Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 22, 1869, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Wochenblatt.
Friedrich Wagner, Herausgkbrr.
Seranton, de» ?lpril
lkin schreiendes Nirrecht.
Ein Versuch, unter falschen Verwänden
die StaatStaxe» von Eisenbahnen zu
nehmen und sie auf Whiskey, Petroleum
Fabrikation und auf die Produktion der
Anthracit Kohlen zu legen und ein
Heer übermüthiger Aemterhalter zu
schaffe».
Am 12.April wurde imNeprasentanten
Hause zu Harrisburg eine der schlaursten
Schwindeleien von Seilen der unersättli
che» und Nimmersatten Agenten der über
teS unternommen, die so ganz im Stillen
angesponnen war, daß es glückte sie durch
zuführen. Der Hauptzweck dieser infamen
Bill war, die Tonnage Taren von den
Eisenbahnen abzunehmen. Das durfte
aber nicht laut werden; deshalb besagt
ler 7. und letzte Abschnitt der Bill ganz
unschuldiz, daß der 8. Abschnitt eines Ge
setze« zur Revidirung und Consolidirung
der verschiedene» Gesetze für Besteuerung
von Corporationen, genehmigt am 1. Mai
1808 widerrufen fei, :c. Das bedeutet
aber in anderen Worten, die Tonnage
Taren solle» von den Eiscnbah» Com
panien genommen werden. Dafür sollte
dieser Tax für die Soldatenwaisen sind
nur Blendmiltel, um die Aufmerksamkeit
weichherziger Leute von der Hauptsache
abzulenken. Jedermann weiß, daß die
Whiskey Besteuerung unter den Ver.
Staaten Gesetzen zu den schandbarsten
Betrügerein, Bestechungen und Beschwin
delungen Anlaß gibt, dis jemals in die
sem Lande vorgekommen. Unter dem
SlaatSgesepe würde das noch viel schlim-
Wir lassen hier den Hauplinhalt dieser
infamen Maßregel folgen.
Die neue Tax-Bill.
Abschnitt 1. —Auf alle distillirte» Spi
rituosen, die fernerhin in diesem Staate
sabrizirt, rectisizirt, oder verkauft werden,
soll eine Tax von 5 Cents per Gallone ge
legt werden. Die Tax soll eine Llen sein
Wahrung benutzten Gebäulichkeiten und
Apparate. Alles Netto Einkommen aus
dieser Taxe und Strafgeldern für Ver
letzung der Akte sollen für de» Unterhalt
von Waisenkindern verstorbener Soldaten
und Matrosen diese« Staates verwendet
werden.
Abschnitt 2. —Auf jede Gallone Petro-
Abschnitt. 4.—Der Gouvernör, Staats
Schatzmeister und General Auditor, oder
eine Mehrheit derselben sollen eine hin
längliche Anzahl von Personen ernennen,
welche alle Distillirirn, Petroleum Ouel
len und Anthracit Gruben im Staate
ausschnüffeln sollen und alle Einzelheiten
über dieselbe» wöchentlich an den General
Auditor zu berichten haben. Daneben
solle» dann auch ebenso viele Collektoren
angestellt werden.
Abschnitt. 5. —Diese Assessoren und Col-
Zutritt gestattet wird, können sie mit Ge
walt sich Eingang verschaffen. Wer die
Beamten um die Taxen zu betrügen sucht,
muß de» doppelten Betrag zahlen. Falsche
Angaben werden als Meineid bestraft,
und dabei steht noch eine Strafe von 81000
Abschn. V. Am ersten Morgen eines
jeden M»nateS sollen die Assessoren dem
Wtneral Auditor eine vollständige Angabe
Abschli. 7. Daß alle Gesetze, welche
Win. A. Wallace, Col. I. D. Davis von
Luzerne County durch ein sauberes Klee
blatt im Repräseutantenbause vertreten ist.
O'Neill und Westler stimmte» s ü r die
Bill. Bossard aber war zufällig ab
solile», für eine» Vertrauensposten beim
Volke anzufragen!
AI« amerika»lscher (Gesandte am
Jahre 82V,Ott» mehr als sein Geball be
trägt, in Pari« verausgabt.
Die Hohe der Gebirge im Mond hat
'de, se«tsche Astronom Mädler festgestellt.
Von IVM Bergen sind allein 22 höher,
als der Montblanc, welcher drei Meilen
hoch ist. Sechs sind 19,vk>v Fuß hoch,
der höchste B«rg im Monde ist flach den
.ingestelllen Messung,-n 25,000 Fuß h»ch.
Wie ma« hört wird der Präsident
bald in Virgwien die Abstimmung über die
Constitution anberaume«.
Die kubanische Frage.
Die Administration glaubt, daß sie zur
habe, als darauf zu sehe», daß ein« streng»
Neutralität sowohl der spanischen Regie
rung als auch den Insurgenten geaeiiiiber
brobachtet ?berde. Die Administration
würde selbst, wenn sie könnte, die Svm
schen Bürger aus wirksame Weise in
Schutz zu nehme» beabsichtigt. Die Maß
regel ist auch nicht ohne Wirkung geblie
ben, denn der Vice Consul in Havana
berichtete bereit« der Regierung, daß Gen.
Tulce sich sehr wUlsährig leigt, sür die
den amerikanischen Bürger» zugefügten
Unbilden und Eigenthumsbeschadigungen
vollkommene Satissaction zu geben. Die
Regierungsbehörden erklären, ei sei eine
ganz unbegründete Aufregung in Folge
der Nachricht entstanden, daß die Com
mandanten einiger Schiffsbaubös« Befehl«
erhalten haben, einige Schiffe der besten
Classe für den Seedienst hcrrichien zu las
sen. Las Marine-Departement habe da
bei lediglich die Absicht gehabt, einige der
Schiffe bester Classe in gutem Zustande
zu erhallen, die, wenn man sie jetzt ver
nachlässige» wollte, in einigen Jahren
ganz unbrauchbar werden würden. Das
nordatlantische Gtschwadtr, das seither
nur aus 6 Schiffen bestand, wird der ku
banischen Wirren wegen allerdings auf
elf Kriegsschiffe vermehrt. Die Flotte
zählt jetzt 110 Feuerschlünde, worunter
sich zwei schwere Thurmkanonen befinden.
Die obigen Mittheilungen kommen aus
halbosficiellen Onellen, die in denselben
ausgesprochene Friedenszuversicht gründet
sich lediglich aufdie Hoffnung des Staat«
seeretärs Fish,daß General Capitän Dulce
sofort sür die an der amerikanischen Flagge,
wie an amerikanischen Bürgern von den
Spaniern verübten Unbilden eclatante
Satisfaclion gibt. Wenn nun aber Ge
neral Dulce zögern sollte, wenn die Sache
dem schleppenden Gange einer weitläufi
ge» Untersuchung Seitens der spanischen
Behörden überlassen werden wollte, dann
würde wohl schwerlich von der Fortdauer
der friedlichen Beziehungen mehr die Rede
sein können. Wie sehr auch Secretär Fish
geneigt sei» mag, die Sache auf diploma
tischem Wege zu entscheide», der Präsident
wird sich vom spanischen General-Gou
verneur auf Cuba nicht bei der Nase
herumziehen lassen und aller halbosficiellen
Erläuterungen ungeachtet, glaubt man
hier dennoch, daß Marineminister Vörie
den Besehl zur Ausrüstnng der Flotte
nur deßhalb erhalten hat, damit dieselbe
das vom Staalosecretär Fish au den
General-Gouverneur von Cuba gestellte
Verlangen unterstützen kann, daß er ohne
Weiteres die Brigg Mary Lovell ihre»
Eigenthümer» wieder zustelle u»d die von
der Brigg Lizzie Majors völkerrechtswid
rig genommenen zwei Amerikaner freigebe.
Die Grand Lodge und das Grand
Encampnicnl von Ptnnsylvanien tes I.
O. O. F. habt» zum Andenke» an das
große National Ldd Fellow Fest, welches
am 2t!. April hierselbst gefeiert wird, eine
bildet. Um dieses Bild rankt sich ein
Kranz ans Olivenzweigen. Ans der Rück
seile sind eine entsprechende Inschrift, ein
Eichen- und ein Cpheuzweig und da«
bekannte Odd - FellowSjcichen, die drei
gliedrige Kette angebracht. Die Medaille,
welche jedenfalls ein prächtiges Erinne
verpackt 50 Cts. und auf Bestellungen von
Rabatt von 20 Prozent bewilligt. Man
wende sich bebufs etwaiger Bestellungen
! an Bruder Jas. Binghai.i, jr., No. lilB
Chestnut Str.
— Tic Stadt Hancock in Michigan
wurde am vorletzten Sonntag Morgen
größlenlhtila dnrch Feuer zerstört. Die
flammen zerstörten 110 Wohnhäuser,
> welche auf eine Fläche vo» etwa t! 5 Acker
j vertheilt wäre». Die katholische und
Methodisten Kirche und Schutgebäude sind
gerettet, Ueber 200 Familie» sind obdachlos
und viele verloren Alles. Der Verlust
beträgt gegen eine halhe Million Lollars.
In Süd-Illinois sind die Aus
sichten aus eine reiche Weizen und Pfirsich-
Erndte ausgezeichnet. Ler Weizen soll
! nie zuvor im März so gut gestanden ha
i vorhanden.
— Fast der ganze GeschästStheil vo»
Sherry Vall«?. lii., wurde am Sonntag
Morgen eingeäschert. Lerlijst? "00,000,
Unter diesem Titel bringt der „N. A> '
Ver. Staaten. Ohne aiis Gründlichkeit
Anspruch machen zu können, hat er da«
Verdienst, der deutschen Eiuwandcrung in
Betreff Ihres IlZii<flussea auf das Wach«-
Pizlehiiiige» zum Auslande eine gewisse
Berechtigung habe, daß aber in Wahrheit
die ans so heterogenen Elementen zusam
mcngest tztr Bevölkerung der Ver. Staaten
eine homogene. Nation erst werde» müsse.
hier und diese Vertreter bilden die größere
Hälstc der 40 Millionen, welche dieses
Land bevölkern. Sehr wahr sagt, mit
Bezug hierauf, der Verfasser jenes Artikels:
„Was ist unter diesen Umständen die
Pflicht weiser Staatsmäniiischheil?" Si
cherlich erstens die Elemente, aus welchen
diese inannichfaltige Bevölkerung zusam-
mengesetzt ist, zu kennen und dann das
liche Vermischung dieser vielen Theile er
zeugt wird, sondern diese Theile mit Herz
und Seele in eine Nation verschmolzen
werden, homogen j» ihre» Interessen,
Zwecken und Bestrebungen. Man braucht
hierzu keine Gleichheit der Gewohnheiten
deren individuelle Theile dann ihre Ab
kunft auf Deutschland, Irland, Frankreich
oder sonst wohin zurückleiten. E« ist die
ses Gefühl der nationalen Congruität,
welches die Franzosen zu einer großen
Nation macht und es ist-der Mangel an
einer solchen, welcher da« Baud zwische»
England und Irland zu zerreißen droht.
Dem Verfasser hätten, dem Sujet »ach,
näher liegende ParaleUe» in Oesterreich
und Preußen zu Gebot gestanden.
Nach dieser Einleitung wirft er einen
historischen Rückblick auf die deutsche Ein
wanderung in den Ver. Staaten. Er setzt
dem Charakter der aus den Revolutivns-
Periodeu der Dreißiger und Vierziger
Jahre hervorgehenden. Er schätzt die nu
mensche Stärke der jetzigen deutschen Be
völkerung des Lande«, einschließlich der
hier gedornt» Kinder und Enkel der Ein
wohnheite» der Einwanderer beibehalten,
auf 10 bis 12 Millionen und das sie re
präsentirende deutsche Votum auf über l
Million. E« kann nichts schaden, wenn
man diese Ziffern den „Aanker«" vor Au-
Rtspekt vor Zifftrn. Der Verfasser zeigt,
daß jetzt zwei Drittel der neuen Einwan
derer Deutsche sind und das Verhältniß
der Deutschen zur übrigen Bevölkerung
des Landes in Kurzem von eineyi Viertel
auf ein Drittel und noch höher steigen muß.
Dem Autheil und Einfluß der Deut
schen an dem Handel, der Industrie, den
Finanzen, der Politik und dem soeiale»
Leben de« Lande« wird in dem Artikel ge
bührende Rücksicht geschenkt. Seine Be
obachtungen resumirt der Versasser schließ
lich folgeiidtrmaßen:
Das Erwachendes deutschen ClemeutcS
zur direkte» Theilnahme an der höheren
Sphäre der Politik, der Gesetzgebung für
das Land, wird und kann nur ein wohl
thätiges Resultat haben. Es muß zur
Ziiederbiechung der Schranken führen,
welche so lange und aus so «achtheilige
Weise zwischen Amerikaner», Irländern,
Franzose» und anderen Rationalitäten
ausrecht erhalten worden sind. Die Fähig
keit. selbst an den höchsten Pflichten eine«
amerikanischen Bürger«, denen de« Natio
nal-GesetzgeberS, auf vollkommen gleichem
Fuße mit Allen theilnehmen zu können,
erzeugt die Achtung, welche da« Bürger
recht allein nicht schafft, und welche der
Sprachuuterschied dem Deutschen so lange
vorenthielt. Dies wird zu einer besseren
Würdigung der wichtigen Dienste führen,
welche das deutsche Element dem Lande
geleistet hat, und daraus wird schließlich
das patriotische Gesühl der Einheit und
Congruität entspringen, ohne welches wir
zwar ein großes und mächtiges Gemein
tend, aber keine homogene Nation. Man
sollte deshalb nie vergessen, daß die Ent-
Haltung von jeder gehässigen Unttrschei
! Dung, von jeder Kasten-Gesetzgebung, von
jeder Einmischung in die unschuldigen Ge
wohnheiten und Sitten der einen Natio
nalität durch die andere, von allen Ver-
ordnnnge», die dazu angethan wären, die
speciellen Anßchte» des etilen Theil« de«
i Gemeinwesen« dem andern aufzuzwingen,
l beseitigt, die jetzt so viel Bitterkeit zwischen
de» vtrschirdtntn Nationalitältn htrvor
rusen. Dann aber sollen auch die Deut
schen die Bedürfnisse des ganzen Lande«
in politischer Beziehung studiren; sie sol
len nicht falsche» Gütern nachlausen, sich
nicht blindlings in Extrem« und eigeu
sinnige Halsstarrigkeit stürzen; sie sollten
auch ihrerseits Versöhnlichkeit zeigey n»d
jhrf Ansichten den allgemeinen Gefühlen
de« Landes yuzupaM« suchen; sie sollt»
ihre btsttn Mäuner, die im Stande sind,
mit den, Fähigst» Schritt ,u halten, in
den Pvrdergrund stellen und so, nur so
können sie dazu beitrage,,, das ganze Volk
nisch« Nat,o»a?ttät, die eine Menge ver
schiedener Sitteü vereinigt, die eine An
zahl verschiedener Sprachen spricht, dabei
aber die englische als die beste und einzige
National-Sprache adoptin hat.
Gesandte «ack» den, Flutlandc.
Die lange erwarteten Ernennungen von
stcns tbeilweise, am vorletzten Montag
endlich erfolgt. An jene». Tage hat Präsi
dent Graut dem Senate die folgende Liste
zur Bestätigung eingesandt:-
I. Lathrop Aolley, von Massachusetts,
Gesandter »ach England.
Leopold Markbreit, von Ohio, Gesand
ter »ach Bolivia.
Jas. R. Partridge, von Maryland, Ge-
Wm. A. Pile, von Missouri, Gesandter
I. Rüssel Jones, von Jlliiioi.', Ge-
John S.Carlislt, von West Virginieii,
Gesandter nach Stockholm.
I. R- Clay, von Louisiana, Geschästs
träger und Geaeral Consul nach Liberia.
R. C. Kirk, von Ohio, Gesandter nach
der argentinische» Republik.
S. O. Hurlburt, Gesandter nach Bo
gota.
S. A. Hudson (Neger) von lowa, Ge-
E. D. Bassett (Neger) von Pennsyl
vanien, Gesandter und General Consul
A. C. Curtiu, von Pennsylvanien, Ge
sandter nach Rußland.
I. G. Jay, von New-Aork, Gesandter
nach Oestreich.
Hr. Markbreit, der uach Bolivia geht,
ist ein. Stiesbruder de« Hrn. Hassaurek
vom Cincinnati Volk«blat»; er Ist der
einzige Deutsche auf der Liste, während die
„amerikanischen Bürger von afrikanischer
Abkunft" zwei Ernennungen davonge
tragen haben.
Al« Gesandte« „ach Frankreich hat
Grant bekanntlich seinen Busenfreund
Wafhbinn?-schon vor längerer Zeit er
nannt. In Berlin wird Bancroft wohl
bleiben und e« ist möglich, daß Grant«
Schwager, Crainer, de» GesandtschaftS
posten in der Schweiz bekommt. Da bleibt
alio für die erwartungsvollen deutschen
kein Plätzchen mehr übrig,
autgenommen sie bequemten sich, spanisch
zu lernen. Spanien ist ja von Lincoln
bereit» al« da« passendste Asyl für auf
strebende deutsche Diplomaten betrachtet
worden. Schurz war dort, hielt es aber
.Vicht lange au«; Körner folgte und blieb
gerade lange genug, um ein Buch über
Spanien schreiben zu können. Nach den
Gesandten werden nun wohl die Consul»
an die Reihe kommen und da wird
manchem deutschen radikale» Patrioten,
der seit viele» Wochen in Washington
aus seiner eigenen Tasche gezehrt hat,
das Herz klopfe». Viele halten sich für
berufen, aber wenige werde» ausgewäblt.
Samuel Schellabarger, Gesandter nach
Portugal. George W. Lippitt, Legatione
sekretär in Wien.
Montag Derter E. Clapp, sür Bneno«
Ayre«; S. T. Trowbridge, für Vera Cruz;
Geo. T. Alle», für Mo«cow; G. Henry
Die NmtSeriiennuugeii
des neuen Präsidenten befriedigen keine
Partei und beinahe Niemanden. Die >
Deutschen bemerken, daß so äußerst we- I
nige von ihren Landsleuten Aemter be
kommen, wie noch nie vorher, und daß die
wenigen derselben, welche deren bekommen,
meist die unbedeutendsten Leute sind (so
ein Hr. Höchster von Chicago, ei» politi
sches Geschöpf des Hrn. Raster). Die
Republikaner sind verstimmt, daß für de»
Rebellengeneral Longstreet und eine» Ne
bellenobersten fette Aemter abgefallen sind,
indeß Leute wie Horace Greeley und Ch«.
A. Dana, welche die republikanische Par
tei so recht eigentlich groß gezogen haben,
leer ausgehen.
Die Demokraten sind verstimmt, daß
sür Leute ihrer Partei fast gar nichts ab
fällt, ja, daß die vielen Demokraten, die
noch immer in Bundesämtern sind, hin
ausgeschmissen werden solle». Die Ar
beiter beklagen mit Recht, daß die Aemtri
im Interesse des Geldcapital« vergeben
werden, wie z. B. die Ernennung de« Hrn.
Dtlano an Stelle des Hrn. Webster al«
nach stiner Ernennung entschieden, daß
die Capitalsteuer, welche sein Vorgänger
beitreiben wollte, vom Bankcapital der
Privatgeldhändler (sie würde 10 Millio
nen jährlich ertragen haben) nicht erhoben
werden soll. (Arbeiter Union.)
Dem Senator Sprague wurde am
seine Absicht, i» Laufe des SooimerS
einen Plan zur, Regeneration des La»,
de« durch feine Flnanzen auszuarbeiten.
Ler Präsident hat die Departement
chess angewiesen, den Beamten, welche an
dem fünfzigjährigen Jubiläum der Odd
FellowS in Philadelphia theilzunehmen
wünschen, Urlaub zu ertheilen.
In Chicago werden großartige Vor
btitiiungtn zur Ftitr.dtr Union-Pacific-
Eiftnbahn-Eröffnuug gemacht.
In Missouri wurdt ein Doktor bet
der Vtrgiftuug seiner Kranken erwischt.
Bei der Untersuchung stellte sich berau«,
daß er verrückt war und dennoch monate
lang in diesem Zustande praktizirte.
Stadt und
„Seranton Wochenblatt" er
schein» jede» Donnerstag und kostet jährlich P 2.00
und halbjibrlich PI,OO, im Lora»» zahlbar.
Anzeigen werden zu den festgesetzten Preisen
anaen»mmen. Gewohnt! Sie (temporäre) Anzeigen
müsse» vorausbezahlt werden; Eontraktefiir halb
läbrlich« oder jährliche Anzeigen je nach Ileberein-
l etz f^rt.,cse^>,
allgemeine Nenigkeite» werden unentgeldlich äuf-
aller Ar», in deutscher und
gefertigt. Zins diesen Zweig des Geschäftes len
len wir besonders die Aufincrksanikeit deutscher
Druckerei nachzustehen.
VS" Es scheint vielen unserer Leser
gänzlich unbekannt, zu sein, daß man jetzt
18«!'.» schreibt. Die von letztem Jahre noch
ist seines Lohnes werth und Niemand
kann ein Geschäft aus reeller Basis be
treiben, »venu er jahrelang, selbst soge
giwährt.
Das „Wochenblatt" wird vom I. Juli
186!) an, wenn erst »ach Ablauf de«
Jahres bezahlt, 82.5 V kosten. Solche, die
im Laufe des Jahres bezahlen, erhalten
es zum bisherigen Preise (82.00).
spornen. Wer im Verläufe eines ganzen
labres nicht zwei Dollars für eine Zeitung
entbehren und bezahlen kann, der abonnire
den Prämien: drei zu 45, »ier zu 40,
dreizehn zu 47, eins zu 48 und eins zu 50
Prozent.
Die Behufs Nivifivn der Bücher er
nannte Coinmittr« stattete durch ihren
Vorsitzer, Hrn. N. G. Goodman, Bericht
Waisen berechtigt sind, den vollen Werth
der Aktien zu ziehen; 2) Niemand ist be
rechtigt, an einem anderen als den, fest-
Bürgschaft von 83,000 ,u stellen! 4>
nächsten Montag Abend Statt. Nach der
JubilänmS-Feier. Die 50jäbrig«
leier der Gründung des Odd Zellen, Or
dens fällt auf nächsten Montag, den 20.
wegen dessen wir auf die betr. Anzeige
verweisen. Zur Feier des Tages werden
die beiden deutschen Logen Abends einen
in Hrn. Schimpfs« Halle in der Cedar
straße, und die Residenz Loge in Frank
Kiefers Halle, Penn Avenue.
Nordlicht. Am Donnerstag Abend
zwischen 8 und 9 Uhr erhellte sich plötzlich
der nördliche Himmel. Wie von einem
bellen Kern blitzten Lichtstreifen nach allen
Richtungen gleich Sonnenstrahlen auf und
blick. Die Strahlen, welche bald bis zum
Zenitb emporsiackerten, bald wieder auf
Augenblicke ganz verschwanden, schiller
man meinte bisweilen, der ganze Himmel
stehe in Flamme». Die prachtvolle Natur-
Erscheinung währte mehrere Stunden.
Nach elf Uhr wurde sie zwar weniger
intensiv, ohne jedoch zu verschwinden und
zuerst durch diese prachtvolle Natnrer
scheinung in Schrecken versetz», als man
aber erkannte, daß hier ein Nordlicht
gemacht:
Providence, Dr. Henry Roberts.
Kingston, A. Goodwin, jr.
Dunuiore, A. I. Widener.
Plymouth, David Levi.
Waverly, MileS W. Bliß.
Haß.
Archbald.'Wß. Gilroy.
DunningS, I. H. Snydrr.
Dallas, A. Ryman.
DrumS, R. C. Drum.
Wallsville, S. M Potter.
He«drlck«hurg, E. L. Diefenderfer,
Sweet Valley, L. D. Brink.
Fleetville, O. F. Gunther.
Da« Bezirksturnsest für Phila
delphia wird am 11., 12., 13. und 14.
Juni abgehalten. Wir hören, daß der
Wiikesbarre Turnverein beabsichtigt, sich
in corpore an dem Feste zu betheiligen.
Was wird der hiesige Verein thun?
Waldbrände waren Anfangs der
Woche rings um Scranto« sichtbar und
gewährten Nachts eiuen prachtvollen An
blick.
Das Gesetz, welches die hiesige Ma
yorS Court in eine Distrikt-Court v«r
wanteil und sieben Townfhips und zwei
Borougd» unter ihre Gerichtsbarkeit stellt,
hat beide Häuser der Gesetzgebung pafflrt
und es unterliegt keinem Zweifel, daß e«
die Uultischrisl des BouvernörS erhält, !
Wir vergaßen letzt« Woche zu er
wähne», daß auch Herr I. I. Tropp ein
Backsteiiigebäude auf seiner Lotte an der
Pflastern der Straße begount». Hoffent
lich fleht der Stadtrath darauf, daß die
Arbeit ohne Unterbrechung der ganzen
Straße entlang ausgeführt wird.
Wenn ihr einen guten Wafchkessel
braucht, so kaust den unzerstörbaren, unge
lötheten Kessel mit Kupferboden, der nie
rostet und nach meiner Ansicht der beste ist,
organistre». Ein ganze« Regiment zu
Philadelphia (Fritz'S Garde), eine Com-
pagni, zu Easton, eine zu Reading, zwei
Waffen erhalten.
daß in den Townships West Brandywine
und West Cain unter den Pferden eine
j Krankheit ausgebrochen sei, welche viele,
Opfer fordert. Die Thierärzte erkläre»,
es sei Diphterie. Die Kra»kheit beginnt
t«gt. Gott sei Dank.
dürfen. Die Sunbury „Gazette" macht
hierauf den Vo»fchlag, eine Rip-Rap
Mauer, zur Beschützung der Stadt gegen
von Sunbury nur durch die ursprünglich
vom Staate angeordnete Errichtung des
Shamokin Damme« hervorgerufen seien,
ohne daß bis dahin der Stadt für ihre
erlittene» Verluste eine Entschädigung ge
worden sei.
IV' Nähmaschinen zu verkaufen
oder zu vermiethen bei Blake u. Co., A 22
Lackawanna Avenue, Seranton, Pa. Un
der Gebrüder Jvrsvthe nieder. Verlust
8225,000. Zwei Männer, zwei Frauen
und ein Kind wurden durch die Flammen
schwer beschädigt.
Der hiesige Stadtrath bat endlich
nünstigen Beschluß gefaßt, de» ersten seit
langer Zeit. Am Freitag Abend pafsirte
nämlich eine Verordnung beide Zweige
Ward Seitenwege zu konstrniren, wo solche
nothwendig sind.
Hingegen ist in cerselbe» Sitzung des
Verordnung verlese» und passirte auch
schließlich, welche die Kehrung und Auf
scharrung des Schmutzes in den Straßen
82.00 zwangsweise einführt. Hierbei ist
nun zu bemerken, daß nur eine Straße
in der Stadt vollständig gepflastert ist.
Wer soll entscheiden, was in den anderen
Straßen Schmutz oder Straße ist?
Im Common Council hatten die Mit
glieder gesunde Vernunft genug, die Ver
ordnung auf den Tisch zu legen.
Jury-Liste. In der am Dienstag
Abend gehaltenen Spezialsitzung der Com
mifsioners wurden die folgenden Ge
schworenen für die Sitzung der Mayors
Court, welche Montag den 24, Mai ihren
Anfang nimmt, gezogen.
Grand Jurors.
1. Ward. —Chauneey Hand.
2. —Ludwig Von St»M, Wm. Blume.
3. —Thomas Hopkins.
4. —John T. Howe, Harry Krigbaui»,
John Flory.
s.—John Connolly.
0. —Marti» McAndrew, BernardCant
-B.'—A. W. Renshaiv, A. P. WeSt,
G. W. Bushnell, M. Cuthbert.
I l. —Jacob Frick.
12. —Charle« Erhart, James Connery,
Alfred H. Brown, Peter Hopkins, Martin
Lavalle, John Snyder.
Traverse Jurors (Mai 24).
1. Ward. —Benjamin Hopkins, I. S.
Corwin, D. Webster Grissin.
3.—John Hurst, John Mells.
4. —Thomas M. Smith, Michael Ma
digan, John B. Austin, Orrin Bradford.
s.—JamesHvivley, Isaac Miller, Jodn
Ktnney. F. W. Mason.
L. —Michael Cava»».
7.—lertiniah Wondtr.
B.—F. S. Pauli. Joseph W. Brock.
D. B. OakeS, Jodn R. Davis, P. B.
Finley, P. W. Slockbower, F. E. Neltle
ton, M. D. Engle, M. I. Clark, S. S.
Peter Lisk.
11. —William Ziegler, John G. Sai
lor, Charle« Pvntiu«.
12. —John Lynott, James Mawn, John
McNally, Frank Miller, Charles Dippre. !
Traverse Jurors (Mai!N).
I. Ward.—Lester Bristol, Nilo Oster-
A.—Jame« Connor, John McHugh.
4. —Nathaniel Barnes, W. S. Westcott,
E. S. Chatsitld, Alfred Godfhall. Ale
rander O. Leader, Geo. Decker.
5.—P. S. Page, Jamei Barrowman,
James Whittaker, Joseph Felloiv«, 2.,
Nichola« Washburn, David A. Reese,
Wm. H. Owen«.
o—Michael Nolan.
7.—Anthony Chark.
B.—D. K. BrowneU, Isaac F. Füller,
I. S. Ruple, P. O. Moody, Edward
Blewitt, W. G. Dowd, Jame« Blair,
E. Phinney.
».—Samuel Dolph, E. P. King«b»ry,
Joseph A. Ladd.
10. —Philip Hartman.
12. —Matthew Cawley, Job?
William Kiesel, Floranc» Sutlivan, John
Gjbson. !"
Im pennsylvanischen O«ldorado, an
Church Nu», ist kürzlich ein Oelbrunnen
eröffnet worden, welcher 200 Faß per Tag
gibt und zu den gegenwärtigen Preisen
einen Gewinn von 1000 Dollars täglich
abwirft. Leider gehört der Goldbrunnen
nicht Unsereiiiem. Er ist gegenwärtig der
ergiebigste da unten.
Die beste Auswahl von Messer-
schmiedwaaren, Lampe», Laternen, Liesen,
l Blech »ild Eistnwaarrn, Nägel; ferner
Gas- und Wasser-Einrichtung, Lachbedeck
ung ic., bei den Gebr. Leonard, gegenüber
Gen. Harr? M. Hoyt ist vorletzte»
Lienstag zum Kollektor der Inlandsteuer»
Eine sehr barbarische Behandlung!
VÄ" Sollte die neue Distrikt-Court-
Bill durch die Unterschrift de« Gouvernvr«
dem I. Mai thu».
kesbarre wohnhaft, verbrannte sich am I I.
April tödtlich, indem ihre Kleider durch
einen Haufen brennender Hobelfpähne in
Brand geriethen. Sie starb am M»ntag.
Tie Maryland Feuer Versicherung» Ge
sellschaft in Baltimore wurde im Jahre 185!» iu
-K200.000, mit Paar Äffet« am I.
Januar >B<i!>. Die Gesellschaft hat den Gesetzen
ton Hall Gebäude, obenauf. lüplm
Wir empfehlen uxsereu Lesern, bei
den Gebr. Leonard, gegenüber dem Court-
Hause vorzusprechen, wenn sie Oesen und
Blechwaaren bedürfen. Sie haben die beste
Auswahl, welche man in der Stadt findet
! Preisen. 25mz!»
«S" „The Lady's Frlend" für Mai
> interessantem Lesestoff. Der Stahlstich
! „Der erste Besuch" (eine« Liebhabers) ist
t hübsch ausgeführt, ebenso da« Modekupser.
l arbeiten überhaupt Ist diese Nummer be
sonders gehaltreich und empfiehlt sich der
> Gunst derselben vor allen andern. Meh
t die durch den ganzen Band führende No
? velle.Roland Aorke' füllen da« Heft au«.
! Herausgegeben von Deacon u. Peler
> fon, AI!» Waliiut Straße, Philadelphia,
zu 82.50 per Jahr, wofür noch ei»
prachtvoller Stahlstich gratis gegeben wird.
" (Eingesandt.)
Seranton, Pa., A>. April 18(>i>.
Geehrter Herr Drncker!
lenstaub überfüllt werden wlle. dieses Gerücht
Ihr Wm. Z. Zliestl.
In Forrest, Mississippi, fand »«»llict»
Thierbude ein Austritt statt, der furcht
bare Bestürzung hervorrief. Der Ell
phant Hercules, welcher schon seit mehre
die Löwin, und befreite den Liwe». Letz
terer stob aus dem Orte, erschreckte die
Landieute zu !ode, Pferde und WS
bände. Nach den letzten kriech«?» worani
zwanzig berittene Jäger mit einer großen
Meute Hunde zur Verfolgung de« Löwen
In Lafayette, Indiana, sind kürzlich
entdeckt worden, und man weiß ziemlich,
genau, wie dieselben dorthin
sind. Im Jahre 1844, vor fünsundj»<uu.
zig Jahren langten »ithrere Männer ,>»»
Pennsylvanien mit gießen Lummen in
Lafayette an, um dort Land zu kaufen.
Eine« Nachmittage« verließen sie das
Gasthaus, in welchem sie abgestiegen wa
ren, und ließen nie wieder etwa« von sich
hören. Das Letzte, wa« mau von ihnen
gesehen hatte, war, daß sie «ach dem füd
lichen Theile der Stadt gegange» waren.
Dort befand sich zu jener Zeit ein von ei
ner alten Negerin gehaltenes Bordell.
Prvstituirlen sagte ein paar Jahre später
aus, daß in jenem Hause, demselben, un
worden sind, mehrere Männer er»»rd«t
worden seien. Ein Vierteljahrh«,»ert ist:
somit verflossen, ehe dits« »lutige That:
! an « Licht gekomvu» Jetzt ist eine
Untersuchung »»geordnet worden,
an »i«» der Schuldigen ist
naiürllch nicht mehr zu denke».
Dl« Louisvill,. Leningto» u«id Ei»-