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Da» Morgenroth färbte mit schmalen Ztreisen den Horizont, als die Reveille >ie Schlafenden emporschreckte. Die einzelnen Regimenter formirten sich, »aS Schmettern der Hörner, das Rasseln »er Trommeln und die Kommandorufe challten untermischt mit dem Klirren der Waffen und dem Wiehern der Rosse durch >ie Gegend, die Kolonnen setzten sich in Bewegung. Vor ihnen lag der Engpaß von Gol enölse. Langsam und vorsichtig rückte dieAvant-- >arde vor, es stand zu erwarten, daß dieser vichtige Punkt vom Feinde besetzt war, daß r durch Ströme Blutes erkauft »verde» nußte. Aber nur hier und da zeigte» sich ein zelne Reiter der Windischgrätz Dragoner, ie warfen beim Anblick der vordringenden Preußen ihre Pferde Hern», und verschwän de» gleich darauf im Gebüsch. Der Paß war unbesetzt, die Avantgarde ückte auf der Straße »ach Trautenau vor. „Ich muß gestehen, dieses Austauchen >t»d Verschwinden ist mir unheimlich," lvandtc Georg sich zu dem Hauptmann, )er neben ihm ritt, „mir wäre es lieber, I renn der Tanz seine» Ansang nähme, damit wir wüßte», was wir zu erwarte» laben." „Geduld," erwiderte der Hauptmann, .nach meiner Ansicht müssen wir noch »eute ans den Feind stoßen, der uns vor lussichtlich i» einer Stellung erwartet, welche uns große Opfer kosten wird. Sieh ?ert, scheint es nicht, als ob die Patrouillen Ii der Tiese verschwänden?" „Allerdings und ich glaube, daß wir uns !i»em Bergkessel nähern." Ein Dragoner sprengte an der Batterie »orbei, er brachte ven der Avantgarde die Meldnng, daß man vor einem Bergkessel angelangt sei, in dessen Grunde die Stadt Trautenau liege. Wenige Minuten später folgte ein zwei ter mit der Nachricht, daß man an der Brücke, welche über den Anpafluß in die Stadt führe, feindliche Kavallerie bemerkt habe. „Vorwärts!" lautete das Commando, „no die Avantgarde stieg in den Kessel hinab. Umgeben von steilen, bewaldeten Berg- Höhen von demAupastuß durchschnitten lag ras Städtchen so ruhig und friedlich vor den Blicken der Anrückenden, daß Niemand an eine Besetzung desselben durch den Feind glauben konnte. Aber ein schaifeS Auge entdeckte dennoch oben asif den Höhen die weißen Punkte zwischen dem Grün, eS waren die Unifor men der Oesterreich». Die Avantgarde fand die Brücke gesperrt —die Pioniere beseitigten ohne Schwierig keit die schlecht gebaute Barrikade. Ter General von Bonin schickte einigt Compagnie» um die StaN herum, die Jäger und Füsiliere durchsuchten die Hei ken und Gärten und drangen auf ver schiedenen Seiten vorsichtig i» die Gassen ein. Erst jetzt erschienen die Behörden, an ihrer Spitze der Oberbürgermeister, der in diesem Augenblicke schwerlich ahnte, welche Veranlwortung ihm wenige Stunden spä ter aufgebürdet werden sollte. Sie versicherten, daß kein österreichischer Soldat sich iu der Stadt befinde, daß die Einwohner den Preußen freundlich ge sinnt seien. Den Karabiner in der Faust, den La bel am Handgelenk, sprengten zwei Schwa dronen der lithauischen Dragoner im Trabe durch die Gassen aus den Ning und von hier an der entgegengesetzten Seite wieder hinaus. In geschlossenen Kolonnen rückte die Infanterie nach, während die Jäger sich in die Nebenstraßen vertheilten und die Artillerie ihre Geschütze zur Vertheidi gung ausstellte. Da, die Infanterie war kaum auf dem Marktplatz augekommen, knatterte« plötz lich hier und dort; an den Fenstern er scheinen österreichische Soldaten, ihre Kn zeln strecken die arglosen Preußen nieder. „Perrath!" schallt der Ruf, im Nu ha ben die Tirailleurzüge sich formirt, die er bitterten Preußen erbrechen die Thüren lind cringen in die Häuser ein. Aber auch draußen, hinter der Stadt, hat der Kampf begonnen, Generallieule »ant von Gablenz hatte seine Artillerie Nif dem Kapellenberge auffahren lassen. Vernichtend sausen die Granaten, un terstützt durch das sichere Gewehrseuer der österreichischen Jäger, in die Reihen der preußischen Infanterie, die in dem ho len Korne sich deckend mulhig und ent „Jetzt gilt es auf Tod und Leben I" ief der Hauptmann von Werner, „vor värtS Kinder, wir wollen ihnen zeigen, vas die preußische Artillerie werth Ist." Die Batterie rasselte durch die Stadt; inbekümmert um das Gewehrseuer rechts and links, vor und hinter ihr, hielt sie nur >as eine Ziel im Auge, den Kapellenberg u säubern. Aber schon waren die litthauischen Dragoner der bedrängten Infanterie zu pilfe geeilt. Mit donnerndem Hnrrah Wersen sie sich >us das berühmte Regiment der Windisch zrätz - Dragoner, das mit bewunde 'ungSwerther Bravour den Anprall auS >ält. Das Infanterie Regiment Nr. 41, Kronprinz, fällt die Bajonette und rückt zegen die verdcrbenspcicnden Batterien in, die auf dem Kapellenberge in sicherer Deckung stehen. Der Hauptmann von Werner, gedeckt >urch eine Compagnie Füsiliere, führte eine Batterie im Sturmschritt die Höhe Man, welche dem Kapellenberge gegen überliegt. Ein Kugelregen überschüttete sie, die )raven Füsiliere wankten nicht. 5e das Gebüsch, während die Kanoniere die Geschütze auffuhren. Ein stolzes, erhebendes Gefühl bemäch tigte sich Aller, als der erste Granatschuß n die österreichischen Batterien hinein uhr und ein tausendstimmiges „Hurrah" der stürmenden Infanterie diese unerwar tele Hilfe begrüßte. Verwirrt, zur Hälfte vernichtet, began gen dieOesterreicher sichzurückzuziehen; da stiegen auf der entgegengesetzten Seite aeue Schaaken hinan, um die siegreichen Preußen zurückzuwerfen. Aber die Sieger halten Stand, ihr Schnellfeuer schmettert die Feinde reihen lveise nieder, in den Haufen der Flüchten den prasseln die Granaten. Der Kapellenberg ist genommen, aber das Gefecht noch lange nicht entschieden. Unten an der Anpa, an den Höhenzü zen ringsum wüthet noch der Kamps, die ssterreichische Artillerie hat ihre Ausstel lung vortrefflich gewählt. Sie feuert so ruhig und sicher, daß es keinem Zweifel unterliegen kann, daß alle Distanzen vor Beginn des Kampfes be rechnet worden sind. Kaltenhofs ist genommen, Hohenbrück wird erstürmt. Schon dringen auf allen Punkten die Preußen siegreich vor, als abermals ein mörderisches Geschützseuer sie zwingt, Halt zu machen. Aber hier hilft kein Zögern und Zau bern, mit TodcS»i»th rücken sie im Sturm schritt weiter gegen die Feuerschlünde, neue Jnsanterikinasstn, begleitet von öster reichische» Kürassiere», werfen sich ihnen entgegen, »nl gefälltem Bajonnet stürme» die Ostpreußen gegen sie an. Mann ge gen Mann entbrennt der Kampf, etn ent setzliches Handgemenge, in welchem Kol ben und Bajonett die mörderische Arbeil verrichten, aber die Preußen wanken nicht. Da endlich zieht der Feind sich zurück, das Schnellfeuer der Zündnadelgewehre mäht sie nieder, wie die Sense die Korn ähren, das erste Armeecorps unier Ge neral von Bonin hat den Sieg errungen. Aber Äenerallieutenant Gablenz halte noch eine Reserve, zwei Brigaden, welche noch nicht im Geftcht gewesen waren. Die Preußen dagegen waren erschöpft, ihre Regimenter zerstreut und ihre Artil lerie nur an einzelnen Punkten gedickt. Persönlich führte Gablenz seine neuen Truppe» gegen die Sieger vor, die Ueber macht der österreichischen Artillerie, welche die Preußen mit einem unausgesetzten Granathagel überschüttet, muß dieses Ge fecht entscheiden. Auf allen Punkten rücken die Oesterrei ch« wieder vor, es ist unmöglich, ihnen Stand zu halten. Hier und da wirst das verheerende Feuer der Preußen den Feind zurück, aber es ist ein entsetzliches Aufopfern der Men fchen, der Befehl zum Rückzüge wird gege ben, langsam räumen die Preußen das Schlachtfeld. Beim Beginn des Kampfes in Trauten» au hatte Theodor den Befehl erhalten, mit einem Zuge der Compagnie die feind iichen Schützen aus den Häusern zu ver treiben. Dieser Auftrag führte ihn in das Haus des GasthrfbesitzerS Stark. Da gegen diesen Mann sehr ernste Ver oachtSgründe vorlagen, so verhaftete ihn Theodor und ließ ihn dnrch einige seiner Seute fortführen. Eine genaue Durchsuchung des Gast hofes war »m so dringender geboten, als gerade aus den Fenstern dieses Hauses wohl die meisten Schüsse gefallen waren. Die Soldaten fanden die Treppe besetzt: sechs österreichische Jäger hatten sich oben aufgestellt, ihre Schüsse streckten drei Füsi liere nieder. „Hinauf!" befahl Theodor, und mit dem Legen in der Faust stürmte er seinen Leu ten voran. Eine Kngel streifte seinen Helm, im nächsten Augenblick durchbohrte sein Degen die Brust des Schützen. Der Unteroffizier Tümpel focht an fei ner Seite, er schlug mit dem Kolben zwei Jäger nieder, während Theodor den Vier len schwer verwundete. Erst jetzt ergaben sich die beiden andern; die Frage Theodors, ob sich noch einige ihrer Kameraden im Hanse befänden, ver neinten sie. „Gnade Euch Golt, wenn Ihr uns be lügt!" donnerte Tümpel. „Die Art Eurer Kriegführung kann uns wahrhaftig kein vertrauen einflößen." Theodor befahl seinen Leuten, in die Zimmer einzudringen, sie zu durchsuchen und sich alsdann in der Gaststube zu ver- Er selbst blieb an der Treppe zurück, um sie zu bewachen. Da wurde in seiner Nähe eine Thür geöffnet, ein schöner Franen kopf blickte rasch hindurch. Theodor war überrascht, er.konnte sich nicht täuschen, diese Dame war Frau Turnstedt. Was hatte sie hier zu schaffen? Der Weg nach Prag führte nicht durch Trau tenau, zudem hatte sie schon vor mehreren Tagen die Grenze passirt, und doch war sie heute nur eine Tagereise von ihr ent fernt. Der Verdacht, den er gegen sie hegte, machte sich wieder geltend, Theodor konnte ihn nicht zurückweisen, er mußte ihn, Folge geben. Nasch entschlossen trat er in das Zimmer. Frau Turnstedt empfing ihn ohne ein Zeichen von Furcht oder Bestürzung. „Ich wünsche Ihnen Glück zu diesem Siege," sagte sie mit demselben Lächeln, mit welchem sie den Hauptmann geködert hatte. „Zu diesem Siege?" erwiderte Theodor kurz angebunden. „Noch ist er nicht er rungen, und ich fürchte, Sie wünschen nicht, daß wir ihn erringen." „Oesterreich ist mein Vaterland," sagte Fran Turnstedt ausweichend, „und ich wäre eine schlechte Patriotin, wenn ich dem Feinde den Sieg wünschen sollte." „Sie weichen mir aus, Madame, Sie verbergen Ihre wahren Absichten hinter geläufigen Redensarten, die mich nicht täuschen können." Von den Lippen der Wittwe verschwand das Lächeln, es wich einem trotzigen, fast feindseligen Ausdruck. „Ich habe Ihnen nichts zu verbergen, noch zu gestehen," erwiderte sie kalt. „Darüber denke ich anders, Madame. Sie haben vor mehreren Tagen unsere Vorposten pasfirt und dabei eine Reise nach Prag vorgeschützt, heute weilen Sie noch hier und die Umstände —" „Herr Lieutenant, ich muß mir mit Entschiedenheit solche Bemerkungen ver bitten. Meine Legitimation b-t dem Befehlshaber der Vorposten genügt, und wenn triftige Gründe mich nöthigten. N 0.3. «eine Reise zu unterbrechen, so glaube ch, darüber Ihnen keine Rechenschaft zu chulden." „Triftige Gründe?" „Allerdings. Schon die Unannehmlich' eiten und Gefahren, die mit einer Reise >urch —" „Madame, Sie kannten und mußten »ieselben voraussehen, dieser Grund recht ertigt Sie nicht." Ein ironischer Zug glitt über da» We icht der schönen Frau, sie warf ihrer Toch er, welche sichtbar geängstigt sich erhoben 'atte, einen beruhigenden Blick zu. „Und wenn ich verpflichtet wäre, über >ie Gründe der Unterbrechung meiner Heise und mein Verweilen in dieser Stadt Ziechenschast abzulegen, hätte doch wohl nur der preußische General das Recht, sie >u verlangen," erwiderte sie. „Wollen Sie aber auf Ihre eigene Gefahr »inen Ge waltfchritt gegen mich wagen, so kann ich freilich mich der Gewalt nicht widersetzen." Die Ruhe und Sicherheit in dem gan zen Wesen der Wittwe machten Theodor stutzig. Frau Turnstedt mußte das bemer ken, sie erkannte den Vortheil, den sie da vurch über ihn gewann. „Sie werden begreifen, daß ich, so lange »er Kampf in der Nähe dieser Stadt wn° >het, die Stadt nicht verlassen kann," fuhr ?e mit Gemessenheit fort, „es wird Ihnen ilfo ein Leichtes sein, mich nach beendetem Vefecht zur Rede zu stellen, wenn da« in Zhrer Absicht liegt." „Sie geben mir Ihr Ehrenwort darauf, n diesem Haus« zu bleiben?" fragte Theo ?or, dessen Mißtrauen noch nicht geschwächt var und der nur deßhalb den Gedanken ,n eine sofortige Verhaftung falle» ließ, veil er nicht wußte, wohin er die Dame ühren lassen sollte. »Ich gebe es Ihnen," erwiderte die Wittwe ruhig, „und nicht nur das, ich elbst werde den commandirenden General lach beendetem Kämpft aufsuchen, um mich inter feinen Schutz zu stellen." Der Lärm, der aus dem Erdgeschoß herausdrang, bewies dem Offizier, daß eine Leute ihn suchten, die Forderungen >e» Augenblicks erlaubten ihm nicht, län icr zu verweilen. Entschlossen, die gemach en Entdeckungen so bald als möglich sei len Vorgesetzten mitzutheilen und über eugt, daß sein Verdacht und sein Miß rauen ihn nicht irre führten, »erließ er >en Gasthof, um zu seiner Compagnie zn ückzukehren. Aber in dein Gewühl des Kampfes, in >iesem Hin- und Herwogen, vergaß Theo sor bald die schöne Wittwe und als die »reußische Armee sich gegen Abend durch trautenau zurückzog und nun abermals >us den Fenstern des Gasthofe« einzelne Schüsse sielen, da blieb den Flüchtenden eine Zeit, nachzuholen, was sie am Mer zen versäumt hatten. 0. Kapitel. Vor dem Paß von Goldenölse flackerten >n diesem Abend wiederum die Bivouak 'euer der Preußen, da« Armeecorp« hatte di« hierher zurückweichen müssen. Da fehlte Mancher, der am Morgen »och frisch und heiter gewesen war, aber am die Ueberlebenden hatte da« Band der Zreundschast flch enger geschlungen. „Bomben und Granaten, hätten wir nur einige Regimenter mehr gehabt," »rummte der Hauptmann von Werner nißmnthig, „wir würden die eroberte Stellung behauptet haben." „Na, nur guten Muth," erwiderte Beorg, „wir haben da« Unsrigr, gethan, »nd ich denke, wir dürfen mit Stolz aus diesen Tag zurückblicken. Standen doch ichtundzwanzig Bataillone der Oesterrei reicher fünfzehn preußischen gegenüber und ?e haben nicht einmal einen Munition« vage», geschweige denn eine Fahne er obert. Wären sie nicht so hart mitgenom men worden, so würden sie un« jetzt nicht n Ruhe lassen, und morgen kommt auch wieder ein Tag." „Da werden wir die Scharte au«wetzen," nahm ein Ulanenoffizier das Wort. „Ge neral von Bonin hat dem Commandeur tt« Gardecorp«, welche« bei Eypel steht, di« Ereignisse mitgetheilt, wir werden morgen vrr«int mit der Garde fechten." „Dann sollen die Span« da»oufli«g«n," bemerkte der Wachtmeister. „Himmeldon nerwetter, wenn wir noch einmal in das Nest hineinkommen, müssen wir gründlich aufräumen. Mit Steinen und siedendem Wasser, mit heißem Oel und mit Gift ist gekämpft worden." „ES wird Manche« übertrieben, lieber Freund," fiel der Hauptmann ihm kopf schüttelnd in « Wort; „wer kann in sol chen Stunden der Erbitterung und der Aufregung sofort das Wahre heraussin den und die Thatsachen feststellen?" ~E« sind Scheußlichkeiten vorgefallen," sagte Hermann, „ich, der ich mich bei den verwundeten befand, kann e« bezeugen.