Die Staats-Muilg z. Geora Rlvptr, Herausgeber. Hiärrisvnrp.. P>a Donnerstag, Okt. 12, 1870. Demokratische Nominationen. Für Präsident: Samuel Z. Tilden von New Jork Für.Vize-Präsident: Thomas A. Hendricks von Indiana. Demokratisches ZG lektoral-Tieket. Seliatorial- E l c k t o r e n. Charles R. Natale. j Saaiael B Dil wo Rcpräsenta tiv - Elckto rcn. I. Robert N Svef, j >l. Daniel D, Boa. 2 weoig vi. B-irel, !>ö I. MiCcllum. 4. Wm. e>. WkiM- ,1 W Knor. . Idom-S E ÄaSltll I >7. oodn H n' siobn -5. Moirtscn w. David -inill, 8. William K. Haag 21. Jim, I. SaSiilt. . Joel L. vtgblner 22. Zolin B. vwldlie 10. s, T. Tr-ia>bow,r, je:> R R, Gldson. 11.Geo H.Nowl-nd ; aidS. Moni. 12. Zobn Neato ;2Z. R B. Brom. DI. I. B. M-Tamant 20. Tbo. W. Gi-ss°n. 27. Benjamin F. Monis. -I 01,ill. Wie unsere Leser wissen, befinde wir uns diese und nächste Woche ans der Reise, und zwar in Braver Coniity. Pa., wie auch Ohio und Indiana. Nach der Rückkehr gedcnkcn-wir unsre Frriiiidc in Johnstow, GrccnSbiirg und Lairobe z besuche.. Dürfen wir kommen ? Die Demokraten vom 33stcn Sena tor-Distrikt, bestehend ans Franklin und Hnntingdon Coulisse, habe Hr. Georg M. Crcßwcll von Hnn tingdon für Scuator iiominirt —Hr. C. soll ein lehr angesehener und tüchtiger Mann sein, und sich des besten Rufs unter seinen Mitbürgern erfreuen. Noch Einer begnadigt! Präsident Grant hat wieder eine Schwindler begnadigt, näinlich, Wm. I. Rodcnhamnicr, welcher wegen Un terschlagung von Rcgicrnngsgcldcrn zu 2j Jahren Zuchthaus und Erlegung ei ncr Geldbuße von 815,000 vcrurlhcilt worden war. Wer ist der nächste ? Der nächste ist Jake Nehm von Chi cago, den Graut erst am Montag par donirte. Wie sie so schön schwatze. Ein gewisser Maulheld, der unter dem Namen Col. Jngcrsoll geht, und Reden für.die Radikalen' hält, sagte letzthin: „Da ist auck nicht eine Ze II i dem Necord der republikanischen Partei, die nicht nur nicht der Partei, sonder der ganzen Menschheit zur Ehr gereicht." Nun, Meister Jngcrsoll, gehören der „Frcedman'S Baiikschwindcl" in Wa schlugt, wo Taiiscndc arme Neger mn ' ihren letzten Cent betrogen wurde, und der Whiskey-Ring Schwindel in St Louis nicht auch zur Ehre der Republikaner? Was soll man dazu saarn? Wir haben es aus glaubwürdiger O.clle, daß Hr. R awa n, der republi kanische Cnndidal für daS Scheriff-Aml in Philadelphia, 850,000, sage fünizig Tausend Dollars, nächste Wabl ver schwenden wolle, um seine Erwählmig z sichern. Ist das möglich.? Wie kann ein sol cher Mann ein Amt bekleiden, ohne wieder zn stehlen, mn seinen Verlust zn decken? Und doch gibt es noch Leute die da sage, die Radikalen seien ehrliche Leu te!! Kanu auch die Dummheit größer sein? Eine vortreffliche Nowinnlio. Die Confcrics dieses Kongreß-Die strikt, bestehend aus Dauphin, Lcbano und Northnmberlaud Coniilics, iiomi nirtl i letzte Woche Hrn. William B. VZN Harrisburg für den Congrcß. Dies ist eine höchst glückliche Wahl, denn Hr. Wilson ist in der That einer unsrer achtbarsten und besten Bür ger. Wir kennen ihn sehr gut, und ge ben ihm das allerbeste Zeugniß eines biederen, aufrichtigen Ehrenmannes. Heuchelei und Schmeicheleien sind ihm fremd, und sollte er erwählt werden, was wir sehiilzchst wünsche, so dürfen die Bürger dieses Coiigresi-DistriktS ver sichert sein, daß sie den rechten Mann am rechten Platz'haben, und daß sie stolz auf ihn sein können. Wieder einer von Graut's Schurkcss freigesprochen. Ten. Vabcock. Graut'S Pnvat-Sckrc tär, welcher wegen Theilnahme an einer Verschwörung mit einer Bande Einbre cher in Waschingion beschuldigt worden war, wurde letzte Woche freigesprochen! Somit sind jetzt zwei von GraM's Lieb linqen frei, nämlich Belknap und Dab rock. Jetzt kommt auch die Nachricht, daß die vernrthcilte Whiskey-Ring Schwind ler in St. LoniS vom Präsidenten be gnadigt worden seien—Kroße Spitzbu ben hingt man hierzulande nicht; nur arme Teufel müssen herhalten. Babcock und Belknap werden jetzt vermuthlich im Laude herum reisen, und gpsecbs, für die Republikaner halten, denn an solchem Stoff besteht ihre Partei. In Throne solle jetzt ebenfalls Gas und Wasserwerke errichtet werde.— Anch ein Zeichen des Fortschritts. Sonderbare Einbildungen. Es gibt höchst sonderbare Menschen in der Welt, Der Eine meint so, und der Andre anders. „Ja. Freund Rip per." frug uns vor einigen Tagen ein guter Freund, „ich weiß, daß die republi kanische Parthei corrnpt und schlecht ist, ja. das ganze Land ist verdorben; aber werden cS denn die Demokraten besser machen; werden nicht auch sie steh len, wie die Republikaner?" Dem Freund schauten wir berwun dcrt in s Gesicht nd glaubten Anfangs, er foppe blos; allein er sah so ernsthaft drein, daß wir ihn ganz kaltblütig fru gen : Ob er eben erst vom Schlaf auf gestanden sei. Ist es denn möglich, daß, nachdem man die Corrnption, Schwindeleien und Betrügereien der Radikalen seit den letz ten 15 Jahren beobachtet hat; ist cS möglich, daß nachdem man die Schwind ler' entdeckt, sie hat frei laufen lassen; ist es denn endlich möglich, daß.trotz al lem diesem und den schlechte Zeiten die wir gDcmvärtig haben, den Leuten im mer noch nicht dir Auge aufgehen ? Ist cS ferner möglich, nachdem die ehrliche 'Verwaltung des Gov. Tilden seitdem er im Amte ist, überall, selbst von seinen Feinden zugegeben ivird, man immer noch fragen kann, ob Tilden auch ehr lich sei? Sag' an, Freund, der du in deiner guten Einfalt so fragst, glaubst du den Saß ivenn Hr, Tilden nicht ehrlich wäre, Männer wie Gen. Sigel, Gov. Cnrtin, Gov. Palnicr, Richter Stall, Richter Göpp, lind Tniffcndc andre der besten Männer des Landes für ihn stimmen würden? Wen du nmi selbst nicht einmal ei nen Versuch zn einem Wechsel mache willst; wenn du haben willst, daß die schlechtenZeitcu bleiben, daßdicSchwind lcr unbestraft, und Leute ivic Camera, Chandlcr, Morton, Butler, Babcock, Belknap (diese Alle unter st n tz c n Haycs) am Ruder der Regierung blei ben sollen, dann stimme getrost für Haycs, nachher aber lege dir einen Strick um den Hals, und knüpfe dich am ersten auf, damit du cS nicht ge reust, für -Hayes gestimmt zu haben; die schlechten Zeiten haben bei dir dann ein Ende, und die Welt ist um einen— Narr ärmer. Sollte Haycs crwähls werden, dann werden Betrug, Diebstahl und Bankerotte fortdauern, die Bande Verschwörer die jetzt das Land regieren, wird am Ruder bleiben; die goldncn Zeiten des RanbcnS, MordenS u, s. w. werden kommen, und die einstens freie Republik in cine Raiibhöhlc verwandelt sein. Wer da an stärksten ist, der ge winnt alles. Du glaubst dieses nicht, und lachst über unsre Worte, Aach Je rusalem lachte einstens, bis der Tag der Rache kam! Und dieser wird auch Ame rika nicht allSblcibcn, es sei denn, ivir bekomme ehrenhafte Beamte, - Kurz abgefertigt Letzten Sams tag Abend hielten die Republikaner ei ne ihrer sogenannten Massenversamm lungen in Rcnovo, Clinton Connty, die aber winzig klein ausfiel, denn von den Anwesenden waren mehr als die Hälfte Demokraten, Zwei PhiladclphierUon forz(BttUtmlcr.)Naincs Lce nd Ash ma n n hielten die Reden, Lee ermahn te die Republikaner, doch ja nicht für Coopcr zn stimmen, da er anch nicht in einem einzigen Connty grwimicn würde; nur die Demokraten sollten für ihn stim men, meinte er, da sie ja das Ticket aufgemachthäUc. um dießcpiiblikancr zn schlagen. Lee pricS die Republika ner und hob Haycs bis beinahe in den Himmel. Als er indessen fertig war, und sich cben setze wollte, erhob sich un ser alter Freund, Herr I. Albert W i egar tz von Rcnovo und sprach: „Hr, Sprecher! ich bin cin Deutscher, nd verstehe dich nicht recht. Wie ist es den mit miscrm Präsident Grant, der dicCstomhas- ndWlssskcy-Schwind lcr alle frei gibt, und sogar die Resigna tion de Hrn. Beiknap annahm, damit dieser nicht inipvnLÜoä wird, während doch Gov, Tilden die Schwindler' an den Pranger stellte, und sie bestraft. Sie sagen gar nichts von Sicssiii, wie kommt das?" Hierauf ergriff Lee schnell seinen Hut, und schlick sich wie ein bcgoßcpcr Pudel zur Thüre hinaus, während ei doulicrii des Bravo und Jubel Hrn. Wiegartz begrüßten. Hr. W.ist ein hartarbci tendcr, ehrlicher Mann, ein Schmied von Profession, und Leser der „ZtaatSzci tung." Allen Respekt vor ihm, da er sich nicht scheute, den radikalen Krakchlcr beim rechten Horn zu packe. Ehre dem Manne. Sie wollen'S mit Gewalt zwingen. Daß die Radikale alles aufbieten, um bei der Präsidentenwahl zu gewin ne, zeigt Nachfolgendes, das in ihren Platformcn zu lesen ist - „Die republikanische Partei muß in der Macht bleiben, bis der letzte Dollar aus dem Volke gepreßt ist, bis jeder Bürger, weiß oder schwarz seine Rechte unter dem Gesetze verloren hat ; bis je der kleine Beamte, welcher stiehlt frcigc sprachen wird, wie Kricgssckrctär Bcl kpap in Washington; bis die Bond- Halter all daS Geld im Besitz haben; bis die Aristokraten Eigenthümer des ganzen Landes geworden sind und die ärmeren Klassen blos-als Pächter rzistj reu; bis die Rechte des Arbeilerstandcs nicht mehr anerkannt werden; bis der Credit und die Freiheit dcni Volke ent zogen sind und alle betrügerischen Rc gic.rnngSbcaiiilciii von dem Gesetz be schützt sind." Das ist'S, waS die Republikaner wol len. Ihr ganze Streben ist darnach gerichtet, nd Derjenige ihrer Parthei der nicht mittanzt, wird verbannt. Sie müssen in Amte bleiben, heißt cS in ih re Blätter, bis der letzte Dollars Schulde bezahlt ist. Wenn nun aber das Volk cS ander will, wa dann? Wollte wir sie im Amte lassen bis der letzte Dollar bezahlt ist. so müßte man warte bis die letzte Posaune bläßt. Von de Banditen. welche in Noeihficld, Mii.nesota, beraubten, l am Donnerstag Einer getövirt. drei An. dcre wurden gefangen nach St. Paul geführt. uf der usstrllAUg. m Schiff whirf.—Lußer'Restaurant ad gebrannt. Freudig waren unsre beiden jüngsten Kinder—Sohn und Tochter—letzte Wo che überrascht, als wir ihnen mittheilten, daß sie mit zur Weltausstellung ach Philadelphia gehen dürften, besonders da sie schon so vieles von jener Stadt und dem „Centennial" gehört hatten. Um 3 Uhr am Donnerstag Morgen verließen wir also Harrisburg, nd um 7 waren wir schon in Philadelphia. Da indessen die Ccntcnnialgcbändc nicht vor 9 Uhr gcöHict werdcn, nnd wir einige Privatgeschäften in der Stadt zn besor gen hatten; und da die Kinder dicsclbe auch einmal (es war dies ihr erster Be such) näher, nnd besonders die Schiffe zu seben wünschte, ging's dann aufs Schustcrsrappen die Marktstraßc hinun ter bis an den Delaware, und von da rechts abwärts bis zur Christian Stra ße. wo sich der Schissswharf der Penn sylvania Eisenbahn-Dampfer befindet. Zum Glück lag gerade eines der Dampfer am Wharf um ansgciadc zu werden. Diesen bestiegen wir. Daß die reinliche nnd hübsche Einrichtung des Schiffes die Kinder anfs höchste erfreute, läßt sich wohl denken, „Papa!" sagte nscr Kleiner, „ich würde mich nicht fürchten, auf einem solchen Schiff z fahren; es ist ja alles so schön,"—Wir hatten gehofft, iittsern Freund Ä l.v h r, de bekannten Rcstanratcnr des Emi grantcn-Salooiis daselbst zu treffe, al lein es hieß, er sei soeben fortgegangen, Statt Hrn. Klobr zn treffen, hatten ivir indessen das Vergnüge.- die Abfahrt des Dampfers ' Ust? ot Xov Vörie," nach Liverpool bestimmt, zu sehen, was besonders unserm Jungen große Freude gewährte. Ans dem Dampfer befanden sich viele Passagieren, während anf dem „Pier" eine große Anzahl Freunde wa ren, mn den Scheidenden cin „Lebe wohl" zuzurufen,, wobei gar manche. Thräne vergossen ward. Wie cS nnS schien, waren die meiste Auswanderer Engländer nnd Isländer. Während der Dampfer den Wharf verlier, stnnd der Capitän des SckiffcS oben auf dem Verdeck, 'und gab seiner Mamischait die nöthigen Befehle, Der Capitän ivar von gesetztem Körperbau, mittlerer Größe, und cinnchinciidcm Acnßcrcii, Man konnte dessen Stellung schon an seiner Kleidung erkennen, ivcl chc nach militärischem Schnitt zugerich tet war. Er trug eine Kappe mit goldncn Umfassungen, Es war um die Mittagsstunde, als wir vom Schissswharf zurückkehrend, nach der Wirthschaft des Hrn. Thc o dor Lau an der Zprncc Straße ka men, und dort zu Mitlag speiste. Von Freund L, wurde wir sehr herzlich bc wiljkpmmt. Man sieht es indessen dem biederen Manne an, daß durch den Tod seiner ircucn Gattin welche letzten Sommer so plötzlich starb (wir meldeten zur Zeit dcrcn Ableben), anf's schmerz lichste berührt ist. Sic ivar ihm eine treue Stütze, dcrcn Stelle so leicht nicht wieder crjctzt werdcn kann. Sic ist mm dahin, und um ihn ist alles öde nnd leer. Doch, es wird nicht immer so bleibe ; es gibt cin Wiedersehen, wo wir alle die Dahingeschiedenen wiedersehen, nnd mit ihnen ewig vereinigt bleibe werde. Möge die allwcise Vorsehung unsern schwergeprüften Freund trösten. Von Hrn. Lau ging s endlich ach der Ansstcllvng, Wollten wir hier erzäh len, wie da die Augen alzfgcspannt, und dieses nd jenes mit „Oh, wie schön," begrüßt wurde, so müßten wir ci Buch darüber schreiben, WaS zu sehen wax wurde in Augenschein genommen, aber bei weitem noch nicht der vierte Theil, Es gibt da so Vieles, daß man gar nicht mit „gucken" fertig wird. Da sind die herrliche Waaren ans Dcsschsa7, und andcrcn Ländern im Hanptgcbändc, die prachtvollen Bilder in dcr Knnstgallcric, die tausenderlei künstlichen Maschinerie in der Maschinenhalle, nebst den vielen andern Sache, die alles noch je Tage wcscne übertreffen. An jenem Tag sollen 80,000 Men schen das Ccntcnnial besucht haben, und da es der „Rhode-Island Tag" war, so ist dies ganz leicht möglich. Ziemlich ermüdet, verließen wir spät Nachmittags den Ort, und betraten den Saloon der Herren Schau bachcr k Kraus, an der Elm Straße, welcher erst culim abbrannte, nun aber wieder aufgebaut ist. Das schnelle Aufbauen ihres Sa loons, verräth gewiß einen sehr lobcns werthe Unternehmungsgeist Seitens der obengenannten Freunde, besonders da sie einen bedeutende Verlust durch das Feuer erlitten haben. ' Da unsrc Kinder mit Hrn. Stcph. Hartmaier an der Lankaster Ave nue bekannt waren, so besiichtcn wir anch ihn, und nahmen unser Nachtessen, das uns sehr gut schmeckte. Kaum war dies jedoch vorüber,als dcrßuf: „Feu er !" erscholl. Wie wir nachher erfuh ren, war es Lanber' s Restanration auf dem Cciitcnnialgrund, welches vom Feuer zum größten Theil zerstört wurde. DaS Feuer entstand im zweiten Stock werk und die Flammen griffen so schnell um sich, daß ein Kind, welches kurz vor her zu Bette gebracht worden war, kaum gerettet werden konnte. Genannte Re stauration war vielleicht die einzige An stalt ihrer Alt, welche ihren Gästen et was Gutes und zugleich PreiSwiirdigcS vorsetzte. Obschon nur noch wenige Wochen bis zum Schlüsse der Ausstel lung übrig sind, wird doch das Gebäude vermuthlich ohne Zeitverlust wieder aufgeführt werden. Noch ehe wir Philadelphia verließen, überreichte nS Hr. Hartznaier auch noch eine Flaichc Hein für s „Weiblc," der ihr wohlbehalten überbracht wurde. (Daß auch wir e paar Tropfen davon kriegen, darf man wohl glauben, aber seller Stephan braucht'S nit zu wissen.) Schließlich haben wjr noch zu deiner- daß wir auch Hrn. Paul Schmidt von Huntingdou, Hrn. John Rein hard von Throne, und Hrn. Georg Elker von Tilver Spring, lauter tix ung, und besonders Ersterem für die scharmante Flasche Wein an unsre bes sere Ehehälfte. Am selben (Donner stag) Abend verließen ivir och Phila delphia, lind kamen ivohlbcfriedigt über die Reise glücklich nach Haust zurück. Ein Mahnruf an die Waffenbrüder von 18K1—65. Kamcr a d c n! Wir stheu einer entscheidenden Stun de entgegen. Seit länger als einem Jahrzehnt ruhen die Waffen. Die Männer, welche für die Aufrechterhal tung der Union auf der Seite des Nor dens. und Jene, die für die Sache des Südens zn de Waffen griffen, als mir noch daS Schwert die Geschicke ilnsereS Landes zu entscheiden vermochte, sind längst wieder zu friedliebenden Bürgern geworden. Sie haben i der Stunde der Gefahr Gut nnd Vlt gering geach tet, mn ihre Principien aufrecht zu er hallen. Sie haben hüben wie drüben ini vollen Maße für die Seile ihre Schuldigkeit gethan, auf der sie daS Recht glaubten. Da Schwert entschied für den Nor de, nnd sobald die Entscheidung erfolgt war. schwand anckf jedweder Groll in den Hcrzcn Derer, die länger als vier Jahre mit einander anf mancher Wahl stall um den Lorbeer gerungen hatten. Nur clbärmlichc Demagogen haben den Haß noch genährt, wcil er ihnen eine willkommenen Vorwand bot für die Be friedigung ihrer Habgier. Mit Widerstreben nur rnse ich alte Enmicrnngcn, die Keffer für immer be graben blieben, in Euch wieder wach. Aber die eiserne Nothwendigkeit drückt mir die Fedcr in die Hand, Weit bes ser wäre es, wenn ich an Euch nicht als an alte Kameraden mich wenden müßte, aber die republikanischen Gewalthaber haben ihre Kreaturen die leider auch einst die blaue Uniform trugen, zusam men getrommelt und posanncn iin ans, diese a der öffentlichen Krippe sie hcndcil „Buben in Blau" seien die Re präsentanten der Hilndcrttanscnde, wel che während nscrcö unseligen Bürger krieges die Waffen trüge. Die freche Lüge darf nicht unbeantwortet bleiben. Was ivir mit der Büchse, mit dem Schwert in der Faust angestrebt und er rungen, wie ist es von der seit 1360 herrschenden Partei gewahrt worden? Demagogen nnd Schwindler haben bis lang die Geschicke des Landes gelenkt nd daS Volk ansgesoge. Der bluti gen Saat, die unsere Pioniere ans mehr denn hundert Schlachtfeldern der Mut tererde übergaben, ist wahrlich keine be gehrliche entsprossen. Lng nd Trug, Corrnption Nnd Brodlosigkcit, eine Schandwirthschaft sonder Gleichen und der Ruin des Landes starre uns ent gegen- Haben wir dafür iinscr Leben in die Schanze geschlagen? Haben wir dafür da' Sternenbanner im Blei- nnd Eiscrhagcl mit Miseren Leibern gedeckt, daß unter demselben jetzt nngcahndet jedwede Niedertracht verübt werden darf! Kameraden! Lasset ns den republi kanische Schreiern zeigen, daß wir nicht sammt und sonders servile Söldlinge sind, daß wir der Union, aber nicht ei ner Partei Treue geschworen haben. Lassrt nS ißnen beweisen, daß wir freie, klar blickende Männer sind, die längst den Soldatenrock aus- und den Bürger rock angezogen babrn nd nicht mehr nach der Pfeife der Machthaber, deren Manche Hobe Stellunaen im Heere ein nabnikn, tanzen. Lasset nnS den rep. blikanischcn Schreiern nilna und gemes sen mit derselben Staiidbastigkcit begeg nen. die wir im Fcncr bewiesen, nd lasset sie erkennen, das, wir weder drm Generals- noch dem CorporalSstoi? ge horcht. Kaiera>cn! Man treibt mit ein frevles Spiel. Die Vaterlandsliebe, welche uns vor 15 Jahren antrieb, kür die Ansrechterbaltmia nm'crer Republik mit dem Leben einzustehen; dieselbe Va terlandsliebe, die >'6 die nnsäalichen Strapazen nd Mübseligkeiten nd Ent b-'innigen eines mehr als vicrjäbrigcn FelddieiisttS ertragen ließ,—dieselbe Va terlandsliebe ruft uns beute nicht zu den Waffen (da möqe Gott verhüten!), sonder zu den Stimmkasten! Wollen wir noch vier Jahre lang die Schandwirthschaft dulden, welche unser Land an drn Rand des Verderbens ge bracht bat? Müssen wir nicht heute ns mit aller Macht gegen die Bestrebungen der Republikaner stemmen, Ivenn wir denselben Griindsätzcii.treil bleibt wol len, welche wir ehemals verfochten? Damals wie jetzt heißt es : „Rettet die Union!" Wollen wir die Hände in den Schooß lege, während feile Söldner sich in Schein-Conventionen zu unseren Vertretern auswerfe und den erlosche nen Haß wieder zu entzünde suchen? Die Bediensteten und Besoldeten un ter deii „Boys in Blue" haben in In dianapolis eine schmähliche Farce auf geführt. lind an uns, den abhängig gebliebenen Veteranen, ist cS, dem Lande zu beweise, daß wir mit diesem Humbiig in keinerlei Verbindung stehcndaß die sogenannten „Delegaten Per Großen Armee der Republik" nur einen ver schwindend keinen Tbeil der alten Sol daten repäsentircu und daß wir mit Ge neral Franz Sigel sagen: Tilden und HcndrickS sind unsere Kandidaten I Nie-' der mit der republikanischen Schand wirthschaft! Ein Veteran. WaS ist der Unterschied zwischen ei nem Geschäftsmann und einem Spitz buben?— Der Geschäftsmann bricht auf und der Spitzbube bricht ein. Hirsche können jetzt geschossen werden, daß heißt,>wenn man ihnen nahe genug ist- Sieg^Sieg! Rooster. kräh! KiikcrUiiUNMUUiUii! I Ohio. Indiana und West- Virginia in Linie! Demokratischer Donner überall! Die Radikalen verkeilt! Onkel Säm ist sähf! Glorreiche Nachrichten! Wir bringen unsern Leseni heute höchst glorreiche Nachrichten. Ohio, Indiana und West-Virginia, welche vorgestern ihre SlaatSwahlen hielten, haben da radikale Joch abgeschüttelt, und haben sich mit großen Mehrheiten zu Gunsten einer ehrenhaften dcmokra. tischen Regierung entschieden I Alle Ehre unseren tapferen Waffenbrüder im Westen, und ein dreifache Hoch den wackeren "Look?," nd inuthigcn "Llooiisr,". die so tapfer kämpften. Um die spätesten Nachrichten zn brin gen, gingen wir erst gestern zur Presse. Nach den bis jetzt erhaltenen Nachrich ten, siegten die Demokraten in Ohio mit cincr Mehrheit von ö.OOO bis 10,- 000 Stimmen, nnd erwählten 13 aus 20 Congreßmitglieder! In Hainilton Connty (Cincinnati), und Cuyahoga Connty (Cleveland, in beiden Städten wohnen viele Deutsche,l haben die De mokraten seit letzte Jahr 10,000 Stirn mcil gewonnen! Seil thut'S schon. Indiana gibt ebenfalls eine große demokratische Mehrheit,-von 5000 bis 10,000. Allen Connty (Fort Wayne) gibt allein zwischen 3,000 und 4,000 demokratische Mehrheit! vull? lor tkt. "Blue Jean" Williams, De mokrat, ist als Governör erwählt! In West-Virginia siegten die De mokraten mit einer Mehrheit von 0,000 bis 8,000 Stimmen! Bravo. Obige Mehrheiten sind natürlich nicht ossiciel, yd mögen mehr oder we niger sein, allein so viel ist sicher, daß die Demokraten einen glänzenden Sieg in diesen Staaten errungen haben, und daß Gov. Tilden unser nächster Präsi dent wird. Hnrrrrrrrrrrrri rrah! Splendider Sieg in Georgia ! Im Staat Georgia errungen die Demokraten einen höchst glorreichen Sieg, während den Radikalen kaum ein Schwanz Übrig blieb, da die Demokra ten dort nicht weniger denn von 70,000 bis 80,000 Mehrheit haben! Selbst in mehreren der EouiitieS erhielten sie auch nichl.cine einzige Stimme! Na, das ist drnm doch zu arg Tausende von Sieger stimmten das demokratische Ticket. Bully für Georgia! ES lebe die Unien! 42 Kanonenschüsse wurden gestern in HarriSbura zur Ehre de Sieges von den Demokraten abgefeuert.-luchhai! Apropo: Wo ist Earlchcn Schurz? Total futsch! Er hat die „Eposootik". Au waih, Carlchen. „Täglicher Demokrat." Schon seit etwa vierzehn Tagen erscheint in Fort Wayiie, Indiana, ein deutsche de mokratisches Blatt, dessen Erscheinung wir in letzter Nummer vergaßen zu kncl dcn. Es ist ein recht muntcrcr Kampf genösse, führt eine fähige Feder, und haut die Radikalen Windbeutel nach links und reckt. Auch hat das Blatt ein recht gefälliges Aussehen, und wird von den Herren Frentzcl, Schad nd Feudner herausgegeben. Fort Waync ist eine hübsche deutsche Stadt, und wir haben keine Zweifel, daß der „tägliche Demokrat" sich che lange einer solchen Kundschaft erfreuen wird, wie es das redliche Streben seiner Herausgeber ver dient. Wir wünschen dcinselbc die besten Fortschritte. Feuer aus ein-m deutschen Schiff. Alis-New-Nork wird folgendes schreck liche Ekeigniß gemeldet, das sich am Samstag auf einem deutschen Schiff zu trug : Das Bremer Packetschiff „Euro pa," seit mehreren Jahren zu dem Transport von Kerosin ach Deutschland benützt, lag seit Freitag im Dock am Fuße von RutgcrS Straße, behufs gründ licher Reparatur. Eine große Anzahl von Schiffs-Zimmerlcnten und Schmie den war heute Vormittag im Kielraum mit Untersuchung der Planken und Aus besscrung des Schiffsbodcus beschäftigt, wohin die Kalfaterer ihr Werg, Oel und Pech mitgenommen hatten. Einer der Schiffs-Zimiiierlcutc, .John Casey, be nützte ein Streichhölzchen, um sich seine Pfeife anzustecken, und warf da noch brennende Ende weg. Es fiel auf einen großen Haufen Werg, der sofort Feuer fing. Casey, im Versuche das Feuer zu löschen, verbraunte sich so furchtbar, daß er in's Bcllevnc Hospital gebracht wur de und wahrscheinlich an seinen Verletz ungen sterben muß. Da der Boden al lenthalben mit Kerosin, Benzin und Oel getränkt war, verbreiteten sich die Flam me mit reißender Schnelligkeit. John Lcver, ein Arbcitsmann, wurde eben falls beim Versucht, zu löschen, bedeu tend verletzt. Da Schlimmste bei der Sache aber ist: Bielen Arbeiten im un tersten Schiffsraum ivar die Möglichkeit, in' Freie zu kommen, abgeschnitten, wo sie theil den Flammen selbst, theils er stickendem Rauche ausgesetzt waren. Die prompt auf dem Platze erscheinende Feuerwehr löschte die Flammen in Zeit von einer halben Stunde. Als man dann den Kielraum des Schiff durch suchte, fand man die Leichen von fünf SchiffS-Zimmerlcute, die verbrannt od erstickt waren. in rkrhrtrr Republik. Ei Deutscher Cincinnati', Namens Gro. G. Hrrr, sagt im "CmmoU In qulror' vom 20. v. Mt. Folgende: „Ich war bis jetzt immer cin Republi kaner und diente auch drei Jahre im Krieg unter General Kilpatrick. Ich bin cin Deutscher von Geburt, alanbr jedoch rin guter amerikanischer Bürger zu sein. Letztes Jahr hörte ich cben vor der Wahl wie Capt. Allen T. Wikoff. Vorsitzer de republikanischen Staats- Ezeculivcomites. sagte: „ „Wir haben nicht von den Jrish-Katbolischen zu er warte. Wären die schlappohrigcn Deutschen nicht, de Demokraten über gegangen, so hätten auch die Irischen Stange gehalten." " Ans dieses hin zog ich mich von der Partei zurück, ivclchc glaubt, die schlappohrigen Deutschen nur als Stimmvieh gebrauchen z könne, und werde ich jetzt mit der demokrati schen Pariei gehen," Dem Herrn Herr möchten wir sagen, daß wir vor einigen Tagen von sol chen „schlappohrigen" Deutschen, ei ner an Philadelphia, nnd der andre ans Ehambersbnrg, hörten, welche Briefe oh e NamenSunterschrift an ns schrieben und mit der fixen Idee besessen sind, daß die Radikalen lauter ehrliche Leute, und Tilden cin schlechter Kerl sei. Schade, daß die beiden „schlappohrige" Simpel ihre Namen nicht angaben, (was ein Beweis ihre, Feigheit ist,) denn wir hät ten dieselben gar gern, und zwar n -entgcldlich bekannt gemacht, just damit ihre Mitbürger sehen konnten, welche smarte Esel unter ihnen wohnen, Ist da dir Grrrchtlgkeit? Wie unsrc Leser wissen, hat sich die Ccnlcnnial Commission in Philadel phia bisher hartnäckig geweigert, die Weltausstellnng Sonntags offen zn hal ten, um diesen Tag nicht zu entheiligen; allein min ersehen wir, daß Präsident Grant mit seiner Sippschaft einen cn lichcn Sonntag auf deni AnsstcUnngS platzc zubrachte, uns, wie cS hics, die Kniislschätzc in der „Memorial Halle" ungestört sehen zn könne. Also für Grant und seinen Anhang ist die Aus stellung SonnlagS offen, aber nicht für die armen Leute, die wen sie Arbeit haben, auch noch eine Tag versäume sollen,- wenn sie zur Ausstellung gehen wollen. Aber es wäre ja auch schau dcrhajt, wenn die erlauchte Familie Grant sich an deck Wochentage nntcr daS „gemeine Volk" mischen sollte. Radikale Wahlsälschcrvcrhastct. . In Baltimore wurden letzte Woche der radikale Ver. Staaten Wahlsuvervi sor, Wm. H. Slatcr, nebst drei HülfS niarschäUcii. Namens JamcS Seaton, Roger Comiox und Joel D. Hamilton, verhaftet, weil sie Stimmgcbcr, während sie sich registriern ließe, eingeschüchtert haben sollen. Die Anschuldigung wur de von dem Registrirungsbcainte E. W. Green erhoben. Europäische Nachrichten. In Constanlinopcl stehen die Sachen sehr mißlich. Die Pforte, nachdem sie den Großmächten die Aiisarbeilung der Friedensbedinguiigen überlassen,' wäre wohl geneigt, aus die —für einen Sie ger allerdings etwas demüthigenden Be dingungen einzugehen, wenn sie sich nicht vor Trubel im eigenen Hause fürchtete. Der Fanatismus der Mn hamedancr ist durch die Ereignisse der letzten Monate in einer Weise aufgeregt worden, daß sie bei einem schimpflichen Frieden in offene Revolte ausbrechen würden, und die Regierung' fürchtet in dicsenl Falle ei Blutbad unter den christlichen Bewohnern des Reiches. Auf der anderen Seite ist aber das Ab lehnen der FricdcnSvorschlägc auch kaum besser als Selbstmord, so daß die Pfor te absolut am Ende ihres Witzes ange kommen ist und durch allerlei Verzöge rungen die Katastrophe noch z vermei den sucht. Der Ministcrrath hat des halb über die Frage eines förmlichen Waffenstillstandes immer noch nicht ent schieden und führt als letzte Ausflucht an, daß man der Pforte doch nicht zw mnthen könnte, ei Friedcnsprogramm anzunehmen, über das die Großmäch te selbst noch nicht einig wären. So ganz Unrecht hat die Pforte damil nicht. Von all den europäischen Großmächten, die in der Frage mitzureden haben, ist mir ciiic, welche weiß, was sie will, und das ist Rußland. Rußland hat die Karten anbcrdordcnllich geschickt gc niischt'und rS ist nicht in Abrede zn stel len, daß es die Entscheidung über Krieg und Frieden in der Hand hält Wel ches von beide es der Welt bcschcerc wird, das wissen die Götter! Wenn nun inzwischen ,dic andtrrn Mächte nicht gerade rüsten, so hat man doch in diesem Jahre in Deuischland, Oestreich Frankreich inid Italien beson dere Aufmerksamkeit auf die Hcrbstma . nvvcr gewendet, sie in außergewöhnlich großem Maßstabe betrieben und der Mitwelt gezeigt, daß man auf alle Fälle gcrüsttt ist. In England ist in dieser Richtung anch etwas geschehen, wenn auch etwas mehr Ideelles, als Feld- Manöver. Von amtlicher Seite ist eine Flugschrift inspirirt worden, welche die jungen Leute auf die Vortheile des Hee resdienstes aufmerksam macht. Diese Einleitung ist etwas umständlich, aber sie zielt doch ans das Thema hin- Nach den neueste Depeschen hat England vor Rußland s Politik die Waffen völlig ge streckt und durch seinen Botschafter der Pforte kundgclhan, daß falls die engli schen Vorschläge nicht ohne Rückhalt an genommen werden, England seine schütz ende Hand von der Türkei zurückziehen und nr Constantinopel allein vor der russischen Occupation bewahren wird. Nach beendigter Besichtigung der norddeutschen Manöver, ist Kaiser Wil helm am 21 v. M. ach Stuttgart ge reist um den südlichen Manövern beizu wohnen. Sein Empfang in der Schwa benstadt war außerordentlich herzlich, vorher hatte er noch den Bnndcsralh einberufen, Der dcutsche Kaiser hat dem General v. d. Tann lsas Großkreuz des rothen Adlerorden verliehen. Lorale Neuigkeiten. VanaSrer, fpa! Donnerstag, Okt. 12,1370. Juror. Unter denJiiror, welche bei der nächsten Eonrt in Lancastcr zu dicncn haben, befinde sich Hr. Samuel Elser von Clay Townschip als Grand- Jnror, und Hr, Georg Darmstettcr von Laneaster, beide Leser der „Staatszci mg," und ehrenhafte, biedere Männer. Ein sonderbare Thier Hr. Sa mnel Gross vom Keystone Hotel i Lan kaster ist im Besitze eine Thiers, das beides, einem Pferd und auch einem BullochS ähnlich sieht. Der vordere Theil des Körvcrs hat die Aehnlichkcit eines Bullen, während der Hintere Theil mehr wie cin Pferd ficht. Hr. Gross will eS in dem Zoologischen Garten in Philadelphia zum Geschenk machen. Wieder in Sich- rhelt. Jacob Bliz zard, cin notorischer Einbrecher nnd Dirb, welcher ohnlängst ans drr Zail in Laneaster entsprang, wurde letzte Woche in Bucyrns, Ohio, wieder eingcfangen. nd nach seinem alten Quartier zurück gebracht. Vncyrus ist kein Platz für Diebe, Schwindler und Einbrecher; mir ehrliche Leute halte sich dort anf, Z Bucyrns hatte er den Namen Clanser angenommen. Schnöder Undank. Vor etwa zwei Wochen kam cin Fremder, der seinen Namen als Michael Mise angab, zu Hrn. Georg Heiß, Tabakhändlcr in Lan easter, und bat um mehrere Tage Arbeit, welche er auch erhielt. Als er kam, ivar er sehr ärmlich gekleidet, ja, er war beinahe nackend. Hr. Heiß, in der Gü te seines Herzens, nahm de Fremden in eine Klcidcrstore, nd kaufte ihm ganz neue Kleider, von Kopf bis zn Fuß Bald nachher vcrduslcte jedoch der Frem de, wurde aber letzten Donnerstag in Marictta verhaftet, und nach Laneaster zurückgebracht, wo man ih in die Jail steckte, (gerade der Platz wo er hinge hört,) mn übcr seiffe schnöde Undankbar kcit nachzudenken. Einbrecher in Moniltissllc.—Wie der radikale Pack in Lankaster demokratische Frcihcitsbämnc niederhaut, und die ans denselben wehenden Fahnen stiehlt, so war es anch ein Einbrecher, welcher vor einigen Tage in die Wohnung des Hrn. John M. Gridcr von Monntville ein gebrochen, und dort eine Taschenuhr nebst einer kleinen Summe Geld mitgenom men hat. Er verschaffte sich Eingang, durch ein Fenster im ntcrcn Stockwerk, half sich zn einem Lunch, und gclangic sodann in das Schlafzimmer Ivo Frau Grider und ihre Tochter schliefe. Durch das Geräusch des Diebes wach ten sie ans, fürchtete sich aber, Lärm zn machen, bis der Dieb kort war. Man verfolgte ihn zwar, konnte ihn aber nicht einsangen. - Grdeilksprilch eine Schütz-n.—Un ser geschätzter alter Freund, Hr. Fresco nialcr B. von Philadelphia, ist bekannt lich ein sehr großer lagdlicbhaber, dl? bei aber ein schlechter Schütze. AIS der wackere „Schützenkönig" Hr. W. R. von Laiikastcr, der seinen Philadclphiaer Ka merad ganz gut kennt, und mit ihm auf frcuudschnfllichstci Fuße steht, neulich wieder hören mußte, daß sei Freund in Philadelphia beim Schieben eingcschla sen sei, hielt er folgenden Gcdcnksprnch in misrer Gegenwart: „Wandertr ziehe Deine Mütze, Hier ruht ein Maler und ein Schütze, In diesem feuchten Loch. Die Bilder die er machte, Die Hasen die er jagte, Sie leben alle och l" Hohe Besuche. Cardinal M'CloS ky von New Jork'Erzbischof Wood von Philadelphia, Bischof Shanahau von Harrisburg, Pater Rcilly von Philadel phia, Pater Farrclly und Pater McCo conomv, stalteten dem greisen Vater Kccnan von Lancastcr, dem ältesten Geistliche, wenn nicht in der Welt, so doch i de Vereinig. Staaten, am letz ten Mittwoch eine Besuch ab. Sie wurden von dem chrwürdigc allen Greis apss herzlichste bewillkommt. Als Vater Kecnan noch cincr der Pro frssoreii im St. Maria's Kollegium zn Emmittsbiirg war, da war Cardinal McElosky ein Knabe von etwa 16 Jah ren, und einer seiner Studenten, — Wie ganz anders ist es jetzt? Ein großartiger Fackelzug. Die Demokraten von Laneaster hatten am vorigen Dienstag Abend einen der groß artigsten Fackelzüge, der vielleicht je dort stattfand. Nicht weniger denn 1350 Demokraten waren im Zug, theils z Pferd, und theils zu Fuß, von denen eine große Anzahl brennende Fackeln trugen. Viele Wohnungen der Bürger warm illuminirt. Besonders hübsch sollen die Bürger an der Manor und Dorwart Straße (im demokratischen Gibraltar) ihre Häuser geschmückt ha ben. .Der Zug war ei immenser! a des sen Spitze fungirzc Hr. Zohn M. Am ivcg als Chief-Marschall. Unter seinen TchttlfS-Marschällcn befand sich auch unser Freund, Hr. Philipp Wolf. Die am stärksten vertretene Ward war die Achte (deutsche) welche immer mit ei nem guten Beispiele vorangeht. Aber auch die Siebente Ward blieb nicht zu rück, sondern trat nobel zur Front. Die Radikalen waren wie vom Don ner gerührt, als sie die große Masse Menschen sahen, von denen Viele noch nie nie da demokratische Ticket stimm ten. Am meisten indessen werden sie die Augen ausreisen, ivenn die Wahl vorüber ist, und sie von den Demokra ten „verhaumutscht" sind. Da wird in der Wahlnacht mancher von ihnen mit einem tüchtigen „Katzenjammer" nach Haitse gehen, nd die "Opxor hinwünschen, wo der Pfeffer wächst. -- Allen Respekt vor den De. mokraten in Laneaster TiiY. wieder ein rudlkale Schiobthot. —Die Radikalen besitzen eine Frechheit, die selbst den elendesten und flegelhafte sten Lotterbuben in den Schatten setzt. Erst letzte Woche meldeten wir, daß sie einen Freihcitsbaum nahe Kitsch'S Schmicdcwerkstalt in Lankaster nie er gehanen hätten, und jetzt hören wir, daß sie anch rinen solchen in der Dritten Ward jener Stadt, den der „Jung Ame rikan" demokratische Club aufgestellt hatte, mngchaucn nnd fortgeschleppt ha be ! Dirßmal wurden sie jedoch Mor gens um 2 Uhr an der schwarzen That ei tappt, und zwar von Frau Horner. Die Schurken waren John Lipp und Georg Brak, zwei saubere Bnrschchen, denen so ein paar tüchtige Faustkeile gar nichts schaden würde. Sie läugnm es zwar, die That begangen zn haben, allein Iran Hörner hatte die Kerle zu gut gekannt. Die Flagge welche an der Spitze des "?o!s" weyte, zerrissen sie in Stücke, nd stahlen Theile derselben.— Demokraten von Lankaster! wollt ihr euch solche Schandthaten noch länger gefallen lassen? V- Dr. Augltst König's Ham burger Brustthee ist keine neue Medizin, Wie schon der Name sagt, ist derselbe in Europa bekannt. Dort braucht jedes Kind den Hamburger Brustthee von Pen Alpen bis zur Nord- , see, von der Grenze Frankreichs bis zur Grenze Rußlands, Die Einfuhr diese Heilmittels in Amerika ist eine wahre Wohlfahrt für alle Brustkranken. Le set die Heilungen, die der Thee bereit bewirkt nd ihr werdet denselben bei al le Bnistleidcn gebrauchen; alle Apo thckcsi haben ihn zm Verkauf. 9. Jury-Liste. Die Jnry-Commissio ncrs und Scherls? ZcnningS haben fol gende Jurors für den nächsten Conrt- Termin von Dauphin Connty gezogen: Gra n d In r orS: Jolsn Bradlcy. Londonderry; James I. Lull, Harrisburg; Joseph H. Ma carly, Dauphin; Henry A. Kclker, Har risburg ; F. A. Ami, Harrisburg; D. Spancokc, West Hanoocr; Joseph Wen rich, Harrisburg; Howard Brown, Har risburg; Gco. Fischer, Londonderry; M. G. Einstein. Harrisburg; John El ser. Lower Pazton; Michael B. Moyer, Terry; I. H. Jury. Upper Pazton; I. R. Eby, Harrisburg; Aaron singst, Süd Hanoocr; Gilliard Dock, Harris burg; Gco. Zinn. Harrisburg; Lcwt Morgan, Wiconisco; C. L. Bowma, HarnSbncg; Jonathan Cnterline, Jef fersoii; I. A. Dunkle. Swatara; A. M. Clcvclanv, Harrisburg; Samuel Cousfcr, Swatara; Christian Cassel, West Hanover. Petit-JurorS: Christian Balsbangh, Terry; B. E. Ciseiihowcr, Jackson; Jacob R. Eppler, Londonderry; H. C. Raymond, Middle town; Jaeob S. Haldemau.Harrieburg; Zohn Sheesley, Upper Pazton; I. W. Glover, Harrisburg; I. H Strock, wer Pazton; John Brady, Harrisburg; Zohn C. Miller. Lykens Borongh; A. P. Lnsk, Harrisburg; Newton E. Nab let. Halifax Borongh; C. B- Care, Lo wer Pazton; Seb. Hei,inaer, LykcnS Twp.; Phil. Bowman, Jackson; ChaS. Cnrlis, Williams; Wm Stephen, Har risburg; D. S. Feidt, Upper Pazton : Wm. Sheesley, Harrisburg; S. Page, Sivgtara; F. L Hnlter. Harrisburg; Henry I. Rupp, Lower Swatara; Jack son Shcaffcr, Middletown; Friede. P. Hähnicn. HarriSbling; John B. Swei gert, J.ffcrson; Wm. P. Minore Ha lifax Borongh; Pcler S. Kcmble. Gratz; Henry Wagner, Süd Hanover; Wm. H. Rccd, Rcev; Benj. Crmii, Lower Pazton ; Allen Walioii, Terry; EliaS Lhope, Snsqnchanna; Felix Landis, Lerr; Marlin Nisley, Londonderry; Frank Ryan, Harrisburg; Lyrist.. Nis ley, Londonderry; I.D. Spront.Har risburg. Simon P. Peters, Middle loivn; Valentine Hummel, Harrisbnrg; Michael M'Adams, Haruebnrg; Jos. F. Kiiipe, Harrisburg; Marti Goov, -swatara; Zohn Bazstrcsser. Middle town ; Jacob S. Syerk, Ojt-Haover; Pclcr ).Edcrs, Jeffersoii, Jakob Sin ger, Harrisburg; Joh Banstz, LykenS Borongh; D. W. Seiler, Harrisburg. Traverse-Jurors: Edwnrv L. Caiim, Härrisburg; H. C. Demming, Harrisbmg; Henry Gar man, Susqnehanna; Daniel Sheesley, jun., Harrisburg; Levi Lcbo, Upper Pazton; Christ. Heß, Swatara; Bcnj. Hoffcr, Loiidonderry; Daniel Witmer, Misfliii j Albert Hörner, Süd Hanovcr; I. C. Bomig, Harrisburg; Bcnj Bom berger, Bcrrysbiirg; Peter Bowman, MiUcrsburg; Abrain Ebcrsole, Lower Swatara; Tbos. Jone, Harrisburg; I. A. Llentz, Harrisburg; Elias S. Engte, Harrisburg; Joseph Sheesley, Ost Hanover; D. W. Lescnre, Harris burg ; Levi Hnlivig, jnn., Wiconisco; Win. Luöd, WiUiamstoivn ; Samuel Henry, Terry; W. K. Cowven, Harris vurg; Eli Cassel, West Hanovcr; J.S. Royal, Hmrisburg; Wm. Hoffmann, Gray; W. P. Dciichcy, Harrisburg; Henry Sultzbach, Upper Pazton; leyu DeHavcli, Harrisburg; H. I. Raum fort, Harrisburg; D. W. Groß, Har risburg ; Cornelius Cassel. Lower Paz ton; Joseph B. Miller, Jackson; Dav. Longenecker, Swatara; Seymonrßay mono, Middletown; G. W. Bowman, Jeffersoii; laincS S. Hampto, Ost- Hanovcr. Kirchliche. Der Ehrw. Pastor Schm a u k von Libanon hat einen Ruf von der lutherischen St. Michael Kirche in Allentown erhalten und ange nommen. Soll verkauft werden.—Da liegen de Eigenthum der gcsammten Bigler- Familie von hier soll am Zlsten Oktober verkauft werden, um den Verlust zu decke, welchen sie durch den Schwindel in der City-Bank verursachte. Da Eigenthum besteht au dem Bankgebäu de, dem Wohnhaus an der Marktstraßc, einem Wohnhaus an der Stalcstraße, nebst mehreren ander Wohnhäuser, einer Sägemühle, Antheil an einer Back stein Brennerei mehrere Baulotcn, . s. w., . f. w. Der Berkauf findet am Conrthause sbrtt. In Anbetracht der schlechten Zeilen wird indeß da Bigler- Eigcnthum bei weitem nicht d e n Prei bringen, m welchem die Depositoren der Bank beschwindelt wurden.—Wa dann? Herr Schurz betrachtet die Tcmpe' renzfrage als Nebensache. Wir betrach ten sie aks Hauptsache? meldet ein-Wech selblatt. Daß Schurz die Temperenz sache als Nebensache belrachtrl, ist ganz natürlich. Haben ja die Republikaner da Local - Option - Gesetz pasfirt, nd doch gesoffen!