Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, July 26, 1877, Image 1

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    Jahrgang .
Die
P-nnsylvanische StaatSze!tg,
Herausgegeben von
Z. gsoita Ri??, Loi IS,
rscheinl t-den Donnerstag, und koste O2.VV
der Jahr, zahlbar innerHaid de Jahre, und
OS.SV nach V-rstuß de Jahrgang.
Einzelne Eremplaren, S CentS per Stück.
Keine Sudscriptionen erden füe mtger
IS sechs Monaten angenommen; auch tan
Niemand das Blait abbestellen, bis alle Rück-
Tänd bezahlt stnd,
SSC Ilm die Adresse einer Zeitung zu
iwern. muß ma vte al, e sowohl al auch
die cc Adresse mittheilen.
Die größte Verbreitung.
Die Slrculalion de. „Pennsylantsche
SlaatS-Zrtlung" tn Dauphin Coun,
' Ist große, als die irgend einer "deren t Ha.-
rlSdurg gedruckt drutschen oder eng ischrn Zel
tunT. E>i dirtrt dtöbalb die beste Gelestenyeit,
Anzeigen in vielem Theile des Staate eine
Ikv I-ii-Mt liirtmlKivli.
'plie (HrcullUiutt v 5 lle
in v.iuplnn (>OUNt7
z k!m lliat vf an/ vtner ziaper
pnklltilleti in l larritilmrz;, veil aa
(Zernum. ll!? tliorekire tke liest aävertis
in/? m?ilil!uiu in tliis part o 5 tlie Ktnto.
Bedingungen der Anzeigen t
Anzeigen erden eingerückt wie folg -
Be schästs- Anzeigen tele Jahr, cd
für elnrn Theil des Jahre i
3 Monate. 6 Monate. 12 Monate.
Ein Zoll 41.66 C 7.06 Kt2.o
Zwei Zoll 7.06 12.66 26.66
Drei Zoll 16.66 17.66 28.66
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Administrator- und
Asstgnic'S-Anzelg, 2.56
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Dan! - Adstattung n.s.w S 6 CS.
k?' Alle Briese, Mittheilungen ,r. muffen
wie folgt adresstrt erden!
.1. Keoi'K Kipper,
i>. o. voi is
I I-LIiMBOVRO. DU.
Agenten
der
Pennsylvanischen Staats-Zeitung.
Pcnnivlvanta >
Allcghcn,.—Bai. Hofsmann, 18 East Str
ltoona. —Gott lieb Hauser.
. . > Ehr ist. Feldt.LarsonStr.
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BrownStown lOrmsl'vi—l ohn Lüh.
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GrecnSburg.—l ohnSchmidt.
Hollidaysdurg. Anton Baily.
Huntingdon. Jakob Leonhard.
Zohnstown. Tha. S. Rüth.
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McKecSport. —Andreas Bertsch.
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(H- Schmidt.Nro. 187Smih-
Ptttsburg j Straße, nahe der Fünfte.
PittSburg,—Franz Geiz. 547 Penn Ave.,
und Jgn. Pflu mm.
Phlladklphi (Southwarl). loh. Schau
dacher. 1769 Nord Weite Str.,
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Fetedrtch Lau, Ro. 111 Sprure
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Friedrich 61 a ck, Ecke Gaul u. Gordon.
W-st-PPtladelrdla.— Slrpd. Hartmaer.
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Rochester S- Vrttgcwalcr. H h p",'''
Saronbnrg—H. ToNey.
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Sharpsburg nd Etna -Anton Müller.
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Lroutville k LutverSdurg.-S. V. Kun h.
WtMamSport—Georg Wölfs.
Aork.—Friedrich A. Stieg.
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Sprlngsteld.—Ge. Varlmann, (Lehrerl
Upper SandnSky. A, Marti.
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Maryland,
v ltttmore. IdhnWill, 292 Easter Ave.
Litton Se Sdeiateake lltl.—I. B. Meyer.
HigerStovn. Lapt. L t Heist.
Port Deposit Havr de Braee.—l. Lamm.
Wilmingtsn.—l heod rg ückel.
Friedrich Haas,
AagerVter-Sawo,
Front Straß, nahe derSay Straße,
ManNef berühmte vier siNS
an Zapf. lan.7,'7S-tj.
Das deutsche Centralorgan der Demokratie sür Pennsylvanien und die angrönzenden Staaten.
General Ballier's
Mmount Avenue gottl,
Eckt der 4. k FairmountAve.,
Philadelphia, Pa.
Reffende stnden stet eine gute Heimaih und
billige Bedienung tn obigem Hotel.
lobn F. Ballier.
Philadelphia, Ott. 28,1875.
Stephan Hartmaier's
Hotel,
4412 öd 4414 Lancastcr Avenue.
West.Philadelphia.
Mär, 36. 1V76-11.
GeschäftSeröffnnng.
Der Unterzeichnete benachrichtig hiermit sei
ne Friundc und Bekannten, daß er da „W e st-
Pral HauS" in Tamaqua, -chuylkill
Couiily, übernommen, nd dort rineHotcl- nd
Lagrrbier-Wirlhschafl eröffn- dat. Reisende
!e einheimische Gäste werde bei mir stet die
beste Aufwartung erhalten.
Um geneigten Zuspruch bittrt.
Conrad Island.
Tan.aqna, Januar 18,187 t.
Vn.vr illvu ußti
mn? still, in mos, oases.l-o svouroil 1>?
Us, Leiaß oppositv tbvl'utLntOlLeo,
vo van mnli oloser souiotos, nnck Zcouro
I'ntcnk morv ruck virtlr brau
elor oluiiu tbun tlroso io uro remoto
or slevtoll ok z-our bovpo ; reo umko
orawinntion ritte or citnon, nck uck-
cttKNei
k-äl-cstio 18 Bcemcv.
in tllo'Union. UckckreszZn dorinau or
Lnerlisll
e. /I. k 00.,
IVäBNIXD()s, v. 0.
kffov. 2g, 1876. >
sür fleißige nnd strebsam Teutsche! ?
In dichtbevölkerten CouS des Staates
Kansas stnd mehrere gut vcffsscrlc Farmen
zu niedrigen Preisen zu v'ltufrn, und wird
ohne ine Baargcld - Atahlung 1t g
Jahre Zelt zur Adzahlungargebcn i nur
müssen die Käufer gcmigcndGrld bcstpcnH
um die Reise zu bestreiten „sich Fuhrwcrl
und Sämereien anznschaffce Alle äbercS
Auskunft ertheilt
I. K. O Hcrwood, g
öl Broadway,New Norf. I
Rotion-Hstns,
Süd-West Ecke des Markt Square,
Harrisburg. pa.
Eine splendide Auswahl pahlvoilcr
Waar ci
für Damen und sarc,
Band von allen Farben jd Gat
tungen,
Seide, Zwirn, Taschentücher. Ye.Ebginst.
alle Sorten Nadeln, Dreß- id andere
Kämme, Busen für Hemd, Linnen
und papicrnc Krägen, Hosstägcr,
Taschenmesser, Wollenzeuge, iaidschuhe,
Mint-, Lemon-, Einnamon- >ck> lllinter
grün-Essenzcn, kurz alles, waiminem
vollständigen Notionstore zu lla ist.
Durch niedrige Preise und prtipr Bedie
nung. hofft er auch ferner die Guit t Publi
kums zu erhalten.
Hi Gr lg >N).
Harrisburg, Juni 11, 1877—tHt.
F. E. Kraus'l
Anil Asm! H^el
Nestanratwkp
Nro. 127 Nord Front Slrii.
Columbia, Pa.
Der Unterzeichnete tenochrichtig hicrl das
Publikum, daß cr die frühere Wlrthscht dcS
Hrn. A. Zelter in Erlumbia übrrnommcha',
und bereit Ist, seine Kunde auf's beste be
dienen. Die Wirthschaft ist ganz neu girt.
F. E. Kraus,!
Eowmbla, Mai 13,1876—tf.
Cillj-ZZraukrl'i.
C. A. Dresses
2t3
Chestnut Straße,
Harrisbnrg, Pa.
Der Unterzeichnete empfiehlt drm geehrt
Publlknm sein ausgezeichnetes, rein aus Ma
und Hopfen gebrautes Lagerbier.
Eh. A, Drcsscl
Ott. 26. '76.
-f. ü. Äoehmer.
PlumbersGas-Fitter,!
Nro. 29 Ost-Zwetle Straf,
fsstddlzhydg. ?s.
GaS und Wasskr-Firrurev
HaeeUbnrg, März 36,187?.-II
Samuel Kuhn,
Nro. Market Square,
Fertigen Kleidern
Gentlemeu's FnrnlShiuss GoodS,
allerbesten Hemden.
Anzüge für Herren nnd
Knaben,
Hosenträger, Kragen n. f. w.
werden zu de billigsten Preise vertäust.
Mgnrcinr Vrfiiidigung qegebcn.—Zum
Kuhn.
Tapeten, Tapeten!
Vergstresser 8 Voyd,
am Market Sguare,
(unterhalb „Bsltvn'S Hotcl,")
Harrislwrg. pa..
Hirten dem Publikum das größte Assortemcnt
Decorations-Tapeten,
der feinsten FrcScomalcrei nachgeahmt,
die Harrisburg gebracht wurden.
Die nenesten Mustern,
Eleganter Tapeten für Zimmer,
Gold-Tapeten für Besuchs-Zimmcr,
duckt aus der Fabrik, vvm billigsten bis zum
theuersten Artikel.
C'twas Neues:
Lmnbregmns sürLeufterl!,
dafür garantirt, daß sie nicht IvSgrbcn.^pA
Wenn verlangt, werden Muster per
Post versendet.
Alle Arbeit wird durch praktische Arbei
ter besorgt.
Bcrgstrcsscr K Boyd,
am Marktplah, unterhalb „Bolton'S Hotel,"
Harrisburg, Pa. April 26, '77.
Hermann Lüerßen,
HessentticherZlolnr.
Besorgt Einkasstriing von Erbschaften in al
len Theilen von Deutschland, Oesterreich und
der Schweiz. Ebenso Agent der
Bremer Dampfer-Linie,
Office! st f<) Na Straße, Harrisburg,
Pa. Jannar 26.1876.
Dr. C. A. Rahter.
(früher Chirurg in der deutschen Armee,)
Deutscher Arzt,
No. 7 Nord 4tc Straße, nahe der Market,
Harrisburg. pa.
April 19, '77-öMt.
Auszehrung
Positivgeheilt!
Alle Leidenden an dieser Krankheit, eiche ge
heilt zu werden wünschen, sollten Dr. K i ss
„er'S brrühintc Auszehrung Pul
vcr Prodi. Diese Pulver stnd die einzige
bekannte Zubereitung, welche Auszehrung
und alle Krankheiten des H a l s e S und der
Lungen curirt-In der That, so stark ist un
ser (Mauden in dieselben, und edento um euch
zu überzeugen, daß diesclden kein Humdug sind,
ve,senden wir an jcden Lci'denden, per Post,
portofrci, kostenfrei, eine Probe Bor.
Wir wollen euer Geld nicht, bis ihr vostän
dig überzeug seid, von deren heilenden Kräften
Wenn euer Leben werth ist, erhalten zu wee.
den, so zögert nicht mit diesen Pulvern ei
nen Vcrsllch z machen, da sie euch sicher heilcn
erden.
Preis, für große Bor, HZ.Vst, nach allen
Theile der Äer. Staaten oder Canada per
Nddssi'' de Preises.
4811 k KWIMB.
366 Fulton Straße, Brooklyn, N. A.
Mai 3, 1877. .
Nyer ' s
ÄarsKpHeiSSa.
Gegen Skrophel und alle
slroxhutösen Krankt,'eilen,Ztose
gUvW. oder Rathlaus, Hautaus
schlüge, Geschwüre in der Le
her, dein Magen, den Nieren,
-'T'i Ki Lunge. Finne, Bläs
ttrÄl Lv üvn und Postulen auf der
W! W Haut. Beulet,, schwarze Flecken
aus der Haut, Geschwülste,
iA. Grind, Sal.sluß, Ringwurni,
Knochen, de Seile und im Kopf, weibliche
Leiden, Unfruchtbarkeit, weißen Fluß y--
inneren 'Geschworen herrührend, Gebärmut
ter-Krankheiten. syphilitische Kranlhciten,
Wassersucht, Unverdaulichkcit, Dyopepsia,
allgemeine Abmagerung und besonders um
das Blut zn reinige.
Diese Sarsaparilla ist eine Zusammen
setzung von heilenden Kräuter, als: Köni
gin-Wurzel, Mai-Apsel, Grindwurzel mit
lod-Potasche und Jod-Eise und ist die wirk
samste Medizin bis seht irgendwo bekannt, um
die Krankheiten zu kurircn.die es bestimmt ist zu
heilen. Die Bestandtheile sind so geschickt zu
sammengesetzt, daß die volle Heiltraft eines
jedenderielben gesichert ist, und obgleich sie
äußerst mild wirst, so daß sie selbst Kindern
nicht schädlich wird, ist sie dennoch so kräftig,
um das System von alle Unreinheiten zu
läutern, die, wenn nicht beseitigt, in ekelhasie
Krankheiten übergehen. Den Aus, dessen sie
sich erfreut, verdankt sie den außerordentlichen
Kuren, die sie vollbracht, und das Vertrauen
welches hervorragende Aerzte des ganzen La,
des ihr scheuten, zeig! eben, daß tue Erfahrung
ihre Mtzlichleit bewiesen hat. Zeugnisse, die
ihre hohen Eiaenschajten constatiren, häufen
sich och täglich an. Viele außergewöhnliche
Fälle wurden öffentlich bekannt und liesern die
. überzeugendsten Beweise von der Ueberlcgen
kcit dieser Sarsaparilla in Vergleiche mit
iirgcnd einem ähnlichen Heilmittel. So aljge
duein ist ihre Ueberlegenhcit anerkannt, daß
uns nichts übrig bleibt als dem Publikum die
.Versicherung zn geben, daß die vorzüglichen
kigcnschasten welche sie jebescssen, auch ferner
dr gewissenhast erhalten werden.
)k. I. C. Aycr ä: So. Lotvell, Mass.,
> Praktische und analytische Chemiker.
i Job-Arbeiten
ItcrSlrt, schön mi d billig in dieser Office
HarriSburn, Pa., Donnerstag, Juli SS, 877.
Wegweiser für Reisende.
Pennsylvania Central Eisenbahn.
Züge verlassen da Pennsylvania Etsenbahi
Depot z Harrisburg täglich te folgt I
Nn und voin 25. Juni, 1377.
Oestllch.
Philadelphia Srprrß - - 2.SoNachm
Schnellzug, ... 4.65 Morg,
Dillerville AccommodattonSzug, 5.66 Vorm
Harrisburg Erpreßzug, - 6.2 V Bonn.
Lanraster Zug (via Columbia) 7.35 Vorm
Pactflc Erpreßzug, - - 12.65 Nachm
Tag-Ervreß ... 4.15 „
Harrisb'g Accom. (via Columbia) 3.56 ~
Attantie Erpreßzug, - 11.65 Nachts
Westlich.
Stncinnati Srpreßzng. - t 2.55 Nachts
Paclslc Erpreßzug, - - 4.26 Vor
Wcg-Passigirrzug, - - 8.66V0r
Postjng, .... 1.36 Nach
Schnellzug, - - - 3,45 „
Mifstill Aceoinmodatton, - 5.36 „
Pllisdurg Erpreß - - 11.66 Nach.
Der Philadelphia Erpreßzug, östlich, geht je-
Dcr Haerlsbiir^Erpreßzug, Dillerville Ar
eoinmovationSjnq. Lancastcr Zug, Postzug, und
der Harrisburg Arrommadtionezug (über Co
lumdta) östlich, gehen (rdcn Tag, ausgcnom
nie Sonntags.
Der Postzug, brr Schnellzug und der PittS
burg Erprestzug, westlich, gehen täglich, ausge
nommen Sonntag.
Phiiadelphi L 5 NeaSmf,
Eisenbahn
Arrangement für Passag i e re.
Mai 21,1877.
Züge ertasten Harrisburg, wie folgt
Raitßew-Aork, um 5.20 uud S.tO Morgen, um
6.57 NachmiuagS, und um "7.55 Abend.
Nach Philadelybia, um 5.20, s.t, und 0.<5
MorqeoS und um 6.0, vndü.s7NachmiN.
Nach Ncadtng, nm 5.20, 6.10 und 0.<5 Mor
gens, nd um 2.00, 6.57 und 7.55 Nachmit-
N'ch PottS^ S,u du
"7,55 Äbendzüge geben durch bi/nnch Vorl.
Der 5.2 N, 8.1 Zug Morgens und 6.57 Nachmit
tags-Zuge geben durch bis ach Philadelphia.
S o ntgS- Z ü g :
Nach New-Vo>s, um 5.2 Morgens.
Nach Altenwmn nnd Weg-Äiatisneu um 5.6
verlassen New-Vorl, um S.<s Morgen, und uw
1.00,5.60 Nachmittags nnd "7><sAdcntS.
Verlassen Philadelphia, um 0.15 Morgen ane
um 6.<0, u. 7.20 Nachmittags.
Verlassen Reading, um t. to, ?.<o, n.x Msr
Vertagen Nllentown, um 2.60, 5.50, .55 Mor>
12U5,4.60 Nachmittags u.Atd.
sonnlag s - Z ü g e >
Bcrlastei! Ncw-Acrk vm6.60
V.-rlasst Nllcnwwn um 2.60 Mcrgcn, und in
.5 Nachmittags.
° Via Morris und Esscr Eislnbapn.
I. E. Woott n,
Grncral-Verwaltrr.
E. G. Ha co ck, General Ticket-Agent.
Eamberland Valley Eisenbahn.
Zeit - Tabelle.
Post .
", McchaniiSburg S 6 2.05 s'vo o!<o
„ Carltsir wo 2.! . ,o.io
„ „ Newoille 0.60 6.05 o.voach.
.. ~ SdippcnSb'q 057 -!-w 620 „
Aoknnft tn Chambirob'giv.27 4.e 655 ,
„ „ Srreneafllc 11.00 4.66 AM „
„ „ vagerSl'n, Il.it 5,10 „ „
„ „ Martiusbg 12.2 o.o „
Oestllch.
MarltnibU'lt w 7.65 6.05
5! Breemastle 6.55 <6O
„ SdaulbcrSburg 0.60 1. 5.06
„ Shivvensburz 0.5 1.27 566
„ Newvillc 10.25 1 62 6.00
„ CarltSle 6.00 10.55 2.20 660
~ MrchanllSb'g .60 N.25 250 7.00
Harrlsdurg u.a 7.00 n.55 s.2v 7.-i>>
Jeden Samstag verde die AccommodationS
Vormittags nieder an.
Der Mount Altozug connektirt mit Zügen
Weichs Harrisburg Vormittags um 8.6 V Nhr,
bürg um N.55 Vormittags, u. um7.ZlNUb'dS.
A.F. Boyd, Superintendent,
H. MrCulloh, Gen. Ticket Agent.
Joyn Monges'
Hotelp
4<134 4C3K Kirard Avenue,
Philadelphia.
Mar, A>. l 875-11.
Space Striiße Hotel,
Nro. 114 Sprnce Straße,
Vsjiflzheljihia.
Friedrich La,
Eigenthümer.
Obiges Hotel wurde erst kürzlich neu
renovirt, und ist für eine große Anzahl Gäste
aufs beste und bequemste eingerichtet.
Philadelphia, Pa., Mai 4,1876.
Porste.
Die Abendstunde.
Schön sind sie!—die Abendstunden,
Weil des Lebens Last und Plage
Schwindet mit dem hellen Tage;
Menschen wandeln ungebunden
In dem Haine, auf der Flur
Und genießen die Natur.
Und de Mondes sanfte Strahlen
Winken uns von Oben Friede,
Wann sie träumerisch und müde
Auf die grünen Blätter fallen ;
Lliiitt'S sanfter Silbcrschsin
Ladet uns zum Schlafen ein.
Sterne hauchen gar so mild,
Ihren gold ncn Schimmer nieder.
Süßer Friede senkt sich wieder
Auf die schlummernden Gefilde;
Sterne rufen mir wohl zu:
Müder Wand rer, geh' zur Ruh.
Leiser wird das Weltgetümmel;—
Nur dort oben ist noch Leben,
Wachsam und vertraulich schwebe
Mond und Stern' an hohen Hlmincl.
Oben schlafen sie ja nie,
Dort ist Leben spät und früh.
Wenn des Lebens Abendstunden
Unbemerkt zur Neige gehen,
Sind doch in des Himmels Höhen
Meine Wächter nicht verschwunden.
Ist mein Tagwerk einst vollbracht,
Grüß' ich freudig auch die Nacht.
Und ich blicke, voll Vertrauen
Zu dem HimmelStraum hinauf;
Endet dieser Lebenslauf,
Werd' ich ja das Jenseits schauen,
Wo der Mensch der höher strebt,
Ewig in dem Himmel lebt.
fc lii lielon.
Ein Gottdertrauen.
Von I. D. H. Temmc.
!i. Aus den Gerichtsverhandlungen.
(Sorlsehung.)
Der junge Baron zwar konnte ihm
ichis thun. Er erhob sich, nachdem
dein Papa geendigt hatte, und sprach
viel von Verlänmdttng und von seiner
nnd seines edle und frommen Vaters
Unschuld. Die Leute achteten indeß
nicht viel auf ihn.
Da kam aber der Slaalsanwalt.
Ich habe den Angeklagten ausreden
lassen, sagte crzn den Geschwornen, weil
ich mich bald überzeugte, daß gerade
das, lvaS cr sagte, ein Bekenntniß scincr
Schuld enthielt- Er selbst hat durch
seine Worte den furchtbaren Haß zuge
standen, den cr gegen den ermordeten
Domherrn und dessen Familie hegte.
Er war es, wie cr selbst sagte, der den
Domherrn und dessen Sohn bei den
Behörde als Mörder anklagte. Die
Behörden haben ihre volle Schuldigkeit
gethan- Die Akten beweisen es. Es
ist dennoch nichts ermittelt. Die An
klage dcS Angeklagten ivar also eine fal
sche, cinc Vcrläumdung, nnd cr hatte
seinen Zweck dnrch sie nicht erreicht.
Sei Haß wurde um so größer. Er
beredete dieselben Menschen, die cr als
Werkzeuge für die Vcrlänmdniig ge
braucht halte, nun zu dem Morde. Der
Thäter selbst hat dies zugestanden und
mit seinem Tode besiegelt. Hören wir
die anderen Zeugen.
Und diese anderen Zeugen wurden
jetzt vernommen. Der Vertheidiger
vcrlangtc zwar, daß zuerst die Zeugen
über die Mißhandlung Konrad Brink
manns angehört werden sollten, der
Präsident erklärte aber, da käme erst
später.
Zuerst ivurdcn zwei Baucrnburschcn
aus dem Dorfe dcS Andreas Brink
mann abgehört. Sic sagten Beide über
einstimmend, daß Andreas Brinkmann
öfters mit ihnen über seinen Binder
Konrad, de der Domherr habe zu Tode
prügeln lasse, mit ihnen gesprochen
habe; cr sei dann jedesmal in großem
Zorne gewesen, daß bei den Gerichten
aus der Sache nichts werde, und cr habe
geschworen, wen crbci denGcrichtc kein
Recht bekomme, so gebe es ein Unglück.
Einmal, und das sei wenige Tage vor
dem Morde gewesen, habe er gesagt, der
Domherr müsse daran, ein so schlechter
Mensch dürfe nicht mehr leben. Auch
der Dritte, der Advokat in der Stadt,
habe das gesagt. Cr thue es, habe cr
dann hinzugesetzt, es möge daraus wer
den, waS wolle. Wen man beim Ge
richte gegen vornehme und mächtige
Verbrecher kein Recht erhalten könne,
dann müsse man cS sich selbst nehmen;
das sei das letzte Recht, so sei cS auch in
dem freien Amerika. Da waren
schlimme Worte. AIS die Zeugen sie
bezeugt hatten, fragte der Präsident sie,
ob Andreas Brinkmann gesagt, daß er
von dem Doktor gehört habe. Das
konnten sie nun zwar nicht sagen; aber
der Staatsanwalt meinte, das sei wohl
keine Frage, da Andreas Brinkmann
sc oft mit d:m Angeklagten über die
Sache gesprochen habe, und ein Mensch
auf dem Lande von einem höchsten Recht
und von amerikanischen Rechlszustän
den wenig wisse. Das schienen auch
die Geschwornen z glauben, besonders,
als durch WirthSlcutc hier i der Stadt
bezeugt wurde, daß Andreas Brink
mann in den letzten Tagen vor dem
Morde darin war, also bcinahc eine
um de andern Tag in der Stadt ge
wesen nd zu deinen Papa gegangen
sei, waS dann wieder sein Papa zuge
stehen mußlc. Dein Papa sagte zwar
niemals habe cr jene oder ähnliche
Woric zu dem Andreas Brinkmann ge
sagt; dieser habe auch nie zn ihm von
dem Morde gesprochen und mir ein Mal
im Zorne geäußert, cr begehe noch cinc
Unthat, woranf cr ihn crmahnt habe,
von jedem Gedanken a Verbrechen ab
zustehen, cr mache dadurch nur sich selbst
und seinen alten Vater unglücklich, der
jchoii de cinc Sohn verloren habe.
Allein ma sah den Leuten an, daß sie
nicht reckst daran glauben wollten. Und
als nn der Staatsanwalt deine Papa
fragte, wenn cr wirklich in solcher Weise
den Andreas Brinkmann habe ermah
ne müssen, wie cr dann diesem noch
acht Tage Nor dem Morde die Flinte
habe geben könne, da schüttelten die
Leute noch ungläubiger die Köpfe.
Denn dein Pape mußte jetzt erzähle,
wie cr dazn gekommen, die Flinte dem
Andreas Brinkmann zu geben, und cr
konnte nur sagen, daß der Bursch ihn
gebeten, ihm die Flinte zu leihe, um
die Vögel ans den Kirschen zu vertrei
be, und daß cr dabei kein Bedenken
gehabt, da er die Flinte schon seit Jah
ren nicht mehr gebrauche. Das wollte
erst recht keiner glauben, und ich dachte
jetzt nur, dein Papa hätte doch wohl bes
ser gethan, gleich anfangs damit her
auszukommen, als der Präsident ihn
nach der Flinte fragte.
Das Schlimmste kam aber darauf.
Zwei alte BnucrSlcutc aus dem Dor
fe, Mann nnd Frau, beide ein paar sehr
ordentliche Leute, sagten, zuerst der
Mann und dann die Frau, ganz über
einstimmend Folgendes: Sie waren an
dem Nachmittage, da der Domherr er
schossen wurde, in der Nähe des Waldes
ans ihrer Wiese am Arbeiten gewesen.
Die Wiese ist cinc Waldwicsc, rund bon
Buschwerk eingeschlossen; ein offener
FLeg führt nicht daran vorbei. Sic
hätten sich daher gewundert, wie sie in
dem Gebüsch rechts von der Wiese ein
Pstrd gehört nnd gleich darauf nutcr
den Bäumen einen Herrn hatten vorbei
rcilcn sehen. Bei näherem Hinblicken
hatten sie auch den Herr erkannt. Es
war der Doktor gewesen, der Angeklag
te, der da jetzt vor ihnen sitze. Sie hät
ten sich nicht geirrt; sie sind och vor
ein paar Jahren wegen eines Prozesses
bei ihm gewesen, nnd sie hätten ihn ganz
deutlich erkannt. Er war nach dem
herrschaftlichen Walde zn geritten; wie
es schien, ivar cr eilig gewesen. Sic
hatten uiitcr sich darüber gesprochen, waS
der Doktor in dem Waide wolle, und
och am späten Tage, da es bald Abeno
gewesen, und besonders warum cr da
verborgen dnrch das abgelegene Büsch
werk reite, dnrch das kein Weg und kein
Steg führe. Als es nach einer starten
halben Stunde dunkel geworden, hatte
sie die Wiese verlassen, um nach Hanse
zurückzukehren. Sic waren a dem
Buschwerk entlang gegangen. Auf ein
mal hatten sie den Galopp eines Pfer
des glhört, das hinter ihnen her kam.
Sic standen still hinter einem Baum.
Da jagte im vollen Galopp untcr den
Bäumen der nämliche Nester vorbei,
den sie vor beinahe dreiviertel Stunde
gesehen halten. Sie erkannten auch
diesmal den Angeklagte ; cr ritt kaum
fünf Schritte an ihnen vorüber. Er
kam von dem Walde her, nnd jagte, was
das Pferde laufen konnte. Am späten
Abend hörten sie, daß der Domherr in
seinem Walde erschossen sei; das war
in der Gegend gewesen, in der sie gear
beitet und den Doktor gesehen halte.-
DaS sagten und beschworen die bei
den alten Leute, nnd im ganze Saale
war kein Mensch, der ihnen nicht glaub
te.
Alle Leute sahen auf deinen Papa,
was cr dazn sagen werde.
Er hatte ganz stille aus seinem Platze
gesessen, und hatte sich nicht gerührt.
Aber ich meinte zu sehen, daß cr blässer
im Gesicht wurde, und daß ihn eine
schwere Sorge drücke.
WaS sage Sic zu diesen Zeugnisse,
Angeklagter? fragte ihn der Präsident.
Mir klopfte das Herz, was cr antwor
ten werde.
Er nahm sich zusammen.
Herr Präsident, sagte er, die Leute
.haben die Wahrheit gesagt
Der Bursch mußte in seiner Erzäh
lung einhalten. Die Kranke war ruhig
geblieben, sie war nur blässer geworden.
Aber die Fra waranfgespriingen; cinc
entsetzliche innere Angst drohte sie zu
verzehre.
Ja, sie hatten die Wahrheit gesagt!
rief sie. Mein armer, armer Mann!
Was sagte er Weiler? fragte sie dann
den Burschen.
Der Bursch erzählte weiter:
Sie waren es also? fragte ihn dir
Präsident.
Ja! sagte cr.
Sie wäre also zur Zeit des Mordes
in der Nähe?
Ja.
WaS hatte Sie dahin geführt?
Ptan häjte eine Stecknadel kSnnen
zur Erde fallen hören, als der Präsi
dent das gefragt hatte.
Dein Vater bcsann sich auf die Ant
wort. Er hatte doch sicher gewußt, daß
der Präsident die Frage an ihn richten
werde. Er Halle dann dabei überlegt,
was cr antworten solle. Als er jetzt
antworte wollte, konnte er es doch
nicht. Er war kreideweiß geworden.
Was antwoictc cr ? fragte die Frau
den Burschen. Sic war selbst kreide
weiß. Auch die Kranke in ihrem Bett
war blässer geworden. Die große,
krankhaft glänzenden blauen Angcn hin
gen mit einer ftirchbarcii Angst an de
Lippen des Burschen.
Ja, cr antwortcic, sagte der Bursch.
Was?
ES ivar wohl eigentlich keine Ant
wort. Er habe ein dringendes Geschäft
in der Gegend gehabt, sagte cr. Aber
waS es gewesen sei, könne und dürfe nnd
werde cr nicht sagen, und sollten auch die
Geschworenen ihn deshalb für schuldig
erkläre. Sei Gewissen lasse nicht zu,
daß cr sage, was cS gewesen sei. Ver
sichern könne cr nur, schwören bei dem
ewigen Gott der Wahrhaftigkeit, daß
cr unschuldig sei, daß cr damals weder
de Domherr, och den Andrcasßriiik
mann gesehen, daß er von dem Morde
nichts gewußt habe—Das waren seine
Worte. Sic machten keine guten Ein
druck im Saale. Ueberall sahen sich
die Leute an. als wen sie sich fragen
wollicn: Warum kann cr nicht antwor
ten, wen cr schuldig ist? WaS mag
das sein, was cr verschweigen muß, um
dafür lieber den Tod af sich zu neh
men?— Der Präsident sagt ihm das
auch.
Angeklagter, sagte er, jedes Auge, in
da Sic in diesen, Saale sehen, muß
Ihnen verkünden, welche Folgerungen
aus ihre Worten nothwendig gezogen
werden müssen. Ich beschwöre Sic in
Ihrem Interesse, mir eine andere, eine
offene Antwort zu geben.
Dein Papa sagte aber nur: Ich
kann nicht.—
Er kann nicht! jammerte die Frau
dcS Angeklagten. Sie ging hiiitderin
geud im Zimmer uniher.
Die Ki ante hatte in ihrem Bette sich
höher aufzurichten vermocht. ES galt
die Mutter zn trösten. Da hatte sie
neue Kräfte—und es waren noch nicht
ihre letzten.
Gib mir deine Hand, Mutter, bat
sie-
Die Mutter gab ihr die Hand.
Beruhige Dich, meine liebe Mutter.
Wir wollen gleich überlegen. Hören
wir erst MattbeS zu Ende.
Erzähle weiter, MatthcS, sagte sie
dann zu dem Burschen.
Der Bursche hatte ichtö mehr zu er
zählen.
Nach den letzte Worte des Ange
klagten hatte der Präsident, da die
Mittagszeit herbeigekommen war, und
die Verhandlung bis in den späten
Abend hinein datiern werde, eine zwei
stündige Pause gemacht. Der Bursch
war darauf sofort zu dem Hanse dcS
Advokaten geeilt, um zu berichten.
Was nil, Luise ? rief die Mnitcr.
Denken wir nach, Malier!
Dann halte die Kranke noch Gedan
ken für Anderes.
Du armer Malthcs bist wohl um
meinetwillen heilte m dein Mittagessen
z Hanse gekommen.
Das schadet nichts, Luise.
Setz' dich hier an de Tisch, ans mei
ner Mutter Platz. Sic und ich könne
heute nicht essen. Mit dir wird auch
Fritz wieder Appetit bekommen.
Der Bursch setzte sich an den Tisch.
Das Essen stand noch unangerührt da
rauf. Auch der kleine Fritz hatte seinen
Löffel nicht wieder aufnehmen können,
als cr seine Mutter weinen sah.
Der Bucklige hatte Hunger mitge
bracht. In scincr Gesellschaft aß auch
der Knabe wieder.
Mutter und Tochter sprachen leise mit
einander. Sie hatte cinc Weile still ge
sessen, jede für sich nachdenkend, wie die
Kranke gebeten hatte.
Dann hatte die Mutter wieder auf
springen, rasch durch das Zimmer eilen
müssen. Ein Entschluß war in ihr ans
gcsticgen; sie mußte mit sich kämpfen um
ihn; der Kampf litt sie nicht ant dem
Sitze am Bette des KindcS. Sie kehrte
z Bette zurück Sic hatte den
Entschluß gefaßt.
Ich muß kort, Luise!
Wohin, Mutter?
Zum Schwurgericht.
Mutter! Mutter!
Ich tan nicht ander?. Was cr nicht
sagen kann, ich muß is.
Unglückliche Miiitcr; was der Vater
nicht sagen kann, soll die Mutter sagen!
Ich kann nicht anders, sagte die Frau.
Sie mußte es leise sagen, und in ih
rem Herzen rief cS laut, daß sie meinte,
eS müsse ihr zerspringen.
O, du arme, o, du unglückliche Mut
ter, rief das Mädchen. Wclchm furcht
baren Kampf mußt du kämpfen ! Um
den Galten zu retten, mußt du den Sohn
opfern!
Ich tan, ich kann nicht anders. E
ist der schwerste Gang meines Lebens.
Aber ich muß ihn machen.
Die Frau stürzte au dem Zimmer.
Die Kranke mußte weinen. Zum
ersten Male an diesem schrecklichen Ta-
Stro SR.
ge. der ihr der Angst und des Schrek.
ten, der Noth und der Sorge so viel
gebracht hatte.
Sie wandte sich In ihrem Bette zur
Seite, damit der Bursch und der Kna
be am Tisch es nicht sehe sollten.
Die beiden aßen tapfer. Der Hun
ger war bei ihnen erwacht; sie waren
och so jung.
Als sie fertig waren, sagte die Kran
ke :
Geh' du wieder zur Schule. Fritz:
gib dich aber nicht wieder mit den Sol
daten ab. Und du MatthcS, kehre zu
dem Gcrichtssaal zurück, und wenn et
was Wichtiges vorgefallen ist, bringst
du uns wieder Bescheid.
Und so Gott will, sagte der Bursch,
werde ich dir die Freisprechung deines
Papa, bringen.
Gebe Gott cS. guter Matthe.
Der Bursch ging. Die Kranke fal
tete die Hände und betete still. Sic
hatte den Gott im Himmel, auf den sie
so fest vertraute, um so Vieles z bitten,
für den Vater, für die Mutter, für den
Bruder.
Meine arme, arme Mutter! mußte
sie in ihrem stillen Gebet laut rüfcn.
An sich selbst dachte sie nicht. Aber
was sollte sie für sich von Gotterbitten ?
Das kranke Leben oder den Tod, der
in den schwere Stunde de heutigen
Tage ohnehin schon so nahe an ihr
Lager herangetreten sein mochte ?
4. In unerwartetes Zeugniß.
Die Berhaiidluiigen dcö Schwurge
richts, die der Präsident auf zwei Stun
den ausgesetzt hatte, sollte wieder be
ginnen.
Um das Gcrichtögcbäiide hatten sich
ach Mittag noch mehr Menschen ver
sammelt, als schon am Vormittage da
gewesen waren. Besonders sah man
viele LandSlcute, die während der Mit
tagszeit selbst aus weitester Ferne in
die Stadt gekommen sein mußten. Sie
standen überall zwischen den andern
Harrende, die das GerichtshauS aus
alle Seiten umlagert hatten, verzichtend
darauf, unmittelbare Zuschauer oder
Zuhörer des Im Inner Verhandelten
zu werden, und zufrieden damit, einst
weilen nur dann und wann von Jeman
den, der aus dem Hause kam, Nachricht
über den jedesmaligen Stand der Ver
handlung zu erhalten, das lange Harren
aber doch endlich dadurch gekrönt zu
sehen, daß sie die ersten sein müßten,
denen aus dem SchwurgerichtStaale die
Kunde über das Verdikt der Gcschwvr
en, über Schuldig oder Richtschiildig
bekannt wurdet
ES waren darunter auch wohl Ande
re, die auf Anderes warteten.
Außerhalb der Menge, wen von ocm
GerichtSgcbäude zurück, standen in einer
Seitengasse drei Männer in einem lei
sen, aber angelegentlichen Gespräche
beisammen. Es waren die drei Bau
ern, die schon am Vormittage gemein
schaftlich ihren Weg zn dem Schwur
gerichtsgebäude gemacht hatte. Sie
hatten sich damals AllcS genau ange
sehen, aber jeder für sich, so daß Frem
de, die sie nicht kannten, meinen muß
ten, keiner von den dreien gehe den an
deren etwas an. Jetzt in der einsamen,
menschenleeren Seitengasse, deren Be
wohner wohl auch zum GerichtSgebäu
dc gegangen waren, thaten sie sich keinen
Zwang an ; sie nahmen nur die cinc
Vorsicht, daß sie leise mit einander
sprachen.
Sic theilte sich wohl gegenseitig mit.
was sie niiicrdcß gesehen und auch ge
hört hatten.
Im Saale, sagte der Schulze Lan-
genbcrg—cr allein hatte in das Innere
des GerichtsgcbniidcS gelangen können
—im Saale zählt: ich vierzig Soldaten,
fünf Gcnsdarmc und vier Gerichtsdie'
ncr.
Mit denen werden wir fertig, sagte
der kleine Dürre mit der spitzen Nase.
I das ganze Haus habe sie eine
Compagnie gelegt. Davon steht die
Hälfte im Saale, jene vierzig Mann.
Die andern vierzig Mann liegen i ei
nem großen Ncgistratnrszimmer. das
wir von außen verriegeln könne.
Auch mit ihnen werden wir fertig.
So hätten wir nur noch für den Aus
gang ans dem Hause zu sorge.
Pah,- da stehen nur zwei dumme Re
kruten.
Und die übernehme ich, sagte der
ruhige, entschlossene Dritte, Radcmachcr
hieß cr. Ich stehe mit zwanzig von uns
da. Wir werfen ein paar Hundert auf
sie und lassen sie zerdrücken, wenn sie
sich rühren wollen.
Gilt, gt! Aber weißt du denn ge
wiß, Schulze, daß das A llcS nöthig sein
wird?
Glaubst du a eine Freisprechung,
Lindcnkranz?
Wenn ich die Wahrheit sagen soll,
nein. Und ich will Euch auch och
mehr sagen. Ich glaube, daß er schul
dig ist.
WaS sagst du ? fuhr der Schulze auf.
Daß cr de Andreas beredet hat, den
Domherrn umzubringen.
Wer? Der Doktor?
Der Doktor! Der Angeklagte!
Mensch I
Wozu hat er dem Burschen das Gc
wehr gegeben? Gcrqde acht Tage vor
dem Morde ?
Er hat c ja gesagt.
Man kann Alles sagen. Aber wa.