Wochenblatt. Friedrich Wagner, Herausgeber. Scranton, de» 2S. Marz 18KN. Die Macht de» Gelde« im «o„- grefse. Di« Resultatlosigkeit der Verhandlungen unsere« Congresses, besonders in Betreff aller finanziellen und national-ökonomi fchen Fragen erscheint auf den ersten Blick als ein unerklärliches Räthsel. Auch wenn man zugibt, daß unsere Vertreter in der Nationalgefetzgebung den corrupten Ein flüssen der Lobby Agenten nur zu leicht zugänglich sind, so bleibt es doch noch immer unerklärlich, wie, gegenüber dem dringenden Verlangen nach Reform-Maß nahinen, der Congreß sich nicht wenigstens veranlaßt findet, in einzelnen Punkten der öffentlichen Meinung Rechnung zu tragen und zu zeigen, daß nicht alle Hoffnung auf eine bessere Zukunft fallen gelassen werden müsse. Wenn man aber das Treiben in Wash ington näher beobachtet und die Trieb federn betrachtet, durch welche die Thätig keit der Mitglieder des Congresses eontrol lirt wird, da hört alle« Erstaunen auf und man muß sich an den Gedanken gewöhnen, daß von dieser nationalen Gesetzgebung durchaus nichts zu erwarten ist. Einen interessanten Beitrag z» diesem Thema liefert „Mack," der bekannte Cor respondent eine« Cincinnati Blattes, in der folgenden Charakteristik der Mitglieder einiger der bedeutendsten Committeen des Hauses und des Senates: „Von den 7 Mitgliedern des Repräsen tanteilhauS-Committee'S für Banken und Currency sind zwei Bankpräsidente», drei Banklirektoren nnd fünf als Eigenthümer von Bankstocks in diesen Instituten be deutend interessirt. Es scheint diesen Her ren nie in den Sin» zu kommen, daß wir ein Gesetz haben, weiches verbietet, daß ein Mitglied des Repräsentantenhauses oder des Senats über irgend eine Frage stimmen solle, bei der es persönlich interes sirt ist. Sie stimmen nicht allein, sondern controlliren auch die Stimmen Anderer in allen Maßnahmen, die sich auf die Natio nalbanken beziehen. Ferner haben wir das Pacisic-Eisen bahn-Committee, vo» welchem Herr O. Ame« von Massachusetts allein drei Mil lionen in Pacisic-Eisenbahn-Actien besitzt, und er ist das bedeutendste Mitglied de« Hauses in dieser Sache. Und was das Senats-Committe über die Pacisic-Eisen bahn betrifft, so ist dasselbe das corrupteste Concern, das je eine Gesetzgebung entwür digte. Der Senat überbietet in dieser Beziehung beinahe noch das Haus. Hr. Sherman, Vorsitzer des Finanz-Commit tee'S, ist ein großer Stockhalter in einer Bank zu Mansfield und wahrscheinlich auch »och in anderen. Jedes Mitglied des Committee'S ist durch die Bande kor rupter Interessen an diese Schwindelinsti tute gefesselt. Das natürliche Resultat davon ist, daß das Volk stets geplündert wird, >im die National-Bank-Circulation aufrecht zu erhalten und da» korrupteste Bankfvstem, das je irgendwo auf Erden existirt hat, bestehen zu lassen!!" To früh schon? Don Pia», der Washingtoner Corre spondent des Ctncinnalt Commcrcial, is> mit dem Gange der Dinge unter der neuer Administration durchaus nicht zufrieden 'Er schreibt unterm 10. März: „Mit Boutwell im Schaßamt, und »ii einem Haust, das von Hrn. Blaine in Interesse der New England Monopol, und des Roheisens in Pennsylvanien or ganisirt ist, können wir mit den landwirth schaftlichtn Interessen des WesttiiS unser Harfen an die Wand hängen, und un, während der nächsten 4 Jahre schmachvol lem Unrecht unterwerfen. Die ungehenr Macht der General Regierung wird mi schonungsloser Gewalt über unsern dar niederliegendcn Handel dahin fahren, un die fttzt scho" reiche» Monopolisten Neu Englands und Pennsylvaniens noch rei cher zu machen. Unser Getreide kann ti unsern Scheuern verfaulen, und unser Schafe müssen getödtet werden, um de! Talg und Pelz zu retten, während unser Parthei doch beinahe eine Zwei-Dritte Mehrheit im Longreß hat. Die Reichel werden noch reicher, und die Arme» noö ärmer. „Ich darf meinen politischen Freunde! im Westen sagen, daß der Tag nicht meh fern ist, wo alle glorreichen Triumphe de, letzten Krieges und alle edlen Handluiigei zum Besten der farbigen Menschheit um nicht mehr retten können. Das Volk wird mit Ueberdruß und Abscheu erfüllt, siö stark versucht fühlen, die Regierung in di Hände der verhaßtenCopp.'rheadazu legen Seidenranpeneier werden jetzt voi Calisornien »ach Italien versandt, di Unze zu Gold. Die Zucht voi worden. EineFirma besitzt in Los Angelo« Count? eine Pflanzung von 6V,00< Maulbeerbäumen, und hat 4V chinesisch Familien aus dem Seidendistrikt Mittel chtaa'S importirt, um die Raupen zi Pflegt». Wie man hört, wurden kürzlich sü die Ntw Jork „Times" ? 1,000,00 N ver geben« geboten. Am Samstag wurde Prinz Louis von Bourbon In New Jork mit Miß Emi lla Hamill von Euba vermählt. !va« neue Vountv B«s»t, welche« vom Eongreß am 3. d. M. passtrt wurde, lautet wie folgt: Der Senat und da« Repräsentanten- Hau« der Per. Staaten von Amerika »er ordnen: See. I. Daß wenn e« au« dem Entlas sungsschein etnes Soldaten hervorgeht, daß derselbe „wegen Ablauf seiner Dienst zeit" entlassen worden, es so betrachtet wer sein. Dienste der Ber. Staaten entlasse», sterbe» sollte, in der eben erwähnten Reihenfolge, zu derjenigen weiteren Bount? berechtigt sein soll, zu welcher ein solcher Soldat bei Lebzeiten berechtigt wäre unter den Vor schriften der 12. und 13. Section eines Gesetzes betitelt „Ein Gesetz wegen Geld bewilligung für verschiedene Civil Ausga ben der Negierung für das mit dem 30. Juni 18K7 endende Jahr und für andere Zwecke," welches Gesetz am 23. Juli 1860 genehmigt ward; und sollen die erwähnten Vorschriften dieses Gesetzes so ausgelegt Sec. 3. Und wird ferner verordnet, daß alle Ansprüche für die ferneren VountieS, welche in der 12. und 13. Sectio» des Gesetzes vom 23. Juli 1366 gestattet sind, durch die RechnungS Beamten des Schatz amts abgerechnet und ausgeglichen wer den sollen unter den Vorschriften des genannten Gesetzes. Und alle solche An sprüche, welche am 1. Mai in der Office des General Zahlmeister unausgeglichen verbleiben, sollen dem zweiten Auditor des Schatzamtes zur Ausgleichung übergeben werden. See. 4. Und wird ferner verordnet, daß alle Ansprüche sür Bounty unter den Vorschriften des in der vorigen Sectio« citirten Gesetzes null und nichtig sein sollen, wenn sie nicht in gehöriger Form vor dein 1. Dezember IBKS eingereicht werden. Hydrophobie. Dieser schreckliche» Krankheit sind in der lepteren Zeit mehr Opfer erlegen, als es sonst in längeren Zeiträumen der Fall z» sein pflegt, und einige Bemerkungen über die Krankheit möge» daher wohl am Plap sein. Man kann niemals wissen, ob ein Hund, von dem man gebissen wurde, toll ist oder nicht, da sehr häufig in den ersten Stadien der Tollwuth auch nicht im Geringsten äußere Anzeichen davon vorhanden sind. Jeder Verständige trifft daher in einem solchen Falle Borkehrungen sür da« Schlimmste, geht sofort zu einem Arzt, läßt die Wunde ausbrenne» und äi,'cn, und befolgt auf's Strikteste die vom Arzt gegebenen Diät» Vorschriften. Geschieht das rechtzeitig, so wird in den meisten Fällen der Biß eines tollen Thieres unschädlich gemacht werden und wenn das Thier nicht toll war, so ist die dem Verwundeten gewährte Beruhig ung allein es werth, daß er sich einer sol che» Behandlung unterworfen hat. Man kann und muß dem Ausbrechen der Krank heit vorbeugen. Wenn sie bereits zum Ausbruch gekommen, dann ist es zu spät. Schließlich sei noch des albernen, aber nichts desto weniger sehr verbreiteten Aber glaubens erwähnt, daß wenn ein Hund, der Jemand gebissen hat, sofort getödtet wird, die Bißwunde dann nicht gefährlich wird. Ist es zweifelhaft, ob ein solcher Hund toll ist, so ist es viel gescheuter, ihn sicher einzusperren und abzuwarten, ob die Tollwuth bei ihm ausbricht.. Ist das nicht der Fall, so hat der Gebissene die Beruhig ung, daß ihm keine Gefahr bevorsteht und im anderen Falle ist es noch immer Zeit ' genug, den Hund zu tödten, immer vor > ausgeseßt, daß er so eingesperrt ist, daß ' er keinen weiteren Schaden anrichten kann. Die bi» jetzt erfolgt«» Ernennungen ver neuen Administration haben wenig Befriedigung gewährt. Die Ernennung ter Miß Van Lew gilt geradezu als ein Insult, der den Bürgern von Richmond in's Gesicht geschleudert worden. Jeden falls ist diese Nominalion und ihre Be stätigung durch den Senat eine sonderbare Bethätigung des berühmten Wahlspruchs: „Laßt uns Frieden haben." Unangenehm ist auch die Absetzung des General Frank P. Blair als Regierungsdirektors der Pacific-Eisenbah» aufgefallen. Tie Stelle bringt wenig ein, und dennoch wurde Hr. Blair, obwohl er einer der tapfersten Offiziere der Unionsarmee war, aus dem Grunde abgefetzt, weil er ein politischer Gegner des Präsidenten ist, der hingegen keinen Anstand nahm, den zum Radikalis muS bekehrten Errebellen-General Long street zu einem einträglicheu Amte zu nominiren. Er war nämlich vor dem Kriege ein vertrauter Freund Mrant'>>. ColumbuS in Ohio mit sein-» It>,- voo Deutschen hat 17 öffentliche Schule», die von 1,10» deutsche» Kindern besucht werde». Unter diese» 17 Schulen sind aber in, deutschen Stadttheile zwei deutsche, zweckmäßig und bequem eingerichtete Schul gebäude, in denen alle Lehrgegenständc in deutfcher Sprache gelehrt werden. Jetzt aber ist der Andrang der Schüler, da auch schon die Kinder amerikanischer Eltern diese Schulen zu besuchen anfangen, so groß geworden, daß bereit» der Bau eines drit ten Schulhauses in Angriff genommen ist. In den beiden Schule» sungircn 17 Leh rer, ei» Beweis, wie stark der Besuch der selben ist. Washington, 19.März. Da«Hau«- Commitlee für Mittel und Wege machte gestern in corpore dem Präsidenten und dem Fixanz-Sekretär Boutwell seine Auf wartung. Die Unterredung mit dem Er steren währte nur wenige Minuten. Mit batte da» Committee jedoch eine längere Conferenz. Mr. Boulwell erklärte ihm offen, daß er Alle» in bester Ordnung gefunden und daß er nicht glau be, es feien irgend welche Gesetze nöthig, um ihn in den Stand zu setzen, daß er sein Amt zu». Besten de» Landes versehen könne; der Goldvorrath im Schatzamt sei ziemlich bedeutend und er beabsichtige, das selbe immer vorräthig zu halten und nur zu verkaufen, wenn sich dafür ein« Noth wendigkeit herausstellen sollte. Er werde den Verkauf aber nur im offene» Markte vornehmen, da er den geheimen Verkauf für tadelnswerth halte. Er erklärte, daß er unter den bestehenden Gesetzen nicht zögern werde, irgend welche Ueberflüsse nutzen und diese dann außer Cour« setzen werde. Auf diese Weise hoffe er die Schuld zu vermindern, ohne weiterer Ge setze zu bedürfen und ohne den Markt zn beeinflussen. Washington, 20. März. Man halte erwartet, daß der Senat heute endlich das Schicksal des Amtsdauergesetzes entscheide» verde, und groß war die Enttäuschung, ils keine Abstimmung erfolgte. Nach ei ner fünfstündigen Debatte fühlte sich der Senat zu erschöpft, um den langen Hader schlichten, und die Frage wurde somit iuf nächste Woche verschoben. Der Druck, ?en die Aemterfucher auf den Senat aus üben, ist gewaltig, und Tausende von Fremden sammeln sich täglich auf dem Tapitol, die auf einer baldigen Entschei dung bestehen, damit die Nominationen !ingefandt werden konnten. Wenn auch oas Manöver, mittelst dessen Präsident Brant die hungrigen Horden auf den Se nat losließ, um ihn zu einer feinen An sichten gemäßen Entscheidung zu drängen, kiii geschicktes ist, durch welches er den ge wünschten Zweck erreichen mag, so findet man doch in konservativen Kreisen, daß 'in solches Verfahren nicht eben sehr wür devoll ist und sich nur schlecht zu der ho zen Stellung eines Präsidenten der V. St. paßt. Ein lefferson, ein Jackson wür ?en nicht zu solchen Mitteln gegriffen Ha sen, uni den Widerruf eines schlechten »der constitutionSwidrigen Gesetzes zu er langen, sie würden dem Congreß in einer Lotschaft ihre Ansicht nebst ihren Grün den dafür offen kundgegeben und damit linerfeits den ihrem Amte entsprechenden Einfluß ausgeübt, andererseits die Ver oerdcrbliche» Acte abgelehnt haben. Doch vie Zeiten haben sich geändert, und stra tegische Kunstgriffe und Flankenbeweg ungen sind an der Tagesordnung. Daß l>as Gesetz widerrufen werde, steht nicht zu hoffen; für wahrscheinlicher gilt die Sus pension. Die Radikalen wollen eben das tisch sein würden. Washington, 22. März. DerEaucuS der radikalen Senatoren war heute Vor mittag zwei Stunden lang in lebhafter Debatte über vie Amtsdauer-Akte ver sammelt. Man gelangte zu keiner Ent scheidung und der Caucus wird um 2 Uhr wieder zusammentreten. Herr Morton und einige andere Befürworter des völligen Widerrufes, entfernten sich vor dem Schluß der Debatte, indem sie sich weigerten, die Entscheidung eines EaucuS als Nicht schnür für ihr Verfahren gelten zu lassen. Viele der Anwesenden betheiligten sich an der Diskussion. Das Gesetz wird ent weder widerrufen oder bis zum 3. März 1872 fuspendirt werden; der Vorschlag, es bis zum nächsten Dezember zu fuspen dire», ist allgemein aufgegeben. Die hervorragendsten Helden au« dem Rebellionskriege sind in Folge der Erhöhung Grant'« zum Präsidenten eben fall» um einen Grad aufgerückt. An Stelle Grant'S ist Sherman Generalissi mus geworden (mit dem Titel .General"), wodurch Phil. Sheridan zum General- Lieutenant nnd der Kriegsminister Scho sield zum Generalmajor ausrücken könn ten. Für unsere Leser fügen wir die Notiz hinzu, daß die Armee der Ver. Staaten in FriedenSzeiten, wenn auch 36,0V0 Mann stark, die höheren Generals grade nicht zu Dutzenden aufweist, sondern sich mit den obigen drei Persönlichkeiten begnügt. Das Alter der bisherigen Ver. Staaten-Präsidenten betrug stets mehr als 45 Jahre. General Grant mit 46 (er wird am 22. April 47 Jahre), ist der jüngste Mann, dem diese hohe Ehrenstellt bis jetzt übertragen worden. —Washington zählte bei seiner Inauguration 57, John Akams Kl, Thomas Jefferson 57, Madi son 59, Monroe 53, John Tuincy Adams 58, Andre« Jackson 60, Martin James Polk 49, Zachary ' Taylor 63, Franlidn Pierce 48, James Buchanan 65, Abraham Loneoln schließlich 50 Jahre. Der Präsident hat die Bill gezeichnet, wonach au« dem Charter des Distrikt Co lumbia das Wort „weiß" gestrichen wer den soll. Die Ver. Staaten Gewehrfabrik in Spriiigsield hat Befehl erhalten, täglich 500 neue HinterladungS-Gewehie fertig ! zu machen. Von Washington wird g«schri»btn: „Die Töchter de« Präsidenten Johnson haben da« weiße Hau« in besserer Ord nung zurückgelassen, al« da« je zikvor bei dem Abgang« eines Präsidenten der Fall war. Oberst Goshen, der berühmte ara bische Riese, wohnt gegenwärtig in Algon quin, McHenry County, Illinois. Der selbe ha! das Grundeigenthüm des Herrn Klink in jenem Ort angekauft. Der Oberst ist Fuß groß, wiegt 614 Pfund und ist mit Ausnahme einer einzigen Person der größte Mann in der Welt. Er ist in Je rusalem, Palästina, geboren und 1860 nach Amerika gekommen. Er ist mit sehr großem Verstand begabt und spricht zwan zig verschiedene Sprachen. (Peo. Dem) Vor einigen Tagen hatte die Frau des Hermann Gentsch von JameStown, Greene Eounty, Ohio, eben einen Kessel voll kochenden Wassers vom Ose» gehoben und auf deu Bodeu gesetzt, als sie zu ihrem schreienden Säugling in der Wiege eilte und ihm die Brust gab, nm ihn zu stillen. Als sie einige Secunden vor der Wiege geknieet hatte, hörte sie einen Schrei und sah, daß ein dreijähriges Töchterchen in den Kessel voll heißen Wassers gefallen war. Vor Schreck fast zusammensinkend eilte sie zn dem Kessel und zog das arme Kind heraus, aber es war schon todt, denn es war kopfüber in den Kessel gefallen und das heiße Wasser, von dem e« sicher ge schluckt hatte, raubte ihm auf der Stelle das Leben. Als die unglückliche Frau sich nun wieder zu ihrem Kind in der Wiege wandte, war dasselbe auch todt, obwohl es ganz gesund gewesen war. Was hatte den Säugling getödtet? Hatte der große Schreck und Schmerz der armen Muller, an deren Brust er trank, sein Herz gelähmt und ihn getödtet? Wahrscheinlich. Eine Depesche von Omaha an die Chicago Tribune meldet die Gefangen nahme des Gen. Custer durch die India ner. Es ist vielleicht nicht allgemein be kannt, daß Washington seinen letzten Athemzug in der letzten Stunde des letzte» Jahrhunderts aushauchte. Er starb um 12 Uhr Nachts am 31. December 1795. Die Nord Carolina Land-Gesell schaft verkaufte kürzlich 20,000 Acker Land von 830,000. Der Ausweis über die öffentliche Schuld für den Monat März wird früh zeitig veröffentlicht werden und im Ganzen günstig lauten. Die Legislatur von Delaware hat das 15. Amendement zur Constitution verworfen, ebenso der Senat der Georgia Legislatur. Ein CiicuS-Eigciithüiner, der im Süden Vorstellungen giebt, kündigt den Eintrittspreis auf feinen Zetteln in fol gender Weise an: Tickets 5» Cts. Ki»:e> und weiße Leute zahlen die Hälfte. Ein deutsches Paradies. In dem blühenden und volkreichen Bezirk Los Angeles in Calisornicn liegt 25 Mei len von der Stadt gleichen Namens das II Jahre alte Dorf Annaheim in der Mitte eines berühmten Weinbaudistrikts. Der Platz, wo das Torf oder Städtchen steht, war 18L1 eine dürre, unfruchtbare Ebene, wie sie sich noch jetzt im Umkreist meilenweit erstreckt. Im Sommer jenes Jahres kaufte aber hier eine Gesellschaft armer Deutscher, die dem Weinbaue im alten Vaterlande obgelegen, 1025 Acker der Ebene für 82 per Acker, um die Befä higung derselben für den Weinbau zu er proben. Das Land ward nun in 50 rechtwinke ligen Zwanzig-Alkerstücken auSgilegt, da« Centrum zu einer Stadt mit 00 Bau plätzen bestimmt, einer für jeden Aktien- Inhaber und 10 für öffentlich- Zwecke. Die Zwanzig-Ackerstücke wurden mit Wei den- und Sykomore-Hecken eingehegt und 10 Acker mit Weinreben bepflanzt. Ein 7 Meilen langer Graben ward gemacht, um Wasser vom Santa-Anna-Flusse hin zuleiten. Das Land ward zwei Jahre auf gemeinschaftliche Kosten bearbeitet. Dann wurden die Parcellen unter die Aktionär« vertheilt. Die Arbeiten und Auslagen für Reben ,c. gerechnet, be trugen die Kosten jedes Aktionärs 81400. Diese Summe begriff eines der Ackerstücke nebst einem Bauplatz in der Stadt in sich. Jede« der Grundstücke ist jetzt ein klei nes Vermögen für den Eigenthümer, und wird in wenigen Jahren weit werthvoller sein. In diesem Oertchen sind bis jetzt 1,200,000 Reben angeflanzt, von denen 800,000 tragen. Ebenso sind 100,000 Obstbäume verschiedener Sorten ange stanzt, und das Ganze steht einem herrli chen Wäldchen und Blumengarten ähn lich, in Vierecke getheilt, von Weiden- und Tykomore-Hecken eingerahmt. Fast jeder Bauplatz enthält eine behäbige Heimstätte, und der Ort zählt 450 Einwohner. Es befinden sich dort: eine gute öffentliche Schule, vier Läden, ein Postbuereau, aber weder Advokaten, Aerzte, noch Prediger. Das Hcrzogthum Lauenburg ist be kanntlich bis jetzt mit Preußen nur durch Personalunion verbunden. Wie nun aus Raheburg gemeldet wird, ist der in der ersten Sitzung der Ritter- und Landschaft gestellte Antrag auf Einverleibung Lauen« burgs in das Königreich Preußen sehr trag des LaiidtagmarschallS v. Bülow sol len Unterhandlungen mit der Regierung über die Modalitäten des Eintritts Lauen-- bürg« in die preußische Monarchie ange- Stadt und Staat. Ks?"Da«„Girant»» Wochenblatt" «r scheint jeden Donnerstag und kostet jährlich P2.VV und halbjährlich P l,, im Borau« zahlbar. Anzeigen werde« zu den festges»tzten Preisen angenommen. Gewöhn!« che (temporäre) Anzeigen muffe« vorausbezahl» werden; llontrakiefür halb jährliche oder jährliche Anzeigen je naid Ueberein kommen, und werden so lange fortgesetzt, ! stag Vormittag/eingereicht werde», um denselben Aufnahme zu sichern. —Größere Einsendungen müssen schon Montags eingereicht und nut zehn allgemeine Neuigkeiten werten unentgeldlich auf Job-Arbeiten aller Art, in deutscher unt englischer Spracht, weiden punktlich »nd gut an> gefertigt. Auf diese» Zweig des Geschäftes lcn' kl» wir besonders die Aufmerksamkeit deutsche, Druckerei nachzustehen. Bau-Vereine. Im teutschen Bau- Verein No. 1 fand am Samstag Abend die regelmäßige Einzahlung und Ver steigerung von Zlnlehen Statt. Die be zahlten Prämien sind gegenüber der früheren außerordentlich niedrig, was seinen Hauptgrund wohl darin hat, daß eine bedeutend größere Summe zur Ver steigerung kam, als gewöhnlich. Im Ganzen wurden 31 Zlnlehen versteigcrl und zwar sechs zu 4tl Prozent Prämie per SW«, sechs zu 41, acht zu 43, vier z» 44, drei zu 45, und eines zu je 46, 47, 4L und 49. Bei der darauf folgenden Nvinination für Beamte ging es ziemlich lebhast her, Wir geben in Nachstehendein eine Liste de, Candidaten. Es wurden vorgeschlagen Für Präsident— Joseph H. Günster, Fried rich Wagner, Theodor Hesjinger, David Acker man», Hermann Fabrig. g ü rS ch a p ii/e i sie r—Charles Joseph H. Günstcr. Für Sekretär-Fred. Wm. Günstcr, grau! E. Fahrig, CbarlcS Neuner. Für Direktoren—Frank E. Fahrig, Fried rich Sauer, David Ackermann, Jakob Engel Jakob Schmidt, Christian Vange, William Ziegler Wm. il. ilonwell, Simon Straub, macher, Louis Zlost, Joh» Schlrling, Siuiov Sche»er, Theodor Hessinqer, Joseph H. Günster, Martin Hauck, Charles Tropp, Michael Mainzer Friedrich Wagner, Peter Hartman», Charl« Neuffer, Jakob Neibert. Als Revision«-Eommittee zur Unter suchung der Bücher ernannte der Präsiden die Herren N. G. Goodman, lakol Schmidt, Wm. F. Kiesel, Wm. E. well, Jakob Neibert. In Betreff der Amendements zur Eon stitution und der ans die Wahl Bezux habenden Bestimmungen verweisen wir au > die Anzeige an einer anderen Stelle. Im deutschen Bau Verein No. 3 sanl die regelmäßige Einzahlung und Ver steigcrung am Montag Statt. (TZurri ei» typographisches Versehen war die Ver l sammlung aufden 28. angezeigt, währen! , sie am 22. sein sollte.) Es wurden in Ganzen fünfzehn Zlnlehen versteigert un» zwar mit nachstehenden Prämien: eins zi 37 Prozent, elf zu 33, eins zu 3V und zwe ' zu 40. Der Kampf um die Scranlon Pos Office ist >» vollem Gange. Der erste »nl ohne Zweifel beste Eandidat ist Herr Zl H. Eonrsen, der jetzige Inhaber, des sen Freundlichkeit, Zuvorkommenheit nni Fähigkeit ihm eine Wiederernennung hos ' fentlich sichern. Außerdem bewerben siH Fred. Füller und James S. Slocum vir die Stelle. Wir glauben sagen zu dürfen z daß Herr Coursen allen anderen Be- Werbern von den Deutsche» vorgezogen wird. ' KS" In der LountysteuerFragc sini c alle gütlichen Verhandlungen plötzlich ab gebrochen worden, da sich >er Clerk de> Eommissäre geweigert hat, irgend einer der an der Washington Hall Versanimlunk betbeiligten Bürger eine Einsicht in di« » Bücher nehmen zu lasse». Warum diei r geschieht, ist schwer zu sagen, da Dutzend, der Leiter jener Bewegung in eben sr großem Maße, und vielleicht mehr, dai ' öffentliche Vertrauen verdienen, als Herl Hand und seine Beschützer. Diejenigen, welche eine ehrliche und unparteiische Untersuchung in der Bounty sache befürworten, werden jetzt wieder den zuerst eingeschlagenen Weg verfolgen und im Lause dieser Woche beim Gericht um einen Einhaltsbesehl nachsuchen. Eine Convention der sechs, die Anthracite Kohlenregion von Penns?l vanien bildenden Counties, jede» durch drei Delegaten repräsentirt, wurde am 17. März in Hazleton gehalten. Nachdem die Beamten erwählt und die Regeln zur Leitung der Geschäfte, sowie der Entwurf einer Verfassung festgestellt war, beantragte das Committee des Ganzen die nach stehenden Beschlüsse, welche mit 11 gegen 3 Stimmen angenommen wurden. Sie lauten: Beschlossen- Daß die anwesenden Repräsentanten eines jeden Counties als eine Committee ernannt werden, um zu erforschen, wie bald sie für die allgemeine Suspension (der Arbeit), welche jetzt ange strebt wird, bereit sind, und haben dieselben sobald als möglich an den Präsidenten dieses Rath« darüber Bericht zu erstatten; und wenn immer vier dieser Counties günstig berichten, dann sokl der Präsident durch die passenden Behörden eine all gemeine Einstellung der Kohlenarbeiten in den sechs obengenannten Counties anordnen. Beschlossen: Daßwirden Operatoren vor der Arbeitseinstellung eine Woche Notiz geben, und daß dieser Rath sich inner halb zehn Tagen nach der Suspension wieder versammelt. Die bet der Convention repräsentirten Counties waren Schuylkill. Luzerne, Car bon, Northumberland, Columbia und Dauphin. Mit dem weiteren Verlauf dieser Be wegung werden wir unsere Leser seiner Zeit bekannt machen. „The Lady's Friend" für April ist soeben erschienen und bietet seine bekannte Mannigfaltigkeit von interessantem Lese stoff. An Illustrationen erwähnen wir „Die Wahrsagerin," ein hübscher Stahl stich; serner ein wirklich «»«gezeichnet colorirteS Modekupfer, sowie eine große Anzahl in den Text gedruckter Holz schnitte, Zeichnungen für Damenarbeiten darstellend. Preis per Jahrgang k2.5v. Man adresslre an Deacon u. Petersen, 31!» Walnut St., Philadelphia. Vermischt««. —Di» Stadtwahl in Dunmor« am letzten Freitage war »in« sehr aufgeregte. Die Deutschen und Amerikaner unterstützten Herrn Peter Burschel für Burgeß, während die Jr länder unter ihrem Burgeß-Candidaten McDonald ins Feld rückte». Das von den Jrländern unterstützte Ticket fiegte durch gängig mit 110—150 Mehrheit. In dee Kneipe von P. Lundy, in unvermeidlich. Der Inhaber der Kneipe hat jetzt Notiz erhalten, das Eigen thum bis zum I. April zu verlassen. George Bergner, Herausgeber des „Telepraph," ist zum Postmeister von Harrisburg ernannt worden. Die Lehigh Rollmühle in Allentown ist vorletzten Sanistag auf Auktion in Phi ladelphia um b 36,000 verkauft worden. Drei hundert Kohlenkarren wur den letzte Woche von der New-Jerse» Central Eisenbahn zurückgezogen, da sich kein Bedarf dafür kund gab. Vielleicht erinnern fich manche unse rer Leser noch eines gewisse» Dr. Miller, welcher vor etwa fünf oder sechs Jahren Honesdale besudle und fich für einen deutschen Ohren- und Augen-Arzt ausgab. Derselbe ist kürzlich in Oshkosh, Wis consin, des Mordes angeklagt, schuldig befunden und zum «Ärang verurtheilt worden. Seine Frau, eine Amerikanerin, erhielt 20 Jahre Gefängnißstrafe. In der Wohnung der Verurtheilten fand man viele werthvolle Gegenstände, die haupt sächlich aus katholischen Kirchen gestohlen worden waren. Die obige Notiz ist einem englischen Wechselblatte entnommen. Der hiesige „Democrat," I. B. Adams' Organ, behauptet, das einzige demokratische Blatt in Scranton zu sein. Wenn die» wirklich der Fall ist, so muß e« mit der Partei hier sehr schlecht stehen und ihr Erfolg in der bevorstehenden Stadtwahl müßte von Allen, denen da« Interesse und die gemeinsame Wohlfahrt am Herzen liegt, sehr bedauert werden. IG" Gerhard« Farmer-Zeitung, No. 5 und 6, ging soeben ein. Dieselbe enthal ten interessante Winke über die Farm wirthschaft ic. Sie erscheint zweimal im Monat in sechzehn großen vierspaltigen Seiten deutlichen Drucks, und ist zu be ziehen vom Verleger Friedr. Gerhardt, Post Box 4001, New-lork. Preis für'S lich. In Wayne County, Pa., steht das Cauntygesängniß leer. Schließer und Inspektor sehen sich nach einer andern Be schästigung um, während die Advokaten nahezu verzweifeln. Laut einer Verordnung des Stadt raths tragen die Hunde von Easton seit vorletzten Donnerstag Maulkörbe. Da widerhantelnde verfallen, wenn sie „ge kctscht" werden, dem Tode, da die Polizei angewiesen worden ist, diese Verordnung strenge durchzuführen. SV" Nähmaschinen zu verlaufen oder zu vermiethcn bei Blake u. Co., 322 Lackawanna Avenue. Seranton, Pa. Un sere Bedingungen sind liberaler, als sie irgend Jemand sonst stillen kann. 4sö Patrick LostuS, Metzger an Penn Avenue, wurde am Montag von Alder» mann lay um 850 gestraft, weil er im Widerspruch mit einem Staats-Gesetze Hirschfleisch zum Verkauf ausgeboien. Derartiges Wild darf bekanntlich nur während der Monate August, September, Okt»ber, November und Dezember erlegt werden. Die Mapor» Court von Seranton hat den 17. April, 10 Uhr Vormittag», zur Anhörung und Bewilligung von LizenS-Applikattonen festgesetzt. Die Her ren Wirthe wollen hierauf gefälligst achten. Herr I. M. Brock hat sein Eigen thum Ecke der Franklin Avenue und Lindenstraße, mit 120 Fuß Front an der ersteren, an D. V. Barnes von Hyde Park für «11,750 verkauft. Herr Charles Vetter hat sein Eigenthum eine strecke oberhalb der Bahn nach Great Bend, aus drei Lotten und zwei Häusern bestehend, für 82,200 an Herrn Luce verkauft. Stö" „Der Männerchor, Sammlung der neuesten anerkannt bestenComposttionen für den vierstimmigen Männergesang," ist der Titel eines Werkes von großem musikalischen Werthe, dessen erste Liefe rung soeben im Verlage der Herren Schäfer u. Koradi, Philadelphia, erschien. Herausgeber ist der bekannte Gesanglehrer Philadelphias, Herr Wilh. Hartmann. Die erste Lieferung enthält: 1. Schöner Rhein, Vater Rhein, von H. Mohr; 2. Hütteleln, von F. Lißt; 3. Wanderung, von C. Santner; 4. Was uns liebt, und wa« wir lieben, «»» Herbeck , 5. Serenade (Soio-L?uartelt), von Liebe. NS" Die beste Auswahl vo» Messer fchmiedwaaren, Lampen, Laternen, Oefen, Blech- und Eifenwaaren, Nägel; ferner Gas-und Wasser- Einrichtung, Dachbedeck ung >e., bei den Gebr. Leonard, gegenüber dem Courthause, Scranton. 25mz!> «S" Herr John Schilling hal, wie wir hören, die Einrichtung de« „Franklin Hotel»," in der Cedarstraße käuflich «n sich gebracht und wird Anfangs April Besitz von dem Lokal nehmen. Da dasselbe in einem ganz deutschen Viertel liegt, so sollte ein gewandter Wirth, wie Herr Schilling, gute Geschäfte daselbst thun. AuSsühr licheres später. In ChamberSburg, Pa., sitzt ein Neger, Namens Tain, im Gefängniß, weil er drei junge Mädchen geschändet haben soll. Am Freitag Abend begab sich ein Mob nach dem Gefängniß und wollte den Neger befreien und dann hängen, wurde aber durch Zureden davon abge halten. Der Schatzmeister der deutschen St. Paul Kirchengem«i»de i» Eincinaati kam am letzten Freitag daselbst unter Verhaft von Detroit an. Er verschwand am Neu jahr«tage mit?3W