Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, August 17, 1876, Image 1

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    PrWy > bius KtiUlts-^eiiuiig.
Jahrgang 11.
. Die
Pesylvaisch- StaatSzeit.
Herausgegeden 0
ck. La IS,
erscheint jeden Donnerstag,nd lostet A2.U
pee Zrhe, zahldae innerhalb teS ZadrrS. und
5.5 ach Verflilß des Jahrgangs.
Einzelne Sremplaeen, A <kent per Stück.
Keine Sudseriptionen werden füe enigee
IS sechs Monaten angenommen, auch kann
i-mand das Blatt addcftellen. bis alle Rück
lIS rde bezahlt sind.
Um die Adresse einer Zeitung zu e^
die neue Adresse mittheilen.
Die größte Verbreitung.
Die Eireulatton der „Pen soI antsche
StaatS - ZeNun g" in Dauphin Eountp
r?Sdrg gedruckten deutscheii oder englischen Zei
tung. Sie dielet deshalb die beste Gelegenheit,
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InrAßöt (üniilutiun.
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>vchiuftu,ze,i drr Aiijrigr
lii e i chä sls-A,l r i a e n beim Jahr, ober
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se nldum- und allaemeine Anzeigen 16
EentS die Zeile sür dieörstc Einrückung und
5 EentS die Zeile sür sedc michheeige Ein-
Patenlirste Medizi n-, BiNeiS- und alle
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le! oder ierlci paiic werden npe folgt bc-
Eine ganze Spalte laheiich titäU.ibl
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Assignie'S-Aiizeigtn PZ.56
Heii a t h -, Todes A n, etg e n,
Dan! - Abstattuna .s.w., 56 SIS.
lr?" Alle Briefe, Mitibeilungen ir. wüssin
l. ftissstl'l',
k>. n. I! 19
IIXItIUBVUIiII, i',d
Agenten
der
PennsvlvanischenStaalS-Zeittiiig.
Pennsvivant!
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Das deutsche Centralorga der Demokratie sür Pemisylvanien und die angränzenden Slaalen.
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tafi Sie lieber svlc Kliocr babc möcktro, wie sit die
Släölit itvgtti. wir sie -wdbnv 0 Gieph-uipel
Ii I-dt o>°d' 3uad' i'o crl-iidl öl. ul'ee P">l- u-<d W
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W ebne laß ticsrll't grtrasst wortkn fld. binnrn >0 Tastkii juruekiussedc '
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t,.-t 1,1 t,,t tln rcßt N'tdnne, ton r wttß. Vitt-I9'lnio-I>.'nl- NN
I -ntvft liUt l Stchit'. StSiittu. civil,. -,lcn. -"dilti,
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März 36,1875-11.
Poesie.
Da menschliche Lebkii.
Wir Menschen Alle wandcrn fort,
Und Alle geh n ach Cinem Ort
Am kummervollen Piigcrstab
Nach niiscrm Ziel. in'S dunkle Grab.
Mit Sorg kämpft Jeder und mit Müh'
Der Wünscht Zirl erreicht er nie,
Cr trotzt dem Clcnd nnd der Noth :
Wird plötzlich überrascht vom Tod.
Heut lacht dem Mciischc Freud n. Lust,
Und Morgen weint die volle Brust;
O Unbcstand! Wer hcnt ist reich.
Ist Morgen schon den Armen gleich!
Der Bruder würgt den Bruder todt,
Und Cincr schafft dem Andern Noth
Doch eilen All' —nach einem Ziel 1
Das Grab bedeckt sic sanft und küß!
Der Säugling an der Mutter Brust,
Cr fühlet schon de Lebens Lust;
DochMorgcn gleich derßlnnie, fällt,
Cr ab und stirbt für diese Welt.
Der Knabe mit dem Steckenpferd,
Wie mniitcr fühlt des Lebens Werth
Auch er; allein der Tod ihn rüst,
Und wirft ihn in die Todten Grnst.
Der Jüngling, dem die Liebe lacht,
Ihm Freuden viel-anchk nmmcr lacht,
Cilt froh, daß er sei Glück erreicht;
Umsanst! Cr liegt vom Tod gebleicht.
Der Mann von tausend Sorgen voll
Denkt wie er sich ernähren soll,
Und sucht im Schweiße arm und karg,
Sich einen frühe Todtcnsarg.
Der Greis, der sich am Stabe hebt,
Und och NM läng'rcs Leben steht,
Nimmt seinenlrrthnm doch nicht wahr
Bis ihn nmschlirßt die Todlrnbahr.
Dort kämpft cin Fürst nm fremdes Land,
Zerreibt der Menschheit Recht und Band;
Ans einmal ist sein stolzer Plan
Dahin! Ihn fällt Verwesung an!
Heut tergräbt vielleicht dein Glück
Ei Feind mit wahrer Satanstück ;
Dach da er mehr dir Schaden will,
Liegt er in einem Sarge still.
Dort Hilst cin Freund dir ans der Noth,
Und betet für dein Glück zu Gott;
Doch ch' er Dank von Dir erhält,
Ist er schon fort ans dieser Welt
Dort baut ein Thor cin große Hans,
Und Morgen trägt man ihn hinaus ;
Was ist nun sein geprics'ncS Laos 7
Der kühle, sanfte Erdcnschaoß
So ringt man um der Erde 4ad,
Dcnlt iiichl-an jenes best rc Land
Der Weise nur hält sich bereit
Für jene best rc Lebenszeit.
Er strebt ach Tilgend nr allein ;
anst würd' er ja nicht weise sein !
Drum erntet er auch hohe Lohn.
Dort oben einst a Gottes Thron !
4 >' iiilil 6 lt.
Jedem das Seine..
Novelle
Bon Ad. von Auer.
sgortsetznnst
„Sind diese Leute ctiva Ihr Botcr,
mein sehr werther Better, der Herr Ar
tillericmajor?" fragte Fron von Fnchs
in giftigem Ton. „Dann kann ich Ih
nen sagen, daß diese Voraussetzung ein
Fehlschuß ist, mit einer Bombe geschossen
zwar, aber doch fehl."
„Zeder wie er versteht; Amor schießt
mit Pfeil nnd Bogen, die ArticUcric
mit Bombe nnd Granaten," entgegne
te Clemens im harmlascsteii Ton von
der Welt
„Ja, darum nennt man sie auch das
grobe Geschütz," warf ihm Fran von
Fnchs cin.
„Amor war, so viel ich weiß, ic Ar
tillcriemajor," fuhr Clemens in dersel
ben Weise fort, „er Hot mit Bomben
nichts zn thu, desto mehr Bomben soll
er gemacht habe. Der schlimmste ist,
wenn er einen armen Teufel zwinge
will, de Pfeil ans das Herz eines rei
chen Mädchens abzudrücken. Das ist
wahrhaftig ein Bomber, der Himmel
bewnhre mich davor! Aber was den
Papa betrifft, Tante," fuhr er, ans ein
mal iviedcr lebhafter werdend, fort, „so
thun Sic ihm Unrecht. Cr hat mir jt
ein Wart über Hasso's Aussichten ge
sagt. Ich wiederhole nr, was ich hier
in der Stadt gehört. Bo wem doch
gleich? Wie heißt doch der alte Kerl
vo Particulicr, mit dein ich alle Tage
z Mittag speise? sic nennen ihn den
Bädeker von L."
„Ach.derLiildcmann, dosaltcklatsch
maul," sägte die Dame in ihrer drasti
scheu Weise.
„Cr scheint cin sehr guter Freund vo
Hasso, oder vielmehr Gönner z sein,"
fuhr Clemens fort. „Apropos, mein
unbekannter Better scheint alle alten
Herren anzuthun. Mein Batcr stellt
ihn mir auch immer zum Muster ans,
und bei alten Damen scheint cc auch
Glück zn haben. Man darf Sic doch
wohl alt nennen, Tante? Sil habe
doch darin keine Borurtheile ?"
„Ficht die mindesten, Meinetwegen
nennen Sie mich Methusalem!" Znhr
sie ihn an nd richtete ihre Blicke wieder
nach den Tanzende hin.
Clemens ahm keine Rücksicht da
rauf-
„lch bin recht neugierig Hasso kennen
zu lernen." fuhr er z spreche fort.
„Er hat cin Jahr i B. slndirl, da ar
beitete ich beim Gericht in E. Als ich
znrückbcrnfc wnrde, war er schon fort.
Er soll ja sehr schön singen.'
Taiile Rosine nickte zerstreut. Es
wurden Bonqcts vertheilt, nnd cs intcr
clsirte sie sehr zn sehe, wie viel der duf
tige Blumcngahcn EU nnd Liddst zu
Theil würde.
„Wenn man nur beim Singen nicht
den Mund aufmachen müßte!" sing
Clemens wieder an.
„Daß thut man beim Sprechen auch,
wenn cs auch wahrhaftig oft besser wäre,
man hirlte ihn geschloffen,' entgegnete
die Tante mit grimmigem Seitenblick.
„Ach sprechen hört man oft genng
Trivialitäten," fuhr er ganz harmlos
fort, „dazu poßt das nnschünc Mono
er. aber beim Gesang ! Harmonie und
ei offener Mund, das stimmt nicht zu
sammen."
„Gatt erbarme sich, durch die Nase
kann man doch nicht singe !" fuhr die
Dame ihn an.
„Nein, das möchte wohl nicht hübsch
klinge," entgegnete er ernsthaft.
Die Tante sah ihn erstaunt an. Sic
wußte nicht, loa sie ans ihm machen
sollte.
„Ich habe die Ehre mich zu empfeh
len, ich drücke mich," flüsterte er der
Tante zu. „Wer nicht selbst tanzt,
kann unmöglich einem Ball bis zu Ende
beiwohne !"
Er schlüpfte wieder ans seine gewand
te Weise durch die Tanzende und ver
schwand, aber freilich nr bis in daS
Wirlhszittimcr ans der andern Seile, wo
er nicht nur bis der Ball zn Ende war,
sandcrn ziemlich bis Tagesanbruch sitzen
blieb, um mit einige Gleichgesinnten
die dach einmal angerissene Nacht lustig
bei sprudelndem Scel nd unter spru
delnder Unterhaltung vollends zu Ende
zn bringen.
Ruhe schwebte über der Stadl. Ruhe
über vcm Hanse in der G...er Bürstadt,
in welchem Frau van Fnchs wohnte.
Ursula hatte die Heimkehrenden empfan
gen. eine gttlmülhliche halbe Stunde
wurde nach beim singenden Theekessel
Unterhaltung gepflogen, die jungen
Mädchen erzählten ihre kleinen Baller
lcbnisse, !antc Rosine brummte über
den encn Neffen, schalt ans leinen im
perlincnt freie san. rühmte sein msi
talisches Lachen und seine hübsche Er
jchcinnng und letzte hinzu 1
.DaS Beste an ihm ist noch, daß er
sich nichts daraus z mache scheint, ab
er mir gefällt, aber nn gesät er mir
gerade."
Dann gingen sic Alle zu Bett Die
Lampen wurden verlöscht, die Ballklei
der lagen über Stühle gebicitet, die
Kränze und Schleifen rnhle im bergen
den Carlo von den stummen khalcn
des Abends ans Sit balle ihre
Schuldigkeit als lachende Hnlle lachen
du Seelen gethan." Die Seele selbst
spannen die Cinduicke des Abends im
Traum weiter, um Morgens einander
die Träume zu erzählen, schuldige
Tränmc, holde Bilder, die Sonnenseite
des Lebens widerstrahlend. Wann
wird der erste Schalte verdunkelnd ans
die bunten Farbe fallen, die sa schön
aussehe und doch nicht viel mehr bc
dcnle als der Staub ans de Flügel
des Schnicltcrliiigs ?
Wir verlegen den Schauplatz m zchn
Jahre zurück. CS war ein rauher No
vembermorge, die Sonne noch nicht
nnsgcgaiige, der Rciscwagc hielt vor
der Thür.
Bor wenige Tage holte ei oudc
rcr Wage dort gestanden, schwarz bc
hängt,, von traurigem Aussehen. Cr
führte die Mutter der Waisen, die jcßt
in das fremde Leben hinanSsolltc, der
letzten Ruhestätte zu. Freifrau Rosine
von Fuchs, die Schwägerin der Berstor
bcnc. hatte sich erboten, die nu ganz
verwaisten Kinder ihres schon früher da
hingegaiigcncn cinzigc BrndcrS z sich
zu nchinc. Sic wor reich, hatte keine
näheren Bcrwaiidtcii. Ihr gioßhcrzi
gcS Anerbiete hatte die letzte Stnn
den der Leidenden versüßt, cS hatte die
volle Billigung dcS Bormnndcs der
Kinder,'dcS Majaw von Brücke, der
ans die Nachricht vom 4odc der Fron
von FnchS hcrbcigrcill wor, ihren Nach
löst z ordne und über die Reise der
Kinder zu verfügen.
Sie standen oben i ihre Rciscklcider
gehüllt, sie hatten, die beiden Acltestc
still, die kleinen Zwillinge mit heiße
Thränen, der mütterliche Hcimath Lc'
bcivvhl gesagt, der alte Herr gab. wohl
hauptsächlich dem vierzehnjährige Has
so und seiner um ei Jahr älteren
Schwester-Ursula, och manche goldene
Lebcnsrcgcl'mit auf den Weg.
Bei grauer Dämmerung fuhren die
Reisenden ans nd grau und trübselig
lag der ganze Tag vor ihnen. Donn
ging die Sonne aus, für die Stadlkin
der ein nie gesehenes Schauspiel, das
augenblicklich die Scenerie änderte und
der bis dabin noch gedrückten Stim
mung auf cii.mal einen wohlthätigen
Schwung verlieh. Wie kann man in
cincr Welt verzagen, i der täglich die
Sonne aufgeht!
I einer kleine Stadt wurde Mit
tagsrast gemacht. Hass ließ sich nd
de Geschwistern cilie aparte Stnbc ge
be, Ursula bestellte das Essen, sie ka-
inen sich wie die Eltern der beide klci
neu Mädchen vor und suhlten das Ber
anlwortlichc ihrer Stellung mit einer
Art ernster Genugthuung.
Den Zwilliiigsschwcslcrn Eilst und
Liddst kom es endlich inlercstänt'vor,
in einem fremde Ort. in einem Wirthe-
Hanse zu speisen. Das war noch nie ge
schehen. Aber als sie an dem gedeckten
Tisch Platz ahme nndHasso das Tisch
gebet sprach, dasselbe, das die Mutter
sonst gesprochen hatte, als ihm das Was
ser hell in die Angen schoß und Ursnla's
Lippen zuckle, da weinten sie laut, aber
das Esse schmeckte ihnen doch nnd die
Weiterreise wurde mit irischem Muth
angetreten.
Bor Abend konnten sie nicht in L. bei
der Tante sein, aber wie srüh löst im
Naveinber der Abend den lag ob. be
sonder wenn dieser conseqnenS in de
weiße Schneemantcl gehüllt bleibt.
Wohl hundertmal fragte Liddst nnd
Ell de Kutscher, ab sie och nicht bald
da wären. Er nannte immer noch eine
Mciictizahl, die ihre Ungeduld erhöhte.
Der Kntschcr gehörte auch z der lieben
zerrissenen Hänslichkcit. Er war ein
Gnizenower Kind nnd zählte schau des
halb zur Familie. . Der verstorbene
Pater der Kinder hatte ihn als blnljn
gen Mensche zn seinem Dienst heran
gezage nnd er sich so vortrefflich bewic
sc, daß die Wittwe ihn ach dessen
Tode behielt. Er war och ei ziemlich
junger Mensch, kaum vicrnnddrcißig
Jahr alt, aber sür die jungen Kinder,
die von Anbeginn ihres Lebens immer
dasselbe Gesicht im Hanse gesehen, hatte
Joseph schon etwas Patriarchalisches.
Endlich hieß es i „Da ist Kirchlhnrm
z sehe, da ein zweiter, dritter, daß ist
L. Jetzt fahren wir in die K... er Bor
stadt ei, dort das Hans mit dem Ka
slanicnbanm vor der Thür ist r. dort
wohnt die Tonte."
Die beiden Kleinen, die schon qonz
reisemüde worcn, olbmclcn sröblich uns,
den Acllerc fiel, so zu sckqcn. doS Herz
vor die Füße. Ein Gefühl unsäglicher
Bangigkeit ergriff sic. Seit dein Tode
des Baters war die Tante nicht mehr
i ihr Haus gekommen, sic hatte mir
cin ndcnllichcs Bild von ihr in der
Seele und das gcmahiitc an harte, wenig
einnehmende Züge. Sie reichten einan
der slnnii die Hände. Es war cin
Schutz- und Trntzhündniß für schlimme
und gute Zeiten.
Der Wagen hielt. An einem der
Fenster der Bcletage wnrde ein Bor-
Hang etwas znrnckgeschal en und ein von
steifem Hanhcnstrich eingerahmtes Ge
ficht, blickte neugierig Himmler. Z glei
chcr Zeit ging die Hausthür ans, ein
Diener kam drn Wagcnschlag zu öffnen
mid den Kindern heransznhelscn, aber
Joseph war schon vom Block herunter
und ihm zuvorkomme.
„Ich muß gleich Abschied nehmen, ich
fahre morgen in der Frühe znrnck," sag
te er mit tithsani bekampstem Zitiern
der Stimme
Die kleine Mädchen hingen sich a
ihn.
„Lieber, lieber Joseph, bleib," baten
sie.
Ursula verwies ihnen frenndlich die
unverständige Bitte. Sic selbst reichte
Joseph mit zutraulichem Kopfnicken die
Hand, sic brachte kein Wort heraus.
„Leb' wohl, alter Joseph," sogte Has
so. „Nu gehl unser leklrr Freund!
Wann, wo wenden wir uns wicdcrse
he ?"
„So Gott will, ans Gülzcnow," et
gegnete Joseph, dem es mm gelungen
war, seine Bewegung z unterdrücken,
mit kräftiger Stimme. „Ans Gülze
noiv. Ich bleibe jcßt beim Baler in der
Wirthschaft, und wenn der Herr Junker
Herr ans Gülzenow sein werden, dann
werde ich wieder Herrciidicncr. jcßt will
ich meines Paters Knecht sei."
„Herr von Gülzcnow, das hat gute
Wege," meinte Hasso, „aber irgendwo
auf's Land gehe ich und dann kommst
Du zu mir, dos ist abgemacht, dann
wollen wir zusammen wirthschaften "
„Die gnädige Tante werden nngc
dnldig sein, wollen die Herrschaften
nicht hcranskamnicn?" mahnte Johann,
der Freifrau von Fuchs Kammerdiener.
Noch ein .Lebewohl ans Aller Mn>
de, Joseph sprang ans den Bock.
„Noch nicht fortfahren, warten!"
rief eine Stimme oben ans del.gcösse
tc Fcnsler, daS aber gleich wieder ge
schlossen wurde.
„Hast D gehört, Joseph? Du sollst
warten," sagte Hasso nd folgte nnn
seinen Schwester in s HanS. die Treppe
hinaus, in s erste GcschoL.
Ans dem Flur waricte ihrer Dorr,
die mit der Tante alt gewordene Diene
rin, hieß sie oblegen, de Kleinen dabei
helfend, wobei sie ein „Göll bewahre
seht ja an Eine wie die An
dcre!" ausstieß und Hasso wie Ursula
einer strcngcn-Mnsteruiig nnlcrwarf.
„Nanu wird wohl schön Alles im
Hause zerschlagen werden," sagte sie
dann mit einem Seitenblick ans Hasso,
„der junge Herr scheinen gerade i dem
Alter dazu. Alle Glieder zu lang und
noch nichtSast und Kraft darin. Nun,
hier wird's wohl werden, unscrc Line
kocht gut, hat s von mir geler, die
gnädige Frau hält waS ans gnte Bis
seil."
Hasso lachte zu der Bemerkn ng über
seine lange Glieder, die daran geknüpft
te Verheißung machte wenig Eindruck
sgortsehung folgt.)
Nro. .
Wer gewinnt k
Wir haben bereits in einer früheren
Nnmnier der „Staalszcilnng" cinc Ue
bersicht des Resultats der kommenden
Hcibstwabl in den verschiedene Staa
ten gegeben, woraus hervorging, daß die
Wahl zu Gunsten der Dcmakralen aus
falle würde.
Nachstehend lasse wir nn eine To
belle folgen ans welcher zu ersehen ist,
wie die verschiedenen Staaten letzte
Jahr und vor zwei Jahre stimmte.
Zugleich ist auch die Zahl der Elektaral
stimmen angegeben, zu welcher jedct
Staat berechtigt ist. und die Mehrheiten
mit welche die beiden Parteien i den
zwei lctzlcn Jahre siegten:
Dein a kra lischc Sl a a tc:
Staaten. Mehrheiten. ElektvrS.
Alabama, in >874, 13,190 10
Arkansas, in 1874, 18,151 6
'California, in >875, 30,187 6
"Eannrclicnt. in 1875, 6.538 6
Delaware, in 1874. 1,229 S
Georgia, in 1874, 60,186 11
"Indiana, i >874, 17,252 15
Kcntnck, in 1875, 36,181 12
Louisiana, in 1874, 2,939 8
Marstland. in 1875, 12,924 8
Mississippi, in 1875, 30,147 8
Missouri, in 1x74, 37,452 15
Nevada, in 1874, 2,584 3
New Itlscst, in 1874, 13,233 S
"Ncw Aork, in 1875, 14,310 .35
Nord Carolina,in>B74,l4,o36 10
j Oregon, in 1876, I,s„i> 3
scnncssee, in >874, 47,218 42
tDezaS. in >876, 60,000 8
Virginia, in 1874, 28,777 II
West Virginia, in >874,25,082 5
Total ......473,616 204
Republikanische Staate.
lowa, in 1875, 31,699 11
Kansas, in >874, 13,293 5
"Maine, in 1875, 3,872 7
"Massachusetts, in 1875,5,306 13
Michigan, in 1874, ' 5,965 11
Minnesota, i 1875, 11,885 5
Nebraska, in 1875, 16,135 3
'Ncw-Hampshirc, in'7s, 172 5
'Ohio, in >875, 5,544 22
'Pcnnsstlstania, in '75, 12,030 . 29
' Rhode Island in 1875, 356 4
Lüd-Carolina, i 1874,1 1,589 7
Bcrmonl, in 1874, 20,324 5
Total 139,17 127
Z-w cifelhaftc Staate n.
Florida i'74. 1,054 Rcp. 4
Illinois, 74. 30.506Gcmeinschasllich2l
Wisconsin, in '75, 811 Rcp. 10
Colorado, in '75, 2,163 Dem. 3
Total 38
Wieder h o l n g:
Deiiwkialischc Elcklorstiinmen, 204
Republikanische do 127
Zweifelhafte do 38
Zusammen 369
Nöthig zur Wahl 185
Die mit einem ' bezeichnet, gaben ci
nc Gcsamintmchrheit ab; jene mit einem
f sind nicht offiziell.
Es nnlerlicgt keinem Zweifel, daß alle
obengenannte demakratische Staaten sich
nächste Herbst zu Gunsten !ildc's und
Hendncks cnlschcite werden, lvaS die
sen I! Stimme incbr geben würde
als sie nöthig haben. Allein wir hos
fe, daß sclbstPennsylvania und vielleicht
New - Hampshire demokratisch gehen,
wenn nicht vielleicht sogar auch ach
Massachusetts, ohne an Ohiv zn denke.
Diese alle zusammen würden Tilden
und Hendncks 251 Elektorstimmc ge
be, eine Zahl, ans die wir sicher rechne
dürfen.
Im Jahr >872 siegle die Granlpartci
in dreißig Staate, und zwei Jahre
später in (>8?4) verlor sic alle bis auf
elf! Sollte in de oben angcgc
hcnen Staate selbst Indiana für die
Demakralcn verloren gehen, was vir
nicht glaube, sa bleibe Tilde und
Hendncks immer och drei Stimme
übrig erwählt zu sci, während sic
manche der republikanischen ndzwcifel
hasten Staaten gewinnen können. Mö
gen nn die Staatswahlc in manchen
der Staate im Oktober anssaUe wie
sie wollen, so kann bei der Präsidenten
wabl im November doch olles ganz an
ders werde als die Republikaner glau
ben, denn diese Haffen in Indiana und
Ohio zu siegen.
Päth'scl.
No. 1.
Eiliges, von He. Wm. F. Reiser, Reading.)
19, 12, 4, '2, >B, '2, ij-Bo,aie.
3, 6, 1. li, 4-Borna,.
7, li, 11, >B, IN, 19,1, >2, 7 - Staat in Rhcin
l'l/k>, 12-ist nicht fern.
1-2,5,22.4, 6, IN, 1-2, 6, 5, >4—Stadt
Staat Ncw-Aork.
4,18, I, 5, 6 18—Borname.
U, -2, 6, 18, t' 2, 5, l, G,4, 11-Line deutsche
Stadt.
>B, 4, IN, 13, S, I—Eine deutsche Stadt.
6, I. 9. I. 13 Bildrrrälhsel.
3.4,7,6, 4. 11. 8. 4. 6.3.4- schlimmer.
-26, 5, l>, 9, '2l—Ein amerikanischer General.
16, '>, 19, 1-2,5, 6, 3, 11, S-Borname.
13. 26,1-2.4,3, 11, 17,16,19,12 - Sine deut
sche Stadl.
Die Anfangsbuchstabe von oben nach
nnlcu nd die Endbuchstaben von unten
nach oben gebe die Namen vier beben
tendcr Männer. Wie heißrn sic?
No. 2.
Was ist da Beständigste ?
No. 3.
Was ist da Edelste?
No. 4.
Was ist allein gewiß im Leben?
Moiliincr Collins. cin beliebter
Dichter und Novellist, ist om 25. Juli in
London, England, gestorben.