Scranton Wochenblatt. Z. Jahrgang. Dr. F. Bodeman, Eedar Straße. Im Hause des Herrn Peter Franz. OPce-Stuade», Morgens von B—9 Nachmittags „ 3—t> Abends „ B—9 In Abwesenheit wird Herr Franz Nachricht er theilen. 7mz7 Dr. —B. l»j8 Gustav Hahn, Advokat uud Nechts-Auwalt, Wilkesbarre, Luzerne Co., Pa., 1». Januar lBt>ti. ba Chas. Dupout Breck, Advokat nnd Sachwalter, Friedrich Schräder, Sarsaparilla und Mineralwasser, Fabrik in Sprueestraße, zwischen Penn u. Wyo> Porter, Ale uud Lagerbier, in Flaschen, wird zu den niedrigsten Preisen im liefert. 5 6 >ern, der alte anderen Fabrikate übertrifft und der Gesundheit sehr zuträglich ist. Das Geschäft steht unter meiner per>önlichcn Leitung, nnd volle Zu geben oder durchs ie Post mir zugesandt werden, 2tib« Fr. Schräder. L. Stewart Potter, Nachfolger von G. H. Walter, G. H. BZalter. Scranton, 3». Jan. 1866. lj John G. Sailor Co., Groee^eS^^u^ M. Greeu, Weinea, Liquoren, Cigarre«, Sic., 12. Juli IB«i6.—ba George Gräber, Prop'r. Scranton, 1». Jan. 18L6. ba Satr M e ssiu , Gießerei, » von John Maclaren. Werkstätte in No. 4 Cliff Straße, Office im Messingene Hähne, Gußarbeit'en, Bierpumpen, jede andere Arbeit viinkllich besorgt. I»6I>IIVSVI.V4IVI4 Meilen nach Eincknnati, 112 Mcilen nach St. Loui» und SS Meilen nach Ehieago. Dieses ist ebenfalls die kürzeste und schnellste Linie nach Indianapolis, Louisville, Memphis, Mobile, New-OrleanS, Kansas Sit», Miltvaukee, St. Paul, Drei durchfahrende Auge 4,15 12.2» Altoona, .... 9.45 „ b.l» „ 9.05 „ „ PittSbarg, .... 3.W Vorm. lll.I» „ 2.45 Nachm. „ Dennis»», .... B.W „ j.52 Nachm. 7.t1) „ „ Newark, . . . . U.VS „ 4.25 „ 10.3» „ „ ColumbnS, .... t.ts Nachm. 5.5» „ 12.4» „ Ankunft in Cincinnati, ... ^>a^re n, Tp> c>^s achta, Bii- l6ap7 Earl D. Nenffee, Gnnster L 5 Hnll, Großes Mobilien-Lager, reau», Nachttische, gewöbnl?che und AuSzieb-lischc, Bettstätten jeder Art, Matrazzen Kommt und beseht Euch unsre Waare»t Scranton, tl). Jan. lötik. ba Lokal-Beräiiderung. Möbeln! Möbeln! 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CommcrcialHaus. lt Einem verebrten deutschen Publikum und inei nen Freunden hiermit die ergebene Anzeige, daß e ich von dem verstorbenen H. Vockner gehal «erbe». "a?"e»'^o/se." C. Ä. Carman, Händlerin PineßrookKohlen Office in No. 109 Pen» Avenue, 2jlB Scranton, Pa. tj F. D. EollinS, Rechts-Anwalt. Lsficee, No.-3»6 Lackawanna Avenue (über dem I»jr7ba Scranton, Pa.. Peter C r e t e r, HauS-, Sckild-, FreSeo- Lk Oruameutal-Maler, Fredr. W. Günster, deutscher Advokat u. Rechtsanwalt, Office in Hult'S Block. 2908 Scranton, Pa. da A. C Kouarson, deutscher Uhrmacher L! Juwelier. Scranton, 1». Ja». 1866 ba Deutsche Apotheke, Lackawanna Avenue, schrägüber dem Wyoming Hause, 9apB H. F. Lobrck. Merrifteld, Advokat und Sachwalter, Das Testament des Trödlers. (Fortsetzung.) Der Baron reichte ihr dankend die Hand „Wir werten nach Breslau reisen," sagte er, „das heißt, wenn Du noch immer darauf bestehst, die Erbschaft zu erheben." „Soll ich sie fahren lqssen?" „Ich weiß nicht, woran Du besser thätest, einen Rath mag ich in dieser An gelegenheit Dir nicht geben." „Es wäre thöricht, wenn ich es thun von vierzigtausend?" „Ja, aber Du wirst nur die Hälfte er halten." „Ich werde da« Ganze nehmen," sagte „Meine Tochter ist noch nicht mündig, ihr Antheil muß mir zur Verwaltung über geben werten." „Das Gericht wird ihren Antheil einem Sachwalter aushändigen." „Auch dann, wenn sie zu meinen Gun sten verzichtet." „Weißt Du, ob sie das thun wird?" „Sie muß!" „Du kannst sie nicht zwingen." Für einen kurzen Augenblick schienen Antlitz der Wittwe. „Ich kenne ein Mittel, durch welches sehr einfaches Mittel." Der Baron znckie die Achseln. „Wir streiten um des Kaisers Bart," erwiderte er gelassen; „willst Du Dein Vorhaben ausführen, in Gotte« Namen, ich lege Dir keine Hindernisse in den Weg. Auch darsst Du auf meinen Beistand, Renn er Dir nöthig scheint, rechnen, die Summe selbst bleibt Dein Eigenthum. Ich werde sie verwalten und Dir die Zin sen unverkürzt auszahlen, sie bilden ja eine wünschenSwerthe Zugabe zu Deinem Na delgeld." „Aber es wird einige Zeit verstreichen, ehe Du Deine Wünsche mit Ersolg ge krönt siehst, Deine persönliche Anwesen heit in Breslau ist dringend ersorderiich, ich dagegen würde dort die kostbare Zeit Betroffen blickte die Wittwe ihren Ver lobten an, diese Worte mußte» sie be fremden. „Verstehe mich recht," fuhr der Baron fort; „Deine Zeit wird dort so sehr in An spruch genommen sein, daß Du niir viel leicht nur die Abende widmen kannst, und daß ich keine Lust habe, mit Dir von Du begreifen. Deshalb schlage ich Dir „Eine Trennung in den Flitterwochen?" „Liebes Herz, wird nicht jede Woche unserer Ehe eine Flitterwoche sein?" Frau Turnstedt lächelte, aber dieses Lächeln konnte die Schatten von ihrer Stirn nicht verscheuchen. „Ich werde nach Tyrol reisen und aus meinen Gütern Vorbereitungen sür unscrn Empfang treffen," fuhr der Baron fort. „Ich will und wünsche, daß Du empfangen „Theurer Mann!" „Da» wird nur einige Tage in An spruch nehmen; sobald dort Alles ge ordnet ist, schreibe ich Dir. Wir treffen dann in Breslau oder hier in Prag wie ler zusammen und reise» gemeinschaftlich nach Tyrol." „Aber hast Du den» keinen Verwalter dort, dem Du das überlassen kannst?" fragte die Wittwe schmollend. „Nein, süßes Herz, mein alter Verwalter ist vor Kurzem gestorben, und ich habe noch keinen Ersatz sür ihn gesunden. Ich muß selbst alle Anordnungen treffen, muß da noch Manches zu besorgen, was eben kein Anderer besorgen kann. Zürnst Du mir deshalb?" Der Blick, den die Wittwe ihrem Ver lobten zuwarf, enthielt eine Fülle freudig ster Gefühle. sie. „Muß Deine liebevolle Fürsorge mich nicht enger an Dich ketten?" „So erlaubst Du mir —" »nng recht einsam fühlen/' „So laß die Erbschaft fahren und be gleite mich." „Nein, der Verlust wäre zu groß." ~E«ist wahr und ich gebe Dir Recht wäre das also besprochen und geordnet. Die Trauung wird um acht Uhr hier in Deinem Zimmer stattfinden, ich hoffe, Du bist damit einverstanden." „Haben wir auch keine Gäste an unserm Hochzeilstisch —" „Wir können ihre Gesellschaft ent „Das denke ich auch. Nimm meinen herzlichen Dank für Dein bereitwilliges > Eingehen aus meine Wünsche; ich hoffe, Dir später diesen Dank hundertfach be weisen zu können." Frau Turnstedt warf stolz das Haupt einpor, nachdem ihr Verlobter sie verlassen hatte. sie Baronin von Sandstein, die höchsten Kreise der Gesellschaft standen ihr offen. Sie wollte sich eine andere Gnade dafür ausbitten, und nach dem Dienste, welchen , sie dem Hause Habsburg geleistet hatte, konnte der Kaiser ihr nichts verweigern. Auf die Erbschaft zu verzichten, die > ganze Hinterlassenschaft ihrer Tochter zu !, lassenschaft. angemeldet wurde. Im ersten Augenblick wollte sie ihn nicht annehmen, der Besuch störte sie, aber flächlicht Beachtung geschenkt, so würde sie in dem Ausdruck seines Gesichts etwa« ge sunden haben, was sie in hohem Grade daß ein Gewitter im Änzuge war, dessen ! Blitzstrahlen sie vernichten, zerschmettern ! konnten. Aber davon bemerkte sie nichts; mit heiterm Lächeln bat sie den Offizier, Platz zu nehme» und zu entschuldigen, daß es i aussehe. „Der Herr Baron, mein Verlobter, wünscht, daß unsere Hochzeit recht bald seine Güter zurückzukehren," setzte sie hin zu, „darin liegt allein der Grund dieser Unordnung." ! „Die Ihr Herr Bräutigam reizend fin den würde." entgegnete der Hauptmann und e» lag ein herber Spott in seinen Morien, ein Spott, der Frau Turnstedt veranlaßte, ihn betroffen anzublicken. wenn man mit nüchternem Blick oder den Augen eines Verliebten die Sachlage be i trachtet," fuhr der Hauptmann fort, „Sie haben das vielleicht auch schon erfahren, j Ich leugne nicht, daß es eine Zeit gab, in der ich mich ernstlich mit dem Gedanken beschäftigte, Ihnen mein Herz und meine Hand anzubieten, mögen Sie das jetzt thöricht, vielleicht lächerlich finden, mir ! war es bitterer Ernst und ich versichere Sie, daß ich nur den Friedensschluß ab warten wollte, um mein Lebensglück in ! Ihre Hände z» legen." ! „Da» ist ja ein überraschende» Ge ! ständniß —" l „Für Sie nicht, Madame, Sie legten es darauf an, mich zu fesseln, zu bezaubern, l mir Hoffnungen einzuflößen und nicht nur ! mein Herz, sondern auch meinen Verstand gefangen zu nehmen." ! Ein ironisches Lächeln glitt über die ! Lippen der Wiltwe. „Nun, man sagt ja, in der Liebe laufe ras Herz mit dem Verstände davon," spottete sie. ja, daß Ihre Berechnung nicht trügen konnte." „Meine Berechnung?" l „Allerding«.. Schon damals, al« Sie > sich in Trautenau befanden, sagte man l mir, Sie seien eine Kundschafterin im ! Solde Oestreichs; ich konnte und wollte es nicht glauben, ich ließ Sie warnen —" „Nun. wenn Sie wußten, daß ich un schuldig war, wozu bedurfte es der War nung?" „In solchen Zeiten kann man nicht „Das war eine Ausmerksamkeit —" > „Welche Ihnen die Aufrichtigkeit meiner Freundschaft und Zuneigung beweisen mußte, Mavame." Frau Turnstedt warf trotzig ihr hübsche« Köpfchen zurück. „Was soll das Allesfragte sie stolz. > „Wollen Sie au« jener Warnung auf eine Berechtigung folgern, die —" „Keineswegs." t „Nun denn —" t „Nun denn, Madame, Sie haben meine ' Freundschaft mißbraucht, mich, ohne daß > „Sie haben, gegenüber den vorliegen ! den Thatsachen kein Recht, meine Anklage mit Hohn oder Verachtung zurückzuweisen. Sie haben mich zum Gehilfen einer Kund > ! schasterin gemacht, Sie haben meine arg ! losen Aeußerungen dem Feinde rapportirt." geworden, sie mußte sich auf die Lehne > eines Stuhles stützen. > „Beweise!" sagte sie mit bebender j „Die Beweise befinden sich in den t fuhr der Hauptmann fort. „Erst gestern > erfuhr ich, daß mehrer/ mit den Buchstaben , A. T. unterzeichnete Briefe —" r „Erlauben Sie, diese Briese, welche die ! beit liaben und berichtete Ihnen gestern e das Märchen über die Pläne Frankreichs. » Einem Politiker würde ich es nicht aufge i bunden haben, aber bei Ihnen durfte ich - der Brief, der diese Nachricht enthielt, und - „Si/stnd ein Elender rief sie in - I in Gegenwart eines Dritten gesagt hätten, l . würde ich Sie ohne Verzug verhaften , lassen," erwiderte der Hauptmann mit c l deren Anwendung Ihnen böse Stunden k j bereiten könnte. Ich verschmähe diese > ! Rache, einem Manne würde ich sie nicht > erlassen." „Soll ich Ihnen sage», weshalb Sie r stedt, die vergeblich nach Fassung rang. ? „Weil die Aussagen, die ich machen - winde —" - Grade liebte, in welchem ich Sie jetzt ver ' achte, und deshalb schone ich Sie. Ich ' lasse Ihnen nun die Wahl zwischen zwei e Wegen, entweder Sie verlassen Prag bin > Sie Ihre Wahl rasch." „Gut, ich hatte diese Wahl erwartet, t Aber ich versichere Sie aus Ehrenwort, be ? finden Sie sich »ach Ablauf der bewilligten S Frist noch in Prag, so schützt Sie nichts !> mehr vor der Verhaftung." Der starre Blick der Wittwe ruhte mit , dem Ausdruck des glühendsten Hasse« aus o j dem Hauptmann, der in stolzer, inilitärk s scher Haltung vor ihr stand. . „Was ich gethan habe, das that ich aus r Liebe z« meinem Vaterlande und meinem , lieben, mich nicht entehren. Sie hinge t gen haben an Ihrem König einen Verrath begangen, dadurch, daß Sie einer Feindin > Ihres Vaterlandes Aufschlüsse gaben, wel ä cht—" . l „Madame, Sie vergessen, daß wir uns t i im Nücke» einer schnell operirenden Armee ! befinden, daß meine Aufschlüsse Ihnen I und Ihren Freunden nicht« nützen könn ! ten. Wie wenig stichhaltig Ihre Recht , j fertigung und die damit verknüpfte An t j klage ist, müssen Sie selbst fühlen, ich er r ! achte es für unnöthig, mich zu rechtfertigen, e Vergessen Sie nicht, daß ich mein Ehre». , ! wort verpfändet habe und lassen Sie die , ! Frist nicht unbenutzt verstreichen. Leben ! Sie wohl, Madame." Frau Turnstedt zuckte spöttisch die Ach seln, als der Hauptmann sie verlassen Nur Eins ärgerte sie, daß er sie düpirt 0 hatte und daß ihre Hoffnung aus den Dank des Kaiser» in die Brüche gegangen war. e Daß der Hauptmann schweigen würde, wenn sie seine Bedingung erfüllte, unter e lag keinem Zweifel, die Entdeckung ihres Verrath« konnte also keine weiteren Fol gen sin sie haben. Sl. Kapitel. Der Hauptmann von Werner verließ da« Zimmer der Wittwe mit dem Beivußt- Ao. li). sein, den Forderungen seiner Ehre und Pflicht gemäß gehandelt zu haben. Es schmerzte ihn freilich, daß er in die ser Weise von der Frau scheiden mußle, die er einst geliebt hatte, aber seine Liebe war eiloschen, seitdem er wußte, weiches Spiel Frau Turnstedt mit ihm trieb. Er war entschlossen, sie der Militärbehörde zu überlieseru, wenn sie nicht seine Bedingung erfüllte, doch hoffte er, daß sie so klug sein werde, ihn uichtzu diesem Schritt ,u zwingen Ter Baron erlaubte sich bei Tisch einige Bemerkungen, die darauf berechnet waren, dem Hauptmann die Galle in's Blut zu treiben, aber der Letztere beachtete sie nicht, er behandelte den jungen Herrn mit einer erwerben gewußt hatte. Am Nachmittag wanderte der Haupt mann wieder zum Hradschin hinauf, er dachte ernstlich daran, sein Quartier zu verlegen, denn der Aufenthalt in dem Gasthof war ihm verleidet, es knüpften sich zu viele unangenehme Erinnerungen für ihn an dieses Haus. Da empfing ihn der Commandant niit den Worten: „Herr Hauptmann, ich wünsche Ihnen Glück, Ihre Batterie hat Befehl erhalten, morgen früh von Prag abzumarfchireii." Es war dem Hauptmann, als ob ihm men fei; er athmete frei auf und ein freu diges Lächeln erheiterte seine düsteren Züge. " „Gott sei Dank!" sagte er, „unthätig zurückbleiben zu müssen, während die Ka meraden von Sieg zu Siez schreiten, ist eine.harte Aufgabe." „Sie werden in direkter Richtung nach Nikolsburg marschiren," fuhr der General fort, „dorthin gedenkt Se. Majestät das Hauptquartier zu verlegen, sobald der Weg heute Abend ein." > „Nun denn, auf ein frohes Wiedersehen ' in Wien!" „Das gebe Gott, Herr Hauptmann, > wenn die Diplomaten uns nicht die Suppe > versalzen, werden wir sie ehrlich auslöffeln. ' Ich habe heute Mittag Depeschen erhal > ten, die von neuen Siegen der Unsrige» ' reden; so soll gestern bei Tobitschau die > Armee des Kronprinzen den Oestreichern > eine bedeutende Schlappe beigebracht ha > ben, Bonin hat sich ausgezeichnet, Benedek ist abermals geschlagen, einige zwanzig ' " Geschütze sollen genommen sein." ! „Und meine Batterie hatte an dieser Ehre keinen Antheil!" l „Geduld, Herr Hauptmann, wir sind noch nicht am Ende aller Dinge. Die ' Elbarmee steht bereit» vor Wien, eine > entscheidende Schlacht auf dem berühmten l Marschfelde wird unvermeidlich sein." „Wenn die Oestreicher nicht vorziehen, Frieden zu schließen!" „Dafür wollen wir unsern König und seinen Minister sorgen lassen, sie werden der Armee de» Lorbeer nicht verkümmern. Also direct auf Nikolsburg, dort werden weitere Befehle Sie erwarten. Gott be sohlen, Herr Hauptmann." Der Hauptmann nahm Abschied und ' eilte zu seiner Mannschaft, um ihr die frohe Nachricht zu bringen. " Ein begeisterte« „Hurrah!" empfing ihn, , man wußte schon, daß der Marsch be > fohlen war. " Die Vorbereitungen waren rasch ge > troffen, wenn es sein niußte, konnte die Der Hauptmann ertheilte die nöthigen Befehle und kehrte in die Stadt zurück, ' um in seinem Ouartier Alles zu ordnen. Der Hauptmann wollte rasch an der Gaststube vorbeischreiten, als er plötzlich seinen Namen nennen hörte; ein Herr in Civilkleidung trat auf ihn zu und bot ihm die Hand. „Sie hier, Herr Notar?" fragte der führt Sie hierher?" „Verschiedenes," entgegnete der Notar; „in der Hauptsache aber die angenehme Pflicht, unsern Verwundeten und auch den andern Breslauer Kindern einige willkommene Gaben zu bringen, als da sind: Taback, Bier, Wnrst und andere nützliche und angenehme Dinge. Wenn ich Sie zu einem Glase Wein einladen darf —" „Mit Vergnügen,"unterbrach der Haup tmann ihn, indem er einen Blick in die Gaststube warf, „aber sind Sieden« ganz allein gekommen?" „Nein, meine College» revidiren die Lazarethe und Easernen." „Und Sie wohnen hier?" „Ja, ich hatte besondere Gründe, dieses Hotel zu wählen." „Weßhalb nicht." Der Hauptmann legte seinen Säbel ab und stieß mit dem Notar auf das Wohl der tapferen Armee an. „Es ist schade, daß Sie nicht einen Tag früher gekommen sind," sagte er, „ich kann mich Ihnen und den andern Herren jetzt nur einige Stunden widmen, denn soeben ist der Befehl eingetroffen, daß meint Batterie morgen ausbrechen nnd nach Wien marschiren soll." „Nun, so bleibt uns ja noch der heulige Abend." „Wir wollen ihn fröhlich verbringen; meine geringe Habe ist rasch verpackt, weitere Vorbereitungen habe ich nicht zu treffen." „Und das Geschäft, welches ich hier habe, kann »öthigeiifalls auf Morgen ver schoben werden. Haben Sie den Trödler ! Mittaü in Breslau gekannt?" „Dem Namen nach. Apropos, ich kann lhnen da eine Mittheilung machen, die Sie interesstren wird. Der Mörder Mitt > au's hat sich hier im Gefängnisse erhängt, (Siehe »ierle Seit«.)