(gortfetzung von der erste» Seite). „Frankreich beginnt zu rüsten," erwiderte er, „unsere Lorbeeren lassen es nicht ruhen." „Gegen Preußen?" forschte die Wittwe, deren Züge sich plötzlich belebten. . „Ja, einen anderen Zweck können diese Rüstungen nicht haben. Wir «erden uns genöthigt sehen, einen The» unserer Ar meen au» Böhmen und Mähren zurück ziehen, um die französische Grenze besetzen zu können." „Ah und dann?" Der Hauptmann deutete durch eine Ge berde an, daß er die Folgen dieser Maß regel fürchte. „Ist denn Preußen so schwach, daß es nicht mit dem Rest seiner Landwehr die Grenzen vertheidigen kann?" fragte der Baron spottend. „Preußen hat noch eine furchtbare Macht im Reserve," erwiderte der Haupt mann ruhig, „aber diese Truppen sind so rasch nicht schlagfertig." „Inzwischen langt die östreichische Ar mee aus dem Süden an und wirft sich mit ihrer ganzen Macht austen geschwäch ten Sieger," bemerkte die Wittwe, ohne sich die Mühe zu geben, ihren schaden frohen Triumph zu verbergen. der Hauptmann fort, „aber ich hoffe, daß inzwischen der Waffenstillstand geschlossen sein wird, und diesem muß der Friede auf dem Fuße folgen; Oestreich wünscht ihn und Preußen wird seine Forderungen mäßigen." „Nachdem die Sachlage diese Wendung genommen hat, wird Oestreich jede Frie densbedingung zurückweisen," sagte grau Turnstedt. „Wenn Oestreich von dieser Wendnng in Kenntniß gesetzt wäre allerdings." „Ja. Der preußische Botschafter in und der französische Botschafter in unserm Hauptquartier hat Depeschen empfangen, die ebenfalls darauf hindeuten, daß der Bruch zwischen Pari» und Berlin über Nacht erfolgen kann. Daraufhin sind wieder Unterhandlungen mit Oestreich an geknüpft worden, führen sie nicht zu dem von uns gewünschten Ziele, so rückt unsere Armee in Eilmärschen vorwärts, um so rasch wie möglich auf den Felnd zu stoßen und ihn zu vernichten." So widersinnig diese Mittheilungen auch für den erfahrenen Politiker sein mußten, Frau Turnstedt bezweifelte ihre Richtigkeit nicht im Entferntesten. Ihr schien die« Alle« so klar und begründet, daß sie schon seht mit Zuversicht auf die völlig« Niederlag« Preußens rechnete. Der Baron von Sandstein aber, der sich niemals um Politik bekümmert hatte, be stärkte sie In dieser Zuversicht, er nahm an ihrer Freude Theil und entblödete sich nicht, Kaum hatte er seine Braut verlassen, al« Frau Turnsteet sich hinsetzte und rasch einige Zeilen niederschrieb. Es war das Werk weniger Minuten, sie adressirte den Brief und trug ihn selbst zur Post. Sie bemerkte nicht, daß die Thür des Zimmer«, welche« der Hauptmann be- Thür geräuschlos geöffnet wurde. . Sie sah ferner nicht, daß der Bursche de« Hauptmanns ihr in geringer Entser wohn gehegt haben. Sie warf den Brief in den Schalter und kehrte rasch in den Gasthos zurück. ihre Lippen; der Dienst, den ste in dieser Stunde dem Hause Habsburg geleistet hatte, berechtigte ste, die höchste Belohnung zu fordern. 2V. Kapitel. Verloren! Der Baron von Sandstein triumphirte, er sah sich dem Ziel seiner Wünsche nahe Zimmer langsam auf- und abwanderte, „ganz unter un«, ohne Gäste und ohne Zeugen." „Bon!" erwiderte Wenzel Hase, der in zwischen sein Glas geleert und wieder ge füllt hatte. „Das ist Alles ganz schön, sein." „Hm, das ist eine billige Redensart. Tie wollen Heirathen ohne Papiere, unter falschem Namen —" „Meine Braut ist damit einverstanden, wir verzichten auf die Civiltrauung und segnung unserer Ehe.'' „Schön, aber werde» Sie einen Priester finden, der sich bereit erklärt, die Gesetze der Kirche und des Staate» zu über treten?" Der Baron streifte gleichgiltig die Asche von seiner Cigarre und trat an den Tisch. Er ergriff sein Glas und blickte über den Rand desselben seinen Diener forschend an. „Habt Ihr noch nie gehört und gelesen, daß es Fälle gegeben hat, in denen ein Priester« spielte?" fragte er. „Ah —bah!" «Ich sage Euch, e» ist schon ost dage wesen und die Sache steht sich schwerer an, al« sie in Wirklichkeit ist." „Ihr seid ein Hase; da» Bellen eines Hundes jagt Euch über Stock uud Stein." Wenzel Hase blickte sinnend in sein Glas, der feurige Wein, den der Baron ihm vorgesetzt hatte, that bereit« seine Wirkung. „Ihr dürst da« natürlich nicht über nehmen," fuhr der Baron fort. „Frau Turnstedt kennt Euch und ich müßte auch befürchten, daß Ihr aus der Rolle fallen würdet. Aber e» gibt Müßiggänger genug in Prag, die gern fünfzig oder hundert Gulden verdienen, und leichter ist da« Geld wahrhaftig nicht zu erwerben. Die Trauung kann im Zimmer meiner Braut stattfinden, Du wirst der «inzig« Zruge sein und es bedarf weiter nicht«, al« daß der Priester die Ceremonie eiastudirt und —" »Da ist so Manches nöthig —" «Zum Beispiel?" „Ein Ornat, da» Meßbüch —" „Kann Alle» besehr er fieut darüber, daß ste zur Laroness. er- hoben werden soll, al« daß sie mir Hinder nisse in den Weg legen könnte." Der Baron lachte na diesen Worten höhnisch und sein Genosse stimmte darin «in. „Nein, nein, e« ist Alles in Ordnung." fuhr der jung» Herr sor»; „sie wird nicht den leisesten Verdacht hege» und sich mit allen meinen Anordnungen zufrieden er klären." „Aber der Hauptmann!" warf Wenzel Hase ein. „Seine Stimme gilt nichts mehr, seit dem ich ihn aus dem Sattel gehoben habe; ihn wissen lassen will." „Und gesetzt, das Alles ist glücklich ab gelaufen, was dann?" fragte Hase, der nöthig, mit der Sprache herauszurücken; wir werden nach der Hochzeit eine Reise machen, und ich komme nur den Wünschen nach Breslau reise. Dort nehmen wir die Erbschaft in Empfang —" „Fräulein Turnstedt, nicht ihre Mutter ist die Erbitt." Verzicht leisten." „Wird sie es thun?" „Weßhalb nicht? Nur unter dieser Be bewahren. Ich werde natürlich gleich nach unserer Ankunft Breslau unter irgend einem begründeten Vorwand wieder ver „Sie wird wüthen." . „Möglich, aber sie wird nicht so thöricht sein, sich von mir zu trennen," „Und wenn sie es dennoch thäte?" „Bleibt mir die Erbschaft." * „Das Gericht kann Sie zwingen, sie herauszugeben, es kann diese Ehe für nich tig erklären." „Allerdings, aber wer ist denn der Blamirte? Ich denke, die Damen werden mich meiner Kühnheit wegen bewundern, die Herren mich um meine Schlauheit, um mein Talent, Frauengunst zu erwerben, beneiden. Ein Abenteurer hat stets die öffentliche Meinung auf seiner Seite, so lange er reusstrt, nur dann, wenn seine Pläne scheitern, wird er verurlheilt." „Also morgen Abend?" nahm Wenzel Hase nach einer geraumen Weile wieder den Notar schreiben —" „Nicht eher, bis ich es Euch erlaube. Unser Augenmerk muß jetzt vorzüglich darauf gerichtet sein, einen Mann zu fin den, der die Rolle des Priesters über mich nach einem solchen Subject umge sehen und glaube auch, es gesunden zu haben. Es ist ein verdorbener Student, der noch nicht weiß, was er ergreifen soll, Der Baron sah auf die Uhr. „Bleibt Ihr hier, für den Fall sich droht, so haltet die Augen offen." Wenzel Hase nickte, er befand sich schon nicht mehr in der Verfassung, die Augen weit vom Gasthof entfernt lag. keiner der anwesenden Gäste schien geneigt zu sein, mit ihm in nähere Berührung zu treten. Seine ganze äußere Erscheinung trug den Stempel eines wildbewegten Lebens, es lag in ihr eine Vernachlässigung und Zerfahrenheit, eine Gleichgiltigkeit gegen jede ernste Anschauung, welche auf den ersten Blick erkennen lassen mußte, daß er schon den Weg in'« Vagabundrnthum betreten hatte. Der Baron fehle sich zu ihm und for derte Wein. Er redete lange mit ihm und der Stu dent hörte schweigend zu, nur dann und von dem Studenten Abschied nahm, dem er kurz zuvor verstohlen eine Banknote überreicht hatte. Als er heimkehrte, fand er seinen Ge nossen in tiefem Schlafe, ,r weckte ihn und begab sich dqnn selbst zur Ruht. Am nächsten Morgen empfing Frau Turnstedt schon sehr früh den Besuch ihres Verlobten. Sie wollte ihm zürnen, daß e» sie iw Negligee überraschte, aber die Schmeiche leien des jungen Herrn, der nie um eine schmeichelhafte Bemerkung verlegen war, besänftigten sie. „Wir werten heute Abend unsere Wün sche erfüllt seben." sagte er lächelnd, „ich habe einen Priester gewonnen —" „Aber mein Gott, so nahe habe ich die Stunde nicht geglaubt!" unterbrach ihn überrascht. „Ich bin darauf „Wozu bedarf es besonderer Vorbe reitungen. liebe» Her,? Still, heimlich, ohne einen andere« Zeugen, als meinen Diener, wird die Ckitmonie vor sich geben, und keine Macht kann uns dann wieder Frau Turnstedt schüttelte bedenklich den Kopf. „Wir haben Beide nicht die nöthigen Dokumente, die Ehe wird vor dem Gesetz nicht gillig sein." entschlossen sei, Dich zur Gattin zu nehmen und Du diese Erklärung durch Dein Ja wort bestätigst. Später, wenn wir auf un flüchtet und die Zeitverhälinisse rauben >mr auch die Lust, an großen Festlichkeiten theilzunehmtn. Wir morgen ein« kleine Reise antreten —" „Ja. Willst Du die Flitterwochen hie, i» der Näl>e de» Hauptmann» zubringen? Hörtest Du denn nicht gestern, mit Ivel chem Sarcasmus dieser Herr —" „Nun, wie Du nMZ," seufjte Fra« Turnstedt, „ich folge Die, wohin Du es verlangst." (Zorlskßung folgt.) Die neueste Heldenthat Butler'« wird aus Washington wie folgt ge meldet : Als vor kurzer Zeit Gen. Butler a»I „Passen Tie auf Ihre Löffel auf!" De> Zuße nach, und fand aus, daß sie in Schatzamt beschäftigt war. Der Venera! erwirkte für sie einen permanenten Urlaub liorS! Zeit fervirt «erben. S9ap!> A. v. Schiiimbach, 29»8 Eedar Straße. <». kovtlman Frühjahrs-Waaren, Besten Waaren Billigen Preisen, Mein Vorrath umfaßt Ellenwaaren(VßV (500V8), Knrzwaaren, TrimmingS, Strohhüte für Damen vnd Kinder, Strumpfwaarcn u. s. w. GeschaftS-Lokal; Lackawaana Ave., nahe dem Depot. 5. H.. BOR4NI'OIs. Luc!)- Buchbinder Scbrcibbücher-Fabrikanten, No. 322 Lackawanna Avenue, Scrantsn, Pa. Ferner! 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