AMZ-ZNtMlg Jahrgang 1. VI Peshlvaische StaatSzeltg. Herausgegeben von Z. Cloker. „Leipzig." Hoffmann. „Vraunschtveig," ~ Unduisch. „Nürnberg," „ Jäger. Die Espedition findet statt wie folgt! Von Bremen: Von Baltimore: „Leipzig." März 8.'76. April t. 76. „Ohio." „ 22. „ „ 15. „ „Bramischtveig'Aprils. „ „ 29. „ „Nürnberg," „ 19.Mai 13. „ „Leipzig," Mai 3. .. „ 27. „ „Ohio," „ 17. „ Juni 10. „ und ferittrhln jeden zweiten Mittwoch von Bremen und jeden Samstag um 2 Uhr Nachmittags von Baltimore. Vermittelst dieser Dampfer werden Passagirr nach Bremen, London und Hav- Vassagc-Preise: Eajüt 90 Gold, Zwischendeck 830 Courant. Von Southantpto nach Baltimore t Zw ch ck ?32 S Von Bremenser BaNimore. Zwischendeck 831 Courant, Eajiite ' tjtlkU Gold. Zwischendeck 858.50 Eonrant. Von Baltimore ikach Southampton oder Lon don und zurück von Southampton ! Cajiite 170 Gold. Zwischendeck, 858.50 Eonrant. Kickder zwischrn 1 und 10 Jahren zahlen die A. Schnmochcr sc Comp.. No. 9, S,EharlrS Str., Baltimore, Md. Fr. Win. LieSinan, 112 Mary Apenue, Harrisburg, Pa. der a PH. C. Ranniiiger, Nro. 11l Nord Prinrr Straße, Lancaster. Dezember 20,1875-IZ. tilanbooch Uoiv LoBl, llon KeBtoretl. ?. LRV(ZsIs.R Sd SOX, 41 kt., I7erv ?orli, Rost Itox 4586. 3l>- 29,1875-IV. John Dönges' Hotel, 4084 sc 4030 Girard Avenue, gegenüber drm Maiiigrbäub auf dem Einte Nlal-Grunbe, Philadelphia. MärSo,lB7s-IJ.. Stephan Hartmaier'S Hotel, 4412 sc 4414 Lancaster Avenue, West-Philadelphia. Mär, 50.187V-IJ. Friedrich Dockenwadel, Union-Hotel, Ecke der Tauch und Brown Sträpe, (zwischen der 2V. und 27. Str.,l Philadelphia. Mär30,1876-tf. Georg G. Buhl, Fabrikant der feinsten und besten Cigarre, Ferner, IVUolooalo und Retuil-Hänhl in allen Sorten Kau und Rauch-Taback, No. TIS Lancaster Avenue, West-Philadelphia. JmportirteKey-WestscHavona-Cigorren stet auf Hand. März 30, 1876-KMt. 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Wo durch Blatt und Blüthe zittert Gcistcrodcm, Gcisterhauch, Wo von Herzen Eis umgittert Fällt die starre Hülle auch, Moicngeistcr schwärme ziehen Ilm mich her im Reigentanz Und des Frühlings Melodie Runde sich der Liederkranz, Ob meinem Haupte der Lindcnbanm Schüttelt still', leise die Locke; Lüstern und heimlich, wie halb imTrani, Lausch' ich den Blüthenglocken. Wie doch die Tage verrauscht mir sind Rasch gen Erwarten und Ahnen! Was vor nicht lang ein spielend Kind, Miiß nmi den Weg mir bahnen! Wo ich getändelt als Kind, als Kind Find' ich nach Jahren mich wieder; Wieder nmsäuselt mich Maienwind, Rieseln die Blüthen nieder. Singen die Zweige den Wiegensang; Denk' ich verklmigener Zeiten, Lasse och einmal mit Sang nd Klang Alle vorüber schreiten. Du Lllslbcranschte Maienwclt Bist mir in s Herz gesunken ! An deine Blüthen hat mein Geist Sich morgenklar getrunken. I. K. Snb r y, Pa. -f e u i s l e t o . Harte Herzen. -(0)- ErMlliiig von Walter Bogel. XI. (Fortsetzung.) „Es könne fünfiliidzwaiizig Jahre verstrichen sein," begann Herr Wcrndel, „als Christoph Werndcl nichts weiter besaß, als eine kleine Hnfiicrstclle, die ihm und sein Weib kümmerlich crnährie, Er lebte still und zurückgezogen, den mit de Arme des Dorfes mochte er nichts z thu haben, ans Furcht ihnen eines Tages von dem Seine abgebe zn müsse, und die Reichen beneidete er. Nur mit Einem pflegte er Umgang, der nicht reicher war als er selbst und nicht ärmer Peter Hellberg hieß dieser Man, der nun schon längst droben steht nd mich anklagt. O Major, wenn ich nur nicht mit jedem Tage älter würde und den Grabe näher „Muth, altcrZunge," redeteihm Herr von Haider zu, „weiter. Deine Er zählung iiiteressirt mich." „Höre denn," fuhr Werndel lauter fort. „An langen Winterabenden, da schwoll dem Bauern das Herz vor Girr nd Reichthum; Arbeit von früh bis spät, Erfüllung der Pflichten und Laste, die Stgat und Gesetz vorschrieben, was hat te es ihm eingebracht, wozu hatte es ihm verhelfen ? Alle gesetzlichen Mittel und Wege hatte er aufgeboten, jetzt sollten die itiigesetzlichen Hera, denn er wollte, er mußte reich werden. Und solch ei Mittel gab es, es war der Schmuggel streng verpönter, oder mit hohen Sten ern belasteter Waaren des Auslandes. Ich will Dich nicht ermüden mit der Er zählung, wie es mir gelang, Haus und Hof zum Waarendepot zu machen, von welchem Orte man allmälig die Sache unbemerkt entfernen konnte, aber ich ward immer wohlhabcndkr und je mehr ich erwarb, desto heißhungriger ward ich ach Besitz. Und dennoch war ich nicht glücklich, Furcht war mein Schlafenge hen, Furcht mein Erwachen. Ich sah mich als Betrüger entlarvt, sah mein mühsam zusammengerafftes Geld den gierige Händen der Justiz preisgegeben, mich selbst als Verbrecher im Crimiiml. Ich mußte einen Genossen haben, ei nen Mitschuldigen," fuhr er fort, „der mir znr Seite stand, und dem ich meine Seele erschließen konnte, denn ich bedurf te dringend der Hilfe. Wer anders konnte es sein, als Peter Hcllbcrg, dem ich vertrauen durfte, selbst wen es mir nicht gelang, ihn zum Ve rbrechen z verleiten. Ich machte mich an ihn lvie der böje Geist an den Verdammten, ich spiegelte ihm Bilder des Reichthums vor, goß das Gift dcS Neides in seine Seele, und es gelang mir. Die Liebe zu seiner Frau, zu seinem eben geborenen Knaben betäubte die Stimme des Gewissens und Peter Hcllbcrg ward mein Genosse, doch er war die Maschine, ich die Hand, die ihn leitete, ich nahm das Gold nd warf ihm den Groschen zu. Aber je länger die Verbindung dau erte, desto mehr zog auch grgc ihn das Mißtrauen in meine Seele; ich mußte mich vor jedem Verrath sichern, ihn ganz in meinen Händen erhalten, nd es ge lang ; ich lud ihn zu mir, ließ den ge wöhnlich überaus mäßigen und nüchter nen Mann schwere Weine trinken und halb im Scherz, halb durch Drohung, erpreßte ich einen Schein von seiner Hand geschrieben, in dem er sich selbst dS Schmuggeln schuldig bekannte, des sc Inhalt af ihn die ganze Schuld werfe mußte nd mich, ward der Be trug offenbar, mir mit einer ganz grlin den Strafe davonkommen ließ. Nur zn bald sah Hellberg ei, was er gethan hatte; mit Thränen flehte er mich an, ihm das vcrhängnißvolle Papier wieder zn gebe, aber ich blieb unerbitt-- lich; ich hielt ihn fest, wie der Satan sein Opfer, nd zu tief war er in mei ne Netzen, um sich selber loszureißen; von dem Gelde, das er von mir erhielt, ließ er seinen Sohn ausbilde, weit über seine Stand, kanfte er sich cin Häuschen, vom Dorf entfernt, ndstreb te, das Glück seiner Familie zu begrün den, während er selbst mit jedem Tage trauriger nd einsilbiger ward. Ich hatte bereits meinen staatliche Haselhof erworben. Die Welt schrieb leinen Wohlstand einer Erbschaft z, ich wußte am besten, woher er stammte. Eine eiserne Truhe, fener- und diebes sicher, barg mein Geld nd, wie Hell berg wußte, auch den verhängnißvolle Schein. Tag nd Nacht hütete ich dieses Geld. Furcht, bcstohlcn zu werden, raubte mir selbst den Schlaf, obgleich meine Kam mcr sich dicht nebe meiner Staatsstnbc befand. Da, eines Nachts, vernahm ich cin leichtes Geräusch, wie das Klirren einer zerbrochene Scheibe, im Neben- Zimmer. Diebe ist mein erster Gedanke; ich springe ans, ergreife das Beil, das neben mir bereit liegt, ein Man steht an mei ner Kassc, will den Deckel erbreche, die Dunkelheit verbirgt mir sein Gesicht, ich stürze auf ihn z, mit lauter Stimme um Hülfe rufend ein Ringen ent steht " Ties allfathinciid hielt dcrHasclbancr inne. „Weiter, weiter!" drängte der Ma jor, der mit der größten Spannung der Erzählung folgte. „Bald genug kamen Leute; ich hörte cS ans den Stiegen lebendig werden, hörte Stimmen außerhalb des Hauses. Du flüsterte mir eine bekannte Stimme in s Ohr, rinc Stimme, die mich zittern machte: „Ilm Gottes wiftcn, verrathet mich nicht. Hasclbaucr, laßt mich fliehen, mei nes Weibes, meines Kindes halber; ich bin Hcllbcrg, nichts wollte ich von Dei nem Gelde, nichts als meine Schein " "Ein furchtbarer Gedanke zuckte in mir empor. „Unglücklicher, es nützt Dir nichts," gab ich leise zurück, ihn noch fester hallend; „als Einbrecher muß ich Dich verhaften lasse, aber sei ruhig, ich rette Dich; „ein Wort von jenem Schein und Dn treibst Weib nd Kind in s Elend." „Laß mich zu Ende kommen, Major," fuhr Wcrndel fort. „Man führte Hell berg fort, der sich mit keinem Wort ver theidigte, man brachte ihn in s Gefäng niß und ich statt ihn zu retten, schürte den Haß seiner Richter gegen ihn, denn daß er mich nicht verrathen würde, er fuhr ich durch die Zeilen, die er mir vom Gefängniß durch seine Frau zusandte." Wcrndel stand ans nd öffnete eine Chatonlle, der er ein eisernes Kästchen entnahm, dann schloß er auf und zog ei neu vergilbten Brief hervor, den er dem Major reichte. „Rette mich," las dieser, „ehe die Verzweiflung, die Schande mich tödtet. Daß ich Dich angebe als meine Ver führer, daß ich nicht des Scheines er wähne, darüber kannst Du ruhig sein. Als Dieb verurtheilt, bleibt de Mei nen wenigstens mein Eigenthum, das man ihnen sonst ranbe würde, m den Schaden z decken, den der Staat durch mich erlitten." „Der Dummkopf," sagte der Major, nachdem er gelesen, während er nachläs sig mit dem Papier spielte, und es end lich unbemerkt im Laufe des Gesprächs in die Tasche seines Rockes gleiten ließ, „und lvie endete diese Comödie?" „Durch Gift!" erwiederte Werndtl finster; „woher er sich's verschaffte, ob sein Weib Kenntniß chavon hatte, wer kann's wissen? Genug, sein Sohn, da mals ein kleiner Bursche, brachte es ihm in s Gefängniß; am anderen Tage fand man den Unglücklichen todt in sei ner Zelle; ich aber hatte nicht des Be truges mehr nöthig, um reich zu werde, mein Vermögen mehrte sich stündlich, nd schon am Tage, der jener Unglücks that folgte, hatte ich mich von jeder un ehrlichen Verbindung frei gemacht." „Und was ward aus der Familie des Unglücklichen ?" forschte der Major. „Verflucht sei die ganze Brut!" grollte Wcrndel. „Der Junge wuchs heran und hatte die Frechheit, sich in meine Tochter zu vergossen, nd da ich sie ihm nickt geben wollte, mir mit Ra-. che zn drohen. Jetzt muß er hier irgend wo in der Residenz sein, den ich habe ihn zuweilen in den Straßen gesehen; aber ich habe mich in dieser Zeit so zum Vortheil verändert, daß der Bursche mich nicht mehr zn kennen scheint." „Und welche Freude, welcher Tri umph würde es schon für ihn sein, wenn Du herniedersteigen müßtest von Dei ner Höhe, verspottet, verhöhnt; nein, nein, wir müssen es wagen. Bist Du bereit, sobald ich Dir cinc passende Ver kleidung besorge, och diesen Abend in s Comptoir von Aaro n. Com. zu gehen nd de Betrag dieses Scheines einzil kassiren?" ..Straf' mich Gott, ich dtii'sl" ries Wcrndel." nud gelingt mir der Streich, so erhältst Du ein Drittel der Beute." „Dn verdienst geborciierEdelmaniizn sein," schmeichelte der Major. „Doch och Eines, Deine Erzählung von vor hin intercssirt mich; hast Dn den Schein aufbewahrt, de Du damals dem dum men Hallbcrg oder Hellberg ablocktest?" „Abermals öffnete Werndcl den ei serne Kasten. „Lies und zerreiße den Bettel, ich bin's müde, ihn anfziibcwah rcn nd mich immer an vergangene Tage erinner zn lassen." Der Major ahm das ihm gereichte, ebenfalls vergilbte Blatt nd durchflog, es, dann benutzte er de Moment, wo Werndcl beschäftigt Ivar, m dasselbe z dem Briefe deS Unglücklichen in seine Tasche wandern zu lassen, während er mit Ostentation ein ihm naheliegendes Papier in unzählige Stücke riß nd, da Lenster öffnend, es in alle Winde zer streute. „Und iilin lebe wohl nd gutes Glück ans diesen Abend!" XII. Wenige Augenblicke, nachdem sie de Inden entlasse, bestieg die Baronin von Markcnbach ihr Reitpferd, nd ritt langsam, von einem Reitknecht gefolgt, durch die Straßen der Residenz einem der zahlreicheThore zu. Flüchtig und kalt dankte sie de Grüßen der ihr bc gcgnciidcii Bekannte, denn ihre Seele tauchte in das Meer der Bergaiigcnheit und ihr Antlitz lvar von schweren Wol ken umschattet. Sie verließ, die Stadt lind trieb auf der Landstraß ihr Pferd zum Galopp an. Plötzlich wandte sie sich m und erwartete den Diener, der, minder gut beritten, hinter seiner Herrin weit zurückgeblieben war. „Charles," sagte sie, „ich liebe eS, ungehindert dahin zn jage. Dein Pferd würde doch nicht Schritt halten könne. Wenige Minuten von hier ist ein Wirthshaus, dort verlveile auf mei ne Koste, in zwei Stunde magst Dn mich hier zum Heimwege erwarten." „Aber die gnädige Fra wollte nl-. lein " „Ich will cS," brach Anna befehlend ab, „es ist nicht das erste Mal, daß ich diesen Weg mache und ich kenne ihn." Ohne die Erwiderung des Dieners abzuwarten, sprengte sie vorwärts, um, sobald sie ans den Auge des ihr ver blüfft Nachschauenden gelangt, eine Seitenweg einztischlageii, der zu einem kleine, ivenig beachtete Dörfchen führ 5- „Es geht zu Ende," flüsterte sie vor sich hin, „mir sagt es die Stimme meines Innern; ich sehe die Wolke, die sich über uns entladet, es ist Zeit, we nigstens dem alte Manne ei Asyl z sichern z waS aus mir wjrd, Ivas an Jenem, dessen Namen ich trage, wer mag das wisse, ivas fragt der Sturm darnach, wohin er die welken Blätter schleudert, wenn er grollend über die Erde dahinfährt?" Weiter und weiter sprengte sie dahin; jetzt tauchte die kleine Kirche des Dorfes Ellenrodc vor ihr auf und in wenigen Minuten hielt sie vor dem Hause des Dorfschulze. - Dieser, ei bejahrter, weißhaariger Mann, half der Edelfrau selbst vom Pferde, und geleitete sie in seine Staats stubc, stch in Höflichkcitsbczengiiiigen er schöpfend. Die Baronin machte diesen bald ein Ende. „Kommen wir zur Sache, lie ber Wacker," sagte sie, nachdem sie sich auf dem Sopha niedergelassen hatte; „es sind etwa acht Wochen her, seit die Zeitungen die Anzeige brachten, daß eine kleine Besitzung an der Grenze Schlesiens zu verkaufen sei, nd.Sie die nähere Auskunft über diese Angeleg heit ertheilten." „Ganz recht, Frau Baronin, und als Sie sich hierher bemühten, hatte ich die Ehre, Ihnen zn erläuchtcrn, daß diese kleine Besitzung z der Verlassenschaft meines Bruders gehöre und mir der Verkauf derselbe übertragen sei; Frau Baronin versprachen mir, sich genau nach der Einrichtung erkundige zn las sen" , „Das ist geschehen, und öle Berichte, die ich unter der Hand einzog, stimmen vollkommen mit den Ihrigen überein. Einsamkeit und Stille, fern von dem Treiben der Städte, das ist gerade, was ich wünsche. Hier," und sie öffnete ein Portefeuille nud entnahm ihm einige Banknoten, —„der verlangte Preis." „Ich danke nd gratnlire der gnädi gen Frau," sagte der Schulze, sich ver neigend. „Und auf welchen Name bc fehlen die Frau Baronin, daß ich die Besitzung als Eigenthum schreiben lasse soll?" ' „Ans den Namen meines Vaters, Christoph Werndcl," erwiderte die Ba ronin, „mit der unumstößlichen Clause!- daß die Besitzung weder veräußert, noch mit einer Hypothek belastet werden darf." Der Schulz schrieb das Vernom mene nieder, dann übergab er der Ba ronin ein Dokument. „Hier, gnädige Frau, ist die Ver kaufSactc; die nöthigen Formalitüten Stro. . bei den dortigen Gerichten werde ich be sorgen." Fra von Mörlenbach zog ihre Bör se, indem sie sich zum Fortgehen erhob, und legte einige Goldstücke af de Tisch. „So gestatte Sie mir, Ihnen diese Kleinigkeit als Gottcspfennig für die Arnzcn Ihres Dorfes anzubieten." „Der Schulze nah, das Geld a sich„Welcher Ort wäre wohl frei von jeder Noth, indeß der eigentlichen Ar men zählen wir hier Gottlob wenig in unserem Dörfchen. Auch was von neue Eiiilvohnerii hinzu gekommen, ge hört nicht der Armuth n. Marie Hel ler, die vor wenigen Jahren mit ihrer Tante hierher zog, ist sogar für die Ar mcn nd Leidenden ei Segen des Dor fes geworden. Seht, dort kommt sie eben." fuhr der geschwätzige Alte, durch s Fenster deutend, fort, „cin IMichcs Kind, nicht wahr? Sie kommt von der Apotheke, wo sie Arznei für ihre Tante geholt; die arme Frau ist recht leidend seit einem Jahre." Unwillkürlich hatte Anna hiiiansge sehen, aber plötzlich heftete sich ihr acht loser Blick fest ans das dahinschreitende junge Mädchen. War es ein Traum, lvar es Täusch ung der Sinne? Konnte das wirklich jenes hagere, bleiche Kind sei, jene Marie, die Pflegetochter der Hellberg schcn Familie, derer sie sich vom Hei niathsdorf her erinnerte, konntc die schwächliche Waise sich zn einer blühe den Jungfrau cntlvickclt haben, mit leicht gcröthctcn Wangen, das zarte Antlitz von schwere seidenartigen Flech ten umrahmt? Sic wollte forsche, aber noch zur rechten Zeit hielt sie iinie. Nur noch einige zerstreute Worte richtete sie an den alten Mann, um ihre plötzliche Un ruhe zu verbergen, dann nahm sie von ihm Abschied und schwang sich auf daS ungeduldig wiehernde Pferd, das ein Knabe am Zügel hielt. „Wozu forschen?" sagte sie leise vor sich hin, während sie langsam die Dorf straße entlang ritt, „hinter mir liegt die Vergangenheit, von eherner Pforte ge- sperrt, und cinc Zukunft giebt es nicht für mich." Eine heftige Erschütterung riß sie ans ihrem Sinnen empor. Ihr Pferd ivar über einen am Wege liegende Stein gestrauchelt und stürzte zu Bode. Ein Ruf des Schreckens erschallte aus den naheliegenden Häusern, deren Bewohner die gewohnte Erscheinung einer Reiterin an s Fenster gelockt hatte, als sie die Dame zur Seite des Pferde fallen sahen. In demselben Augenblick öffnete sich die Thür der nächsten Wohnung, eines saubere Häuschens mit leuchtenden Fenstern und schncewcißen Borhängen, und dasselbe junge Mädchen, das vor hin an dem Hanse des Schulzen vor übergeschritten war, eilte auf die Baro nin zu, ihr Hülfe zu leisten, während so gleich auch Männer und Frauen geschäf tig und theilnehmend herbeikamen folgt.) Probates Mittrls-Dcr „Scientific American" sagt, daß das gewöhnliche „Back Soda," welches sich in fast jeder Haushaltung vorfindet, ein sicheres und zuverlässiges Mittel gegen die heftigen Zahnschmerzen sei. Man löse davon einen halben Theelöffel voll in einem halb mit Wasser gefüllten Trinkglase auf, tränke damit kleine Ballen Baum wolle und bringe dieselben an die schmerzhaften Zähne. Es wird das Ue vel fast augenblicklich dadurch entfernt werden. Im Lonisville Postamts wurde die ser Tage ein Brief abgegeben mit nach stehender Adresse: vour Rotastr äo not t'uil, tbis Idttor tdroUßb tlrs wsil, It is kor mx kriä ck. S. LOHR, Pbe dauäsowest gnt in OlldlPOdl, iure 'P i not in Odm, not dz, "Ztikslo", Lut in tdo Luolcexo Ltat OHIO. Im Monat April waren 206 Gefan gene im hiesigen l.velcup einquartirt. Die Kosten für Brod beliefen sich aus 813.60, und für Kaffee auf 89.20 Bei ciner in lowa abgehaltenen Fair verkauften die jünger weiblichen Ver cinsmitglieder Küsse, 10 Cents das Stück oder 2 für einen Viertel Dollar. Dkls müssen crtra süße Küsse gewesen sein. Die erste Zeitung in Pelinsylvanie wurde im Jahre 1719 gedruckt. Die erste Soiintagsschule in Amerika wurde im Jahre 17401 Pennsylvanie gegründet. Die spanische Armee zählt sechs Mar schälle, 77 Generäle, 130 General-Lieu tenants nd 33b Generalmajors. Das nächste große deutsche Turn fest wird 1378 in Breslau abgehalten werden; zu gleicher Zeit wird der hun dertjährige Geburtstag Vater Jahns mitgefeiert. Hausen, ältester Sohn des Fügten- Reichskanzlers ist zum Gesandtschaft- Sekretär in Bern befördert worden. Wie der Baum von den Blättern nd Blüthen, die er hervorbringt, Leben und Schmuck empfängt, so erziehen El tern ihre Kinder und werden zugleich von diese wieder erzogen. Mai, kennt bis jetzt mehr als 30.- 000 verschiedene Arten von Insekten; in Europa allein 20,000. Von jenen 80,- 000 Arten kommen auf die Käfer über 35.000 nd ans die Schmetterlinge über 20,000 Arten.