(gortsehung »«n dir ersten Seile). Der Baron blickte, befremdet über den stolzen, fast verweisenden Ton, die Wittwe „Seine Majestät der Kaiser von r.'ich »vird mich in den Adelsstand erhe ben," fuhr Frau Turnstedt fort, „der Adelsbrief ist schon ausgefertigt, er bedarf nur noch der Unterzeichnung." Der Baron erwartete eine nähere Er kiärung; daß der Kaiser diese einfache Frau in den Adelsstand erheben wolle, mußte ihm überraschend.nnd unbegreiflich sein. „Ich habe Sr. Majestät Dienste gekei stet, welche durch Geld nicht belohnt wer den können," sehte die Wiitwe hinzu. „Nun, um so besser," erwiderte der j inge Herr, während er vornehm nachläs sig mit seiner goldenen Uhrkette spielte. ~Wir werden »ach der Hochzeit uns aus meine Güter in Tyrol begeien, nnd ich boffe die Ehre zu haben, Sie dort begrü ßen zu können." „Was die Aussteuer betrifft —" „Bitte, reden Sie über diese Bagatell sachen nicht; ich wünsche nichts weiter zu erhalten, als was Fräulein Fanny augen blicklich ihr Eigenthum nennt. Vor der Hochzeit werde ich »leinen Notar beaustrci meine ganze Hinterlassenschaft zugesichert wird. Die Höhe des Nadelgeldes, welches sie jährlich zu erhalten wünscht, darf sie füllen." Frau Turnstedt verbeugte sich. „Dagegen wünsche ich, daß der Hoch zeitStermin so nahe wie möglich gerückt allein auf meinen Schultern, seitdem mein alter Verwalter gestorben ist, meine Pflicht ruft mich »ach Tvrol, um so mehr, als Garibaldi mit seinen Freischaaren dort einzufallen droht. Aber ich möchte uun „Ich begreift das vollkommen, Herr Baron." „So darf ich hoffen —" „Gestatten Sie mir eine kurze Bedenk zeit." „Herzlich gern, wann darf ich die Ant wort holen?" „Heute Abend." „Ich danke Ihnen." „Fanny wird natürlich in demselben sel finden." ter hegt." „Gewiß gewiß." „Liebe läßt sich nicht erzwingen, aber echte, wahre Liebe weckt Gegenliebe, und nach der Hochzeit findet sich auch die Liebe ein." Der Baron war aufgestanden, die Höflichkeit gebot ihm, sich zu entfernen, um der Wittwe Zeit uud Ruhe zum Nach in'S Auge blickte. „Gewonnen?" fragte er. „Veni, vidi, vicil" erwiderte ter Baron, sich in die Brust werfend. „Das verstehe ich nicht." „Ich kam, ich sah, ich siegte!" „Alle Wetter! Sie haben eingewilligt?" sie will mir heute Abend die eiitschcirciide Antwort geben." „Lautete sie verneinend, würden Sie schon jept den Korb erhalten haben." „Das denke ich auch." sagte der Baron, während er sich aus das Stpha warf und „Was »im?" erwiderte der Baron leichthin. „Hochzeit, Abreise, Geständnis!, Jneasso der Erbschaft, Eins »ach den. Anderen." „Wenn der Sandstein Sie nicht er drückt!" „Wie meint Ihr das?" „Zur Hochzeit sind Papiere nöthig, Taufschein, Einwilligung der Elter» oder deren Todtcnscheine." „Kann man Alle» haben." Wenzel Hase blickte befremdet den jungen Herrn an, der über diese Schwierigkeiten so leichtfertig hinwegschritt. „Wenn Sie das fertig bringe», sind Sic ein Tausendkünstler," sagte er. Der junge Herr blickte gleichmülhig den Rauchwölkchen seiner Cigarre nach. „Seht, das ist einfacher, wie Ihr denkt," erwiderte er. „Hat Frau Turnstedt Pa- Piere, die auf ihren Namen laute»? Nei»! Mir zu gestehen, daß sie einen falschen Namen sührt, dars sie nicht wagen, sie muß befürchten, daß der Herr Baron lrosi feiner Liebe zurücktreten wird, wenn er er fährt, daß feine Braut die Tochter eines Trödlers ist." „Sehr richtig." „Sie wird also ebenfalls darüber nach denken, ob man solchen unangenehmen und gewagten Bekenntnissen nicht durch eine heimliche Ehe vorbeugen kann, und in diesen bewegte» Zeilen kann man mil Leichtigkeit das Geseh umgehen, wen» man nicht ans eine kleine Summe Geldes sieht." Wenzel Hase nickte verständnißreick. „Sie werden ihr also aus halbem Wege entgegenkommen," sagte er; „ichdenke auch, daß diese Klippe zu umschiffen ist. Aber später!" Der Baron schaute fragend auf. „Später?"entgeg»ele er. „Wenn Fräu lein Fanny meine Gattin ist, werde Ich ihr mit dürren Worten entdecken, daß ich keinen anderen Weg gesunden habe, mir ihre Hand zu verschaffen, ivenn ihr diese Erklärung unangenehm sei, wenn sie durch dieselbe Hoffnungen vernichtet sähe, welche sie auf meinen Rang und meinen Reich thun, gebaut habe, so trage ihre Mutter allein die Schuld daran." „Hm da« find Argumente —" „Die vielleicht nicht immer stichhallig sind setz!" „Es giebt Galtin das Recht, dir „Giebt es mir nicht dasselbe Recht?" Ihrem Vortheil läge." Der Baron zuckte die Achseln, „Wer kaiin das seht schon wisse»!" sagte er. „Es ist möglich, daß wir uns „Und der Hauplmann? fürchten Sie ihn nicht?" Der Baron stieß die Äsche von seiner Cigarre und erhob sich. ich ihn nicht mebr," enlgegne.'c er ge lassen. „Er könnte hinter die Masle blicken und Plane »nd Wunsche nicht so gesährlich, wie Fanny befürchte! e lialte. Run sie das wußte, durste sie ruhig den kommenden Dingen entgegensehe», sie war jeht gewappnet gegen Alles, die Machina tionen ihrer Mutter lonnten sie nicht mehi , fand inzwischen Zeit sich zu fassen u»d da > Ais der Baron sich kntsernt halte unt i Fanny nun in s Zimmer trat, konnte Frar Z urnstcdt unmöglich Argwohn hegen. Viel leicht auch ließ ihre eigene Freute unt „Ter Baron von Sandstein hat un^ > die Ebre erzeigt, um Deine Hand zu wer ben," fuhr Frau Zurnstedl fort, „ich werd, > ihm heule Abend meine Antwort geben." Fragend blickte Fanny auf, es kostet, ibr Mübe, den Sturm, der Ihre Ceeli durchloble. hi»ter der Maske lallen Gleich , muths zu verberge», aber sie fühlte, das ? sie es mußte, daß all' ihr Sinnen unt Trachten jcvt nur noch darauf gerechte sein durfte, die Mutter zu täuschen, ihrl - Absichten und Pläne ihr geheim zu halten r Schon jept war ihr Entschluß gefaßt > ein Entschluß, über den sie bereits nachge ! dacht und den die Mittheilungen der Mut ? ter nun zur Reise gebracht hatten. » „Wie wird die Antwort lauten?' ' l'ragle ste. Fra» Turnsttdt blickte erstaunt da> Mädcben an, diese kalte Ruhe befrein ! dele sie. „Du kannst noch fragen? Der Herr gilt Dir die Ehre, stink Gailin zu werde», gar nichts?" „Du kennst meine Ansicht über ihn." „Ich hofft, Du wiisi sie inzwischen ge ändert haben." „Nein." T ieses „Nein" klang so fest und rnhig, so schneidend kalt, daß die Wittwe schon stedt stüpte sich ans ihre Macht n»d den Gehorsam ihres Kindes. „S? wirst Du sie später ändern," erwi tiiilische» Ansichten und Urtheile leinen Einfluß jius meine Entschlüsse üben. Der Baron ist ein sehr liebenswürdiger, gut herziger n»d in jeder Beziehung ehren wertber Herr, ich darf die Ueberzeugung hegen, daß Du an seiner Seite glücklich sein wirst." Fanny arbeitete an ihrer Stickerei wei ter, ohne auszul'licken. „Meine Antwort wird bejahend lauten," suhr Frau Turnstedt nach einer Pause ?o»ti „es wäre eine unverantwortliche Thorheit, diese Gelegenheit, Dir eine glän> zendt und glückliche zu sichern, zu rückzuweisen." Bitterkeit, die ihre früheren Worte Vüge» straste. „Niemals! Wie kannst Du es verlangen, da Du doch —" Die Wangen Fannv's waren bleich ge worden, sie beugte sich noch tieser auf die Stickerei herab, um ihren zornslanimenden „In der Hauptsache ist es auch gleich giltig, ob Du meinen Entschluß billigst," nahm Frau Turnstedt wieder das Wort, später begreifen und die Fürsorge Deiner Mutter segnen. Ich verlange für jcpt nur Gehorsam, der Herr Baron wird Geduld mit Dir haben und sich bemühen, Dir zu bewefen, wie aufrichtig und edel denkend feine Liebe ist. Er wünscht, daß die Hochzeit balo gefeiert werden möge, zurückzukehren, ich theile diesen Wunsch, dessen Erfüllung leicht zu bewerkstel ligen ist." losigkeit wegen verachten mußte. Und trop dieser schlechten Eigenschaften würde ich dennoch bei ihm ausgehalten haben, denn welches mich an ihn fesselte, zerreißen. Diese Eifersucht bewog ihn, mich eines Verbrechens zu zeihen, an welches ich nie mals gedacht hatte, und weder die Be ertragen. Da geschah etwas, was den Bruch herbeiführe» mußte; Dein Pater nitßhantelt« mich und überschüttete mich ließ mit Dir heimlich sein Haus und flüchtete nach Karlsbad. Er hat sich seit „Nein, er ist sie leise. „Und wie lautet unser wahrer Name?" „Mittau. Dein Vater war Trödler in Breslau. Und nun bedenke, daß Du, die Tochter eines Trödlers, Dich zur Baro »esse erheben wirst, muß dieses Gefühl Dir nicht eine stolze Geuugthnung be reiten?" „Nein." „Ah Du giebst Dir den Anschein, als ob Du nicht ehrgeizig seiest, Du willst Deine Natur verleugnen und kannst es doch nicht." „In diesem Sinne bin ich nie ehrgeizig gewesen, Mutter, nach Rang und Reich thum habe ich nie gestrebt." „Weil der Unteroffizier —" „Du hast mich gebeteu, ihn nicht zu er wähnen, nun erwähne auch Du ihn nicht, verdient ihn nicht. Mutter, tanast Du nach den Erfahrnngeu, die hinter Dir lie gen, von Deinem einzigen Kinde verlan gen, daß es sein Geschick mit dem eines Mannes veiknüpsen soll, den es nicht liebt, nicht achtet? Kannst Du es auch dann noch fordern, wenn Dein Kind Dir sagt, diese Heirath es »»glücklich macht» Frau Turnst,dt zuckle die Achseln. „Da komme» wieder einmal die ronian haslen zum Porsche,»," sagte sie spottend, „kin Bergleichist liier nicht zu lässig, der Man», welcher Dich heimfüh ren will, ist inttg, schön, reich, angtseben, cr besipt alle Tugenden eine» ehrenhafte» und gesnhlvollen Menschen, so daß man mit Eicherheil voraussetzen darf, er werde Dich glücklich niachen. Ich verlange leine freudige vbschon sie mir angenehm wäre, ober ich fordere Gehör sam; wehe Dir, wenn D» ihn mir ver weigerst! De» Segen des Vater« mußt Du enthehren, doppelt schwer wurde der Fluch der Mutter Dich drücken. Ader weshalb drohe ich?" fuhr sie in milderem Tone fort. „Ich Du hist ein folg sames Kind, Ou wirst auch die Gründe gehen." Als ob sie einer Antwort auf diese in ruhigem, al'er sehr feste», Tone gegebene Erklärung vorbeugen wolle, Frau den flau,inenden Augen spiegelte sich eine Entschlossenheit, die jedes Hinderniß »>u lhig besiegen zu wollen schien. war, es zu versuchen. (Fortsetzung folgt.) und wlirde von dem Ehemanne ertappt. Der erzürnte Gatte verlangte für den Spaß. Der Viehtreiber händigte ihm erst, daß die SüO Nole falsch war. Die 111. Legislatur hat vor ihrer dem Namen „Mechanik» Lien" Gefep be kannt. Dieses Gesep verordnet, daß Handwerker und Arbeiter, die ein Ge heit dafür stellen, daß ste^ihre Arbeiter be- Minnieh s Salon, Haner A» Wanke, tHroceriecu und Prooisloueu, Mainstraße, Hyde Park, Christoph Kappel s Dumps-Färb er ei. Lackawanna Hans lim zahlreichen Zuspruch ersucht seine Freunde 2üjnB LhaS. Tropp. lOjriiti Christian Bölke^r,^ Seranton Haus, Das obige, bequem am Sisenbahn-Depot gele gene Hotel erster .»lasse ist neuerdings bedeutend vergrößert und verschönert worden. Mit dem Hotel ist eine Restauration verbun den, wo warme und kalte Speise» aller Art zu jeder Tageszeit servirl werden. Frische Holland!- sche Häringe und besten Limburger Nase kann ich »ingrlaten. j Louis Koch, Prop. Seranton Colonie von Missouri. Verein, welcher es sich zur Aufgabe machte, seinen Mitgliedern im Westen oder dem Südwesten der liegt i» Le Zlalb Countp, an beiden Seiten der Hannibal u. St. Joseph lBl Meilen Geo. S. Harris, ist die istadt „Harrisburg" gc l!li,na.—Da» lllima ist besonders den Deut schcn außerordentlich und lnngeii n. s. »v. Agenten zugeschickt wird. Der Restle» Geldes ' aber !j! lO». Der Preis für die Hcklotten an allen für Mittellotle» aufPbö festgesetzt. In Block» No. l—At sind die Volten Fuß Volten in de» Blocks ?!o. Ä>, 51,52, KI, i! Z, ixi, >u, tis, tili, 75, 7ii »nd 77, sowie die im Markte. > eine Mahlniühle, zu PSV per Altie (iu/Umkreise , von l t Meilen befindet sich keine Mühle, trotzdem z. ti. Fahrig, Sekretär, ober: Bor tiiv, Seranton, Fr. 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New ?> or k, die bche Gesellschafi lii Am tri/,, A-arcl Kapital - - - s?.<K«i,,»X> Angelegtes Kapital - - I BaareS Ziapital . . »<.>»»>,« »1» BanreS jlapital - - - XD.W Auch Meschaft« Lokal en Jodn Zeidler'S neuem Backstcinhause, Ro. A»s> Lackawanua Avenue, No, l, ein« treppe doch. Eeranton, Pa. AiagN
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