MimszMimchk MMs-Zküimg, Jahrgang IV. L> e Vtansstldautsche StaatSzettnnsi, 1. dnono kr??, öox 19, eilcheini jeden Oonneefiog, nnd loilei PÄ.OO nee I-de, zadidar innerHaid de Jahre, und sa.ao nach Verfloß de Jahrgang. Li,eine Errinplaeen, S Cent per Stuck, jseine Zndscriptionen oerden für wenige, ,l >ech Monalcn angenommen; auch lau tcmand a Statt addeflelle, di alle Ruck inde be;adlt stnd. Norddeutscher Lloyd. Rcgcmäßige Dampfschifffobit zwischen Bremen und Baltimore, vi Sonthampton, durch die eigen für diesen Zweck au der Elpde erbauten, mit allen Erfordernissen ersehenen, neuen eisernen Post-Dampfschiffe on 2b(lV „Baltimore," Eapt. Meper. „Berlin." „ Plttscher. .Ohio," „ Mcer. ..Leipzig," „ Hoffmann. „Braunschwcig," „ Undsttsch. „Nürnberg," „ Jäger. Dir Erpediiion findet statt wie folgt: Bon Bremen: Bon Baltimore: Leipzig," MärzB,'76. April t,'76. „Ohio." .. 22. „ ~ 13. „ „Vrnunschiveig"Aprilü. „ „ 29. „ ..nrnbcrg," 19.., Ma! 13. ~ „Leipzig." Mai 3. „ „ 27. „ „ 17. Juni M Vassagr-Prrisc: chajutc .490 Gold, Cajiile 4tta?Gold. Zwischendeck kNjiäourant. Rclo >i r B ill e t S zurück: Cajütr 4189 Geld. Zwischendeck 458.59 Eourant. Zwischendeck, 453.59 Eouranl. Halsn.' ;?ch an die Geneeril-Agenlen dtt Vnie,; A. Schumacher 6 Conlp„ Nr. 9. S.-Eharle Str., Baltimore, Md. Fr. Wm. LicSmann, 112 Marp Aveipie. Harrisdurg, Pa. PH. C. Raiiniliger, Nro lii Nard Prinre Straße, Lancaster. Lezmbrr23, 1875--IJ. Jvscpv ( ürchisanwalt) (UrkdraiiSfcrtigcr) Osfieel LNA Mannt Straße, HarttSdurg, Pa. Jati 15 1875-liV - Dr. p. linestt. Deutscher Arzt, 20S Süd Zweite Straße. HarnSburg. Office-Stunden: 7 di 3 Uhr Vor mittag, 1 bis 3 und 7 bis 8 Uhr Nachmittags. HarriSburg. August t 2, 1875—3Mt. Hugh J.McClosky, Familien- Kohlen, Klafter- nnd Frnrr Holz von jeder Art und Sorte. Kohlen und Holz Ver den kostenfrei i die Keller geliefert. Office und Kohtenhaf! Skordweft Gck- der Staie und Kanal Straße. v-iiiSdurg. Int 22. 875—1 i Zur Beachtung. Die Philadelphia und Reading Eisenbahn Compagnie nächsten ersten Mai in Passagtrr-Ttailon im Fairmount Park, an der Linie der Verbindungsbahn, in unmittelba rer Nahe der Mrmonal-Hall nd der andcro Haupt-Vrdäutr dir Trniennial Internationalen Ausstellung richten wird, und daß regrlmiißige Prrsoncn- und ErcurfionSzüge zwischen der neuen Station und den verschiedenen Bahnhiftrn auf ihren rr chiedenen Bahnlinien fahren erden. Dt Aufmerksamkeit der Bewohner Philadek phia', weiche Loinmer-Woh ungen suchen, und der Fremden, welche Häuser der Wohnungen in der Rah, Philadelphia'S während der Aus st-llung sich zu sichern wünschen, wird auf den Umstand gelenkt, daß vn allen Plätzrn an den Bahnen der Svmpagnie in einem Umkreis von 28 odr 39 Meilen on der Stadt Passagiere di Ausstellung erreichen können, ohne die Ma gen zu wechseln, in riaer edenso kurzin Zeil, al die mit den Straßen Sisendadnen von rr schiean Punkten der Stadl möglich ist Vpezial Srcursion.Züge wer den zur B-guemlichkeit von Schulen. Be s'rlkschafttn und vereinen abgelassen werden. Autkllnft ertheilen! E. G. Han c ck, Gr aeril Tickrtagent. No. 227 Süd Vierte Straße, Philadelphia, nd di verschiedenen Lora! Tu steintentertten, sowie der Unterzrichnrte. John E. Wootten, Reading. Mär, ll rs vi riur vorr Das deutsche Centralorgan der Dcmolralte für Pcniifylvanten und die angrünzenden Staaten. 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Wir beziehen uns auf den Ho. M. D. Leg gel ES°mni!sfioner on Patents, Eleveland, die dänische und schwedische Gesandtschaft, Wa. shlngton, D. E. John Hih, Präsident der Drutsch-Amrriknnlschrn Sparbank, Washing ton, D. E., und W. Koch, Herausgeber des „Washiiiaiouer Journal," Washington, D. C. sende Postmarke für unsere „In. formationrn für Erlangung von Patenten." Adresse i Louis Bagger ä: Co.. Patent-Agenten, März 23,1676, Washington, D. E. Purp I-itiec Hing. (Acchtcr einhtimilcher Wein.) Bei dem Unterzeichneten sind stets die besten Auch dringt derselbe sein best.assortirte Lager RcbstscScn empfehlend in Erinnerung. lohn iiosnos, Egg Harbor Ciw. R.-J. Marz s, 1876-SMt. FriedrichMouliLs Bierbrauerei, Marietla, Pa. Marietta. Pa., pril S, tS76-IJ. Continental Lebens- Verflchentllgs Gesellschaft von Von Netv-Uork. Die vom besten Erfolg begünstigte LcbenS Äcr- - Gesellschaft Capital, A7M0.000, Eine Annahme von SZ. sWM ovv.vvo. Z. F. Eaton, Gciicral-Agciit. 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So hohl von Hiingcr's Pein; Der Mann mil bleichen Wangen Schläft fest und Wohlgemut!;. ES hält ihn fest umfangen DcS Scclcnfriedciis Hntk Und dort aus weichem Pfühle Will rnh'il der Müsiaang; Ihn quält des Lager's Schwüle, Die Nacht dünkt ihm so lang ; Ihn quälen nicht die Sorgen. Ihn foltert Seclcnpcin Und erst am lichten Morgen Wiegt ihn Ermattung ein Er liegt im wirren Schlafe. Wenn rings die Arbeit klingt. Die ihm. der Faulheit Strafe. Ei Lied vom Fleiße singt; Wenn fröhlich' MittagSläuten Das Brod der Arbeit würzt Hat der mit „Bärenhäuten" Die Morgenzeit verkürzt. Drnin will ich fröhlich Preisen Die Arbeit immerdar, Sie ist das Laos der Waisen. Der Weisesten sogar; Liebst Du den Seelenfrieden Und frisches Morgenroth, Dann plag' dich treu hicnicden Um'S liebe, liebe Brod! -feuil letoit. Garte Herzen. -to'- Erzählung von Walter Bogel. „Herr Walter, was ist geschehen, wie sehen Sie aus ?" In blindem Laufe war Walter durch die Corridore dcs weitläufigen Gcbäu dcS geeilt; jetzt stand er betroffen still und mit der Hand über die Stirn fah rend. versuchte er die Gedanken zu sam m:l. die in wildem ChaoS ans nnd nic derjagten. „Itzig, Du hier? Wohl sprachst Du wahr. Verrath und Haß ist über mir. Ich muß mit Dir reden, gleich, anf der Stelle." Die Hand des Inden zog ihn in's Zimmer, in dem noch ein Zweiter auf nd icdcrschritt; der junge Mann kannte ihn wohl, es war Herr Gimpel, der Verwalter dcS freihcrclichen Gutes. In fliegende Worten erzählte er dem aufhorchenden Inden das inisagbare Weh, daL man ihm angethan, wie ihm der Gedanke gekommen, den alten Ba ron zu bewegen, mit seinem väterlichen Machtwort die übereilte Verlobung zu durchkreuzen, ivie er aber zu rechter Zeit gekommen, der furchtbaren Katastrophe zwischen Vater und Sohn beizuwohnen und mir mit Mühe der Kugel dcS Offi ziers entgangen sei. „Und jetzt ist hier meines Bleibens nicht länger, die Hölle dünke mir jene Stätte, die ihr Fuß betritt,—lhr woll' tct mich in die Residenz locken, Itzig, jetzt nehmt mich hin; die niedrigsten Arbeiten bürdet mir auf, KncchtcSdicn slc laßt mit thu, nur gebt mir, wonach meine Seele dürstet, gebt mir Reichthum und Rache." „Werden soll Euch beides, bei Gott im Himmel!" betheuerte der Jude. „Ich habe mit meinem Verwandten ge sprachen von Euch, und im Comptoir vo Aaron und Co. ist immer Raum für eine fleißigen Arbeiter. Glaubt Ihr den, daß nicht auch ich auf eine Stunde warte, um ihnen, den hoch müthigen Bauern und Junkern, die Gott verkrümmen lassen möge, den Schmutz, mit dem sie mich beworfen, in's Erficht zurückznschlelidcrn? Und die Zeit ist nicht fern, Gednld für uns Beide, mein Onkel ist alt, mein Vetter kränklich, wen der Itzig reich wird, vergißt er weder, wer ihm weh gethan, noch wohl; es geht nichts über ein jü disch Herz, Herr Walter." „Ich will nickt wieder nach Hause heimkehren," fuhr Walter fort. „Hu Itzig magst meiner Mutter berichten, was geschehe, magst das Nothwendig sie. was ich gebrauche, zusammenpacken und in die Stadt senden lassen. Und noch eines, ich kenne meinen Charakter, er ist weich und schwankend. leicht könn tc ich ermatten und verzagen, wenn nicht ein mächtiger Sporn mich antriebe zum ungeheuren Werk, rastlos, mit nagender Gier. Ich schwäre, meine Mutter nicht eher wieder zu sehen, bis ich reich gewor den und den Flecken ausgelöscht habe, der am Namen unseres Baters haftet. Möge Gott mich strafen, wenn ich die sen Eid breche, vor der Zeit." Heftig ward an der Thür gepocht. „Um GottcSwillcn, kommen Sie au genblicklich, in de Herrn Cabinet, der Barou ist todt l" „Fort! Ich muß hinunter l Durch mein Schlafzimmer kommt Ihr in den Garten," flüsterte Gimpel. „Ich kenne dcn Weg," sagte der Jude lachend, „habe ihn oft genug gemacht. Aber Aaron nd Compagnie müssen sobald als möglich dcn Todesfall ersah rcn, um ihre Maßregeln zn treffen ; ich fürchte, daß mehr Schulden anf diesem Grund nnd Boden Insten, als er Ruthen mißt. Erwartet mich im Gehölz, Herr Waller; ich will rasch zu Eurer Mut ter, nnd che der Abend anbricht, sind wir in der Stadt." Er zog den Jüngling mit sich fort; Keiner gab auf die Beiden Acht, Alles rannte durcheinander, verwirrt, mit ver störte Gesichtern „Der gnädige Herr ist todt!" „Um Gottcsivillcn I" flüsterte die dicke HaiiShältcri. mit mächtigcm Bun de über dcn Hof eilend, dcm alten Jean zu, „ist es wahr, was ma mnnkclt, der junge Hrrr selber ..." Der grcise Diener winkte ihr er schreckt. „Schweigen! Heute Abend beim Punsch in Deiner Stube!" gab er ebenso leise zurück. „Cr ist gefallen und hat sich die Hirn schale eingestoßen," rief ein Knccht den Küchemnädche zn. die sich iinbeanssich tigt dorthin drängten, Ivo die Kamera den versammelt waren. „Still—der junge Herr l" TodtcnstiUe ringsum. Am Arm dcs herbeigerufenen allen Arztes trat Ar thur von Markenbach in s Freie, dcm Manne der Wissenschaft das Geleite zn geben. Er war sehr bleich, und sein Auge, das er trotzig und gebieterisch anf die Menge zurichten vernichte, senkte sich im nächsten Augenblick scheu zur Er de, da er alle Blicke auf sich gerichtet fühlte. Der Doktor nahm das Wort: „Mei ne Hülfe ist vergeben?:" sagte er mit ruhiger, deutlich vernehmbarer Stim me. „Herr Leopold, Freiherr von Maisenbach ist am Schlagflnß"—und er betonte dies Wort nachdrücklich-„ei nes plötzlichen TodcS verstorben. Be tet für seine Seele. Ihr Leute, und ge lobt Eurem neuen Herrn dieselbe Treue; er weiß Gehorsam und Respect zu be lohnen." Unwillkürlich fuhr seine Hand bei diesen letzten Worten in die linke Tasche seines weiten Paletot S.—was war cS, das so goldig klimperte und klirrte?— Ein Schlagflnß hatte den alten Herrn gclödtet. VII. Acht Tage waren verstriche. aber mals senile sich die Dämmerung auf das Dorf nnd hüllte Häuser, Feld und Wald in ihren dunklcn Mantel. Von den Feldern trieb der Hirt die Heerde in den Stall, längst war der rü stige Laiidmanil heimgekehrt zu dcn Sei nen nd Thür um Thür öffnete sich nd fast in jedem Hause schallte ein herzli ches Willkommen. Willkommen I Wie öde, wie leer war cS in der Hütte der WittwcHellberg geivordcn; wie unordentlich stand AUcS durcheinander, Mobilien nnd Kisten und Kasten, als seien die Bewohner im Um zug begriffen. Nur die alte Kuckucks uhr im Winkel plauderte nd schwatzte, wie sie cS gewohnt ivar seit langer Zeit, als wisse sie sich sicher in ihrer Ecke; so blickt die Kindheit, mir sich selber le bend. auf Wohl nd Wehe ihrer Umge bung mit gleichem Lächeln. Im Stübchen brannte kein Licht, nur die Sterne, die milden Augen GottcS, diirchlciichteten riiit mattem Schein dcn kleinen Raum. Anf einem der Koffer nntcr dem Fen ster fast Marie, die Waise. Noch blei cher und hagerer waren ihre Wangen ge worden. ihre Augen geschwollen und die Lider roth und enzündet; war es Tram, waS das zarte Gesicht des KindcS ent stellt hatte? Margarethe Hcllberg, die im Hinter gründe des ZimmerS mit dem Verpa cken von Wäsche beschäftigt ivar, ließ sie ruhig gewähren, ob sie den Grund des SeelenschmerzcS ihrer Schutzbefoh lenen kannte? War doch das strenge und faltenreiche Antlitz der Frau selber farbloser und düster, aIS gewähnlick, hatte sie doch selber der Augenblicke ge nug. in denen sie starr ud düster vor sich Hinstarrtc, um sich im nächsten zu fieberhafter Thätigkeit emporzuraffen. Jetzt trat sie zu dem Kind und legte sanft die Hand auf sein Haupt. „Aufrecht. Marie," sagte sie mit mil derer Stimme, als man ihr zugetraut hätte. „cS wird AlleS besser werden, wen wir erst fort von hier sind, fort von den Menschen, die mit Verachtung af uns sehen." „Und wird unS Walter in unserer neuen Heimath finden könner?" fragte Marie schüchtern. Die Wittwe stufte. „BiS Walter kommt, uns zu suchen, Hat'S noch lange Zeit," sagte fic, ohne ein lcistS Zittern der Stimme zu verhehlen, „und wenn'S soweit Ist, wird er unS schon wiederfin den." Durch die Stille der Abendluft klang cS wie der sich nahende Tritt' eine Manne? i Marie fuhr empor, eine flammende Räthe bedeckte ihre Wangen, mit elektrischem Strahl durchzuckte eS die ganze Gestalt: „Mutter, Walter!" „Thörin! Wehe ihm, wenn er's wäre I" Immer näher kam cs der Hütte, tin gedrungener Mann, den brcitkrämpigen Hut tief in die Stirn gedrückt, in einen langen, dunklen Oberrvck gekleidet; jetzt blieb cr stehen, vorsichtig blickte cr sich lll, dann faßte er langsam die Klinke und im nächsten Augenblick stand cr im Zimmer. „Hasclbaner! Ihr seid bei mir?" - Bei dem AnSriife, dcn die Wittwe ausstieß, sprang Marie von ihrem Sitze auf und schmiegte sich, wie Hülfe such end, an ihre Pflegemutter. „Ich fresse Dich nicht," sagte der rei che Bauer mit barscher Stimme,—„bist auch hier niinöthig, geh' hinaus, hab' mit der Alten zu rede. Aber erst mach' Licht, es ist so verflucht dunkel hier, daß man jeden Augenblick das Genick brechen kann." Auf einen Wink der Wittwe zündete das junge Mädchen die Ocllampe an, die den kleinen Raum mit Zwielicht er füllte, dann entfernte sie sich leise. „Und jetzt, Haselbancr, was habt Ihr mir zn sagen? Hart und ehern tönte die Stimme der Mutter Walter's aus der Dunkelheit her, wo sie ihren Platz so behauptet hat te, daß der spärliche Schein dcS Lichtes auf den reichen Landmaiin fiel, der al- Icm Anschein nach sich sehr sehr mibe haglich fühlle. Er sctzle sich auf dcn Rand eines der hochlchnigcn Hoizstühlc nieder nd räu sperte sich verlegen. „Margarethe Hcll berg." nahm cr endlich das Wort, „wie lange mag's her sei, daß ich diesen Ort nicht betrat? Wir Beide sind älter ge worden und hoffentlich kälter, und Ihr werdet die gute Absicht nicht verkenne, die mich zu Euch führt." „Gute Absicht! ?" Die Wittwe lach te höbnisch. „Christoph Wcrndcl hieß der Wurm, der an meinem Glücke nag te, der es mit scharfem Zahn durchiraß, Christoph Wcrndel das Ungeheuer, das den Namen, dcn ich trape, niit Schmach nd Finch bedeckte, das sich mäslcie von dcm Schweiße und der Schande Ande rer—o gute Absicht, gute Absicht!" „Ihr hättet mich nicht zurückweisen sollen, Frau," sagte der Bauer, „als ick Euch liebte nd der armen Cantor-Toch ter meine Hand anbot. Was später ge schehen,-kann ich dafür, das Euer Sohn ein phantastischer Narr, daß Euer Man ein Dieb I" „Elender, das sagst Du mir!" Die hohe Gestalt der Frau ivar ans dcm Dunkel in dcn trüben Lichtkreis ge treten und stand drohend vor dcm Ha sclbaner. Ihre Augen blitzten und ihre Hand war erhoben. „Mir wagst D's, die furchtbaren Anklagen Deines Opfers in s Gesichi zn schleudern, mil der Du die Welt z täu schen wußtest, nicht mich! Nicht Dci c wnchcrtcs, Dein unrecht erworbenes Geld zu rauben, drang der edle Vater mcines Walter zu nächtlicher Stunde in Deine Wohnung, es galt dcn Beweis der Schande zn vernichten, womit Tu ihn umstrickt." „Die Schmuggelei ist doch eigentlich kein Verbrechen, die ersten Hänser der Stadt haben ihren Reichthum auf nicht andere Weise gegründet," warf der Landmann ein. „Und brauchte der Mann deshalb bei mir einzubrechen? Vielleicht hätte ich ihm freiwillig das Papier ausgeliefert, das er mir ansstel len mußte, damit ich einen Bürgen sii ncr Treue besaß." „Freiwillig! Ihr! Doch es ist vorbei, mein armer Mann liegt im Grab, von der Hcimath ist mein Sohn vertrieben durch Euch und Eure hochmülhige Toch ter; ich selbst wandere ans, freut Euch, Herr, die Hellberg schwinden Euch ans den Augen, ob auch aS dem Gewissen? WaS wollt ihr noch?" Abermals räusperte sich der Bamr. „Wollte Euch Gutes thun, che Ihr die se Gegend meidet," sagte er. „hier sind hundert Thaler. Und nicht wahr, Ihr werdet cS Eurem Sohn mittheilen, daß ich Eurer gedacht, daß ich bereit bin, auch ihm fortzuhelfen, aller ich weiß nicht wo der Burschist; seit er wie ein Vrr rückter aus meinem Hause rannte, fürch te immer, ihn hinter einem Strauch oder Zaun hervorbrechen zu scbcn. und Nachis im Bettn ist mir'S, als schleiche er sich an mein Lager, ich habe böse Stunden, Margarethe I" Ein triumphirender Blick schoß ans den Augen der Wittwe anf den Land mann. „Kommen sie endlich, die bösen Stunden?" rief sie höhnisch: „wat gä be mein Walter darum, erführe er diese Botschaft! Aber eS wird besser werden. Nicht hinter Hecken und Zaun, einem Spitzbuben gleich, habt Ihr meinen Sohn zu suchen, offen nnd ehrlich wird er Euch gegenüber treten, Euch und EncrerTochter nd Suremneuen Sohn, der Euch an den Bettelstab bringen wird und Schande und Schmach auf Euer gralics Haupt. Geht mir, Hasel bauer, brüstet Euch, daß Eure Tochter Edclsran wird und in Sammet und Seide stolzint. Ihr müßt große Schritte machen, wollt Ihr den Flüchen der Hellbcrgs, Vater. Sohn und Mnt tcr, entrinnen, geht, sage ich; verbitten nicht die letzten Stunden in meiner Hci math I" Der Bauer erhob sich, sein auf inen Nro. S 7. Augenblick gebeugter Trotz kam nach nnd nach wieder „Ihr nehmt also ineine Gabe nicht an?" „Wollt ihr damit den Tod meines ManncS, das gebrochrne-Herz memcS Sohnes, die Schande unseres NanicnS kaufen. Hasclbaner ? Alles diese ist für Euer Geld nicht seil nd ann und ver ächtlich init seiner Angst und inneren Onal steht der reiche Weende! vor mir, nnd dies Bild sei mein Trost bis zum Tage der Abrechnung." Hoch aufgerichtet stand sie in der Mitte dcs Zimnnrs.' mit der erhobenen Hand nach dcm Ausgange deutend. „Bcttclstoiz, überspannte Köpfe, einer Hat'S vom anderen!" Der Haselbancr verließ die Stube, krachend fiel die Thür hinter ihm in'S Schloß. „Verfluchtes Dorf, wollt', un ser Hans in der Stadt ivärc erst fertig, diese BanerngeseUschast habe ich satt." Er schrack zusammen; hinter dicken Baumstamm glaubte er verdächtiges Geräusch zu vcriiehnicn. „Sonderbar, diese Anfälle von Schwindel,—habe zu viel Blut und der alte Dorf-Chirurg ist ein Dummkopf, wenn er sagt, das Ucbcl säße tiefer. Werde mcincn eigenen Doctor ballen in der Stadt, der mich cnrrireil soll und je den Finger überwachen, denn ich will nach lange—lange lebe " s 'oiisttzunq folgt) Tagesneuigteiten. Sri gewiß, daß n chtS Dein Eigen thum sci, als was Du in Dir hast. Wirke! Das ist oas grvße Gcsitz, in dcS Tempels Takeln gehaiicii. In allem Andern laß Dich lenken, nur nicht im Fühlen und im Denken. Der Bescheidene ist von allen Men schen der Unabhängigste. Niemand ist frei; Der nicht, dr über sich selbst Herr ist. Säet jetzt eure Saamcn um früh zeitige Pflanze zn erzielen. Nächsten Monat wird die Austern zeit anfhörcil. Ein statistische! Ausweis bat erge ben, daß i den Vereinigrcn Staate 360 Oktnfabriken bestehen, die jährlich vOO,OOO Tannen Eisen verarbeiten. Ein Herr erzählte einem Bekann ten unter Verschiedenem auch: „Meine Schwiegermutter schielt so stark, daß wenn sie weint, il die Thränen kreuz weise über den Rücken lanfeii" Auf der Philadelphia und Reading, und Philadelphia und Eric wurden i iienster Zeit eine Million Fuß Banholz täglich van Willlanispori verschickt. Tov Tilden van Ncw-Nark hat die beioen Mörder Adam läg r nnd Dr. Moses Löivenberg. welche zum Todc vei urtheilt waren, in voriger Woche begna digt. Beide sind Drnische. Zn Berlin (Deni'chland) gicbt cS ge genwärtig 66 Millionäre während die Zahl beneiden in giz Deutschland 169 beträgt. Der Reichste der Berliner Rci chen bat ein Vermögen von 812.099.000 Mark. Im Collcgiain z.l befin det gch ein Student, Namens H. B. Philsoii, in Berlin, Somerset Coii.iy. zu Hanfe, welcher, obwohl schon ,7 Doh ren alt. doch mir 4t Zoll hoch ist, und blos 36 Pfund wiegt! In Peniisyluoincii giebt es jetzt 320 Logen nd 300 Lagcr-Logr des Odd- Fellow Ordens. Eine große Parade soll am kommenden 2V. September in Philadelphia stansinbr, woran sämmt liche Logen dieses Staates lowic viele Logen anderer Staaten der Umvn theil nehmen werden. Kreuzfidel. Uiiicr College von „Nah und Fern", ein belletristisches, humoristisches SonntagSblalt, da in Rechtster, New Jork erscheint, Hot, trctz dem das Blatt kaum zwei Jahren be steht, sich eine neue CamphcU-Prcsse an geschafft. Darüber ist er sa froh, und jubelt wie ein junger Knirps, der seine ersten Höschen bekömmt. Ist auch rein Wunder; der gute Mann hat mit vie len Schwierigkeiten zu kämpfen, und gSnnen wir ihm deßhalb seine Freude recht herzlich. Student: „Krug' Dich Tante!" 'Tante: „Grüß Dich auch, wie gcW wie geht's Dir?" Stud.: „Danke, liebcS Tantchcn l" Tante: „Hast Du viele Vergnügun gen mitgemacht. Karl?" Sind.: „Sehr viele, licbeS, gute Tantchrn!" Tante: „So, da hast Du wohl viele Schnlden gemachr?" Sind.: „O ja, liebes, süßes, gutes, Tantchen!" Tante: „Ja, wer soll sie denn bczah. lcn?" Sind.: „Du mein liebcS, süßes, gm tes, herziges Tantchcn I" Literarisches. ck -I' Vo vi^bllthebl Ithe — Dr Straße, New Ztork, Herausgebers