Die Staats Zcltunj', I. Georg Rippe r, Herausgeber. HarrlSvurg, Pa Donnerstag, Sept. 28, 1876. Drmokratifche No-minationen. Für Präsident: Samuel Z. Tilden von New Aork Für Vizc-Prüsidenl: Thomas A. Hcndricks vo Indiana. Demokratisches <5-lektoral-Ticket. Sc atorial- E l e k t 0 r c. Ilb-ili R. Brlalia, i Tamm! B. Wil!° Repriisentativ-Elcktorc. z Rodin Ni. Sbcif, .I i. D-nlil D. Bor. Z . Georg R. B-11, IS. I. B. McEoSum. r Wm. b. Wiigbi. >. F. W. Knor. . Thomas li.G-okw. 17. 3°d H Ndl. '. 3-dn Morgan. w. Thomas von-rr. n 3°in l. Morrison, w. David Swall. t. Tol. O. Ioar. ?. Srdaflian Wiwmcr, >!. WMlam K. Hawt. ZI. lami 3. HaSINI. 3rl I'. Ligdinrr, 22. 3od B. Guidiie. Iv. H. T. Trumdanrr, 22. R. N. Gidson. 11. r°. H.Rowland. 'tt. avid s. Moni. > 12. 3°hn Rralon 2S. R. B- Brown. IN. 3. B. M-Samanl. ?a. Tho. W. Grayson. 27. Brnjamt g. Moni. M-Jn I4Tagc gedenken Ivir nnsrc l-ottektir Reise ach Ohio und Indiana nnznirctcn. Haltet die Moneten be reit ! Tilden nd Hahr. Samuel I. Tilden ist ei anerkann ter Freund der ciiigcivandcrlcn Bürger Haycs ist ein Knoivnolhing, ein Tcmpc icnzlcr, ein Freund der Bclsciichcriniicn. Hr. Gustav Schleicher, der dciitsche Congrcßmann von TcraS ist wieder ein stimmig von den Dcniokratcn für eine weiteren Termin im Kongreß ominirt worden. Bravo! Hr. August Thicmk, der bekannte Rc dakicnr des „Wächter am Erir" in Clc vclaiid, 0., welcher noch vorm Jahre Hahcs' Kandidatur für das Govcrnörs int in Ohio unterstützte, hält jetzt Reden z Gunsten Tilden's nnd Reform. Sic lommcii „Onkel Samuel." Hahr wünscht, daß mir die in di-iem Lande geborenen Bürger das Slimiii recht habe. Alle deutsche Bürger, die si'ir Hahrs stimme, sind schlimmere Kno.vnothings als Haycs selbst. Den Grundsätzen des Herrn Haycs zn Folge könnte Karz Schurz niemals wieder c i n Amt bekleide. Unsere „ächten" Uoxs in Lluo. Folgende Generäle welche während der Rebellion ans Seiten der Union standen, habe sich für Tilden und gegen Grantlsmns und dessen Fort setzung unter Haycs erklärt: Major General McCl cll an. Major General Hancock, f Major-Gcncral Hookcr. , Major-Kcncrakwigel. Major-Gcncral Bartlctt. Major-General Bald y Sin i t h. Maivr-Kencrai Slocum. Major-General McCandle ß. Major Genera! M c a d. Major-Gcncral M cClcrna d. Maivr-Gcncral.Franklin. Mnior-Gcncral Morgan vonOhio. Di Liste kann bedeutend vergrößert werden. Wen da Schimpfen dieses Mal de Sieg verschafft, so müsse die Re piiblikancr denselben datwn tragen. Wenn man die Zcilnngcn der Rcpubli kaner (besonders der hiciigc "'IV-loxi-upli") durchliest, so stehe einem die Haare zu Berge über all das Niederträchtige wie sie über Tilden und die demokratische Partei schreibe. Die Hamburger und Berliner Fischweibcr sind im Vergleiche zur republikanischen Schreibweise in ih icnKraftansdrückeii ästhetisch zn nenne. Leider sind auch die deutsche Preßbolo tudc, welche die vcrrolcle republikani sche Partei für Geld „auspuffen," eben so ordinär in ihre Angriffen auf die Demokratie, wie ihre amcrikaiiischc College. Doch das Schimpfe thut es dieses Mal nicht, das mögen sich diese Herren t notnm nehmen. Hahrs ist ein „Know-Nokhiiig" i Die „Anicrican Alliancc", eine Com bination aller geheimer „Know-Nolhiiig- Orden" i den Vcr. Staate, cndorsirtc gleich nach der Cinciiiiiatirr Convention das republikanische Ticket. Auch schick ke dieselbe Hrn. HayeS eine Abschrift ih rer Resolutionen ei, von denen eine also lautet: „Wir verlangen ein Amendement zur Constitution der Ber. Staaten wodurch nur in diesem Lande geborene Männer das Bürgerrecht erlangen können; fer ner, daß nur hier geborene Bürger für öffentliche Aeinlcr wählbar sein sollen. Opposition gegen die Einmischung rö misch katholischer Gcsellscki-tte in die Politik des Landes und Op ositio ge gen die Bildung politischer Körpcrichnf teil, welche nur aus im Auslande gcbv rcnen Bürgern bestehen." Governör HayeS schickte darauf die folgende Antwort, datirt vom 5. J„li 1876 Md adressirt an Sainncl I. Ty ler, Sekretär der „Anicrican Alliancc": „Soeben erhielt ich Ihre Brief, Ivel cher mich von meiner Ausnahme in Ih ren bewnndcrnswcrthcn Verein in Kenntniß seht. Danken Sie dem Ver ein für mich und sagen sie demselben, daß ich mit seinen Griindsätzcii auf's höchste sympathisier. Ich verbleibe Ihr Mitbürger R. B. Hayes." AaS sagt wohl Hr. Schurz z dieser Prinzipien-Erklärnng und der darin vcr sprochcnen Civildienst-Reform? Politische Siraßcnprozesfioncn sind jetzt an der Tagesordnung. An niiscrc Freunde in Ohio nd Indiana. Wir haben viele Leser in Ochio und Indiana. An sie besonders.möchten wir noch einige Worie vor der Wahl, welche in ihren Staaten nächsten Dien stag über acht Tagen stattfinden, richten Es hat seil Giimdni'g dieser Repa blick vielleicht noch t> ine politische Wahl stattgefunden, die so ivichiig. nd von so großer Bcdeittniig.gewesen ist, als die diesjährige, da von dieser Wahl das Wohl oder Wehe der Republik abhängt. Freunde nnd Mitbürger! Betrach tet einmal die traurige Lage niisrcK Landes. Seht, wieviele sausende arbeitslos dahergehen: seht den Jammer nd Elend der Wittwen und Waisen, denen corrnptc Bankbeamten den letzten Spar- Pfennig raube. Seht, wic Berbrcchei! aller Art zuneh men, und wie hohe Schwindler nnd Be trüger freigesprochen werden. Seht, wie der Luriis nnd Bcrschwen innig der Geldaristokratie überhand nimmt.' Seht, wie man den Armen ler drückt, nnd die Reiche beschützt. Seht, wie Tausends Dollars ver schwende! werden, um sich ei Am! zu erkaufen. Seht, wie sie dann stehlen und betrü gen, ni die verschwendete Summe wie der zu gewinne. Seht, wie der Süden verfolgt wird, nachdem so viele Jahre die Bruderhand gereicht, und der Friede abgeschlossen worden war. Seht, wie man die Neger im Süden anfslachclt, nm unsre weißen Mitbürger zu ermorden. Seht endlich, wie von Jahr zn Jahre das Land seinem Untergang näher ent gegengeht, und es immer schlechter wird. Wer hat es so weil gebracht? Wel che Partei war am Rudci? Wer hat schon oft eine Verbesserung der Lage versprochen, daS Verspreche aber nich t gehalten? Wer anders als die R c publik a.ii er? Kann es.wohl besser werden, wen (mit HayS a der Spitze,) Männer wie Ben. Butler, Chandlcr, Loga, Morton nud andere ihres Ge lichters nm Ruder bleiben? Nie nnd immer!!! Darum fordern wir Euch nd alle Ehrcnniänncr auf, daß Land rette zu helfen, und für gute Männer zn stiin nie. Die Caildidatcil welche in Cure, resp. Staate aufgestelll sind, sind Leute, denen Ihr Euer vollkommenes Zutran' cn'schenkeu dürft. Wohlan dann, nnd mnthig in den Kampf gerückt. Taufe de. ja Millionen Demokraten blicke auf Ohio nnd Indiana. Siegt Ihr. dann wobl ns Alle! wohl dem Va. tcrlande, 1 ud Heil der Union. Was wir oben sagen, gilt auch unsern Freunden in diesem und ander Staaten, Was ist letz? Was ist mit iiscrni werthen Collc gen vom „Indiana (FOl lWaync) Volks freund" letz? Habe doch immer ge glaubt, der „Volsssreuud" sei republi kanisch gesinnt, und jetzt sehen wir die Namen der Herren Tilden nnd Hcn dricks, mit deren Portraits an der Spitze, in der inucigv Seite des Blattes an ei ner der Spalten obenan gestellt! Was soll das bedeuten? Ha, ja! eben sehen wir'S: Der radi kale Postmcister von Fort Waync hat unsern College aufs schmählichste hin tcrgangeii. und alle Versuche gemacht, diesem, der das Blatt, welches der Post mcistcr vor mehreren Jahren gründete. nachgthcudS aber an ihn verkaufte, und der dasselbe zu einem einträglichen Ge schäft erhoben hatte, rein darum zn be trüge ! Freund Worch (dem fähigen Eigen thüincr des „Volkssrcuuds") gehe jetzt die Augen auf. Cr ficht, daß die Füh rer der republikanische Partei, mit de neu er es bisher hielt, nichts als eine Bande Lügner, Betrüger und Schwindler sind. Cr hat sich nun von ihnen losgesanl, da sie jh, gründlich zuwider geworden sind, und hat erklärt, für Tilden, Hcndricks, ttluo .loan-j „nd Reform zu stimmen. Bravo! lliinöthigrr Anbei Im Jahr 1808 erhielt Präsident Grant im Staat Vermont eine Mehr heit von 30,510; in 1x72 bekam er 32,- 122, und bei der letzten Wahl erhielten die Republikaner etwa 23,ui>i>. Darüber machen sie nun ciucn großen Lärm, und jubeln wie verrückt. Wir gönnen es den Prahlhansen. Aber Iva runi solchen Lärm. Vermont war ja och nie Demokratisch. Es hing im mer zur königlich gesinnten Partei. Ver mont ist dafür, daß die Beamte le benslänglich dienen sollen, nnd ist für die Verhaftung eine? Jeden, der sich dagegen ausdrückt! Vermont ist für ei-' ne starke, monarchische RcgicrungSform, nach welcher die Republikaner strebe. Ei, wir Demokraten verlange Vermont gar nicht, denn es streitet gegen freie Wahien und freie demokratischen Grund sätzc. In Maine erhielt Grant im Jahr 1372 in allem 01,422 Stimmen, und Greclcy blos 20,087. Bei der letzte Wahl '(wie die Berichte jetzt laute) er- Halle die Republikaner kaum 10,000 Mehrheit, Ivo sie vor vier Jähren 32,- 215 hatten!—lst da etwas zum Prgh len ? Zeigt nicht das, daß eine gewaltige Veränderung in der Stiminung des Volks vorgegangen ist, und noch vor cht? Ein Konvent der Soldaten und Ma trosen für Tilden und Reform. Washington, 21. September.— Die „Nationale Reform Association der Soldaten nnd Matrosen" hat heute ei neu Aufruf für einen am 10. Oktober in Albany abzuhaltenden Masscncoiwcnt der Soldaten nnd Matrosen z Gnnstcn Tilden'S nnd Hcndricks' erlassen. Der Aufruf ist vom Ezccnlivcomite und Ge neralmajor Hookcr als Präsident unter zeichnet. Ahnt ihm nach. Wm. H. Kemble von Philadelphia, früher Siaäts-Schatzmcistcr vo Penn sylvanic, dem nilin es an der Slirnc ansehe kann, ivcß Griftes Kind er ist, hat einen Neffe Namens Wm. Hart. Dieser Hart wurde nun letzte Woche in Boston auf die AnHagc hin verhaftet, dem obengenannten Kemble, den er sei nen Neffen nennt, Juwelen im Betrag von 85,000 gestohlen zn haben Sollte es sich hcraiisstellcii, daß das „Addiren, Dividiern nnd Subtrahiern," d h. das „Ziistchnehiiie," „Vertheile" und „Ab ziehen" in der Kemble Frenndichasi erb lich ist, so wäre es am Besten, man lie ßc Hart laufe, da ja doch schon viel gröe Bcrc Strolche frei ginge. Trr Sattel ans dem anderen Gaul. Jetzt wo es sich herausstellt, daß Gov. Tilden von der Anklage, als habe --rdic Regierung wegen nrichligei Angabe seines steuerbaren Vermögens beschwin deln wollen, gänzlich frei, und kein wah res Wort dran ist. kommt es an'S Ta geslicht, das Governör Haycs der Mann ist, dem Betrügereien zur Last gelegt, nnd bewiesen werden! Wie die Chicago "llllmo.-" (ein niiab häiigigcs Blatt) sagt, so cigncic Gov. Haycs am Ende des Jahres 1875 ein Vermögen von 847,200, worunter 833,- 700 durch eine Erbschaft (von seinem Schwiegervater), Oclgcmäldcn 83,000, Diamanten 81.200, Mortgagcs 80,000, Uhren 8800, Piano 8500 —lauter steu erbares Vermögen. Während dieser Zeit gab er indessen sein ganzes Bcrmö gen ans 85,700 an! Um Haycs ans die Probe zn stelle, erklärt die "D! ," daß im Fall er die ses läiigiicn sollle, so könne er eine Klage für I.illZ anhängig mache, wodann es vor Gcrichl bewiese werden würde, daß obige Angabe ans Wahrheit beruht, nd ganz richt ig isl! Wird Haycs es Ihnn ? Gott bewahre Seine Parteifreunde werden es s st und steif verlängiic. Das b sie Zeugniß. Unsere politischen Gegner machen im nier ein großes Geschrei, indem sie Gov. Tilde wegen Unehrlichkeit aiiklagc. Das thun sie indessen blos, m den Ver dacht von ihren eignen Spitzbübereien und Schlechtigkeiten abznwcndeii, denn ein Dieb der gefangen wird nnd dann urchbrcnnt, schreit gleichfalls: „Haltet den Dieb," damit man nicht ihn selbst fange. Um nun den Großmäulern den Mund zn stopfen, lassen wir hier blos einige Zeilen folgen, die ein hervorragendes Mitglied ihrer eigene Partei, nämlich Harare Grecley, im Jahr 1860 an Hrn. Tilden schrieb 1 „Wir ioineu Beide als junge Leute vom Land 'bierlicr nnd haben beinahe vierzig Jahre nebcncinandcr gelebt nnd gckäinpji. Wir habe an manchem po lilischein Kampfe energisch Theil genom men, jedoch stets ans verschiedene Sei tcn. Während Sie der Schüler und Schützling von Van Buren nnd Silas Wright waren, folgte ich den Lehren Henry Clay's. So viel kann ich jedoch vo Ihnen sage, ich bin fest überzeugt, daß Sic nie gesucht haben sich mittelst der Politik oder auf Kosten des Publi kums zu bereichern, daß AllcS waS sie besitzen, vo Ihne in Ihrer Profession als Advokat erworben wnrdc. und daß Sic Ihren Einfluß zu Gunsten von Sparsamkeit in dem Staatshaushalt und Ehrlichkeit nd in der Verwaltung geltend niachen." SoschriebGrceley an Tilden damals, und lebte er heule noch, so würde er so gar auch für Hrn. Tilden stimmen. Zwanzigtansend Negrr für Indiana. Wie dem LoniSvillc „Courier Jour nal" auS Indianapolis berichtet wird, ist es seit einigen Wochen daselbst ein öffentliches Geheimniß, daß eine bedeu tende Anzahl Neger von Kentucky nach Indiana gebracht werde solle, um bei der Wahl in letzterem Staate mit z stimmen. Am 21. Anglist wurde in Louisville ei Neger auf der Straße an geredet und gefragt, ob er Lust habe nach Indiana zu gehe, „um für die Repu blikaner zu stimme, die ihn freigemacht hätten." Der Neger weigerte sich mit zugehen und fragte den Agenten, ob er bereits viele Schwarze cugagirt habe, worauf ihm zur Antwort gegeben ivur de, daß „alte vernünftigen Burschen, welche Geld verdienen wollten, sich be reit erklärt hätten." I den Counlics vo Indiana, Ivel che vom Ohio Fluß begrenzt werden, ha be seit mehreren Wochen viele republi kanische Farmer mehr farbige Arbeiter angestellt, als sie sonst zu beschäftigen pflege, nnd man weiß, daß diese Neger von Kentiick kamen. Sobald diese Thatsachen bekannt wnrdcn, kamc meh rere hervorragende Demokrarc in In diana nnd Kentucky übercin. einem sol che schändliche Treibe womöglich ei Ziel zn setzen, nnd bildete sie eine Po stenkette längs der Grenze von Kentucky, um jeden Neger, der dieselbe überschritt, zu nolircn. Hervorragende Bürger vo Icsfcrsonvillc, Indiana, behaupten, daß daselbst mehrere hundert Neger mehr sind, als bei der letzten Wahl, und das selbe ist der Fall in vielen andern Lo kalitäten. Aus zuverlässiger Quelle wird berich tet, daß die Republikaner bereit wären, zw anzigta n sc n d Neger von Kentucky nach Indiana zn importircii, um Harrison's Wahl durchzusetzen. Das republikanische StaatS-Ccnlral-Comitr von Indiana hat nach jedem Township im Staate Bücher geschickt, mit dem Bedeute, die politische Stimmung ei nes jede Bürgers genau zn erforschen und einzutragen, und das Buch bis zum 15. September an das Ccntral-Comitc zurückzuscndcu, und nach dem Refill rat gedenkt mau dann ausrechnen zu können, wie viel schwarzes „Stimm vieh" für den Staat nöthig sein ivird. Au Geld soll es dem republikanischen Comite auch nicht mehr fehlen, und wer den! im ganzen Staate auf's Liberalste Stimme ausgekauft und bedeutende Summen dahin gegeben wo sie am mei sten gut thun. Den 1500 Postmeistern, welche cS in Indiana giebt, war es keine so schwierige Anfaabc, Geld aufzutreiben, denn jeder derselben mußte 850 herge ben, was schon die hübsche Summe von 575,000 ausmacht, und wenn man hierzu die Beiträge der fünfhundert BlindeSbcamten tm Staate rechnet, so wird der Eampagnesond wohl die Höhe von 5100,000 erreicht haben. Schreiben des Hr. Fr. Lauer an dir Brauer. Jener rüstiger aller Veteran nnd kern-, fester, grnndsatzikciier Demokrat, Hr. Friedrich Lauer von Rcading, hat ine vortrefflichen Brief an Hrn. Lonis Schade in'Waschinglo geschrieben, in welchem er den Brauern des Landes cinpfichlt, für Tilden nd Hcndricks zn stiinnieii Hr. Lauer sagt ntcr andc rein: „Ich halte die bevorstehende Präsiden tcnivaht von meinem Standpunkt als Brauer sowohl als auch als Freund mci es Adoptivvatcrlandcs für äußerst wich tig. Die Frage ist, sollen niiscrc alle Feinte ein neues Pachtrccht wieder crhal ten. indem ihre Kandidaten erwählt wer den, oder sollen wir sie schlagen und sol che Männer erwählen, von denen wir wissen, daß nnlcr ihnen nnscr Geschäft, unsere Rechte nd Privilegien nicht wie der durch Heuchler nd Fanatiker mit Zerstörung bedroht werden. Ich frage einfach : Kann ein Brauer, Hotel-odcrSaloonbcsitzcrvderciiiFrciind der persönliche Freiheit im Allgcmci nc, für die Wicdercrhcbling des fanati sche Cicmcntcs, die Wiederbelebung der Krcnzziigssccncn in Ohio, des "Uooal Opiwn kmrv" in Pennsylvanie und an der Staaten, die ewige Fortdauer der Prohibitionsgcsctzc in de Ncucngland staatcn, Illinois, Michigan d lowa stimmen? Kann irgend ein Brauer wil- Icns sei, seinen bittersten Feinden wie der zur Macht zn verhelfen? Ich sage nein, nun die Haut ih m n ähcr i st, als das He m d! I. Warum biii ich gegen Hahes und Whcclcr? Als Antwort ans diese Frage führt Hr. Lauer a, daß die Indignativn der republikanischen Brauer in Ohio über die Nomination des Herrn Haycs für Gouverneur sehr groß gewesen sei und daß alle zur Zeit des Brancr-Congresses in Ciiiciiiiiat! sich dafür ausgesprochen h I!c. daß sie für Alle stimme ipür den. Die Nomiiiatio von Kar jedoch habe die Brauer in Ohio veranlaßt, gc gc daS dcniotialischc Ticket zn „arbei ten" und Haycs wäre in Folge dessen mit einer kleinen Majoriiät gewählt worden. Die Demokraten hätten hieraus eine Lehre gezogen nd sich i St LouiS of fen gegen allcZivaugSgesctzc erklärt, wäh rend Haycs und seine Partei sich gar nicht danlbrr sü>' die Dienste gezeigt hätten, die ihnen die Freunde der per sönliche Ficihcii dadurch erwiese, daß sie Cary schlüge und Haycs erwählte. Das berüchtigte Adair-Gesctz sei durch eine republikanische Gesetzgebung angc nomine worden, als Haycs Gouverneur war, während Alle Alles gethan habe was er nur konnte, um dieses Gesetz zu mildern und die Pcarson Bill zur An nahme zu bringen. Fast alle Demokra tcn in der Gesetzgebung hätten für diese Bill und fast alle Republikaner dagegen gestimmt. Es sei nicht zu leugnen, daß Haycs ei Freund der Bctseucher war? er habe ihnen eine Halle nnentgcldlich überlassen nnd der , National Tcinpc rancc Advocate" meldet, daß Haycs 8300 zn dem Crnsadcrs Fond bcigctra gen habe. Hcndricks habe zwar das von einer republikanischen Gesetzgebung au genommene Barter-Gesetz unterzeichnet, aber später diesen Fehler wieder gnt ge macht, da er den Widerruf desselben bc wirkte. Whcclcr stamme ans einem der fanatischsten Conntics im Staate New Aork nnd man habe niemals etwas von ihm gehört, daß er für persönliche Frei hcit sei. Cr habe sich noch erst kürzlich seines Pliritanismus gerühmt und die „Plymonth Rock" Freiheit gepriesen. Herr Lauer geht dann zur Beantwor tung der zweite Frage über, nämlich : Warum bin ich für Tilde nd Hen dricks? Als Aulwort folgt dann das Gutach ten dcS Herr Tilden in Betreff der ZwangSgcsctzc und eine kurze geschichtli che Uebersicht über die Kämpfe, welche die Freunde der persönlichen Freiheit in Pennsyivanicn durchzumachen hatten. Herr Lauer weist nach, daß die Demo traten in nserein Nachbarstaat?, wie auch bicr, den Tcnipcrcnz-FanalisniuS bekämpfte, und daß die Republikaner Zivaiigsgeietze . „Lokal-Option Laws" n. j. iv. passirtc und durchführte. Zum Schluß wendet sich der alte er fatircne Geschäftsmann in folgenden Worten an seine College : Ich bin ein alter Mann. Ich mag manchen Fehler in meinem Lebe gemacht haben, aber ich kann sagen, daß ich niemals so nie derträchtig duiniii und schwachköpfig war, daß ich meinen ärgsten Feinden Mittel z meinem Ruin in die Hand gab..." Ei großes Ercigniß.— Jene gefähr liche Felsenklippe nahe New Aork, welche unter dem Namen „Hell Gate" beson ders Reisenden von nnd ach Amerika bekannt isl, wurde letzten Sonntag ge sprengt. Für Schiffe war diese Stelle iuinixr eine sehr gefährliche Lage, und da dieß uu gänzlich beseitigt ist, so hat die Schiffahrt New Aorks bedeutend da durch gewonnen. I den Gängen, die nter de Klip pcn des „Hell Gate" gcborhrt wurden uin die ganz Felseiimassc zu sprenge, befanden sich 3,078 Bohrlöcher, in wel che je eine Patrone gesteckt wurde. Zn je 20 Patrone gehörte ein Dynamit zündcr, welcher mit denselben in direk ter Verbindung stand. Dicic Zünder waren mit den Drähten in Verbindung, welche mit der riesigen elektrische Bat terie, die sich i einem cascinattir tcn Hanse befanden, in Verbindung gebracht worden, Die ganze Arbeit iniißle natürlich ntcr dem Wasser ge schchcu. Um nenn Minuten vor 3 Uhr am Sonntag Nachmittag erfolgte die Explosion. Man Hörle eine dumpfe To. Un tcr de Füßen der Zuschauer am Ufer erzitterte der Boden in mehreren rasch aufeinanderfolgenden Stöße, wie bei einem leichten Erdbeben Dann theilte sich daS Wasser und spritzte i unregel mäßigen dunklen grauen Massen unge fähr 12 Fuß hoch, mit dem Rauch des Dynamit vcrmischt. Gleich darauf ank es zurück nnd ciucn Moment spä ter hatte der Fluß an. jener Stelle wie der das alte ruhige Aussehen. Jetzt erhob sich am Ufer nnd von den Boote und Fahrzeugen in dcr Näyc cin Jnbelgcschrci, mit dem sich das Pfeifen der Dampfbootc rd das Läuten ihrer Glocken mischtc. Der Schall der Erplosion war kaum hörbar. Es wurde nicht das kleinste Stück der gesprengten Fclsmasse in die Höhe geworfen, und nr über der Sprcngstclie, sonst nirgends auf dem Wasser ein Zeichen der Sprengung de in kt. Die Luft wurde kaum merklich er schüttert und weder in der Stadt och auf Ward Island in de Häusern eine Fensterscheibe zerbrochen. Sofort nach der Explosion setzte sich die ganze Reihe der Boote nnd Fahrzeu ge in Bewegung, jedes einzelne eifrig bestrebt, die haben, das erste zn sein, welches über die EprengsteUe pas sirte. Wieder ein Besuch in Philadelphia. —Die große Parade.- Goß. Tilden null Präsident Grant im kcntcii nial. Well, wir waren schon wieder in Plii ladclphia, nd zwar um der Parade der Odd > Fcllows beizuwohnen, und dann die noch ausstehenden „Läpplcn" ciiizn sainmcl. In Letzterem hatten wir je doch schlechtes Glück, weil wir mit den Straße der Stadt zu unbekannt sind, und iilisre Abonnenten deßhalb auch nicht finden konnten. Solche, die wir nicht besuchten, werden uns diescrhalb gütigst entschuldigen. Hoffentlich ge lingt es ns, später einen Begleiter zn gewinnen, der die Straften kennt, nnd uns in unserem Vorhaben Hülfe leistet, den ohne einen solchen Begleiter, ist unsre Mühe msoiist. Begleitet von Hr John Sittcr l y von Marysvillc, verließen wir Har risbnrg von Mittwoch Frühe nm etwa 3 Uhr! m 7 Uhr landeten wir bereits am „Ecntcnnial" - Bahnhof in West- Philadelphia. Bon dort lenkten wir unsre Schritte nach dem Hvicl unsrcs wcrihcn Freundes, Hr. Georg I. H a p p, an der Ecke der 23. Straße nd Fairniviliit Avenue, indem wir von dort nicht sehr weit bis zur Poplar und Broad Straße halte, wo wir hinbe stellt worden waren. Hrn. Happ's Ho tcl ist niiscr altes O.narlier, wo wir stclS auf's herzlichste bewirthet werde! ucbsl Hrn Siticrly gcsclllc sich auch Hr. Wm. I ä g c e von hier zn uns, welcher gleich falls bei Hen. Happ logirtc. Beide spre chen sich sehr lobend über die vortreffliche Belrielhnng daselbst aus, was uns na tnrlich recht rrcnt, da Hr. Happ einer niisrcr beste Freunde ist. Na, wir sahen die Parade, wie schon gesagt, und ahmen sogar Theil daran, müssen es aber Schande der HarriSbur gcr sagen, daß, obschon die große Resi denzstadt prahlt, wenigstens 1500 Mit glieder des Ordens zn zählen, sie höchst armselig vertreten war, indem sich mit Mann und Maus keine 25 im Zug bc fanden! Isl das nicht eine Schmach für daS Capitoliiii von Pciiiisyluaiiicn? Was übrigens die Parade selbst be trifft, so war sie cincS der großartigste Schauspielen, das vielleicht je i Philä dclphia gesehen wurde. Es solle etwa 15,> 00 Mann in Zug, nd die Prozes sio zehn Meile lang gewesen sein! An der Spitze des Zugs befanden sich die Beamten der Groß Loge, welche zur Zeil ihre Sitzungen in Philadelphia hielt Ihnen folgten die Patriarchen des Or dens mi! hübschen Uniformen und Schwerdteni ander Seite; dann kamen manche Logen mit, nnd wieder andere ohne Regalien, oder sonstigen Anszcich innige. Und gerade hier müssen wir frage : Warm wurde eS manchen der Odd-Fcllows erlaubt, mit Regalien auf der Parade z erscheinen, da doch die Constitution des Ordens solches verbie tet? Man sagte uns, die Groß Loge habe die Erlanbnißdazn gegeben! sin möchten wir aber fragen: Wer gibt denn der Groß-Loge das Recht, die Eon stitntioii zu umgehen? Wollen es diese Herren eben so machen, wie die Wa schiiigtoncr Regierung sind ihre corrnp tc Handlanger ? Ferner frage wir; Warum und zn welchem Zweck tragen dicPalriarchcn Schwcrdtcr? Etwa, um einem Feind entgegen zu gehen, und wer ist der Feind? Lautet nicht das Motto der Odd-Fellvlvs: „Freundschaft, Liebe und Wahrheit" ? Ist dieses Mot to nicht das Hauptprinzip nnd Grund lage des Ordens? Warum also mit Schwerinern an der Seite bei einer nn schuldigen Parade? Will uns irgend ein „Bruder" (wir selbst gehören zum Orden) dieses Räthsel lösen? Uns dünkt es, als ob man anfange, viel zn viel Hmnbiig in den Logen zu irci den, nd den wahren Geist und Leben dersclbcn, Freundschaft, (herzliche brüdcrlichcFrendschaft(, L i c b c und Wahrheit zn viel vernach lässigt, nd auf die Seite gedrängt wird. Herrscht ntcr den Ä rüde r n hcutzn tage dieselbe Freundschaft nnd Liebe, wie vor 20 „ud 30 Jahre ? Frage sich ein Jeder selbst, nd er wird den Kopf schütteln müssen. < Ueber den Orden nd den Zug findet der Leser Näberrs an einer aiideicn Stelle.) Am Donnerstag besuchten wir dann das „Ccntcnnial." Es war der „New- Aork," aber ein solches Gedränge, eine solche Mcnschcnmassc hat man och nie in Amerika an einem Tag beisammen gesehen. Nach der Zahl der cinbezahltcn Eintrittsgelder sollen >20,000 Menschen versammelt gewesen sein. Es war ein stetes Hin- nnd Hcrwogcn dcrMcnschen Massen. In der Memorial-Hallc sowie in dem Hauptgebäude und der Maschi neric-Halle konnte man kein durchkam' men Am Nachmittag kam auch Govcruör Tilde auf dem Eetttcuialgruud au. welche 40,000 Menschen instandeu. als er eine kurze Ansprache an die An wesenden hielt. Er wrdc höchst cnth statisch begrüßt. Zur selben Zeit befand sich auch Präsident Geant auf dem Ken tennialgrund, hielt.sich auf dem sog. „Eeoi-ge's Hill ' ans, ohne daß stch Je mand viel lim ihn bekümmerte. Grant befand sich in Gesellschaft des Gesandte von England, während das Volk den nächsten Präsidenten Tilde mit jubelnde Hurrah begrüßte. Am Donnerstag Abend besuchten wir auch unsern früheren HarriSburgcr Freund, Hrn. Franz A. Schuster, dessen nette Wirthschaft sich an der Ecke der 32. Straße und Ridgc Avenue be findet, von wo man in 15 Minute nach dem Ccntcnnial gelangt. Hr. S. bc> wirthcte ns sehr freundlich, nnd lud uns ein, bei ihm zu übernachten, ivaS auch geschah. Am folgenden Morgen machten wir dann eine Abstecher nach Rorboro' und Germamown. kehrten aber später nach der Stadt zurück, und besuchten solche unsrer Freunde die wir finde konnten, (ihre Namen sind im „Geld kästen"); aber, wie gesagt, ohne daß wir Jemand als Begleiter haben, ist es ns unmöglich, Alle zn finden. . Er war unsre Absicht, am Sonntag auch Egg Harbor City in New-Jcrscy zu besuche, allein unser Vorhabe ging schändlich zn Wasser, den am Sams tag regnete cS fast immerwährend (wie auch am Sonntag). Sehr leid that es ns deßhalb, der freundlichen Einladung des Hr. Hönes von Egg Harbor City, der uns sogar ein Billet zugeschickt hatte, nicht nachkommen zu können. Hof fen, es geschieht och später. Mißinn thig über das schlimme Wetter, kehrte wir am Samstag Abend ach Hanse zn rück, Ivo wir auch glücklich ankamen. Vergessen dürfen wir nicht zu melde, daß, nm unsern Muth anfzusrischcii, je' ncr herzensguter Kamerad, Hr. Peter M esscr, dessen Wirthschaft sich an der Ecke der Columbia Avenue und Fawn Straße befindet, uns eine Flasche Wein fürs „Wciblc" mit auf die Reise gab. (WaS dem „Wciblc" gehört, das gehört auch dem „Mänulc," nicht wahr, Freund M. ?) s'Lieb Wciblc hat nnS beauftragt, Hrn. Messer ihren verbind lichslcii Dank abzustatten, und ihm zu sagen, daß den Min ei „>ip top" Stoff sei, der sich gern hinter die Binde gieße läßt. Wir sliinincn mit ei. Auch Hrn. Happ uns dessen Nachbar, Hr. Schmiedhäus er, sowie Hrn. Lam bcrt Klein, (Hr. K. hat famose Austern), Hr. Schuster, Hrn. Amrhcin, Hrn. I. Genliicr und Hrn. Stöckle (jn German town) erstatten wir unsern verbindlich sten Dank für gastfreundliche Bcwir- Ihnng . f. w. Mit tiefem Leidwesen mußte wir vcr chmcn, daß un'er geschätzter aller Freund, Hr. John Dclp, gebürtig ans Wintci kosten im Darmstädtische, (etwa eine viertel Stunde WegS von der Hcimath des Schreibers dieser Zeile entfernt,) wohnhaft an der Ridge Ave nue, neben dem Gasthof nnsrrs Freun des Specht, vor etwa 4 Woche gestor ben se>. Der Verstorbene war einer der bravste Männer Philadelphia'S- und uns ein treuer Freund. Durch redlichen Fleiß hatte er sich einen hüb sche ,l> ihmacher - Laden erworben, welch- 0'- .häst er mehrere Jahre be trieb. Ei starb i den schönsten Man nesaltcr im 10. Lebensjahre, nd hinter läßt eine tiefgebeugte Gattin nd etliche Kinder, sowie einen große Kreis war mer Freund n und Bekannte.—Möge er sanft im kühle Grabe schlummern. Der Orden der Odd-Fcllows. Dieser ausgebreitete llnterstütziings verein hielt letzte Woche seine Jahres- Versammlung in Philadelphia. Am Mittwoch fand eine imposaiitc Parade der Ordensbrüder statt. Die Anzahl der Mitglieder, welche an der Prozession Ihcilnahincu, wird auf 15, 000— 20,000 geschätzt. Das Wetter ließ Nichts zu wünschen übrig, und die Straßen waren schon zu früher Morgenstunde mit einer dichten B cnschrnine.ige besetzt. Die verschiedenen Logen gewährte einen herrlichen Anblick, und die reichen Re galien bildeten ciucn vortheilhaskcn Eon irast zn den schwarzen Anzügen, weißen Westen und seidene Hüte. Das Ba taillon der Patriarchen nnd andere ni formirtc Delegationen machteebenfalls eine günstigen Eindruck und zogen all gemeine Auf lsamkcit ans sich. Die Scene am Broadway vor dem Abmär sche war eine unbeschreiblich großartige; die wogende Bolksniasscn, welche die Straße fast nugangbar machte, verlie hen der Demonstratio einen aufregen den Charakter. Der Abmarsch erfolgte ivcnigc Minuten nach 12 llhr über die vorgeschriebene Route ach der großen Tribüne in der Nähe des Hauptgcbän des, wo dicschließlichcii Ceremonie' voll zogen wurden. Als die Spitze des Zu ges bei dem Hauptgebäude ankam, wnr dc derselbe vo einer iiugcheurc Men schcnmcngc bewillkommnet, welcher sich als Zuschauer eingefunden Halle We nigstens 50,000 Menschen waren hier in einem Kreise aufgestellt, innerhalb wel ches die langen Reihen der Mitglieder mit ihren blanken Schwerte, reichen Insignicn und seidene Bauucr ihre Standpnukt ahmen. I der Milte der großrn Tribüne hatten sich die her vorragendsten Mitglieder des Ordens versammelt. Die Er Großmeister. Pa triarchen und Vertreter der Großlogcn von Amerika und dem Auslande, Hr. SkatzsMnsikcorpS. der PH na „Hän del- und Haydn Verein" :e. befanden sich ebenfalls auf der Tribüne.—AlS Cere monieuincislcr.suugirlc Er-Großiciftcr Isaak A. Shcppard. Das Programm wurde durch liistru nientalinnsik von Hrn. Sciiß's Kapelle eröffnet. Eine Fcslhymne wurde da rauf von dem „Händel- nd Haydn- Verein" gesungen und sodann ein Gc bet von dem Groß Kaplan I. W. Lie nable gesprochen. Der „Händel- und Haydn Verein '.trug eine Ode vor; fol gende Herrn hielten darauf Anreden: Wm. Ellison, Er Groß-Tirc vo Mafia chilscttS. als Vertreter des Ostens! Wil inott G. de Saussure, Cr-Kröß-Sire von. Süd Carolina, als Vertreter dcS SüAc! Nathan Porter, Groß-Reprä scnlant von Kalifornien, als Vertreter dcS Westens, und John A. Jackson, Er- Groß Repräsentant vo Maine, alSßer trctcr des Nordens. Nach Beendigung der Reden wnrdc Whillicr's Ccntcunial Hyiittic gesungen. - Die vier Redner traten darauf in Begleitung ihrer ver schiedenen Eskorten auf den Pavillon und reichten sich die Hände als ein Sym bol des abgeschlossenen Bruderbundes. Nachdem alle Musikkapellen vereinigt „llail C'olumbiw' gespielt hatten nnd die Dorologie gesungen worden war, wurden die Ceremonien durch die Sc gcnscrthcilung des Groß-Kaplans ige schloffen. Die Großlogc trat am 20stcn zusammen. Der größte Theil der Sitz ung wurde mit Verlesung nnd Annah mc von Berichten der Comite über Appellationen zugebracht. Hugo Nord- Heim, Ex-Grostmcistcr, und Otto Schät tcl, Groß-Sirc der Großlogc des deut sche Reichs, wurden als Repräsentan ten angenommen, nnd ihr Bericht 'an die Großlogc vo Deutschland wnrdc dem Comite über äußere Aiigclcgenhci heile überwiesen. Das Comite über Petitionen berichtete zu Gnnstcn der Petition, daß der „Harmonie LogcNr. 3" zu Honolulu auf den Hawaii schen In tel ein Freibrief verliehen wnrdc. Die ser Bericht, sowie verschiedene andere desselben Comite'S wurden auf de Tisch gelegt; die Großloge vertagte sich da raus, um an der Prozession thcilznneh nie. Dco Orden hat 454,680 Mitglieder in 48 Großlogen. 6305 Logen und 39 Cncampments oder Lagern. Im letzte Jahre gab er Unterstützungen im Betra ge von 81,003,868,02, nd seine Ein- nahine betrugen 84 717,241.70. Und dabei ist er in stetem Zunehmen, und die Zahl seiner in 1875 neu aufgenomme nen Mitglieder betrug 50,043. Eine ganzc Anzahl der Logen besteht nur ans Deutschen, nd dieselben bildeten eine besondere Division bei dem große Um zug. Am Donnerstag Nachmittag hiel ten diese deutschen Logen och ei Spc zial-Fcst ans Schylkill-Falls-Park ab. Der Orden ist zn Baltimore am 26. April 1810 von Thomas Wildcy, einem geborenen Engländer, gestiftet worden. Die erste Loge war die „Washington- Loge Nr. 1" in Baltimore. Die Mut terlogcn waren i England Die erste Loge in Philadelphia wnrdc am 26. Dezember 1821 errichtet. Der erste Vcrsaminliingsplatz daselbst war das Hans von Ioh Upton, Nr. 66, Dock sträßc, wo die „Pennsylvania Loge Nr. 1" ihre Ursprung nahm. Am 23. Juni 1823 coiistiliiirie Thomas WilDm die Großlogc vo PcnnsnlvanM. Aaron Nichols war der erste Großmcw ster. Xcu.gucUc Pn ?a u cr st ag, Sept. 28, 1876. tikorrcspondeiiz auS vanraster kounch ) L a nca sie r, Pa., Tcpt, 18, 1876. Liebe „Staalszcitnng!" Kroße Nciiigkeiic! Simon Cameron, der alte Winnebago nd sei ner Zeit Kroßhändler in längliche östreichischen ansrangirte Gewehren, war am Donnerstag hier. Wo Simon ist, wird gehandelt! die Camcron'S Müs sc immer Simonie treiben. So gab s denn auch diesmal einen Amtshandel. Der regelmäßige republikanische Candi didat für Gesetzgebung für den Stadt bezirk,-Ebcrly, gefiel dem „Ring" ifichi recht, nd den „Snkers" des RingcS, die stetS af einen „'v-tt" lauern, wie der Teufel ans eine arme Seele, gefiel er erst recht nicht mehr, weil er kein Geld mehr halte zum Spenden. So gab denn der „Ring" dem glücklichen Cbcrly, der bei der Priiiiärwahl wieder alles Erwarte de „Boombill Rosen millcr" geschlagen halte, einen kleine Rippenstoß. Aber der rhinozcroshän tigc Legislator in spo lachte dazu : hat tc er doch seine O.not bezahlt an dcni Wahlfond und bereits etliche 8250 für Schnapp iind Bier vcrspcndct. Da kam glücklicherweise Simon Ca nicron z einem Gastmahl hierher. Der „Ring" wandte sich an ih, nnd der gewiegte Staatsmann brachte die Abdankung des Hr. Cbcrly wirklich zu Stande! Er überzeugte ih, daß ce gar nicht populär sei, daß er dem Hrn. Steinmetz gar nicht daS Wasser reiche, nd legte ans diese dem Ehrgeiz dcS ar nie Cl crly geschlagene Wunde ein Rittgpstastcr von 850, nd Cbcrly rcsignirtc, nd W. Lcaman wurde vom „Ring" als Candidat protlamirte! i!r Eberl! marschier'!" Und stracks gehorch! das gute Thier. Wie der viel cdlcLcaman hat „blechen" müsse, um als Candidat zu laufen, ist nicht bekannt geworden. Dcrselbigc war schon hintcrcinandcr Candidat für Connty-Solicitor. Richter und City- Solicitor, fiel aber allemal bei der Nv mination durch. Sonach hat Hr. Steinmetz bei einem so nnpoplärcn öan didaic, der sich die Nominalion (beinahe hätten wir erk a st gesagt) Camerönl hat, gar keine Gefahr zu be fürchte Die dcinokralischc Massenversamm lang i der fünften Ward, vor Philipp Wall's Hotel, an, Freitag Abend war schr zahlicich besucht und wurde von den Herren Wicgand (von Rcading), tauch, Davis, Steinmetz nnd anderen addrcs sirt und augenscheinlich sehr nlerhalten. Hr. Pony schloß mit ein paar famose Couplets über Wahl, die er sehr gel gc vortrug. Besondere Beifall fand der geliingenc Vergleich, den Hr. Davis bezüglich dcrßclkiiap'schcn llntersnchniig anslelltc- Er erzählte nämlich, im We sten sei ein Mann wegen des Stchlcns eines Schweines vor Gericht gebracht worden. Seine Schuld wäre ganz klar gewesen, nnd sein Vertheidiger hätte ihn ersucht, sich schuldig z bekennen, um eine gelindere Strafe zn-bekommen. Der Angeklagte hätte jedoch lächelnd gesagt, er möge nur warte, bis die Jury hcranökommc. Die Jury kam ach kurzer Sitzung zurück nnd erklärte de Angeklagten für nicht schuldig. Erstaut fragte ihn sein Advokat m eine Erklärung dieses Wunders. „Ja, se hen Sic," sagte der Freigesprochene, „jeder luryinan hat eben ein Stück vo dem gestohlene Schwei erhalten !' Und so war's auch mit den Senatoren, die für Bclknap's Freisprechung stimm tc . sie hatten mehr minder mir Cor ruplion und Bestechung zn thun gehabt. Am Samstag Abend hatten die Re publikaner der otcn Ward eine Dole liaisivj- iind ans Anlaß dessen einen OcllampcnZiig. Es waren 450 Mann in der Linie, sowie 4 Tromnilcrcorps, die meiste Theilnehmer in der scheckigen Uniforme, die ja dem Grantgclichter so gut gefällt. Der abgekaufte Candi dat für Gesetzgebung, Eberl, sowie der nc eingekaufte, Lcaman, sprachen, und die Begeisterung war groß. Noch um 3 Uhr Morgens konnte man die Nachzüg ler in den Straßen jnbilircn hören. Hr. Wm. Röhm, der Bescher der Hoyler'schcn Familien - Erbschnnpfta backSdosc, hat stch ein neues Kleinod zu gelegt, ein prachtvolles Wandgehäng für Anfbcwahrnng seiner mannigfachen gol denen und silberneu Schützcnlrophäcii. Hr. Fr. Wöhrle von hier hat cS vcrfcr igt: es besteht aus einem aus Walnuß holz gestochene nnd gcschnchtc Eichen kränz, mit cingestrcntcn Eichcnblättcr, den ei Adler, mit ausgebreiteten Schwingen im Schnabel hält. I der Mille befindet sich eine rnndcGlasplat te, einer Scheibe ähnlich, hinterMlchrr ein mit Sammet ansgcschlagcncr Platz ist für Befestigung der Medaille und Sterne, die Hr. Röhm bereits aufgele sen hat. Die Arbeit ist gar schön aus- geführt nnd macht Hrn. WSHrlt alle Ehre. Der Sturm am Sonntag richtete in Stadt und Land große Verheerungen an. Bäume wurden entwurzelt, Dä cher abgedeckt. Schornsteine rasirt, dir Vächc schwollen furchtbar an, zerstörten Brücke und Wege; Gebäude stürzten beim Dutzend ein, und d-e r Sonntag wlirdc allgemein als eine uisanoo er kGE Concstoga. Tod des kapt. Alexander I. Gcrz. Wiederum ist es unsere traurige Pflicht, unsre Lesern das Ableben eines theure Freundes, mit dem wir rrst vor wenigen Woche, ans einem Banmstam nie nahe seiner Wohnung sitzend, gemüth lich zusammen plauderten, mitzutheilen. Am Mittwoch' Abend in letzter Woche cntschlilf in Lancastce, nach längerem ttnivohlsci. Hr. Alexa t> crl. Gcrz, einer der populärste nnd wackerste Bürger derB. Ward, nd ei Ehrenmann im wahre Sinne des Worte. Cr war im Jahre 1851 ans dem Preußische ist seine zwei Brüdern ansgewaiidert, und ließ sich mit ihnen in Lancastce nie der, woselbst biedre! Brüder ein Töpfer gcschäft gründeten nd längere Zeit mit einander betrieben. I 1857 rechlich- Ic sich der Verstorbene mit der Wittwe dcS Bäckers Ries, Charlotte, mit der er in zehnjähriger, kinderloser Che glücklich Icbie. In 1861 trat er in die Reihen dsr Unionskämpfcr ein, und zwar in Compagnie L des 70sten Regimentes der Pelina. BolnntärS, welche ihn zum 2te Lieutenant erwählte, während F. Klei von Columbia, Kapitän, und Louis Hei deckcr (ein Schwager drs Rudolph Kuh.) lslcr Lieutenant war. Durch die Re signation vo Capt. Klei nd den Tod dcS Capt. Heideckcr wnrdc A. I. Gcrz der Hauptmann der genannten Com pagnie nd befehligte sie bis zum Ende der dreijährigen Dienstzeit. In 1866 begab er sich nach Mexico, milßic aber ach dem Sttirz des Kaiser reiches nebst den anderen Ausländern das Land räume. Zn New Orleans erkrankte seine Fran am gelbe Fieber nd starb. I 1850 schloß er eine zweite Ehc mit dci venvittwelcnFran Margarelh Dor wart, nnd eröffnete auf der ,Ersen Eot tage," dein damaligen Terminus der Poplar Straße, eine Gastwirthschaft, die er jedoch aufgab, nachdem er ein neues großes Hotel a der St. Joseph's Stra ße erbaut hatte, das von Hr. Lukas Fritz (früher in Harrisbnrg nnd Colum bia) übernommen wurde. Hr. Gcrz wnrdc vo seinen Mitbür gern in der Bten Ward durch Erwäh liiiig in den Stadlralh ausgezeichnet, und stand bei den vielen Vereine und Gcscllfchaste, z dcuc er gehörte, in höchstcrAchtnng. Er erreichte ein Alter von 5V Jahren, 4 Monaten und 24 Ta gen. Sanft ruhe seine Asche! Anstellung.— Der Ehrw. Dr Grce ncwald von Lankaster wurde letzte Woche von den Trnstics des Mühlenberg Kol legiums zu Allcnloivii, einstimmig als Präsiden! deS Kollegiums erwählt, wäh rend Prof. Jacobs von GcltySbnrg als Professor der Griechische Sprache in demselben Institut erwählt wurde.—Die Wahl fiel auf zwei sehr tüchtige Männer. Feuer ! Die Schrcincrmcrkstätte des Hrn. Henry Wolf in Lankastcr wur de letzten Samstag um Mitternacht mit sämmtlichem Schrcinerwerkzeug gänzlich durch. Fener zerstört. Das Gebäude gehört Hrn. lakvb Gübcl, nnd war oh ne Zweifel angezündet worden. Hr Wolf verliert etwa 8250, während seine beiden Arbciterzusammc ungefähr 8130 verlieren. Einbruch. —Letzte Donnerstag Nacht gelang es einem Dieb in die Wohnung des Hrn. Henry Arndt in Manheim, Lancaster County einzubrechen, und ei Taschenbuch enthaltend 825 bis 830 da raus zu entwende Der Dieb schlich sich in das Schlafzimmer des Hrn. und Frau Arndt, wo er das Taschenbuch nahm Die Drmokraten in Marietta sind nicht zn bieten, den während dem hef tige Rege am Samstag errichteten sie eine herrlichen Feeiheitsbaum, welcher 105 Fuß hoch ist, tcr klingendem Spiel der Musik von Prcstcn'S Musik bande nnd ugehcnrcm Jubel. Näch sten Samstag Abend soll eine große Massenversammlung in Marietta statt finden. Eine gute Antwort. Während ei ner demokratische Versammlung in der zehnte Ward in Ncw-Aork richtete der Redner, Hr. L. I- CozzcnS, die fol gende Frage an die Versammelte: „Was würde aus uns werden, wenn wir acht weitere Jahre des Grautismus zn ertragen hätte ?" worauf einer der Zu- Hörer die passende Antwort gab : „Wir würden Alle ins Armenhaus gehen müsse!" Wird er nicht meineidig?- Nach der Constitution von Pennsylvanie darf Niemand, der ein Candidat für irgend ein Amt ist, Geld hergeben, um seine Wahl zu bezwecken. Ein jeder Erwähl tcr hat diescrhalb bei seinem Amtsan tritt einen Eid abzulegen. Nun hören wir, daß A. Herr Smith, republikani scher Candidat für Kongreß in Lanka stcr Countt). 81.000 für Wahlzweckc hergegeben hat. Smith wird natürlich erwählt, denn die Republikaner sind in Lankastcr fast so zahlreich wie die Heu schrecken in Egypten, und würden lie bcr für den ci'clhaftcstc Hottcntot, so er nur zu ihrer „Pärty" gehört, stimmen, als für chrcnhaftc Demokraten; was wird nun aber' Smith thun? Wird er schwören, daß er kein Geld zu Wahl zweckc vcransgabt hat? Ei freilich ! Was gibt ein Radikaler m einen Eid. Da sind die Leute zu dumm die da glan den, daß diese was drumgebe. Ein Radikaler würde nicht anstehen zu schwö ren, daß Judas kein Vcrräther war, so er nur ein Amt bekommt.