Die Staats-Zeitung tzarrtSvnrg, Pa. Donnerstag, Mai 31, 1877. Die Lage in Europa wird kritischer. Während ganz Europa mit uiiruhi gcr Spannung seine Blicke ach dem fernen Osten richtete und nur die eine Sorge hatte, daß aus dem dortigenKricg kein allgemeiner werde, zeigen sich plötz lich im Westen, in Frankreich, die Vor zeichen eine andern, noch gefahrdro henderen Sturmes. Der Ultramoiita niSmuS hatte seit Jahren in Frankreich das Feld bearbeitet, auf welchem er die Rückkehr zu monarchischen Verhältnissen und schließlich zum Königthum im eige nen Interesse zu erzielen hofft. Die Verwickelungen im Orient und das allgemein erschütterte Vertrauen auf den Bestand der politischen Ver hältnisse im Innern der einzelnen Staa ten und auf Erhaltung eines allgemei nen Friedens schienen die beste Gelegen heit zu bieten, energischer auf daö er strebte Ziel loszugehen. Die Krisis in Frankreich, die Entlassung des republi kanischen Ministeriums und die Ein setzung eines monarchischen—WaS einem Staatsstreich gleichkommt—alles DaS ist das Werk dieser Umtriebe. Ja, man glaubt in Deutschland, daß auch die Resignation Bismarcks dadurch ver anlaßt wurde. Aber dieser Sieg war von kurzer Dauer. Bismarck ist vom KaiserWil hclm bekanntlich gar nicht entlassen, son dern nur beurlaubt worden. In die sem Augenblick aber steht er wieder in voller aktiver Glorie an der Spitze Deutschlands. Der Kaiser hat ihn schleunigst nach Berlin berufen. Die Vorgänge in Frankreich flößen cinc Be sorgniß vor dem Bruch des europäischen Friedens ein, welche von dem türkisch russischen Kriege nicht hervorgebracht werden konnte. Diese Berufung Bis marck', diese ernsten Kabinctö Vera thungen in Berlin beweisen, daß die allgemeine Lage Europas kritischer ist, wie je. Daß Frankreich durch seine neue Wendung auch in seiner äußeren Politik eine Aenderung beabsichtigen konnte, darüber bestehen jedenfalls in Berlin ernste Besorgnisse. Die Ferien dcS Fürsten Bismarck waren sehr kurz. Man kann nur ihm und Deutschland von Herzen wünschen, daß ihre Unter brcchung nicht lange dauern—mit an. dern Worten, daß die Bcsorgniß vor neuen Kriegsgefahren sich als eine un. begründete herausstellen mag. Die Heere und Flotten der Groß mächte. Seit den mächtigen Erfolge des preußischen, resp, deutschen Heeres in den Fcldzügcn von 1865 und '7O haben sämmtliche europäische Großmächte, mit alleiniger Ausnahme Englands, ihrer militärischen Organisation das Prinzip der allgemeine Wehrpflicht in geringe rer oder größerer Ausdehnung zn Grun de gelegt. Ob die hierauf von de be treffenden Staaten gestellten Erwartun gen sich verwirklichen werden, bleibt sehr z bezweifeln,, so lange die allgemeine Volksbildung die waffcntragcnden Ele mente nicht zu gleicher Zeit mit dem Grade der Bildung ausstattet, wie der deutsche Soldct sie selbst ntcr den un günstigsten Bedingungen gezeigt hat. Wir geben in Nachstehendem einen kur zen statistischen Uebcrblick über Heer und Flotte der Großmächte. Die Türkei machte durch einen Ferman des Sultans vom 22. Juni 1869 die persönliche militärische Pflicht für alle der Pforte ntcrgebencn Moha mcdaner obligatorisch, wobei den durch dieses Gesetz nicht betroffenen früheren Jahrgängen der frciwilligcCintritt in die Armee freigestellt wurde. Die Dauer der Pflicht ist 20 Jahre (davon 4 in der aktiven Armee —Nizam—, 3 in der er sten, 6 i der zweiten Reserve und 8 im Landsturm —Hiyade). Den Anhän gern anderer Nationen ist die Erleich tcrung gewährt, sich mit 3—5000 Pia stern per Kopf loszukaufen, sie sind aber verpflichtet in der Flotte zu dienen, wenn die Verhältnisse es gebieten Die Friedensstärke der türkischen Armee be trägt 157,667 Mann und 26,040 Pfer de, wovon 14,500 nf die reitende Gen darmerie kommen. Im Kriegsfalle zer fällt die Armeekorps, wovon 4 ans die europäische Türkei (Garde in Consta tinopcl, Donau in Schnmla, Rnmelien in Monaslir und Anatolien in Erze rum), der Nest auf Kleinasien fällt. Die gesammtc Kriegsstärke des Heeres ist 586,000 Mann mit 618 Kanonen. Der Flottcndicnst währt 13 Jahre (8 aktiv und sin der Reserve. Die Kriegsstärke der Flotte ist 19 Panzer fregatten, 17 Panzerbootc und 79 eiserne Dampfer, zusammen 115 Dampfschiffe mit 600 Geschützen nd 50,000 Mann; außerdem aber noch 50 hölzerne Segel schiffe, die aber in schlechtem Zustaiid sind. Rußland führte durch Gesetz vom 1.j13. Jan. 1874 die allgemeine Dienst. Pflicht für alle Theile des Reiches und Polens ein. Ausgenommen sind einige isolirtc Bezirke in Sibirien. Turkcstan und Transkankasien. Jeder gesunde freie Russe wird am 1. Jan. des Jahres dienstpflichtig, in welchem er sein 21. Lebensjahr vollendet. Die Daner de Dienstes ist 15 Jahre (6 activ, 9 in der Reserve), mit einer der deutschen Ein richtung ähnlichen Frelwilligenberech tigiing für Hochschulen. Die Anzahl der im Flieden auszuhebenden Rekru ten wird durch kaiserlichen UkaS be stimmt. Zur FriedenSzeit die Präsenz- j stärke de russischen Heere?: kg,519 Of fiziere, 663,000 Mann und 87,091 Pfer de. Die gesammtc Kriegsstärke des Hce rcS ist über zwei Millionen, genau 44,163 Offiziere, 1,775,509 Mann und 195.890 Pferde. Bon dicscr enormen Zahl stellt da europäische Rußland et was über Ii Millionen Mann. Die Stärke dcr russischen Flotte in 1875 war 223 Schiffe (eiserne und hölzerne) mit 661 schwere Geschützen, 188,120 Ton nengchalt und 25,943 Mann. DaS eiserne Geschwader im schwarzen Meere bcträgt.'gegcirtvärtig 31 Schiffe mit 85 Kanonen, darunter zwei Monitors dcr stärksten Constructio. Die Stärke dcr Landhecre der übrige Großmächte ist kurz, wie folgt: Italic: 18,836 Offiziere und 867,886 Man. (FricdciiSfnß: 13.- 394 Offiziere und 204,255 Mann.) Alle waffenfähigen Männer bis zum 39stcn Lebensjahre sind ach dem Gesetz vom 7. Jnni 1875 dieiislpflichlig. Flotte am I. September 1875 : 40 eiserne Kriegs- und 25 Transportschiffe mit 355 Kanone. 128,697 Tonnen und 43,316 Mann. Frankreich: Durch dasGcsctz vor27 Juli 1872 ist die persönliche Wehrpflicht durch ganz Frankreich obligatorisch. Die Bestimmungen dieses Gesetzes brin gen im Kriegsfall 1,797,531 Mann un ter die Waffen. Die Friedensstärke dcr Armee für 1877 ist ans 190,321 Man und 120,804 Pferde veranschlagt. Die Stärke dcr Flotte ist 232 Schiffe mit 640 Kanone nd 28,431 Man. Oestreich: Der Militärdienst ist ob ligatorisch für alle Staatsangehörigen vom Alter von 20 Jahren, durch Gesetz voni August 1876. Dauer der Dienst pflicht 12 Jahre. Die Kriegsstärke dcS östreichischen Heeres ist 29,596 Officicre, 1,013,705 Man, 171,048 Pferde und 205 Batterien (I 6 Geschütze. Frie densstärke ist 15,847 Ofsicicrc und 280,- 311 Mann. Die Flotte hat in 68 Schiffen 404 Kanonen nd eine Ton ciifähigkeit von 117,070. England: Dic Remitirnng beruht auf freiwilligem Eintritt mit 12jähriger Dienstzeit. Der Voranschlag für 1876 —77 crgicbt sür die ganze britische Ar mee in allen Theilen der Will ein To tal von 548,465 Mann und 51,544 Pferden, wovon etwa die Hälfte auf die reguläre Armee kommt. Die liiglische Flotte ist die stärkste der Welt. 531 Schisse mit 753 Geschützen nd 81,447 Mann, wovon jedoch mehr als die Hälfte unthätig ist. Deutschland' Hccrcsstäikc sür den Frieden Ist 10.011 Officicre, 405,- 659 Mann. 97,577 Pferde und 1216 Kanonen. Kriegsstärke ist 31,843 Of ficicre, 1.282,791 Mann, 301.536 Pfcr de und 255 g Kanonen. Die Flotte zählt jetzt 47 Schiffe (wovon nur 4 höl zerne) mit 327 Kanonen und 59,584 Tonnen Gehalt. 18 eiserne Schiffe mit 133 Kanonen sind im Van begriffe Wenn man auf diese enormen Zahlen blickt, dann kann mau sich des Gedan kens nicht erwehren, daß ein allgemeiner Krieg auch in allgemeiner Zerstörung enden müsse. Allein die Wehrkraft der europäischen Nationen ist damit noch nicht erschöpft. Für Deutschland z. V., bestimmt das nciieLaiidstnrmgrsctz vom 12. Februar 1875, daß im Falle einer feindlichen Invasion alle Männer, welche Waffen tragen könne, in den Landsturm eintreten müssen. Aber noch zn' einer andere Beobach tung gibt die vorangcstcllle Liste Raum und das ist, daß die numerische Stärke nicht immer den Ausschlag gibt. Was Rußland anscheinend durch seine enor mcn Truppenmasscn gewinnt, verliert es wieder durch schlechte Verkehrsmittel, ungeheure Enlfcrmingcii und die sprüch wörtliche Corriiption scipcr Beamten. Deutschland steht i kriegerischer und intellektueller Beziehung an der Spitze Europas, nd wenn es den Leitern deutscher Politik gelingt, Oestreich, wci chcS der natürliche Verbündete Denlsch lands ist, auf deutscher Seite zu erhal ten, dann dürfte leicht der Friede in St. Petersburg geschlossen werde. Die Donau. Da vergegenwärtige Kriegsschauplatz der Türkischen und Russischen Heere m die.Umgebung der Dona verlegt ist, so möchte eine nähere Beschreibung die ses wohlbekannten FnsseS nicht ohne Interesse sei. Wir geben darum fol gendes Nähcrc über diesen Fluß: Die Donau von Gladova an in Ser bien —dem sogenannten eisernen Thor —bis zu ihren drei Mündungen ins Schwarze Meer ist eine Vertheidigung- Linie, wie sie sich keine strategische Schul weisheit erwünschter herzustellen ver mag. Das bulgarische Ufer dieses StromS überragt da rumänische und erleichtert damit dessen Vertheidigung gegen einen von Norden vorrückende Feind. Die Spaltung dcS Stromes in mehrere Arme, die weiten sumpfigen Flächen längs seiner Ufer sind eben so viele Hindernisse sür eine Ucbcrgang nd begünstigen die Vertheidigung. Nur aus dem Tnturkan gegenüberlie genden Ufer ist dicThalnicdcrniig trocken und fest. Auch in der Dobrndscha zeigt das rumänische Ufer festen Boden, die zahlreichen Inseln aber bilden eine mit Wald nd Schilf bestandene Niederung, welche bei hohem Wasser der lieber schwcmmnng ausgesetzt ist. In der (Sc gend BrailaS (Zbrahil) erhebt sich auch das linke Donaunfcr und zwar bis zu einer Höhe von 70 bis 80 Fuß. Von Braila und Galatz führen i die Sumpf riicdeiung MatschinS Wege, welche bei guter Jahreszeit gangbar sind Ungc sähr in der Höhe von Tnltscha theilt sich die Dona i drei Arme: St. Georg-, Sulina- und Kiliaarm. Das Land zwischen diese Armen ist mit hohem Schilfe bedeckt. Die durchschnittliche Tiefe dcS Stromes beträgt 18 bis 20 Fuß. die Breite von Widdin abwärts 1500 bis 1900 Schritt. Die geringste Tiefe findet sich bei Tnltscha 14 Fuß. In Hochsommer jedoch sinkt der Wasser stand oft so sehr, daß der Strom mit Leichtigkeit an viele Stelle durchfurcht werden kann. Im ungewöhnlich mil den Frühjahre 1854 hat die russische Vorhut schon am 2V. März sogar die Furth bei Hirsowo gehindert passiit Aber damals waren die Russe, gestützt auf ihre Flolille, die Herren de Stro meS. Anders '— Dinge. Entlang dem ganzen bulgarischen Ufer zieht sich ein starker Gürtel beständiger und flüchtiger Befestigungen, die seit dem vorigen Herbste in guten Stand gebracht sind. Sic erbebe sich an alle jenen Punkten, gegenüber welche vo den Russen der Ucbcrgang verursacht werden könnte, d. i. gegenüber Rasowa. Tutiirta, Hjrsowa, Gal-itz. Die Uc- Hergänge könnten nr mittelst schwim mender Uiilerlagcn hergestellt werden. Die einzige Möglichkeit einer Sockbrückr fände sich bei Tnltscha. Allein hicr ist dcr Zutritt zum llfcr selbst durch breite Slimpsiiiedcrungrn und Schilsinsrl verlegt; aiißcrdrin könnte dcr Ueber gang von den am rechte User gelegc cn Hügel aus leicht verhindert wer de. Durch die in den letzten Mona ten anfgcworfciic Uscrbattcricn können die Türke übrigens von jedem Pnirktc ans, wo immer der Ucbcrgang versucht wird den Brückenschläge namhafte Hin dcrnissc ciilgcgu>sctzcn. So auch die Russen sich an'S Werke mache würde, überall rußten sie sich gefaßt machen, ans ganz mivcrhältiiibmäßigc Opfer an Zeit, Mensche und Material. SoniitagSseicr hüben und drüben. —Die Befürworter einer strengen Sonn tagsscicr in Europa hicllcn kürzlich einen internationalen Kongreß z Gens ab. Es ivarcn 440 Delegaten anwesend ans der Schweiz, Dciilschland. Frankreich, Norwegen, Griechenland, Oesterreich. Rußland, Rumänien, undSpanicii und außerdem amilichc Vertreter ans Preu ßen, Würlembcrg, Baden und von Ei senbahnen dHaiidclskammcr. „Seht hin!," rufen unsere Soiintags-Fanali kcr, „während ihr hicr alle Sonntags- Gesetze abschaffen wollt, ist in Europa eine gewallige Bereinigung thätig, in dieselben einzuführen!" Bitte inVcrZcihniig! Niemand denkt in Europa daran, dem Volk seine Frei heit zn nehmen, wie cS den Sonntag genießen will. Am wenisssteii geht Das i katholischen Länder, wo die Kirche selbst einen ha.mlesc LcbciiS-Gciinß an Sonn- und Festtage nach dem Golics dienst begünstigt. Jener Gcnfcr-Con grcß will vor alle Dingen dahin wirke, daß die Hand Arbeit, amcntlich die Fabrik-Arbeit an Sonntagen eingestellt wird. A einen solchen Aberwitz wie vollständiges Abschließen von öffcnlilchc Instituten uiidVergnügiiiigs-Plätzen an Sonntagen in der Woche, wie Das im scrc Soiiiiiagsfanaiikcr virlangeii, und auch hicr und da diirchsctzcii, denken nichl Viele in Europa. Und auch diese wis sc, daß sie mit ihren Ansichten nicht durchdringe könncii. Wenigstens gilt Das von de Ländern des europäischen Eoiiilnciils. Im engherzigen England ist Das frei lich Ander! von dort her haben wir ja hier die amerikanische S onntags-Mnckcr rci, die in der Thal nur imporlirlc eng lische Waare ist, entsprungen ans Un bildung und beschränkter insnlariichcr Unduldsamkeit.—P. Dem. Wie r jetzt in Louisiana aussieht. Hr. Raine, -Herausgeber des Balti more „Corrcspondeiit," welcher schon seit cinigcnWochc deiiSüden bereist, schreibt aus New Orleans mit r Datum Mai 5, folgende interessante Thatsachen über die jetzigen günstige Verhältnissen dcSStaa tcs Lonisiana. Hr. R. schreibt: Packard ist todt, es lebe Nicholls! Ein merkwürdiger Umschwung hat sich hier seit letzter Woche vollzogen. Ein leichtblütiges Volk diese Ncw-Vrlcanscr! Seil 15 Jahren ruhte die Wucht der Partei-Politik schwer ans ihnen; sie lit ten, wie kein anderer Theil dcS südlichen Volkes, heule jauchzen sie ans vor Freu de, und bis spät in die Nacht hinein hört man auf den Straßen frohe Lieder, des KummcrsFalten sind verschwunden, und ncnc Hoffnnngtii füllen jede Brust. Und doch wird die Freiheit an einem Tage eben so wenig gewönne, als verloren. Aber „Inzwischen, lieber Herr, thut Euch die Hoffnung gut, So hoffi! Man macht dabei zumlvtind sten rolheS Blut." Am 24. April verließen die Trnppcn der Washingtoner Gewalten das Staats halts, am Mittage des 25. zogen Nicholls nd„seine"Gcsctzgcbniig dort ein. Arm in Arm, dcrGonvernenr mit dcmStaatS- Adjutanten an der Spitze, verließen sie dic„Odd-Fcllows-Hallc" nndzogcii nach dem „St. Louis-Holel"—das Staats- Hans ist hier besser initcr diesem Namen bekannt. Und Hochs aus Hochs erschoß Icn ans den die Straßen füllenden Mcn schenhaufen, dicKänoncn donnerten, und alle Leiden schienen vergessen zn sein. Nicholls besonders war der Abgott des Volkes; wenn auch iir ein „halber Mensch"—der linke Arm nd das linke Bein des alte Pflanzers bleichen ans irgend einem Schlachtfcldc des Südens —so ist das Herz doch ganz geblieben, und wie Schiller sagt: „nicht Fleisch nd Blut, daSHcrz macht uns zu Vätern und Söhnen," so ist Nicholls, der nur ungern —ein modcrncrCinciimatns—den Pflug mit der Toga vertauschte, die Hoffnung Louisiana', und von seiner Uncigcn ützigkcit, seiner Liebe für das Gemein wohl verspricht man sich AUcS. Packard und sein Anhang haben gänzlich das Feld geräumt, und mit ihnen ist jede Spur der Usurpation, man nehme denn die lranrigcn Erinnerungen, die sie in der Staatskasse und im öffentlichen Lc den hinterlassen, davon ans, verschwun den. Die neuen Gewalten benehme sich mit viel Vorsicht! sie wissen sehr wohl, daß. „wie die größten Tugenden nd die schlimmsten Hunde, der größte Haß still ist," sie besitzen eher eine bc schwichtigcnde, als herausfordernde Po litik; sie wissen gar wohl, daß es im Lande noch nincr ei Element giebt, daß jede Versehen nnsznbcnlcn bereit ist, daß dahinten im Norden politische Widersacher ans der Lauer liegen und Packard, Kellogg, Warmonth, Pinchback so Comp, ihre Helfershelfer sind. Zwischen dem Ncw-Srlcans von hcn le und früher ist ein großer Unterschied. Wohin das Auge sich wendet, Merkmale des Verfalls, Grund nd Boden cnlwer lhet, der Muth gar Vieler gebrochen. Zeiche der Erschöpfung überall, die Steuerlast schwerer, das Vertraue pa ralysirl. Nicholls Hai eine gewaltige Arbeit vor sich, aber bei der Entschlossen heit lind dem Enthusiasmus de Volkes, ihm als Retter i der Noth beizustehen, verspricht man sichAllcs. New Orleans ist besonders in Folge seiner interessan ten Lage als Anssnhrshafcn, als der größte Stapclort der Baumwolle, hcs Zuckers zc. geeignet, dicArbcit zn erleich tern, und „möge cS wachsen nd blühen!" Die Bttndcsarmce wird nach dem I. Juni, an welchem Tage 2,50 Mann entlassen werden, ihre iiormalmäßigc Stärke von 25,000 Mann haben.- Ob diese Armee wohl ausreichen wird, wen s etwa gcgcü die Mormonen gehe sollte? I Brief vom Aerausgrder. Biitlcr, Pa.. Mai 26.1877. „Heute hicr, Morgen dort," kann ich wohl i diesen Zeilen sagen, denn das menschliche Lebe ist uiistät und flüchtig. Vorletzte Woche warich inWilmingto, Delaware! letzte Woche in Lai castcr, und jetzt dm ich i Butler, das noch vor wenigen Jahren als eine der daolcvooäs Städte nsres SlaateS betrachtet wnrde, da aber durch die Entdeckung von Oel innerhalb dcn Grenzen des Eounlys ei ne ungeheuren Aufschwung und bebe lciide Ruf erlangt hat. Doch, che ich Näheres über Butler und dem County erwähne, muß ich vor erst auch rtwas über meine Reise von Harrisbnrg bis hierher melde. Ich verließ Harrisbnrg m Mitte achtam Dienstag, nachdem die„Staats zeilnng" znr Presse gegangen war. Wenn ich eine weite Reise nnlcrnehinc, so verlasse ich die Residenzstadt in der Rege! des Nachls, damit ich am Tage an meinem Bestimmungsort bin, und mei ne Geschäfte besorgen kann; denn Gc schäftsbcstlchc bei der Nacht zn machen, ist nicht sehr angenchm. Gleich nach meiner Ankunft in Pitts bnrg am nächsten Morgen, eilte ich in den Barbicr-Saloon meines Freundes Stein i der Penn Straße; schrieb dort cinigc Zeilen an meine liebe Fami lie, ihr meldend, daß ich glücklich in Pitlsbnrg angekommen sei. Ich thue dK immer, denn mein ItcbcS Weiblc nd Kinder ivünschcii gerne z wissen, ob der „Papa" auch glücklich an Ort und Stelle angekommen ist. Girade als ich in Pittsburg einen Augenblick af einen Pferde Eisenbahn wagen wartete, begegnete mir mein alter Freund Rein hart, früher an dcr Smilhsicld Straße, jetzt aber in Nro. 785 Penn Straße wohnhaft. Nach ge genseitiger herzlicher Begrüßung sagte Hr. Ncinhart: „Mustern Sie mich auch wieder in Ihr Corps ein." „Schön, lieber Alter," erwiederte ich, "werde es besorgen, und Sic nächste Woche besu chen." Dies sagend, kam gerade eine Lur, in welcher ich verduftete. „Wieder ein frischer Rekrut," sagte ich zn mir selbst; „Hast doch och gute Freunde inPittsbnrg, trotzdem es schwarz ist," während das ganze Gesicht anslcuch tele. Endlich kam ich i Sharpsbnrg an, wo in meinem alte Quartier bei Hrn. Icromc Raum, einer der besten und ehrenhaftesten Wirthe i AUcgheny Eon), eingekehrt wurde. Daß ich von ihm und seiner lieben Gattin, wie überhaupt von alle meinen Freunden ans wärmste bewilltommt wnrde, brau che ich hier wohl nicht zn sagen. Es leben die Sharpsbnrgcr. Kaum war ich bei Freund Ram ein gekehrt, als auch mein wackerer Freund Schwitzgäbclc kam, und mir die Hand zärtlich schüttelte. Ich fand in Hrn. Schwitzgäbcle einen recht zuvor kommenden und aufgeweckte Mannc dcr de Schnabel grade am rechten Platz hat, nd nicht ans de Kopf ge fallen ist. Er war 12 Jahre lang Soldat in Deutschland, hat manchen „Sturm" erlebt, und wnrde bei seiner Auswan derung höchst ehrenvoll entlassen. Ist Einer cinnial 12 Jahre Soldat draußen gewesen, so darf man wohl glaube, daß sein Kopf ans keinem Holzklotz geschnitzt ist. Wie Freund Schwitzgäbcle freund lu!> und zuvorkommend, so ist auch seine liebe Gattin, welche ich später kenne lernte, eine recht gebildete und geachtete Dame, die für ihren Gatte grade paßt. Da ich am selben Nachmittag noch nach Nalrona wollte, war ich genöthigt, bereits Nachmittags um etwa 3 Uhr Sharpsburg z verlassen, besuchte aber auch zuvor ein junges Brautpaar Hrn. Hartmann nd seine Galtin, welche am Abend zuvor mit einer lie. beilswürdigen Tochter nicincs werthen alten Freundes, Hrn. Joseph Heun, getraut worden waren. Nach herzlicher Beglückwünschnng ging's dann an den Bahnhos. „Halt!" sagte Freund Schwitzgäbcle, der mich begleitete, "hier ist noch ein frischer Rekrut, den wir ein mustern müssen, nämlich, Hrn. John He ii, ein Bruder der obengenannte Braut, der eine nette Wirthschaft grade am Depot hat, und ein recht freundlicher Man ist. Hierauf gings dann nach Tarcntnm. Es frente mich sehr, dort meinen gute alten Freund, Hrn. Da vid Bandy, den ich schon vor 14 Jah ren inPiltSbnrg kennenlernte, in Tarcn tnm zn treffen. Er hatte ans meine An kunft dort gewartet. Wir trafen nnS bei Hrn. H. C. Schlimme, einem tüchtigen Schuhmachcrmcistcr, welcher die Wcrkstältc dcsHrn. loh. Schnei d c r, der nach Barnasscs, Wcstmorclaiid County, übergesiedelt ist, übernommen hat, und die „Staatszeitung" jetzt dort erhält. Auch Hr. Schlimme ließ sich in s Rippcr'schc Corps einmnster, und bezahlte auch zugleich seine Eintritlsgc bührcn. Alle Respekt vor dem Hand festen Kamerad. Hier habe ich indessen ein trauriges Unglück zn melde. Seit einer Reihe von Jahre wohnte Hr. F. I. Maie r, ein biederer und ehrenhafter aller deut scher Bürger, der auch nicht einem Kin de etwas zn Lridc that, in Tarcntnm. Da die Geschäften nicht zum Besten gingen, zog er letzten April nach Nalro na. Er und seine Familie freuten sich, daß c ihnen dort besser gehen wurde, und hatte auch in der That ziemlich zn arbeiten. er war ei Schneider von Profession, bis vor 14 Tagen er auf irgend eine Weise von einem Eisenbahn zng überfahren, und schrecklich zugerich tct wurde! Er blieb natürlich todt auf der Stelle liege, wo man ihn am näch stcu Morgen fand. Das Unglück hat unter den Bürgern Nalrona ö und Ta rcntnm große Sympathie und innige Theilnahme untcr allen Klassen der Bürger erweckt. Gutherzige Menschen haben eine hübsche Summe gesammelt, nm die traurige Lage der schwcrgeprüf teil Familie, die sich in dürftigen Um ständen befindet, zn lindern: oewik ei edler Zug christlicher Liebe. Diese Ga den. gering wie sie auch sein mögest, sind ein laiitcS Zeugniß der Herzensgute der Bürger Natrona's und Tarcntnm. Sie haben ein gutes Werk gethan, das nicht unbclohnt bleiben wird. Auf die fröh lichen Geber passen die Worte Christi als er sagte: „Was ihr einem dieser Ge' ringsten gethan, das habt ihr mir gc lhan." Möge Gott, der Alle zum Be sten lenket, die hartgcprüflc Familie Gattin nd Kinder tröste, und mö gen gute Mcnschcnhcrzcii sich ihrer auch ihrer fernerhin aniichmrn. In nächster Nr. folgt die Fortsetzung icincs Reiseberichts. Der Tag vrS Gerichts bevorstehend. Der Tag des Gerichts steht bevor. Am 21. Juni werden neun und am 9. August werden drei Hauptführcr der Molly-MaguircS hingerichtet werden. Ihre Berufungen an das Ober-Gericht de Staates haben nur die Bestätigung ihrer TodcSurtheil zur Folge gehabt. Eine furchtbare Vergeltung, eine furcht bare Sühne, fiir vergossenes Blut steh! bevor, und sie wird wohl im Stande sein, unter den Hunderte von Mitglie dein dieser Mördcrbandcn Schrecken zu verbreiten und Gesetz und Ordnung in Gegenden sichern helfen, welche allzu lang der Schauplatz entsetzlicher Untha ten gewesen sind. Es ist erstaunlich, daß cS gebildete und friedliebende Menschen geben kann, welche diese Mörder damit entschuldi gen wollen, daß sie durch ihre Bluttha ten das Recht der Arbeiter auf Arbeit und guten Lohn hätten vertheidigen müs sen. Fiir solche Unthaten ist kein Raum in diesem Lande, wo die Gleichheit Aller vor dem Gesetz und das allgemeine Stimmrecht Jedem die friedliche Bahn zur Besserung seiner Lage eröffnet hat, und wo eine Vereinigung dazu, oder mit anderen Worten das AssociationS-Nccht, Allen offensteht. Diese Gewalt-, Mord- und Bliit- Berschwöruligen von Arbeitern zur Erlangung ihrer wirklichen oder ver meintlichen Rechte sind europäische Aus wüchse des Despotismus, der Volks- Unterdrückung. Sie sind hierher im portirt von Solche, die nicht Bildung genug besitzen, um zu wissen nd zu lei nen, daö solche Dinge schon deswegen hicr nicht am Platze sind, weil sie hicr mit keinem europäischen Polizci-Dcspo tiSmuS zu kämpfen haben und das ih nen gegen die Ucbcr-Mackst dcSKapi talS die Gesetzgebung offen steht, wohin sie ihre Vertreter schicken können. Diese Molly-Maguire Banden aber gehören zu den scheußlichsten Auswüch sen europäischer Unfreiheit und Unbil dung. Der „Tyrannei des Kapitals" setzen sie die „Tyrannei des Mordes" entgegen. „Der Sclavcrei der unge bildeten Massen", welche sie in Europa erduldet, wollen sie durch die Tyrannei derselben ein Ende machen. Dazu ist die Union nicht das Feld. Hier ist das Gebiet des bürgerlichen Friedens und WaS immer denselben stört, wird nie dergeworfen, und Was denselben und damit die Wohlfahrt der Massen zu för dern im Stande ist, hat freien Weg, wenn cS mir die Kraft und den guten Willen hat, ihn einzuschlagen. Wer DaS nicht begreift und würdigt, ist kein ächter freier Amerikaner, dem hängt der europäische Polizei-Zopf noch hinten. UcbrigenS haben jene Mörder viele Mordthaten vollbracht mir aus dem elendesten persönlichen Rachegcfühl und aus den niedrigsten Motiven. ES ist bekannt, daß man cS nicht den öffentli chen Behörden, sondern nur den An strengungen von Mr. Gowen, Präsi denten der Philadelphia und Reading Eisenbahn verdankt, endlich diese Mör der entlarvt und zur gerechten Strafe gebracht zu sehen. Am 21. Juni wer den in Potts v i ll e gehängt werden: Hugh McJehan, lameSßoarily, Ja. Boyle und lameS Caroll, wegen Er mordung des Polizei-OfsiccrS Aost in Tamaqua, und desgleichen Thos. Mnn lcy wegen Ermordung der „Minen-Bos scS" ThoS. Sanger und lameS Urcn; ferne r in M a ii ch Chun kan dem selben Tage Alex. Cainpbcll, Michcal Doyle, Ed. Kelly und John Donohuc wegen Ermordung des „Micn;Boß" John P. Jones.—Am 9. August wer den Pat. Hefter, Hugh Tnlly und Pat. Hugh in Columbia County wegen Er mordung dcS „Minen-Boß" Alex. W. Rca gehängt werde. Es waren 54 Gründe für Umstoßung des Urtheils angeben worden, die aber vom Gericht sämmtlich für nicht stichhal tig erklärt wurden. Hinrichtungen. In Mario, S.- C, wurde am 19. ds. Mls. der Mörder Zack Bnrgoync (ein Neger) hingerichtet. Am selbe Tage wurde der Neger Chas. Tommcy in Ailanla, Georgia, welcher cinc geachtete weiße Frau, N>.mens Ca' roday ermordet halte, hingerichtet. Zu, Moiint Vcriio, Missouri, fand cben falls die Hinrichtung des Mörders Sam. Orr statt. Gov. Nonng von Ohio, hat die Hin richliing drS Mörders Harry Adams, welcher am 25. ds. Mls. gehängt wer den sollte, bis zum 15. Juni verschoben. In Dciilschland gibt es 331 Frei maurer - Logen. Außerhalb Dculsch land giedl es 123 Logen, in welchen die Verhandlungen in dculschcr Sprache geführt werden. Von dieser Zahl be stehen 95 in den Vcr. Staaten und die übrigen vertheilen sich ans andere Län der, einschließlich China, Türkei und Egy"'en. In Elcvcland, 0., nahm am vorige Freitag Abend eine Frau, Namens Ho novnn, ihre zwei Kinder, das eine zwei Jahre und das andere rcn der Champagner recht bitter werde. Der Neger Oberrichter Wright, wird auch wahrscheinlich wegen fortwährender Trunkenheit in Anklaaeznstand versetzt werden. Der Augiasstall wird rein ge fegt." Loiale Neuigkeiten. LancaSter, Pa. Donnerstag, Mai 31,1877. Theodor Fischer, ein Bremser auf der Reading nd Colnyibia Bahn, wur de am Mittwoch nahe Chestnut Hill überfahren und augenblicklich geiSdtct. I der Familie de Herrn Jacob L. Mciitzcr in Lancastcr starben Ende vori ger Woche plötzlich zwei Kinder, wie man sagt in Folge von Rcttig, welchen sie in erhitztem Zustande genossen hatten. Am Montag fand die Beerdigung statt nd als die Familie vom Lcichcnbcgäng niß zurückkehrte, war auch ein dritte da hin geschieden, welches ebenfalls krank darnieder gelegen hatte. ES besteht ein Gesetz, welches daS Be rauben und Zerstöre der Vogelnester verbietet. Eltern sollten jchr darauf Acht geben, daß ihre Kinder nicht die sem frevelhaften Treiben huldige, denn die nnschnldigei! Vögel zerstören und vertilgen sehr viele schädliche Jnsectcn. Der Mord bei Elm Station.— Herr Mittelstadt von New Aork, der Onkel de Max Hugo Höhne, welcher letztere der Ermordete sein soll und der Sohn des Besitzers eines Kaffeehauses in Ber lin ist, hat in der Grnft des lutherischen Kirchhofes zn Ardmorc die sterblichen Ucbcrrcstc dcsErmordetcn in Augenschein gcnonlmen nd dieselben als die seines Neffen idciitificirt. Hoffentlich wird eS jetzt auch gelingen, volle, unanfechtbare Beweise von der Schuld des Mörders beibringen zu können. Heinrich Wah lc, alias John Keller, welcher der That angeschuldigt ist, und nach Verbüßnng seiner Zuchthausstrafe wegen Einbruchs in Rorrislow anf die Anklage der Er mordung von Max Höhne prozessirt werden wird, stellt die That entschieden in Abrede. Die alte deutsche Sitte oder vielmehr Unsitte, Leichciischmättsc zu halten, die i den meisten Gegenden Deutschlands schon längst abgeschliffen ist, hat sich bis auf den heutigen Tag noch in ihrer vol len Ausdehnung uiitcr den Deutsch .Pciiiisylvanicrn in Lebanon County er halten. Die i Lebanon erscheinende „News" sagt darüber - „Wir hören häu fig, daß bei solchen Gelegenheiten vier oder fünfhundert Personen in einem Trauerhause sich ach beendigtem Be gräbnisse niit der trauernden Familie zur Tafel setzten, und da zugleich sämmtliche Pferde der Anwesenden gefuttert werden, so müssen die Kosten eines solchen Lei chenschmauses ersten Ranges zwischen 150 und 309 Dollars betragen. Wahr haftig, nicht Jedermann kann cS in dir scn schlechte Zeiten „äffordiren" zn ster ben, wenn sein Hab und Gut in solcher Weise aufgefressen werden soll." Als Hr. Schlotthancr von Mariella nebst seiner Gattin dieser Tage durch RohrcrStown fuhr, scheute sein Pferd vor einem vorbeipassirenden Eiscnbahnzug und warf den Wagen um. Hr. Schlott- Hauer wurde ziemlich „wüst" zugerichtet, erlitt jedoch keinen Knochcnbrnch : seine Frau ciilkam iivcrlctzt. Hausputzen.—Zeitgemäße Winke. —Um das Holzwerk an Thüren und Feilster zn reinigen, werfe man zwei Eßlöffel voll piilverisirlen Borax in ei nen Eimer voll heißes Wasser, und reibe das Holzwerk mit einem groben Lappen ab, ohne Gebrauch der Bürste. An sehr schmutzigen Stellen reibe man ctwaS Seife nf den Lappen, bestreue diesen dann mit pnlverisirtem Borax, und spüle später gut ab mit reinem Wasser. Es ist gefährlich eigentlich, denn die Haus frauen halten gewöhnlich vor Bewun derung des schönen Erfolges zn oft ein mit der Arbeit. Außerdem ist Borax ein probate Mittel, um die Hände, weich und weiß zu machen. Einen großen Nachtheil hat das Sil bcrgeld und wir müssen denselben schon jetzt schmerzlich empfinden. Das ist die Leichtigkeit der Fälschung desselben. War schon früher die Falschmünzerei ein weitverbreitetes Geschäft, so hat die fortschreitende Wissenschaft, die eben auch dem Schlechten dient, dasselbe jetzt vielfach erleichtert nd sicherer gemacht. Man meldet seit einiger Zeit aus fast allen großen Städte von aufgehobenen Falschmünzcrbandc. Die Herstellung einer Banknote ist eine schwierige und langwierige Aufgabe, wenn sie so gut sein soll, um leicht zu täusche, aber Sil bcrmünzcn sind rasch nd ohne Kunst fertigkcit herzustellen. Tie Schnlbehördc von Reading hat einen Contract abgeschlossen, wonach ihr im nächsten Winter die Kohlen zu dem Preise von 82.64 t Cent per Tonne ge liefert werden. Jmmrr schlimmer. In den Ma schinenwcrkstätten der Lehigh Valley Eisenbahn in Easton, wurde am 23. ds. die Bekanntmachung der Bitricbsdirek tion angeschlagen, daß vom 1. Juni ab die Löhne der Lokomotivführer von resp. >3.50 ans 83.00, von 83.25 auf 2 90 und von 83.00 auf 82.80 herabgesetzt werden würden. Eine Warnung für Wrgmrister.- In Mahanoy Townsch.p, SchuylkiU County, waren die Wege so vernachläs sigt worden, daß in 1870Zohn Scholly, ein Grocer. da Lebe einbüßte, indem sein Wagen in Folge des schlechten Zu stande eines Townschip Wege über einen Abhang hinunter stürzte. Die Wittwe brachte Klage gegen da Town schip und forderte Schadenersatz. Die Jury sprach ihr 82,195.28 zu. Da Townschip appellirte an die Suprcme Court, aber das Urtheil der County Court wurde ausrecht erhallen. Da Townschip muß die Ersatzsuinmc und Courlkostcn nebst Interessen zahlen, was zusammen etwa 82,500 beträgt— weil die Wegmeistcr ihre Schuldigkeit nicht gethan halten. Bei dem Silbcrgeid kommen die mteu