Jahrgang 10. E, Peunsvlvaatscht StaatSzeitg, Uoi 19, -ischrl! irpen vonnrista. und lostet O2.VE prr Ichr, z.,d>dar innrrhaid des Jahr, und 1.-ck nach Beistaß dt Jahrgang, tioztlne Ertinplaren. 4 Äeot perStiick. irich Sadscriptionrn orrden für rutge, al leih Monaten angenommen , auch lam, Iltc nand as Blatt addestellen. dt alle Rück stände bezahlt sind. Ml Um die Adresse ein Zeitung > - än>Wb muh man die alt e tonohl als auch die ittu e -ttdeeffe mittheilen. Vie grSStr Verbreitung. vie Eieculatlon der „P -n n s, I a nts ch e i-,aal. Zeltung" in Dauphin Eount tst größer als die irgend einer anderen in Par eisdurg gedruckten deutschen od englischen Zei tuag. Sie dielet deshalb die beste Gelegenheit, Anzeign in diesem TbeNe de Staate eine Hin InlßM Liielllntion. l'liu Nation al tilv '^l-rxiellVi.vai- elmn tlint ol nnv vliier pnver nl4>"belt in linrriuvarg, t-lnullnv na voll na ilornann. 1: i rvore-iore Mo lioa: nNve-rNa Vedinguiige der Azgen Anzeigen erde elngeeuckl ic loigl - eschästS-n, eigen deim lahe, od st einen Theil de laheeS > .t Mona. 6 Mona. >2 Monate. Ein Zoll I.AI 7 0 >'-! Zwei Zoll 7.0 l 2 0 2.v Drei Zoll l 0. 17 0 ~28.60 ideigenlhum beeid Eenls die Zeile süe die erste Einrückung und S E-ntS rle Zeile sstr jede n-chh-rige Ein- P U, Ie Medi, in . Bit- und alle andere Anzeigen bet der ganzen, Halden, drit tel oder ierlel Spalte erden wie folgt be rechnet reden. Eine ganze Spalte jährlich tla Eine halbe Spül 8 l-.l Eine drittei Spalte „ ....... d.t> Eine vierte! Spalte 4 Eleri cht-A eigen den ie folg hirechnet! EreculorS . AvmintsteatoiS und Assignie'S'An,eigen P2.b Heiea-. Tod eS.Ä zeigen, Dan - RdstaNung u.s.w 06 >. Alle Briest, Minheilungen er. müssen ie solgi adresiirt reden t Z. livvi-M lLipM'. l>. N. lioir 1 ZeorgOHapp. Wein, Liquor und Aagerßier - Kakau W Ecke der 23. Straße nnd Fair monnt Avenue, K Philadelphia, Pa. Privatzimmer für F-amilic sowie auch sür Kostgänger sind zn haben, nnd zwar zn billigen Preise, Gnlc Bcwirtbnng wird garantirt, Philadelphia, Juni 1, tB7ii tf. Friedrich Dockettwadel, Union-Hotel, Ecke der Tancy und Brown Sirupe, szwsschen d2k.nd 27.5 ir.,) Philadelphia. Mär, 30,187 K -tf. Conrad Friederich's Deutsches Gasthaus, No, 3216 Markt Straße, West-PHUadelphia,° Pa. es- Reisende finden daselbst billiges und bequemes Logis,°.TA Juni l, IB7L-3M. John Dönges' Hotel, 4W4 ck 4VZK Girard Avenue, Philadelphia. Wie, SV, Hotel 441 L ck 4414 Lancastce Avenue, West-Philadelphia. März 80.1876-, I. Mndoml, Uoiv UM, Uo NeBtoi'Al. al, 'l?i^ 17, öS vand or wmx, ' td kvdtiskor - ?. 6 VN, 41 KllnOt 14 e? ?orlc, Loi 4086. lah ZV, 1i175-.IV. Das deutsche Ctittralorgan der Demokratie sür Pennsylvanieii und die angränzenden Staaten. I Sind Sie es, I welch sag, daß Sie lieber fvlchc Kleider baden mächten, wie sie die Släbler lrage, als solche wir sie gewäbnlich im Gropbandci erkauf! wrrdin? Hören Sie, wie Sie das anfangcn. l, lr,r,ße Aate unlerei auch! !> NN, lese Prell Sie können genug sparen wem, Sie eine > > „vk PU" ie, I UM die Jährt zu bezahlen von lege elne VN l irlem ! > er Sl>! VdNavtlpvi. W lr INI alt reu änscrm paukt f.'mmc -Wir Ulpct.t I >mdrow Ml, lerem „r miftove ! Wanauraker uud Brown. I Großartige Eröffnung! G-o. W. Meily's Schuljstore veissrössert und rcuovirt! Ein ungehenrer VorratWon Schnhen, Stiefeln, Spazier-Schuhe, uud Slippers aller Sorten, Wholesale und Zietail. No. 214 HlAckirLlU,Ldcn für Erfinder zu ein UZ? VVI lIA I? baden wollen, wer- ersucht, uns genaue Beschreibung ihrer Erfindung zu über senden. Wir werden in der Pateni-Ossicc Un tersuchung anstellen, und wenn patentirbar, Pa pier und Instruktion zur Erlangung drs Pa trntS mittheilen. -Wir bezichtn uns auf den Ho. M.D. Leg ge, Er-Commissioner von Patents, Eleveianb, vi, dänische und schwedische Gesandtschaft, Wa shington, D. E,, John Hih, Präsident der Deutsch-Amerilanischen Sparbank, Washing ton, D. C, und W. Koch, HeranSgeder des „Washingtoner Journal," Washington, D. E. sende Postmarke fnr unsere „In formationen für Erlangung von Patenten." Adresse: Louis Bagger ck Co., März 29,1870. Washington, T. E. Antiv? (Aechtcr einheimischer Wein.) , Bei dem Unterzeichneten sind stets die brsten Sorten des allgemein beliebten Egg Harbor Weine zuhaben. Auch dringt derselbe sein best-assortirteS Lager Rxbstöckeu empfehlend in Erinnerung. Hpim iloonos, Egg Harbor City, N.-J. Mar, 9.187K-2M. Teutonia Vau- und Bpar-Verein, No. S. 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Nicht möcht ich m die Welt der Zürncr sei, Der solche Schmerzen einer Brust ver schuldet, Ans meiner Seele wälzte sich der Stein, Deß schwere Last derSterbcnde erdnlöet Und wer kann sagein „Niemand that ich weh! Wer hätte um Vergebung nicht zn rin gen? Je weiter aufwärts Z" der Gcisteshöh', Je lauter wird die inn re Stimme klin ge! Mensch ist der Bruder, wie ichs selber bin, Und menschlich seine meine Schwächen, Wie liegt i diesem Wort so tiefer Sinn, So sanft versöhunngsvoll, nicht.auszu sprechen. D'rni, hat ei Mensch dem Herzen weh' gethan, Tobts durch die Brust, als müßtest Dn ihn hasse, Schau' nr dich selbst, und schau' die - Gräber an, So wird dci Zorn zn sanftem Schmerz erblassen. Wie bald vielleicht ruht cr im Schatten land, Du Dn nicht wolltest seine Schuld ver geben. Umsonst dann streckst versöhnend Du die Hand Hin über s Grab, und elend ist Dein Leben. -feuiileloi Gine Verzückung. Aus dem Holländische. Es war kaum noch Soniiciiuiitcrgang. Der westliche Himmel flgmmtc och im goldene Licht, während im Osten hie und da mit blassem Scheine ein Stern aufzutauchen begann. Tiefer Friede lag über der ganzen Natur, schien aber mit besonderer Vorliebe seinen Sitz auf geschlagen zu haben i jener von Baum parthien und Blumen-Terasscn umgebe ne Billa. deren Fenster mit großblätte rigem Epheu dicht umrankt nd wie mit einem grünen Schild bedeckt war. Ob gleich daS Aeußcrc der Villa von dem Reichthum der Besitzerin zeigte, hatte man doch nicht die Eleganz der Einwoh erin vermuthet, welche sich, gepaart mit dem feinsten Geschmack, dem Auge des Eintretende darbot, sobald cr nr. die Schwelle des Hauses überschritte hatte. In der That war die Eigenthümerin'dcr reizenden Villa, Frau Vandam, dicWitt we eines der reichste Kaufleute Amster rdam s und machte dieses Plächtze stil ler Zurückgezogcnhcit, das sie bei vor rückendem Alter vorzüglich zu besuchen pflegte, ganz ihrem Wunsche und Nei gung gemäß angenehm, z Frau Vandom saß in einem Lehn stuhle und schlummerte. Ein schwarzes Sammctklcid umflog die stattlicheGcstalt der Greisin, das schnecwcisc Haar war von einem Spitzhäubche bedeckt, ein mit einer Diomantbrochc befestigter Spitzen kragen umschloß ihren Hals, eben solche Manchctten umschlossen die feine wen ßc Hände, Ihr gegenüber saß Klara Meram, ihre Gesellschafterin nd ent fernte Verwandte, Ein offenes Buch lag im Schooß der jungen Dame, Sie hatte der alten Fran vorgelesen, bis die se i Schlummer gesunken nnd es dun kel im Zimmer geworden war; aber es war wohl nicht die den Augen zngemu thcte Anstrengung, welche Thränen in dieselben getiÄt hatte. ' ,Mte tHseiFran," flüsterte sie, „ich hasst'dW Dn bist geizig, selbstsüchtig, herzlos, du denkst an Niemand als an dich. Der arme Jean ist in Angst nnd wegen elendige SV Gulden und .-skc-Hiu im Golde sitzest und keine Miber hast, spickst ihm die kleine Sum me nicht einmal I Nein, wenn der Reich thum das Herz so verhärtet, so möchte ich niemals reich sein. O, Jean, hätte ich nur meinen Vicrteljahrsgehalt nicht bereits für eine Prachtausgabe von Gi lhc und Lessing, welche ich mir schon lange gewünscht hatte, ausgegeben! Frau Vandam anntc mich schon wegen die ses Ankaufs eine Verschwenderin. Ich würde die Werke dem Buchhändler ger ne zurückschicken, aber cr nimmt sie nicht wieder, er hat sie ja direkt für mich kom me lassen." Klara's Thränen stoßen reichlicher; sie prcßie das feine Taschentuch vor den Mund nnd Augen nm die alle Fran nicht zn erwecken. „Warum kann eine Fran nicht i ebenso manigfaltigcr Weise Geld verdie nen wie ei Mann!" seufzte Klara. Wäre ich ei Mann, ich ginge jetzt und verdingte mich als Lastleäger bei den Schiffen, bis ich so viel verdient hätte, als Jean braucht. Horch, was war das? Dieser Ausruf wnrde verizchmlich durch einen dumpfen To, wie wen et was Schweres ans den Sammctfaltcn vo Frau Bandam's Klfid ans den Bo den gefallen wäre. Klara sah nach und bemerkte beim Scheine des Feuers ein Portcmonaic ans dem Teppich liegen. Znstinktinäßig bückte sie sich nnd hob es auf. 8011, voll vo Geldstücken und Banknoten, zehn-, zwanzigmal so viel wie die Summe betrug, wegen welcher die arme Klara die hübsche Augen trü be ivcinlc. Ihr Herz schlug heftig, ihre Wangen bedeckten sich mit glühender Röthc nnd wurden im nächsten Augen blick leichenblaß. Ihr Auge hastete wie gebannt an der kleinen Ledcrtasche, ans deren Falten das Gold mit verführeri schem Antlitz cntgcgcnlcnchtete. „Es ist eine so nnbcdentcnde Summe, Fran Vandam würde sie schwerlich ver missen," flüsterte eine innere Stimme, nnd einen Augenblick schwanktc.Klara, aber auch nr eine Augenblick, im näch sten hatte sie das Portemonnaie mit fe ster Hand geschlossen nnd es wieder ans dieselbe Stelle, von der sie cS genom men, gelegt. „Nein, auf diese Weise nicht"; mnrniclten ihre bebenden Lip pe, „lieber ninkommc, lieber betteln, ein Jean, mein theurer Jean, dieses Opfer würdest du nicht gut heißen." Ihrer nicht mehr mächtig schlich sie ans dem Zimmer, um draußen ihren Schmerz ungehindert auszuweinen. Sie hatte sich och nicht lange entfernt, als die alte Fran sich in ihrem Lehn stuhle aufrichtete, sich streckte nd gähn te. „Ich glaube wahrhaftig, ich habe ge' schlafen," sagte sie, und wie mir vor kommt, auch geträumt. Ei so, nnd da liegt ja auch mein Portemonnaie ans dem Teppich nnd ich bin allein; es ist gut, daß wir hierum keine Diebe und Landstreicher haben. Klara, Klara, wo bist Dn?" rief sie, während sie das Portemonnaie ivicdcr i die nnergrflnd lichc Tiefe ihrer Tasche versenkte Ein Diener brachte Licht und gleich darauf erschien auch Klara wieder. Sie hatte die Augen mit frischem Wasserge kühlt, ihr Haar gcklätlct, aber die schar fen kluge Augen der alten Dame be merkte trotzdem, daß ihre Gesellschafte rin soeben eine heftige Tcmüthsbcweg nng gehabt und in ihrer gerade festen Weise fragte sie oIM Umstände ach der Ursache. Klara'S Augen füllte sich so fort ivicdcr mit Thräne, ihre Lippen bebten, und sie antwortete mit einem Anfluge von Trotz: „Die Ursache meiner Betrübniß kann ich ihnen nicht sagen." „WcShalb nicht?" „Sie haben ja doch keine Theilnahme dafür." „Wie kannst Dn das schon im Bor aus wisse ?" „Nnr zn gut. Ich weinte um Jean's willen." Die alte Dame putzte ganz mechanisch ihre Brillengläser. „Ach ja, ich erinnere mich, er ist ja wohl in Verlegenheit, sagtest Du mir. Nun, ich habe mir die Sache überlegt, der arme Junge dauert mich doch. Wie viel braucht er?" „üv Gulden." „Da," sagte Frau Vandam, das Por temonnaie öffnend nnd eine zerknitterte Füiifzig-Guldciinotc hervornehmciid.— „Schicke ihm das. Nun, deßhalb brauchst Dn nicht am ganze Leibe zn zittern. Ich wünschte, John brauchte dergleichen Unterstützungen ichl mehr, sonder finde bald eine Stellung, wo er seine Talente und Fähigkeiten angemes sen verwerthen könnte. Aber beruhige Dich doch, was ist Dir denn Kind?" „Ich muß Ihnen doch danken!" schluchzte Klara, „und abbitten," setzte sie lautlos Hinz. „Lieber wäre mir, daß Dn zusehest, daß ich eine Tasse Thee bekomme," ver setzte die alte Dame mit komischem Ernst. Klara sendete daS Geld ab und war tete auf Antwort, aber cS vergingen vier Tage, fünf Tage, es verging eine Woche nnd keine Antwort für sie kam. „Es ist höchst-sonderbar, daß er nicht schreibt, dachte sie sich eines Tages nicht enthaltend gegen Fran Vandam zu be merken, „Wie?" fragte diese. „Nun Jean. Er sucht gewiß Tag für Tag nach Beschäftigung nnd möchte nicht gerne eher schreiben, als bis er sie gefunden." „Wohl möglich." versetzte ruhig die alte Dame, welche vor dem Spiegel stand, einen Diamanten-Ohrring ein steckte, dessen Steine vom reinsten Wasser ei kleines Vermöge ausmachte. „Horch ! es klopft an der Thür. Sich hoch einmal nach, wer schon so früh kommt." Klara ging hinaus und kam ach ei ige Minulca mit glühenden Wange nnd leuchtenden Auge zurück. „Rathen Sic, wer da ist, Frau Van dam," rief sie. „Es sollte mich nicht wunder, wen es Jca wäre," antwortete die alte Da me ruhig. „Wie können Sie das wissen ? Ja er ist's." Zean trat ei. Er war ein schöner Jüngling mit geistigen Zügen. „Sei willkommen, Jean," redete Fran Vandam ihn an, „setze Dich." Er aber eilte auf sie zn, ergriff ihre Hand nd rief in tiefster Bewegung: „Wie kann ich Ihnen danken, ver ehrte Fran!"' Klara blickte ihn fragend und ver wundert an. „Weißt Dn den nicht?" fragte cr sie. „Nein," nahm die alte Dame das Wort, „sie weiß nichts, ich habe mein Geheimniß sür mich behalten, aber Du kannst es ihr jetzt erzählen." „O, Frau Vandam ist die edelste, großmüthigste Fran die es gibt!" rief Jean. „Sic hat mir 10,000 Gulden geliehen, um ei Geschäft z beginne, hat mir eine vermögende nd ge schäftskundige Associ-verschafft, mich mit einem Worte i eine gesicherte Le bensstellung gebracht. O, Klara, viel leicht ist die Zeit nicht ferne, wo ich dir eine Heimat!) bieten kann." „Nein, Jean," unterbrach ihn Fran Banhai scherzend, „ich kann Klara nicht misse, obgleich diese mich für eine alte böse Fran hält." Sie sah dabei Clara so scharf an, daß dieser einen Augenblick der Gedanke anfsticg, ob die alte Dame an jenem Abend, wo sie das Portcmonaic fallen ließ, wirklich geschlafe habe. Klara ist nun schon seit Jahren die Gattin Zcan's nnd dieser ein Kaufmann i Rotterdam, dessen Firma von Jahr zn Jahr an Ansehen und Reichthum znnimmt. Fran Vandam hatte ihre Verwandte bei ihrer Vcrhcirathung reichlich ausgcstatict, aber niemals ist diese dahinter gekommen, ob ihre Wohl thäterin jenen vo ihr in jenem ver hängnifivollcil Dämiticrabciidc bestan denen Kampf mit angesehen haben oder nicht. AuS dem Kriegt in 177 V. Han Zjost der Idiot. Ehe Benedict Arnold zum Vcrräthcr wnrde nd als sein Wappen noch unbe fleckt nnd seine Tapferkeit gepriesen ward, schloß cr sich den Freiwillige an, um sich der Armee unter Colone! Gau scvoorfl welche in Fort Schnylcr in dem Mohaivk Thalc vo Brite nnd India nern belagert war, nnznreihc. St. Leger, der britische General, hatte bereits Herkimcr, der den Belagerten zn Hülfe kam, geschlagen, und das Gefecht bei Oriskany, in welchem der tapfere Hcrkimct fiel, wird so lange in der Er innerung fortleben als die Geschichte be steht. Arnold mit einer unzulänglichen Mannschaft für das Unternehmen, hatte eine Anzahl Torics gefangen genom men, darunter Hans Aost. Diese blöde Mann stand mit den Indianern im en gere Verkehr, nnd galt bei dieser aber gläubischen Rothhäntcn als ei „Big Mcdicinc Man". Hon Nost wurde als Spion betrach tet, denn man hat ihn öfters mit dem Feinde verkehren gesehen, und wnrde deshalb zum Tode durch den Strang vernrtheilt. Es war bereits die Stun de zur Vollstreckung des Urtheils festge setzt, als seine Mutter nnd sei Bruder ihn aufsuchten und den Arnold um Gnade anflehte, „ES giebt blos einen Weg ihn zu ret ten," sagte Arnold. „Wenn Sie, seine Mutter und sein Bruder, hier verblei ben und für ihn sterben, im Falle er meinen Befehl, de ich ihm geben wer de, nicht erfüllt. Ich werde ihn unter die Indianer, welche Fort Schuyler be lagern, schicken, und diese soll er mit ei ner Flinte einschüchtern, daß ich mit ei ner Armee von fünftausend Mann k,nn me, und sie alle zu verderben drohe." Hau Aost wurde die Sache mitge theilt, an welcher sein Leben hffig, ick er war nicht Idiot genug, um nicht die Gelegenheit beim Schöpfe zu packen ! Er liebte seine Mutter nnd seinen Bru der, nd der Gedanke an sie gab ihm Muth, den es galt ja sein—es galt de ren Leben. Arnold schickte einen ver trauenswürdigen Oncida Indianer mit um ihn zu bewachen. 'Die Belagerten in Fort Schnylcr hat ten schlimme Tage. Es fehlte ihn an Munition nnd Nahrungsmittel nd konnten sich höchstens noch einen Tag halten. Eben hatten die Indianer ei nen „Pow-wow" zusammcnbernfen, als Han Aost angesprengt kam: „Flieht l" schrie er, „die Vaakees kom men mit einer Armee, die das ganze untere Thal anfüllt, versehen mit Pfer den und Kanonen, nd wenn ihr hier seid, wen sie kommen, seid ihr alle ver loren." Nro. SS. Die Indianer schliche sich alle von daniic, und als St. Leger davon er fuhr. ließ er Hau oft rufe, welcher Geschichte mittheilte. Um die Sache och glanbwidrigcr zu ma chen, zeugte cr dem General die Löcher in seinem Rocke, welchen cr zuerst a ei nem Baum gehängt und einige Male hiiidnrchgcschossc hatte. .St. Leger machte sich auch bald ~f hjx folgte seine Indianern ach Canada. Die Bclagcrlc waren befreit und die Bcriirthciltc gerettet. Kinder-Vholera nnd Sonnenstich Der GcsniidhcitS-Rath der Stadt Ren- Ark hat letzthin beschlossen, Eircnlarc zn veröffentlichen, in welchen folgende Ver haltungsmaßregeln in Bezug auf Kin dcr-Eholcra und Soniiciistich, welche auch für die auf dem Lande Wohnenden von Nutze sein dürfte, zur Nachah mnng empfohlen werde .- „Man vernachlässige nie ein Kind, das dniinc Stuhlgang hat, sondern ziehe den Hausarzt oder Arzt einer Dis pensar z Raths, der die nöthigen An ordnungen geben nnd empfehle wird, Wiedas Kindz pflege ist. Man sor ge dafür, daß die Wvhnnngcn möglichst kühl gehalten und gehörig vcntilirt wer de. nd thue Alles, nni üble Gerüche, die ans Waffcrstcincn, Watcr Eloscts, Abfallkistcn :c. kommen, fern zn halten. Man sehe darauf, daß die Wohnung sauber bleibt, nd beklage sich bei der Sanitäts-Eommission wenn die Nach barschaft nicht sauber ist. Wenn ei Kind dci heißem Wetter übel gelaunt nnd reizbar ist. so ist eine Wasterfahrt auf einem Dampfer zn empfehle nd wird dadurch der Kindcr-Eholcra vor gebeugt, Man hüte Kinder vor dem Gcnnssc von reifem oder verfaultem Obste nd soll man keinem Kinde unter einem Jahre Obst geben, außer auf An rathen des Arztes, Bei sehr heißem Wetter kleide man die Kinder leicht nd bade sie ei oder mehrere Male täglich in kaltem Wasser, Kinder nter 1U Monaten oder einem Jahr brauchen nr Muttermilch oder gute Kuhmilch. (Kuhmilch kann der Muttermilch ähn lich, gemacht werde, indem man -! Was ser und z Milch mischt, bis zur Blut- Hitze erwärmt nnd t Unze Zucker in eine Pint des Gemisches mengt. I der Stadt hat die Milch jedoch zu viel Was ser und zu wenig Rahm,) Wen das Kind nicht die Bcnst erhält, lege man die Sangstaschc nnd den Schlauch stets in kaltes Wasser, dem eine kleine Dosis Soda beizumischen ist. Ans diese Wei fe wird das Sauerwerden vcrbindcrt. Wenn das Kind nicht bei Kuhmilch ge deiht, bringe man es sammt der Milch zum Arzte oder in'S Bureau der Sani täts-Commission." „Sonnenstich wird durch starke Hitze besonders bei nmwölktcr, schwüler Wit terung erzeugt und tritt gewöhnlich am 2., 3. nnd 4, Tage nach Eintritt der Hitze ans. Schlaflosigkeit, Sorge, Auf regung. beengte Schlafzimmer, körperli che Schwäche, starker Genuß von geisti gen Getränken setze den Menschen grö ßerer Gefahr ans, als Arbeiten in der' Sonnenhitze, besonders von II Uhr Vor mittags bis 4 Uhr Nachmittags. Bei heißem Wetter trage man dünne Klei der, man sorge für kühle Schlafzimmer, vermeide Aufregung und nnützc Ermü dungen, Man sorge für gehörig vcnti lirte Arbeitszimmer. Arbeitet man in der freien Luft, so trage man einen leich ten Hut (keinen schwarzen Hut, da dieser die Hitze absorbirt) nnd lege ein feuchtes Tuch oder frisches Kohlblatt ans den Kopf, lüfte fleißig de Hut, nnd halte daS Tuch feucht. Man behindere die Ausdünstungen nicht, sondern trinke ge nug Wasser, um das Schwitze zu be fördern, Wenn möglich bcnützc mau einen leichlcn Regenschirm beim Ausge hen und ein Zelt oder ein Bretterdach, wen man im Freien arbeitet, Ist man sehr ermüdet, so arbeite man nicht, be sonders nach 11 Uhr Morgens an heißen Tagen. Sobald man Schwindel, Kops weh oder Erschöpfung spürt, höre man ans zn arbeiten nnd schicke sofort och einem guten Arzte, Vis der Arzt kommt, gebe man dem Patienten kühlende Ge tränke, Wasser, kalten Thee oder Kaffee Ist die Haut heiß, so wasche man sie mit einem Schwamm oder gieße kaltes Was ser über Körper, Kleider nnd Kopf, lege zerstoßenes Eis, das in ein Tuch ge wickelt ist, auf, oder falls kein Eis zu ha ben ist, lege man ein nasses Tuch ans, Ist der Patient sehr blaß nd schwach, so lasse man ihn an einer mit Salmiak geist gefüllten Flasche riechen oder gebe ihm einen Theelöffel voll Salmiakgeist in zwei Eßlöffeln Wasser nnd etwas Zucker ein." Was ist da Schrecklichste der Schrecken? Ein habsüchtiger Advokat. Eine heirathsliistigc Alte. Ein alter, verliebter Geck. Ein böser Nachbar. Eine schwatzhafte Alte. Ei kräftiger, dicker Man, der sich einbildet, eine schlechten Magen zu ha be. Ei Weib, welches Latein spricht nnd die Violine spielt. Ein Wucherer, der immer bei seiner Ehre schwört. Ein durchgefallener Eomödiant, Ivel eher über den Undank der Welt klagt. Ein Hausherr, der mit Nächstenliebe cokettirt nnd seinen Wohnparteicn alle Jahre den Zins steigert. Ein Schneider' der sich Künstler und seine Werkstätte Atelier heißt. Ein Saumseliger, der Tag nnd Jahre lang die liest, ohne an Zahlen zu denken. Ein bestechlicher Recensent, der über den Verfall der Kunst weint. Ein anonymer Kritiker, der sich als Feigling zeigt. Ein zu Gründe gegangener Kauf mann, der sich eine Landwohnung und eine Equipage hält. Ei Kannengicßcr mit zerrissenen Stiefeln nnd wcllbcglückendcii Ideen. Ein Mensch, welcher über andere Leu- .