ist wohl der Ueberbau über die Eisenbahn zum stillen Meere, den man errichtet hat, um die Bahn von Schneelawinen freizu halten. Er ist 22 Meilen lang und 16 Fuß hoch. Ein BostonerHandlungshau«sandte jüngst aufSpeculation eine Schiffsladung Erinolinen nach Japan. Die Japanesen kauften die Erinolinen, befestigten eine Decke über dieselben und benutzten sie als Regenschirme. Am 7. Juni segelte ein Clipperschiff mit 800 Mann von New Jork ab. Die Leute werden sich den kubanischen Insur genten anschließen. lionSsch«nr, Ruprecht'S Der als lak ob Buper, Agt.^ Schalks Lager-Bier, vliarles l'ropp, Deutsche Erwacht für euer Interesse! (Coursen A Rlair, Elleuwaaren! HauS," am 27. April. Herr schine." 2208 42l VvenuL. 42l Seranton Hans, LouiS Koch, Eigenthümer. und Bekannte, 6 xoujz Aoch, Prop. Mmnich s Salon, 2311 S ouiS Minnich. Hauer H Wanke, Grocerieen und Provisloueu, g i d 'ch W Christoph KäPpel'S Dampf-Färberei. gereinigt. ftinste gabrika? wird nicht beschädigt.—Ebenso Woll- und Bauinwoll-Garn gaide ' l" j'h i E - tikel müssen vor Ablauf von zwei Monoten ab«e holt werden. Eh. Kappel, im Basement von I. Zeidler'S neuem Gebäude, 3dB nahe der Bäckerei. Lackawanna Hans Lackawanna Avenue, nahe dem Depot, EhaS. Tropp, Prop'r. Das obige, in bester Weise eingerichtete HauS ist mit Allem versehen, was dein Körper zur Stär kung und Erfrischung nöthig ist. 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