HcrNnto« MockenblM. 3. Zahrganq. Dr. F. B ödem an, Office-Stn.iden, Morgens von B—!> Nachmittags „ Ii AbendS „ Dr. Cantill Krejc!, Arzt, Wundarzt n. Geburtshelfer, Office in Wyoming Avenue, Kaiser s Haus, vrdinirt von 11 Nhr Vormittags bis 8 Uhr Nach mittags taglich. Impfung jeden Montag. Mittwoch und Frei tag, von I l Vorm. bis 3 Uhr Nachm. 28n7 vr. Deutscher Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer. im Hause von Peter Franz, l—Z. «bendS voii' G nstav >Y akn, Advokat uud NechtS-Autvalt, Wilkesbarre, Luzerne So., Pa,, empfiehlt sich dem deutschen Publikum in alle» in sein Hach^emschla>,tndm^^s^ im Dienste Verlesungen erhietten und arbeitsun fähig wurden, und für die Wittwen gefallener Sol jäten, sowie Eolleklione» gegen die Ber. Staaten werde» aufs Pünktlichste besorgt. Paff» für Solche, welche nach dem Ausland eisen, werden schnell ausgestellt. Office mit Stanley ZSoodward, Esq., Franklin Straße, der PreSbvtcrianifchen Kirche gegenüber. 111. Januar Mili. ba Chas. 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Dieses 7inst!tnt ist eröffnet ,n No. 3t>!» Lackawanna Avenue, tgegeuiiber der Post,) ur Entgegennahnic von Depositen im Betrag« 'on nicht weniger als einem Dollar von ) Ii g e ii i e u r e », W eiber n, ind Anderen, an welchen Interesse» erlaubt verde» i» Uebereinstimmung mit den gedruckten ?vii den Unterzeichneten oder von der Bank z» be- JameS Blair, Präsident. lamcS Archbald, > „>. . I ° hnH, Sulphin, j OSrar S. Moore, Eashier. nnd Verwalter. JameS Blair, Jodn Handle», I-meS Archbald, Sanford Grant, H. Sntphin, I. g. Hu»,. Daniel Howe», George Fisher, JameS S. Slociim. S.ranlon, !!. Okt. tBli7. Ivhn Rosen, Küsrr, mtpsiebl» sich de,» deutsche» Publikum von Sera». !on und Umgegend zur Anfertigung von allen in ein Geschäft einschlagenden neuen Arbeiten. Re paraturen werde» ebenfalls prompt nnd zur Zu Zu erfragen Ecke der Eedar nnd Alderstraß», l l. Ward, oder in Herrn Robinsons Brauerei, »l»? Job» Rosen, Küfer. «6" GefchäftS-Karten. Q. Carman, Händlerin PineßrookKohlen Office in No. lvS Prnn Avenue, ZjlS Scranton, Pa. U D. C 0 llinS, Rechts-Auwalt, Peter Creter, HauS-, Schild-, Aresco- Sk Orname»tal-Maler, Aredr. W Gunster, deutscher Advokat u. Rechtsanwalt, (Office mit W. G. Ward.) Washington Halle Gebäude, A. <5. Konarson, deutscher Uhrmacher Li Juwelier, Wyoming Ave., dem Wyoming Haus, Deutsche Apotheke, and sehnte, er, der wohl nie Liebe mpfunde», gegeben und gefordert hatte! !r war allein seine» Weg durch'» Lebe» legangen, unbeirrt duich die Ansichten Anderer, unbekümmert um Rücksichten rgeiid welcher Art, ganz allein mit seinem Starrsinn, feinem Mißtrauen und Geiz, einer Habsucht und all' seinen anderen lerzlosen Untugenden, und es war ihm »jemand begegnet, der ihm die Hand ge >oten und den Versuch gemacht hätte, ihn iuf einen anderen Weg zu führen. Er bewohnte niutterseelenallein das alte, baufällige Hans, dessen enge, niedrige käume vollgepfropft waren mit altem verthlosem Gerumpel und den zum Theil >och brauchbare» Fragmenten kostbarer Nöbelstoffe und Geschirre. Tie Nachbarn nannten es ein un >eimlicheS Haus, und wer nicht« in dem elben zu suche» hatte, der überschritt die schwelle desselben gewiß nicht. Selbst seiner Magd, der alten Christine, äumte Thristia» Mittau keine Stube iu einem Hause ein, vbschon es ihm ii> nancher Beziehung wünschenswerth hätte ein müssen, seinen dienstbare» Geist stets n der Näh» zu wissen. Er wollte allein sein, sein Grundsaß rar, daß jeder Mensch ein Schurke sei, so aiige er das Gegentheil nicht bewiesen »abe. DaS hatte er auch seinen Reffen, den in,igen Verwandte», die er befaß, mit ücksichtSlofer Dffenheit erklärt und seitdem rar,» die Brüter Bank ihm fern ge «lieben. Es war am 14. Juni des Jahre« KL6, als die alte Christine kurz vor Mittag sich ein Herz faßte und in das Zchlafgeinach ihre» Herrn ging, ahnend, >aß ihn, ein Unglück zugestoßen sein nüsse. Sie fand eine Leiche; sie erschrak vor en verzerrten Zügen; der Engel de« kvles hatte dem hageren welken Antllp en Ausdruck de« Friedens nicht verleihen önnen. Und eine Stunde später standen die liessen des Verstorbenen vor der Leiche des >lten Mannes, ohne Theilnahme, ohne bedauern; der herzlose Bruder ihrer Rutter wahr ihnen fremd geblieben, und 1 cht Einer von ihnen dachte daran, eine ! Heilnahme zn heucheln, von der das Herz liebt« wußte. Ihrer wahren Drei, Georg Bank, l?bcrfeuerwcrker in einem preußischen ürtilleriereginient, Hermann Bank, Ehir irgus zweiter Classe, Friseur und Barbier, und Theodor Bank, Reifender eines Ma> tertalwaarengeschäfts. Sie alle waren jung, rüstig, strebsam und in ihrem Fach wohlerfahren, sie alle hofften, daß aus der Hinterlassenschaft des Oheim» ihnen s» viel zufallen werde, als sie zu einer gewissen Sicherstellunz ihrer Zukunft bedurften, und wenn Hoffen und Harren auch Manchen zum Narren macht, oft läßt Hoffnung auch nicht zu Schanden werden. „Gott sei se?ner armen Seele gnädig!" sagte Christine, die zu Häupten ter Leiche stand und den Tod ihres Herrn wohl nur aus dem Grunde betrauerte, weil er ihr »in großes Stück des täglichen Brotes raubte. „Er hat in seinem Leben nichts gehabt, möge er dort oben dafür entschä digt werden!" Der Chirurgus schüttelte das Haupt, er schien die Möglichkeit solcher Entschädigung sehr zu bezweifeln; der Oberfeiierwerker hingegen nickte zustimmend, als ob er sagen wolle, er gönne sie dem Verstorbe nen. „Es war seine eigene Schuld," er widerte Theodor, „die Mittel, das Lebe» zu genießen, besaß er, sein Geiz —" „De mortuis nil ni«i bene!" siel Georg ihm in'S Wort. „Gehen wir hinunter in sein Cabinet; wir sind die einzigen Ver wandten, unsere erste Sorge muß es fein, uns über seinen letzten Willen zu in- Es bedurfte einer Wiederholung lieser Aufforderung nicht, die alten Hoffnungen waren geweckt, die Wüusche, nxlch«..sich ihnen anreihten, weckte» nun g«ch die Ungeduld. Di« Frage, ob der Verstorbene ein Testament hinterlasse» habe oder nicht, lag jetzt am nächsten; sie sonnte sehr rasch gelöst werden, wen» man den Schreib' secretair des alten Mannes durchsuchte. Aber auf dem mit Schränken, Tischen, Stühlen und andtstni Mobilia« voll ffepfropften Hausflur trat den Brüdern rln Notar entgegen, der die Durchsuchung des Secretairs durch die Erklärung un nöthig machte, daß der verstorbene Herr Christian Mittau sein Testament bei ihin niedergelegt'habe, mit der ausdrücklichen Bedingung, dasselbe sofort nach feinem Tode zu öffnen und feine Neffen mit dem Inhalt desselben bekannt zu mache». Georg, als der Aelteste der Brüder, führte den Notar in die enge, dunkle Wohnstube, i» welcher der Verstorbene seine Pläne ausgebrütet «nd seineTage kinsam vertrauert hatte. , „Es wird uns angenehm sein," sagte er, -ber der Ausdruck der Niedergeschlagenheit und Enttäuschung in seinem Antlitz strafte oiefe Worte Lügen. „Angenehm!" flüsterte der Chirurg»», eichten Stoß in die Seite gab. „Georg lügt wie gedruckt." „Warten wir's ab," erwiderte Theodor, ,wer weiß, welche Bestimmungen unser theiln getrosten hat!" Der Notar hatte sich niedergelassen, das zersiegelte Document vor sich auf de» Tisch gelegt und die Brille abgenommen. .Wissen Sie auch, welche Neuigkeiten der Telegraph soeben gebracht hat?" fragte er. ivährend ?r die Gläser seiner Brille ibrieb. „Der teutsche Bundestag hat den österreichische» Antrag zum Beschluß erbo» den, die Bundeserecutio» gegen Preußen st beschloffen, Bai.rn, Sachsen, Würtem» ?erg, Hannover, die beiden Hessen nnd so weiter haben Oesterreichs Partei er zriffen." „So sei Gott ihnen gnädig," sagte der L'berfeuerwerker das Haupt stolz empor -versend, „wir werden mit unfern Granaten und Kartätschen hineinfahren, daß sie ihre Zreude daran haben sollen." „Es heißt, der Befehl zum Einmarsch n Hannover, Sachsen und Hesse» sei schon gegeben," fuhr der Notar fort; „auch steht die Einberufung der älteren Jahrgänge unserer Landwehr in Aussicht." „Um so mehr müssen wir uns leeilen," -ersetzte Theodor; „ich sürchte, daß ich in »einer Wohnung die Ordre finde» werde, iiorge» oder übermorgen mich zu stellen." „Dasselbe blüht mir," sagte der Chir irgus, und er konnte einen bangen Seufzer richt unterdrücken; „aber wie Gott will!" Der Notar nickte und erbrach die Ziegel. Die Blicke der Anwesende» ruhten mit ieberhafter Spannung auf ihm, auch die ilte Christine schien Hoffnungen zu hegen, ?ie ste seit Jahren im geheimen Schiein hres Her,ens verborgen gehalten hatte. „Also," hub der Notar an, nachdem er >ie nasse Stirn mit seinem seidenen Tuche >etrocknet und sich darauf geschneutzt hatte. ,Wir, Wilhelm, von Gottes Gnaden üönig von Preuße» und so weiter, thun hiermit zu wissen etcetera. Vor chienen am ersten Mai de» Jahres ichtzehnhundertvierundsechzig die nachbe lanmen Persotten: Christian Mittau, r fort: „Ich, Christian Mittau, Trödler, siebe»' uidftchzlg Jahre alt, im Vollbesitz der Ehrenrechte eteetera, vererbe nermit mein ga-zeS bewegliches und unbe rcgliche« Vermögen, wie ich eS zur Zeit neines Todes hinterlassen werde, meineni inzigen Kinde Fanny, geboren am N>. Mai !847, und zwar soll dabei Folgendes beobachtet werden." „Seinem Kinde?" fragte der CHlr urgu« befremdet. „Meines Wissens hat er nie —" „Bei Gott, das Sprichwort: .Stille Wasser gründen tief,' erhält hier eine neue Illustration!" fiel Theodor seinem Bruder in s Wort. Christine blickte gedankenvoll vor sich hin, sie schien die Ueberrafchung dee ent täuschten Neffen nicht zu theilen, vielleicht hatte sie sogar erwartet, daß da» Testa menl diese Bestimmung enthalten werde. „Der alte Sünder!" sagte der Ober» feue> werter erbost. „Na, mir sollen neun uildneunzig Bomben in den Magen fahren, wenn ich je mir auf irgend etwas Hoffnung gemacht habe." „Beobachtet werden," nahm der Notar wieder das Wort, ohne die Einwürfe der jungen Herren zu beachten. „Fanny Mitta» ist von mir in meiner rechtmäßigen Ehe mit Agnes, geborene Schwedler, gezeugt worden; sie wurde geboren am 16. Mal 1847. Wenige Monate »ach der Geburt diese« meines einzigen Kindes verließ meine Frau mich böswillig und ich habe seit jenem Tage nie wieder «ine Nachricht über sie erhalten. Wohin sie sich gewandt bat, wo sie später weilte, welche Mittel sie sich und unser Kind ernährte, ob sie noch lebt, das Alles ist mir unbekannt geblieben, und ich habe wi.r auch niemals Müh-aegeben, mik'Gewlßbeit über einen dieser Punkte zn verschaffe». Nun aber will ich, daß meine Hinterlassenschaft ganz und ungetheilt, mit Ausnahme der nach stehend näher bezeichneten Gegenstände, meinem Kinde zufalle; ich beauftrage zu diese», Zwecke den Notar Hermann Müller, einen Aufruf in allen gelesenen Zeitungen zu erlässen und zwar alljährlich zehn Mal in angemessenen Zwischenpausen. Sollte daraufhin die junge Dame sich melden und durch überzeugende Beweise die Iren tität ihrer Person mit meinem Kinde feststellen, so ist der Notar Müller er mächtigt, ihr die Erbschaft, »ach Abzug seiner Auslagen und Kosten, -unverkürzt »u übergebe», wobei ich jedoch ausdrücklich bemerke, daß meine mir angetr.iuw Frn», falls diese noch leben sollte, keinen Silber grofchen erhallen s»ll, es sei denn, daß das Gesetz ihr den Anspruch auf einen kleinen Theil gestalte und sie diesen Anspruch geltend machen will. Sollte Fan«, Miltau sich innerhalb zwanzig Jahren, vom Tage Meines TodeS an gereckpet, nicht Empfangnahme der Erbschaft melde», so fällt dir ganze Hinterlassenschaft, f.uuiitt den inzwischen », den Armen dieser Stadt zu, nnd ich ermächtige in diesem Falle den Magistrat der Stadl Bresl.ni, die Erbschaft 'in Empfang zn nehmen, zu verwakti'n nnb nach'seine,? Ermessen zn verwriiden." „Hinimeltausenddsnnerwetler!" machte oer Oberfeuerwerker seinem wachsenden Ingrimm Luft. „Gott verzeih' mir die Sünde, aber ein solcher Nnbenohei« ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht begegnet!" Der Eon»,lis voyageur zuckte mit einer Miene verachtender Geringschätzung die Achseln, abereinem aufmerksame» Beobach ler konnte es nicht verborgen bleiben, daß sein Gleichmüth nur eine Maske war. ühristine hingegen nickte verständnißreich, lind der Notar nahm geräuschvoll eine Prise. „Ich hinterlasse außer diesem Kinde noch drei Verwandte, Georg, Hermann und Theodor Bank, die Söhne meiner Schwester, welche sich zu meinen Lebzeiten niemals nin mich bekümmert haben »nd lwcifelsohne dereinst die Rollen lachender Ürben z» spielen gedenken." „Da könnte man sagen, wir seien er sannt," versetzte der Chirurgus, „aber der ilte Mann thut uns Unrecht. Unsere Schuld war es nicht, wenn wir seine Schwelle nicht überschritten —" „Zs bedarfkeinerNechifertigung," «Itter brach ihn Theodor, „Jedermann weiß, mit welchem -JUtrane» der Perstorbene Jeden -er» kielt." „Darin werden sie sich getäuscht sehen, nteß will ich, daß sie dennoch ein kleines Andenken erhallen," fuhr der Notar in einer eintönigen Weife fort. „Meinem liessen Georg Bank, Oberfeuerwerker bei der Artillerie, vermache ich meinen Schlafrock; r ist ein geiler, spkider Mann, der bequeme Hausrock wird ihm nach den an irengenden Beschwerden des Tages gute Dienste leisten." Ei» bittere« Lächeln glitt über das Antlitz Georgs. „Ich danke für dieses Legat," sag!« er 'pottend, „in dt», allen zerrissenen Schlaf rock finden sieben Katzen keine Maus; ich »alte es nicht der Mühe werth, die Lumpen heimzutragen." „Man muß Gott für Alles danken!" rwiderte Christine. „Wer weiß, welche öibliotdek erhalten." „Antiquarischer Werth zwei Thaler!" pottele der Chtrurgiis gereizt. „Ich finde « erbärmlich, daß er dieses Almosen noch nil einer Bosheit begleite!,. Lügen! Wer „rstand es besser, als er? Wahrhaftig, lannte «r flch nicht immer arm wie Hiob', oenn ein werlhvoller Gegenstand «hin zum tauf angeboten wurde ? Bah, ich bedarf ?er Werke Schillers nicht, ich kenne sie inSwentig, zu meiner Zeil mußte man in er Schule de» ganzen Wallcnstein binnen rei Tage» lerne»." „Meinem Neffen Theodor,diesem Wind ?eule>, der ohne lackirte Stiefeln nnd Glacehandschuhe nicht leben kann, bestimme ch de» Spiegel in meinem Wohnzimmer »nd ich wünsche ihm, daß er seine» Werth kennen lernen und zu schätzen wissen mögt." No. I. „Windbeutel!"subrTheodoraus. „Herr Notar, ich bin Landwehr.Osficier —" „Es steht hier schwarz auf weiß," ent- Allele der Notar gelassen, „und ich ver sichere Sie, daß an dem Tage der Aus fertigung dieses Dscumenles der Erblasser mit Entschiedenheit verlangte, diese Be- Zeichnungen beizufügen. „Sollten meine Herren Neffen die kleinen Legate aus schlagen, so fallen sie an die Ilnivcrsalerbin zurück/' „lind mir hat er nichts vermacht?" fragte Christine. „Doch, ei» jährliche» Gehqlt von sechzig Thaler», in monatlichen N-ten zu zahlen; ich werde Ihnen zu Anfang eines jeden Monats fünf Thaler einhändigen." ist wenig, aber ich nehme es mit „lind Sie, meine Herren?" Der Chirnrgus stand vor dem geöffneten Bücherschrank und betrachtete sein Geschenk mit einer Miene, als ob er es frage» wolle, welches «chicksal es erwarte, wenn es in seine Hände falle, der Oberfeuerwerktr stierte ergrimmt vor sich hin und würdigte den alten Schlafrock, der »eben der Thür hing, nicht einmal eines Blickes, während Theodor die Haltbarkeit des Spiegelgta f«S dadurch erprobte, daß er die Krücke seines Stockes uusanst auf dasselbe nieder fallen ließ. „Sie werden begreifen, Herr Notar, daß diese Eröffnungen uns überrasche» müssen," nahm Georg nach einer Weile das Wort; „konnt», wir auch nicht hof ft», hier große Hicichthümer zu finden, so blieb uns doch die Hoffnung aus eine be schkidene Summe, die bedeutend genug war. die Basis eines künftige» kleinen Vermögens z» bilden. Diese Hoffnung Ht „Siehe da, so lasse ich's mir noch ge fallen," siel der Chirurg»« ihm in's Wort, während er emsig i» einen. Band- sei nes Legates blätterte. „Fünfundzwanzig, fünfzig—Donner und Doria—Herr No tar, ich nehme das Legat an, aber ein Narr war der alte Mauu doch, die Bank »öle» i» Bücher einzukleben und sie i» diiser Weise als Jllnstratioiie» zu be nutze», das übersteigt alle gesunde» Be griffe." !hxodor n»d Georg.waren überrascht hjiizugeeilt, und als sie nuu sahen, wie ihr Bruder eine Banknote nach der an dere» mit bewiindernswerther Geschtcklich keit von de» Blättern des Buches ablöste, da hielten is für rathsapi, auch ihre Legale näher z. prüft». Zwischen und Rückeinvqnh des «piegelsjand sicl , eben/o- wie in demHut tcr des Schlafrocke?, eine Summe von' sünfbuiidert Thaler» vor, und die Brüder «erziehen unter diese» Verl'ältnissen , Anlasser, daß er ,!e durch .ferne chNeu - ' bi?her »nbek.nutt gkbil.be-u: Vcrchelichung um ih'e Ansprühe auf die llniversalerb. schast betrogen hatte. Freilich, als der Notar ihnen die Sum men aufzähtke. wci ".»ristian Mittau e nach seiner eigene» Angabe besessen hatte, ils sie erfuhren, tah ter sich auf vierzigtauftnd T Haler lelief, woll len sie den alte» Groll wieder wecke», iber wohl einsehend, daß dieser Groll an üe» Thatsachen nichts ändern konnte, »«achte» sie gute Miene zu», bösen Spiel, und mit fester Hand unterzeichnete» sie kaS Document, in welchem sie alle» fer neren Ansprüche» auf die Hinterlassen schaft ihres Oheims entsagten. „So wäre das geordnet," sagte ter )!otar, wahrend er die Tocumeiile ordnete l,»d sorgfältig in die Tasche schob, „jetzt ttelbi mir nur noch EinS, nämlich Sie. zute grau, zu bitte», mir über das Kind -es Verstorbenen einige Mittheilungen z» inachen." Die alle Magd fuhr aus ihrem Sinne» 'mpor, sie sah die Blicke Aller erwartings loll auf sich gerichtet. „Wie könnte Ich ?as?" erwiderte sie. „Ich weiß nicht mehr sarüber, als mein Herr wußte, habe ich >vch nie mit feiner entflohenen Frau in Verbindung gestanden." >,G»t, aber Sit waren damals schon ,» Hause und die damalige» Lorfälle Nüsse» mir bei meine» Nachforschungen Us Stütze diene». Herr Mittan erklär!» nir, Sie wüid.'ii mir die nöthigen Mit lieilungen machen, er selbst wollte eS ucht thun, es schien mir, als ob es ihm ,»angt»ehm sei, an jene Ereignisse er nnerl zu .rerden." Christine nickte, ei» Zug schmerzlicher Vehmnth glitt über ihr treuherziges M?. icht. ' „Es muß ihm manche böse Stunde, „anche schlaflose Nackt bereitet haben," agte sie gedankenvoll. „Und vielleicht ,uch nicht-wer weiß das, er hat nie ein ?erz und, ich glaube, auch nie ei» Gewis en gehabt. Die arme junge Frau N'.it !,ir i» der Seele weh niid als nach ibrer Uucht Alle sie verurtbeilten, da hielt ich reu ihre Partei, ich kannte ja genau die Gründe, welcke sie zu diesem Schritt be logen hatten." . „Sie war nicht glücklich?" fragle »eorg. „Nein, sie konnte es nicht sein. Sie ählte neiinjehn Jahre, als ihr Bater larb. Mittau hatte von den. Verstorbe nen eine namhafte Summe zu foidern ,ud in ihre,» Edelmuth hatte das Mäd den den Schuldschein ihres Vaters als Bürgin nachdem sie vorher >ericktlich majoren» erklärt worden war. sie Hittlerlasseiisckast reichte nickt hin, ie Forderung Mittau'o zu decken. A.znes oar ein schönes, blühendes Mädchen. Nlttaii fchoi, da,»als ein bejahrter und lUgemein veihafite, Mann. Ich kann ,-id mag Ihne» „ich, alle die Mittel »e». >en, welche Miiiau wählte, um seine» zu erregen, ihr blieb nur die Wabl wische» ki«er Heirath mit ihm und ei km langen Seiaveiilebcn. einen, lock. reiche? ihr unerträglich sein in,iß!e. Das 'rme Kind ging halb gezwungen, halb