Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 11, 1869, Image 2

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    Wochenblatt.
Friedrich wagaer, Hrrau»,e»er. .
«cr»nt»n, den I». Februar 18«!».
Di« Stationalschuld
vergrößert sich von Monat zu Monat und
hatte am I. Februar die Summe von
G2,SÜK,2tIS,KSB.OB erreicht; am I. Jan
betrug sie 82,540,707,201.25, was »in«
Vermehrypg von 5i5,458,466.8» für den
einen Monat Januar ersichtlich macht.
Dabei fällt »« dem Congreß aber durch
au» nicht ein, sich mit der Finanz- und
Steuerfrage zu beschäftigen; im Gegen
theil, e« sind sogar eine Anzahl Eisen
bahnprojekte unter Berathung, die, wenn
auch nur theilweise genehmigt, die Natio
nalschuld durch einen einzigen Federstrich
um 300—200 Millionen Dollars ver
mehren würden, nicht zu gedenken der
Landschenkungen (resp. Verschleuderun
gen), welche derartige Projekte gewöhnlich
einschließen.
Die Republikaner behaupten, daß die
sem Zustande nach der Einsetzung des
Gen. Grant ein« Ende gemacht werde,
, durch dt« Absetzung der von Präs. John
son ernannten korrupten demokratischen
Steuerbeamten; hoffen und harren, macht
Manchen zum Narren, und so großes
Vertrauen wir auch auf die Ehrlichkeit
unsere« zukünftigen Präsidenten fetzen, so
wenig dürft« es ihm gelingen, die beute
gierigt Meute von sich abzuschütteln, die
jetzt jtden feiner Schritte bewacht.
Zur Sou»ernör«-Arage.
Bei den beiden großen Parteien i»
dies«« Staat« fangen die aktiven Politiker
btreit« an, davon zu sprechen, wen sie als
ihren respektive» GouvernörS-Candida!
aufgestellt zu sehen wünschen.
Auf Seiten dtr Republikaner heißt es,
daßdie unliebsame» Schwierigkeit«», welche
sich jwischtn Gouv. Geary und Simon
Eameron «ntsponntn hatttn, witdtr be
s«ttigt stitn, wa« Geary'« Renomiuation
sicher machen würde. Geary scheint bei
stimm Amtsantritt vergessen zu haben,
daß er seine Nomination und stine Er
wählung in großem Maß« dem Einfluß»
de« „Winnebago Chief«" zu verdanken
hatte, und sich al« maßgebende« Ober
haupt der republikanischen Parteigänger
im Staate betrachtend, machte er sogar
d»n kühntn Vtrsuch, sich die Erwählung
zum Ber. Staaten Senator zu sichern
Darob wurde Simon Canitron böse und
grollte noch imnier fort bis zur «euliche»
Erwählung de« Hrn. John Scott von
Huntingdon, der seine Stelle al« Ver.
Staaten SenatorausschließlichdemMacht
worte Eameron'« zu verdanken hatte.
Geary sah, daß ohne Simon kein« Hülfe
für ihn kommt« könne, und Geary fügte
und schmiegte sich. Eameron ist versöhnt,
und Geary'« Renomination ist so gut wie
sicher gestellt.
Auf demokratischer Seite herrscht kein
solcher überwältigender Einfluß, wi« der
de« Eameron unter den Republikanern.
Hier hängt eine passende Auswahl viel
mehr von der Umsicht der Männer ab, die
berufen sind, die Partei in der nächsten
Staats - Convention zu repräfentire».
Mehrere Namen sind bereits in Vorschlag
gebracht worden, unter denen die von
Judge Asa Packer von Mauch Ehunk,
Gen. Geo. W. Caß von Pittsburg, Eol.
McEandleß von Philadelphia und Gen.
Hancock die hervorragendsten sind.
Insofern es persönliche Befähigung für
da« Amt betrifft, besteht eigentlich kein
Unterschied zwischen den Genannten. Die
Frage zwischen solchen Männern be
schränkt sich vielmehr auf ihre vermuth
liche Popularität unter denjenigen Klaf
sen unserer Bevölkerung, die nicht fest im
Garne der republikanischen Parteiorgan!-
sation verschlungen sind und von denen
oian deshalb erwarten darf, daß sie die
erste passende Gelegenheit benutzen, um
sich der konstitutionellen Demokratie zuzu-
Ein großer Mißstand bei solchen Au«,
wählen ist da» Vordrängen der sogenann
ten Parlor-Politiker—Leute, die gewöhn
ltch mehr dummen Eigendünkel als Kennt
niß l«r wahren Volk»stimmung besitze»;
die sich in den schönen Parlvrs der großen
Hotel« zusammensetzen, bei steifer Forma
lität einer erzwungenen Höflichkeit sich mit
Komplimenten überhäufen, bis sie in ge
genseitiger Bewunderung zu großen Män
nern anschwellen. Solche Leute verpfu
schen gewöhnlich die Berathungen von
Staats- oder National - Conventionen.
Man findet sie bei beiden Parteien; für
diejenige Parte! aber, welche gegen eine
herrschende Majorität anzukämpfen bat,
find sie natürlich am nachlheiligste». Sie
nehmen die Mäuler erstaunlich voll, allein
V»lk«sinn sympalhistrl. Bei solchen Leu
ten heißt e« immer zuerst, hat ein Mann
Bekannte genug unter len Politikern,
welche in der Convention direkt oder in
direkt vertreten sein werden, um sich die
Nomination zu sichern? Hat er Geld?
Die Frag», von welcher Seltener Oppo !
fltion man am »rst»n »rwartrn kann,
Stimm»« abzuführen? kommt ihn»» nur
s»lt»n in d»n Sinn; und »b»n so w»nig
hat bei ihnen die unumstößliche Thatsache i
Gewicht, di» sich imm»r und immer wieder l
durch die bitterste Erfahrung ungeeigneter I
Nominationen bewahrheitet, daß nämlich l
mehr durch dir Demokratie zu gewinnen s
ist von der arbeitenden Klasse und dem s
oufstrrb»nd»n Mittelstände, als d»n äilas :
senmännern und Korporationen und dt»,
» Günstlingen.
Wjr haben guten Grund zu glauben
daß diese sogenannten Parlor Politik«
bei der nächsten demokratischen Staat«
' Convention wenig oder gar keinen Ei»
. sluß haben werden, und sich deshalb ein
d Nominativ» erwarten läßt, die der Par
n tei den Sieg verheißen wird. (R. A.)
' Gnthülluugrn über die Brschwind
" lnng der Indianer.
, Neben den Steuerbetrügereie» sind di
Jndianerbetrügereien ein Hauptbestant
. theil in dem Augiasställe, welchen de
. Präsident Grant ausmisten will, Leide
scheint die zum letzterem Zwecke ron Gran
Stande zu kommen, da sich der Sena
fortwährend gegen die betreffende Bill le>
Hauses sträubt und sich eher der Idee de
Errichtung eines eigenen selbstständige,
. Indianerdepartement zuneigt.
Wie die Indianer von den Agenten be
AuStheilung der JahreSgelder, Geschenk
il. betrogen werden, ist bekannt genug
Jetzt erfährt man aber auch genau, wie st
, um ihre reservirten Ländereien, auf die ss
, sich vertragsmäßig zurückziehen, belroge,
werden. Bei dieser Art von Betrügerei«,
, wirken Indianeragenten, Eisenbahnunter
. nehmer und (das Skandalöseste voi
, Allem!) Indianerinisstonärebrüderlichzu
sammen, und diese Cliquen sind es auch
die am angestrengtesten gegen die vo,
Grant verlangte Reform wühlen.
Die Atchifon »nd Pikes Peak Eisen
bahn-Compagnie setzte ii» Senat eine,
Indianervertrag durch, in welchem ihi
gestattet wurde, 424,000 Acker Land z,
SI.2Ü per Acker von den Kickapoo In
dianern zu kaufe». Die Leavenworlh
Pawnee rind Western Eisenbahn wurdl
ermächtigt, 224,000 Acker Land von der
Delawares einzuhandeln, wie es hieß ir
öffentlicher Auktion nnd sie kaufte da<
Land denn auch für S2.ÜO den Acker
Dieses Indianerland war aber im Durch
schnitt 812 per Acker werth. Die Mis
souri River Eisenbahn erhielt durch einer
solchen Vertrag 92,000 Acker sür 52.50
welche in Wahrheit S3O per Acker wertk
waren.
Diese Verträge werden von den In
dianeragenlen verfaßt, welche, felbstver>
ständlich gegen eine reichliche Vergütung
die Handlanger der Eisenbahngesellschafteii
bei diesem Geschäfte spielen. In den Ver
trägen selbst wird gesagt, daß die In
dianer stch zu „civilisirei," wünschen, mit
um die Mittel zu diesem Zwecke auszu>
bringen, ihre Läntereien verkaufen wollen
So heißt in dem Vertrage mit de»
KickapooS - „Die Kickapoo Indianer glau
ben, daß es zu ihrer Civilisation bei>
tragen wird, wenn sie einen Theil ihre,
Ländereien verlausen;" ferner, daß Eisen
bahnen große Civilisatoren seien, ins
besondere für Indianer, und daß di«
Atchifon und Pikes Peak Bahn stch zu
diesem Ende vorzüglich eigne. Die In
dianer-Agenten bringen dann die un
wissenden Häuptlinge, welche-von Civilisa
tion keinen Begriff haben und in Wahr
heit die Eisenbahnen wie die Pest hassen,
weil dieselben ihnen das Wild verscheuchen'
dazu, dergleichen Unsinn zu unterschreiben,
und damit ist die Sache abgethan.
In dieser Weise sind nach einandei
auch die Pottowatomies, die Delawares
die Raws, die Sacs und Foxes um ihr«
werthvollen Ländereien beschwindelt wor
den. Sie alle wollten durch Eisenbahnen
„rivilistrt" werden wie die Indianer
agenten die Behörden in Washington
glauben machten. Und einige der Stämme,
wie die Crows, sind auf diese Weise auch
soweit „rivilisirt", daß ihnen fast gar kein
Land mehr übrig geblieben ist.
Vo» dem so betrügerisch redtzzirten
«auspreise haben die «ohne der Wildiliß
kaum etwas erhalte»! denn statt des
Geldes wurden ihnen einige werthlose
Kleidungsstücke und ebenso werthloser
Flitterstaat gegeben, und so blieb selbst
der armselige Preis, für den sie ihr werth
volles Land hergaben, an de» Hättden
Derer kleben, welche von den Ver. Staa
ten angestellt sind, um die Interessen der
Indianer zu überwachen.
Bei alle diesen Schwindeleien wirken,
wie gesagt, die christlichen Missionäre mit.
welche ten Indianern zugesandt werden,
>um sie ,u bekehren. Für ihren Einfluß
und den Beistand, den sie dadurch leisteten,
daß sie die Zustimmung der Indianer er
langten, sind sie mit reichen Ländereien
und Farmen belohnt woiden. Das ist »m
so infamer, da sie ihre Intriguen theil,
weise unter dem Deckmantel der Religio»
Diese weltliche» und geistliche» Schwind
ler tragen die Hauptschuld an dem jetzigen
blutigen und so überaus kostspieligen In
dianerkriege. Nur mit Widerwillen ließ
sich der Indianer ans seine» srübeien
lagdgeünden in den fernen, ferne» Weste»
und auf die ihm dort angewiesenen
Reservationen drängen. Wird er um die
letzteren beschwindelt, so bleibt ihm natür
lich nichts übrig als Krieg und Raub.
(Chic. Ab Ztg.)
Der„Velocipedist" ist der Titel eines
Nene» in New-Aork erscheinenden Jour
nals. Dasselbe wird sich mit allen aus
das neue Fuhrwerk bezüglichen Frage»
beschästigen und vorläufig monatlich er
scheinen. Herr Ehester King, Sohn unsers
frühern Gesandten in Grichenland, ist der
i Washington, 7. Feb. .Der Präsident
hat den Befehl gegeben, »aß die Leiche der
, Mrs. Snrratt der Familie übergeben
r werde, damit sie anständig begraben wer
- den könne. Bor etwa zwei Jahren wurde
. ini KriegSdepartement eine dahin gehende
k ; vo» Eongreßmitgliedern unterzeichnele
. i Petition eingereicht, ist aber verloren ge
! gangen.
j Am Mittwoch wird das Präsident
schastS-Electoral-Votum gezählt werden.
Wie man hört, will man gegen die Mit
zählung der Stimmen von Georgia und
' Louisiana Einsprache erheben, da diese
beiden Staate» nicht in Uebereinstimmung
mit dem Geiste des Reconstruktions-Ge
setzes verfahren sein sollen. Schwerlich
wird Louisiana ausgeschlossen werten kön
nen. da es in beiden Häusern des Eon>
gresses vertreten ist; anders ist es jedoch
mit Georgia, welches nur im Hause
Repräsentanten hat.
Das Projekt der Annexion der Republik
Domittica an die Ver. Staaten soll im
Eongreß sofort erneuert werden. Dasselbe
fiel am vorigen Montag im Hans mit
überwältigender Majorität durch. Seit
dem sind aber der Regierung offizielle
Thatsachen bekannt geworden, die, wie die
Befürworter der Maßregeln sagen, die
Situation gar sehr verändern. Herr
Seward hätte vor I! Monaten gerne meh-
rere Millionen Dollars für das Gebiet
! jener Republik gegeben, und jetzt wird
dieselbe gewissermaßen als Geschenk an
j geboten. Wenn vor einigen Tagen be
hauptet worden ist, daß sich die Staats
schuld der Republik San Domingo auf
mehrere Millionen Dollars belaufe, so
beruht dies auf einem Irrthum, denn die
Schuld jener Regierung beläuft sich nicht
höher, als auf circa SSUO.OO».
Washington. 8. Febr. Man glaubt
jetzt, daß eine Eongreß-Session gleich nach
dem 4. März, auch wenn sie bloß einige
Wochen dauern sollte, unerläßlich noth
wendig sei. Es liegen noch ein halbes
Dutzend wichtige Fragen, und außerdem
die Steuer- und die Zolltaris-Bills zur
Erledigung vor. die in dem kurzen Zeit
räum, welcher der gegenwärtigen Session
noch vergönnt ist. nicht mehr erledigt
werden können. Unter anderen noth
wendigen noch unerledigten Dingen be
finden sich die Revision der Naturalisation«.
Gesetze, die Transserirung des Indianer-
Bureaux, die Maßregeln, die der Eongreß
gegen die Legislatur von Georgia zu er
greife» gedenkt, die Angelegenheit des
Staats Birginien, die verschiedenen auf
die Pacificbahnen Bezug habenden Maß
regeln, vielleicht auch die Widerrufung
des Amlsdauer-Gesepes.
Jene Clique, die das Projekt der
Annectirung der Insel San Domingo an
die Ler. Staaten ausgeheckt hat, besoldet
einige auf San Domingo angestellte
Korrespondenten, welche gegen gute Be-
Zahlung berichten müssen, wie entzückt die
Haytier und Doniinicancr über jenen
Theil der Botschaft des Präsidenten Andrew
Johnson sind, der von der Annectirung
der Insel San Domiugo an die Ler.
Staaten handelt. Das Entzücken der
Haytier über den Borschlag wird aber in
Wirklichkeit gerade so groß sein, wie das
de« HäringS über den Haifisch, von den,
verschlungen zu werden ihm bevorsteht.
Wir haben schon häufig auf die un
gerechte Gesetzgebung«. Distrikt-Eintheil
ung ausmerksam gemacht, welche durch die
Republikaner in Pennsylvanien eingeführt
wurde. Wir sind im Stande, hier weitere
Beispiele dafür anzuführen.
Luzerne County hat 750 mehr Stimm
geber als Lancaster County. Trotzdem hat
Luzerne nur einen Senator und drei Re
präsentanten, während Lancaster zwei Se
natoren und vier Repräsentanten hat.
Ebenso hat bekanntlich Ehester County
drei Repräsentanten, und Montgomery
nur zwei, obwohl Montgomery mehr Tax
bezahler hat als Ehester. Die Ursache
für diese ungerechte Eintheilung ist natür
lich: Luzerne und Montgomery schicken
Demokraten in die Gesetzgebung, während
Lancaster nnd Ehester Republikaner schik
ken.—
Wie die Bewohner von Illinois zu
dem Namen „Sucker" (Sauger) gekom
inen sind, wird wohl manchem Leser räth
selhast sein. Der Name kommt daher,
weil die ersten Ansiedler, welche durch die
Prairie reiste», wenn sie der Durst über
fiel, die Locher des Lochkrebses aussuchten,
in denen sie stets frisches Wasser antrafen
und mit Hülfe des überall vorkommenden
Schilfrohrs das Wasser aus den Löchern
aufsaugten.
Ein unterseeischer Telegraph soll
jetzt zwischen Ealisornien und Ehina ge
legt werden. Eine diessällige Bill, welche
der Compagnie S Unterstützung per
Meile zusagt und bewilligt, daß amerika
nische Kriegsschiffe das Kabel legen, ist
vom bsenator Neye im Kongreß einge
reicht worden. (Nur iiiimer zu bewilligt,
ob die Scbuld um einige Hundert Millio
neu Dollars sich vermehrt oder nicht, ist
am Ende einerlei.)
ln Burlington (Wisconsin) liegt
e>» junges Mädchen, Namen« Minna
Rusch, sei, de.» 8. Jan. in einem todes
ähnlichen Starrkrämpfe. Am 24. Jan.
öffnete man ihr eine Ader und das Blut
floß ganz normal, wie bei einem völlig
gesunden Menschen. Eine Anzahl Aerzte
aus Wisconsin hat sich nach Burlington
begeben, um den fast beispiellose» Fall zu
studiren.
und Staat.
'.'Zl^DaS„Scranton Woche nbla,," er
scheint jede» Donnerstag und koste, jährlich »Z W
und halbjährlich HI.OO, im Voraus zahlbar.
Anzeigen werde» zu den festgeseßte» Preisen
angenommen. «Gewöhnliche(temporäre)Anzeige»
müsse» vorausbezahlt werden ; ilontrakiefür halb
jährliche Anzeigen je nach Ueberciii
bis sie abbestellt werden. k -
Anzeigen und Bekanntmachungen, zur Publi
kation im „Wochenblatt" bestimmt, sollten Dien
stag Bormittags eingereicht werden, um denselben
Aufnahme zu sichern. Größere Einsendungen
müssen schon Montags eingereicht und mit zehn
llentS die Linie bezahlt werden. Berichte über
allgemeine Neuigkeiten werden unentgeldlich aus-
Job-Arbeiten aller Art, in deutscher und
enalischer Sprache, werde» pünktlich und g,zt an
gefertigt. Auf diesen Zweig des Geschäftes len
ktn wir besonders die Aufmerksamkeit deutscher
Geschäftsleute, indem es unser Bestreben sein
wird, in solchen Arbeiten keiner anderen hiesigen
Druckerei nachzustehen.
Court. Der Februar-Termin der hie
sige» Mayor» Court begann am letzten
Wetter. Ein schweres Wetter, von
einigen heftigen Donnerschlägen und strö
mendem Siegen hegleite», zog vorlebten
Mittwoch Abend über uusere Stadt. Ein
alter Spruch sagt: „frühen Donner, keinen
Hunger!" »nd ein anderer: „bei Donner
im Winter, ist viel Kälte dahinter!" Wer
ist recht?
An, Donnerstag früh trat ein heftiges
Schneegestöber ein und seitdem ist die
! Witterung wieder kälter, mit gelegentlichen
! Ausnahmen.
Wir bedauern zu hören, daß der
Herausgeber des „Wächters," Herr Baur, '
letzte Woche krank war. Hoffentlich ist sein
Unwohlsein von kurzer Dauer.
Conzert. Wir machen wiederholt auf
das am nächste» Dienstag Abend (It!.) in
Washington Halle stattfindende Conzert
des berühmten Guitarrspieler» von Phi-
iadelphia, Herrn Wm. Schubert, aufmerk
sam und glauben mit dieser
allen Kunstfreunden eine Gefälligkeit zu
erweisen. Herr Schubert hat sich bereits
früher hier privatim produzirt und unge
heuren Beifall errungen. Ticket« zum
Verkauf in dieser Office.
Theater. Heute (Dvnnerstag) Abend
wird die hübsche Posse: „Lumpaci Vaga
bundus, oder: Das lüd»rliche Kl»»blatt"
in der Harmonie Club Halle zur Auffüh
rung kommen. Die Rollen sind mit gro
ßem Fleiße einstudirt und Nichts ist unter
lassen worden, um die Vorstellung zu einer
gelungenen zu machen. Eintritt per Per
so», 50 Cents. Kasseneröffnung um 7,
Anfang um 8 Uhr Abende.
Eröffnet. Die neue Wein- u»d De
likat»ssrn-Handlu»g von I. Robinson ».
Co., AIS Lackawanna Avenue, wurde ge
stern dein Publikum eröffnet. Wie schon
früher bemerkt, ist der Store einer der
hübschesten in der Avenue.
Die Firma hat mit ihrer bisher betrie
benen Wein- und Liquor-Handlung ein
allgemeines Importgeschäft verbunden, so
daß Wirthe in diese,» Lokale mit Allem
versorgt werde» können, dessen sie bedür
fen. Wir benennen hier zunächst Gläser
jeder Sorte, Korbflasche», Drahtglocken,
importirle und einheimische Weine, Liquöre
und Cigarren. An Delikatessen und ini
portirte» deutschen Früchten besitzt die
Firma ein großes Lager. Westphälische
Schinken und Zervelatwürste ruhen fried
lich nebe» ungarischen Gänsebrüsten, wäh
rend die Cincinnati Schinken und Rin
derzungen den New-Aorker Würsten und
gtpickelten Schweinezungen starke Konkur
renz machen. Holländische Häringe, Stock
fische, Anchovis, Sardellen »nd Sardinen,
Salz- und Essig-Gurken, Düsseldorfer
burger, Holländische u»d Kräuter-Käse
dürfen dabei nicht fehle», um den Vorrath
vollständig zu machen. An Früchten ,c. i
erwähnen wir: Feigen, Birnen, Pfirsiche,
Mirabelle», Traunen, Zwetschgen, Kir- >
schen, ferner: feine Gerste, Sago. Farina, ,
Hafergrütze, Suppen-Nudel», Kaffee, Thee ,
Ii» ersten vorderen Raum des Gebäu
des ist das Verkaufslokal, zunächst folgt
die Weinstube (wozu ein separater Hin
gang von der Straße aus führt), dann
die Office, Alles im feinsten und modern
sten Style eingerichtet. Ter vordere Theil
des Kellerraumes ist zum Füllen und Pak
ken bestimmt, dicht dahinter ist der Wein
keller.
Die prachtvollen neuen Schilde find
von der geübten Hand des Herrn Peter
Creter ausgeführt. Das Urtheil darüber
ist allgemein- daß sie in Entwurf und
Eleganz der Ausführung hier nicht über-
Die Firma beabsichtigt, im Lause dieses
Jahres da« an der Commercial Alley ste
hende Holzgebäude niederzureißen und ein
Waarenhau» an dessen Stelle zu errich.
tenBo ve «0!
St. Valentin's-Tag. Die soge
nannten „Valentin»«" leiten ihren Ur
sprung von dem Bischöfe Valentinus her,
welcher im 4. Jahrhunderte lebt» und sich
durch Fr»igebigk»it und Mitleid g»g»n die
A»men auszeichnete. Derselbe wurde nach
dem römischen Märtprerbuche am 14.
Febr. des Jahres 32t! hingerichtet. Uni
sein Gedächtniß zu ehren, wurde der Ge
brauch, einander „christliche Liebesbriefe"
zuzuschicken, eingeführt. Doch'ging all
mählig die fromme Bedeutung verloren,
so daß jetzt nicht mehr di»' „christliche
char las, sondtrn d»r „hridnisch» Amor"
in d»n ValkntineS di» Hauptrolle spielt
und als „loser Wicht" mit verbundenen
Augen seine Pfeile abschießt.
Der 14. Februar fällt h»u»r auf nächst»»
Sonntag.
Zur Beachtung!—Das Gesetz vom
3t). Juni 18Ü4, nebst Amendement vom
2. März 1367, macht es jeder steuer
pflichtigen Person (Geschäfts- wie Privat
leuten) zur Pflicht, am oder vor dem I.
März jedes Jahres dem Gehülss-Assessor
seines Distriktes ihr Einkommen, sowie
ein Verzeichniß der ihn ihrem Besitze be
findlichen st»u»rpflichtig»n LuruSqeg»nstän.
d» einzuberichttn. Bet »ntkrlassuiig di«f»r
Pflicht hat d»r Gkhülss Assessor das Recht,
nach Gutdünken zu besteuern, nebst einem
Zuschlage von 5(1 Prozent, und dagegen
giebt« keine Appellation.
Falsche oder betrügerische Angaben wer
den durch eine» Zuschlag von IM Prozent
geahndet.
Vermischte«.—Eine neue Station an
der L. und S. Eisenbahn ist 2j Meilen
nördlich von Pitt«ton unier de,» Namen
„Pleasant Valley" eröffnet worden.
Die katholische Bevölkerung von
Pennsylvanien wird aus 433,000 Seelen
geschäht. Dieselbe verlheilt sich wie folgl
auf die verschiedenen Diözesen i
Philadelphia 200,000
Pittsburg 118,000
' Scranton (!g,OOO
Erie 30,000
Harri« bürg 25,000
—Das 50 Fuß hohe Glockengestell, wel
che« früher neben der alten kaihol. Kirche,
Ecke ter Franklin und Sprncestraße stand,
ist von Reo. Whitty der Ltadt zum Ge
schenk gemacht und bereit« aus die Lotte
neben de», (»efängniß gebracht worden;
die städtische Glocke soll taran aufgebracht
George Lore? hat sein Eigenthum
Ecke der Franklin Avenue und Commer
cial Alley an Monie« ». Pughe für 811,-
500 verkauft.
—James Kelley, in den Walzwerken
beschäftigt, bekam am Donnerstag Abend
Krämpfe und fiel auf ein glühende« Ei -
fenstiick; ei» Auge wurde ihm gänzlich
ausgebrannt und das andere ebenfalls
beschädigt.
—Am Freitag Morgen wurde einer
von Conduklenr Gunnison's Wagen nahe
Brach Häven vom Geleif« und einen zehn
Fuß hohen Damm hinabgeworsen. Durch
den umgeworfenen Wagen gerieih ter
Wagen in Brand, doch gelang es, das
Feuer zu löschen. Eine Anzahl Personen,
darunter Galufha A. Nrow, erlitten un
bedeutende Verletzungen.
Die Verletzungen des Herrn Galusha
Grow bei dem Unfall auf der Lackawanna
u. Bloomsburg R. R. bei Brach Häven,
sind nicht erheblich. Er befand sich auf
der Reife von Harri«burq nach seiner
Heimath in Susquebanna Co. Die Car,
in welcher er saß, stürzte den Damm hinab
und durch die au« dem Dsen fallenden
Kohlen wurde ihm ein Theil der Kleider
vom Leibe gesengt.
im Verlause der letzten Woche
in Harrisburg abgehaltene Editoren-Con
ventivn verlies ohne Resultat und alle
Theilnehmer scheinen davon unbefriedigl.
Ein Man» Namens Wm. M. Sto
ke«, angeblich von WilkeSbarre, erhob am
vorletzten Samstag vor einem Aldermann
in PHUadelphia Klage gegen die Besitzer
einer Spielhölle daselbst, indem er behaup
tete, in betrunkenem Zustande von ihnen
um 52,150 beschwindelt worden zu sein.
Er sollte sich in Zukunft nie weiter von
seinem heimathlichen Dorfe entfernen, als
der Schall des Kuhhornes reicht.
Die Direktoren der Zweiten Natio
nal Bank von hier haben die Lotte von T.
F. Hunt an Lackawanna Avenue und an
den Marble Block gränzend, für 811,500
angekauft und sollen beabsichtigen, ein
großes Bankhau« darauf zu errichten.
Die Supreme Eonrt von Pennfyl
vanien hat neuerdings entschieden, daß
der Verkäufer den Kauf-Eontrakt auszu-
ist, so hat er auch diesen
Währen» Eharles Crämer in Jork,
Pa., letzte Woche auf einem Balle mit
einem Frauenzimmer Namens Schiegel
tanzte, stürzte er plötzlich nieder und starb
Capitän Joseph Metcals, der älteste
Freimaurer in den Per. Staaten, starb
am vorletzten Dienstage in Erie im !>ssten
Petitionen sind in. Umlaufe, welche
den Stadtrath bitten, eine Verordnung zu
pafsiren, um in Lackawanna Avenue einen
Abzugskanal zu bauen. Die Kosten habe»
natürlich die Grundeigentümer an jener
Straße allein zu tragen.
VO' Nähmafchinen zu verkaufen
oder zu veriiiielhei, bei Blake u. Co., 322
Lackawanna Avenue. Scranton, Pa. Un
sere Bedingungen sind liberaler, als sie
Irgend Jemand sonst stellen kann, -ls!»
Der 26. Mai, der Tag der Ein
reibung des Mexikanischen Denkmals,
»erspricht für die Bürger HarriSburg'S
!in glorreicher und imposanter Tag zu
verden. Wie wir hören, haben die ver-
delphia.New.Aork, Williamsport, Carlisle,
Aork, Lancaster, Columbia, sowie das
Militär des Staates bereits zugesagt, bei
zuwohnen.
Die Schiffbarmachung des
quehanna war ein schon längst gehegter
Wunsch der Bürger von Harrisburg iind
der längs dieses schönen Stromes liegen
den Städte. Ter Plan, dtnselben schiff
bar zu machen, scheint wirklich zu einem
Endresultat zu kommen, denn wie wir
hören, sind mehrere einflußreiche Bürger
von hier daran. Bittschriften zu diesem
Zwecke an den Eongrcß zu senden. Es
werden zehn Millionen Dollars verlangt,
um das gewünschte Ziel zu erreichen. Die
auf dem Susquehanna zu fahrenden
Dampfschiffe solle» bis nach Sunbury
oder Northumberland laufen. Die Sache
ist natürlich noch im Werden, hoffen
wollen wir aber, daß es ehe lange zu einer
Realität komm.» wird.
Man schätzt den Ertrag der Welsch.
Korn-Ernte in Pennsylvanien während des
verflossene» Jahres auf 31.K75.a00 Bu
schel, was ein Mehrertrag von 1,219,000
Büscheln gegen das vorausgegangene
Jahr ist.
Geo. S. Twiichell, jr., erhielt vor
letzten Samstag sein Straferkenntniß, nach
dem zuvor der Antrag auf einen neuen
Prozeß vom Gerichte zurückgewiesen war.
Das Urtheil lautete auf Todesstrafe. Da
der Verurtheilte einer wohlhabenden, ein
flußreichen Familie angehört, werten alle
Mittel in Bewegung gesetzt, um vom Gou
vernör Begnadigung zu erlangen. Es
bleibt nun zu sehe», ob Hr. Geary wagen
einen Verbrecher zu begnadigen, des
sen Schuld so klar erwiesen ist, und der für
seine ruchlose That ganz und gar keine
Entschuldigung vorbringen kann.
Aus der Kohlen Statistik vom letzten
Jahre, welche das „Miners Journal"
vorige Woche veröffentlichte, machen wir
folgende Auszüge: Bis zum Jahre IBLI
stand Schuylkill an der Spitze der ver
schiedenen Kohlen Regionen; in genann
tem Jahre gewann aber die Wyoming
Region (Luzerne Connty) zum ersten Mal
das Uebergewicht. Dann standen sich
Schuylkill und Wyoming mehrere Jahre
ziemlich gleich bis IBKL, von welcher Zeit
an Wyoming stark gewonnen hat, so daß
es letztes Jahr über ITonnen
Kohle» mehr schickte als Schuylkill.
Tie Demokratische Staat« Con
vention sollte eigentlich ani 4. Marz d. I.
stattfinden, vermuthlich wird sie aber auf
«ine spätere Zelt verschoben werden.
Am 27. Januar brannte in Beth
Muhle ab. Dieselbe wurde im Jahre
17.', l von den Herrenbulern gebaut, zu
einer Zeit, wo Penttsylvanien noch eine
Provinz Großbrittaniens wur. Ter Ver
lust beträgt etwa S2V.OVO.
General Hancock soll sich geweigert
haben, eine Nominativ» sür Gouverneur
von Pennsylvanien anzunehmen. Er will
sich nicht in die Politik seines Staates
mische», so lange er in der Armee dient.
Die nächste republikanische Staats
Convention von Pciiusylvanie» wird am
23. Juni in Philadelphia abgehalten w.r
den.
Die Pennsylvania Kohlen Coinpag
nie wird Ii» Frühjahre einen neuen Vre?
cher an der Roaring Brook, zwischen No.
7 und No. L errichten.
Notare. Die Herren H. (5. Smith
in Wilkesbarre, M. W. Millard i» Shick
shlnn? D. Newton in Nichol
— Der Nijährige John Jones halte
das Unglück, in einen Kohle»,chacht der
Hamptvn Mine aus einer Hohe von I8!>
Fȧ zu sallen, was seinen augenblicklichen
Tod zur Folge hatte.
Unter dem Namen „Washington
Garde" soll hier eine Militär-Compagnie
gegründet und I. Hawley als Capitän
ernannt worden sein.
»-L- Wer billiges und gute» Weizen
mehl kausen will, den »erweist» wir aus
die Anzeige des Herrn Phinnep.
Wilkesbarre.—Ein Man» Namens
Thomas McCormick tödtete in der Freitag
Nacht nahe Kingston seinen Pater. Der
Mörder wurde ani Samstag hier festge
setzt. An, letzten Sonntag wurde der
neue Pastor der ev.-luih. Gemeinde, Rev.
in sein Amt eingesetzt. Der
deutscht Banverein No. 2 hat jetzt ISVO
Aktien gezeichnet und organisirte sich am
vorletzte» Freitag durch die Wahl folgen,
der Beamten: Präsident, g, Hüne; Lize-
Präsident, Anton Helfrich; Schatzmeister.
L. Landmesser; Sekretär, F. Smith; Di
rektoren, Jakob Falk. H. Rhode. Jona«
Long. Gustav Hahn. Jos. Schilling. Fr.
Liem, C. Brahl, PH. Benker, Jos. Kraft.
Dit trstt Einzahlung fand gestern Abend
Statt.—
Nach der „Wilkesbarre Union" sind
dort verschiedene Stores, zum ersten Male
seit vielen Jahren, zu vermlethen, weil
die Eigenthümer übertriebene Renten ver
langen.
Der SuSquehanna bti WilktSbarrt
ist durch Eis blockirt.
Drr große Maskenball dtS WilktSbarrr
„Männrrchvrs" fand lttzten Montag in
Schlümbach« National Halle Statt.—Aus
der kalte», trübe» Winternacht nach dem
Maskenball des Männerchors! einen
größeren Contrast kann man sich kaum
dtttken. Draußen eint kalte schneeige Luft,
in der die düstern Gasflammen flackern
und zittern; im Innern der National
Halle eine von Parfümen durchduftete,
warme Atmospbärt, das brilliantt Licht
der viele» Gasflammen, welche die glän
zenden Stoffe, da« Gold und Silber der
Masken, die reichste» Atlas- und Seiden
zeuge, den Sammet, die echten und un
echte» Diamanlen, Perlen und anderen
Schmuck in ihrem rechte» Lichte strahlen
lassen. Ein Stückchen des alten geenmär
chens, ein Kapitel aus Tausend und einer
Nacht entwickelte sich Montag Abend vor
den Besuchern dieses BalltS, d»r zu dtn
ersten und gelungenste» Maskerade» von
Auf dem Tanzflur herrschte ein heiteres
Lebe»; Hunderte von Masken tanzten
nach den Klänge» der unter Rieg's Lei
tung stehenden Kapelle. Die bunten Bil
der, die fast jeder größere Maskenball bi«.
tet, zeigten sich auch hier, aber hellfarbiger
und glänzender als gewöhnlich.
Trotz der Ueberfüllung der Halle verlief
der Ball zur größten Zufriedenheit der
Besucher u»d endete erst früh am Mor
gen. G.
(Wir wollen hier noch hinzufügen, daß
die Dekorationen von Hrn. Görlich aus
führt waren; die übrigen Arrangements
aber zum größten Theile von Major A.
v. Schlümbach, unter Mitwirkung des
Herrn Schräge u. A.. zur allgemeinen
Zufriedenheit getroffen tvurden. Red).
Die Vereinigten Staaten Supreme
Court entschied, daß der Staat Oregon
seinem Gesetze gemäß da» Recht habe, die
Bezahlung den Staats-Stener» in Gold
zu verlangen.
John C. Breckinrldge ist in Balt«.
Der Senat von Georgia hat mit
gegen 13 Stimmen den Antrag »er
worfeii. wonach er sich der Entscheidung
»er Gerichte betreffs der Wählbarkeit der
Neger unlerwerftn soll.
Da» Comite für Mittel und Wege
hat den Mr. Schenk authorisirt, »ine
Resolution zu berichten, wonach die Bonds
in Gold bezahlt werden müssen, wenn
nicht Gesetze dies anders bestimmen.
i Die West-Virginia Legislatur wählte
den Gouverneur Boreman zum Der. St.
Senator.
Hr. Robinson von New-lork hat in,
congressionellen Unterhause den Antrag
gestellt, den Gehalt des Präsidenten von
825.V00 auf «IIW.VW pro Jahr zu er
höhen und der Wittwe Lincoln's 57L,»00
zu schenke». (Es geht ja aus der Tasche
de» Volkes, nicht aus der der congressionellen
In Fayette Co., Int., sind Kreide
felsen entdeckt worden.
Die Bill, wodurch Omaha zur Haup- !
stadt von Nebraska gemacht wird, ist zum
Gesetz geworden.
In Lancaster, Pa., ist ein Verleger
deutschin Wörterbuches beschäftigt.
In der Kentucky Legislatur werden
Verlangt wird:
Ein intelligenter Junge von 14—15
Jahren kann sogleich Beschäftigung in
dieser Druckerei erballen. Er muß aut
deutsch lesen können.
Eine Frauenrechts-National-Con
ventia» versammelte sich am vorletzten
Dienstag in Washington; 60
neu waren anwesend. Senator Pomeroy
von Kansas rief die Convention zur Ord
nung und hielt eine Rede. Mebrere De
legaten erhoben gegen den Theil des Ge
betes von Rev. Dr. Gray Einwendung
i» welchem derselbe den biblischen Text ein.
flocht, „daß die Frau au» der Nippe des
Mannes erschaffen worden sei, während
doch die Weltgeschichte und die Bibel de»
Beweis liesern. daß die Frau auf der glei
che,, Stufe mit dem Manne stehe. (Un
sinn.) Lukretia Mvtt wurde als Präsicen- *
tin erwählt.
Am Mittwoch ging es hoch her in dieser
Convention der Unterröcke. Weiße und
schwarze Damen und auch einige Weiber
recktsmänner betheiligten sich an den Per-
Handlungen. Die Zungen bewegten sich
mächtig. Ein Antrag, das Stimmrecht auf
die Intelligenz zu basiren. wurde nach lau
ger Debatte für eine Gewaltanmaßung
erklärt und schließlich beschlossen, daß es
ein Hauptzweck der Bewegung sein müsse,
die Ehe- und Familien-Verhältnisse mit
wtiteren Schutzmauern zu umgeben.
Am Donnerstag nahm die Convention
Beschlüsse an, welche erklärt», daß Frauen
sowohl wie Sieger zum Congreß wählbar
sein und die Frauen denselben Lohn erhal
ten sollen, wie die Männer. Eine Adresse
soll an das Land erlassen werden.
Vom Ausland.
> London, 3. Febr. Bon Athen ist so
eben eine Depesche eingetroffen, welche die
! unerwartete Nachricht bringt, daß da«
! griechische Ministerium sich geweigert hat,
das Protokoll der Pariser Conserenz zu
unterzeichnen, und daß die Minister dem
Könige ihre Resignation eingereicht haben.
Paris, ü. Febr. Marqui« Moustier,
früher Minister de« Auswärtigen, starb
Madrid, 2. geb. Man glaubt, daß
Prim, Serrano und River» da« in Bor
schlag gebrachte Direktorium bilden wer
den. Alle Gegner der Monarchie stützen
ihre Hoffnungen auf die Feststellung des
Bestandes de« Direktoriums. Cine Armee
von !»Wt> Mann segelte letzte Woche nach
Madrid, 7. Febr. Der Name des Prin
zen Girgenti, Schwiegersohn der Königin
Jsabella, ist von der spanischen Armee
liste gestrichen worden. Die Carlisten sind
sehr thätig »nd es sind Anzeichen vor
handen, daß sie sich bemühen eine In
slirrection hervorzurufen, welche jeden
Augenblick ausbrechen kann. Es heißt,
daß der 11. Februar von ihnen zu einer
neuen Demonstration gegen die provi
sorische Negierung erkoren ist.
Der Papst hat den in die Tortes
wählte» Prälaten verboten, ihre Sitze i»
der Versammlung einzunehmen.
Der Entwurf zu einer neuen Constitu
tion, welcher den Cortes vorgelegt werden
soll, schafft die Sklaverei überall in
Spanischen Lande» ab.
Madrid, 8. Febr. Aufregende Gerücht»
sind betreffs der Bewegungen der Carlisten
in Umlauf gesetzt worden Nach dem einen
Gerücht sollen die Carlisten Santonia in
der Provinz Santander angegriffen haben,
aber nach einem hitzigen Gefecht geschlagen
worden sein.
London, L.'Febr. Die Nachrichten von
Athen sind widersprechend. Die letzten
Depeschen erwähnen, daß e« Lalmi« ge
lungen sei, ein Cabinet zu bilden, und
daß der Frieden gesichert sei.
Lissabon, 8. Feb. Der Postdampfer von
R>o Janeiro ist heute hier eingetroffen.
Den letzten Nachrichten vom Kriegs
schauplatz in Paraguay zufolge haben die
Alliirten dem Präsidenten Lopez einen
Waffenstillstand angeboten, um Unter.
Handlungen betreff« de« Abschlüsse« des
Friedens zu eröffnen.
Unter den I«raeliten jenseit« der
preußischen Grenze in Litthauen und
Polen nimmt der Nothstand, der Nahrung«,
und Ernährungsmangel auf ganz er
schreckliche Weise zu. In den meisteu
Städten, deren Kern der Bevölkerung
Israeliten bilden, sind bereit« Hunderte
dem Hunger und der dadurch entstandenen
typhösen Krankheit erlegen. Sin in Memel
bestehende« Unlerstützung«committe« für
die Israeliten dieser Hegenden, dessen
Vorsitzender der dortige israelitische Pre
diger Dr. Rülf und dessen Schatzmeister
der Chef der sehr geachtete» Handeltfirma
I. Hirsch u. Co. ist, kann nur wenig zur
Linderung der Noth beitragen, da ihm die
Gaben nur sehr spärlich zufließen. Selbst-
Hilfe ist bei der auf jede Weife au«--
gesogenen israelitischen Bevölkerung ejm
Ding der Unmöglichkeit. Wenn da nichts
schleunige und nachdrückliche Hilfe vom
Die Hamburger Zeltung, „Frei
schüß" bringt in ihren Spalten ein hüb
sches Bild vom Staate lowa. Sie sagt,
der Staat lowa ist außerordentlich frucht
bar und ein fleißiger Farmer kqnn e«
dort zu elwa« bringen. Allen denen, die
nur »ach Gewinn und Reichthum trachten,
rathe» wir: „Gehet «ach lowa." Aber
das Leben zu genießen, ist nach dem dort
herrschenden Maine-Gefetze ein verbre
chen. Jeder Bürger steht unter Aufsicht;
selbst in seinen vier Pfählen darf er nicht
wagen, auf da« Wohl seiner Lieben in der
alten Heimath anzustoßen, darum meidet
jene« Land und gebt »ach Missouri unb
Illinois.