Dir Staats Zeitlilig I. Derg Iper, Herausgeder. yarrlSvnro.. Donner st ag, Dcz Keine Zeitung nächste Woche. Einem herkömmlichen Gebrauch gc mäh, wird nächste Woche keine Zeitung erscheinen. Hoffentlich gönnen unsre Leser dem Drucker auch einige ruhige Tage, da sie ohnehin ja doch nichts durch diese Nichtcrscheiunng des Blattes verlieren. Demolratischrr Sieg in Boston ! Die Demokraten von Boston erran gen am Dienstag eine höchst glorrei chen Sieg, indem sie ihren Mahor mit einer Mehrheit von etwa 2.50 V, und beinahe sämmtliche Aldermcn der Stadt erwählte! Es war der erste Sieg seit vielen Jahren.—Bravo! Auch in Worccstcr, Massachusetts er wählte die Demokraten ihren Mahor! Sollen wir den „Rooslcr" herausho len ? Ein Kaiserreich! In New Orleans ist ein Blatt crschic neu wtlchcs Grant unterstützt, und ibn anssordrrt, sich als Kaiser zn erklären, im Fall Tilden oder HayeS nicht er wählt wären I Oho. jetzt sieht man woraus die Grant-Partci hinstrucrt.- Also, cin Kaiserreich? Nu, so schnell wird noch nicht geschossen. Che ein Kaiserreich in Amerika eingeführt wcr den kann, müßte noch Mancher bau meln, und wen es selbst der Präsident wäre Der Rchposicnlricg in Pciiiisylva nirn. Die augcublickliche ationalcßcrivick siing, in welcher cincWinorilät dicMchr hcit des amerikanischen Bolkcs um ihr gntcS Recht zn betrügen sucht, ist ganz geeignet, sich eine ähnlichen Fall in Gedächtniß zn rufe, wrlchcr sich vor vierzig Jahre in Pcnnsylvanicn crrig ncte, und welcher unter dem Uuelisliot >Dr j der Geschichte Pcnnsylvaiiien'S bekannt ist. Nachdem sich daS Volk am Ttimmkaslc für einen demokratischen Konvcriicurs-Kandidatcn erklärt hatte, versuchte die herrschende Partei die Staatsgewalt zn behaupten; sie fälsch te die Wahlbcrichtc nd wollte dann af Grund dieser gefälschten Berichte Joseph Miltner als ihren Gonvcrncnr einsetzen. An drr Spitze des koniplo tcS stand Thaddäus Stevens von Lan castcr. Nicht so bald hatten die Bauern von Pcnnsylvanicn von dieser Sache ge hört, als sie nach HarriSbnrg eilten und den Verschwörer eine solche heilsame Angst einjagten, daß diese bei Nacht und Nebel davon liefe. Thad. Stevens sprang in drr Angst zum Fenster des Kapitals hinaus. Als der Sturm vor über war, wurde scr rechtmäßig erwähl te Gouverneur in'S Amt eingesetzt und der ganze Staat blieb ruhig. Republikanisches Zeugniß für Til veu'S Sieg. Der bekannte Korrespondent des rc publikanischcn „Comincrcial" schreibt ans New Orleans: „Tilde hat in Louisiana gesiegt, das heißt, cr hat mehr Stimmen, in der That 7000 bis 0000 mehr, in dcnStinimkästcn, als HahcS. lind es ist auch wahr, daß, so weit wie ich gehört habe, die Wahl an jedem Stimmplatz im Staate rnhig war; es ab kein Gefecht, keinen Aufstand, keinen Versuch, in Schwarze z vertreiben." Ueber den Charakter der sogenannte „Einschüchterungen" sagt dcrsrlbe Kor respondent - „Die Weißen erklärten, daß jeder Schwarze, der mit ihnen slimmeii wär de, den vollsten Schutz genießen solle; er sallc nicht belästigt ivcrdcu ; ei solle Land zum Bebauen, guten Loh und Schute für scincKiiidcr haben Kehre cr sich jedoch nicht an de Aufruf, zu Hel sen, nnl de Staat von dcu radilnten Räuber zu befreie, dann müsse er für sich selbst sorgen, und wen cr Land zum Belm' wünsche, müsse cr es sich clbsl anschaffen, nd wenn crArbcit wünsche, muffe er zu den radikalen Säiuappsäck lern gehen. DaS waren die „Eiustüsse", welche benutzt ivnrdc. Es srcui mich, zu wissen, daß es i den meisten Fällen nicht schlimmer war." . Die deutsche Flotte. Die augenblickliche Gefechtsstärke der deutsche Flotte an fertige Schiffen stellt sich wie folgt: 6 gepanzerte Schlachtschiffe mit 81 Geschützen und 5280 Manu. 2 Panzerfahrzeuge mit 7 Geschützen und 200 Man. 8 Corvettcn (Kreuzer) mit 05 Ge schützen und 2200 Mann. 22 Fahrzeuge mit 210 Geschützen und 0060 Mann. Daß die deutsche Marine ihr Mate rial im Hafen faulen nd rosten läßt, kann nicht behauptet werde. Die Kreuzer namentlich werden tüchtig j„ Anspruch genommen. Zn Dienst ge stellt sind zur Zeit 18 Fahrzeuge, davon 3 in heimischen Gewässer, nämlich daS Artillericschiff „Renown". Dainpfkanc ucnboot „Sperber" und Aviso „Lorr lcy", die letzteren beiden-als Tender für die Chef der Marincstation der Ost und Nordsee. Zn ausländischen Ge wässern befinden sich oder sind doch im Begriff-, dahin abzugehen: k 5 Schiffe mit 3000 M. Besatzung, und zwar im Mittelmecre die Panzerfregatten „Fried rich Karl" und „Kronprinz", Aviso „Pommcrania", Kanonbootc „Komet" und „Meteor"; in den ostasiatischen Gewässern die Korvetten „Hertha". „Vineta", „Elisabeth", „Luise", Freya ' und die Kanonenboote „Nautilus" und ..Cyklop"; im südlichen Stillen Oeean die Korvette „Angnsta", im Atlantischen Ocean die Korvetten „Bictoria" und Liymphe", letztere als Schiffsjungen- Sndtmitrcka iuid KeHindicn begxiffen. I Tilden unser nächster Präsident? Seine Mehrheit größer denn je eines andern Präsidenten! Ungehenreßetrn gcreien entdeckt! Die Schwindler ent larvt ! Gen. Barlow kann die Btlrii ssrreitn nicht schlucken! Snicktor Schermai, zicffr seine Scktickbel zunick! Muth der Demokraten! Daß Gov, Tilden als Präsident der Per. Staaten erwählt ist, ivird von kei nein rechtlich denkenden Menschen gc längnct! blos elende Fanatiker und ans gedlasenc Winddentel wollen es nicht zugeben. Nach de vfsijicllcn Pcrichlcn, (wie sic van dt lioturniiik seil, st an> gegeben sind.) hatHr-Tilden cincMehr heil von 241,022,—5age Zweimal Hnn dert, 15in und vierzig Tausend, und Zwei und Zwanzig Stimmen—nberHrn. Halles, nnd 147,384 Stimmen mehr als nllcCaiididatenziisammeii. SeineMchr hcit über seinen Hanplgegner ist nahezu 200,000. Tilden's Mehrheit ist gröber als die des Präsidenten Lincoln im Jahr 1804 z ja, sic ist gröber als die von irqend cinein Präsidcnlcn seit Wasching ton's Zeilen, lrohdcm das; SM,OOO Nc gcr dicvinal niilslimnitcn, die früher kein Stimmrecht hatte! lind doch gibt es och Menschen, elende Schreier, die vor geben, Hayco sei erwählt, und wollen Tilden ni sein Amt betrüge ! Nie nnd nininicr ivird das Polk dieses zugeben Tilde wird seinen Sih in Waschington nehmen, und wären auch so viele Tcnfcl dort wie Schindel ans den Dächern! Und dies wird geschehen ohne Wasscn gcklirr der Soldateska. Die verschiebt? iloniniittee welche vvm Longrest nach den südlichen Staa ten geschickt ivurdcn i die Wahlen zu unlcrsuchcn, haben bereits die erst liebste Betrügereien entdeckt! Selbst Gen- Barlow. der von Präsident Graut nach Florida geschickt wurde, ist auf ein mal kleinlaut geworden, und gibt z, daß nach gehabter Untersuchung er zu- Nebe in sse, dast Gov. Tildcn eine Mehrheit in jenem Staat habe! Wie wird da 6 den Radikalen gcfal Icn? Man hat entdeckt, daß die Rad i kalcn c? waren, und nicht die Demo kralcu, die tue Neger einschüchterten und ihnen verboten, da? demokratische Ticket z stimmen! Daß man sogar ach den demokratischen Negern ges chossc n habe! Ganze Distrikte baden radikale Wahlbcamten ans die Seite gesetzt, weil in denselben die Demokraten eine Mehr heit hatten! Im Bcr. Staaten Senat habe diese Nachrichten eine niederschlagenden Ein druck gemacht. Senator Sherma, der die Dcinokrate beschuldigt hatte, das Volk zum Aufruhr anfznrcizcn. nd die Neger einzuschüchtern, wurde schnell von den Senatoren THNliiian, Bayard und Ranoolph zum Schweige gebracht, in dem diese ihn fragte, daß. wenn das der Fall wäre, warum denn die Gover iiörc nd Staatsbeamten der verschiede nen Staaten, die dach alle Rep n blikancr seien, warum ich! sie cingcschrittc. und dc Aufruhr n. s. w. nicrdriickt hätten? Kurz, die Beweise der drmokralischc Senatoren, daß Sheimau s Aussagt nichts als cin Lügengewebe sei, waren zn stark, und nöthigten Shernian seine Schnabel zurückzuziehen. Die bis jetzt erhaltenen Nachrichten geben den Demokraten großen Muth, und sie sind sicher, daß diese ganze Wahl gcschichtc als der größte Schwindel zur Schande der Republikaner ausfallen, nd daß Gov. Tilden Irinmphirend in das „Weiße HauS" z Waschington ein trete wird, trotz allem Toben nd Heu len der radikalen Wische und ihrer ver schmitztcn Anhänger. Unser „Roostcr" ist noch nicht fertig krähen. Sobald cr wieder kommt, wird ihn der alte Commodor begleite, just daß sich die Radikale recht ärgern.—ES lebe Tilden nd die Demokratie! Vorwände gesucht. Man nehme als sicher und gewiß an, sagt der Philadelphia Demokrat, daß den Grantisten jeder Borwand höchst willkommen sein würde, um ihre Mili tärmaßrcgeln thatsächlich als durch ge bieterische Nothwendigkeit gerechtfertigt hinstelle z können. Die Mäßigung und Besonnenheit, denen sie überall im Süden begegne, ist ihnen gerade zu verhaßt und ekelhaft. Man könnte die scn Chandlcr'S und Morton' keinen größeren Gefallen thun, als wenn man z. B. zu New Orleans den Zähl-Gan ncr Wells ein bischen lynchen wollte oder wenn man in Columbia das re publikanische BoguS-Hau und seinen Goveniör Chambcrlain etwas durch prügeln würde. Aber nein, eine wahrhaft empörende Ruhe und Ordnung antwortet allen Gewaltakten von Generale und Korpo ralen. Das machte selbst den zukünfti gen Herrn Fcldmarschall iiy Weiße Haus konfus. Al das -Mißvcrständ niß in Columbia, welches bekanntlich nur und allein einem Idioten von Kor poral zur Last fällt, zu gar keinem Tu mult führen wollte, schien selbst Grant bedenklich z werden; sein Kriegsmini, ster Cameron hatte augenscheinlich cini. ge Aeit die Controlle über den Ober konnuaudirenden der Armee verloren. Die Nothwendigkeit der Mlitärein. Mischung wuidc so unklar, daß Aranl mit Hcwitt anknüpfte und schon von Anerkennung von Recht und Gerechtig keit lprach. Aber Hewilt hing daS allzuschnell an die große Glocke, suchte Grant durch Veröffentlichung an sein Wort zu bin den. DaS wurde als JndiScrction hingestellt und gab den netteste Vor wand sürdie hinzustürzenden Eauicrou's und Genossen, den Präsidenten zu über führen, daß er sein gegebenes Wort nicht zn halten brauche. Solch' be scheidener Vorwand schon konnte Gr BeS bewirken. Wie viel schlimmer noch würden die Vorwändc benutzt werden, welche man ans etwaigem Mord und Todtschlag ableiten würde. Wenn Napoleon einen Staatsstreich machen wollte, ließ er seine Spitzel als verklei dete Arbeiter antreten, in das Volk zu den Vorwändc für sein Einschreiten zu verleiten. In dcrThal, cS gibt unter dcmGran tiSmnS ebensolche Spitzel wie unter dem EüsariSmuS. Zum Barikadcnbau ha ben sie zwar och nicht aufgestachelt, aber sie drohen damit, sie verbreiten schon die Gerüchte von dessen Möglich keit ; sollten sie nicht auch bald dahin kommen direkt dazu aufzureizen? Kein größerer Gefallen könnte diesen KricgS zuslandS-Kvrpvralen geschehen, als wenn diese Spitzel bei einer Anzahl Hitzköpfe im Süden oder im Norden Erfolg mit ihren Hetzereien hätten. Nun DaS wird hoffentlich nie der Fall sein. Auch die „N. I- Sun" be spricht dieses Thema in folgenden ern sten Worten: „Im Interesse der republikanischen Partei, sagt sie, und im Interesse der Verschwörer, welche dieselbe eontrolli rcn. liegt cS. daß dem Fortgang ihres ComplottS. einen Präsidenten durch Betrug und Gewalt einzusetzen, gcwalt samerWidcrstandcntgcgengesctztwürde. Sic wünschen, daß der gerechte Unwil len des Volks bi zur thätlichen Aufleh nung aufgestachelt werde um den Vor wand zn haben, zur Erklärung sineS neuen Kriegs, zur Anwerbung neuer Armeen, zur Unterdrückung einer neue Rebellion, damit sie ihre eigenen Ver ! breche unter neuem Blutvergießen und Ruin verborgen und eine neue nnd lan ge Pacht der Gewalt für sich selbst ge winnen können." Der „N. A. Her ald" indossirt diese ernsten Worte und ruft aus: „Warum wollte die Demo kratcn ihre Feinden selbst die Waffen in die Hand liefer !" DaS sei ferne- Die Usurpation muß aus Mangel jeden VorwandS allen Halt verlieren nnd sich selbst dem für sie bereit stehenden Straf gericht in die Gewalt geben. Hampton al rechtmäßig erwählter jGouvcrnrnr von Süd Carolina inaugurirt. kolnmbia, 15. Dcc. Die gestrige Inauguration Wade Hainpton's wird allgemein als der Todesstoß der durch den Schutz der Bajonette cin Scheinle ben fristenden Chamberlain'scheii Wirth schaft betrachtet. Im offenen Ta gcSlicht. im Beisein einer zahllosen ju belnden Menschenmenge nduntcrÄnnd gcbnngc des unbegrenzten Enthusias mus hat dicsclbc stattgefunden. Einen bcrvorragcndcn Platz unter den Anwe senden nahm der derzeitige rcpnbsiko. Bundesscnator Robertson von Süd. Karolina ci. Zu drr für die Zählung des Botnms für Gouverneur anberaum te Stunde traten die demokratische Mitglieder des Staatsscnats mit dem vom Snprcmcgcricht anerkannten Hause zn gcmcinschafllichcr Sitzung zusam men. woranf die Zählung durchgeführt wurde. Dieselbe ergab eine Mehrheit für Hampton von 1134 nd für drn demokratischen Kandidaten für das Lientcnant GonverncnrSanit eine Mehr von 130 Stinimcn. Zum Erstaune aller Anmcscndcn verlas darauf der Sprecher Wallace folgendrs Dakunicnl: Abstimmung für Gonvcrncnr, cr ! wählt 1870. Hampto 03.261 Stimmen, Khambcrlain 01,127 Stimmen. Office des Staatssekretärs Ich, I. H. Hahne. Staatssekretär, be kchcinigc hiermit, daß ObigcS eine ge treue nd gerechte Angabc des Votums fnr Gouverneur bei drr altgemcinc Wahl von 1876 ist. wie eS die jetzt in meiner Ot'ficc im Archiv eingetragene Berichte der koiiimissäre ergebe. Eigenhändig von mir gefertigt und mit dem Siegel des Staates versehen, Columbia, an diesem, dem 0. Tage des MonalSDecember 1876, und iinlvl. Jahre der Unabhängigkeit Amerika. I.H.E. Hahne, Staatssekretär. Dieses ist das wichtigste Dokument, welches bis jetzt in de Besitz der Demo traten gelangt ist. da es das Botnni von Edgcsield und LanrcnS mit cinbegreift nd'beglanbigt, welches von dem Board der StaatSstimmzähler verworfen wur de. ES trägt das Siegel des Staates und da cS erst am 0. ds. ansgcscrligt wurde, ist e ein unwiderlegbarer Be weis dafür, daß Hnmpton der gesetzliche Gouverneur von Süd Carolina ist. Wahluntcrsuchuugen in Louisiana. Ncw Orlcan s.lg.Dez. Der erste Zeuge, welcher von, UntersnchnngS- Committce heutc vernommen wurde, war M. S. Phelcr, ein Republikaner von New Orleans, welcher Per. St. Wahlaufschcr am Stinimkastc 3 in der 2ten Ward gewesen war. Dieser bezeugte, daß Harc, der rcpnbl. Com misioner, die Demokraten vom Stim men abzuhalten gesucht, daß die Namen auf den Stimmliste von denen auf den Rcgistrirlistcn verschiede gewesen, und ! daß Casey, der republ.Marschall, ihm ü Dollars für Auslieferung des StimmkastM geboten habe, worapf er selbst sofort den demokratischen Com missioner davon in Kenntniß gesetzt und um polizeilichen Schutz für den Stimm kasten angegangen habe; ferner, daß Hare sich geweigert habe, die Nichtigkeit der Wahlberichte zu bescheinigen; daß er selbst (Pheler) nach der Wahl ron > Marsch ll Easeh und einem Karbizeu Namens ?ean ..L-rrmber er." ge schimpft, iedcischlage na mit einer Pistole bedroht worden sei; alles Die ses lediglich, weil er die Eorrekthcil der der Wahlbcrichtc bescheinigt und de Republikanern nicht erlaubt halte, Besitz von der Wahlurne zu ergrciseu und sie ach dem Zollhausc zu schleppen. Mr. Donncllti tarn in das Zimiucr dcS Zcu gen und riclh ihm: „nicht aus,ge hen, oder er würde erschossen werde, weil er seiner Partei untreu geworden," worauf Zeuge Col. Palton nni 'Schuh anrief. Pompe) Stent.S (stutzig. wohnhast in New Orleans) bezeugte, daß er in 1871 und '7O für das demvkralischc Ticket gestimmt habe, daß er häufig von farbigenßcpnblikancru seiner politischen Ansichten wegen beschimpft, augcsaltcu nnd mit dem Tode bedroht worden sei. Bei einer dieser Gcl.>;ei!h-i n winde ihm der Arm gcb-.v he.. E. H. Flmvers ein arbner S hn!- lchrer, der in Phil.nei.! in d . Schule besuchte und von Penusulooni. in, Zäh re 1805 nach New Ort aus tu'', wo >vo er seitdem wohnt, hat sr.iher stet das republikanische Ticket ad erst in diesem Jahre das demokratische ge stimmt, Weiler einen Wechsel in der Regierung für heilsam und der Herbei führung besserer Zelten förderlich hält. Er trat ini Antust offen als Demokrat ans, bot sich dem demokratische Ecntral- Eommittec als Stnmprcdner an, wur de angcnonimcn nnd hielt Reden zu Rapides, Grant, NachitvcheS nnd in andere ParischeS, sprach mit sehr vie len Farbigen, die ihn versicherten, sie würde gern das demokratische Ticket stimmen, wenn sie nicht für ihr Leben fürchteten. Aehnlichcs bezeugte der Farbige Hen ry Smith, der am Donnerstag nach der Wahl von !! Männer angefallen und mit dem Tode bedroht wurde, weil er demokratisch gestimmt habe. Er wur de in die Hand geschossen. S. I. N. Smith, ein Advokat von New Orleans sagte, daß er aus seiner Stumprcisc durch den Staat im demo kratische Jntcr.ssc durch 30 oder -10 ParishcS gekommen alle ordentlich nnd ruhig gefunden und nirgends eine an dere Einschüchterung wahrgciivinmcu habe, als solche die von den Ncpnbli- > kauern ausging. Wir cS aus einer Jagd zuging. Als wir letzthin bei unserm alten Frcnttd, Hrn. Charles Fischer in Enon. Bcavcr County uns cingnar tirtc. kamen am Abend auch mehrere Jäger von Süd- PittSbnrg (Birming ham) dahin, und unter ihnen jener ge niale Kamerad, Hr. Bernhard Krug; die Namen der übrigen Jäger sind uns entfallen. Wie cS bei Jägern gebräuchlich, so ahmen auch diese etwa Proviant mit sich, so daß sie der Hun ger während der Jagd nicht plage. Nebst Proviant hatte aber einer davon auch eine etwa zwei Fuß lange Flasche mit etwas „Purzclwasscr" bei sich, da mit die „Lampe" immer wieder frisch begossen werden konnte, denn cS war beschlossen, die Jagd mehrere Tage fort zusetzen. Als sie nun eines Tage auf der Jagd waren ohne Etwas zu treffen, gcricthcn sie in ihrer Verzweiflung an statt nach Enon, nach dem etwa 16 Meilen entfernten New Castle, wo sie übernachteten. Ein großes Stück— man weiß nicht was cS eigentlich war, aber Hr. Krng der uns die Geschichte er zählte, glaubt, cS sei ein Stück—Sohl lcder gewesen, wurde verzehrt, worauf einer der Jäger solche Bauchkrämpfe bekam, daß ihn einer seiner Kameraden mit seinem Ladslock zurccht stellen muß te. . Am nächsten Mo.gen widerfuhr ei nem anderen Jäger da Unglück, kopf über eine Anhöhe hinabzustürzen, ge rade nachdem ihm ein Haas zwischen den Beinen hindurchgcschlupft war; cr behauptete steif und fest, der Haas sei in einem nahegelegenen Holzhaufen, schoß in denselben hinein, aber cS kam keiner zum Vorschein. Am Nachmit tag erspähte einer seiner Kameraden ein Rebhuhn auf dem Grund sitzen; lang sam schlich cr sich heran, um cS zu schie ßen ; auf einmal aber flog es davon, wodurch der Jäger dermaßen erschrack, daß er zwei Schüsse nach ihm in die Luft schoß, ohne bcdoch das Rebhuhn zutreffe. Alles dieses erzählte imö Hr. Krug haarklein. Hr. K.. obschon ein Jäger, nahm keinen Antheil am Schießen, brachte aber mehr Haascn nach Hanse, als seine sämmtliche Kame raden, und doch schoß cr keinen der Haasen! Wie ging das zn ? Rußland ans der Lauer. Die politischen Wirren im Inland lenken die Aufmerksamkeit von jenen ge waltigen und wichtigen Vorgängen in Ost-Europa ab, die jeden Augenblick zn einem kriegerisü Ausbruch kommen können. Und doch sind diese Ereignisse für die hiesige Geschäftslage von so gro ßer Bedeutung, ohne dieselbe würde die Getreideausfuhr nach Europa und die Einfuhr von Gold im Land viel gerin ger sein. Da Kurze und Lange in der augenblicklichen Lage im Orient ist, daß Rußland die Lage beherrscht. Sein Wille geschieht, England ist vor dem Anmarsch von 300,000 Mann Russen, die an der Grenze der Türkei lagern, vollständig zahm geworden. Nicht ein mal vom Schuß KonstantinopelS ist noch die Rede. Frankreich und Oest reich haben von BiSmark den nöthigen Wink erhalten, daß die Affaire lokali firt werden soll; mit anderen Worten heißt das, keiner mische sich ein, oder ich mische mich gcgen sie ein, natürlich al lieber, alter Freund Nußlands. Die Konferenz beräth nun, wie man die Forderungen Rußlands in der Tür kei ausführe will. Die letztere wird nicht gefragt, während das erstere mit den Waffen in der Hand dcrcit steht, jeden Beschluß durchzuführen, rder wenn keiner gefaßt werden sollte, die Zache auf eigener Knust zu reguliren. Mödlich, daß dir Türkei nachgibt, aber nicht wahrscheinlich; alSdan wird ganz Europa dieselbe dem MoSkovitrr zur militärischen Behandlung Überlie fern und den Ereignissen ihren Lauf lassen. Der Kamps zwischen Russen und Muselmännern kann vielleicht in Monatsfrist losbrechen. Der lussi sche Bär liegt aus der Malier, bereit zum Borstürzcn, aber er wird kein leichtes Spiel haben dem wüthenden inuhame damschcuFanatiSmnS gegenüber. P. D. Cvrrespondenzen. Washington-Brief. Wa s hi ato n. D. E. f de 10. December, 1870. j Weihnachten steht vor der Thüre, und so wünschen wir denn unscrcm freundli che Leser und unserer freundlichen Le serin vor Allem ein frohes Fest. Mö gen sie sich die Freude daran nicht durch die Politik verderben l >sscu. und auch nicht durch Besorgnisse um die Zukunft. Zwar fehlt es nicht an llnglücks-Nabcn. die das Schlimmste voraussagen, aber bis jetzt 'ümuicrt man sich nicht viel um ihr unheimliches Gekrächze. Daß die Situation ernst ist, kann nnd wird Nie mand in Abrede stellen, aber daß sie so verzweifelt sei, wie Manche sie malen, das kann mau ernst glaube, wen man an dem gcsnnde Sinne des Volkes selbst verzweifelt, und wer mächte das thun? Ju direkter Weise macht sich die Stimme des Volkes nur selten gel tend, aber indirekt desto m Hr. Alle Politiker in und außerhalb dcö Congrcs scs geben zwar sehr viel um ihre Partei, aber noch viel mehr um sich selbst. Erst komme si c, und dann komme sicnoch einmal, uno dann noch sehr viele Mal, bis erst ein Anderer kommt. Und sie habe feine Na en diese Politiker. Wuß ten sie nicht in jeder kritischen Periode, wie der Wind sich drehte, nnd drehten sich die Gcschculestcn von ihnen nicht immer mit dem Winde? WaS aber die Polilikcrals Individuen thaten, daS thaten ja auch die Parteien. Wie oft schlugen ihre Handlungen den in ihren Platformeu niedergelegten Prinzipien in' Gesicht. Wohl hatte Senator Toombs Recht als crcinst in scherzhafter Weise äußerte, bei Parteien gelte ebenso wie bei Eisenbahnen die Regel: ' von't uro! uwtimi," So ist den wohl jetzt I mancher Po'itiker eifrig bedacht auszn finden, wie der Wind wehen wird, nnd es liegt ihm mehr daran sich seiher zu salviren, als die Partei nud die Platt form z retten. Je deutlicher das Volk seine Meinung ausspricht, desto stärker wird auch die Pression auf solche Mit glicdcr des Congrcsses. Es gibt übrigens auch och wirklich prinzipclle und pa triotische Senatoren und Repräsentan ten, die daS Wohl des Landes höher stellen, als das ihrer Partei oder ihren eigenen Vortheil. Solche Männer gibt es in beiden Parteien und sie sind mei stens die Führer derselben. Auf ihnen ruht die Hoffnung des Landes, und sie wird nicht getäuscht werden. Wohl fehlt es nicht an Leuten, die ei ne Parallele zwischen 1801 nnd 1877 ziehen. Es ist wahr, daß die große Masse des Volks im Norden und Sü de in 1801 nicht an cincnKricg glaubte und ihn noch viel weniger wünschte, aber damit endet auch der Vergleich. Die crlrcmcn Führer beider Parteien wollten den Krieg damals wohl auch nicht, aber sie waren fest entschlossen es eher um Kriege kommen zn lassen, als nachzugeben. Jetzt denkt Niemand so, nud die Wenige, die es thu, sind ohne Einfluß. Selbst die Mannschaften der „Brod- und Butter-Brigade" in den Regiergs-Departements, die so schreck lich bramarbusircn können, würde wohl etwas weniger laut werden, wenn es sich wirklich darum handelte, die Muskete zu schultern. Sie würden es vorziehen, ihre werthvolle Dienste dem Lande in anderer Weise zn weihen. Und um ihretwillen wird von Seite republikanischer und dcmokrati scher Bürger noch nicht eine Hand erho ben werden. Ein sehr bedeutender Un terschied zwischen jetzt und 18S1 ist es ferner, das die Politiker und die Bürger in beiden Parteien sowohl geschäftlich, wie im socialen Umgange die freund lichsten Beziehungen zu einander unter halte, was damals, wie man sich erin nern wird, ganz nnd gar nicht der Fall war. Kurz vor dem Ausbruch des Krieges zog die Partei-Politik auch eine scharfe Treniinngslinie in die socialen Beziehungen. Wurden doch die engsten Familicnliande nur zu oft durch die Partcipolitik zerrissen, und diejenigen, welche sich am Nächste stehen sollten, wurden die erbittertsten Feinde, nnd blie ben cS viele Jahre. Ja manche der Wnndcn, die in solcher Weise in Fami lien geschlagen wurde, sind jetzt noch nicht vernarbt. Von einem solchen Grad der Erbitterung ist jetzt keine Spur zu entdecken. Aufregung ist vor handen, nd-zivar große Aufregung, aber sie macht das Volk nicht blind, daß eS nicht sehen könnte, waSzur Wohlfahrt des Ganze und damit auch zur Wohl fahrt jedes Einzelnen diente. Recht und Gerechtigkeit will das Volk, und das ist das beste und schließlich auch immer die erfolgreichste Politik. Zu verkennen ist es nicht, daß Wa shington jetzt eine andere Physiognomie trggt, als cS sonst zu Weihnachten der Fast zu sein pflegte. Es febit den doch der rechte Sinn für Lustbarkeiten in den distingyirte wie in den schlich bürger lichcn Kreisen. Washington ist eben ei tle Beamten-Stadt, nnd wo die Tausen de Beamten mij Sorge der Zukunft ent gegensehen, da kann auch keine rechte Freude aufkommen. Es ist das eine der trübsten Seiten des Partei-Prinzips der „rotation in otvoo," welches übri gens keineswegs seit Anbeginn der Re gicrung cristirte, sondern erst nach dem erbitterten Wahl-Kampfe. welcher Vcn Jackson in ePr.isidcmni.Amt führte, zur Partei Regel erhoben wnrde, und e? scil dem mich geblieben ist Unsere Hotels sangen sich an zn süst lc, alice doch nicht so, wie in krüh.rcii Jahre. Die liesst Kunden der Hotel miethe, die Lobbyisten, stellen sich j„ sehr verinindclrr Zahl ein, nnd sie werfen auch nicht so freigebig nkit dem Gelde umher, wie sonst. Es ist „°t'i> uw" wie die Amerikaner sagen. Die erste Session des 44. Congrcsses war für sie schon schlimm grnug, aber die zweite mit Holma als Vorsitzender des Eommil lccs für Vcrivilligungcn ist geradezu nie- Verziehend. Wenn man übrigens in den Gesellschaftszimmern dcr Hostis ver weilt, nd den Gesprächen zuhört, so kann man nicht umhin sich über die vic- Icn „gedienten" Militärs z wnndrrn, die dort verkehren. Man hört in den Anrede fast Nichts als „Colone!" nd „General" —Es gehören „Major" und „v->pt!n" schon z„ dm Ausnah me. Würde Jemand anf'S Gerade wohl „Eolonel" ritten, so würden die Hälfte der Anwesenden ihre Hälfe ach ihm recken. Zwar haben nicht alle die sc Stabsoffiziere Hcldeiithastii zn he richten. Viele von ihnen diente dem Vaterland? im Commiffariat, als Re krnlirnngsofsizierc. im Garnisondienst, in der „II- Garde" n. s. und ein ganz beträchtlicher Theil von ihnen hat. nie den Feind gesehen. Kein Wunder, daß Kricgssckrctär Slanton, als er gar zn schr mit Gesuchen um Brcvct Gcnc ral Patente überlaufe ivurde, mit ei nrm kräftige Fluche ausrief: „Wenn das so fortgeht, gsbc ich Jedem Gemei nc sein Patent alsVrcvct-Vrigade-G'c eral sogleich, dann werde ich wohl Ruhe haben!" Auch Liiidenmüller (seligen Angedenkens) in Rcw-Nork machte ans Koste dieser Sucht nach hohen iililäri scheu Titel, eine,, wohl augcbrachlcn Spaß. Er ceigtc i den Zeilnngen an, daß er zwei Barkeeper brauche, und Pa- Irioten, die im Felde gedient hätten, den Vorzug geben wolle, „aber nntcr dem Range des Eolonels brauche sich Nie mand zn melden." In Wiüiard s Hotel ist „dlorrnmaz Ilvt diovtoli' jetzt daS Neueste in Uanvz: Getränken. ist Niemand an ders als der fromme „Ut,, liov, .lol, I', früher Kaplan des Senat, und dann durch Gunst des Präsidenten ans eine Bmnnicltonr um die Welt ge schickt. um die Ber. Staaten Konsulate zn rcvidire. Was derkhrw. Ioh P. Ncwman, der, wie alle Methodisten- Prediger, cin strikter Temperenzler ist von seiner Reise um die Welt sonst noch mitbrachte, darüber schweigt die Fama, aber sie erzählt, daß crcin Kislchc sehr feinen „Lvotell U'liülrvv" mitbrachte. Was nützte der aber i hm, dini Trmpe rcnzlcr? Verkaufen koniilc cr ihn doch auch nicht. Da kam ihm ei Gedanke; cr ging zn WilsiardS und tauschte den Whiskey gegen Stiers um. Jetzt er freut cr sich al guter Temperenzler sei ncs kUiei-rzi. nd da Publikum dclcklirt sind bei Williard's an „dkavmno'i, 1I„t Beotol> " (s .4. D Philadelphia, Dez. 0, '76. Werther Herr Ripper! Hcntc haben wir die letzten Kisten mit den Waaren der Königlichen Porzellan- Fabrik von Berlin, welche wieder zu rückgeht, und nächsten Montag werden dieselben per Eisenbahn nach Baltimore befördert, um von dort ans ach Bre men verschifft zu werden. Es ist wirk lich Schade, daß Sie keine Uebcrblick über das Ganze, wie es jetzt im Kenten nial aussieht, machen könne. Wo vor wenigen Wochen noch Alles Gute und Schöne von beinahe allen Länder der Erde dem Auge cntgcgen kam. ist jetzt nichts z erblicken, als ein Hanfcn alter Kisten, und auf den Boden gestreckte Schaukästen; Arbeiter beschäftigt, die Güter zc. so herzurichtcn, daß dieselben wieder, womöglich unversehrt, zn deren Destinationen gebracht werden können. In zwei bis drei Wochen, längstens, wird nichts mehr zn sehen sein, als hie und da ein Schaukasten, in wclchcm Waaren für die permanente Ausstellung gezeigt werden solle. Äon den Deutschen Ausstellern weiß ich keinen Einzigen, der seine Waaren für oben genannten Zweck hier läßt; von andeicn Rationen mir wenige; und auf welche Art die AuSstellungs-Com pagnic gedenkt der Sache einen respek tablen Anblick zn gebe, ist für mich ein Geheimniß, da wie eS scheint nur mei stens solche Artikeln, welche in gewöhn liehen Stores gesehen werden können, und deßhalb wenig Interesse für irgend ein Publikum haben werden, zurückblei be. Daher wird ns nichts andere übrig bleibe, al die Erinnerung an die schöne Vergangenheit. Welches Loos ich nächst ziehen werde, ist hart zn bestimmen. Die Zeiten sind sehr hart und die Handlungsweise, die sich Herr Hansjöckel Grant und Mit- Konsorten zn schulden kommen lassen, haben einen sehr rninircndcn Eindruck auf's Ganze, und dennoch gibt es leider noch so viele blockköpfigc Arbeiter, welche nicht durch dieses republikanische Dunkel sehen wollen. Zch befürchte, die began genen Schandthaten dcrßadikalcn bringt schlimme Folgen, denn solche Attentäter ans Recht und Gesetz unbestraft gehen zu lasse, wäre eine größere Schmach, als die schlechten Thaten selbst. Wie schneller die Führer der elenden Bande ihre verdienten Loh bekomme, näm sich, I I-tour ktcil Oktober 1848 in Wien, desto besser wird es sei. Unbc dingt nothwendig ist es, ei Exempel für Andere z machen. V. L. Zufällig erschossen.^—LouiS Ste wart, wohnhaft nahe Camp Hill, Cnm berlqnd County, wollte am Montag auf die Jagd gehen ; und um zu sehen, ob seine Flutte auch geladen sei, blies er in dessen Lauf, während sein Fuß auf dem Drücker ruhte. Plötzlich ging in dessen der Schuß IoS, und der Unglückli che sank zu Boden, wo er wenige Minu tcn nachher verschied. Er hinterläßt eine Frau und sieben Kinder, wovon i das älteste kanin l 4 Jahren lt est. ! ir tae L!.rgi> gen, unsre Freunde in obengeuauni.n Ortschasten z besuchen. Es wiram Donnerstag Borniittag uni etwa 8 Uhr, als wir in WilliamSport ankamen, nd bei Hrn. August Meyer (dem Eonrihans gegenüber) einkehile. Hr. M. schlachtete gerade zwei Schweine an jenem Tage, .vclcye Arbeit der tüchtige Metzgermeister. Hr Charles Fi - scher, zur größten Befriedigung für ihn besorgte. Dir Schweine wogen zu sanlinc 108 Pfund! Nicht wahr, daß waren ziemlich gute „Ferkel," die GrantS Dchscn ivrit in den Schat te setzten. Sic lieferten -tlw Pfund Fett, genug, in Freund Meyer's Fa milic und noch ein ganzes Dutzend Meyer vor dem Hunger zu schützen. In WilliamSport hatten sie ohnlängst wieder ein bedeutendes Feuer, wobtj viele Eigenthum zerstört wurde. Wie da Feuer entstanden ist. können wr nicht sagen. Mehrere hübsche Gebäude wurde seit nnicrem lrtzlrn Bestich, c. haut, ivährcnd andere och im Ban bc griffen sind. Freue thut es nn zu bemerken daß dcinahc sänmitlichc Dcnischr in Wil liamSport sich zur deniokratischen Par tri bekennen, und daß es nur wenig republikanische Krähwinkler dort gibt. Am nicistcn freute e uns indessen auch zu hören, daß die Freunde de Hr. S i man Jäger dic>cn zn bewegen su che, bei der nächsten Eonnly oder Staatswahl al SchcriffS-Candidat auf zutrete. Hr. Jäger ist einer der augc scheusten und chrcnhaslesle deutschen Bürger von WilliamSport, nud würde seine Erwäylung für da betreffende Amt ihnen sowie ihren Mitbürgern je es Eonnty's zyr größten Ehre gcrei che. Leute wie Hr. Jäger gibt c heut zutage sehr wenige, und e sollte nn sehr freuen, wen er ominirt und a -türlich auch erwählt werden würde. Hr. Heinrich Arnold, welcher abe dem Eanal >u WilliainSport eine nette Wirthschaft besitzt, theilte uns mit daß in tcr Brauerei der Gebrüder K o ch mehrere handfeste Brauer seien, die in s „Rippcr'schc EvrpS" einznlrelcn wünsch tcn. Unser galanter U-miHoi-rl, Herr Meyer, ließ sich da nicht zweimal sa gen, sondern ließ sein flinkes Pferd ein spanne, um nach der Brauerei der Ge brüder Koch zu fahre. Begleitet von ihm und seinem gefälligen Barkeeper nebst Hrn. Arnold, ging dann über den Snsgnhanna. Die Fahrt über die Brücke brachte-nnsrc Nase in scharfe Gcgcnconr mit dem Wind der zur Zeit heftig tobte, so daß sie beinahe die Farbe eines gebratene Krebse bekam. Auch Freund Arnold der neben nn saß, sah au, als habe er noch keine „Bit teren" gehabt, trotzdem seine Nase durch einen wohlgefvrintcn Bart über welche sie hinansschante, geschützt war. Endlich gelangte wir ans Ziel, wo c nicht lange dancrte, bis wir nicht nur zwei handfeste Brauer, (Hrn. Henry Kett lc r, Braumeister, und Hrn. Joseph Plank) eittgcmnstcrt, sondern auch unsrc„Lanipen" mit famosem Koch schen Gerstensaft „geschmückt" hatten. Nebst den zwei obengenannten frischen Rekruten, musterten wir während de Tages auch noch drei andere Kameraden ein, nämlich, Hrn. Friedrich Zwic s cl c. ei wackerer Wnritcmbcrger, Hrn Nicola s Bordingcr. der z. gleich auch „blechte," und Hr. Hrn. Charles Teßel, lauter Haude gen erster Klasse. ES sind noch mehrere andere werthen Freunde in Williamsport, die ebenfalls geneigt wäre gewesen sich cinmnstcrn zu lassen, allein c war uns nicht mög lich sie zu besuche, da wir noch am sel ben Nachmittag (Freitag) nach Lock- Häven abreisen mußten, um unsre dor tigen Freunde bisiichen zn könne. Schnell von de lieben Williamspor ter (ihre Namen findet man im „Geld kästen") Abschied nehmend, eilten wir im clnnblo guiole-üstp ach dem Bahn Hof. bezahlte schnell unser Ticket, und kaum hatten wir nntcr schwerem Athem Zug in den Ears Platz genommen, sings, da ging's auch schon los I Eine Mi nute später, nnd die „Stovcpipc" hätte das Nachsehen gehabt! Noch in den Ears dachten wir an niiscr Freund Bentle, der uns zu Freund Stop per begleitet hatte, und an Hrn. M cycr der uns begleiten wollte, wie sie so gerbe wünschst, daß wir och länger bleiben sollte; aber c jing ich, ihr Äanicradcii; und somit ver dufteten ivir bis auf's Wiedersehen. Um etwa 4 Uhr Nachmittags kamen wir in Lock-Haven an, wo HS Hr. Agt. Obcrhcim, der schon ani Bormittag uns erwartet hatte, nahe dem Bahnhof begrüßte. Wie gewöhnlich kehrten wir auch diesmal bei Hrn. Fricdr. Dictz nahe dem alten Eourthans ei. Da wir am nächsten Morgen nach Renovo abreise mußten, so hatte es große Eile, alle unsere Freunde zn besuchen. Be gleitet von Hrn.Obcrhcim ging es den auch auf Schnstersrappcn scharf drauf los, so daß ivir beim Weggehen nnsrc Geschäften besorgt halten. Es freuic uns sehr, in Lock-Haven je nen chreiiwürdigcn alten Greis, Hrn. Martin Faber, och gesund und mniiter anzutreffen. Hr. F. ist bereits in seinem 85. Lebensjahre, aber noch so stink nnd munter wie Mancher von 30 Jahren. Er ist ein alter Soldat, dienst in der Schlacht bei Leipzig, und machte nnter Napoleon Bonapartc den Fcldzng nach Rußland mit. Von seinen Lippen die haarsträubende Schlachten die er mitmachte zn hören, wie zur seiner Rech ten und Linken Tausende seiner Käme radcn fielen, wie die Kugel der Kano nen nnd der Infanterie zischten, und das Geklirre der Waffen rasselte, führt Ei neu in die Zeiten zurück, wo Tausende ihr Blut opferst, um diesem oder jenem Heerführer zum Siege zu helfen. Gott wolle nnier adoptirtcS Vaterland und unsre liebe alte Heimalh vor einem ähn lichen Schauspiele bewahren, und möge Vater F.ibcr noch rech, vi.st JMc ge s ind no wohl im Krrist seiner lieben hindern nnd Enk-In rrlebe. Von Lock Häven giug's dann am Lamsmg nach Renovo. Es herrschte eine ungeheure Käste, während der Wind schrecklich tobte. Unsern alten Freund. Hrn. Albert Wiegartz, d.n wir besuchlcii, fanden wir leider trank, allein er raffle sich zusammen, und blicv bei uns bis zn unsrer Abreise Ta Hr. Wiegartz sehr bekannt ist unter de Deutschen Rcnovo's, und Hr. Agent Keller Geichästcnhalbcr die Agentur richt so versehen kann, wie er es wünsch lc, so haben wir (in Ucbcrcinsümmttng mit Hr Keller) die Agentur an Hr. Wiegartz ützrrtragcn und ihn l'eanfimgk, Abonnenten snr nns zn sammeln, sowie Gelser für die „Sloalszeiinng" rinzn kollcctiren. Ehe wie Renovo am Abend verließen, haileer auch wnkliäischon ri neu scijchea ..Aetriil" nnt,>egal>eli und z vr einen lii braven nd tüchtige Mon i i änilich Hrn. F. T Köhler. ">r W vtisl-hl es l-'I tie Sachen an;- packen. Ei iranrigeo Unglück ereignete sich an jenem N.ichnuiiag i Renovo wo durch ei stetiger Arbeiter ins Leben kam. Hr. Jacob Dnchina. der mit seiner Familie erst vor IlichcnMo naten vom benachbarten Lancaster nach Reuovo übergesiedelt war, nd a letzlc rrm Ort in den Eisenbahnschops der Philadelphia nd Eric Rai! Road an gestellt war, wollte nämlich unter einem Frachtzng drr ans dem GclciS stand, hinübcrlausc, als der Zng sich plötzlich in Bewegung setzte, wobei Hrn. Dnch man die Räder über sein cinrs Bein gingen, und dasselbe schrecklich znrich'c te. was kurz nachher seinen Tod vernr sachte! Hr. D. hinterläßt eine Frau mit 7 oder 8 Kinder, wovon die meisten noch alle klein sind. Aach cin bedeutendes Feuer fand vo>- letzte Freitag i Renovo statt, wobei die Odd Fcllows Halle und mehrere andere Gebäude gänzlich zerstört wurden. Der Verlust ist ein sehr bedeutender. Zum Schluß erstatten wir noch unsern Freunde lind Gönnern, die ihren Schuldigkeiten so redlich nachkamen, un ser herzlichsten Dank. Wir sind sehr mit ihnen znsricdcn, und hoffen, daß auch die Rückständigen dem schönen Bei spiele bald nachfolgen. Auch Hrn. Au gust Meyer, Hrn. Arnold ndHrn. Be nedict Beutle, von Williamsport, Hrn. Agent Oberhcim in Lock Häven, Hrn. Agent Wiegartz, sowie den Herren Gco- Osncr. Gottfr. Becrwciler und Bier brauer Binder von Renovo sind wir zum wärmsten Dank für Kost und Lo' gis sowie für geleistete Dienste verbnn den. Lange leben die wackere Freu de und deren liebe Familie. kmalc Rcmgknlen. Lan?aSter, Pa. Donnersta g, Dez. 21, 1876. Toller Hund. Letzten Dienstag wurde ein toller Hund des John Busch ong, der nach Locker'S Gerberei i Lan kastcr gekommen war, von Hrn. Locher erschossen. Store beraubt.—Vorletzten Montag wurde der Store des Wm. Schreiner in Marictta mn seinen sämmtlichen Vorrath an Waaren beraubt. Die Diebe hatten ein Pferd und Wagen, um die Waaren fortzufahren. Futsch.—Die Columbia Feuer Ver sicherung - Gesellschaft, ein Conccrn, wovon viele unsrer HarriSburgcr Mit bürger ein Liebchen singen können, hat ihr Geschäft geschlossen, oder besser ge sagt, die Gesellschaft ist—futsch. Sie wurde iin Jahr 1800 als eine dluteml (gegenseitige) Fener-BersicherungS-Gc scllschaft incorporirt, und hatte bald eine bedeutende Anzahl Policen ausgegeben. S. S. Dctwciler war Präsident, und I. F. Frühauf, Sekretär; aber wie alle Schwindclmaschincn der Radikalen sollte auch dieses Concern nicht lange das Licht der Welt erblicken, sondern schlief sanft während der letzten Woche ein. Dessen Schulden belaufen sich auf tz131.5K0.50, während da Vermö gen §100,831.40 sein soll. Der Spieß umgekehrt.— Sic Radi kale von Lankastcr gedachten große Be trügereien zn entdecken, als sie letzthin eine Bittschrift in der kourt jenes Colin tys einreichte, in welcher sie angaben, daß bei der Irtzlcn Wahl mehrere hun dert Demokraten gestimmt hätten, die nicht zum Stimmen berechtigt gewesen seien. Wie indeß die Sache jetzt steht, so ist der Spieß umgekehrt. Hr. Stein metz, de sie um seine Erwählnng zu beschwindeln suchen, hat nun eine Ant wort ans jcne Bittschrift der konrt über reicht, in welcher er bereit ist, thatsäch liche Beweise zu bringen, daß die Republikaner selbst betrügerisch gestimmt hätten! Hoffentlich wird Hr. Steinmetz, wie überhaupt die De mokraten in Lankaster nicht nachlasse,, bis die ganze verruchte -radikale Schwind lerbaude, die Gott und die Menschen be trügen, an den Pranger gebracht ist. Wahrlich! niederträchtigere Schuften wie diese Radikalen haben noch nie ge lebt. Niederträchtig. Wenn es je eine Partei gab, die auch die gemeinste Mit tel nicht scheute, m ihren Haß und Nie dcrträchtigkcit gegen Andersdenkende an de Tag zu legen, so sind c sicher die heutigen Radikalen, die sich Republika ner nennen. Sic insultiren und belei digen nicht nur solche Demokraten die sich nicht von ihnen einschüchtern lassen, son dcrn siebcrau beu dieselben auch noch wo sie können, und scheuen sich nicht, oas schönste Symbol unsrer Freiheit, — oie Fahne der Ver. Staaten mit Füßen zu treten! Nein, eine solch' elende Rotte wie die heutigen Radikale hat noch nie cxistirt. Hören wir, was un einFreund and Leser der „StaatSzeitnng" ans Mountville, Lankaster County schreibt i „Frcund Rippcr l Ich kann ich^