Wochenblatt. Friedrich W-gnrr, Herausgeber. Scranton, den 11. Marz I8S». Der Regierungswechsel. Der Hoffnung Raum gebend, daß mit dem Regierungsantritt des Präsidenten Grant ein neuer Zeitabschnitt in der Ver waltung unftr»« Landes beginnt, glauben wir, daß e« sür den Leser von besonderem Interesse sein wird, über alle denselben begleitende» Umstände genau unterrichtet zu sein. Wir geben in Nachstehenden, gedrängte Berichte überdie Jnauguraiion, die Antrittsrede und das Cabinkt des neuen Präsidenten. Die Inauguration. Am Donnrrsiag fand in Washington di» f»i»rllchr Einführung d»S Präsident»» Grant und Bic»-Präsid»nt»n Colfar in ihre respektiven Aemter statt. Der Zn drang von Fremd»» war in den letzten Zagen ungeheuer gewesen und jedes HauS war üb»rsüllt. Schon am Morgrn drängt» sich trotz d»S unsrtundlichen Wetters die Menge auf den Straßen und Polizei wie Militär hatten alle Hänt» voll zu thun, um di» Pennsylvania Avenue, auf welcher der Zug paradiren sollte, frei zu halten. Um 10 Uhr setzte sich der Zug. weicher au« acht Divisionen bestand, in folgender Ordnung in Bewegung: Die erste Divi sion unter General George W. Wallace escortlrte den Präsidenten und Vice- Prästdenten und btstand aus r»guiär»n Irupprn. Die zweite Division bestand aus Miliz- Organisationen. Die dritte Division stand unter dem Commando des Gen. Lawrence und war aus den hervorragendsten Offizieren der Navy, dem diplomatischen Corps, den Electoren von Grant und Colsax, Offizie ren der Armee und Flotte und den Be hörden von Washington und Georgetown zusammengesetzt. Die vierte Diviston unter General Howe bestand au« den republikanischen politischen Organisationen von Phila delphia und anderen Städten. Die fünfte Division nnter General Ekin war aus Soldaten- und Matrosen Ver einen, Grant und Tolsar Clubs ,c. zu sammengesetzt. Inden anderen Divisionen marschirten die verschiedenen Feuer-Compagnien. Im Zuge bemerkte man einen von vier Pferden gezogenen Wagen, auf weichem ein völlig a»«gerüstetes Kriegsschiff sich befand und ein zweites Fuhrwerk, auf welche», eine Drucker-Presse in vollster Thätigkeit war. Nachdem die Spitze de» Zuges am Capitol angekommen war, stiege» ter Präsident und Bice-Piäfident aus, um den Amtseid zu leisten. Nachdem Vice- Präsident Colfax in der Halle des Senats vereidigt war, begab man sich auf die vo» dem Portico ausgestellte Platsvrm, wo dann dem Präsidenten von Chief Justice Chase derAnitSeid abgenommen wurde. Derselbe verla« dann die Inaugurations-Adreffe. Nachten, dies vorüber war, bestieg der Präsident wieder seinen Wagen und begab sich nach dem Weiße« Hause, wo er sich mit dem Mr. Eolsar, den Mitgliedern seine« Stabe« »nd einigen Freunden in die Executiv-Ossice zurückzog, um ruhig eine Cigarre zu rauchen. Während de« Tages erhielt Gen. Grant phischem Wege vom Grase» Bismarck die herzlichsten Glückwünsche zugeschickt. Am Abend besuchten der Präsident und Vice-Präsident in Begleitung ihrer Per wandten und des diplomatischen Corps den Jnauguratlont-Ball und ließen sich die Gäste vorstellen. Dieser Ball war überfüllt, so daß e« schwer war, zu tanzen «nd Mancher sich glücklich schätzte, wenn e« ihm gelang, dem Gedränge zu ent kommen. Nach den Inauguration» - Feierlich leiten hatte der Bater des Präsidenten Grant im Capital das Unglück, zu fallen und sich erheblich zu verletzen. Bürger der Ber. Staaten! Durch Ihre Abstimmung bin ich zum Präsidenten der Ber. Staaten gemacht worden und habe den durch die Constitution vorge schriebenen Eid geleistet, mit dem festen Entschluß, mein Beste« für das Land zu thun. Ich habe dies Amt nicht erstrebt, und bringe in dasselbe den Entschluß, es zur Zufriedenheit der Bevölkerung zu ver «alten. Ueber alle leitenden Fragen, welche das Volk beschäftigen, werde ich stet» dem Son gresse meine Ansichten aussprechen und ihm nach bester Ueberzeugung Borschläge machen, und wenn Ich eS für rathsam halte, werde ich das constituttonelle Recht des Veto ausüben, um Maßregel» zn durch kreuzen, welche ich nicht billige. Alle Gesetze werden jedoch von mir ge treu durchgeführt werden, ob ich sie billige oder nicht. Ich werde in allen Fällen nur empfehlen und niemal« gegen den Willen de« Volke« ankämpfen und demselben op ponlren. Alle sollen gleich sein vor dem Gesetz, auch die, welche gegen dasselbe sind. Ich kenne lein wirksamere« Mittel, um den Wideeruf schädlicher Gesetze zu bewirken, »!« t>i« Durchführung derselben. Hand ist s»xb,n aus einer großen Rebeklio« her«argesa«g,» und es werden deshalb in den nächsten vi,r Jahren viele Fragen erledigt werde» «jHe«, D>elch, »Nter den früheren Administrationen iii« zur Sprache gkiommkn sind. Es ist wünfch»nsw»rth, daß mau diesel be» ruhig und ohne Borurtheil oder Haß erledige und immer dabei bedenke, das, man das allgemeine Beste im Auze habe. Hier zu ist Sicherheit der Person und des Ei- Theilen des Landes, ohne Rücksicht aus örtliche Borurtheile, unerläßlich und alle Gesetze zur Erreichung dieses Zieles wer den von mir gebilligt und streng durchge den, um sür uns und »nsere Nachkommen die Union zu erhalten. Die Bezahlung derselben, Capital und Zinsen, und die baldmögliche Rückkehr zur Baarzahlnug, ohne dabei die Gläubiger oder das Land zu schädigen, muß erstrebt werden. Um unsere zu wahren, sollte jeder Dollar der National-Schuld in Gold bezahlt werden, wenn es nicht an ders durch einen Contract stipuiirt ist. Hierzu sollte »ine ehrliche Eintreibung der Steuern, dir Verpflichtung des Schatz amtes, übe, jeden Dollar Rechenschaft zu geben, und die größte Einschränkung in den Ausgaben kommen und wenn dann noch die zehn durch den Krieg verarmten Staaten wieder zum Wohlstande znrück gekehrt sind, dann glaube ich, daß binnen 25 lahren wir alle unsere Schulden be zahlt haben werden. Der Wtslen hält noch ungeheuere Reichthümer verborgen und es dürste vielleicht nöthig sein, die Gelegenheiten zu vermehren, um dieselben zu unterstützen. Während die Nation aus Rückkehr zur Baarzahlung denkt, legt der weise Ge- Nation sollte dasselbe thu». Mit Rücksicht auf das Ausland, werde ich mit den Nationen verkehren, wie das Gesetz es verlangt, daß ein Jndividuui» mit den andern unigehe» soll; ich werde die guten Bürger beschützen, gleichgültig ob sie in den Ver. Staaten oder im Auslande gebore» sind, oder wo die Flagge unseres Landes weht. Ich werde die Rechte jeder Nation respektiren und «erlange denselben Respekt sür die unsrige. Wenn antere von dieser Regel abweichen und nn» an ders gegenübertieten, könnten wir uns ge zwungen sehe», ihrem Beispiele zu folge». Ein tarnieterliegender Handel muß wieder aufgebaut werde» und jede Indu strie muß ermuthigt werde». Die junge» Leute des Landes, denen in 25 Jahren die Regierung desselben obliegen wird, müssen eig desonderes Interesse an der Auf rechterhaltung der Nattonal-Ehre haben. Schon der Gedanke, welche Stellung in ihren Tagen unsere Nation esiinehmett wird unter den Völkern der Erde, sollte sie mit National-Stolz erfüllen. Wie die öffentliche Schuld bezahlt oder die Baarzahlung aufgenommen werden Haupt ein Plan hierzu angenommen wird. Ei« gemeinsamer Entschluß, Etwas zu thun, ist besser, als verschiedene Rath schläge darüber, wie es geschehen könne. Ein G»setz betriff» dieses Gegenstandes mag vielleicht jetzt weder rathsam, noch nothwendig sein, aber es wird da« sein, wenn erst die Civil-Gesetze in allen Thei len de« Landes wiederhergestellt und der Handel in seine gewohnten Kanäle geleitet sein werden. Ich werde nach besten Kräften nur sol che zu Aemtern ernennen, welche »lesen Plan ausführen werden. Es wird mein Bestreben sein, die Gesetze in gutem Glauben durchzuführen, die Steuern einzutreiben und über dieselbe» Die geziemende Handlungsweise gegen den Urbewohner dieses Landes, den India ner, verdient die sorgfältigste Ausmerksam- Privilegien in irgend einem Staat ausge schlossen sind. Es erscheint mir wünschenswerth, daß die Frage jetzt zum Schluß gebracht werde, und ich gebe mich der Hoffnung hin, und drücke den Wunsch aus, daß die» durch die Ratifikation des 15. Artikels des Amen dement» zur Constitution geschehen möge. Zum Schiuße wünsche ich, daß im gan zen Lande Einer gegen den Andern mit Geduld und Nachsicht handle, und das, im Herzen jedes Bürger» sich der seste Ent schluß zeige, sein Theil zur Befestigung de» Glückes der Union beizutrag,». und flehen. DaS (lad in et. Der Präsident sandte am Freitag die mit so großer Spannung erwartete» Na men seiner CabinetSmitglieder ein, welche auch nach Perlauf weniger Minuten von dem Senat bestätigt wurden. Wir geben die Namen, deie» Träger bestimmt sind, die Geschicke der Nation in der nächst?» Zeit zu leiten, mit kurzen Bemerkungen in Nach stehendem» Staat«-Sekretär —'.E, B, Washburne, von Illinois. Geboren in Maine am 23, Sept. 1816. Er erlernte da« Druckrrge schäst, studirte später in der Harvard Law School und siedelte endlich nach Gaiena, Jll., über; lk Jahre lang war er Mit glled des CongreffeS und ist daher zn der Finanz Sekretär A. T. Stewart, von New Aork. Ist über 60 Jahre alt und in Irland geboren, aber seit den letz- Aork, in dessen Hasen er ohne Geld und Freunde landete. Er begann s»in» Car riere als Alisiäuscr eines Handelsgeschäf tes und ist jetzt, mit nur zwei Ausnahmen (Banderbilt und Astor), der reichste Mann D. Cor, von Ohio. Geboren im Jahre 1828 in Montreal, Canada. Er erhielt seine Ausbildung in New-Aork, zog von eines Termins repräseutirte er seinen Di strikt im Staatssenat von Ohio. Er diente im Bürgerkriege mit Auszeichnung und avancirte bis zum General-Major. In 1865 wählte ihn das 801 l als Gouvernör von Ohio.» Hoffentlich besitzt er Festigkeit genug, um das ihm anvertraute Departe ment von jeder Corruption zu säubern. Marine-Sekretär Adolf E. Borie, von Philadelphia, Pa. Herr Borie wurde im Jahre 1800 in Philadelphia geboren, graduirte bereit« im 18. Lebensjahre an der Philadelphia Universität und bereiste nach erlanglein 24. Lebensjahre mehrere Staaten Europa's, »in seine Ausbildung zu vervollkommne». Er betrieb später ein Commissionsgeschäft und erwarb sich ei» großes Vermögen. Er war früher «in Whig und stet« ein hartnäckiger Bekämpfer der Demokratie, dabei aber in seine» An sichten konservativ. KriegS-Sekrelär Gen.-Major John M. Schofie», von Ohio. Die Thaten di»s»S tapskren Corpssührers sind noch zu frisch im Gedächtniß j»d»S Z»ilungslts»r«, als daß »S nothwendig wäre, länger dabei General-Postmeister A. T. Creßwell, 18. Nov. 1828 in Port Deposit, Md. Er gradnirte in 1848 im Dickinso» College, Carlisle, Pa., und wurde 1850 in den Advokalenstand ausgenommen. Er war Mitglied der Gesetzgebung von Maryland und repräsentirte seinen Distrikt auch be Gen.-Anwalt Richter E. R. Hoare, von Massachusetts. Auch über diesen Herrn tst wenig in die Oeffentlichkeit gedrungen. Man kann nicht sagen, daß die Radi sonderlich zufrieden sind. Von ihren Lichtern glänzt vorläufig keines im Cabi net. Dasselbe ist in seiner Zusammensetz, ung durchaus konservativ und professio nelle Politiker sind gänzlich davon auSge schlössen. Sr-Prisident Johnson verließ am 4. März nm 12» Uhr Mittags mit seiner Familie das Weiße Haus. Alle Mitglieder seine« Cabinet«, mit Ausnahme von Gen. Schofield, gaben ihm das Geleite. Er bleibt der Gast des Herrn John F. Coyle während kurzer Zeit, um dann nach Ten nessee abzureisen, wo er sogleich wieder re gen Antheil an dem politischen Leben neh men wird. Seiner Abschieds-Adresse an das Volk der Ver. Staaten entnehmen wir folgenden Satz: Sicher! hätk ich bei Beginn meines Amtstermins ohne Zögern meine Macht nnconstituttonellen Plänen geliehen und mich zum Werkzeug der Consiskationen und der Unterdrückung hergegeben: so würde ich als das wahre, loyale und zu verlässige Parteihaupt anerkannt worden sein, wa« ich auch sonst gethan habe» möchte. Als Erecutiv-Beamter der Nation, nicht Willen«, den Borschlägen der Extremisten zuzustimmen, und an meine» Constitu dere« zu Tbeii ward, deren einziger Lohn sür ihre treue Anhänglichkeit an Constitu tion, Recht und Gesetz die Genugthuung ist, ihre Pflicht gethan zu haben, und das unparteiische Urtheil der Geschichte. Zum Schluß sagt er dann Folgendes, Ich bin stolz darauf, sage« zu können beim Abgange von meinem hohen Amte, daß während eines langen mühsamen, er eignißreichen Lebens, meine Handlnnge» nie durch Gewinnsucht beeinflußt waren und daß ich in aller Aufrichtigkeit die Frage stelle» darf: Wen habe ich betrogen? Wen unterdrückt oder von Wem habt ich eine Bestechung empfangen? Keine Berant wortlichkeit für Krieg od«r vergossenes Blut lastet aus mir. Meine Gedanken waren aus den Frieden gerichtet und mein Streben ging stets daraufhin, allen Streit unter meinen Landsleuten zu beseitigen Vergessen sei da« Vergangene; kehren wir zu den ersten Grundsätzen der Verfassung zurück, entfalten wir da« Banner des Va terlandes und schreibe» wir in un»ertilg baren Zeichen darauf: „Die Constitution Nicht der Eongreß, sondern das Oberbund»«g«richt der Ver. St. hat endlich e.ine Frage gelöst, welche für die Wohl fahrt de« Lande« von der höchsten Wichtig, kettist. D«S Gericht hat Goldcontracte legalisirt, d. h. es hat entschieden, daß akle geschäftlichen Verabredungen, in welchen Gold als Zahlung bestimmt ist, rechtliche Kraft haben und v»n dem Zahlungs pflichtigen wortgetreu erfüllt werden müs sen. Die Osage Indianer beabsichtigen 8 Millionen Acker Land an gewisse Eisen bahn-Gesellschaften abzutreten. Au jedem Morgen zwischen 10 und 12 Uhr ist öffentlicher Empfang im Wei- Späteste Berichte. Herr Stewart von New Jork hat die Ernennung Finanz- Sekretär dan kend abgelehnt. Es besteht neinlich aus dem Jahre 178!» her noch ein Gesetz, weiches bestimmt, daß dieses Amt nicdt in den Händen eines Mannes sein darf, der direkt oder indirekt an commerzielleii Unter nehmungen betheiligt ist oder ein Handels geschäft betreibt. So gern Herr Stewart auch die Ernennung angenommen hätte —.ein Geschäft wie das seine läßt sich nicht so leicht in einigen Tagen verkaufen, und so kam er »ach längerer Berathung mit dem Präsidenten zu obigem Entschluß. Ueber seinen Nachfolger ist noch nicht» bekannt. Im Repräsentantenhause ist das Amts daucrgesetz am Dienstag mit 14.'! gegen 10 Stimmen widerruft» worden. Bei der am Dienstag im Staate New- Hampshire stattgesundenen GouvernörS wahl siegten die Republikaner, indem Herr Stearns mit gegen 3,000 Stimmen Mehrheit zum Gouvernör erwählt wurde. Sorgt für den Reger, aber nicht für de» Deutschen. Wir theilten das Negerstimmrech!. Amendment, wie es schließlich von beiden in der letzten Nummer unseres Blattes mit. In der Fassung des Hauses hieß es, daß kein Bürger auf Grund der Rasse, Hautfarbe, Geburt, des Besitzes, Glaubens oder des früher» Sclaverei-Zustande« vom Die Worte Geburt, Belitz »nd Glauben sind schließlich gestrichen worden und dies veranlaßt die radikale Jll. Staatszeitung zu folgendem Proteste, der sicher auf gutem Grunde beruht: „Wenn vorstehender Satz zn einem Theile der Verfassung wird, so ist damit zwar bestimmt, daß niemals einem Neger, Mulatten, Chinesen, oder einem au« dem Stainmcsverbande ausgetretenen India ner auf Grnnd seiner Race, oder ter That sache, daß er früher Sklave gewesen, das Wahlrecht vorenthalten oder verkürzt wer den darf, wohl aber einem naturalistrten Bürger, weil er nicht im Lande geboren ist, oder weil er nicht einen gewissen Ber mögenbesitz hat, oder weil er nicht englisch lesen und schreibe» ka»», oder aus was immer für einem Grunde. Kurz, so Wiedas Amendmenl lautet, be kräftigt es ausdrücklich von Bundeswegen da» Recht jedes Einzelstaats, das Wahl recht von Bürger» der Vereinigte» Staa ten auf jeden Grund hin, mit einziger AnSnahmederßaccn-Abstammung (Haut farbe) vorzuenthalten, oder zu verkürzen. Bis jetzt gibt es unseres Wissens nur Einen Staat der Union (Rhode Island), in weichem eine ausdrückliche Beschränk ung des Wahlrechts natnralisirter Bürger durch da« Ersorderniß eines gewissen Ver mögensbesitzes besteht. Dort kann ein eingtborner Bürger stimmen, selbst wenn ihm nicht das Hemd auf de», Leibe gehört, ein natnralisirter Bürger aber nur, wenn er Grundeigenthum im Capitalwerthe von mindestens 134 Doll., oder im Rentwerthe von 7 Toll, besitzt. Aber daß mit Rücksicht aus diese i» Rhode Island bestehende und von diesem Staate mit Zähigkeit festgehaltene Bestim muug das Wort „Geburt" aus dem Amen dement gestrichen ist, giebt diesem letzter» grate eine sür naturalistrte Bürger so un heilvolle Bedeutung. Denn nun erscheint es als eine ausdrückliche Ermächtigung der Einzeistaaten zu solcher Beschränkung des Wahlrechts naturalistrtcr Bürger, wie sie in Rhode Island besteht. Unter diesen Umständen wird man sich'« auf deutscher Seite zweimal zu überlegen haben, ehe man die Ratifikation eines Amendments befürwortet, welches das Wahlrecht der Neger sicher stellt und das Deutsches Genie. Namentlich in der Baukunst hat sich deutsches Genie in Amerika überall Gel tung verschafft. Albert Fink, der Superin tendent der Louisvillt Eisenbahn, ehemali- Ein Modell derselben ist die Nashville. Edgefield Eisenbahnbrücke und ein Riesen werk nach demselben Modell geht soeben der Bollrndung in LouiSville entgegen, woselbst es den Ohio nach leffersonville überspannen soll. Ein Schwabe, Namens Guenterle, hat den Riesentunnel erdacht und erbaut, d»r Chicago mit frischem Wasser versorgt und jetzt ist derselbe Mau» damit beschäftigt, die Stadt Chicago die Kreuz und Ouer zu unterminiren und mit uiiterirdischen Berkehrswegen zu versehen, da der Ber kehr über der Erde so ungemein durch die unzähligen Schiffscanäle gehemmt wiid. Die Hängebrücke über den Niagara wurde von einem Deutschen erbaut. Im Staate New Aork gehen jetzt ,wei wichtige Eisenbahnstrecken der Pollendung entgegen; beide unter deutschen Bau meistern. Fritz Hellner, »in Schleswig Holsteiner, und ein erfahrener, praktischer Civil-Jngenieur, baut den Huntington Zweig der Nordwestlichen Eisenbahn und Major Falconet, ein Schweizer, rühmlichst bekannt als ungemein tüchtig im Genie fach, baut die Südwestlich» Eisenbahn von McMin,,vill» aus bi, an die Staat«, grenze. Wahrlich es fehlt dem Deutschen in Amerika nicht an geuügsamer Anerk»n nung und an großen Triumphen über die Eingeborenen und die Eingewanderten Odd Fellplj!«.— Wir bet'ichl»,, heut, und 2Ü22 starben. Der Orden zäüli24s,- 036 Mitglieder. Unterstützung erhielten 21,!i44 Mitglieder und 3011 vaterlose wnrten Z458,5!!8.48, für vaterlose Faiiii lien 8113,275.02, für Erziehung von Waise» S 1»,!>57.2k>>- Journalistik. Das „Evening Regi ster" erscheint seit Donnerstag Abend wie der, mit Herrn Burtch als Herausgeber als Lokal Editor. Das Blatt ist etwas kleiner als vorher, macht aber eine» besse ren Eindruck, da es ganz und gar mit neuer Schrift gesetzt und hübsch gedruckt ist. Wir wünschen dein unermüdlichen Unternehmer Erfolg. Die seither zwischen den Herren F. A. Crandall und I. H. Scranton bestandene GeschästSverhindung als Eigenthümer de« „Morning Repnblican" Etablissements ist seit Donnerstag ausgelöst und Hr. Scran ton alleiniger Eigenthümer des Geschäfts. I» seiner beklagt sich der Herausgeber, daß das Blatt nicht die Unlerstützuiig gefüllten hab», welche es verdient und hofft ans bessere Zeiten, Wir theilen diese Hoffnung mit ihm. Ueber die Bounty-Frage stritte» sich i» de» englische» Blättern dabier eine Anzahl Personen während der letzten Wo che. Wir sind niit einem der Einsender darin ei»ve,standen,taß es ganz unnöthig sei, die Gesetzgebung um Ernennung von Auditoren zu ersnchcn und drei Mann zu dem Behufe »ach Harrisburg zu senden. Der Clerk ter Bounty Cominissäre hat sich bereit eikiärt, einem Bürger-Committce tie Bücher zur Untersuchung zu übergeben. Eine Erklärung desselben, daß dies die letzte derartige Steuer sei, hätte die Ge müther a,ohl am schnellste» beruhigt. Die Bürger scheine» Willens, die Steuer zu bezahlen, vorausgesetzt, daß man ihnen reinen Wein einschenkt, und es steht zu hoffen, daß die Sache so schnell als mög- Seit obiges geschrieben, hören wir, daß die Sache in ein neues Stadium getreten sei, inten, man beabsichtige, beim Gericht um eine Jnjunktion (Einhaltsbefehl) nach, zusuchcn, um tie Constitutionalität tes betr. Gesetzes prüfen zu können. So gerne wir unser Geld in ter Tasche behielten, müssen wir doch gegen ein derartiges Perfahren ernstlich protestiren. Da« Geld zur Bezahlung der Bounty wurde damals vo» Kapitalisten im guten Glauben der Stadt geliehen und muß »nter allen Umständen zurückbezahlt werden. Der einzige Zweck der »euiichen Agitation war der,-eine genaue Untersuchung anzu stellen, ob die bisher erhobene Bounty sttner im Sinne des Gesetzes verwendet worden sei. Die Constitutionalität des Gesetzes prüfen, heißt einfach: den Advo kate» einen fetten Brocken zuwerfen. Erfroren. Am vergangenen Samstag Abend verließ eine ältliche Frau Namens Patterson, in der Gegend der Lackawanna Mine wohnhaft, ihr Haus, um nach einer fehlenden Knh zu suchen. Die Frau kam nicht wieder zurück und am Sonntag Morgen machten sich einige Nachbar» auf den Weg, welche sie nach längerem Suchen im Walde todt fanden. Sie war unzwei felhaft erfroren. Feuer. Sonntag Nacht gegen halb 10 Uhr entstand in dem Wirthshaus der Frau Mary Higgins in Dunmore ein Feuer, weiches das Gebäude nebst Inhalt kurzer Zelt zerstörte und das daran stoßende Hau« de« Hrn. BurnS bedeutend beschädigte. Fran Higgins tst mit SL7OO versichert, BurnS aber nicht. Am Montag Pormittag gerieth aus Anlaß eines defekten Schornstein« ein Theil des Fußbodens in dem Lokale des Hrn. Lorenz Zeidler i» Prand. ter in- Wilkesbarre. Wie es heißt, soll I. B. Stark das Wyoming Valley Haus angekauft und etwa?!ls,ooodafür bezahlt haben. Es kostete ursprünglich? 175,000. James Donnelly, Engenieur am Ply moulh Schacht No. 2, kam am Donner stag sogleich zu seinem Tode, indem der Pumpenstock ihn am Kopfe traf und densel ben spaltete.—Der Susquehanna war am Samstag wieder mit einer Eiskruste be deckt. Thomas Davis, »in Welscher, beging vorletzen Mittwoch Selbstmord, in dem er sich mit einem Pistol erschoß. Eine Erpiosio» ereignete sich letzte Woche in der Wapwallope» Pulver Mühle, wo ' durch zwei Männer getödet wurden. Der Schaden beträgt an 825,000. —Ein Sohn des Hrn. Sengselder hatte am Freitag das Unglück, von einer Carriage übersah, ren zu werden; außerdem verletzten ihn die Hufe der Pserde an der Brust und an derwärts schlimm, jedoch nicht lebensge fährlich. Man spricht vielfach davon, das Courthaus a>om Square auf die alte Gefäiigntßlotte „moven" zu wollen. Un -000 besteitten werden.----Herr g. L. Wege und brach ein Bein unterhalb dem Knie. —Eine Frau Davidge, welche im Hause des Hrn. Conrad Klippel lebte, wurde am Freitag Morgen todt in ihrem Bette gefunden. PittSton. — Ein kleines Gebäude nahe dem Hvizhof von Wear u. Co., Ei genthum de» Herrn Brandenburg, brannte vorletzten Montag nieder, nebst einem Vorrath von Milliiierpwaaren, letztere theilweise versichert. Da« Gebäude war etwa 8 300 iverth und nicht versichert. P. Polen, esner der ältesten Einwohner von PittSton, starb vorletzten Mittwoch.—ln West Pitt»ton beabsichtigt man zu Ehren der gefallenen Soldaten ein Monument zu errichten. Die L. u. T. Erpreß Conr?agnie ist eingegangen. ! Vermischt««.Di» Direktoren s,r D., ». W. Eisenbahn solle» brabftch tige». vom Montag den 5. April an die Nachtlinie wieder in Gang zu setzen. der Nacht des 18. Febr. wurde in den Store von Loundsberry u. Dun ning in Dunning eingebrochen und Waa l ren im Werthe vo» 8800 geraubt. Ein gewisser Noves ist de» Diebstahls verdäch tig und »nter 51.'.00 sür sein Erscheine» vor Gericht gestellt worden. Die Backsteinkirche ter katholischen teutschen Gemeinte dabier (Rev. Schelle) , wird soeben mit FreSco-Malereien verziert . und überhaupt renovirt; die Arbeit soll bis zum Ostersonntag fertig sein. Die Aktien tes „Pionier Bau Per , ein» in Hude Park stehen nach einjähriger Wirksamkeit in, Werthe ?on 23 Dollars und 22 2js Cents. In Folge der Anstrengungen von Comiiiissioner Roberts sind für die Liberty Schlauch Co. vo» Providence letzte Woche 400 Fuß Lederschlauch angekauft worden. Mit dem neuen Wasserwerk, einer Haken- Leiter-, sowie Schlauch Compagnie sollten die Providencer im Stande sein, jedes ge wöhnliche Feuer zu bewältigen. Nähmaschinen zn verkaufen oder zu vermiethen bei Blake u. Co., 322 Lackawanna Avenue. Scranton, Pa. Un« sere Bedingungen sind liberaler, als sie irgend Jemand sonst stellen kann. 4sS Die Fenier unserer Stadt treffen be reits Vorkehrungen, um den Jahrestag des „Schutzpatrons von Irland" durch eine öffentliche Demonstration zu seiern. Das Fest fällt dieses Jahr auf Mittwoch, derr 17. März. »a?" Von Dr. E. R. Schmidt'« „Ge schichte der Ver. Staaten" ist bei Hr». Schäfer u. Koradi in Philadelphia das Ste und New- Sork auf sein Amt erhalten. Herrn Smythes Nachfolger ist «och nicht er- Washington, 8. März. Mr. Borw, der neue Marine-Sekretär, wurde heute Morgen in der Office de«Präsidentendurch Richter Carter von der Supreme Eourt Gouv. Cor traf heute hierein und wird »och heute da« Departement de« Innern übernehmen. Der Zndrang vo« Stellefuchern zu den, Weißen Hause war heute wieder sehr groß, doch wurde» nur wenig« beim Präsidenten sorgelassen, welcher mit der Erledigung der aufgehäuften Correspontenzen und sonstiger Arbeiten beschäftigt ist. Staatssekretär Washburneerschien heute Vormittag um II Uhr im Slaats-Depar tement, wo er eine große Anzahl Besucher antraf. Um 12 Uhr wurde jedem Mitglied des Grant « Platz als erster Gtneral der Ae gekauft und zum Geschenk gemacht. Der Georgia Senat weigerte sich am Samstag, die Geschäftsordnung bei Seite zu fetzen und das Iste Amendement zur Constitution zur Abstimmung zu bringen. reten im New-Aorker Hafen 4.454 Emi granten, unter denen sich 1,075 Deutsche befanden. Mördern, vor der Supreme Court diese» Staats zur Sprache, wurde aber sür Wei tere» bis zum Ik. Marz verschoben, da sich in den dem Gericht vorgelegten Urkunden gehler eingeschlichen halten, die bi« zu jener Zeit berichtigt werden sollen. Die Vertheidiger von Brooks und Orme haStir den früheren Supreme Richter Strong noch zu ihrem Beistand« herbeigezogen. In einer Rede im Senate von Loui siana erllärte Curtis Pollard, ein Bollblu» Neger mit Füßen wie »ine Bratpfanne, daß »r gegen Ermunterung der Einwan derung sei. E« seien bereit« genug Ein wanderer hier, und wevn deren noch mehr kämen, so würde für Leute wie ihn bald kein Platz mehr sein.