Dennziil bmüskhr MslstZ-^titaiig. Jahrgang It. Die Pesplvaische TtaatSzeitufl, Herausgegeben von F. (4 IS, eeichkiiü trd-n T onncist ig. av 9- < per Japr, zapidar iiincrbaid des J.id und S.SO ach Verfluß de Jahrgang. E nz.lnr Cremplarr, Cent p" Stull Keine Subscrlptione werden fiir calgri l iech M-iialen angrnommrn z auch lam> ?t>-mand da Blatt addest.llrn, di alle otst, - tZZ ide bezahlt sind. in die Adresse "nr> Jeitana >' S nein, muh man die a>ie ww-i al aii-d d neue Ädieste aiM"-"-. Di gröSt Verbreitung- Dir llirculaiion der „Penns, I a ns ch' SiaaiS-Zri iung" in Dauphin Couni st größer als di. irgend rinrr -nd"- w H-' riSdm'g gedruckien deutschen oder englischen gel lang. Sie biete! deSdalb die beste G-iegenbeli. Anzeigen in diesem Tdriie de iaair etne elte Verbreitung ;u erschaffen. 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C>rl ZW Zella Av -Aoennr. ~ Capi. Jacob Conrad 813 Blnc Sir. Jodn Hobenadrl, TN Pari Holet. „ Hrtnrlch Klobr. N. W. Eckeder groni k Ilnion Sir. „ Friedrich Lan, Ro. til Spruce Siraßr. .. C. W. Scilhcr. II Süd 3>e „ ii hristi anMer m s e, 318 Süd k. " Ia >vb Kurp, 1523 Mermantow Av lobn Weldr. N. O. Ecke Broad sc Cbrtstian Siraße. „ Ana. d. Klndrrmaun, N. W. Ecke 21. - stlßwatir Sir. „ gränz Orib, (Brauer) 33. und Master Sir. W 22? Waschingion Siraßr. Rochrstri Srldgra>„. '' SßarpSdurg. Baptist Sendeldrck. Thamokin. Yvtedrich Dtpner. Tamaqua. —Heinrich Müller. Tvrom, -Wilhelm Bog. Trvutvlll stl LulhriSburg.—G. G. Aun x. Williamspori-Georg Wolff, Adlk.—gribrich A. Stieg. Zriirudplr.— Edin Zehner. Ohio, unzru.—lah Marr. Santo. John Weber. Shdingfielb.—Gr, Hartmann, lsteßrer) Upper Ganbu,. Marli. Jnbianar SortWapne.—PeH °h ha . .n. gi Marplanb. M. - loh wi II.2SZ Tastn Adr. SM Shesaieakr Sitp.-J. B< M, rr. Hagnton. —lapt.Loui Helft. Port lvkp-v Hiwtt he Graee.-J. Lamm. 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E., John Hip, Präsident der Deutsch-Amerikanischen Sparbank, Washing ton. D. E., und W. Noch. Herauogeber de „Washingtoner Journal," Washington, D. E. AS"Ma sende Postmarkc für unsere „In formationen für Erlangung von Patenten." Adresse t Louis Bagger k Eo., März 28,187>i. Washington, D. E. Teutonia ttlth spm - Vl'Dt'in. No. 3. Dieser Li rein versammelt sich jeden voti li er stag Abend um 7j Uhr im Lokale der Gebrüder König. Dic,enige, welche sich einem guten und vortbeilhaflen Berlin anschlie ßt!! ollen, find freundlichst eingeladen, den Lersammlungen beizuwohnen. Kr. Wm. Liesmann, Präsident. tT urad Miller, Sekretär. Harrldurg. Oktober 15, <875-11. Conrad Friederich's Deutsches Gasthaus, No. 321 k Markt Straße, gegenüber dem Penn'a und New-Aork Bahnhof, West-Philadelphia, Pa. Reisende finden daselbst billiges und bequemes Logis.^W! Juni t, IS7K-ZM. Bergner K Engel. LtMrliicrGlMicr Brauerei: 32. und Thompson Straße. Offiee: >l2 Libearv Straße. Philadelphia. Ma'r,3o, MB-!f. 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BcrniiNeiii dieser Dampfer werden Passagiere nach Bremen, Zouihampion, London und pav- Vassagc-Pitisc: Eajüie .V>o Gold, Bon 'Zonihainplon ach BaNiinore! Eajiiic -iNVGoId. , Zwischendeck ?32 Courani. Eajüte ffiliXl Gold. Zwischendeck 43! Sourani. 11l e t o n i - V i >4 c l s Cajnie TilAl W^ld. Easiile s>7i> Gold. cä'isle.' W-rgcn A. Schumacher sc Comp., No. 7>, Süd-Gap Ztr., Baltimore, Md. Fr. Wm. Licöinann, l 12 Mar Zlpennc, HarriSdnig, Pa. PH. C. Ranningcr, Nro. 11l Nord Prince Siraßr, Lancaster. Dezember 23, t 875—11 Nationtil-.^ans, 1404 Süd Penn Square, (Süd Seile, Philadelphia, Pa. Friedrich Schmidt, Eigenthümer. aus fienttdlichflc bewirthet. Pdiiadrlvina, Pa.. Nedru.ir 13. 870. .Uols>!ls>il l 8 Uzoiel^^rjtiUliution II Uli EttiopiUszlK'tll Still, Marti Straße, Mlul'adel'Ma. linpmtule Wein. senückieo Vier nnd vorzügliche Sveiien sind stete-zn Nabe .Kostund Logis nacli Wunsch. Phiiadclpbia, Juni I, 1875—if. General Ballier's Mrmlillnt Ivtüttt Hotel, Ecke dz i 4. k Fall moiiiilAre., Philadelphia, Pa. Job F. Ballier. Phüadclphia, Okt. 28. 1875. Tottis' Besser's Tcutnmu LiiNs-eriumd- Halte. zli.VUI'Ut'L Ilo.Ui-U, No. Racc Straße, Phitadelpkia. M.028. 187 4-3 M,. John Spechts Wem, Kiquör sind AagMncr-Kalwn, No. 2112 Ridgc Avenue, A/t / / .<,/ e/L // k.7, M <. Jnni 22, 1878—b. Schanbacker A Cos Wirthschaft. 4'Zstcr Straße und Elm Avenue, Philadelphia. März 30, 1876-tf. H. Lüerßen, Qetffentlicher Notar. Besorgt Einlassirung von Erbschaften in al len Theilen von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. Ebrnso Agent drr Bremer Dampfer - Linie, Offices g Rare Race Straße, Har rlSburg. Januar AI. 1878. Germania Rl- und Spar-Verein. Christian Miede, Präsident. Conrad Müller, (Schreiner) Srkrelir, Harrttbmg, Januar , IS7S—II, peii'sii' WaS stiebe thut! 0.. daß ich Worte könnte finden, Zn einen! Kranz würd' ich sie winden, Dir würd' ich ihii zn Füße legen, Dein Herzlci müßt er gleich bewegen, Damit d siehst, was Liebe thut! O, daß die Böglcin ewig sänge, Die mnntcr in den Zweigen hängen; Sic müßte zwitschern all im Chor, Zum Himmel stieg' ihr Lied empor, Damit d siehst, was Liebe thut! O, daß ich könnt auf stille Wegen Die Hand ans's treue Herz dir lege, Und küssen deinen Rosemnnnd I stiller, trauter Abcndslnnd . Damit D siehst, was Liebe thut! O müchte Sterne ewig scheinen, O könnt' ich tanscnd Thränen weine, Für jeden Stern ein Thräntet heiß Zu deinem Lobe, deinem Preis, Damit du siehst, was Liebe thut! O, daß ich doch gleich Flügel hätte. Ich slög' mit Wolke um die Welle, Ich stög dir schnell an s treue Herz, Vergäße Kummer, Leid und Schmerz, Damit Dn siehst, was Licbc thut! Feuilleton Zedcm das Seine. Novc l l e sFortsepunj,.) Frühlingsanfänge draußen, die dem abziehenden Winter stark Coiicnrrcnz machten; Frühlingsanfänge gar in jun gen Herzen! Wie kam cs doch, daß de beiden junge Mädchen, Ell und Liddy, das Lebe noch viel schöner erschien denn je nnd daß cs ihnen doch viel ernster vorkam? Wie kam es, daß ihre stillen Züge lebhafter, ausdrucksvoller wurde, ihre Gedankenwelt reicher, wenn auch noch mehr in Träumen sich verlierend, als schon reif zn klarem bcstimmlcm Verständniß nnd Worl? Sic saßen bei einander und tanschlen Eindrücke, Betrachtungen, wie das Le ben sie der Jugend bietet, mit einander ans. Schweigend Hörle Ursula zn. Dem jungen Mädchen war die Verän dernng der Schwestern nicht entgangen. Sie Halle einen beobachtenden Geist. Iva? himmelweit von einem spioniienden, einem coinbiiiircndcn ist. Dneih logt schrs Denken verband sie Ursache und Wirkung mit einander und da, Ivo ein Anderer nnr rine Mischung bunter Far ben gesehen haben würde, sonderten sich diese für sie zum klaren Bilde. Sie bc- M ilte die Veränderung der Schwestern nnd zagt-', sie sah auch noch andere Vlü ili.tt keimen im Eden der Jugend, dem Sonnenschein hossunngsvoll entgegen lochend nd doch diese Sonne im Nebet, in Wollen, trotz allen Vemiihens, de weilen Horizont zn erhellen. Woher diese Ohumocht. woher Wolken nnd Ne bel ? Unbestimmte Furcht erfüllte Urs la s Seele, nnd das scheinbar heitere Gc schwätz der Schwestern verscheuchte sie nicht. Kindcrgeschwätz, Vogclgczwit scher! Ans übervoller Vrust strömt zn letzt doch der Ton, der zni Liede wird, wen cs auch nichts weiter besingt als die Seligkeit des Daseins. „Wie freue ich mich ans Gülzenow !" sagte Eil. „Und de Frühling ans dem Lande," setzte Liddy hinzu. ..Glaubst D, daß er noch schöner sein kann, als der Winter cs war ?" fragte Ell. Z „Gewiß, im Frühling wächst Alles. Waren die letzte Bälle nicht auch noch viel heiterer als die ersten?" lautete die Entgegnung. „Ja, ich habe nicht geglaubt, daß man so glücklich sein könnte, während man sich doch nr ainüsirt," sagte Liddy sinnend. „Das Vergnügen ist nnr ein Strahl aus der Sonne des Glückes," fuhr Elly fort ; „glaubst D, daß ein glücklicher Mensch das Vergnügen kennt?" „Wenn Vergnügen ein Sonnenstrahl ist, denn kann Jeder erhasche, die So ne scheint für Alle," begann wieder Lid dy. „Aber das ist doch nur ein Bild. Die Sache selbst muß einen Grund ha ben. Sieh einmal, unsere Ursula ist glücklich, aber über unser Vergnüge lächelt sie und versteht es nicht." „Die Sonne wirft ja doch viele Strah len, dem Einen blickt dieser, dem Ander jener ins Herz," mischte sich jetzt Ursula in das Gespräch. „Also ist das Bild doch richtig," tri nmphirtc Elly, „die Sonne bedeutet das Glück im Ganze, hoch oben am Him mel steht's und wirft Strahlen über die Erbe! jeder bringt uns ei anderes dem Himmel verwandtes irdisches Gut. Ur sula, Du bist für ns auch ein Sonnen strahl." „Und auch die Tante, Rose, Hasso," fuhr Liddy fort. Elly lachte leise. „O," sagte sie, „der Sonnenstrahl, der die Tante bedeutet, ist manchmal etwas sehr beiß, beiher als hell." „Still, still, wir dürfen so etwas nicht denken, nicht sagen," wies Liddy die Schwester zurccht, wie man wohl sich selber zurechtweist, wenn Gedanken gc- gc Gefühle slrcttc, und C'lly war fast gehorsamer, als man cs i solchen Fäl le oft gegen sich selbst z sei vermag, sie bat Lidd mil einem reuige Blick ihre voreilige Vemerknng ab nnd sagte: „Gewiß ist die Tante einer sercr Soniicnslrahlcn, auch Dorc." „Und Clemens!" setzte Lidd schnell, hinzu. Nun singen sie an, die Vorzüge des Vetters anfznzählcn, seine Heiterkeit, sei musikalisches Talent, seine schönen Anstand, sei ivohllanlendes Organ, seine Klugheit, seine Frcnndschaft, seine Wahrhcilslicbe und sei gutes Herz. „Er hal Dich sehr lieb!" sagte Ell, „hast Du das nicht gemrikt ?" „Ich habe nicht darauf Acht gegeben," entgegnete Jene, „ich freute mich, daß er Dir so gnt war." Sic sahen einander an, fest, lief, als gäbe Jede der Andern cin Rälhsel ans, das nicht mit Worten, ne mit Blicken zn lösen sei. Den in einander schwim menden Auge folgte die Hände, die sie fest in einander verschlangen. „Was ist Dir ? Dn zitterst nd Dei ne Hand glüht," sagte Ell. „Die Deine auch nnd Dn hast Thrä neu in den Auge !" fuhr Liddh fort. Sic sanken einander in die Anne, ein leises Schluchzen erstickte jedes weitere Wort. Es war auch iveitcr nichts z sagen. DaS Räthsel war gelöst. Sie liebten Elemcns, liebten ihn alte Beide. Wann hätte sie je etwas nicht gemein sam empfunden! „Ihr armen, armen Kinder!" sagte Ursula, aber zwei glückselige Gesichter lachte ihr durch Thränen entgegen. „Arme Ursula, arm ivir? Ja. wenn die Empfindung nns trennte! Aber wir lieben ihn ja gemeinsam, wie wollen ja nichts weiter, als eins sein auch in die sem Gefühl wie ivir cs in allen andern Dinge sind," so sprachen die Schwe stern in licbtichcr Verwirrung durch einander. Bogclgcsang! DaS Lied der Lerche, die von der Seligkeit des Frühlings morgens singt! Cs war etwas Fremdes übee die Schwestern gekommen. Die Unbefan genheit war dahin, die sonst ihren Ver kehr mit Clemens bezeichnet hatte. Sic cirölhete, wenn sei Schritt auf der Treppe erschallte, und wurden blaß, wenn er eintrat. Sie mieden jcinc Blicke, sie slüchletcn zu einander, wenn er da war. als müßte die Eine die Andere vor ihm beschützen. Die jungen Herzen waren ans dem Schlummer der Kindlieil er wacht. Die Träume desselben waren Lebe geworden, nnd das Leben ist Unruhe. Der letzte Ball der Saison siel schon lies in de April hinein Am Tage da rauf soltie die Reise nach Gülzenow an getreten werden Hasso halte Urlaub, Clemens wollte nachkommen, da er über- Häusler Arbeile beim Gericht wegen sich im Augenblick nicht loeniachen konnte. Rose dachte im Stillen i wen er kommt, - bin ich weg, weit weg. Hat er mich wirklich noch lieb, wie cs manchmal ein halbes Wort, cin rascher Blick sagen will, hat er mich noch lieb, wie kann er sich, mir, diese Pein anfcrlegc. wie kann er sich so verstelle, so heiler, so nnbcfangc sein! Oder isl das Kraft, Selbstbeherrschung, nicht Verstellung? Sie blieb sich selber die Antwort schuldig. Eine halbe Stunde vor Anfang des Balles kam Clemens zu Lindcmann. „Alter Freund," sagte er, nachdem er eine Weile ruhig den Auslassungen des Andern über die Vorzüge Liddy's zugc hört, „alter Freund, borgen Sic mir dreitausend Thaler!" Cr sagte das in einem Tone, als bäte er m eine Cigarre. „Sie sind reich, ich habe Schulde, die ich jetzt gern los sein möchte. In einem halben Jahre oder Jahre, wen ich vcrhcirathct bin, zahle ich sie wieder." ' „Wenn Sic vcrhcirathct sind? C'i, der Tanscnd. sind Sic denn verlobt ?" „Noch nicht, aber ich darf nur ein Wort sagen nd ich bin's." „Darf man frage, mit wem? Da Ihre Hcirnth doch eine Garantie für mein Geld sein soll." „Ich werde eine meiner Cousinen hei rathen. Cs sind artige Kinder, die Tan te ist eben so reich als wankclmüthig in ihrer Gunst, wen man sie nicht zu be handeln ivciß. Ich weiß sie aber z be handeln, verstehe cs, Vortheil für mich daraus zu ziehe. AllcrWahrschcinlich-- keil ach sind die Mädchen ihre Erbin nen, ist die Eine meine Frau, ivcsdc ich die Wahrscheinlichkeit zur Gewißheit machen. Sic sind Geschäftsmann ge wesen, Lindcmann, deshalb spreche ich zn Ihne nüchtern über die Sache; was mein Herz dabei empfindet, werde ich vor dem Altar meiner Gottheit selbst niederlegen." Die Wärme, mit der er die letzten Worte sagte, übte nicht die beabsichtigte Wirkung. Lindcman schüttelte bedenk lich den Kopf. „Das gefällt mir nicht. Sie wollen die Nichte hcirathcn nnd witzeln über die Tante an öffentlicher Table d'hote, verspollc ihre Eigenthümlichkeiten und geben sie dem Gelächter preis." „Sie ist eine verdrehte alte Schraube, ich Heirathe sie nicht, und—wer wirds ihr wiedererzählen? Scherz muß sei!" sagte Clemens leichtsinnig. „Hören Sic, das würde Ihr Vetter Hasso nicht thun," versicherleLindeman. „Loben Sic ihn mir," lachte Clemens, „ich gebe Ihne ja alle Gelegenheit, cs wie gewöhnlich ans mcincKostc zu thun. Hasso würde Sie nicht anpumpen." „Möchte cr'S. Ihm gäbe ichs auf sei bloßes Worl." - „Mir nicht? Sic sind aber grob und ein rechter alter Philister!" scherzte Cle mens, der wohl ivnßtc, was er sich er lauben durste. „Das schadet aber nichts. Sie sperren sicherst ei Bische und thun mir nachher doch den Willen. Sic sind mir ja doch nu einmal gnt trotz Hasso und Ihrer spießbürgerlichen Moral nnd könne mcinc heitre Laune nicht entbehren." „Ich habe sie bis jetzl nmsonsl gehabt, meinte Lindcman. Clemens lachte. „Sic werden sie gar nicht mehr habe, wenn Sic mich zwin gen icincr Liebe zu entsagen und köpf hängcrisch über mcinc Schulden zu brü te. Sie citieren mcinc Gesellschaft sicher, Ihr Geld würden Sie nicht ver tiere. Besinne Sic sich nicht lange, machen Sie mein Fahrzeug statt, daß cS jn den Hasen der Licbc einlaufen kann." Cr klopfte ihm znlranlich ans die Schulter. „Wir sehen nns auch den Fluß beim nächsten Mondschein an, ich bin Ihne die Bewunderung och schul dig geblieben," sctzlc er lachend Hinz. „Mir gefällt dabei nicht, daß Sic die alte Dame dem Gespött preisgeben und daß Sic so lcichlfcrlig sprechen können, wenn Sic an eine Verbindung für Ihr Leben denken," sagte Lindemann. „Ich habe zwar keine Erfahrung in der Sache, aber ich denke, da muß anders sein. Ich glaube, wenn ich Ihne da Geld gebe, höre wir ans Freunde zn sein." „Unsinn!" rief ElemenS achsclznckcnd ans. „Was Sie für enge Begriffe, für kieinlichcVesorgnisse. für spießbürgerliche Ansichlen habe!" „Ja, wir hier in den, kleinen L. hal len mehr au der Moral, als Ihr in der Residenz cs Ihn mögt." „Ach was, der Champagnce schmeckt Euch hier gerade so gut wie uns dort, nnd wen Ihr wcnigcr sündigt oder vielleicht auch nnr mit wcnigcr Raffine ment, so schll's mehr an der Gelegenheit als am Willen. Haben Sie Ihre Ju gend vergesse oder gehen Sie etwa fort, wenn wir am lustigsten sind? Ich will ja übrigens selber jetzt Philister werden, Helsen Sie mir dazu. Ich scheue mich nicht, der Tante zn bekennen, daß ich nichts habe, aber ich inöchl's ihr nicht eingestehen, daß ich etwas derangirt bin. Drum möchte ich gern einen anständigen Kerl zum Gläubiger. Dann kann ich sie über mich beruhigen, ohne gerade zn lügen Ich habe dazu-vcüig Talent. Das Schleichen und Heucheln verstehe ich nicht nnd bin lieber besser als mein Rns, als schlechter." „Hm, Ihr Rns isl eben nicht fschlccht nnd eingnteeKerl sindSic auch. Wen Sie nur ein L ... er Kind wären !" „So Einer wie der und der nd der!" ElemcnS nannte in einem Athem ein halbes Dutzend einheimischer Name, deren Träger den besten Rouos der Hauplstadt wenig nachgeben mochten: Lindcniann hielt sich die Ohre zu. „Donncrwcltcr, die Zunge ist am rech ten Fleck, ob das Herz, weiß ich nicht ganz, aber warten Sie," er nahm seine Taschcnkalcndcr heraus und blätterte in demselben, „warten Sic, wann haben wir Mondschein? Zweites Viertel, wis sen Sie, ist hübscher als Vollmond. Nächste Woche, gut. Verlobe, Sie sich erst, dann will ich Ihnen das Flüß che zeigen, es glänzt wie Silber im Mondschein" — „Schön, ich will für Silber schwär nie, auch für Gold, geben Sic mir Ge legenheit dazu," lachte Clemens. „Ich bis ganz in der Stimmung." „Wir müssen auf Mondschein und die Verlobung warte, nachher mehr davon," begütigte ihn der vorsichtige Man. Elcmcns schien auf dem Ball übler Laune zu sei. Er tanzte nicht, schützte einen schlimmen Fuß vor und saß in ei ncr Ecke des Spielzimmers, bis der Co tillon begann. Da begab er sich in den Tanzsaal nn^setzte sich neben die Tante. Sic wollte ihn mit einer Strafrcdc bc grüßen, er schnitt dieselbe ab. „Schilt mich so viel Du ivillst, ich tvcrdc Dir vielleicht gleich och mehr Veranlassung dazu geben," sagte er in leisem, nnr ihr vcrstäulichcm Ton. „Die Wahrheit muß aber heraus, ich kann's nicht länger aushalte. Ich liebe die beiden Mädchen da, Tante!" Er warf einen mclazicholischcn Blick auf Eilt) und Liddy. „Ihr fahrt morgen nach Gül zenow, ich werde sehen, daß ich hier fort komme, bis Ihr wiederkehrt. Da habe ich Dir das Räthsel meiner Iftittigcn schlimme Laune gelöst. Ich bin är gerlich auf mich. daß ich nicht früher ging. Dawaren mir nur die Flügel angesengt, jetzt stehe ich ganz und gar in hellen lichte Flammen!" „Für alle Beide, Narr, für alle Bei de?" rief die Tante crstannt. „Wundert Dich das? Ist ein llntcr schied zwischen Beiden? Ich licbc Ell, ich liebe Liddy." „Und möchtest sie Beide heircitheii, Dn Türke I" unterbrach ihn Frau von Fuchs. Nro. . „O nein, Eine von ihnen könnte mich zum seligsten Geschöpf unter der Sonne machen, aber—über " „Aber?" wiederholte die Tante. „Ich bin arm .'"sagte er niedergeschla gen. „Man macht in meinem Fach sehr langsam Carriere. Bis ich eine Frau ernähre kann, ist-dic Jugend da hin. Bah, ich kann Hagestolz werden nd stndirc schon jetzt an Frcnnd Lindc mann, wie der Philister sich gcriren muß." Cr lachte bitter. „Dn mußt cin reiches Mädchen Heira then," sagte die Tante lauernd. „Die ich liebe, ist aber arm," entgeg nete er. „Dn bist auch wohl zn stolz, Deine äußere Lage Deiner Frau verdanken zu wollen". „Wenn man liebt, wo bleibt da der Stolz!" sagte er innig. „Liebe löscht jeden Funken von Eigennutz ans, nr der kalte Egoist berechnet. Ich würde nie cin Mädchen hcirathcn, weil cs reich ist. aber hindern sollte mich der Reich lhnm nicht. Was hat er zn bedeuten? Er ist Mittel zum Zweck, er ebnet den Weg zum Ziel, daS Ziel selbst schwebt so hoch darüber, wie der Himmel über der Erde." „Dast Dn nie daran gedacht, daß ich die Mädchen reich mache kann ?" frag, tc die Tante. „Daran gedacht wohl, aber immer wieder den Gedanke weit fortgescho ben," gestand Clemens in seiner unwi dcrslchtich treuherzige Weise, die so wie die tiefste Wahrheit klang. „Hasso isl ja doch der Erbe o Gülzenow nd es wäre wieder alle Familicnpictät und Traditio gehandelt, ihm das Gnt z geben ohne die Mittel, cs z erhalte. Sollte cs in frcmdc Hände kommen? Hasso muß, und mit Recht, ans Berück sichtignng rechne. Tante, das ist nur so meine und der Welt Meinung," setz e er begütigend Hinz, als die Tante ach dem Haubenband griff. „Hasso . hat nie cin Wort darüber gesagt." „Zn mir wcnigstcns nicht: Ivos er niit Ursula spricht, weiß ich nicht: doch lasse wir daS jetzt," erwiderte sie. „Dn närrischer Mensch! Weißt also wirklich nicht, welche Du am meiste liebst ? C'i. wenn nun Liddh reich wäre nd Elly arm?" „Dann Clly!" rief Clemens. „O, ich fühl'S, dann nnr sie!" Die Taiiic sah ihn wohlgefällig a. „Nein, es soll aber Liddy sein. Elly hat den Leberfleck, an der Ander ist kein Fehler. Hörst Du? Liddy! Du hast gesagt. Du weißt nicht, welche Du liebst. Cs kommt mir zwar cnrios vor, aber dir Mädchen sind einander so gleich, es läßt sich denken. Also Liddy." „Tante!" stammelte Clemens. „Ich werde Dein Fürsprecher sein, nnd daß Du sie heiralhe kannst, dafür lvcrdc ich sorgen. Ich glaube, Du bist uneigennützig, ich weiß es. O, wenn man man einmal betrogen ist, lernt man wohl seine Leute kenne. D hast Dir wahrhaftig nie Mühe gegeben, mir zu gefalle, deßhalb bist Du mir schnell lieb geworden." „O Tante!" war wieder nnr Alles, was ElcmcnS hcrvorstainmcln konnte. „Es ist gar nicht die Rede davon daß, ich den bcjdcn kleinen Dingern mein Geld hinterlassen wollte," fuhr sie im mer in derselben polternden Weise, wen auch in Rücksicht aus den Ort, an dem sie sich befanden, mit gedämpfter Stim me fort. „Gar nicht die Rede davon. Ich wollte sie nicht zn Erbinnen machen, es kommt nicht viel Glück dabei heraus. Jetzt, jetzt freilich könnte ich s ohne Ge fahr thun." sgortseKung folgt.) Wichtig für Adoptivbürgcr. Wir haben uns immer verwundert, wenn wir mit deutschen zusammen ka men, die bereits fünf Jahre, vielleicht noch länger, i der Union ansässig wa ren und och keine Schritte zur Erlang ung des Bürgerrechtes gethan hatten. Dies ist eine fast unverzeihliche Unter lassungssünde; denn die Republik, die Jedem den Schutz des Gesetzes gewährt, verlangt auch für sich den Schutz ihrer Bürger, und deshalb sollte jeder eifrig bemüht sein, zeitig sein Bürgerrecht zn erwerben, nnd sollte sich dann an de Wahlen nach bester Ueberzeugung bc thciligcn. Um bei der Novemberwahl stimmen zu können, muß ein Ausländer an oder vor dem 7ten Oktober Bürger tvcr dc. Also, ihr Alle, die ihr Adoptiv bürgcr werden wollt, euer erstes Papier vor wcnigstcns 2 Jahres herausgenom men, nnd 3 Jahre im Lande gewohnt habt, trefft Anstalten, innerhalb der ge nannte Frist Bürger zu werden. Tilton—-Thcodoreiiämlich, dcrPfasf. dem Bcechcr die Hörner aufsetzte, soll mit eines anderen Mannes junger Frau in einem Schlafwaggon in Einem Bett überrascht ivordc sein. Welches Göt tesgeschenk für die Redakteure hinter wäldlicher republikanischer Zeitungen! Sie werden die Verwechselung von T il ton mit Tilden diesmal nicht unwissentlich begehe, zumal da in ihre Charakterisirnng de demokratischen Prä sidentschaftscandidatc das Prädikat ei lies geilen alten Hagestolzes ganz vor trefflich paßt. Glück, zu dem neuen Scandal!