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Mailetla, Januar, 7, >B7s.—ij Lirbesklage! Die nlr/dem Azur hinschtoebt; - Es bindet sie kein fester Ort, So fehlste dahin auch strebt. ,kühlt sich erbedl. Mein' Lieb ist wie die Rose dort. Die schmachtend am Wege verblüht -, Es küßte sie der eis'ge Nord, Dort am Leichensteln Des Geliebten mein gleh'n die VlaNer im Winde: Verblüht! Mein Ziel ist wie die Sonne dorl. Die bleichend im Abcndrolh sinkt-, Wie jeder Strahl sich zieht hinfort: " lE'ntr. Drin.) Das Vii'd vvi 1871. I. Vauschl, ihr fer, des Meeres Sange! 11. Stalle der grciheit Du birltest Stand ! An deiner Muttei brüst Ruh'n Enropen'S Waisen mit Lust! Es tönt dcr 3bel der Völker klar! Dir Liebe und Treue, Du Fürstin, die herrschet nun Hundert 3ahr! "tter g'lt'^ 3n TrübsiN geprüft, in Gefahr! / e u i l l c t o . Was man in Amerika al les werden kann. ES ivar ein leichtsinniger Kamerad draußen in Deutschland. Sein Vater wollle was Rechtes ans ihm lachen, weil dcr Schiilmcistcr gesagt hatte, es stecke ein verborgenes Genie in ihm. Dcr Vater verwandte also viel Geld ans ihn, schickte ihn in s Gnmnasinnl nd wollte ihn stiMcii lassen. Aber das „Genie" wollte nicht zum Dnrchbrnch koinnicn ; außer im Schiildenniachcn nnd in Wirlhshaiissliidieii. So besann sich der Vater anders und that ihn bei riueni Schneider in dir Lrhrr. Ob's eigenllich ein Schneider ivar, v der cin Echuhiiiacher, oder ein Schreiner, kann ich nicht mil Vesliilinitheil sagen, es lhiit aber nichts zur Sache, denn ei ehrcnwerlhcs Handwerk ivar es jeden falls. Dem jungen Studiosus wollte da Handwerk nicht recht gefallen, nnd dem Lehrmeistcr wollte der Zögling nicht recht zusage. Der junge Herr fühlte sich z etwas Besserem geboren und so sagte cr nach ciiiigeni Aufenthalt der Schneider bontigne Lebewohl. Sein Batcr staf firte ihn zu guter Letzt mit einigem Gel de ans, wozu die Mnttcr noch heimlich einige harte Thaler aS ihrem Ersparten fügte nnd—fort ging'S nach Amerika. „Ihr sollt von mir hören," sagte er beim Abschied, nnd der Himmel hing voller Baßgeigen. In Amerika angckoininr, lagirtc cr sich in ritte! Gasthofe ein nnd ivnrde „höherer Bnnimler". Die Beschäftigung des „höheren BnmmlerS" besteht darin, daß man gar Nichts thut, als esse, trinke, rauche, Billiard spielen und die Zeit todtschla gen. Eine Zeit lang ging's recht gut. DaS Handwerk deS „höhere Bninin lers" ist ziemlich leicht z erlerne und linser junger Freund fügte sich schon mit Anstand in seine „erste Beschäftigung" in Amerika; den sei einziger Umgang waren „politische Flüchttinge", für was sich wenigstens diese seine Kameraden selbst nnSgabc. Später freilich fand cr aus, daß auch nicht Einer das war, für das cr sich ausgab, sondern cntwc dcr cin abgesetzter Pfarrgchülfc, oder ci fortgejagter KommiS, oder cin zn lang fingrigcr Eiscnbahnkassircr vdcr irgend etwas dergleichen. Das Ding war also gut, so lange die Harle Thaler der Mutter reichte, und auch och ein bische weiter, so lange nämlich noch etwa non der Garderobe z ersehen war, oder der Gasthofsbcsi her Kredit gab. Unser Held begann sich bereits zn fühle und ahm keinen An stand, sich ebenfalls für einen politische Flüchtling, wenn nicht zn halten, doch auszugeben, und so lange von seinen Heldenthaten zu erzählen, bis der Wirth ihm eines Tages seine Pnniprechnung zusammrngemacht und ihn mit sammt seiner Rechnung zum Hause hinanslvarf. Da saß er nun, oder vielmehr lag er ohne Kredit, ohne Kleider, und der Ap petit begann sich zu rege, weil die Pro zedur des Hinanswcrfcns nnscligcr Wci sc nicht nach, sondern vor dem Mittag essen stattgefunden hatte. Zum Glück erinnerte er sich, daß er in Deutschland ans der Schneiderwerk statt gesessen und so machte er sich als- bald auf den Weg in eine entlegenen Stadttheil, dessen plebejisches Aussehen er trüber iininrr gcinicdcn, so daß er al so keine Angst haben durfte, erkannt zn werden. Einem Schneider kann es in Amerika nie fehlen, nicht einmal in New Stork, wo deren über 30,000 beschäftigt sind. Er fand also bald Arbeit nnd führte die Nadel, als hätte cr dieselbe nie bei Seile gelegt gehabt. ? einigen Monaten hatte er sich wieder so weit erholt, daß cr inncncrMontliraiiSgehrnkoiinte. Noch rinigr Wochen, hattc er auch wieder ei nige Dollars Geld in dcr Tasche. Al lein so bald das Geld in der Tasche kliin pcrlc, so ivar der Tcnsel los. Einmal zwar, als er eine solide Nählrrin ans ri nein Bali kenn lrrnlr, hatte er fest im Sinne, sich hänslich nirderznlassen ; den ein Schncider in NeiMjork ist wohl im Stande, cine Frau .ziGN iiäßre, beson ders wen diese auch nicht links ist; a ber znin Glück besann cr sich noch eines Bessere und fand ans, daß cr für das clvige Sitze nicht geschaffen sei. Diesmal beschloß cr jedoch, vorsichtig zn Werke zn gehen nnd das sancr Er warbcnc nicht blindlings hinausznlver sc. Er besann sich hin und her, Ivel chcs Handivrrk wohl zn den „nobleren" gehöre, nnd entschied sich endlich für das Eigarrcnmachcn. „Es giebt Eigarrcn niachcr", kalknlirte cr, „die ihre >2 „nd 15 und ach 7nchr Dollars die Woche verdienen; ich werde dasselbe thun und in kurzer Zeit sv viel Geld znrücklcgen, daß ich dann rincn Eigarrenladrii crösf ne kann." Gesagt, gethan. Ein Lchrnicister, dcr eS ntcrnahi, ihn für baarr zehn Dol larS in der cdlen Knust.- „DaS Eigar renniachrn in vier Wochen ans dem Fnndaincnt zn lerne"—zn niiterrich ten, ivar bald gefunden. Zeigen sich ja doch deren genug alle Tage in ösfcnili che Blättern an. Dcr Eigarrenmachrr- Lrhrineislcr crhiclt also die erwähnte zehn Dollars, und mit Eifer ging's hin ter das cnc Geschäft. Es ivar bald erlernt nd nach dcr kurzen Lehrlingszcit arbeitete cr anf's Stück, d. h. cr bekam vom Arbeitgeber de Tabak vorgewogen und für das Tausend fertiger Eigarrcn, alle wohlgc liingen, so nd so viele Dollars. DaS erscheint gar leicht, und deßwegen crgrci sc Hunderte dies Handwerk, —Hunder- te, die nichts „Praktisches" in Europa getrieben haben. Allein sie alle müssen dies Metier wieder anfgcbe, wen sie nicht Hungers sterben wollen, den nur ein geübter Arbeiter, nur Einrr, dessen Finger schon von Jugend ans damit be schäftigt waren, bringl's so weit, in der Wochc seine drei oder viertausend Stück nnd alle ivohlgelnngen, fertig z brin.- gen. Unser Freund fand dies auch bald ans, denn er brachte in der ganzen Wo ehr keine Tanseiid zn Wege, nnd von die sei wnrde ihm noch dieHälsle als „im brauchbar" ausgestoßen, nd cr hatte den Taback dafür z crsctzcn. So gnittirle cr das Handwerk, „noth gedrungen", ohne cinc Ecnt Geld, aber Ii einigen Bündeln schlechtgemachter Eigarrcn in dcr Tasche. Er ivar ihm nicht gar wohl z Mnlhr, als er so durch die Straßen schlenderte, nnd cr suchte deßhalb die engste nnd schmutzig sie ans. In einem Keller tc ivar Musik nnd Geschrei. „Willst einmal Dein Glück i einer Basrineiitkneipc probiern," dachte cr, „nnd Dcinc Eigar rc a dcn Mann bringen." Und ein Glück war's, daß cr'S that, dcn unten prügelten sie sich nnd natürlich mischte cr sich gleich drein, nnd warf sich politi scher Weise ans die Seite des Wirthes und half die Rnhcslürcr die Treppe hin answcrfc. Nu hatte ex eine cnc Hciinalh, den der Wirih cngagirte ihn ans der Stelle als „Barkeeper." Dieses sei enes Amt hatte er ledig lich seine Fäusten, nicht seinem Genie zn verdanke ; allein cr hattc doch we nigstens ei Unterkommen. Besoldung bekam cr kcinr, wohl aber frei Esse nnd Trinken und sogar Freischlafe auf ei ner Pritsche in einer Eckc des Saisons. Einige Wochen ging's ganz gut. Sein guter Kopf half ihm bald über die Hanpt schwicrigkciien seiner neuen Stellung hinweg, den er Halle nichts zn thu, als Bier nd Branntwein einzuschenken nnd nngcschlachtctc Gäste hinansznwcr sc. Einstmal au einem seinen Regen tage passirtc es ihm jedoch, daß cr, weil keine Gäste da waren, sich selbst als Gast behandelte nnd so d rauf los trank nd immer Ivicdcr trank, daß cr am Ende gar nicht wußte, was cr that. Er ivar viehisch betrunken und fand sich den an der Morgen steif nnd kalt in einer Gosse ans der Straße. Wie cr dahin gekommen, wnßtecr nicht. Wahrschci lich hattc ihn dcr Wirth hinansgewor sc. „Lauter nnvcrschnldctc Unglücksfäl le," sagt dcr Schuster im Liinipaci Va gahunduö; doch in New Jork braucht kein Mensch zn verzweifeln. Er ging die Straße entlang dem Wasser z. An dcn Werfte ivar es schon lebhaft. Lastträger waren beschäf tigt, Schiffe aieSznladen. „Willst Du zwölf Schilling verdienen, so greis' zn," rief ihm eine rauhe Stimme zu. Er ließ sich das nicht zweimal sage „nd griff zn. So ward er Dock oder Ha fenarbeiter. Die Arbeit war hart, aber dcr Lohn war nicht schlecht. Es ging ganz gut cine Zeitlang; da gab'S ein mal einen kleine Streit zwischen dcn dentschcn nnd irische Arbeitern; nalür lich stand er ans der Seite dcr Deut sehe; ans dcm Streite wnrde cine Prü gclri nnd nnch hartem Kampfe, nachdem cin halb Dutzend Arme und Beine zcr schlagen waren, erschien die Polizei, ließ die Irischen lausen und steckte die Deut schcn in s Loch. Zwar wurden sie Alle den andei Tastz wieder einlasse, weil kein Kläger gegen sie erschien; allcin die scr Zwischenfall machte ihm die Sache verleidet, nnd er beschloß, sich einem an der Wirkungskreise zn widmen. ' Während cr darüber nachdachte, be gegnele ihm ein Farmer, der rincn Knecht suchte. Somit ivar der Handel bald abgemacht, nnd unser rhrmaligcr höherer Vlliiimlrr fuhr mit dem Farnirr als wolllbeslclttrr Vanerknccht ans dessen Hos- Die Arbeit ivar in einigen Tage ge lernt. Margens mit ZageSanbrnch das Vieh melken, dann listen, dann ins Holz fahren nnd s sorla. Sa ging'S von Monat zn Monat; nnd der Som mcr brachte keine Veränderung, mir längere Tage, nd folglich nnch mehr Arbeit. Da erfaßte ihn eines Tages die Sehnsucht ach Lagerbier, daß er seine sieben Sachen znsaniincnpackle nnd da von ging. Zufälliger Weise lag die Stadt, nach dcr cr sich wandte, an einem schiffbaren Flnß. Es dancrlc auch nicht lange, so war cr als zwcilcr „Porter", d. h. als zweiter Hans oder Dainpsboolskncchl angcstcllt. Als zweiter Porlrr hattc cr gar nichts zn thun, als die Waaren und das Ge pack der Reisende litznübcrnehnic, in dir vrrschiedcne Kajüten zn schassen nd jie bei den bclrkssendcn Landiings piinkle wieder an s tagcslicht zn für dcr. Da begab es sich cincS Tages, daß dcr Herr Porier dcn Mantelsack ci ncs Reisenden ins Wasser fallen ließ nd zwar gerade da, Ivos ziemlich tief war. Wär's nur der Mantelsack eines Franzosen oder Deutsche gewesen, so hätt's Nichts z sage gehabt, so aber gehörte das Felleisen einem Amerikaner nd dazu einem Eongrcßmitglicdc. So mit zog der Eapitän.einen Revolver nnd war im Begriff, dcn „Verbrecher ans Nachlässigkeit" niederzuschießen, als dcr Porter seine Vortheil wahrnahm nnd mir Nichts, dir Nichts ins Wasser sprang nnd a's Land schwamm. Da stand cr nun, nd hattc Nichts gerettet al sein Leben nnd die Kleider, die cr an hattc nnd die noch dazu tropf naß waren. Er beschloß in die nächste Stadl zn gehen und dein Kapitän einen Prozeß anznhängen. Es war cinc sehr kleine Stadt, kam von dreitausend Einwohnern; aber doch waren zwei Dntzend Advokaten drin, die sich alle mehr oder weniger gut stell tc. Die erste Vier, an dieser sich wandte fragten ihn, wie viel Geld cr habe, nnd da sie erfuhren, 'daß er kcinS habe, sondern erst durch seinen Prozeß solches erlangen wolle, so lachten sie ihm in s Gesicht, hießen ihn einen Narren nnd sagte, er solle zinn Teufel gehenj Da ging er denn auch hin, nämlich zum Advokaten.- Der nahm dcn Prvzeß an, aber nter dcr Bedingung, daß cr, dcr Advokat, wcnn cr den Prozeß gewinne, die Hälfte des zu erlangende Schaden ersatzes in die Tasche zu schieben habe. Einstweilen solle cr als Schreiber bei ihm fnngircn, und zwar um s „War me", wie ei angehender würtcmbcrgi scher Theologe. Das ivar Ivicdcr eine neue Earrierc, aber eine sehr hnngrige. Der Advokat gab ihm viel zu schreibe nnd wenig zn essen. Einstweilen ging der Prozeß seinen Gang, nnd ein doppelter Prozeß war's, ei Eivilprozeß, wie ei Eriminalprozeß. Eines schöne Morgens erklärte der Ad vokat, dcr Prozeß könne nicht Mehr vcrlorcn werde nnd schickte sich an, ans die Eonrt zn gehen. Der Schreiber de tcie seit langer Zeit wieder ei Batcr nnscr d saß den ganze Tag wie ans Nadeln, ans die Rückkehr dcS Advoka ten und dcn Ausgang des Prozesses wartend. Wer aber noch da sitzen wür de, wen cr gcwartct hätte, das wäre dcr Schreiber, dcn dcr Advokat kam nie ivicdcr. Dcn andern Tag las man in alle hffeiitlichc Blättern des Stadl chcns, daß sich dcr Advokat m eine be deutende Summe mit dem Kapitän ab gesunde habe nnd damit verschwunden sei. Was blieb dem Schreiber anderes übrig, als sich wieder ans die Reise z mache ? Er kam an einer katholischen Kirche vorbei, Ivo gerade feierliche Messe ivar. In seiner Betrübniß setzte cr sich ans die Stufe znin Eingang und sang zur M sik so wehmüthig mit, daß es wie lantcr „Tremolaudo" klang. Dcr Meßner stand nicht weit von ihm, klopfte ihn ans die Achsel nnd bcschicd ihn nach der Messe zum Hochwürdigc. Dieser frag e ihn nicht lange ach seiner Religion, sondern cngagirte ihn als Kirchcnsänger ans alle Sonntage. Der Hochwürdigc hattc zugleich och ein Amt für ihn, nämlich das eines Hauslehrers bei de Nichten seiner Haushälterin. Das war eine prächtige Anstellung! Nur Etwas machte ihm im Anfang bange, nämlich Rvo. .. wie crs anfange, daß der Hochwürdige nnd seine Halistiätterin nicht merken, daß cr cigcnltich proleslanlisch sei. Da war aber cin irisches Hienslinädchen im Hanse nd die iiiilerrichlete ihn im Ve kreuzigen nnd manch anderen Mbstcri cn. „Hicr ist gut zn wohnen," sagte cr oftmals z sich selbst, wenn cr einen Kalbsschlcgel nebst einer Flasche ans des Hochwürdigc Peivaikeller verzehrte, die ihm das irische Dienstmädchen ans die Seite gethan Halle. Hins, konnte dcr Hochwürdigr nicht schlafen, stolperte im Hanse hei um. nnd fand das Dienstmäd chen eben damit beschäftigt, den Hans lehrer in Per katholischen Religion zn lerrichleli. Der Pfarrer meinte aber, daß das Proselnleliliiachen ihn allein an gehe, nnd jagte nnseen Helden noch in derselben Nacht zum Hanse hinaus. Der rhemaligr höhere Vnniniler füg te sich in sein Schicksal-nnd ivar noch froh, wenigstrns allein nnd nicht mit seiner Eva hinansgrivorfc zn scin. I dcr nächste Stadt befand sich ge radc eine deutsche Schaiispielcrtruppe. —Dcr „höhere Biiler" fühlte einen Drang in sich, es auch einmal mit drm „Schauspielen" z probircn. Er er klärte also frischweg, in Magdeburg als Do Earlos nd i Breslau als Eis vigt anfgetrctcn und überall vergöttert worden zn sein. Zufällig ivar der erste Liebhaber gerade durchgebrannt z und so ward der höhere Vnlcr alsobald an denisciben Abend noch zn einer Gast rolle zugelassen Das Publikum halte sich in Masse eingefunden; der Vor hang ging ans, der erste Liebhaber cr schien, wußte aber von scinrr Rolle keine Silbe, und hatte noch crtra das Unglück, dcn Souslcnr nicht zn verstehen, weil dieser gerade hcisee ivar. Das Publi kl sing an zn pfeife nnd cr sing an z schreien, in das Pfeifen zn übcrlän Hrn. Je mrhr das Publikum pfiff, nm so mehr schrie cr. Dcr Lärm wurde furchtbar; man warf niit faule Aep fein ach ihm, cr warf sie wieder gegen das-Piibliknin. Einige dcr Vordersten sprangen ans die Bühne; die Prügelei begann nnd das Ende vom Liede ivar, daß der Elavigo von Breslau nd nnd Don EarloS von Magdeburg mit zerschlagenem Kopie und zerrissenen Kleidern znin Städtchen hinansflüch tcte. „Einmal Schauspieler nnd nie wie der!" Jetzt dachte cr aber im Ernste da ran, ein solides Mctirr zn ergreife Er war nun bisher AllcS gewesen, was man in Amerika nulcr dir freien Künste zählen kann, nd jetzt war's an der Zeit, sich hänslich niederzulassen. Jltt nächsten Wirthshaus besserte er zurrst seine Kleider ans, nnd dann ahm cr dir Zeitung zur Hand, ob sich unter de „verlangte" Albeitern krin passen der Platz für ihn finde. „Ein Prolestanlischcr Geistlicher wird verlangt!" So stand mit großen Buch stabc drin geschrieben. „Das wäre was für Dich," dächte cr, aber —cs.wnr dcn gute Zcngiiissc nnd cinc Probeprc digt verlangt. Dcr Gedanke an die Pfarrei liest ihn nicht schlafen. Er stand i dcr Nacht ans, holte seine Nadel nnd Schcerc hervor nd vcrwandcltc seinen Rock, dcn cr noch pon dcr Kirchensän gcrci hattc, in einem schwarzen Frack. Bon weißem Papier schnitt cr sich große steife Vatcrinördcr, in dcn Hals schlang cr sich ein weißes Tuch,—ein Stuck von seinem Hemde, das Haar strich cr weit zurück hinter die Ohren, und nm die letzten Paar Schillinge kaufte cr sich cinc Brille von Fensterglas, n> Vesta gelehrter nnSznschcn. ES war keine Zeit zn verlieren, den nächsten Sonntag sollte die Probcprcdigt stattfinden. Dcr Eindruck, de seine Erscheinung machte, ivar Hedcutend; das merkte cr gleich, wie cr srincn Besuch bei dcn „Aeltestcn" machte. Besonders der Sgilirc und dcsse Tochter, eine feine Äamc von dreißig Jahren mit rothe Haaren nnd Somincrsprossen im Ge sichte fanden bcdcntendcS Interesse an ihm. Doch hattc cr zwei Konkurrciiteu zu überlviudcu. Dcm Eincn sah man dcn Schnlprovisor schon von Wrilcin au, lind der Aiidrrc schir früher viel in „Pcch" gemacht zu habe. Dcr Sgnirc Tochter that dir Wahl nicht ivch, nnd „Jetzt oder nie" rief nnscr Schneider, als cr in dcr Nacht dir niit viel Kopf zerbrechen ans des Sgiiircs Bibliothek znsainincngestoppcltc Predigt mcmorir tc. Die Probepredigt wurde gehasten und niiser Held blieb Sieger. Zwar die Zeugnisse konnte cr nicht beibrin gen ; aber die zwei anderen Eaiididatc, dcr Provisor nnd der Schuhmacher, hat ten auch keine, lind überdies erklärte die Sgnirclochlcr, die i Theologie als Aiilvrilät galt, mit dem „Examen", das sie mit dem Eaiididatcii angestellt, zu frieden. So ward dcr vielgeprüfte Man: Psarrcr, nnd die SguircStachlcr Frau Pfarrcrin. Und wie es diesem erging, so ist's schon Dutzenden und Hunderte ergan gen ; und Dutzende von ihnen sind jetzt noch Pfarrer nnd gerade so hoch angc sehe, als hätten sie ihr Lebtag nichts anderes getrieben, als Theologie. Hciitc Schneider—morgen Pfarrer > i einem laht ist cr vielleicht Zciliings rcporlcr, d. i. Zcitnnasnachrichtcnnenig. kcitsersiildcr, vier Wochen daraus Lei chcnbcsorger nnd ein Vierteljahr später ösfenllicher Notar.