Kcranton Wochenblatt 3. Jahrgang. Dr. A. Bobemnn, Ofßct-Stu.lden, Morgen von B—3 Nachmittags „ !!—ti Abends „ B—3 In Abwesenheit Ivird Herr gränz Nachricht er ehetlen. 7n>,7 Dr. Camill Krejei, Arzt, Wnndarzt u. Geburtshelfer, Office in Wyoming Avenue, Zlaiser'S Hau«, oedtuirt von ll Uhr Vormittags bisAUhr Nach mittags täglich. tag, vo« l t Lorin. bi« Uhr Nachm. H»n 7 vr. Deutscher Arzt, Wundarzt nud Geburtshelfer. Qsji« i« Haust von I. Schimpff, Eedarstraße. Sprechstunde» Morgen« vo« « —3, Mittags von l —!!, Abends von ü—L. liisS Gustav .Hahu, Advokat und Rechts-Anwalt, Wiltesbarre, Luzrrne To., Pa., sicherm in ftihig «urden^uiidsii^ die Wittwen gefallener Zvl «erden auf« Pünktlichste öe^rgt. EhaS. Dupont Breck, Advok^t^l^ Friedrich Schräder, Sarsaparilla und Mlicrailvalstr, ming i/ve»?e. D Porter, Ale »nd Laqerbier, ' i« H laschen, wird z» d«n niedrigste» Preisen im Großen nach allen Pläpe» der City kostenfrei ge liefert. 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Di« Wichtigkill d«r gemachten Ent die Botschaft zu überbringen. Aber Ehamla lag ziemlich weit von Prag entftrnt und rin Wagt» war vor dringtndt« Gtschäst btsvrge« zu muffen und dabei wkgen der Reise nach Wien, dlt in gewissen Fällen nöthig werden könne, sie Fan»?, sich zur Ruhe zu begeben. Sie sand ihre Befürchtungen bestätigt, die Lvhnkutscher konnten ihr keinen Wagen zur wohner dieselben »iltgenommen hatten. Sie sah sich genöthigt, bei Privatleuten, deren Bekanntschaft sie in Karlsbald ge macht hatte, deßhalb anzufragen »nd e« Schon bald hinter Prag stieß der Wa tn Prag tinmarschiren wollten. Vor ijhaiula pasflrte dtr Wagin da« Bivouae der Truppen. Treiben, der Gedanke, am nächste» Tag» in di« Hauptstadt Böhmen« eininarschiren zu sollen und die Ungenißhtit, ob man Frau Turnstedt blickte aufmerksam hiuau« aus die bunte« Gruppe«, sie mußte manch« beißend« Bemerkung, manchen Spott hör«». glaubte sie plötzlich de« Z»n einer bekannte« Stimme zu vernehmen, sie Sie rief ihn, überrascht trat er an den l Wagen. gesetzten erführe», daß er mit ihr befreuu det war. Aber schon die erste» Worte ler schönen Stirne. „Wie gut, daß ich gerade Sie antieffe," sagte sie, „Sie köunt» mir ti»e» gioßtv Dienst ltistt», wollt« Sie e«?" Dtr Hauptmann vtrbtugte sich. „Wtnu t« in mtint« Kräste« liegt —" aber diese Stimme übte eine Macht auf ihn au«, der er nicht widerstehen konnte. „Sie müsse» mir eine Audienz bei dem comma«dire«dtn GtNtral vtrschafft«," fuhr Frau Turnstrdt fort, als dtr Haupt mann ihr gegenüber saß. „Zu welchem Zweck, gnädige Frau ?" „Ich bringe ihm eine Nachricht von hoher Wichtigkeit." „Sie sind also nichtverhastet?" fragte er. Ei« silberhelles Lachen war die Antwort auf diese Frage. „Haben Si» d»nn wirklich, an da« Märchtn geglaubt, daß ich eine Kund schasterin Oestreich« sei?" erwiderte sie. „Das nicht aber —" allerdings gegen Sie." „Der Schein trügt oft!" „Freut es Sie wirklich?" fragte ste leise. «Ist Ihre Nachricht so wichtig?" gemacht haben?" „Ich irre wohl »icht, wenn Ihre Mit theilungen auf unsern bevorstehende» Ein marsch Bezug haben?" fragte der Haupt mann, der mit Entzücken den Worten der „Sie habe» Recht," erwiderte Frau Turnstedt, „und in der Hauptsache be trifft sie Ihren König. Er wird vorauS- „Ich glaubt da« nicht. Das Haupt quartier btfindtt sich schon in t« schtint Bch gtradtn Wtgt» auf Wien dirigiren zu wolltn." „Da« hatte ich nicht vermuthet," sagte die Wittwe enttäuscht, „aber « cht« desto weniger sind «eine Mittheilungen von großer Wichtigkeit." „W»rdtn wir Widtrstand finden?" geredet habe." „Wie Sie wünsche«, ich bin durchaus uicht neugierig." Die Unterhaltung stockte; Frau.T«r«. stedt schien in ihren Erwartuoge« und Hoffnungen enttäuscht zu sei« und der Hauptmann fand augenblicklich keinen schicklichen Verwand, den abgebrochene« Faden wieder anzuknüpfen. Endlich brach die Wittwe wieder da« Schweigen. „Sie hatten eine« heiße« Tag bei Köaiggräp," sagte sie. ~E« war bis heute »ine Reihe vo« heißen Tagen," erwiderte der Haupt mann, „nun, wir »rerden jetzt ei»ige Auhe< tagt habt« und stnd damit auch nicht zufrieden." „Nicht zufrieden?" „Nein, mir wäre es lirber, wen« ich die vorrückenden Armeen begleiten könnte, es ist dem Soldaten peinlich, unthätig blei ben zu muffe«, während seine Kameraden Lorbeeren «rottn." „Lorbeer««, di« sie «it ihr«m Lebe« er kaufe» müffen!" „Um so werthvoller find sie." „Sie bleib»« also in Prag?" „Einstweile«, wir sollen die Stadt be setzt hallen." dürste aber leider wohne ich in einem Gasthof», ich bedaure wirklich recht sehr, Ihne» nicht meine Privatwobnung zur Verfügung stellen zu können." Jetzt war der letzle Zweifel de« Haupt mann« geschwunden, die Einladung be wie« ihm, daß er der schönen Wittwe nicht gleichgiltig war, und all« früheren Hoff nungen und Künsche stiegen wieder in seiner Seele auf, Wünsche und Hoffnun gen, deren Erfüllung er flch schon nahe glaubte. „Sie erzeigen mir eine Ehre, die mich glücklich machl," sagte er, und die Wärme de« Tone«, de» er anschlug, verrieth die Empfindung»» s»ln»« H»rz»n«, „dürste Ich Sie bill»n, mir den Gasthof näher zu bt> zeichnen?" „Hotel zur goldne« GanS." „Ich danke Ihnen. Ihr Fräulein Tochter —" „Befindet stch wohl, Gottlob." ~E« thut mir leid, ihr eine betrübende Nachricht bringen zu müssen. Mein armer Oberfeuerwtrker —" „Er tst gefallen?" „Nein aber ziemlich schwer verwundet." „Da« bedaure ich," sagt« die Wittwe so frostig, daß der Hauptmann di« »vorte mit dem Tone nicht in EinNanq bringen konnte, „er liegt Ini Lazareth?" „Ja, in Breslau." „Sie habe« Grüße an Fa«ny?" „So ist e«, Madame." „Bitte, bestellen Sie si« nicht." zu dieser Bitte?" daß ich ihn verschweige. Wollen Sie mei nen Wunsch erfüllen?" „Ich gab da» Versprechen meinem „Und Sie halten e« für eine Ehrensache, diese« Versprechen einzulösen?" „Würden Sie es nickt thun?" da« Lazareth, in welchem der Verwundete sich befindet, in Ungewißheit zu lassen." Der Hauptmann schüttelt» befremdet den Kopf, ab»r er gab das verlangte Ver spreche». Der Wagen hielt vor dem Hause, in Ein Adjutant empfing dir M»ld»ing d»e Patrouille; die Bitte der Dam» um »ln» Atidiiiiz bei dein General lehnte er ab. „Sie müssen warten bi« morgen," sagte er, al« Frau Turnstedt ln ihn drang, ste anzumelden, „der General «schläft «nd will nicht gestört sein." „Aber meine Nachricht ist von solcher Wichtigkeit," erwidtrt« die Wittwe unge duldig. Der Hauptmann unterstützte ihre Bitte, der Adjutant schütltlte ablehnend den Kopf. „Theilen Sie mir Ihre Nachricht mit," glaube, so „Nun denn, es hat sich i« Prag ein Geheimbund gebildet, der nach dem Ein «>orde» wird?" unterbrach der Adjutant sie lächelnd. „Wir wissen, daß wir in Böhme» keinen Sympathie«« begegnen zusammengerottet hat, G«si«del, welches denn doch zu feige ist, sich unsern Kano nen gegenüber zu stellen." „Theilweise." „Lassen Sie hören." „Man erwartet, daß Sein« Majtstät der König von Prtuße« «ach Prag kom- D»r Adjutant lächelte. „Glaube» Sie an den Unsinn, Herr Hauptmann?" fragte er. „Ich habe diese Nachricht aus glaub würdiger L>iell»," sagte Frau Turnstedt verletzt. „Mag sein," erwiderte der Adjutant achs»lzuck»nd. „ab»r ich hege die Ueber zeugung, d«ß sie keiuen Werth hat. Zum Ersten müßte« die Verschworene« enorme Pulveemassen besitzen, um diese« Vorha ben auszuführen und zum Zweit»« wer d»« wir dru Hradfchin zuvor durchsuch»« u«d »achher scharf bewache« lasse«." Feau Turnstedt batte Dank erwartet, nun erntete ste Mißtraue« und Spott, sie suhlte sich beleidig». „Ich glaube, der Herr General würde die Nachricht ernster ausnehmen," sagte sie, „die Absicht, welche mich bewog, ste zu Ao. 14. „Madame, wir sind Ihne« s»hr dafür vrrbund»«," u»t»»brach d»r Adjutant sie höflich, aber frostig, „indeß glaube ich, daß der Herr General meine Ansicht darüber theile» wird. Sei»» Majestät kommt nicht nach Prag. Also zerfällt der Plan der Verschworen«« schon in sich. Man «ird hie und da Lärm machen, vielleicht auch einmal eine» einzelnen Schuß ab feuern, da« ist Alles." „Sie scheinen genau unterrichtet z« sein," beimikt» Frau T»rnst»dt spihig. Der Adjutant verbeugte stch, e« war da« Zeiche», daß er die Unterredung al« beendet betrachtete. Frau Tur»st»dt konnt» ihren Uamuth nicht bemeistern und sie machte ihm, al« sie sich mit dem Hauptmann allein befand, in nicht sehr zart gewählt»» Worte« L»ft. Der Hauptmann zuckle bedauernd die Achsel«. „So ganz Unrecht kann ich ihm nicht geben," erwiderte er, „die Nachricht klingt etwa« unwahrscheinlich und —" „So glauben auch Sie, daß ich —" „Gnädige Frau, ich weiß, daß eine edle Absicht Si« bewog, un« zu warne«, aber Sie selbst stnd dupirt worden." „Nun, die nächste» Tage werden lehren, ob ich e« bin," entgegntte Frau Turnstedt, „richten Sie Ihr Augenmerk auf dt« Ge wölbe unltr dem Hradschln »nd ver säumen Sie nicht«, wa« zur Entdeckung der beabfichtigtenSchandthat führen kann." ~E« soll gtschthen. Bittt, lasst» Sl« dtn Wag«n halt«n." Frau Turnstrvt zog an d«r Schnur, d»r Haupimana vffntte die Thür. „Auf Wiedersehen also ln Prag," sagte die Wittwe, „mr.iessen Sie nicht, Gasthof zur goldenen Gans, e« ist ein bescheidene« Hoiel, aber man wird da gut bedient." „Werde «>ir die Ehre geben —" Herrn General sehen, so holen Sle nach, was der Adjutant vielleicht versäumt haben könnte." D«r Wagen fuhr weitrr, dtr Haupt mann krhrtt zu der Gruppe am Wachtfeuer zurück. Frau Turnstedt ahnte nicht im Ent ferntesten, welche Netzt um sit gtioobt« Wenn sie auch vermuthete, daß die Millheilungen und Warnungen Glaser« »inen bestimmten Zweck verfolgten, so be zweifelte sie dennoch nicht die Richtigkeit dieser Mittheilungen, die den Stempel der bezweiseltt sit die Nichtigkeit seiner A«. gaben über die Höhe der Hinterlassenschaft ihre« Gatten, wenngleich auch sie keine«- wcg« gentigt war, ohne Weitere« auf die Erbschaft zu verzichte«. Di« Furcht vor der preußischen Be Hörde war noch «in dunkler Punkt an ihrem Horizonte, der sonst kein Wölkchen zeigte. Der Adelsbrief war ihr sicher, hatte sie diese«, augenblicklich ihr sehnlich ste« Ziel erreicht, so durfte sie mit Ber traut» «inir schönt« Zukunft «ntgtgtn sehen. Sie dachte schon an den Baron von Sandstein; der junge Herr hatte auf ste einen sehr günstigen Eindruck gemacht und e« war ihr nicht entgange«, daß der Blick de« Baron« oft mit dem Ausdruck der Bewiindtrung auf Fanny ruhtr. Er befaß in Tvrol ausgedehnte Besitzungen, e« war eine glänzende Partie, man mußt« suchen, d«n jungen Herrn zu fesseln. Die Wiederanknüpfn»«; der früheren Beziehungen zu dem Hauptmann von Werner beruhte abermal« auf kknger Be> rechnting. Sie wußte, daß der Haupt mann schon damal« ein Auge auf sie ge worfen halte, daß sie die Macht besass durch einen Blick ihn zu lenken, wie sie <« wünschte «nd es war ihr jetzt doppelt ange nehm, daß sie ihm hier wieder begtgnete. Er konnte, wenn die preußische Behörde sie behelligte, mit seinem Einfluß und dem Ansehen, welche» sein Rang ihm verlieh, sie beschützen, er konnte ihr Notizen kieftrn zu ihren Correfpondenzen nach Witn, ?r konnte frrner si« von dt», Vagabunden befreien, dessen Nähe ihrernsit Btforgnisst «inflößtt. Es btdurstt ja nur ihrerseits der Behauptung, daß Glaser, ein ver dächliger Mensch, ein Vagabund, die Be hirde gegen sie Hetzen wollte, so erschien da« al« eine erbärmliche Rache, ans die man kein Gtwicht ltgtn dürfte. Die Liebelei Fanny'« mit drui Obtr ftUtrwerker bereitete ihr keine Sorgen mehr, feitdtm sit wußte, daß dtr Letztrre verwundet war, ein Wiedersehen konnte als» sobald nicht stattfinden, und wenn der Baron von Sandstein ernste Absichten zeigte, so genügte ja ein Machtwort der Wittwe, um ibm die Hand ihrer Tochter zu verschaffen. An da« Alle« dachte Frau lurnsted», während der Wage« ste «ach Daß der Baro« ein Schwindler fti«, daß Fanny trotz aller Bitten und Dro hungen lhetr Mutter an der Lieb« zum Oberseutrwerker fest halten könne, das