Du sttMl'i Zeitllllg q>rrsvurii D o n>'r Ii oq, Febr. >, 1^77, Ist nicht whr ? Wie die Katze das Mausen nicht las scn. so können auch die republikanische Blätter das Lüge nicht lassen. Da sagtdcrPittsbllrgcr..Frcihcits Fred " von, letzte Doimcrstag. daß die Ncw- Bork "Aon ei Tilde Blatt sei. Das ist nicht wahr, Mr. „Freiheits-Freund" Jeder der die 'Vu" liest, weiß, daß es ein verbissener radikaler Wisch ist. Ungeheure Schuldenlast. Die städtische Schuld von Phiiadcl phia, hat. wie aus dem Bericht des Eity-ControtterS selbst erhellt, seit den letzten fünf Jahre um vierzig Mil lionen DollarS zuge o m meil!! Acht Millionen jedes Jahr Ist das nicht schrecklich? Wir können dicßürgerPhiiadciphias noch länger zu sehen. ihre Stadt in einer noch viel größere Schuldenlast unter der jetziger Verwaltung zn stürzen ? Die neue Lokal Option Bill. Wie letzthin in diesem Blatte gemcl bet. ist bereits eine tue Lokal Option Bill in der Legislatur eingereicht, die von der Committee über „Laster und Moralität," gnnstig berichtet worden war. Die Bill verlangt, daß in allen Coimlics des Staates eine Wahl am dritten Dienstag im Moiiat Februar stattfinde solle, um sür oder gegen Lo kal Optio zn stimmen, Städte solle nicht einzeln, oder vom Connty getrennt, wie früher, sondern vereint mit dem Coniiti) stimmen. Daß die Temperenzler in vielen der Coiintics den Sieg davon trage wer de. (im Fall die Bill passirt.) darf man wohl glauben, da sie alle Anstren gungen machen, ihren Plan durch,- setze ; allein die leisten Coimtics nnd Stäotcn werden Mehrheiten gegen Lo kal Option abgeben. Bei der' früheren Wahl über Lokal Optio, entschieden sich aus 25 Städten alle bis anf 6 oder 7 für Liccnse, und gegen Lokal Optio; in Harrisbnrg selbst hatten die Gegner dcS Gesetzes jedoch nur eine Mehrheit von etlichen 60 Stimme; somit fehlte es nicht viel, um den Temperenzlern in dieser Stadt den Sieg zu verschaffe. Daß Govcrnör Hartranst das neue Lokal Option Gesetz genehmigen wird, ist sicher, trotzdem fast sämintticheWirlhc nnd Bierbrauer vor zwei Jahren für ihn stimmten. Es wäre allerdings schnö der Undank, aber was fragen republika nische Beamten nach Dank, wenn sie einmal im Amte sind, Wie schon früher, so fragen wir nun nochmals: Wie kömmt es, daß jedes mal solche gehässige Bills oder Vor schläge vor die Gesetzgebung kommen, wenn die Republikaner am Ruder sind? Ist es etwa, weil dci weitem die meisten Temperenzler zu jener Partei gehören? Wir anlworlc - Ja, Die Wirthe nnd Bierbrauer wissen das auch. Nun aber fragen wir weiter: Wie kommt es den, daß, weil die Wirthe nd Bierbrauer dieß wisse, sie doch immer wieder sür die Republikaner stimmen? Ja, da lic der Leser, können wir keine Antwort ge ben. cS sei denn, weil viele derselben eben noch mit Blindheit geschlagen sind. Will man ein Knrbclgcsttz rinsührrn? So lange dos Schiedsgericht in Sitz niifl ist, sollte de Demokraten verböte werden, Versammlungen abzuhalten und Drohungen auszustoßen, Dieselben ha den ns schon durch ihre fürchterlichen Kriegsdrohungen genügend geängstigt -ind sollten daher, wenigstens so lange die Stininieuzä'iluug dauert, einer streu >gr Ecusur unterstellt werde So schreibt der „Pittsburger Frei hcltssrcuiid" Das Lese obiger Zeilen erstaunte uns Anfangs, da daö Gesagte den Schein hat, als wolle unser College den Demokraten einen „Maulkorp" au hängen, und ihnen die Freiheit rauben, Versammlniigen zu halten. Ein solches Verbot wäre eine Art Kneliclgesetz wie mau sie in mauarchischcu Ländern hat, und würde für unser freies Amerika ganz und gar nicht passend—Doch, nach reiflicher Ueberlegung. und uachdem wir es mthrcmalc durchsehen hatte, b wir auch mit nscr Gucktasten richtig grie sc hätten, mußte wir laut auflachen, wobei ns die Worte jenes Liedes ein fielen worin es heißt: „Sei nur nicht ängstlich, mein Sohn-'! Nein, Meister .Areihcitsfreynd," sei nur nicht ängstlich, denn stehe, die De mokraten sind ei ganz harmloses Völk chen, nur darf mau sie nicht knebeln, denn das ist nicht demokratisch. Auch darf man ihnen ihre Rechte nicht neh me, den das ist tyrannisch. Wenn der.Hrciheitsfrcund" von „fürchterli chen Kriegsdrohungen" faßelt, so gibt er zu erkenne, daß seine Sache anf schlech ten Füßen steht, uud daß die Republik er betrügerische Absichten hegen. In einer Republik hat da Volk zu jeder Zeit ein Recht. Versammlungen z halten, und sich z berathen. Rur die republikanischen Nachtculen scheuen das Licht, nicht aber das demokratische Golk. — Also nur nicht so ängstlich, ihr Herren Censurrittcr, Tod eines Redakteur.-Hr. Daniel OMcill, einer der Redakteure und Ei genthümer der "Dittabrg viipatad," starb uorleßtcn Dienstag in seiner Woh nung in jener Stadt, im Alter von 4/ lahren, Verstorbener war ein Arlän der von Geburt, aber ein eifriger Repu blikaner und tüchtiger Journalist, Tis vrrlsgung dsS kapltvttilMs. Wie schon seit cincr Reihe von Jah ren, so machten auch diesen Winter eine Anzahl Krähwinklcr wieder den Ver such, die Verlegung des Capitolium von Harrisdnrg ach Philadelphia z bewerkstellige. ES geschah dieß jedoch blos von Sei lcn Solcher, die ihr „Schäfchen" dabei zn schccrc hofften. Di-„Memorial- Halle" auf dem Ccnlcnnialgrnnd. wie a'nch die umliegenden Banlottc. auf wclchc das Capitolgcbäudc errichtet wer den sollte, bot ihnen Gelegenheit, einen tüchtigen "3ob" daraus z machen. Zwar gaben sie Ansang a, alle nöthige Gebäude nciiigeldlich z errichte, als es aber zum Klappen kam, da erschrocken sie über die großen Kosten welche die Bürger Philadelphias zu > c zahlen hätten, und verlangten blos eine halbe Million, um die Gebäude z er richten. Einer der wärmste Vesürwortcr der Maßregel war ein gewisser Harry Huhu von Philadelphia, welcher als einer der chlanslc "11<>j,i<-r" bekannt ist. Ein andrer der Sippschaft war ein Mr. OS bonrnc, dem gesagt worden sei soll, er solle ichi ach Harrisbnrg kommen, da er die Stadt nie wieder lebendig verlas sen werde! (Die Harrisburgcr müssen drum doch schreckliche Menschen sein,) —Wahrscheinlich hat jedoch Hr. Os' bonrnc jetzt schon ansgcfundcn, daß sei c Bcfürchliglingcn gänzlich grundlos sind, nd daß die Harrisburger ein ganz harmloses Völkchen ist. Nur duldet es keine Vagabunden, Diebsgesindcl nd Gesrtzcsvcrdrchcr, Diese jagen sie zum Fenster hinaus, wie weiland Thad. Stevens, Alle die schönen Redensarten der Be siirmortcr der Bill und die Lockspeise welche sie darboten, halse ihnen nichts. Selbst viele der Bürger von Philadel phia sind gegen die Verlegung des Capitolium nach ihrer Stadt, da sie jetzt schon mit Schulden überhäuft sind Auch das Volk in den Landdistrikten ist gegen die Verlegung, und verlangt, daß das Capitolium bleibt wo es jetzt ist. Der Vorschlag kam nii endlich letzte Woche vor das Hans zur Entscheidung; anf die Frage: „Soll das Capitolium verlegt werden," stimmten 57 Mitglie der dafür; 124 stimmten dagegen, nnd 20 stimmten gar nicht. Die Abstim mimg war wie folgt: Für die Verlegung de Capitals stimmten die Herren Vachinan, Vigger, Boone, Bnckman, Butler, Vnllard, Cor vcr,Cttnmgham,Devcrcnr,Donaldsoil Donglaß, Edgc, Fauncc, Fish, Fulton (Ehester), Gcnlner, Gillespie (Philadel phia), Graham (Philadelphia), Groß, Hall, Heller, Hill (Philadelphia), Howe, Huhn, Jacob, Jackson (Snllivan), James, Jones, D, M,, (Blair), Jones, D, M,, (Luzerne), Kicrstcad, Kocher spcrgcr, Krämer, Law (Moiitgomcry), Lcigh, Lodgc, Marshall, Mallack, M- Cleary, Mcans. Moore, Nagle, Ncill, Osboiirnc Pattcrso, Pclroff, Potts, Ouirk, Rapshcr, Ringgold, Salier, Shaiitz, Shoch, Snavely, Sonder, Wal ter, Benkel nd Boung—s7. Gegen die Verlegung, die Herren Ackcrly, Alexander, Andre, Bell, BN lingslcy, Black, Bowcrs, Bowman, Brooks, Brown, Burgcß, Cauahey, Conrad, Creps, Dcwccs, Dickey, Don nelly, Downey, Duncan, Carl, Eber hart, Englcbcrt, Ettla, Fclthoff, Find lcy, Flinii, Fostcr (MKcan), Fostcr (Bradfoid). Frazer, Fulton (Indiana), Gaffey, Garmon, Gates, Gchr, Gcm miU. Gillct, Graham (AllcghenyX Grccnawalt, HalloweU, Haycs, Heiner, Hill (Alleghcny), Hill (Fayetlc), Hi t (Lycoming), Hincs. Hitchcock, Holland, Hughes, Jrvine, Jackson (Mcrccr), Jackson (Wyoming), Kauffmnn. Kim ble, Kincade, Kline, Knipe, Larrabcc (Poticr), Larrabcc (Susquchanna), Lcam (Bucks), Lockwood, Long, Longa kcr, Mapes, Martin, M Earron, M- Elure.M Eormick, M'Elroy.MGoivan, MHcnry, M'Kibbcn, M'Lcan, Meyers (Somerset). Misfiin,Mifler(AUeghcny), Miller (Berks), Miller (Lebanon), Mil ler (Snydcr), Mincr, Mitchell, Mona ghan, Morgan (Lawrence), Morgan (Schnylkill), Nelson, Nisley, Peoples, Port, Onigley, Rezncr, Nichardson, Ro bcrts, Scarborongh, Schnatlcrly, Schaf fer(Alleghcny), Schäffcr(Bcrks). Schell, Shcrwoad (Northumberland), Shcr wood (Bork), Sheibly. Shonk. Shoe makcr, Smith(BcrkSH Smith(Luzcrne), Spcars, Stackpolc, Steinmetz, Steven, Stewart, Stober, Stone, SummcrviUc, Täte. Thomas, Tyler, Walker, Wcaver (Alleghcny), Wcaver (Ccntre), West brook, Will, Wilcox, Mise, Zern und Sprecher—l 24, Abwesend oder gar nicht stimmten die Herren Bakcoven, Chapin, Crawford, Elliot, Gillespie (Jeffcrson), Harris, Haßlett, Henry, Hnnter, JoncS, S, S,, (Luzerne). Zudgc, Kennedy, Lindsey, Mackin, MKi, OM-ils. Pallatt, Pot ter, Snyder und Spang---20. Somit wäre denn diese leidliche Fra ge beseitigt, und zwar hoffentlich-für immer, Harrisburg ist von allen Seite leicht zugänglich; da Klima ist gesund, und das Capitolium hat eine der schönsten Lagen im Staat, Eine Verlegung des Regierungssitzes würde eine enorme Summe koste, während de Staat auch nicht der geringste Nutzen dadurch entspränge. Das dumme Geplärr, daß bessere und tüchtigere Männer in die Gesetzge bung erwählt werden würden wenn das Capitolium in Philadelphia wäre, ist ein Insult, den weder die jetzige upch frühere Gesetzgeber annehme. Hätten nur manche der jetzigen Gesetzgeber er nen solch gute, ehrenhaften Charakter wie jene vor 30 nd 4 Zshxen, (ziyd für Jene war das Capitolium hinläg lich groß und gut genug), so würde mok nicht so viel über Corrnption und Schwindeleien hören. Ehe über den Antrag der Verlegung abgestimmt wurde, hielt Hr. Osbourne von Philadelphia eine längere Rede, worin er den Plan befürwortete nd beantragte, daß die Angelegenheit t>M BZplke zur Abstimmung vorgelegt er de fest. Er wies auf das Beispiel an derer Staate, z. B, Massachusetts hin, woselbst sich der RegieruvgSfitz in Boston und nicht in einer entlegenen Landstadt befindet. Mr. Kanizee, Dem., Philad,, war zu Gunsten der BersegW de Regierung sitze nach Philadelphia, erklärte sich je doch gegen die vorliegende Bill, welche den Bürgern Philadelphia (die bereit 75 Millionen Dollar Schulden und ihr Eigenthum über dem Werthe besten crt haben) weitere Ausgaben vn zwei bis drei Millionen Dollars für die Ge bäude auferlegen würde, da die Memo rial Halle für das Capital bestimmt sei- Er sagte, er wäre für die Bill, wenn der Staat die Ausgaben tragen wolle; die Finanzen Philadelphia seien zerrüttet und die städtische Warrants würden in den Straßen unter xri verkauft. Die Republikaner Huhn und Quirck stellten dies i Abrede, worauf Mr. Schell eine Beilage des „Evcning Tele graph", worin achl Seite voll Anzeigen des Sheriffs von Philadelphia über den zwangsweise Verkauf von Häusern ent halten waren, nach dem Pulte des Clerks schickte nd daSVerlese drrselden denn tragtc! Es wurde Weiler erwähnt, daß die Re pttblikancr in Philadelphia Drohungen gegen Mitglieder der Legislatur ansgc stoßen hätten, welche sich der Maßregel widertetzen würde, und daß Ex-Mayor McMichacl erklärt habe, die Bürger Philadelphias seien gegen die Bill und würden sie mit cincr Majorität vo 20,000 Stimmen verwerfen. Der Antrag auf Zurückweisung derßill wnrde mit 128 gegcn 57 Stimmen angenommen nd kann dieselbe in dieser Sitzung nicht mehr aufgenommen werden, Wa denkt man dada ? Die Stadt Philadelphia hat eine Schulden last von mehr de drei und sieben zig Millionen Dollars! Die schwebende Schnld. lauter ausstehender Warrants von fälligen Zahlungen der Stadt an ihre Gläubiger, belänft sich allein ans mehr vis l 0 Millionen Mayor Stockley hat nicht etwa blos zu gesehen, wie diese Schuld nnsgchänfl wurde, sonder auch die Hand dazu ge reicht, und alle die Bills genehmigt, wel che diese jammervollen Zustand herbei führten. Jetzt soll die Legislatur hel scn und diese schwebende Schuld fundi ren —damit die Rings wieder neue Schulden machen können, wenn sie nämlich vom Volk am Ruder gelassen werden. Hoffentlich wird den Ring sters diese Hoffnung diesmal endlich verdorben. Und wie hoch ist die Schuld von Harrisbnrg? Es heißt, 1,000,000! Wie viel? aknrate eine Million! Als Entschädigung wird da neue Was scrwerk auf 5900,000 veranschlagt, ein Pfuschwcrk, das kaum die Interesse werth ist, was es kostet zu baue. Die Legislatur. Die Bill zur Vcntilirung der Kohlen- Minen :c, wnrde im Senat günstig be richtet. Eine Bill wurde im Senat eingereicht, County-Marschällen in Coiintys von über 40,000 Einwohner zu erwähnen, —(Dos ist wieder ein neuer Humbng, und dient blos dazu, um fanle Bumm ler zu füttern —d. Red ) Ferner eine Bill verbietend, daß ir gend eine Person zu gleicher Zeit in Conlraktcn und Lieferungen für die Städte nd die County s iiitercssirt und Bürge für irgend einen Beamten von diese ist. Ferner, m das Landstreicher - Gesetz vom Bten Mai 1876 zu widerrufen. Weiter, eine Bill, durch welche die Erbbcrcchtigiiiig von Gatten nnd Gat tin festgesetzt wird. Eine Bill, welche de Angeklagten ge stattet. in den eigenen Criminal-Prozes scn Zeugniß abzulegen. Eine Bill, die Autorisirnng der Franc, als Corporatorcn unter dem Gesetz vom 29. April 1874 z fnngir.'i. Mr. Berkel erhob Einwand, weil die Bill nicht constitutioiiell sei, indem da durch das Corporations Gesetz amendirt werde. Der Vorsitzende hielt den Einwand ausrecht, so daß die Bill dadurch er warfen ist. Hau. Unter den günstig einberichtete Bills w eine, durch wclchc alle Supplements zu dem Freibriefe der Susquchanna Boom Co. ausgehoben werden sollen. Eine Bill wurde eingereicht, dnrch wclchc dip Zalaire dn Staats-Obcnich ter festgesetzt wird. Eine, ivonach die Legislatur sich am 15. März vertagen soll. Eine, ach wclchc Ehemänner wegen Vcrlassiing ihrer Frauen nicht länger als 3 Monate eingesperrt werden sollen. Ferner—Eine, nach welcher der Go vcrppr .eine Mann mit 82,000 lah rcs-Gehalt nstcllcv soll, welcher den ehemaligen Soldaten und Matrosen zur Erlaiignng ihrer rückständigen Bonn-! lies dchülflich sei soll. Eine, durch wclchc der Gehalt der Legislatur sür 100 Tage ans 8700 und auf 87 per Tag für jeden Tag darüber bis zil 15 Tagen festgesetzt wird. Eine, Ipcgczi Ncdiicirnng der Gehalte der Staatsbeamten. Eine, durch welche es strafbar gemacht wird, wenn Personen Beschäftigung in Bcrtrancns-Acmtcr af gefälschte Zeug nisse hin erlangen. Eine Bill, welche Anklagen gegen den Staat rcgulirt; ebenso, eine Bill, wo nach Arbeitslöhne weg.en Nichtbezah lung der cincr Familie gelicfcrtexi Le benSmittel mit Beschlag belegt werden i Hullen, Eine Vitt in Bezug auf Befreiung von Eigenthum vom Zwosgsvcrkaps wegen Nichtbezahlung von Hausmieche ein, wonach die Berzichtleistung eine Schuldners anf dieses Recht, gewisse Fälle ausgenommen, ungültig ist. Der Senat und das HnnS haben Bc schM, passirt, sich am Istcn März zu vertage, ich M Zweiten Dienstag im Januar 1878 wieder zusammenzutreten, —Nach jener Zeit tritt die Legislatur blo alle zwei Jahre zusammen, wie die neue Konstitution vorschreibt, e sei denn, der GsveryAr berufe eine Extra- Sitzung zusammen DaS Zähleuder Netto ral-Stimme. Florida der erste Stein des Anstoßes. GroßevetrSirreien ent deckt! Als am Donnerstag die Sitzungen der Commission, welche zur Busglei chungdcrPräsidcnlschafts-Angelcgenhcit erwählt, und Richter Bradly al fünfte Mitglied ernannt worden war. war der Andrang nach dem südlichen Theil des Capiloliums in Washington ngehener groß. Die Borsichlsmaßrcgcl, daß nur die Inhaber von Tickets in diesen Flügel zugelassen werden sollten, erwies sich als eine sehr weise, indem Tausende, welche den Verhandlungen beiwohne ivolllc, aber nicht niit Ticket versehe waren, nd die dns ohnehin schon starke Ge dränge z einem ncrliä liche gniv cht haben würde, nnverrichicler Sache wieder fortgehe mußlen. Alle Tribü nen waren übcrfüil'. i der Loge der Diplomaten bemerkte man fast sämmt liche Vertreter auswärtiger Nationen, und selbst im Bcrathuiigs-Saalc war jeder disponible Sitz von prominenten Persönlichkeiten, darunter dicMilglieder de Cabinets nd hohe Offiziere, einge nommen. Zur Hälfte gehörten die Zu schauer dem weiblichen Geschlecht an. Trotz des großen Gedränges herrschte musterhafte Ordnung, nd als die Sitz ung der Convention eröffnet wnrde, hätte man auch ein leise gesprochenes Wort im ganzen große Saale verneh men können, Unter den als Zufttiaucr anwesenden prominenten Beamten und Bürgern be merkte man die Sekretäre Ehandlcr und Cameron, Wm. M, Evarls von New- Bork. Richter Jeremias Black von Penn sylvania, Charles O Connor von New- Bork. Richter Lyma Triimbull, Ex- Govcrnör Fenton, General Shcrman, Sekretär Robcso, Goveniür Bnrbank, E, W. Stoughton von Ncw-Bork, Ge neral-Postmeister Tyncr. Ex-Gov. Kcl logg von Lousiana, Ex-L>ct.-Govcrnör Woodford von New-Bork, Distr.-A walt PhclpS von Ncw-Bork, Ev.-Govcr nör Dcnnison, Hon. Georg Bancroft, Commodore Shuseldt und Andere, Die Richter Miller und Fieid vom Ober-Bundesgericht waren die erste Mitglieder der Commission, welche in den Saal eintraten, Sie kamen ohne jede Ostcntation uy ahmen auf Stüh lcn in dem freien Platze vor der Präsi dcntcn-Tribäne, linss vom Mittclgange, Platz. ! Um 9 Minute ach l hr zeigte der Sprecher des HauscS a. daß der Senat der Vcr. Staaten eingetreten sei, worauf sich die Mitglieder erhoben nd stehen blieben, bis die Sciiatorc ntcr Vor antritt ihrer Clerks und andere Beam ten ans den für sie bestimmte Sitzen in den vier ersten Sitzreihe auf der rech ten, demokratische Seile des Hauses Platz genommen hatten. Der Präsident des Senats nahm dann seinen Sitz ei:!; ihm zur Rechte saß der Sprecher des Hauses, nnd nach dem Senatoren, wie Repräsentanten sämmtlich Platz genommen hatten, er hob sich der Präsident des Senats, ge bot dnrch Ausschlagen mit dem Ham mer Ruhe und sprach Folgendes: „Das gemeinsame Committee beider Häuser des Congresscs sür Zählung der Vota für Präsident nd Vicc-Präsident möge zur Ordnung kommen. In Gemäßhcit mit den Bestimmun gen der Constitution find der Senat und das Repräsentantenhaus znsammcngc treten nm bei Eröffnung der Certificate zugegen zn sein nd das Resultat des Electoral - Votums für die Aemter des Präsidenten nd Vice - Präsidenten der Bereinigten Staaten für den mit dem nächsten vierte März beginnenden vier jährigen Amlstcrmi festzustellen. Nach den Gesetzen wird der Präsident des Sc nats jetzt in Geginwart beider Häuser alle Certificate der verschiedenen Staa ten in alphabetischer Ordnung öffnen, indem er mit dem Votum des Staates Alabama beginnt," Ans de Befehl bis Präsidenten wr de da dir Kästen, welche die Certifi cate enthielten, von dem Thürhüter des Senats in de Saal gebracht und vom Präsidenten Jerry geöffnet, welcher da raus das Ccrtificat des Staates Alaba ma ahm nd dasselbe den Stimmen- Zählern, welche direkt vor ihm die Pulte der Clerks des HauscS einnahmen, übrr reichte, Senator Allison, einer der Stimmcnzählcr, verlas dann den Wort laut des Certificates, aus welchem her vorging, daß Samuel I. Tilden von New Bork und Thomas A, Hcndricks von Indiana die zehn Elektoral-Stim meii vo Alabama erhalten hätte. Der Präsident des Senates erklärte, nachdem dies geschehen war, daß jetzt das Duplikat dcS Certificates von Ala bama. welches mit der Post eingetroffen sei, verlesen werden solle, Hr, Stone von Missouri, ein Stimm- Zähler, stand im Begriff, dasselbe z ver lesen, wurde aber von Senator Conkling von New-Bork nntcrhrochcii. welcher meinte, die Verlesung dcS Duplikats sei kaum nothwendig; während der erste Stimmcnzählcr das eine Ccrtificat vor lese, solle der andere in dem Duplikat nachlesen, ob dasselbe corrckt sei. Der Präsident des Senats fragte, ob dieser Porschlag allseitig genehm sei. Da kein Einwand erhoben wnrde, ent schied er, daß diese Pegel ix, Zukunft bc /zilgt lperdeu würde. Nachdem Hx. Stone darin die Bcrlc suag des Duplikat iüendjgt hotte, stell te der Präsident die Frage: „Werden irgend welche Einwände gegen das Ccr tificat von Alabama erhoben ?" (Nach einer Pause.) „Der Vorsitzende hört keine Einwände, Deshalb werden die Vota des Staates Alabama gezählt werden. Einer der Stimmzähler wird die Vota verkündige, so daß kein Irr thum vorkommen kann." DaS Resultat wurde durch Hrn. Cao- ke von Georgia einer der Siimmenzäh ler, verkündigt Dasselbe Ccrcmonicll wurde bei der Verlesung der Certificate des Staates Arkansas beobachtet. Das Resultat wurde verkündigt wie folgt: Arkansas, sechs Stimmen sür Tilde und Hcndricks. California, sechs Stimmen sür Haycs nnd Whcclcr, Colorado, drei Stimme für Haycs und Wheelcr, Connecticut, sechs Stimmen sür Til den nnd Hcndricks. Delaware, drei Stimmen sür Tilden und Hcndricks, Nach Bcrlcsliiig des Ccrtisicats von Delaware fragte der Präsident, ob Ein wand gegen die Zählung de Votums von Florida erhoben werde, verbesserte sich aber gleich ntcr allgemeiner Hei terkeit in „Delaware," da bekanntlich Florida den ersten Stein des Anstoßes bietet, Als Florida ansgernftn wnrde über reichte der Präsident dem Mr. Stone, einem Stimmcnzählcr, ein vom früheren Govcrnör Stearns dieses Staates un terzeichnetes Ccrtificat, nach welchem Florida vier Stimmen für Haycs und Wheelcr abgicbt. Nachdem dieses ver lesen war, übergab der Präsident dem Mr. St nc c> vom Attorncy-Gcncral Cockc desselben Staates imlcrzeichiictcs Ccrtificat, welches verlese wnrde und das zeigte, daß Florida vier Stimmen für Tilde und Hcndricks abgebe. Aber auch dieses genügte noch nicht; noch ei drittes Ccrtificat vom Staate Florida wurde eingereicht, das vom jetzi ge Govcrnör Drew nntcrzcichiirt ist nnd welches am 30. Januar per Post und am 31, Januar durch einen Spe cialbotcn dem Präsidenten dcS Senates zugegangen ist und i welche, besehe! igt, daß die Tilden nd Hcndricks Eick 'torcn in gesetzlich vorgeschriebener Form zusammcngcirclcn seien und ihr Votum abgegeben hatten. Nachdem eine halbe Stunde mit der Verlesung der Certificate, sowie der das dritte Ccriificat begleitenden Papiere verbracht nd noch kein Ende anznscly war, stellte Hr, Conkling den Antrag, daß die Verlesung als beendet angeschcn werden solle, da nach dein culichc Congrcßkßcschlnß alle Papiere dem pro visoriichcn Tribunal übergebe werden würde, weiche gerade solche Fragen erledige sollte. Dies geschah, da kein Einwand erhoben wnrde. Der Vorsitzende fragte, ob irgend ei Einwand gegen die Zählimg des Vo tums von Florida erhoben werde, Hr, David Dudlcy Ficld von New Bork erhob sich und übersandte dem Clerk ei ne schriftliche Einwendung gegen das zuerst eingereichte Eerlifikat der Haycs nnd Wheelcr Clcktorc, wclchc von den Senatoren Jones vo Florida, Eoopcr von Te.mcsscc nnd McDougall von Indiana, sowie von den Repräsentanten Ficld, Tnckcr vo Viigmia, Zcnks von Pennsylvania nnd Springer vo Illi nois unterzeichnet ivar. Der Clerk de HanscS, Hr, Adams, verlas das Schriftstück, Es wird in demselben erklärt, daß die republikani schen Elcktorcn Picrcc. Hnmvhreys.Hal den nd Bomig niemals in grsetzmäßi gcr Weise vom Staate Florida erwählt worden seien. Dahingegen seien die de mokratischcn Elcctorcn erwählt worden nnd hätten das alleinige Anrecht an das Amt, Das Ccrtificat der Ersteren sei auf ungesetzliche Weise durch ei Com promiß mit dem damalige Govcrnör Stearns erlangt worden. Deshalb sei en ihre offiziellen Handlungen null und nichtig. Der Präsident fragte, ob weitere Ei wände gegen die Certificate gemacht würden niid reichten die Senatoren Co nover, Sherma, Sargcnt und Teller, sowie die Repräsentanten Woodbnr, Donnell. Kasson und McCrcary drei Schriftstücke mit Einwänden gegen die Certificate der demokratische Elektorcii Hall. Hiiiton, Biillnck nd Aonng ei, da die Certificate nicht in constitutione!- lcr nd gesetzlicher Weise beglaubigt seien, Scnalor Jones erhob noch ganz be sonders Einsprache gegen den republi kanische Elcktor Humphrcys, weil er ein BnndeS-Amt bekleide, Hr, Kassau erhob noch gegen die vom Govcrnör Drcw beglaubigten Certificate Einsprache, weil dieselben nicht vo ei nem Manne unterzeichnet seien, weicher zur Zeit der Ausübung der Fimcttoiic der Elcktorcn Govcrnör war. Der Präsident fragte da: Werden weitere Einwände gegen dicZählimg des Elcktoral-Votimis von Florida erhoben? (Nach einer Pause) Wenn nicht, so werden die Certificate und Akten, sowie die schriftlichen Einwendungen, der Elektorai-Commisfion zur Begutachtung und Entscheidung übergeben werden," Der Senat zog sich dann zurück nnd nachdem die Ordnung wieder hergestellt war, nahm um 3 Uhr 3 Minuten das Haus stine gesetzgeberische Thätigkeit iviedcr auf. Die Ansglcichiings-Commisfion trat Nachmittags um 3 Uhr im Saal des Obergcrichls zu ihrer ersten formelle Sitzung zusammen. Gleich ach der Organisation berichtete der Sekretär, daß eine Botschaft der gemeinsamen Eon vention beider Häuser des Congresscs eingetroffen sei. Mr. Gorham, Sekre tär de Senats, legte dieselbe vor und verlas sie, Sie lautet: Halle des Repräsentantenhauses,) den 1. Februar 1377. s din rägdem dn isflo. Da mehr als ein Rctlirn oder Schrift slüxk," das cjn Retnrn sein soll oder ein Certificat. scher Clutoral - Pota vpm Staate Florida ciugegaugcn und in der Gegenwart beider Hänscr des Eongres ses geöffnet worden ist. und da Wider sprnch gegen Zählung vo Stimmen er folgt ist, so find die Ueturns nd alle darauf bezügliche Dokumente der Com- Mission zur Prüfung nd Entscheidung unterbreitet. Richter Bradley schlug vor. daß die betr. Certificate nd die sie begleitenden- den Dokumente verlesen und nach de, Vorlesung die Frage g-,stellt werde, ob Einwcndimg dagegen erhoben werde, waS sür wclchc und von wem Der Präsident entschied in diesem Sinne, änderte seine Cnlschcidlmgniif Voischl.ig des Richter Miller, der einwendete, daß die Verlesung mehr als eine Stunde Zeit wegnehmen würde, aber dahin ab. daß die Papiere gedruckt werden solle nnd zwar sofort nnd die gedruckten Co pien vertheilt. Als sogenannte „ObjcctorS" (Ein wandcrhcbcr gegen die Richtigkeit ge wisser Retnrn) wncdc dem Präsidenten der Commission republikanischer Seite die Senatoren Conomr. Sargent. L her man und die Repräsentanten McCrary. Kasso, Woodbnr und Donnell, von demokratischer Seile die Senatoren ?o nes (Florida), Covpcr nnd die Reprä sentant D, Dudlcy Ficld, Thompson nd Jcnks genannt. Aus d>c Angabe von Hr Fieid, daß die Demokrat die Herren O'Coimor nvii New Bork, Jeremias Black von Pcnnsylvaiiic, Trnmbnll von Illinois, Merrick von Washington und Green von Ncw Bork, zn ihrer Vertretung er wählt hätten, crk'ärtc Richter Cliffoid, daß nur zwei Anwälte erlaubt werden würde, zu plaidircii. Nach längerer Verhandlung Über die Art und Weise der Einbringung vo Einwendungen und da rüber vertagte die Commission sich bis morgen Vormittag um 10 Uhr. In Betreff der Wahl in Louisiana hat man ungeheure Betrügereien ent deckt, Selbst der republikanische Go vcrnör Kellogg, welcher seine Hände im Spiel hat, rief aus: „DaS ist eine wahre Hölle!" Die Enthiilluugcnvor dein Untersuch nngS-Cominittee des HauscS sind so ver nichtend siir die Wahlsiilschcr in Louisi ana, daß eine Aufrechthaltung ihres Betrugs oder nur eine Beschönigung, Vertheidigung oder Bestreitung dcsscl bc ganz undenkbar ist. Der chemo! ge Clerk dcS Louisiana lictur!>>i, Litllcfield, ein junger Man von 26 Jahren, geboren in Ncw-Englaud, Hai diese cistauulichc Enthüllungen gemacht. Vor Veröffentlichung der Zählung speiste, er mit de Mitgliedern des Ne turning-Board, und sah dann, ivic Gv vernör Wells, der Vorsitzende des Board, die offiziellen Papiere durchsah, sich einige Nolizc inachlc und mit dem Sekretär flüsterte. Alödaii wnrde Litllcfield befohlen, die demokratischen Stimmen in 2 Prccinktcn dem resubii kanischcn Votum zuzufügen, in einige Freunde de Herrn Wells durchzudrin gen, wie er sagte. Durch diese Fäl schung verloren die Demokraten 178 Stimmen. Nachträglich wurde Die selbe etwas vertuscht, dnrch Anweise vo 3 Polls wegen Einschüchterung, wozu Wells 6 Woche nach der Wahl die Affidavit anfertigte. Wells wüthe te dem Clerk sogar z, den Namen eines Wahl-Commissioncr zn fälschen- Ein Mitglied des Boards, M. Kenner, innßtc Obiges als wahr zugestehen. Aber viel Schlimmeres noch kam an'S Licht. ES wurde nachgewiesen, daß Wells im Namen des „Rcturning- Board einen Agenten beauftragt hat. das Elektoral-Totuni ZscS Staates für eine Million Dollars zu verkaufen. An der Wahrheit dieser Enthüllungen ist nicht der mindeste Zweifel möglich, Die Zeugen find glaubwürdig, da sie keinen Gründ nd keine Veranlassung zur Lüge haben, die ihnen keinen Vor theil bringe, aber sofort durch andere Zeugen wivcrlcgt werden würde, wen eS nicht die Wahrheit wäre. Wird es nun och immer Männer in der republikanischen Partei, im Con grcß oder im Cabinet geben, welche ei nen Wells und Consorten für Ehren männer erklären? Allerdings haben sich diese seilen Burschen ziemlich hoch ästimjrt, as sie xftic Million für ihre Hülfe verlangten. Sie würdxn sich auch mit etwas Weniger begnügt haben. Werth aber sind sie keinen Cent, und ebenso wenig oder noch weniger werth sind ihre hochgestellten Vertheidiger in Washington. ES soll ein Antrag gestellt werden, Kellogg wegen Meineid und Fälschung z impcachen. DaS wäre für den Kerl zn gut. Zehn Jahre Zuchthans würde bei weitem besser sür ihn. Ein infamer Spaß. Auf den Wochcnmarkt am Bclle-Al liancc-Platz in Berlin ging am Sam stag de 16. Dez, eine ärmlich gekleide te Frau ein Kind an der Hand und ein leeres Körbchen am Arm, die Reihe dex Flcischbudcn entlang d blickte sehn snchttg ach de dort hängenden Fleisch stücken. Durch das Gewühl, wie es hier immer herrscht, drängle sich auch ei junger, elegant gekleideter Mann, dem man es ansah, daß er bei der Mor gcnsprachc keinen Dnrst gelitten hatte. Er ging eine Zeit lang hinter der armen Frau nd schien sich an ihren Verlan gcndcn Blicken zn ergötze; dann er griff er ein Stück Fleisch, das eben frisch abgehauen auf einem Viidenttsch lag, legte es unbemerkt in de Korb der ar mcn Frau nnd verschwand im Gewirr des Marktes. Die Schlachtersra be merkte nicht sobald ihren Verlust, als sie schrie: „Schon wieder bestohle! Ge stern, vorgestern nd die ganze Woche; na wenn ich den Spitzbuben erwische —." Plötzlich griff sie' in den Korb der ge nannten Fron, die, sich keines Unrechtes bewußt, cngierig stehen geblieben war, holt das Fleisch heraus nd rief froh lockend: „Jetzt hab ich die Diebin! hier ist das gestohlene Fleisch und nun Wil helm hol' mal rqsch einen Schutzmann !" Die vermeintliche Diebin wurde Weich umringt, gestoßen, gehauen und mit Schmähnygen überhäuft-doch da trat von der anderen Seite eine Obstfrau ans yd rief der Schlachten zn - „Fxa S„ ick hb' c mit lycsncn sciblichcy An,- gen gesehen, wie ein brillcnnqsjgor Schlingel das Fleisch ln den Korb ge. legt hat. Er ist in dem Gedränge uns rasch verschwunden, sonst bäi' ich ihn mir wohl gelangt! Aus Susis Zeug niß schlug sofort die Stimmung um. Die Fleischen, beließ dn weinenden Frau nicht nur das Stück recht schönen Brate, sonder es regnete auch noch von allen Seiten Wurstzipfel, Leber, Acpscl, Zwiebeln , s, w. i den Korb, der bald bis zum Rande gcsüllt war. Wem, die Obstfrau nicht als Zeugin af getreten wäre die arme Frau, da bc gesunde halte, ohne Frage vom Richter als Diebin venirlheill worden sein, TirtrrSliriin au der Nahe, Eine schreckliche That, welche sich am 26. De zember aus dem Wege zwischen hier und Dromcrshkim zulrug. ersetzt unsere Gcmciudc i große Aufregung, Zwei hiesige Bürger Knstcr und Rebold, gin gen nach dem Laurciizberge. m dort Geschäfte zu besorg . Aus dl Rück weg kehrte sie i Dromersheim ein Am späte Abend und ach dem Genuß einiger Schoppen Weincj mach lcn sich die Beide i Gesellschaft eines dritten Mannes von hier, Heiser mit Naiiicu, auf de Heimweg. Es erreich te aber nur Rebold und Heiser die Hei malli; Köster blieb von einer Kugel aus dem Gewehre, das Rebold mit sich fülirie, hiiigestrccki, n Todeskampfe auf Sei Grenze der Gemai kuiig liege. Erst als jene einige Zeil z Hausc sich aufgc- Halle Holle, ging Heiser zu, Bürger meister um Anzeige vo dem Geschehe ne zu lachen, und Rebold brachte spä ter sei Gewehr zum Bürgermeister, Der alsbald hcinigchollc schwer Vcr wiiudclc starb ni 3 Uyr dcS Morgens, während die Zhat sich i Ii Uhr des Abends ereignet Hobe so. Ob Kaster Ulli Absichi gclödicl wurde, ob aus Uli. vorsichligkeil odc> im Kaiupfe um das Gewehr, ist och uichl festgestellt. Man erzählt sich gcrnchlwcise, Rebold habe sich auch erschösse, —ln Wie Hai eine Zählung der Wohnungen ergeben, daß dort nicht we niger als 10.684 Wohnungen leer ste he, Viele Fainiiicn haben sich einge schiänkl nud kleinere Wohnungen bezo gen, eine große Anzahl von Parlicn ha beii Wie erlassen. St. Valentin.-- Am nächste Mitt woch feiern wir den Baleiiiin'S Tag, der hauptt'ächlich der junge Welt so uicl Vergnügen durch Uebersrnduiig o ernsten und komische Verse bereitet Es dürfte sür viele Leser von Interesse sein, bei diese Gelegenheit den Ursprung dieses Festes und der an diesem Tage noch heute hcrischcudcn Gebräuche z erfahre. Der heilige Valentin lebte >> Jghre 270 ach Christi Geburt in Rom und war ein gar frommer Christ, welcher als Märtyrer ciilhauplct wurde. Der Hei lige war ein liidcr, wohlthätig gesinn ter Mann gewesen nnd die Nachwelt beschloß, seinen Namenstag als ein Fest der Liebe zu feiern. In Frankreich nnd spälcr in England versammelte sich am Tage des hl, Valentin die Jugend des OricS in lmntcm Kreise, Die Namen bei junge Leute wnrde gesammelt und in zwei Vasen gelegt; i die Eine die Namen der Mädchen, l die Andere die Namen der Mäimcs. Vljnd wurdey sodann die Loose gezogen und so Paare gebildet, wclchc fortan für das Jahr als „Valentine" und „Vnlculinc" galten. Der junge Man war sür das Jahr der Ritter der Dame; aber für die Be- Häuptling, daß dieses Zusammen!refft eine Vorbedeutung für eine zurünstigc Hcirash war, liegt kein verläßlicher An haltspunkt vor. Uulcr de, üppigen Karl dem Zweiten von England kam der Valciilin's-Tag zur höchste Blüthe, und die Mode wurde eingeführt, daß ein „Valentin" sich dnrch ein prächtiges Geschenk von seinen Ritterpflichtcu ent binde lasse koimlc. So schickte der Herzog von Bork einst dem schönen Fräulein Steipart einen Diamanten schmuck, 1000 Pfd. Sterling werth, um. da er selbst vcrhciralhct war. von der Verpflichtung eittbimdc zn werden, bei seiner eifcrsüchligcn Gattin durch Cava lcricdienstc bei der jungen Schönen in Mißcredit z komme. Aus diesem Looskanfcn entwickelte sich die Ucbcrscii' dnng von Geschenken aller Art, vor al len Dingen aber die Uehersendung vo Spottversen nnd Carrikaturcn, wclchc bis auf den heutigen Tag fortdauert. Auch ein Heirathsantrag. Im Geschäftslokalc eine Ehicagoer Blattes erschien kürzlich ein Mann, der folgende Anzeige einzurücken wünschte: „Heiraths ges u ch,—Der Einsen der wünscht die Bekanntschaft einer ge bildeten und ansehnlichen Dame zu machen, welche der folgenden Beschrei bung entspricht: Größe 5 Fuß 4l Zoll, Gewicht 136 Pfund; Brustweite 33 Zoll; Taillenweite 28Z Zoll; Schuh nummer 31; Handschuhnnmmcr si; Brünette mit dunkelblauen Augen, Man adrcssirc: W- 1738, „Tribune Office," Der Clerk, dciy die betreffende An zeige eingehändigt wurde, las sie mjt Verwunderung, „Sie scheinend aber sehr genau zu nehmen mit den Eigenschaften, die Ihre künftige Frau besitzen soll", sagte er kopfschüttelnd, „Mag sein j aber sehen Sie, ich war mit meiner erste Frau ehe nicht lange verheirathct; ihre Eltern hatten sie hin sichtlich ihrer Garoerobc überreich an gestattet und nun konnte sie die schönen Sachen fast gar nicht benutzen! Ich ha be einen ungeheuren Vorrath davon und da es bei diesen harten Zeiten doch schade wäre, die Sachen umkommen zu lassen, will ich mir eine Frau nehmen, die in ihrer Figkinr genau mciger Scli gen entspricht, m AlscS hübsch anstra gen zu kbnncn, Ptän muß eben spa re, wo yran kann, Pjzes Falschmünzer Namens Luke A. Platt und A. K. King wurde letzte mZoche nahe Iphnstpwn verhaftet, und nach Pittkbyig ltl bg's Gxfäsigniß ge bracht. Loeale Dtemgketten. KkaucaSter, Pa. Donnerstag, Febr. 8, 1877. Candidatrn nominirt. Die De mokraten von Lankastcr haben folgende Herren als Candidatcn für die resp städtischen Aemter nominirt: FürMayor, John T- MacGoniglc. Für Schill-Direktoren, Hcnrv Fisher, Dr. John Levergood, Peter McCononiy, Henry Z- Rhoads, George W. Zecher, George Ueistey, Ward-Bcamtcn. Erste Ward, Selcct Council—D. A. Altick. Wahirichter-J.W. Lowe. Inspektor-S, W. Shadie. Zweite Ward. Select Council-Davia McMulle. Wahlrichtcr-H, E, Slaymaker, Inspektor—l. I. Lichly. Dritte Ward. Selcct Council-W, T.Wylie.Apo thekcr, Wahlrichtcr—B. F. Davis. Inspektor—Joh F. Dcichlcr. Vierte Ward. Selcct Council— Wahlrichter—Lawrence Falk. Inspektor- Fünfte Ward. Wahlrichter—Abrain EriSma. Jnspcctor—John I. Jefscrics. Sechste Ward Nldcrman—l. M. Cowell. Selcct Council—G. W Zecher. Wahlrichter—ChaS. F. itiengler, jr. Jnspecicr-H.ZK. Killia. Siebente Ward. Wahlrichtcr—Wm. A. Morton. Jnspcctor—Wm, McLaughlin, Achte Ward. Selcct Council—Jacob Adams, Wahlrichtcr—Peter FaSnacht, Jnspcctor—Leo, Jacobs, Peter Nci> rich. Nennte Ward. Wahlrichter - Cdiv, Laydeu, Inspektor—H, A, Milcy. Brrnnylückt.-Harry B. Fang von Columbia versuchte am Samstag a Watt's Station ans einen Frachtzug zu steigen, stürtzle aber, und fiel unter die Räder, wobei ihm das eine Bein über fahre,und schrecklich verstümmelt wurde. Gu!r Columbia und Mariclta kommt die Nachricht, daß das Eis auf dem Siisquehanna langsam denFlnß hinabginge, ohne Veranlassung zur Gefahr z geben, DaS EiS ist in Stücken gebrochen, und scheint durch das Rcgciiwcllcr ganz mürbe geworden zu sein. Der Fluß ist mehrere Fuß gestie gen, Hoffcnllich ist die Gefahr einer Ncbcrschwcnsmiuig vorüber Tabak-Dieb.—Am vorletzten Don ncrstag Abend wurden Hrn. Ge, Beck von New Providcnce, Lankaster Coun ty, etwa 73 bis 123 Pfund Tabak von seiner Wohnung gestohlen. Hr. V. ver folgte die Spur, wobei es ihm endlich gelang, eine gewissen John Urban als Dieb verhafte zu lassen. Urban gibt z, den Tabak ach Lancastcr gebracht z haben, sei aber von Jacob Nnsc nd Jacob Wcaver dazu veranlaßt worden, Gle Preise.—Solche der Farmer in Laittasler Conuly welche gntc erzielten, cxhaltcn ganz gute Preise dafür, Hr. Bens, Brubakcr verkaufte neulich drei Sorten, für wclchc er 23, 23 nd 3 Cents per Pfund erhielt, Hr, LP von Petersburg crhiclt 26 Cents; Hr. Fr, Schantz vo daselbst verkaufte zwei Acker Tabak für 28, 10 und 5 Cents ;, Hr. Abr, Ruit für 26,10 nd 3 CcntS; und Hr, Jacob Buch sür 30, 10 und 3 Cents per Pfund, ?m Ganzen gcuoi- Niep, find dieß sehr gute Preise, und es lohnt sich der Mühe, guten Tabak z ziehe, Hine Schützenhalle.—Unsere Schü tzenfreilndc in Lankaster sind ein rühriges Völkchen, Nebst dem schönen „Tcll's Hain' haben sie nun auch eine neue Schnpeiihallc, welche Hr, Phil, Lc h gel lex dnrch dxn s>ekaniitcp PaiWj stcr, Hrn. Phil. Di kcll> xr fl hps errichte lasse. Das Gebäude ist ein stattliches, und befindet sich an der Nord O.nccii-Straße, oberhalb dem Bahnhof, Wie wir hören, hat es jener bekannter . Schützenkönig," Hr,Wm, Röhm ge pachten, nd gedenkt am Isten April dasselbe zu übernehmen. Natürlich wird Freund Röhm schon dafür sorge, daß de Schütze der Schnabel nicht zu trocken wird. Waren im Irrthum. Letzte Woche meldeten wir in der „Staats-Zeitimg," daß Hr. I. I. Sprenger von Lan castcr von de Republikaner als Kay didat für Schiildircttor verworfen, „vcrhaiimiitscht" worden sei. Ein gu ter Freund schreibt ns im. daß wir ans dem Holzweg seien! Hr. Sprenger sei gar kein Republikaner, und ivic kön ne er de ein Candidatsür Schnldirek tor sei, da er sich doch schon seit drei Monaten in Deutschland befinde? Well, da „happcrt's" wieder. Doch, nr ru hig Blut, Anto, Der Lancastcr „In-.- wNixeioer" war es. welcher i tiner seiner Nummer etwas der Art meldete, was wir in Betreff der Nominativ des Hrn. Sprenger sagte. Es war iiS natürlich zur Zeit auffallend zu höre, daß unser aller demokratischer College (Hr, Sprenger) z den Radikale,, ühc,- getreten, nd nnter die „schwärze Sett de" gerathen sei sollte; aber da stand es „schwarz ans weiß," nnd'wir wnren genöthigt, cS z glaube, Nim, cssttiii ns jetzt zu veriichinen. daß die Sache sich nicht so verhält wie wir angaben, nd daß Hr, Sprenger immer och ein treuer Vertreter der Demokratie ist. Auf einen Zweikampf (vuoll) zu wcl chcm lins der Schreiber des obener wähnten Briefes auffordert, lassen wir uns durchans nicht °>n. denn ipie kSpnsi ein solch' armseliger Drucker bor einem Wilhc I m bestehen, der das „köni-tz liche" Wappen als Erster Schützt ans der Brust trägt? Ei, wir wären total siilsch, da wir noch nicht ciiMa! gnM wüstte, ob man'skechtx oder >M>?, oder gar Beidx Zildrücken muß. tpckin man zielt I Neiti. Iftber Wilhclpt. H Ding schafft ittt