Jahrgang ltt. Die Veksstvtnische StaatSzeituAss, 3. Uno? Uli-?, ooic 19, erscheint jeden Donnerstag,nd lostet 82.V0 per Jahr, zahlbar innerhalb dcS Jahres, und nach Veifluß des Jahrgangs. Einzelne Ereniptaren, >! Cents per^Stück. !S cechs Monaten angenommen; auch kann tticmand das Blatt abbestellen, dis alle Rück stände bezahlt sind. W- Um dir Ndresse ine Zeltung zu e^ dieneue Adresse mitlhetlen. vi größte Verbreitung. Olr Etrrulation der,,Pcnns lvantsch e StaatS - Zrl tung" in Dauphin Cimnlv riSdurg gedruckten dculschrn oder englischen Zei tung. Sic dielet deshalb dir beste Gelegenheit, Ansetgen in diesem Tdeüe des Staat eine weite Verbreitung > erschaffen. lii littet IlirLlilltkio. Bedingungen der Anzeigen Geschäfts-Anzeigen beim Jab', oder für rtnrn Tdril des Jahres: 3 Monate. 0 Monate. 12 Monate. Ein Zoll 84,00 k 7 00 812.00 Zwri Zoll 7.00 , 2.00 20.00 Pate n te Medizl n-. 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Kirchner, Schneidermeister, an der Walnut Straße, Harrisburg. welche ihre eigne Waaren Rocke von 84.00 bis zu ZB.OO, Hose vo 2.00 bis zu 3.00, Westen voll 2.00 bis zu 3.00 Waaren werden geliefert und zu nach. stehenden Preisen in Melder erfertigt: Röcke, von §4.50 bis zu 820.00, Hosen, vvn 2.50 bis zu 9.00. und Weste, von 3.50 bis zn 7.00. werden prompt gereinigt und ausgebessert. Uu geneigten Zuspruch bittet I. A. Kirchner. Erp. 9, l 875.-1 j. Zur Beachtung. Die Philadelphia und Rcading Histnbahn Compagnie mach hiermit bekannt, daß ste an oder vor dem nächsten ersten Mai eine Passagier-Station im gairmount Park, an der Linie der Verbindungsbahn, in unmittelba rer Nähe der Memorial-Hallc und der andern Haupt-Gebäude drr Senteniiial Internationalen AnSstellnng errichten wird, und daß regelmäßige Personen- und SrcursionSzüge zwischen der neuen Station und den verschiedenen Bahnhöfen auf ihren ver schiedenen Bahnlinien fahren werden. Die Aufmerksamkeit der Bewohner Philadcl phia'S. welche Sommer-Wohnungen suchen, und der grewdrn, welche Häuser oder Wohnungen in der Nähe Philadelphia S während der Aus stellung sich zu sichern wünschen, wird auf den Umstand gelenkt, daß von allen Pläprn an den Bahnen der Compagnie in einem Umkreise von 28 oder 30 Meilen voriger Stadt Passagiere gen zu wechseln, in "einer ebenso kurzen Zeit, als dies mit den Straßen Elsenbahnen von ver schiedenen Punkten der Stadt möglich ist Spezial ErcursionS-Zuge wer den zur Bequemlichkeit von Schulen, Ge sllschaften und Vereinen abgelassen werden. Auskunft ertheilen! T. G. H anc ock, Ge neral Ticketagent. No. 227 Süd Vierte Straße, Philadelphia, und die verschiedenen Local S. perintendente, sowie der Unterzeichnete, John E. Wootten, General Superintendent. Reading, März 10,1876-tf. 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Kiazie und Sa- S'eafi'N Bahnhof, Ecke der Wett und Kiiijic Straße. Sur „ädere Auokunst und Fabipreisen, welche nicht von den L-tat Agenten erlangt werden kön neu, wende man sich an Marviii Hughttt, W. H. Stcli c" t."" Geu.-Paf.Agenc, Chicago. Norddeutscher Lloyd. Regcinäßigc Dainpfschiffsahrl zwischen Bremen und Baltimore, durch die ciqciis für diesen Zweck an der Etpde erbaute, mit all.'Erfordernissen versehenen, nmm eiserne Post. Dampfschiffe von 2500 ..Baltimore," 0 Gold. Zwischendeck 32 Souraut. Von Bremen oder Havre nach Baltimore: Cajüte PIOO Gold. Zwischendeck 832 Courant. Retonr-Billets von Baltimore ach Bremen oder Havre nd zurück: Cajüte 8180 Gold. Zwischendeck 858.50 Courant. Von Baltimore nach Southampton oder Lon don und zurück von Southampton Cajllte 8170 Gold. Zwischendeck, 858.50 Courant. Kinder zwischen 1 uiw M Jahren zahlen die Wegen Fracht und Passage in diese In jeder Hmpcht empfehlcnSwcrthen Schiffen wende man sich an die General-Agente der Linie, A. Schumacher sc Comp., ode Str., Baltimore, Md. PH- C. Ranningcr, Nro. 111 Nord Prince Straße, Laneaster. Dezember 23, 1875—11. Chartes Kleyen u. Co, einzig deutsche Ityejge Agentur für dte gesammte deulsch.amertkantsche Presse, 37 Park Row und 143 Nassau Str., New-lork, tabllrt seit 1857, itoral alle Arten von Geschlfis-Slnzelgen, Perso. al-Auffordermigen ie. für alle deutschen Zeitungen in den Vereinigten Staaten, sowie t Deutschland und allen Länderntkuropa'o New-Sork, 21. November, IS. poesik. Liebeswerbung. Drei Worte qtebt'S so süß, so traul So zauberisch, wir der Himmel btau't, S leiS qrhaucht und noch voll Luft Nachztttrrt in der Menschenbrnst. Bold Worte lciiis, AIS tn drs LrbrnS sonn'gem Mat Von sel'gen Lipprn diese drei: Ich Itede dich! Ertönt mit solchem Woime^hall— Nicht Sprosscnschlag und Lrrchengcs.inq Kann messe sich mit diesem Klang. Wenn, wa im HerzrnSgrund gebebt. Dem Kelch der Lippe fromm entschtvebt. Wenn reiner Seelen ssille Gluty Sich auf wie eine Knospe thut— Ich liebe dich! Ob rauh die Sitte wie die Hand, Dir Lied' ist überall verwandt: Ste stammelt hier und lächelt dort. Zum Tempel wriht ste jeden Ort. „Sprich, liebst du mich, Blauäugelciii Die Spinn'rtn hält mit Spinnen ein, Verschlossen bleibt ihr roj'ger Mund, Ihr Lächein nur macht Aue kund— Ich liebe dich! „Zwei Vdglein fliegen von dem Strauch, AIS eines flog, flog and're auch, Bleibt kein, wo nicht das and're blieb : So auch die Lied'," so auch die Lieb'/' Durch zweier Herzen gleichen Schlag Ertönt'S in Treue Tag für Tag, Mit gleicher Treu' in Glück und Noth Vom ersten Kuß bis in den Tod - Ich liebe dich! -feuillel 01. Harte Herzen. -co)— Erzablung von Walter Bossel. 111. sgortsetzung.) A dem Nachmittage desselben Tages weilte der alte Baron Leopold von Markcnbach am Schreibtisch in seinem Eabinct. Das kleine Gemach war so glänzend eingerichtet, wie überhaupt al le Räumlichkeiten im Schlofft, denn in den Augen der Welt galt der Besitzer derselben als reicher Man; das Gut, dessen Name der Eigenthümer führte, war im besten Zustande nd die Pächter des alte Herrn waren wohlhadende Leu te. Leopold von' Markenbach mochte et wa im sechzigsten Jahre seines Lebens stehe; sein Haar war bereits völlig er graut, aber die breite plumpe Gestalt des Mannes war noch ungebeugt und rüstig und sei Antlitz zeugte von fort gesetztem Lebensgenuß. In diesem Augenblicke aber war das Antlitz des Edelmannes bewölkt, wäh rend seine Wange och röther waren als gewöhnlich nd große Schweißtropfen vo seiner Stirn hcriiicdcrranncn; tief gebeugt saß er an einem großen Haupt buch und sann nd rechnete nd schrieb Zahl > Zahl i den Folianten; vor ihm stand der Verwalter dcS Gutes, Siegfried Gimpel, ein vertrocknetes Männchen verschmitzten Zügen und scharfe, die listig unter der goldene Brille hervorspähteu. Als sicher galt, daß der Bevollmächtigte des Hauses Aaro und Sohn, wenn er mit dem gnädige Herr zu thun hatte, erst dem Verwalter eine laugen Besuch abstatte, che er das Gebiet des Edelmannes be trat. „Müßt Rath schaffe, Gimpel, müßt Rath schaffen," sagte eben der Baron mit lauter Stimme. „Aaron nd Sohn müssen aushelfen, prolongiren; zahlen kann ich nicht und baar Geld habe ich obendrein. Der Arthur, der Teufels junge, sitzt seit acht Tagen wieder hier im Neste. Wird Schulden haben,.die ihn aus der Residenz vertrieben ; gerade wie ich einst war. Jugend muß ra sen." Gimpel verbcugic sich. „Ich will's versuchen, will selbst in die Stadt, um mit Aaro zu sprechen," sagte er mit dcmüthigcr Stimme. „Aber sie stelle sich ans die Hinterbeine. Ohnehin sieht, wie mir der Buchhalter PinciiS ver traulich mittheilte und wie ich im tiefsten Geheimniß weiter melde, der Name des jungen gnädigen Herren nicht nur in den- Schuldbüchcrn der Firma, sondern...." Der alte Herr fuhr auf. „Donner- Wetter, das ist stark!" rief er, mit der Faust ans die kostbar ausgelegte Platte des Schreibtisches schlagend, „was un tersteht sich der junge Herr I Gimpel, es wird Zeit, daß wir eine reiche Hcirath für den Patron suchen, die ihn und uns Alle auf die Beine bringt, che seine hübsche Larve vergeht, je eher, desto bcs scr. Ah. ich glaube, ich höre ihn. Könnt ns allein lassen, Gimpel, will ihm die Leviten lesen." Der Verwalter verabschiedete sich durch eine tiefe Verbeugung und verließ das Zimmer durch eine Seitenthür, die in angrenzenden Saal führte, während jetzt nach kurzem Anklopfen die Mittclthür dcS Zimmers hastig geöffnet ward nd Arthur von Markenbach das Eabinct seines Vaters betrat. Die Miene des alten Herrn hatte sich nicht aufgeheitert, und einigermaßen be troffen blickte Arthur ihn an; es mußte schon etwas Wichtiges sein er wußte es auS Erfahrung. was seinen Vater so aus der Fassung zn bringen vermach te. „Nimm Platz, Arthur," sagte der Alte, „ich habe Wichtiges mit Dir zn ercdcn. Laß Deinen gewöhnlichen Uc bermuth und Deine Thorheiten einmal bei Seite und höre mir aufmerksam ! Der junge Mann ließ sich am Schreib tisch seines Baters nieder. „Du hast wohl eine reiche Erbin für mich ausgesucht?" fragte er lachend, „oder dachtest Du über die Mittel ach, meine Tugend vor Gefahr zn schützen?" „Hättest Du dies selber zur rechte Zeit gewußt, so wäre vielleicht unsere heutige Unterredung nnnöthig," erwi derte der Baron ernst. „Arthur, ich habe Dich erzogen, wie es dem Sohne meiner Familie geziemt, ich hbbe Schulden für Dich bezahlt, drrcn Be trag ein Bmnögcil ausmacht, habc Dir nichts versagt, waS Dn verlangt. Jetzt ist es anders. Ich selbst bin nicht der Man gewesen, daS Leben in karge Zügen zn genießen, nd die Summe, die Dn mir kostest, haben meine Kräfte und mein Bermöge erschöpft. Ich bin beinahe ein ruinirtcr Man, Arthur, schulde dem Hanse Aaron und Sohn i der Residenz viel Geld, das Gut ist niit Hypotheken belastet; nur eine reiche Hcirath kann Dich nd mich selber ret ten." Wie ein Blitzstrahl wirkte diese Nach richt ans den sonst so übermüthige jn gen Edelmann. Er starrte seinen Va ter an, als habe dieser eine fremde, ihm iinverständlichc Sprache zn ihm geredet, dann sagte er, mühsam die Worte sn chend, mit vor Zorn erstickter Stimme: „Also soll ich jetzt büßen, weil mein Bater mich zum Verschwender erzog, ich soll gut machen, was er verschuldete? Haha, glaubst Du vielleicht, daß die reichen Erbinnen wie Pilze aus der Er de wachsen? Geld von Dir zn holen, kam ich hierher, nd nun muß ich von Dir vernehmen, daß Du selber rninirt! Betrogen bin ich, ja, betrogen, was soll ich de dem Aaron sagen? denn, wisse es nur, auch ich schulde ihm; er hat mir Geld vorgestreckt gegen Zinsen und Wechsel, die ich natürlich nicht eher zurückzuzahlen brauche " Der junge Mann stockte einen Au genblick. „Sprich' ans, sprich nnr ans, ivas Dein Gemüth denkt," nahm der alte Baron, dessen Antlitz leichenblaß geworden war, das Wort. „Du willst sagen, daß die Rückzahlung dieser Sum men Zeit habe, bis ich todt sei und Du Dein Erbe endlich antreten würdest." Laut lachte der junge Offizier ans. „Glanb'ö wohl," sagte er höhnisch, „ich bin das verkörperte Gewissen in Deinen Auge, nicht svahr, Vater? Aber ich will mir schon das Geld verschaffe, auch ohne Dich, und müßte ich statt einer rei che Erbin die erste beste Baiicriidirnc um diese Preis zur Freifrau von Mar kcnbach erheben." Ohne seine Vater weiter zu beachten, stürmte Arthur ans dem Zimmce, die Thür hinter sich znschlciidcrnd und anf's Gcradcwohl in's Freie hinansstürmcnd. Er beachtete nicht den Psad, ans de ihn der blinde Zufall leitete, er gewahrte nicht, daß die Dunkelheit angebrochen war nd mehr nd mehr des Abends leiser Flügelschlag die Natur durchstreif te ; mir ei Gedanke durchzog sein In neres : er mußte Geld haben, die drin gendsten Gläubiger z befriedigen, Geld m jeden Preis; was kümmerte ihn das Funkeln der Sterne, die jetzt am dun keln Firmament aufzöge, was das bal samische Dufte der Kräuter und Blu men ! Fast eine Stunde war er so dahin gewandert, ohne Zweck und Ziel, und ccst, als durch die klare Nachtlnft ein Thurm in einiger Entfernung vor sei nem Blicke auftauchte, hielt er seine Schritte an und sah sich um. Es ivar die Kirche dc§ Dorfes Wachcnthal; ein lichter Stern ivinktc sie dem sti'iiinischcn Wanderer entgegen. „Gefunden!" rief er überlaut, nd wie ein schriller Mißton drang der lei denschaftliche Klang seiner Stimme durch den stillen Frieden der Ratnr; „der Hasclbancr hat Geld wie He, er muß aushelfen, und wen er zäh ist und sich sträubt, ha, ich weiß auch dage gen ein Mittel, nicht umsonst ist die schöne Werndcl-Anna scincTochtcr ' Er hielt in seinem Gedankengange ic, denn vor ihm tauchte in einiger Entfernung eine Gestalt in der Dunkel heit auf. Beim Licht der Sterne er kannte er den Inden Jtzig, der, sein Bündel im Arm, die Richtung vom Dorfe herkam nd verwundert stehen blieb, als er des späten, einsamen Wan derers ansichtig ward. Der Baron eilte auf ihn z. „Du bist es, Jtzig, wo willst Du hin?" frag te er hastig. „In die Residenz, gnädiger Herr, dort mein Glück zn versuche, wo der Jude nicht Pferde z warten braucht, nm der Wuth nd dem Spotte loser Bnbcn zu entgehen." Arthur runzelte die Stirne. „Du kommst von Wachenthal?" fragte er; „weißt D, ob da Hans dcS Haselban crn noch geöffnet ist?" „Weißt nicht, gnädiger Herr, sah nur die Anna ans dem Hause kommen und den Weg zum Erlcnbachc einschlagen, ganz aNein, und schaute sich um rechts, und schaute sich um links, ob es auch Jemand gewahre." Ein neuer Gedanke stieg in Arthur's Seele ans, ein Gedanke, de das Blitzen seiner Augen verrieth. „Am Erlcnbach und allein, allein ?" wiederholte er, „aber was kümmert cS mich, habe mit dem Vater, nicht mit der nna was zu schaffen. Leb' wohl denn, Jtzig, nd wenn ich wieder in drr Stadt bin, kannst einmal bei mir Vorfragen, könnte Dich vielleicht z Commissionen gebrauchen, scheinst ein geriebener Bur sche zu sein." Mit diesen Worten entfernte sich der Baron hastig, ohne den Inden eines weitere Blickes zu würdigen oder sich ach ihm umzusehen, denn er vernahm deutlich durch die stille Rnchttiift den immer schwächer werdenden Tritt des Scheidenden, wußte die Entfernung im mer größer zwischen sich nd ihm. Aber ersah nicht, wie der Jude plötz lich stille stand, m mit sich selbst zu überlegen, nd nach einigen Secunden einen kaum bemerkbare Oncrpfad durch die Büsche einschlug, der ihn wie der in die Richtung brachte, Ivoher rr soeben gekommen war.' Arthur schritt vorwärts, den tvohlbc' kannten Weg entlang, denn in der Ge gend seit Jahre heimisch, war ihn auch die von dem Inden bezeichne Stätte keineswegs fremd, nd jetzt die Land straße verlassend, bog er in das kleine Gehölz ein, das hart vor dem Dorfe ge legen war. Jtzig hatte wahr gesprochen. Anna Wcrndel weilte im Gehölze. An jener Stelle, wo dicht gepflanzte Erlen die dort befindlichen Personen fast gänzlich wie eine schützende Mauer de profanen Blick der Neugier verbargen, Ivo der Bach sei murmelndes Lied sang und die Nachtigall ihr Abendlicd am liebsten flötete, dort saß Anna ans einer Moos bank, das Haupt träumerisch gesenkt, unbeweglich, wie anS Stein gemeißelt. So hatte sie schon eine Weile dageses sc, vom Licht des Mondes bcstraht, der die Täuschung vollkommen machte. Und doch, unter der regnngsloscii Oberfläche da schoflen die Ströme der Gedanken wie glühende Lava durch ihre Brust, Träume vo Glanz und Ehre schweb ten verlockend vor ihrem inneren Auge, sie sah sich daher schreie in seidenen Gewändern, Prahlend in kostbarem Schmuck, bewundert vo reich geschmück ten Herren mit güldenen Säbeln und blitzenden Orden, und Alles neigte sich vor ihr nd grüßte sie demüthig als Königin des Reichthums nd der Schön heit. Prunke, Herrschen das waren die Factorcn ihres Dasei; immer größer war die Frucht gereift, deren Keim schon i des Kindes Seele gelegen; schon ge nügte ihr der enge Kreis des Dorfes nicht mehr, der sie als Herrin ancrkan te; weit, weit hinaus sehnte sie sich, i goldstrahlcndc Säle, deren hohe Spiegel ihr Bild wieder zauberten. Nicht die Nachtigall wollte sie mehr hören, was solltet ihr der langbrkaniilc Ton? Die rauschende Weisen einer Ballmnsik gaukelten an ihr Ohr und dahinschwc bc sah sie sich in wiegendem Tanze; heißer, schneller ging ihr Athem, an ei nes hohe Mannes Brust lehnte ihr Haupt. An eines Mannes Brust —sie schrak empor, wohin hatte sich ihr Geist ver irrt, zu welchem Zwecke weilte sie an dieser Stätte? Sic machte eine heftige Bcwegnng mit der Hand, als wollte sie die über lästige Gedanke, verscheuchen, und nun, als wolle sie de Zauber bannen, flötete halb im Traume eine Nachti gall. Da drang ein weiches, süßes Gefühl durch des jungen Mädchens Brust: „Walter," flüsterte sie, „verzeihe, ich lie be mir Dich, .meinen Retter, ich will glücklich sein an Deiner Seite, ohne Glanz und Pracht; o komme, ich er warte Deiner, verjage die Bilder, die meine Brust bedrücken wie ein Alp, ich will " Sic hielt inne, rascher pochte ihr Herz, höher färbte sich ihre Wangen, denn eben ihr rauschte es in de Zweigen und im theilten sie sich; eine hohe Ge stalt trat dem Mädchen entgegen, eine leise Stimme flüsterte ihren Name. Ein unterdrückter Schrei entwand sich der Brust de jungen Mädchens. DaS war nicht Walter'S Antlitz, deutlich er kannte sie im Sterncnlicht die Züge Ar thurs von Markenbach, des brillanten Eavallerie-Offizicrs. Auch der junge Edelmann schien von der Anwesenheit Anna's auf daS Höchste betroffen, einen Augenblick lang stand er wie erstarrt da, dann mit leidenschaftlicher Bewegung stürzte er zn den Füßen des Mädchen nieder. „Es ist kein Traumbild, das mich neckt," rief er mit bebender Stimme. „Wahrheit ist es, süße Wahrheit! sie selber ist es, die Heißgeliebte—Dank dir, Gott meiner Liebe, der zn ihren Schritt gelenkt!" „Um Gottes Willen stehen Sie auf, Herr Baron," unterbrach ihn Anna; „lassen sie mich erklären." „Ich frage nicht, woher Du kommst," fuhr Arthur lebhaft fort, „noch waS Dich hierher führt. Doch was brauche ich zn fragen? Die Sympathie unserer Seelen war's, die unS an einander ket tet, ewig unauflöslich." „Und waS führt Sie an diesen Ort, Herr Baron," fragte Anna schüchtern: „was zu so später Stunde an diese ein same Stätte?" „Dir sagt'S die Ahnung nicht, holde stes der Mädchen?" rief Arthur em phasisch. „So weiht Du nicht, daß ich Nro. 3. allnächttich hierher walle an diese Stät te, die, wie ich vernahm. Dir theuer ist, —n>. nur von dc Vögeln belauscht und dem verschwiegenen Bache, um Dich meine Klage zu vergieße, m Dich, die ich mein iicuiicu möchte um jeden Preis, die ich siebe, glühend, leide schaftsich, um die durch shre Kälte mich zum Wahnsinn bringt?" Wie ei Blitz des Triumphes flog es bcr Amins schönes Antlitz. Auf's neue tönte die verlockende Stimme in ihrer Brust, die Bestürzung des erste Augenblicks war bcrwnndr und im Bcwnßtsriii der Macht ihr Schönheit stand sie kalt berechnend dem Edelmann gegenüber. Mit silberhellem Lachen beantworte te sie die Erklärung Arthurs. „Nein," sagte sie dann nach eine Weile: „mein gnädiger Herr, die Ahnung sagt mir nichts, und wenn ich zu dieser Stunde an dieser einsamen Stätte hier weile, ohne Wissen und Erlaubniß des Va ters. so geschieht es nicht, weil ich Sic erwarte, sondern." „Einen lindern?" verlwllständiglc Arthur ihre Worte. „Zn, einen niidcrn, Herr Bnron," sagte Anna ruhig. „Einen ander, der mir beistand in der Stunde der Gefahr und mich nicht kalt verließ, wie die an dern alle, Walter nennt sich der Man, den ich liebe, Herr Baron vo Markcnbach, „nd jetzt, da ich Ihrer Maiineschre vci traue, jetzt verlassen Sic mich nd fliehen Sic diesen Ort." "Um einem anderen, glücklichere das Feld zn räumen, nicht wahr?" rief der Baron glühend, „v Du hast Dich ge täuscht. Nicht dem Sohne dcS Verbre chers, nicht dcmßcttclbiibcii wricht ein Arthur von Markcnbach " Er näherte sich stürmisch dem junge Mädchen, aber gebieterisch wicS ihn Anna zurück. „Und glaubst Du." fragte er i höchster Erregung, „daß Dein Vater sich dazu hergibt, in eine Hcirath zwischen Dil und jenem Land strcichcr z willigen?" „Walter verdient Ihre Beschimpfung nicht, Herr Baron," erwiederte Anna traurig. „Kann er schuldig sei, was sein Vater verbrach ? Und ob der Vater ja sagen wird zn unserem Bunde, ich weiß cS nicht, denn er trägt sich mit gro ßen Gedanken, wie sie sich für ein Mäd chen zieme, das einst hunderttausend Thaler sein nennt und fnnfzigtailsend zur Mitgift bekommt." Die Augen des BaronS funkelten; ihm schwindelte es vor den Augen, da er diese Summen nennen hörte. Was war die armselige Aushilfe, die er vom Hasclbancr erschmeicheln wollte, gegen diesen Reichthum der ihm winkte. l Sortschung folgt.) Der Ursprung des Sprichwortes: „Nenn Schneider machen nur einen Mann." Zm Jahre 1742 frug ein Waisenknabe in einem modischen Klei- Verladen i London, wo neun Schnei der beschäftigt waren, in ein Almosen. Das offene interessante Aussehen des Knaben erregte ihr Mitgefühl, nd sie brachten eine Sammlung von Neun .Schillingen (82.25) zusammen, mit welcher der Junge einen Fruchthaiidcl an der Straßenecke anfing. Die Zeit verstrich, und unser Waisenknabe gedieh an Gütern bis er zuletzt sccn eigenes Gefährte hatte, an welchem er das Mot to anbrachte. „Nenn Schneider mach ten mich zum Main:' und das ist mehr, als waS viele andere Professioiiistcii je gethan haben. Zn New-Pork trat in vergangener Woche ein elegant gekleideter Mann in einen Juivelierladen und fragte, ob er nicht einige Becher besichtigen könne, die im Schaufcster standen. Der Jnwclicr reichte ihm einen der silbernen mit Gold oriiamcntirtcn Becher und sagte: „Das sind Wettrennen Becher." „Wettrennen Becher? Was bedeutet das?" „Das sind Becher, die derjenige er hält, der im Wettrennen den Preis er ringt/' „Nun, wenn das so ist, so will ich für Einen rennen!" sprach der Mann und war mit einem Sahe aus der Thür. Der Juwelier rannte ihm nach, an der nächsten Straßenecke entschwand ihm je ner aus den Augen. Im Neiv-Aorker Polizei - Departe ment sind 2,000 Angestellte, deren Ge halt sich dieses Jahr auf 83,223,580 belauft. Das Fcucr-Dcpartcmcnt ko stet 81,043,086, und hat eine Mann schaft von 860 Personen. Für Schulen kostet es 82,700,000. Gesummte städti sche Ausgaben sind 810,181,900. Da bei ist aber der Lohn von 2600 ange stellten Arbeiter nicht mitgerechnet. In den Vcr. Stantcn bestehen 8 Stecknadclfabrikcii, welche täglich 47,- 000,000 Stecknadeln prodnzircn. Aus serdem werden täglich och ea. 25,000,- 000 Stecknadeln von Deutschland und England importirt. Wo kommen die alle hin?—- Hinrichtungen. In Elcvcland.O., wird am 23. Juni der Mörder Adin gehängt werden. Auch der Mörder Michael Fillion wird am 30. Juni in North Platte, Nebraska, gehängt. Am vorlebten Freitag wurden in St. Louis, Missouri, drei Morder (Ita liener), Namens Dominica Dania. An tonio Catalano und Bastians Lombard, hingerichtet. . In voriger Woche beging Profes sor K e r (Musikus) in Detroit, Mich., Selbstmord, indem er sich den Hals von Ohr zu Ohr durchschnitt. Jehl, wo er nah' am Ende ist. scheint der Winter doch Ernst machenzu wollen Schnee, Rcii. Eis und un gesundes, fieberischcs Wetter.