im hat er nicht gesagt, was er gerade am Tage, in der Staude des Mordes im Walde that? Der Schulze schwieg auf diese Frage. Dcr kleine dürre Bauer Lindenkranz mit dcr spitzige kluge Nase aber fuhr fort: Muß da nicktt alle Welt glauben, daß er dem Bursche, dem Andreas, der in dcr letzten Stunde nicht recht mehr her anwollte. Muth eingeredet hat? Daß er nd der Domherr seit laugen Jahren Todfeinde waren, weiß alle Welt. Das starke Gesicht de Schulzen rö- Ihete sich zornig. Und das sagst du, Lindenkranz? Und du gehörst z seinen Freunden und An- Hängern? Er hat dir hundert Prozesse gewonnen! Was solle da seine Feinde sagen? Dcr ruhige, entschlossene Radcmachcr nahm das Wort. Ich muß dir bekennen, Schulze, daß ich auch nicht anders glauben kann, und daß Alle so glaube, die ich sprach. Er war nur einmal z der Stunde dcS Mordes im Walde. War er anf er laubten Wege, so niußtc er cS sagen. Er konnte es nicht sagen, rief dcr Schulze. He, Schulze, du weißt davon? Nein, sagte dcr Schulze. Seiner Stimme hörte man an. daß er wohl da von wußte. Er war unruhig geworden und dachte mehrere Minuten nach. Ich fürchte, Ihr habt Recht, sagte er dann. Die Leute glauben es; auch die Geschworenen werden es glauben, und sie werde ihn verurlheilcii, und er ist doch an dem Morde so schuldig, wie ein neligeborncS Kind. Und doch konnte und durfte er es nicht sagen. Ich habe noch Eine Hoffnung. Ich kann jetzt nur wenig darauf gebe. Um so fester müsse wir bei unserem Plane bleißn, und um so vorsichtiger und ent schlossener, wenn es dazu kommt, ihn auszuführen. Die Verhandlungen wer den wieder angefangen haben: Gehen wir ein Jeder auf unsere Plätze. Sic wollten auseinander gehen. Dcr kluge, listige Lindcrkranz nahm vorher den Schulzen Langenberg auf die Seite. Drei Worte, Schulze! Du willst als Zeuge auftreten? Du weißt es. Da wollte ich dir einen guten Rath geben. Wenn die Leute glauben sollen, so mache deine Figur kleiner nnd dein Gesicht feiner, und wenn es etwas we niger roth wäre, es könnte gucki nichts schaden. Nichts für ungut, Schulze. ' Laß mich nur sorgen, sagte der Schulze, dessen Gestalt um einen Fuß größer war, als die anderer gewöhn licher Menschen. Sic zerstreuten sich dann wieder nach drei verschiedene Seile, wie ani Vor mittage. Fortsetzung folgt.) Eine Riesenbau. Im Territorium Dakota, 20 Meilen westlich von Fargo im Rcd-Rivcr-Thal giebt es ein Landgut, in welchem man bequem ein Dutzend deuischcr Rittergü ter verstecken könnte, dasselbe heißt die Darlymplc'sche Bancrci. Dieses Land gut umfaßt 10 Sektionen oder 10,240 Acker. Im Ganzen sind etwas über 4000 Acker mit Waizc bestellt; das übrige Land wird gegenwärtig aufge brochen nnd sieht anderweitiger Culti virung entgegen.—Die ganze Bancrci besteht aus vier Abtheilungen zu 2500 Ackern mit einem Wohnhausc von 32 bei 36 aus jeder, sowie einer Scheuer von 56 bei 64 Fuß. Die Letzteren ent halten außer geräumigen Bodcnkam-! mcr, sowie den nöthigen Räumen zur Aufbewahrung von Geschirren, dcS Futters, Farmgcräthschaften und ande rer Zuhörigkciten, Ställe für sechzig Pferde und eine Anzahl Rindvieh. Daneben giebt es noch mehrere Schmied nnd Wagncr-Werkstättc, sowie ein großes Lager zur Aufbewahrung von Getreide, welches indessen, sobald e? gccrntet, regelmäßig weiter versandt wird.—Jede Untcrabthcilung hat ihren Vormann, und das Ganze steht unter Aufsicht eines Oberinspektors, dcr je doch seine Befehle von Hrn. Darlym-! ple selbst empfängt, welcher das Farm- Evesen in einem großen Maßstabe von Grund aus versteht und damit bis jetzt die glänzendsten Erfolge erzielt hat. Erfüllen sich die Erwartungen dieses Jahres nur einigermaßen, d. h., crgiebt sich nur eine solche DurchschnittSernte, lvie man sie gewöhnlich im Red-River Thale hat, und bestehen nur mittelmäßi ge Preise, so schätzt man den Gesammt ertrag dieser Bauer anf mindestens 5120,000. Freilich sind auch die mit dieser Bauerei verbundenen Unkosten nicht unbedcntcnd; den es sind auf dcr Bancrci gegenwärtig 80 Pferde z unterhalten, 50 Arbeiter waren bei der Aussaat beschäftigt nd 1000 Leute sind nothwendig, um die Erntearbcit vorzu nehmen. Um sich einen Begriff von der Großartigkeit des Betriebes zu machen, sei noch erwähnt, daß sich auf dieser ge waltigen Bauer 30 Wagen, 40 Croß nnd 26 Brcchpslügc, 20 Säemaschinen, 70 Egge und 5 Dampf-Dreschmaschi ne befinden. Gov.Tilden ausdrrßeisr nachEuropa. Gov, Tilde von New Aork, letzthin demokratischer Kandidat für das Präsi dcntenamt, segelte am letzten Mittwoch mit dem Dampfer "SoMia" ach En- wo er mehrere Wochen verweilen wird' Cyrus W, Ficld, der berühmte Telegraphist, (er legte den ersten unter seeischen Telegraph zwischen hier und Europa) begleitete Hrn. Tilden. Eine ungeheure Menge Menschen hatte' sich bei der Abfahrt Tilden's eingefunden, und ihm Lebewohl zugerufen. Verschoben. Die Staats-Convention der Republi kaner ist votn 2Sstcn August bis zum Stcn September verschoben worden. — Verschoben oder nicht verschoben, die r Republikaner werden dieses Jahr so wie Uso „verhaumutscht." -yarrlSvurg, V Donnerstag, Juli 26, 1877. Ein Neger als Richter. Wm. A. Stewart von New Castle, ein Neger, und von Profession ein Barbie rer, ist als Candidat für das Gehülst- Richieramt aufgetreten. Er war früher ein Drucker, und wohnt schon 20 Jah ren in New Castle. Da das County (Lawrence) in welchem jene Stadt liegt, überwiegend republikanisch ist, so sollten die Republikaner ihre „ungebleich ten" Bruder bereitwilligst unterstützen. Die Republikaner von Mississippi haben ihre Organisation ganz aufgege ben, da, wie sie sagen, eS dort keine Re publikaner, sondern lauter Demokraten gebe.—Sehr vernünftig. Wie in Mis sisippi, so wird eS bei der nächsten Wahl im ganzen Süden gehen. Ja, alle südlichen Staaten werden Demo kratisch gehen, so daß den Radikalen kaum eine Corpora! Garde übrig bleibt. Ein riesenhafter Ausstand und Aus ruhr. In Folge einer Lohnherabsetzung hat unter den Angestellten dcr Baltimore und Ohio Eisenbahn-Compagnie wäh rend dcr letzten Woche ein großartiger Ausstand stattgefunden, welcher bedeu tende Aufregung, ja, wie die Nachrich ten lauten, sogar Menschenleben geko stet hat. Ohne Diese oder Jene zu begünstigen, müssen wir frei nd offen erklären, daß in der Herabsetzung des Lohnes ihrer Angestellten, die Baltimore und Ohio Eisenbahn-Compagnie einen höchst n -gerechten Schritt gethan hat. Zwar hat sie ein Recht, ihren Angestellten zu zahlen was fitwill; aber wie kann sie erwarten, daß ein Mann, besonders ein Familienvater, im Stande ist, mit bloS vier bis sechs Dollars per Woche seine Familie zu ernähren? Man denke sich nur, bloS 80 bis 00 Cents per Tag als Lohn für einen Bremser oder Hcitzcr, welcher jeden Augenblick der Todesge fahr ausgesetzt ist, mit diesem geringen Lohn sich selbst zu verköstigen, nd seine Familie zn ernähren hat! Und diesen winzigen Lohn bezahlt eine Eisenbahn- Compagnie, deren jährlicherßcingewinn sich auf Millionen belauft! Ist das nicht eine Schmach nd Schande? Die selbe Compagnie war es, welche, um den ganzen westlichen Verkehr an sich zu reisen, die Pennsylvania Eisenbahn- Compagnie letzte Jahr nöthigte, ihre Frachtraten zu verringern, nd den Verkehr auf dieser Bahn zu innren suchte, die aber nachher (nämlich die Baltimore nnd Ohio Bah) die Fracht raten dcr Lokalzügc auf's höchste hinauf schraubte, und dadurch die Geschäfts!!- teil längs ihrer Bahn zwang, hohe Raten zu bezahlen. Angesichts dieser Thatsachen, ist cS da ein Wunder, daß die Bürger von Maryland nd West - Birginien eine Abneigung gegen jene Bahn haben, und mit den Ausständigen sympathisircn? Ist cS ein Wunder, daß die Govcrnörc dcr beiden Staaten keine Hülfe von ih ren Staats-Milizen erhalten können, und sich an die Bcr. Staaten Regie rung m Hülfe wenden müssen? Zu tadeln ist indessen, und zwar ans'S schärfste, das Auftreten dcr Ansständi-! gen, indem sie Andere zwingen wollen von der Arbeit abzustehen, und dadurch den Geschäftsverkehr zu hemmen. Man denke nur an das unschuldige Vieh in den Frachtzügcn, da gezwungen ist, ohne Nahrung Tage nd Nächte in den Zügen zuzubringen I Es ist in dcr That traurig, wenn man darüber achdenkt, nachdenkt über dieses unmenschliche Ver fahren gegen da stumme Bich! Alles dieses kann nur zum Nachtheil für die Ausständigen dienen, da derlei Gewaltthätigkeiten höchst ungerecht nd verwerflich sind. Ueberhaupt verbessern solche Ausstände die Lage dcr "Stridors" nicht im geringsten, so lange nicht die Gesammtmasse der arbeiten den Klassen wie ein Mann zusammenwirkt. „Einigkeit macht stark," und nur durch Einigkeit können sie ihr Ziel erreichen. Nach den letzten Nachrichten hat sich der Ausstand bis nach Pittsbnrg aus gedehnt. wo ein schrecklicher Aufruhr herrscht. Scheriff Fife von AUeghcny County soll während dem Aufruhr er chossen, und Gen. Pearson von daselbst verwundet worden sein. Es hieß, als sei auch das Union Depot jener Stadt abgebrannt. Auch in Harrisburg herrschte am Samstag Abend und Sonntag ungeheu re Aufregung als es hieß, daß ein Regi ment Neger nach Pittsbnrg sei. Neger gegen die "Stridor," zu schicken, ist sehr zu beklagen, denn e trägt nur dazu bei, die Gemüther der Bürger welche auf Seiten der Ausständigen sind, noch mehr zu reizen, nd sie zu einem furcht baren Gemetzel anzutreiben. Es ist nicht iisere Absicht, diesen Ausständen eine politische Färbung zu geben, aber, mächten wir fragen, hat man je unter früheren Regierungen sol che Ausstände und Unterdrückung der arbeitenden Klasse erlebt, als wir sie seit den letzten zehn Jahren fast täglich erfahren? Falliren nicht beinahe jeden Tag Banken, nachdem sie den sauren Schweiß der arme Wittwen oder des fleißigen Arbeiter eingrsäckelt haben? Und was geschieht ihnen s Nicht, gar nicht! Werde nicht die Taxen mit je de Tag Häher, und wohin kommt da Selb? Kann, und soll das Bvlk zu alle diesem schweigt ? Großer Ausstand der Heizer und Bremser deinabe allerElsenbahn-Compagmen! Ungeheurer Aufruhr in Baltimore K PittSburg! Zerstörung derPahvhöse! Das Militär ausge rufen! Es nimmt Reißaus!! Gewaltthaten—kalblütiffeS Nie derschießen der Bürger! Nahezu 53,00,ylvaiiia Eisenbahn Co, legten heute Nachmittag die Arbeit nieder. Der Locomotivcn- Schuppen ist in aller Stille geschlossen worden. Man gestattet keiner Locomo tivc die Abfahrt, Bis seht ist noch keine Unordnung vorgekommen—ln Colum bia sind alle Wirthschaften geschlossen. Readin g —Eine furchtbare Aufre gung herrschte hier. Mehrcrc Fracht cars wurden angesteckt, welche nieder brannten. Die Lcbanon Ballcy Brücke über den Schuylkill, ei Prachtgcbäudc, ist abgebrannt. Dieses geschah, um die Durchfahrt von Soldaten zu verhindern. Altoona, Pa , 22, Juli. Ein Mi litär-Zng traf heute Marge auf der Fahrt ach Pittsbnrg hier ei und wur de vo>. de Slrikers angehalten, welche die Lokomotiven vom Zuge nahmen- Eine Compagnie seilte die Gewehre zu sammen und weigerte sich, irgend EtivaS zu thun. Die Andere versuchte, die Lokomotive mit dem Zuge zu verbinde, wurde aber von den Strikcrs attackirt nd vertrieben. Der ganze Zug liegt seht hier und bc findet sich unter oollständiger Controlle der Ausständigen, Baltimore, 22. Juli. Heute Morgen, 15 Minuten vor 5 Uhr. wur de ein Zug von'3s bis 40 CarS, die mit rohem Petroleum beladen waren, nahe Viadurt Statiou, vvn einem Ruchlosen in Brand gesteckt. Das Feuer griff sehr schnell um sich und in wenigen Minuten standen auch die CarS eines' Zuge, die ans dem benachbarten Ge leise sich befanden, in Flammen. Eine Locomotlve wurde von Camden Station auSoesandt, und der Theil de Zuge, welcher von de Flamme noch nicht ergriffe war, wurde unter dem Hohn. gcvrW W! zqhlrOM Zf,d eggezo. gen nnd in Sicherheit gebracht. Neun CarS, welche SOO bis 350 Barrels Bc troleum enthielten,wurden total zerstört. Baltimore, 22. Juli, 11.30 Morgens. General-Major Haiicock traf soeben hier ein und ÜbernayNt da Commando über alle Truppen der Um gebung. Heute Morgen herrscht hier völlige Ruhe. New Aork, 22. Eine Privat-De pesche von PittSburg. die Sonntag um 2 Uhr Nachmittags abgesandt ist. mel det, daß die Werkstätten der Pennsylva nia Eisenbahn nd der Locomotiven- Schuppen im äußern Depot, sowie 70 Locomotivcn und 250 bcladcnc Car ein Raub dcr Flammen geworden seien. Die Zerstörung ist vollständig. Es sol le 30 Personen getödtet nnd sehr viele verwundet worden sein Dcr Verlust beträgt über 53,000,000. Nach den letzten Nachrichten scheint sich die Aufregung in den Verschiedenen Städte zu legen. Der Eisenbahn-Strike erstreckt sich durch ganz Pennsylvanicn, Maryland. West-Birginicn, New Jersey, New York, Ohio. Indiana, Illinois, Missouri bis nach Nebraska und California, nd ist dcr größte, welcher noch je in diesem Lande stattfand. Die Pennsylvania Eisenbahn. Dem Berichte des Schatzmeisters ocr Pennsylvania Eisenbahn gemäß be trugen die Brutto-Einnahmen der öst lich von PittSburg betriebenen Bahn linie vom 1. Januar bis zum 21. Mai d. I. 511,800,000, und die Ausgaben während desselben Zeitraumes 57,000,- 000. ES verblieb somit eine Netto-Ein nähme von 53,000,000. Hiernach hat te die Brutto-EinnahMe im Verhältniß zu dcr BruttoEinnahme während des selben Zeitraums im vorausgehenden Jahre um 5i,t12,000, und die Aus gabe um 51/23,000 abgenommen. DicNetto-Einiahmc stellt sich MN5315,. 000 größer als m Vorjahr heraus. Ein testender Name. DaS Ex-Coigrcßmitglicd Smith von Nord Carolina traf vor einigen Tagen de notorische! Henry Ward Brecher vo Brooklyn in dcr Wohnung des Hrn. Haycs, >er ihn (Smith) Hr. Brecher vorstelle. „Scheu Sic mal," rief Smith, "ick bin hoch erfreut. Per sönlich habe io Sic och nie gekannt, aber ich habe Lllcs über Sic gelesen iind schätze Sic witlich hoch. Wissen Sie mein Herr, da ich meinen besten Jcr scy-Bnlleu iiackJhiicn genannt habe?" Herr Haycs, dr sonst gewöhnlich nie auS seiner Wrde fällt, konnte es bei diesem offen!? in aller Naivetät und Unschuld dem Nymoitth-Pastor gebrach te Complimcic nicht länger aushalten, sondern brach n ein schallendes Gcläch ter ans. Hcrißecchcr machte zwar ei ne verzwickt vilcgcnc Miene, fing aber doch halb auchmitzulachcu au, da das der beste Weg s einer unangenehmen Situation wa. Er nahm aber bald nachher auch sncu Abschied. Smith's Bullen heiß ab Henry Ward Brecher; ganz passend, dq allem Anschein nach sind Beide—Vilcn, dcr eine ein zwei beiniger, und de andere ein vierbeiniger. Spätests aus Europa. Tübingen, 8. Juni. Heute Vor mittag ll Uhr'türzte am Bau dcr neu en katholischeiKirche ein Arbeiter von dem Dachgerii, auf dem er an dcrHeb maschine bcsctftigtwar, in das Innere der Kirche hiab. Trotzdem er aus ei ner Höhe hica. 70 Fuß herabgefallen, waren an h, wenigstens äußerlich kei ne schwer Verletzungen zu bemerken. Maichiigs.O.-A.Böblingcn. Am 21. Juni, AendS 8 Uhr, schlug der Blitz in c!n vn 3 Familien bewohntes HauS, zwar >hne zu zünden, fuhr aber auf dem Ciocl gegen Süd, zersplitter te dicGiefclparrcn, ahm ungefähr 50 Zicgclplatci mit und schoß mitten am Giebel IMI 2 Stockwerke, in die Stu be eines TchhmachcrS, beschädigte die Gypsdcckl ud warf den Schuhmacher, der mit säiia 2 Kindern gerade anwe tcnd war.zußodcu, doch kam er, wie seine Kiwcwnd die übrigen Hausbe wohner nit ein Schrecken davon. Ein iNriüthigcr junger Ausländer forderte in crem Kaffeehause zu Mün chen dietiiwsciiden auf, mit ihm Bil lard, difPatie um einen Ducatcn, zu spielen. Kicmand wollte entriren. „Nun M," rief der Fremde „wer spielt di kartic um eine Ohrfeige?"— „Do bin do," erwiderte dcr anwesen de laitiie Hosmusikus Pranger, trat zum Alird und ergriff eine Queue. Bevor ttr noch die Partie begann, sprach Pmger sehr höflich: „Mo lie ber Herr 'S iS in Boarn Modi, daß mau z'cr (zuerst) setzt, vor ma z'spiclcn hiermit verabreichte er dem Friden eine derbe Ohrfeige, be vor awdicser wieder zur Besinnung kam, der flinke Pranger längst zur Thür aus. Offau (Neckars!), 20. Juni. Wie fährlich herumziehende Hand wcrksirsche sind, davon konnten wir uns Itcn Samstag überzeugen. Eine hier ihncnde Wittwe schickte Mittags 12 U ihr Heuer aus der Schule ge komiNcs Mädchen mit 50 Pf. nach dcmihcn Gundclshcim, m dort ei ne uftrag zu besorgen. Unterwegs wurdas Mädchen von einem Hand werturschen ihrer 50 Pf. beraubt, in eine Frnchtackcr geschleppt und dort schändlichste Art mißhandelt, nackm er demselben den Hals zuge schick hatte, damit es nicht schreien kor. Der Unmensch soll dem Mäd cheMchrere Mal gesagt haben, daß ws es Nacht werde, es sterben müsse. Uä Uhr NachmiteagS hörten auf dem F arbeitende Leute das Gewimmer dcschanderhaft zugerichteten Kindes uz eilten der Stelle zu woher die Ilmertöne kamen Der Unmensch cKh nun, wurde aber glücklicherweise jsncm Steinbruch aufgefunden, fest g,mmcn und dem Oberamtsgerichi lsgeben. Bei seiner Festnahme fand Lehren Geldbeutel, einen mit mehr 6omlc Neuigkeiten. Lancaster, Pa Donnerstag. Juli 26. 1877. Sin große i.-Hr. Wm. Schultz, wohnhaft an dcr Limc Straße in Liiii castcr, war letzte Woche im Besitze eines Eis, welches 6j bei 8! Zoll im Umfang maß. Beim Ocffncn fand sichS, daß es zwei große Dotier enthielt, welche beinahe ein große Trinkglas füllten. Auch in Lancaster hat das Ausstand- Fieber um sich gegriffen. Eine große Masse Mcnschcn hatten sich während den letzten Paar Tagen am Bahnhof daselbst eingefunden, um die spätesten Fettigkeiten zu hören. Ruhestörungen sind indessen bis jetzt noch keine vorge kommen. ine bedeutend? Schlacht. Auf dcr Farm des Hrn. H. Hofman nahe Bainbridge, Lancaster County, wurden letzte Woche nicht weniger denn sechzig Ratten in einem alten Hause erschlagen. Eine Uost dlortem Uiamliialion des Coroucrs fand nicht statt, und hat daS County somit keine Koste zn bezahlen. Sie sind da ! Ja, sie sind da, die „Murr-Vieher," und habe jetzt auch von der mit gutem Bier gesegneten Stadt Lancaster Besitz genommen. Dcr Tanz geht jetzt los, und durch diesen Tanz wird auch mancher Wirth einen ..Lnmp" los, denn diese sind es. die sich dem „Murrvich"zuerst ai.schlicßcn. Ist es aber nicht abgeschmackt und ekelhaft, solch' verkommene Mcnschcn und Söffcr als Muster und Lehrer dcr Tugend dem Publikum vorzustellen? Wie lange werden diese Söffcr wohl ihren gefaß ten Entschluß halten? Das schwäbische Volksfest welches am 13ten August in Lancaster gefeiert wird, soll in Teil's Hain abgehalten werde. Die AnordnnngS-Commiltce welche die Sache in Händen hat, wird alles aufbictc, um das Fest zu einem dcr schönste nnd glänzendsten z ma che, das jemals in Lancaster gesehen wurde. Selbst die "Xativco" werden sich über die munteren Schwaben erstan nen.— Vom Hauptquartier (Schiller Halle), sowie von den Hotels dcr Her rcn Heß und Kirch werden Omnibusse während de ganzen Tages ach dem Fcstplatzc abgehen. Eine Eiscnschmrlze verkauft.— Die Eisenschmclzc des Hrn. C. S. Kanfman in Columbia, wnrdc letzten Mittwoch an A. I. Kaufman für de Spottpreis von 550.00 verkauft, unterworfen einer Mortgage von 520,700; und das per sönliche Eigenthum, bestehend ans 52 Eisenerz - Karren, Eiscnerzgrnbc, ei Dampfkessel von 25 Pfcrdckraft. Erz auf Hand. Pumpen, Backsteine. Röhren. Eisen . s. w. für 52,200. Die Eisen schmelze würde hcutztage wenigstens 550,000 kosten um sie zu bauen, ei Beweis, daß Eigenthum im Werth un geheuer gcsnii-kcn ist. Feuer !—Am Sonntag Abend kurz nach Mitternacht, gcricih die Waschan stalt dcS Hrn. John B. Rcily, welche jedoch von zwei Frauen NamcnSZ Co stcllo nnd Donghcrty betriebe wurde, und sich in einem Gebäude befand,'das als „Zahn's Eck" bekannt war, in Flammen, und wurde zum großen Theile zerstört. Im selben Gebäude befand sich auch Hr. Zahn's Juwelen- Laden, welcher natürlich ebenfalls einen schweren Verlust erleidet. Der meiste Schaden wurde jedoch durch Wasser verursacht. Am selben Abend hatten die Mariet tacr auch ein Feuer, indem dcr Stall des „Nagel Haus" niederbrannte. Ein kleiner Schrecken.— Die Be wohner der West King Straße in Lau kastcr wurden am Donnerstag in nicht geringen Schrecken versetzt, da nicht weniger denn acht Arzte innerhalb eines halben Sguarcs mit ihren Pferden :c. fast zu gleicher Zeit daselbst erschienen. Znerst kam Dr. Albright mit seinem Pferd, das er in Front des Stevens Hotel festband ; dann kam Dr. Carpcn ter, der sein Pferd an einem Pfosten ge genüber befestigte; sodann Dr. Herr, Dr. King, Dr. Boyd, Dr. Allee, ju., Dr. Davis, und endlich auch Dr. PhelpS, welche alle ihre Pferde in dcr Nähe be festigten.—Was „letz" war, wissen wir nicht, vermuthen aber, daß, da. die Herrn Aerzte vernommen hatten, die „Murr Viehcr" seien im Anzug, sie wahrscheinlich och neu „Bittern" im „Steven Hans" auf die Lampe gießen wollten. Einbruch und Raub.— Letzte Mitt. woch Nacht drangen vier maSkirte Män ner in die Wohnung des Hrn. Joh. E. Lefevcr (besser bekannt als „der alte Erb"), wohnhaft nahe New Providcnce, Lancaster County, nd beraubten den selben- Es befanden sich zur Zeit des Raubes Hr. Lefevcr, nebst John Hoovcr, zwei Knabe Namens Gco. Martin und Schcrman Döblcr, Evelinc Gross, etwa 70 Jahre alt, und Sarah Hoovcr, et wa 1 Jahren alt, im Hause. Sämmt liche Bewohner wurden von den Dieben festgebunden und gckncbcll, allein nicht ohne heftigen Widerstand seitens dcS Hrn. Lefevcr und der allen Dame. Den Dieben gelang es, blos etwa 565 zu erhalten, da Hr. L- kein Geld zu HauS hatte. Einer der Diebe soll ein Irland sein. da Hr. L ihn zu kennen glaubt. Sobald die Diebe fort waren, gelang es dem einen Knaben sich loszu machen, da er nicht so fest gebunden war wie die Uebrigcn. Durch ihn wur den dann die Andern von ihrer kritischen Lage befreit, worauf sie Lärm schlugen. Den Diebe ist man aus der Spur.— Hr. Lefevcr, welcher ein Witlwcr war. Halle beabsichtigt, sich am nächsten Tag mit Frau Mary Hoovcr trauen zu las sen, was auch geschah, trotz de Kam pfes, den er mit den Räubern Nachts zuvor auszustehen halte!