Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, November 09, 1876, Image 2

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    M WtNNlj
lOcora Äipper, HraSgtbr.
yarrtsvur?.. P,
D 0 11 r"r s> ng, Nov. 9, 1876.
7 av Wahlresultat.
Mir freudigem und frosilocken
dem Herzen dringen vir nnsern
Lesern heute die frode Nackrickt
von Dem Sturze der corrupte
stcn, diedisckftcn und wranisck
sten Administration, welche je
in dieser Republik waltete! Til
den und HendrickS, die Banner
träger dcr Demokratie und des
Volkes haben einen glänzenden
Triumph errungen, indem sie in
nicht weiger denn 22 Staaten
siegten I
Wessen Herz sollte da mckt
voll des Dankes sein '( Seck
zelm labre lang mußten die De
mokraten das Gespötte und die
Insulte dieser verrotteten Ban
de geduldig lniinrbmen, ninßten
sehen, wie' die Republik ibrem
Untergang entgegen ging, wie
Hobe Aiebe sich an der Kasse mä
steten und reich wurden, wäh
rend Tausende armer Arbeiter
brvdlos umherirrten.
Kurz, unser .Herz ist zn froh,
uin dns Wnhlrcsnlrat henrc ans
ftckrlicker zn bespreche. So
weit die Nachrichten bis jetzt cin
qelaufen sind baden die Demo
kraten in folgenden Staaten ge
wonnen :
New Port mit 75,666 Mehrheit. N.
Jersey 6,666, Delaware 5,666, Mary
land 15,666, Virginia 36,606, West-
Birginia 12.666, Kentucky 75,606,
Tcnncfscc 36.666, Alabama 60,666,
Florida 5,666, Georgia 86.666, Arlan
saS 56,666, Missouri 44,666, Nord-
Carolina 17.666, Süd-Carolina 7,666,
Mississippi 36,666, Louisiana 22.666,
Texas e.6,666, Connecticut e.,606, In
diana 16,666, Wisconsin 5,666, Ore
gon 3,666.
In Dauphin Canum hahen
die Demokraten ein Mitglied
für die Gesetzgebung gewonnen;
ebenso auch in Lankaster City.
lii Pluladelpsiia envälstten
die Demokralen ihren Ecken ff.
Näheres nächste Wocke.
Das Späteste!
.'stach den leisten Nackrichten
hat Tilden mel>r denn 2voElek
torstiinmen erhalte, nd ist so
mit richtig erwählt.
Geschösts-Anflösung.—Hr. Christi
an Bayer von hicr, welcher seit einer
Reihe von Jahren mit Hrn. Henry Fink
das Alcbrauer-Gcschäst betrieb, hat sich
ans Gesundheitsrücksichten bewogen ge
sunden, vom Geschäft zurückzutreten.—
Siehe Anzeige an einer anderen Stelle.
Gut geantwortet. Ohnlängst or
ganisirtcn eine Anzahl jnngcrDcmokra
lcn von hicr im Aller von 16 bis 18
Jahren einen Club, und gaben sich
den Namen : „Junge Maronicrs," leg
ten aber seitdem den Namen ab, und
heißen sich jetzt „Junge Vertheidiger"
Dafenilera). Der Club zählt
bereits 66 bis 75 Glieder, welche letzten
Samstag Abend an der demokratischen
Prozession theilnahmen. Um sein Gift
ansznspcicn, gab der dem
Club den Rath sich "Vounz-dlulrloons
zu nennen. Da nun ein guter Rath
einem andern zur Chrc gereicht, und der
Witz des zn spät kommt, so
gibt der Präsident des „Jungen Bcr
lhcidigcr Clubs" den jungen Republika
nern hiesiger Stadt den Rath, ebenfalls
einen Club zn organisircn, und sich don
de Namen - "IZadscoolr ,<>' beizule
gen ! Der Rath ist p >ox.
Rcisrstizzcn.
In heutiger Nummer ist eS nnS ge
gönnt, mit dem Bericht über unsre letzte
westliche Reise fortzufahren: Nachdem
die gutzcn Freunde in Canton, Ohio noch
die Zusicherung gegeben hatte, daß sie
im Triumph ans der Wahlschlacht her
vorgehe, und daß die Vierte Ward ih
rer Stadt, welche im letzten Wahlkampf
eine Mehrheit von 188 gab, dießmal
225 demokratische Mehrheit geben
verde, reisten lvir vergnügt nach Bcavcr
Falls, Pcnnsylvanic ab, wo wir Abends
ankamen, und bei Hrn. Heinrich
Wagner einkehrten. Hr. W. empfing
uns recht freundlich; er hat zwar ein
recht hübsches Hotel seit letztem Jahr ge
baut, besitzt aber leider keine Lizcnsc; er
hat jedoch Hoffnung, daß die Richter je
ncs fanatischen Conntys doch och zur
Besinnung kommen, und ihm cincWirth
schafts-Lizcnse ertheile werden, zn wel
chem wir ihm herzlich Glückwünschen.
Wir können gar nicht begreifen, wa
rum die Herren Richter so gehässig gegen
die Bürger von Bcavcr Falls handeln,
da sie doch eben so ehrenhaft wie die in
anderen Ortschaften jenes Conntys sind,
' und ganz gut vier bis fünf Wirthschaf,
ten daselbst bestehen könnte. Geschieht
dieses etwa ans politischem Haß, oder
läßt man sich von eingefleischten Tempc
renz-Fanatikcrn leiten?
ES gelang nnS, drei frische „Rekruten"
in Bcavcr Falls z gewinnen, und zwar
drei handfeste Kameraden, nämlich, Hrn.
John Rcbeskc, welcher einen schö
nen Groccric-Laden daselbst hat; ferner,
Hrn. I 0 hnß 01k, der jetzt die frühere
Bionersi der Herren Falk .V Volk im
Besitz IM In Gemeinschaft unsre jo
vialen alten Freundes Vorhaut r,
wurdc auch eins bei Hrn. Volk „gcpsis
fcn." und wirMnjpn gestehen, daß dcs
sen Gerstensaft gaMamos mundete, und
lächelnden Zügen hinter die Binde
schkipfK. Endstch wurde auch noch Hr.
Vsr hatd Schnßlcr, cin gcwaiid
ter Schuhmacher, ins „Corps" eilige
mtistcrt. (Nicht wahr, das sind lantcr
tüchtige Leute.) Ohnwcit Hrn. Rcbcs
kc S Laden, hat auch Hr. Mclch. Stein
brecher cinrn schönen Grocerie-Store;
leider trafen wir Hrn. S. nicht zu Hause
an; wir hörten jedoch, daß er ebenfalls
ein sehr ehrenhafter Mann sei. Wir
sind überhaupt mit unser Freunden in
Bcavcr Falls sehr znfricdrn, denn Alle
behandelte uns anfs angenehmste
Von Bcavcr Falls gings dann nach
Ncw Brighto, begleitet von Hrn. Hrin
richNcumayn. cinrm unsrer ältesten
und besten Freunde, den wir schon Jahre
lang nicht gesehen hatten. Obschon hoch
in den Jahren, mit silbergranem Haar
anf seinem Haupt, ist Hr.Ncuman doch
noch immer munter und vergnügt. Mö
ge ihm der gute Himmel noch viele ge
sunde Tage schenke. In New-Brighto
wurdc bei unserm Namrnsvcttcr, Hrn.
L. L. Ripper (eine grundehrliche Seele)
eingekehrt, Ivo sich auch Hr. Vorhaucr
ns wieder anschloß. Da wir mnnkkln
hörten, daß Freund Rippcr echten guten
Rchcnsafl i seinem Keller habe, so lenk
lcn wir ohne vielen „Hokns Pocns" lin
ste Schritte dahin, und siehe! vir koste
ten dort einen famosen Wein, ach wel
chem nS heute noch dcr Mund wässert.
Da liegt cin Faß anf dem ander, alle
mit köstliche Weinen gefüllt. Hr. R.
besitzt eine großen Weinberg, von wel
chcm cr die unterschiedlichen Weine bc
zieht, und trotzdem cr hin nd wieder
vo elenden Temperenzlern verfolgt
wird, so schmeichelt ihm doch die Vorst
hiing von Jahr zu Jahr desto mehr,
nd bcschccrt ihm die wohlschmcckenstcn
und angenehmsten Trauben in Hülle
und Fülle!
Begleitet vo Hr. Vorhaucr reiste
wir endlich nach Bridgcwatcr (zu Ro
chestcr gehörend) ab, besuchte aber un
terwegs nnscr alten Freund Schick,
welcher etwa eine Meile unterhalb Nrw
Brighto wohnt. Hr. S. ließ uns nicht
gehen, bis auch bei ihm ein s „gepfiffen"
wurde. In Bridgcwatcr wurde briHrn.
C. W. Wagnc r, scrm werthen A
gentcn, eingekehrt. Daß wir auch von
ihm und unsern übrigen Freunden da
selbst (selbstverständlich ist auch Rochestcr
und Frccdom eingeschlossen,) freundlich
empfangen wurden, brauchen wir wohl
nicht z sage, denn es wohnt cin Schlag
kernfester Dcmokraten in jenen Ortschaf
ten. In St. Clair Borough, z. B. sol
len blos vier Republikaner wohnen.
Kein Wunder, wcht dort eine gesunde
demokratische Lnft.
Zum Schluß möchten wir noch folgen
de Abonnenten in den von uns besuchten
Ortschaften auffordern, binnen Monats
frist ihre schuldige Rückstände an uns zu
bezahlen, damit wir nicht genöthigt sind,
den Galgen in Bereitschaft zu halten:
Franz Zimmermann, Caspcr Sicbold
nd John Mühlfcith von Fort Wahne;
Peter Frey vo Crestline, Ohio; Ernst
Endingcr und John Orth von Canton;
und Charles Ahrcns, Jacob Brendel,
John Hiudcrcr, Wilhelm Sicrers und
Conrad Klitich, von Johnstow. Den
lieben Freunden welche ihren Verbind
lichkeiten so getreulich nachkamen, erstat
te wir unsern wärmsten Dank; und
Diejenigen, die nicht gerade „bei Kasse"
waren, ersuche wir freundlichst, recht
bald ihre Rückstände an ihre resp. Agen
ten zn entrichten. Auch den lieben
Freunden, die uns so freundlich bewir
thctcn, unser innigsten Dank. Möge
die liebe Vorsehung Alle iinZreichlichstcn
Maße segnen.
Ein vesuch in Zhatwn, Latrsbe
und Vrrrniburg.
Letzte Woche hatten Wiedas Vergnü
gen, auch niisere Freunde in den oben
genannte Drthschaften zu besuchen.
Als wir am Donnerstag Morgen um
etwa halb 0 Uhr in Johnstown anlang
teil, war ei solcher Nebel, daß man
kam zehn Schritte weit sehen konnte.
Indessen gelangte wir bald nach der
Wirthschaft unsres alten Freundes, Hrn.
Georg Schäfer, Ecke der Clinton
und Waschington Straße. Zwar schlief
der wackere Kamerad noch, aber es dauer
te nicht lange, bis er vom Schlaf er
wachte. Wahrscheinlich hatte er seinen
Itoo-nor krähen hören, der ihm unsre
Ankunft meldete.
Nach einem vortrefflichen Frühstück
besuchten wir unsern geschätzten Agen
ten, Hrn. Charles S. Rüth, den
mir das Glück hatten, dießmal zu Hanse
anzutreffen. Bon unsern lohnstowner
Freunden wurde wir ans freundlich
fle bcwillkommt.
Am Donnerstag Abend hatte der Ge
sangverein „Harmonia" einen Ball in
Hansmann's Halle, der sehr zahlreich be
sucht war. Trotz des großen Gedrän
ges, und trotzdem, daß Deutsche und
Amerikaner, Jrländer und Welsche sich
an demselben bctheiligtcn, war der Ball
doch einer der schönsten und gemüthlich,
stcn, dem wir je beiwohnten. Auch
nicht das Geringste fiel vor, m die
Freude deö Abends zu stören. Die
grachtcsten Dcntschen und Amerikaner
lohnstown's wohnten demselben bei.
Auch trafen wir Hrn. John Rein
hart von Throne, Hrn. Joseph
Bogel von Hollidaysbnrg. und Schc
riffßaume r von Ebensbnrg daselbst,
lauter biedere und geachtete Männer.
In den Zwischenpausen trugen die Sän
ger mehrere hübsche Lieder vor 5 ebenso
auch der „Welsche Ms vlnb", wel
che sämmtlich von den Anwesenden auf
wärmste applandirt wurden. Auch war
die Mnfik, von welcher grennd Kun
kel ein Mitglied ist, vortrefflich.—Ob
auch wir tanzten? El, das versteht
sich, denn sobald wir Musik hören, da
wackelt'S in allen Knochen. Warum
auch nicht ? Sind, oder waren wir doch
früher selbst Musikant, und könnten
manchen „Schnurrn" erzählen. Wer
Musik und Gesang, und sein „Schätzte"
und eil Glas Wein (oder Bier) nicht
liebt, ist cin bcdancrnslverthcr Jockel.
Drr Gesangverein „Harmonia" bc
absichtigt. wie ans einem ander Artikrl
in dieser Nnmmrr zu ersehen ist. eine
eigene Halle z bauen, wcßhalb dicirr
Voll eranstaltkt wardr war. Daß dir
Vrrein rincn gntrn Anfang machte, und
durch den Vati cin ncltcs Süminchrn
erzielte, spricht sehr zn Gunsten dessen
Mitglieder. An dcr,,Ua>' wurden et
was mehr denn §246.66 türßicr eingc
nonimk ! Welcher Verein in einer
Stadt wie Johnstown. kann wohl das
bieten?
Schließlich sei noch bemeikl, daß sich
auch Hr. August Wie ga d, einer
dcr fremidlichstcn Wirthe in Johnsloiv,
und Hr Gc org Raab, ei handfc
stcr Mrtzgcr und Schwiegersohn unsres
Freundes Hetterich, ins „Rippcr'schc
Corps" cinmnstcrn lirßcn. Laiigclrbc
daS brave Bölkchc.
Nach herzlichem Abschied verließen
wir Johnstown, und reisten am Freitag
ach Latrobc, wo nnS Hr. L 0 is Wc.
bcr, ein hcrzcnSgntcr Kamerad, am
Bahnhof empfing, nd nach seiner Woh
nung begleitete, da eine vorzügliche
Mahlzeit nnsrcr dort harrte. Nach dem
Essen besuchte wir auch Hrn. M i ch a
cl Weis in scincr Vranntwein-Vren
ncrri, rtwa rinc Meile nördlich on La
trobc. Wie ans einer Anzeige in heu
tiger Nummer zn ersehen ist. wünscht
U. seine Brennerei zu verkaufen.
DtMsscs ein sehr cinlräglichcs Geschäft
ist, so wird es nicht an Käufern fehle.
Auf der Rückkehr nach den, Bahnhof
hatte wir das Glück noch zivci tüchtige
Haudegen als „Rekruten" cinznmnstcr,
nämlich, Hrn. Christian Weis,
Bruder des Hrn. Michael Weis, und
Hr. Louis Kaiser, den wackere
Wirth des Ilotol" in Latrobe,
zwei sehr brave und znvorkoinmcndc
Männer. Hr. Kaiser ist einer dcr besten
Wirthe jener Gegend.
Abends reisten mir endlich noch nach
GrcenSbnrg. Hier begrüßte uns die
schönste Illumination die wir je sahen;,
die ganze Stadt sah wie ein Fcncrmccr
aus! und war besonders das Opern
- Haus auf's prachtvollste beleuchtet.
Auch das Courthans, die Hotels, wo
runter die unsrer Freunde Schmidt
und Ehalt, waren sehr hübsch illnmi
nirt Die Demokraten von Wcstmorc
land County halten nämlich an jenem
Abend eine großartige Parade; deßhalb
diese grandiöse Beleuchtung.
Es freute uns scbr, unsern alte
- Freund, Hrn. E.rh ard Zcinsch, frn
her in Lancaster, jetzt aber in Grccns
bürg wohnhaft, dort zn treffe Hr.
Z. betreibt immer och die Weberei, und
> verfertigt sehr schöne Waare. (Man
lese seine Anzeige in diesem Blatte.)
Wie schon früher, schlugen wir auch
dießmal nnscr Nachtlager im Hotcl des
. Hrn John Schmidt, dem Court
-5 HauS gegenüber, auf, von welchem vir
gleichfalls auf's beste bewirthet wurdc.
Uebcrhanpt sind wir den Herren Schmidt
, nd Zcmsch von Grccnsbnrg, den Hce
ren Weber und M. Weis in Latrobe,
- sowie den Herren Rüth und Schäfer
von Johnstown, den innigsten Dank
schuldig für gastfrcnndliche Bcwirthnng
nd geleistete Dienste. Noch dürfen
wir Hrn. August Danges von
Johnstown nicht vergessen, da er uns
eine Flasche vortrefflichen Wein für s
Wcible überreichte, wofür wir ihm im
Name unsrer bessere Ehehälfte eben
falls herzlich danken.
Zu bemerken haben wir auch noch,
daß Hr. Gottfried Hoffmaiin
seinen hübsche Barbier-Saloon gegen
über dem Opernhaus verlegt, und daß
Hr. I 0 s: Ph Kunkel de Saloo
in Weh Brauerei übernommen hat.
Indem wir all den lieben Freunde
in obengenannten Orten innigst danken
für ihre herzliche Güte, könnrn sie sich
versichert halten, daß sie stets bei uns im
wärmsten Andenken gehalten werde.
Möge es ihnen Allen Wohlergehen bis
an s Ende ihres Lebens.
st
Carl Schurz begeht politischen
Selbstmord!
In Anbetracht dcr großen Dummheit
die er beging, indem er aus einem ra
dikalen Loch hinaus, und in ein anderes
radikale Loch hinein pfiiff; und in An
betracht der Thatsache, daß die ganze
radikale Sippschaft zersprengt, und nach
den vier Wcltgegcndcn zerstreut wor
den ist, hat sich Carlchen Schurz vor
lauter Truwcl an denselben „Sancr-
Apfel-Baum" gehängt, an welchen die
großprahlerischen Radikalen Jeff Da
vis hängen wollten I O. Schrecke,
wie haben sich die Zeiten geändert! Es
isch jetzt alles „aiinerscht"! HayS ist
kaput, und mit Schurz Hat'S die Krcnk.
Schreckliche Mordthaten von Negern
verübt.
In dcr Nähe von Aikc, S. Carolina,
wurde letzte Freitag Nacht eine schreck
liche Mordthat von Ncrgcrn verübt.
Eine Anzahl derselben drangen nämlich
in jener Nacht in ein Framehans nahe
Aikcn, tödteten de Besitzer, einen Deut
schcn Namens Hansmann, und seinen
Neffen Z. Postmann, plünderten das
HauS und steckten es da in Brand,
m alle Spuren dcr That zu vertilgen.
Man verfolgte die Thäter, ist ihrer aber
bis jetzt noch nicht habhaft geworden.
Ein dritter Insasse des Hauses rettete
sich aus demselben auf die Straße nd
alarmirtc die Nachbarschaft. CS herrscht
in dcr ganzen Gegend die größte Auf
regung über die Greueltat und sind
Mörder eines kurzen Prozesse sicher,
sobald man sie fängt.
Ml. es Ick höch!
Die Union ist gerettet!
Krähe Saut, alter Rooster, nd verkünde die frohe Botschaft aller Welt!
Katzt dir Kanonen krachen, und den Tambour trommeln.
friede und Heil dem ZWlc!
Kein Süden noch Norden, kein Osten noch Westen, sondern nur
Gin Volk, eine freie Regierung und keine Säbelherrschaft!
Macht Platz, der alte Commador kommt!!
Carl Schurz hönqt am "Sauer Appel Tree!" 0 Carlchen!
Der Süden einstimmig für Tilden! Demokratische Neger in unsren Reihen! Hurräh!
Philadelphia Brief.
(Von unserem regulären Eorrespondenten.)
Philadclphia, 6. Nov. 1876.
„Die schöne Tage von Aranjncz sind
nun vorbei" sangen die Philadelphier
mit Wchmuth, denn nächsten Freitag
wird die Ausstellung geschlossen. Zwar
heißt es auch hicr "Uo ltoi vnt. mort, vive
lo lioi!" aber das Neue, was da kom
men soll, wird im besten Falle doch nur
ein Abglanz der geschwundenen Herr
lichkeit sein. Die Ccntcnnial-Commis
sion schließt also am nächsten Freitag die
Ausstellung und macht sie am Sams
tag wieder ans: vorläufig auf cincWochc,
nd nachher noch so lange, als der Ge
neral-Direktor Goshorn es für gut be
findet, d. h. so lange dicEinnahmcn grö
ßer sind, als die durch das Offenhalten
der Ausstellung verursachte Kosten.
Lange wird das gewiß nicht sein, denn
dic prächtigcWittcrnng, welche wir wäh
rend der letzten Woche hatten, wird nicht
lange mehr anhalten und dann bcgini.t
vom nächsten Samstag an bereits das
Fortschaffen der Sachen, und wird daher
die Ausstellung von Tag zn Tag immer
mehr an Reiz verlieren. Die große Cor
liß-Dampfmaschinc, welche die Trieb
kraft für sämmtliche Maschinen in der
Maschinenhalle lieferte, wird nachdem
sie am Freitag zum Stillstand gebracht
ist, nicht wieder in Gang gesetzt werden.
Mr.Corliß hat bereits angekündigt, daß
am nächsten Samstag mit dem Ausein
andernehmen der Dampfmaschine be
gonnen werden soll. Am Isten Decem
ber werden die Gebäude, welche mit dem
Gelde der Stockhalter gebaut wurden,
darunter auch daS Haupt-Ausstellungs
gebändc mcistbictend verkauft werden.
Wie bereits früher mitstctheilt wurde,
hat sich hier eine Association gebildet,
um daS Hauptgebäude käuflich zu er
werben, nd in demselben eine pernio
ncntcJndustrie-Ansstellnngzuctablircn.
.Da das Gebäude im Park steht, so war
die Genehmigung der Park-Commission
dazu, daß es stehen bleibe, erforderlich,
und ist dieselbe unter Bedingungen, wel- '
che nicht minder die Interessen des Pu
blikums, wie die des Parks wahrneh
men, ertheilt worden. Die Association
wird in der Versteigerung am Isten De
cember das höchste Gebot auf das Ge
' bände machen müssen, um seinen Plan
zur Ausführung zu bringen. Die Me
morial Halle bleibt selbstverständlich sie
. hen, und zwar als ein Kunst- nd Ge
werbe-Museum, die Horticnltnr-Hallc,
die St George Halle (das Hans der
Englischen Commission) und da New
Jersey HauS bleiben ebenfalls stehen.
Die beiden letzteren sind der Stadt zum
Präsent gemacht worden. Für die Er
haltung der Maschinenhalle, welche auf
Kosten der Stadt gebaut wurde, und ihr
gehört, wird ebenfalls lebhaft agitirt.
Es wird beabsichtigt sie für künftige
Maschinen-Ausstellungen zu erhalten,
und sie unter die Verwaltung des Frank
lin-Instituts zu stellen. So werden denn
l mit Ausnahme der Ackcrbauhallc die
bedeutendsten Gebäude stehen bleiben,
- nd es wird die Erinnerung an die Cen
> tennial-Feier noch lange frisch erhalten
'! bleiben. Eine andere „Herrlichkeit" des
CenlcnnialjahrcS aber ist schonungslos
den Untergang geweiht; es ist das Cen
- tcnnialviUe, wenigstens, so weit es aus
Holz gebaut ist. Bis zum Rcnen lah
! re müssen die großen Hotels, wie das
Globe-Hotel, das Atlas-Hotel usw. dem
i Boden gleichgemacht werden, gerade wie
die kleinen von Holz errichteten "Bhn-
Ii." DieUmgcbung dcSAnsstcllungs-
Platzes wird dadurch außerordentlich ge
winnen. Auch der letztere, welcher in
wenigen Wochen wieder ein Theil des
Parks sein wird, wird nach Entfernung
der häßlichen „Annexe" und Spczialge
bände einen freundlicheren Eindruck!
mache, als jetzt.
Mit den Hotelbesitzern undßoarding- j
Wirthen trauern vor allen Anderen die!
Centcnnial (Knüppel-) Garde, die Roll- i
stnhl-Lente und andere Angestellte der!
Ausstellung um da baldige Ende der-!
selben. War mit den Ccntcnnial-Poli- j
zisten und mit den Rollstuhl-Lenten nie!
viel Staat zn machen, so kann man jetzt
mit Recht behaupten, daß sie ganz und
gar dcmoralifirt sind. Ihr Correspoiw
dcnt sah an einem heißen Tage MM
RoUstnhl-Man eine „schwer
wicht fallende" Dame keuchend die An
böhe ach Georges Hill zu hinausschie
ben. Als er bis zn Callmans BicrhaUc
gekommen war, faßte er einen plötzliche
Entschluß, hielt an, und rief in da Bier
lokai hinein „Hannes, bring mir mal n'
Glas Bier-aber schnell, sonst schlag ich
dich dodt." Hannes kam schnell, und
nachdem der Durstende sich durch den
Trunk gestärkt hatte, ging es wieder ans
Schieben. Das Gesicht der „Geschobe
nen" während dieser Prozedur zu be
trachten, war allein die 56 Cents Ein
trittsgeld werth.
Die Ceremonie der Schlusifcicr wer
den weniger großartig sein, wie die Der
Eröffnung. Damals freilich konnte nn
einen leibhaftigen Kaiser af das Uro
gramm setzen, und c verlohnte sich also
auch der Mühe. Jetzt wird vor dem
westlichen (die dem der Maschinenhalle
zugekehrten) Ende des Hauptgebäude
eine Tribune errichtet für 26,666 Pcrso
nen, und von dem Hauptgebäude wird
die erste National-Flaggc wehen, welche
einst Paul Jones auf dem Bon Hamme
Richard aufgezogen hat. Bei Sonnen
aufgang am 16tcn November wird auf
George's Hill ein Salut von 13 Schüs
sen für die 13 ursprünglichen Staaten
und Mittags ein Salut von 47 Schüs
sen für die jetzigen Staaten und Terri
torien gegeben werden. Die eigentliche
Feier wird mit Gebet eröffnet, worauf
die vier Haiiptbeamtcn der Ausstellung,
nämlich Gcn.?loscpli R. Hawlcy, Pra
j sidcnt der Ccntcnnial Commission, Hon.
i Daniel M. Morrell, Vorsitzender des
i Czecutiv Committccs! Mr. John Welch,
! Vorsitzender der Finanzbehördc, und Mr.
A. F. GoShor, General-Direktor kurze >
> Reden—angeblich von nicht mehr als
l zehn Minuten Längt—halten werde.
! Die Zwischenpausen werden durch Vor
> träge des Orchesters und dcs Centcnnial
! Chors unter Leitung de Hrn. Theodor
jThvmaSansgrfülltwerden. Einladnn-
j steril der Feier sind an die folgenden
MMsoncn, erlassen worden: Präsident
die Mitglieder dcS CabinctS, die
Richter des OberbundcsgcrichtS, das
diplomatische Corps, den General der
Armee, die Mitglieder des Congrefscs,
die GovcrnorS der Staaten und Terri
torien nebst Stab und die Commissi
ncrs vom Fairmount Park.
Das finanzielle Endresultat der Aus
stellung stellt sich viel günstiger, als selbst
die sangunischstcn Freunde derselben er
warteten. Bis zum letzten Octobcr hat
ten 8,640,591 (darunter 7.685,362 zah
lcndc) Personen die Ausstellung besucht,
und hatten sich die Einnahmen ausEin
triltSgeld anf53,366,649 belaufen. Sic
werden bis zum Schluß der Ausstellung
ohne Zweifel bis auf §4,666,066 anwach
sen. Dazu werden nicht weniger als
ß766,666 aus dem Verkauf der Gebäude
und dem Erlös der Berkaafsprivilegicn
kommen. Von der Gcsammlsumme im
Betrage von 87,766,666 gehen 1i, 566,-
666 an die V. St. Regierung zur Zu
rückbczahlnng des Vorschusses, etwa eben
soviel wird für die Kosten darauf gehen,
und etwa 1i, 766,666 werden für die
Stockhalter übrig bleibe. Das würde
eine Dividende von 76 Prozent gestat
ten. V.
Panik in einem Theater. Durch
einen unbegründeten Feueralarm wurde
am vorigen Dienstag Abend unter dem
Publikum im chinesischen Theater an
Jackson Str. in San Francisco, Cali
fornia, eine Panik hervorgerufen. Da
Lokal war überfüllt und bei dem wilden
Drängen der Menge ach dem einzigen
Ausgang wurden Meie Personen er
drückt und zu Tode getreten. Die Po
lizei brachte zwanzig Leichen und unge
fähr eben so viele Verwundete anS dem
Gebäude.
Der Dandy-Mörder Edward S. Stzo
> kcS ist, nach Verbüßung seiner Strafzeit.
! wieder auf freien Küpen nild in New
Aork angelangt.
'
Loralc RcmgkcUcn
Van.'aSrer. Pa
D 0 crsta g, Nov. 9, 1876.
Todter Mann grsnudr. Im
Stall von Jacob Buffers Wirthshans
nahe Manheim. Lancastcr Connty, wur
de am Donnerstag dcr todtr Körper ei
nes unbekannten Deutsche gefunden.
Wie eine Untersuchung ergab, starb drr
Mann a dcr Fallsucht.
Tab bekannter Männer. Riäitcr
Henry M. Vöries vo dcr Siiprcmc-
Court des Staates Missouri ist in St.
Joseph, Missouri, gestorben.
Vo New Häven, Connecticut, tvird
dcr Tod dcs Achtb. Morris Thier gcmcl
drt.
Die Negerin Johanna Tnrbi, wel
che des Mordes im ersten Grade schuldig
befunden wurde, ist 1 Washington zum
kode vcrnrthrilt worden, doch versprach
dcr Richter McArthnr bci Fällung des
Urtheils, daß er für Umwaiidelnng dcr
Strafe in lebenslängliche Haft sorgen
wolle.
Kirchliche. Morgen (Freitag)
Abend, den 16te November, wird ein
großes Concert in der dcnischcn katholi
sche St. Antonius Kirche zn Laukasler,
zum Beste genannter Kirche staNsindcn.
Fräulein Rosa DErina, die berühmte
irländische Vocalistin, assistirt von Fräu
lein Mary Strang werden die Leitung
desselben führen. Fräulein D Erina hat
bereits in ihrer alten Hcimath wegen
ihrer trefflichen Leistungen den höchsten
Preis erhalte. Eine freundliche Ein
ladung ist an alle Musikfreunde crgnn
kn- .
Versuchter Raubmord.— Daß man
in den nördlichen wie in den südlichen
Staaten c mit einer ruchlosen Bande
radikaler Raubmörder gegenwärtig zu
thun hat, bcwcißt wieder folgende
Schandthat, welche a einem unschuldi
gen Deutschen am Samstag Abend be
gangen wurdc: Hr. John Fetterer,
etwa 34 Jahren alt, und auf der Bau
er des Hrn. Simon Caincro, ein
Demokrat, beschäftigt, wohnhaft in der
Nähe von Maytown. Lancastcr Countv,
war am Samstag in Marictta, um die
große demokratische Parade an jenem
Abend daselbst zu sehen. Hr. Fetterer
ist ein fleißiger Arbeiter, hat aber noch
kein Stimmrecht, da er erst vor ein
oder zwei Jahren nach Amerika' kam.
Seine Absicht war also blos, um die
Prozession z sehen. Während seines
Aufenthalts in Marietta, hielt er sich
in Hrn. Rost's Hotel an der Front
Straße auf. Nachdem er den Fackelzug
gesehen hatte, und nach Hrn. Rost'S
Saloon zurückkehrte, begegneten ihm
drei niederträchtige Schurken, Namens
Henry Clark, Samuel Stapc nd Rich
ard Gvuld, welche ihn ohne die gering
ste Veranlassung niederschlüge, und
furchtbar mißhandelten. Sic traten
sogar wie Bestien anf dem Unglücklichen
herum, beraubten ihn dann um da
wenige Geld das er bei sich trug, und
ließen ihn für todt auf dem Platze lie
gen. Als man Fetterer später fand,
brachte man ihn bewußtlos in Rost'S
Saloo, und ließ einen Arzt kommen.
Am Montag Morgen war er noch be
wußtloS, und man hat schwache Hoff
nung, daß er mit dem Leben davonkom
men werde.—die drei Raufbolden wur
den prompt verhaftet, und unter Bürg
schaft gestellt. Was w.ird wohl den
Raubmördern geschehen?
Achnliche Fälle wie obiger könnte man
Dutzende aufzählen. Am selben Sam
stag Abend z. 8., hatten die Radikalen
einen Fackelzug in Litiz; und wie cS
heißt, sollen sie sich dort auf's schänd
lichste betragen haben. Demokraten
wurden insultirt, und einem jungen
vcrheirathcten Manne sogar die Fenster
eingeworfen.
Im benachbarten Middlctown gc
bährdcten sich die Radikalen am letzten
Freitag wie wahre Hyänen, stahlen,
fluchten und schwuren wie Canalion.—
Wenn solches im Norden geschieht, wie
mag cS in den südlichen Staaten aus
sehen, wo weiße und schwarze Raub
banden das Ruder führen?
Denkspruch.
Was dich nicht beißt, das schlage nicht,
Was dich nicht angeht, frage nicht,
Was dir zn schwer ist, trage nicht,
Was dir nicht wehe thut, klage nicht,
Was wohl dir will, das plage nicht,
Was tollkühn ist, das wage nicht,
Und thust du, was ich sage, nicht,
Wohl geht dir's all' dein' Tage nicht.
Dir große Entdeckung.
E.g. Kunkel'S Bttter Wein von
Eisen, für die Heilung eine schwachen Ma
gen, allgemein Schwäche, Unverdaulichkeit,
Erkrankung des Nervensystems. Verstopfung,
sauren Magen und alle Fälle, welche eine Me
dian erfordern.
Der Wein enthält das angenehmste und
wirksamste Eisensalz, welches wir haben: Ei
tra de magnetischen OridS, verbunden mit
den stärksten er vegetabilischen Tonics—gelber
peruanischer Rinde.
Di Wirkung, die ein wirksame Eisensalz
in Vertindung mit unsern werthvollen Nerven
in vielen Fällen on Schwäche, Appetitllosigkeit
und allgemeiner Niedcrgedrochenheli ausübt,
ist angenehm. Sie erhobt den Appetit, heb
de Pul, vertreibt Schlaffheit der Muskeln,
vertreib die Blässe und giet dem Gesichte ein
Wollt Ihr etwas, um euch zu stärken?
Wollt Ihr einen guten Appetit? Wollt Ihr
Eure Constitution ausbauen? Wollt Ihr wohl
fühlen ? Woll, Ihr on Nervösität befreit
sein ? Wollt Ihr Energie? Wo Ihr gut
schlafen? Wollt Ihr frisches Leben haben?
Wen so, dann probirt Kunkel S Wein on
Ms-
Dieses wahrhaft werthvolle Tome ist von al
len Klassen der Gesellschaft so durchgängig gr
prüft wordrn, daß es jetzt als eine Tonir-Medl
zin unentbehrlich ist. ES kostet nur wenig, rei
nigt da Blut, säubert den Magen, erneuert
dS System und verlängert da Leben.
Ich ersuche Euch blos, dieses werthvolle To
nie zu probiren. Prew >-0 per Flasche.
E. F. Kunkel, 11-' niger Eigenthüoier, Phi
ladelphia, P. Verlangt Kunkel'S Bitter-Wein
on Eisen on Eurem Apotheker und nehmt
kein anderes Mittel. Wird dIS in St-Fla
fiten verkauft. Alle anderen sind gefälscht > es
halb hütet Euch davor.
259 Bandwurm lebend entfernt. 259
K>pf und lle Theile ollständig in zi
Stunden. Keine Beznhlung, eh der Kopf ent
sernt ist. Sin- Nndel- und Mngen-Wiirmrr
entfern on Dr. Kunkel. 2Si> Stord Neunte
Streße. Reih gratis. Komm und seht Uder
lvvv Sramplar.
November S, 1870-4.