men. „Acltcre Leute gewöhnen sich nicht mehr an das Leben in Amerika," pflegt er zu sagen," sie würde daher vor Heim weh vergehe und soll also lieber draußen bleiben, wo sie ja auch ihr Auskommen hat." Wenn sie aber auch nicht herein kam, so erhielt sie dagegen manche Gold stück von ihm hinaus. Seiner Mutter Bruder hat er endlich doch durch ei nen Zufall gesunde, er ist, waS er stets gewesen, ein windbciiteligcs Schneider lein; er wohnt in New Bork und arbei. tetc für einen „bop". Jede Woche holt er sich sein Bnndclchen zugeschnit tener Sachen und liefert sie in der näch stcn Woche wieder ab; cr hätte, wie ihm die Tante sagte, „besser ab" sein können, wenn cr nicht jede Montag blau machen müsse; da geht der ganze Wochenvcrdicnst fast darauf. „Warum hast? den so geflunkert?" fragte ihn Robert, als cr die ärmliche Existenz des „reichen Vetters" sah. „Hätte ich etwa klagen sollen," ant ivortcteJohaiinMaycr; „gegeben hätte mir doch Keiner cttvas, sie sollten wenig stens zn Hause glauben, der Johann ist doch ein gemachier Mann geworden, ich freute m'ich bei dem Gedanken, was die drüben für Angcn machen werden." „Und wenn nun mein Vater Deinem Rath gefolgt, lvcnn cr mit der ganzen Familie ansgewandcrt wäre?" fragte Robert. „Dann hätte er auch nichts verloreu.l entgegnete Onkel Johann, „es giebt nur ein Amerika!" Die StMs Zciliiug Donnerstag, Februar 3, 1876. HarrtSvm, Pa. I. Georg Ripper, Herausgeber. Deiiiokratische Staats - Konvention. Harrisburg, Jan. AI, 1876. Gemäß der Versammlung Drmofta^- Mittwoch, den 2 2 ste März, 18 7 i, Hendrilk B. Wright, B o r si K e r. Keine Ackerbau-Ausstellung in 187 V. Die Execntiv - Committcc der Penn sylvania Staats Ackerbau-Gesellschaft hat beschlossen, dieses Jahr keine Staats- Ackerbau-Ausstellung abzuhalten, weil die Bürger Pciinsylvanieii's ihre Auf merksamkeit zniiächst und hauptsächlich der Ectclnüal-Wcltasstcllg zu Phi phia zuivcudcn sollte. Es wackelt.' Wie es heißt, sind Klagen gegen die Istc National Bank von Columbia, die Farmers National Bank von Lankastcr, Istc National Bank von Wrightsville, die Bork Connty National Bank, und die Istc National Bank von Lock Häven eingebracht worden, weil diese Banken mehr als die gesetzliche Interesse an nahmen. Bankwnchercr können nie fett tverden. Der rechte Mann an der Spitze. Wir vergaßen in unsrer letzten Num ier zn melde, daß der Achtb, Hieste r Elymcr von Rcading zum Vorsitzer der Demokratischen National-Lzecntive- Eommiltee von Pciuisylvanien ernannt wurde. Eine bessere noch tüchtigeren Man als Hrn. Clynicr hätte man wohl nicht finden können. Seine hohen Verdienste und Fachkcimtniß stempeln ihn als den „rechten Mann am rechte Platz." Da in Philadel phia. Georg Frecman, der Clerk des Binghani Hotel i Philadelphia wnrde vor einigen Tagen weil er sich geivcigcrt hatte, den Ehrw. FicldsEook. einem Neger ans Alcrandria. Nacht quartier zn geben. Frecinann mußte 81,000 Bürgschaft leisten. Aber wa rum de Clerk verhafte, und nicht den Eigenthümer ? Hat nicht der Clerk unter dem Auftrag seines Prinzipals gehandelt ? Wahrscheinlich ist Hr. Frec man ein armer Teufel, und mit denen thut man ja was man will. Ganz am Platze. Der Demokratische Kongreß in Wa shington hat niigcfangc, die Regie rnngsanSgabc bedeutend abzukürzen. Nach einer eingebrachte Bill solle die Gehalte unsrer auswärtigen Diploma ten in wenigstens eine halbe Million niedriger gemacht werden. Das ist ganz am Platze. Die Herren Gesand ten und ihre Sekretäre erhalten solch' hohe Salairc, daß der Sekretär nnsrcs Ministers (Schenk) i England sogar als Agent einer nngchenrcn Circnstrnp pe in Paris fnngirt. Auch will man de Gehalt der Offi ziere und Cadcttc zu West Point, wie auch die Zahl derselben verringern. Ferner sollen anstatt 300 Mitglieder im Congrcß, blos 20V derselben mit ge ringerem Gehalt sei. Wie es indes sen scheint, sind die Republikaner ge gen irgend weiche Verminderung der Gehalte der Kadetten, wie ans einer Bemerkung des' Hrn. Danford (Rep.) von Ohio zu ersehen ist.—Wollen sehen, was in der Sache geschieht. Ei Herausgeber beraubt. Gen. Wm. H. H. Davis, Herausgeber des "vozlootowo vomoorat", wurde letzthin nm etwa 8600 werth Silberivaaren be raubt. Was um des Himmels Willen thut aber auch ein Herausgeber mit 8600 werth Silberzeug. Da ist uns unsre „Stovepipe" noch lieber Verlegung He Cupitsliums. Schon wieder hat einer der über spannten Senatoren (ein Münnlcin, daS unter dem Namen Cronse be kannt ist, und in Philadelphia wohnt,) im Senat de Borschlag gemacht, daS Capitoliiiin von HarriSbnrg nach Philadelphia zu verlegen. Darüber bc merkt der Philadelphia „Demokrat":' Die Legislatur gehört allerving nach der iaduflriellen Hauptstadt de StaatrS und nicht in et kleine Bauernsta'dtchen; nur dadurch wird sie on ihrem Schlendrian und ihrer ländlichen Einfalt kurirt erden können. Hier sind die Geseflaeber nicht auf de Umgang un ter sich der auf da Hotelleben allein angewie sen wie in Harrlsburg. wo es an Mitteln zum Untrrricht und (Yelrgrnheit zu a n st ä n d i gr Ärranügnngrn für dies Herren zu fehlen scheint. Außerdem würde ihnen auch die Presse besser uuier die Arme greifen und zugleich sie ei we nig besser beeinflussen können. Also ei „kleines Baucrndorf" ist Harrisburg ? Nn. das klingt sonder bar. Aber apropos : von waS lebte denn die Herren Großstädter, wen die „Bancriidörfer" nicht wären? Und ferner: sind wir Harrisbnrger „Bau ern" noch je mit dem Bettclsack herum gegangen, nnd habe mit dem Gelde Andrer große Palläste gebant? Fern davon. Wir konnten nie recht begreifen, wa rum man so begierig ist, daS Capitolium nach Philadelphia zu verlegen; jctztcrst gehl nns ein Licht darüber anf; es soll deßhalb verlegt werden, wie der „De mokrat" ja auch sagt, weil in unserm (dummen) „Bauerndors" die Herren Gesetzgeber keine Gelegenheit haben, sich anständige Vergnügn- gen zn verschaffen! Auch könnte die Presse de Herren unter die Arme Ar me greife, und sie besser bceinflus sc!! Wie generös und nobel! Alsoan „anständigen Vergnügungen" fehlt cs, und a Einfluß der Presse! Daß sich Golt erbarme. Ei. Hr. College, werden den die Herren Gesetzgeber erwählt, um sich „anständige Vergnügungen" zn mache ? Wenn das so ist, dann braucht man keine Gesetzmacher, sonder Possenreißer (Olovns sage ma), auch Leute, welche andern Sand in die Augen streuen, damit sie um desto besser ihre Schwindeleien und das Spitzbuben- Handwerk betreiben könne. Run gibt es aber jetzt schon zu viel sol cher Burschen in Philadelphia, ohne daß auch noch die Herren Possenreißcr der Gesetzgeber dahin käme ; und um sich davon zn übcrzeigcn, darf man nur eine Blick in daS Thu und Treibe des dortigen Stadtraths werfen. I dem Borschlag deS Hrn. Eronse wegen Verlegung des Eapitolinnis heißt es auch, daß in einem solche Falle die Bürger von Philadelphia die Gcbänlich keile selbst errichten, und dieselbe ko stenfrei an den Staat abzutreten hätten. Dafür tverden sich indessen die Bürger jener Stadt bedanken, denn hö re wir, waS der „Demokrat" weiter keln ÄNd V>">->drlphi hat Wie klcinmüthig! Zuerst spöttelt man über das „kleine Baucrndorf," und hier wird's zugestanden, daß Phi ladelphia kein Geld hat; es ist zn arm ! —Das heißt man kaltes Wasser auf den Eronse'schen Vorschlag geschüttet, was zur Folge haben wird, daß daS Capito liiim bleibt, wo cS jetzt ist, und wo es auch der geographischen Lage nach hin gekört. Wieder ein Schreckschuß. Die New Kork "Tribun und andcre radikale Blätter blasen wieder gewaltig ins Horn, und warum? Man höre: Weil ein hervorragender Demokrat sei nen Kind bei der Taufe den Namen lohfnWilkcs gab! Nun, Das ist doch nicht so schlimm; aber diese radi kale Lügenblätter behaupten, daß das Kind de Namen von Lincoln s Mör der erhalten hätte, nämlich den Namen John Wilkes Booth! Oh, die dum me Esel; da sieht man wieder die lan gen Ohren hervorgucken, da es doch schon längst durch Thatsachen be wiesen wurde, daß der betreffende Jun ge nach dem Namen eines alten Ver wandten der Familie —Job Wilkes— genannt wurde. Den Radikalen scheint es aber nicht genau ans die Wahrheit anzukommen, so sie nur ihre Zweck erreichen, und das Volt aufhetzen können. Uns wundcrtS nur, daß seinwollende chrenhaf t c Blätter ihren Lesern noch solche Lüge auftischen, da sie doch wissen sollte, daß das Volk nicht mehr an derlei Schreck schüsse glaubt. Angenommen nun aber, der Junge hieß wirklich John Wilkes Boolh, hätte da etwas mit dem Mörder Lincoln's zu thun? Gerade so viel, als wie der Name Winder mit dem Mörder der Gefangenen zu Andcrsonville. Solcher Hokus Pokus zieht nicht mehr. Soll dem Gesetz Geltung verschafft werden. Unserer Gesetzgebung liegt gegenwärtig ue Bill vor, welche bc stimmt, daß in Zukunft alle Verzichtlci stungen auf das bekannte Gesetz, nach welchem Eigenthum bis zum Werthe von dreihundert Thaler von Beschlag nahme und Exekution befreit ist, ungül tig sein sollen. Dieses Gesetz ist von Anfang an darauf berechnet gewesen, die Familie des armen Mannes zu schü tzcn und ist es dabei Niemanden einge fallen, damit das Interesse des Land lords oder Gläubigers zn wahren. In dem er durchdic häufige Bcrzichtleistung thatsächlich unwirksam geworden ist, so dürfte es als eine weise Maßregel der Gesetzgebung angesehen werde, ihm wiederum Geltung zu verschaffen. Im Zahr 1874 wurden 2,520.115 Cigarre in Harrisburg fabrizirt. und 2,293,330 davon verkauf. Im Jahr 1875 wurden 360,808 Cigarren wcni ger fabrizirt. und 512,850 weniger verkauft, als im Jahr vorher. Im ganzen County Ivurden 3,427,477 Ci garren gemacht, lind 3,072,700 ver kauft. Die demokratische Rational-Eom mittee versammelt sich am 22. Februar in Wa shington City, nm die Zeitnnd den Ort zn bestimmen, wo die nächste National- Convention, welche einen Präsident- und Vicc-Präsidcntschafts-Candidate zno minircn hat, abgehalten werden soll. Um die Convention abzuhalten wäre Philadelphia, die Wiege unsrer Freiheit, und der 4te Inli der graße Jnbeltag nnsrcr Erlösung voniybriltische Jochs am zweckmäßigsten- Wird rS grschehen? Der Gegenstand, de Tarifs ans Thee nd Kaffee wieder zn erhöhen, wie Prä sidcnt Kraut in seiner letzten Botschaft verlangt, ist wieder vor dem Congrcß. Wir hoffen, daß die Demokraten gegen alle und jede Erhöhung des Tariffs auf obengenannte Artikel stimincn. Ma lege eine Steuer auf Liiriis-Ariikcl, auf feine französische Tücher u. f. w., und lasse die Reichen diese Last tragen; aber tim'S Himmclswillcn schont de armen Arbeiter, der kaum mit knapper Noth sein Auskomme findet. Endlich passirt. Der Congreß hat die Bill, welche ei und eine halbe Million Dollars für die Ctiiieniiial Ausstellung i Philadelphia bewilligt, ach längerer Debatte passirt, nd zwar mit 146 gegen 130 Stimme. Die Bill geht nunmehr an den Senat, wo deren Passirung' nicht bezweifelt wird. Cs heißt indessen, dieCentennial- Cominiffäre wollte das Geld nicht an nehme, weil eine Clansel i der Bill enthalte ist, wonach die ei und eine halbe Million wieder in die Ver. Staa ten Kasse zurückfalle so, im Fall ach Abzug aller Kosten noch cin lleberschuß bleibt. Habr wir's nicht gesagt? Gleich nach der letzten Wahl in Ohio wo die Republikaner siegten, sagten wir. daß es nns gar nicht wundern würde, wenn die Republikaner nun das gehäs sige Ttnipcrenzgcsetz in jenem Staat wieder einführe würden. Und wie lautet cs jetzt? Nach den letzte Nach richten ans Ohio ist dort eine Bill i der Gesetzgebung eingereicht worden, >voach die einzelnen Dörfer und Städ te nicht das Recht haben sollen ein Gesetz, das den Ve>k a f vonV i c r, AlelindWei n v e r b i e t 11, wie der lii znstoßen! Das heißt so viel: Wen die Gesetzgebung oder die Conrtcn Tcmpcrcnz-Kcsctzc mache, so Haidas Volk kein Recht, diese Gcsc tzumzust oß c n! —Hört ihr's? Die Tcniperciizlcr (die blos Schnapps saufe) stehe über dem Gesetz! In betreff dieses heillosen Versuchs zur Wiederherstellung der Teinperenzlyra ei in Ohio, sagt daS republikanische „Cincinnati Volksblatt": „Der betreffende Gesetzentwurf ist natürlich von einem Republikaner ein gebracht worden. Wir können jedoch kaum glauben, daß die republikanische Mehrheit der Gesetzgebung so selbst mörderisch blind sein wird, denselben anzuiichiiicn. Thut sie cs dennoch, so brauchen sich die Republikaner um den Staat Ohio keine weitere Miihc zn geben. Cs wäre verlorene Arbeit." So schreibt das „Volksblatt," das vor der Wahl alles aufbot, nm seine Parteigenosse erwählen zn helfen. Jetzt ist cs aber zu spät, Lärm zn schlagen, den warum den Stall schließen, nachdem der Gaul gestohlen ist? Dem Volt von Ohio war csvor der Wahl gesagt wor den, daß cs so komme werde; ober cs ochtctr nicht darauf, sondern ließ sich von politischen Windbeuteln irre leiten. Jetzt sieht cs die Folgen. Gehen die Augen immer noch nicht anf? Saubere Republikaner. Die Grand-Jury der Vcr. Staaten Distrikt Court von Chicago hatHr. A. C. Hessing, Redakteur der „Illinois Staats-Zcitnng," das leitende republi kanische Blatt im Weste, und Hrn. Ja kob Rchi, früher Polizei Superin tendent in Chicago, ebenfalls ei Helles Licht in der republikanischen Partei, wegen Verschwörung und als Theilha ber am Whisky-Ring" für schuldig er klärt ! Ez-Deputy'Collcktor I. F. Holst wnrde wegen des ähnlichen Vergehens verhaftet, und unter 860,000 Bürgschaft gestellt. In der Vcr. Staaten Circuit Court von Milwaukee, haben sich folgende an geklagte Personen als schuldig erklärt dje Absicht gehabt zu habe, den Rc vcnuesteucr - Einnehmer zu betrüge, nämlich: H. P. Ellis, D. H. GrifsilhS und H A. Valentine, Storchallcr; L. Werth, Robert Kilwcrt, Charles Heutze, Aaron Cchönfeld, Henry Tchönfcld und Wm. Bcrgcuthal, Distillcurs, und Win. Hager, Buchführcr für Valentine, Ree tifeicr. Diese Schwindeleien sind von der kollosalstcn Art. Die Kommissären thun am gescheitste stcn, sie nehme das Geld, denn die nackte Mehrheit von bloS 16 Stimme, könnte leicht wegfallen, sollte eine noch malige Abstimmung im Kongreß sol gen. Was das ttebrigblcibcn des Gel des betrifft, darüber braucht sich der Congreß nicht zu bekümmern, denn bis das Centcnnial vorüber ist. wird auch nicht die Spitze eines Schwanzes von dem Geld übrig sein. Die einzige Fra ge ist nur die: Werden die Herren Kommissäre später nicht noch mehr Geld verlangen? Wir hoffen nicht. Im Jahre der Panique 1873 hatten die Ver. Staaten 5,183 Bankerotte zu verzeichnen. In dem darauffolgenden Jahr 5,830. Im Jahr 1875 aber 7,- 740. Das sind erschreckende Ziffern, den sie scheinen auf den ersten Blick zu beweisen, daß es mit nns schlechter nd schlechter geht. Daß wir mit jedem Jahr tiefer in ökonomisches Elend ver sinken und am Ende dem totalen Ruine entgegengehen. In Reading kamen zwischen dem 19. und 25. Januar 95 Fälle von Schar lachfieber vor. ? Deutsche Sesetzgeter. I der Gesetzgebung von Pcnnsylva >c befinde sich nicht weniger denn vier Dciitschc Repräsentanten, nebst einer beträchtlichen Anzahl Solcher wel che deutsch spreche. Die deutschen Mitglieder im Hause dcr RrprSscntanten sind Hr. Peter Zern von Pittsburg; Hr. Io h Stotzer von Easton; Hr. F.W. Giinstcr von Scranton, und Hr. Sebastian Wimmcr von St. Mary'S. Elk Eounty. Die drei Erstge nannten sind Leser der „Staatszcitiing," nd z ihrem Ruhm sowie zur Ehre ih rer Constitiieiitcn sei cs gesagt, daß kei ne tüchtigere och bessere Männer in je nem Körper der Gesetzgebung zu finden sind. Daß die Fähigkeiten dcr betref fenden Herren auch gehörig gewürdigt werde zeigt dcr Umstand, daß Herr GsteralsßorsitzcrderEonittee über Constitutione? Reform, Hr. Zern als Vorsitzer dcr Eentennial Eommittce, und Hr. Stotzer Mitglied der Eommiltcc über Mittel und Wege n. s. w. ist. Unter den übrigen deutsch-redenden Repräsentanten befinden sich Hr. Jos. G r a f von Veaver Falls, Beaver Co.; Hr. Gc o. A- Achc nb ach vo Clin ton Eoniitt) i Hr. Wm. Kc yse r von Vcdford County; Hr. Daniel Gei selm a n vo Adam Eoiiitty, lauter sehr würdige und zuverlässige Männer. Es sind noch andcre Mitglieder im Hause die deutsch sprechen, allein diese sind nn unbekannt. Ucbcrhanpt findet man eine bedeutende Anzahl sehr tüchtiger Rc präsciitanlcn hier, die nebst den bereits Genannte eine ehrenvolle Stelle ein nehme, nd das Interesse ihrer Consti tticnlc anf's kräftigste vertheidigen; Hilter diesen nennen wir z. B. Hr. Thornton von Pittsbnrg, Hrn. Plummer von Crawford Eounty, Hrn. Brown von Jcffcrson County, Hrn. Toner vonWestmoreland Colin ty, und Andcre. Im Senat befinden sich nnsrcs Wis sens keine Deutsche, allein ein Mitglied ist in jenem Körper, das die wärmste Anerkennung verdient, den ntcr Al le ist Keiner, dcr ei wachsameres Auge hat och schlagfertige Reden und Ant worten giebt, oder das Interesse seiner Constitiieiitcn besser vertritt, als Sena tor Ur. E. A. Wood von Süd-PittS brg Auch Hr. Senator Ermen tront vo Berks County. ist ei wür diger Vertreter de Volks. Wir sind ans solche Männer wie die Herren Wood und Ermcnteoiit stolz, die, trotzdem sie gegen eine Mehrheit politischer Gegner z kämpfe habe, dennoch stets bereit sind, die Rechte des Volkes ncrschro ckcn zu vertheidige. Wer mit irgend einem der genannten Herren anbindet, wird bald aiisfinden, daß er an de un rechten Man gerathen ist, denn sie las sen sich nicht so leichtcrdings ans dem Sattel werfen. Blaine als Partei-Fanatiker Ex-Sprecher Blaine von Maine, Ivel chcr gerne Präsident werde möchte, ver sucht Kapital aus der Schulfragc zu ma che, indem er Religio mit der Politik vermischt. Die Eltern von Blaine wa ren Katholisch, sowie alle seine Geschwi ster heute noch zur katholischen Kirche gehören. Als er aber nach Maine kam,' fand er es zu seinem Interesse, die katho lische Kirche z verlasse, und zu de Congrcgalionalisten überzutreten. Uns ist es einerlei, welche Religion irgend Jemand bekennt, so er nur ein aufrich tiger, gewissenhafter und redlicher Bür ger; aber Einer der seine Religion und Kirche verläßt blos um selbstsüchtige po litische Zwecke zu erreichen, ist ein De magoge, dem nicht zu trauen ist. Ge gen Blaine würden selbst die Know RothingS stimmen. Die Abstimmung über die Criitennial- Bill. In Betreff der Abstimmung im Kon grcß über die Vcrwilligung von ein und einer halbe Million Geld für die dieß jährige Weltausstellung in Philadel phia, macht der „Demokrat" von jener Stadt folgende Bemerkungen: Das Votum über die Centennial-Bill gibt den Zeitungen viel zu denken und zu deuten. Sie suchen es nach Landes theilen und ach Parteien zu construi rcn und zu erkläre. Das Lange und Breite von der Geschichte ist, daß das Volum, ohne Rücksicht auf Partei-Or ganisation, ach dem Gutdünken der Einzelnen abgegeben wurde, weil auch die Dcinokratc, welche dagcgegcn stimmte, dies ihren demokratischen Grundsätzen schuldig zu sein glaubten. Ihre Anzahl betrug 115 Demokraten, denen sich 15 Republikaner anschlössen. Die 5!) Dcinokrate, welche mit 87 Rc pttblikanern dafür stimmte, waren nicht der Ansicht, daß durch diese Bill die Constitution verletzt verde. Das ist Alles. Damit, daß beide Theile freier Ueberzeugung folgten, hat sich weder der eine, noch der andere Theil lächerlich gemacht, oder die Partei als ohnmäch tig hingestellt. Diese Frage war gar keine Partei-Frage. ' Einstimmig für die Maßregel erklär ten sich die Repräsentanten von 12 Staa ten : Maine, Massachusetts, Rhode I. Land, Süd Carolina, Louisiana, Flori. da, Nebraska, California, Minnesota, Oregon, Nevada und New Jersey; also 3 Nen-Cugland Staaten, ein Mittel staat, 4 südliche, ei nordwestlicher und 3 Pacific Staaten. Daraus läßt sich kein kcktioneller Standpunkt bei der Ab stimmung ableiten. Dazu kamen New Bork mit 22 dafür und 7 dagegen. Pennsylvanien mit 2v dafür und 6 dac gegen. West Virginicn und Delawar gingkn dagegen, und New Hampshire, Virginia, Georgia, Kentucky und Ten nessce gaben je eine Stimme dafür. Nach den einzelnen LandeStheilen ge trennt, war die Abstimmung in den Neu-Cngland Staaten 22 dafür und 5 dagegen ; in den Mittelstaaten 49 da für und 14 dagegen; in den südlichen Staaten 35 dagegen nd 36 dafür Auffallend war es, daß New Kork, welches so bedeutende Opposition gegen die Ausstellung gemacht hat, sich mit 22 Stimmen dafür erklärte und daß in Pcniisylvanicii sechs dagegen auftraten. Es läßt sich vielleicht richtig sagen, daß die industriellen und sechandclndcn Theile des Landes, die cin besseres Ver ständniß für Wclt-AnSstcUniigcn nnd größeres Interesse dafür haben, sich da für erklärte, und daß sich ihnen viele Südliche anschlössen zn Beweis ihrer versöhnliche Gesinnung. So kommt cs. daß sich de östlichen Scchandcl- und Industrie-Staate noch Louisiana nd die Pacific Staate anschlössen, wäh rend der ackerbautreibende Westen im Ganzen, dagegen auftrat. Nachstehend eine Tabelle über die Abstimmung nach Staate. Staate. Dafür. Dagegen. Alabama 2 Z Eonnecticut 2 I Delaware Nebraska l l> Nevada „I N New-Hampshirr t 2 New-lersep, 5 i New Zork .7 22 8 Nord-Carolina 9 5 Ohio 8 II Prnnsplvania 22 5> Rhode-Island 2 0 Süd-Carolina 5 0 Tennessee 2 8 Texas t 2 0 9 Wisconsin 9 5 Daaegen US Tafür ,9V Aus dieser Tabelle geht hervor, daß nur von zwei Staaten gar keine Siiinmc für die Vcrwillignngen fielen, in West- Virginicn und in Delaware, während von zwölf Staate kein e dagegen ge geben wurde. Gräflicher Mord. New or k, 27. Jan. Heute Nach mittag wurde bet Green Point, L. 1., der abgeschnittene Kopf eines Mannes gesunden. Derselbe war i einem Ex emplar der „Brooklyn Freie Presse" gewickelt und wurde als der Kopf eines gewissen Siminons von Derby, Eon.' erkannt, welcher seit Donnerstag ver mißt wurde. Von den Mördern hat man noch keine Spur. New Z) or k, 30. Jan. Die Ge- Heiin-Polizei war eifrig mit Nachforsch ungen nach dem Mörder des W. W. SimmvnS beschäftigt, dessen Kopf in dem SchiffSdauhofc von John English in Green Point gefunden wurde. Man glaubte, daß der Körper in den Fluß ge worfen sei. Siminons ist seit Sam stag Abend nicht gesehen worden. Sein intimster Bekannter und Ncbcn-Arbci tcr war Simon Kretz, auch unter dem Name Andrea Fuchs bekannt, wel cher der Polizei mehrere unwahre An gaben gemacht hat und deßhalb von der selben arretirt wurde. Auf dem Wege zur Polizei-Station verletzte sich der Verhaftete absichtlich an der Hand nd schmierte das Blut an seine Beinklei der, an welchen, wie sich später herauS stellle, ein-eingetrockneter großer Blut fleck sich befand- Später wurde sein Hau durchsticht und fand man in einer fest vernagelte Kiste die Arme und Beine des Ermordeten, während der Rumpf in Stücke zerschnitten in einem Kessel über dem Hccrd-Fencr kochte. Die Eingeweide waren durch Kalk ver nichtet worden. Einen Blutfleck af den Diele hatte man durch Abhobeln derselben zu vertilgen gesucht. DaS frisch gewaschene Kleid der Frau zeigte Blutflecken, weiche beim Wegschaffen des Blutes an dasselbe gekommen sein sollen. Sie behauptet, daß Simons am Donnerstag zu ihnen zum Besuch gekommen sei. Sie hätten zusammen getrunken und habe Kretz, nachdem Si mons sinnlos betrunken war, mit einem Beile demselben, in Gegenwart seiner keinen Stieftochter, den Kopf abgehackt. Sie selbst sei um diese Zeit in einem oberen Zimmer gewesen. Als Kretz von der Auffindung der Gebeine hörte, gestand er den Mord ein und erklärte, er habe den Mann beim verbrecheri schen Umgang mit seiner Fra ertappt und dann in der Wuth erschlagen. Frau Kretz stellt dies in Abrede. Der Mord ist zweifelsohne began gen worden, um den Simmoii, weicher stets eine größere Geldsumme bei sich trng, z beraube. Kretz hatte die Uhr des Erschlagenen in seiner Tasche und seine Stieftochter behauptet, daß der selbe aus der Tasche seines Opfer drei Dollars und cinigc Cent genommen habe. Frau Kretz wurde ebenfalls in Hast genommen. Kretz ist im Elsaß geboren, spricht französisch und deutsch und ist etwa 40 Jahre alt. Europäisches. Stuttgart. Der Kultnrkmapf greift jetzt auch i die bisherige „Oase" Würtembcrg herüber. Das „Deutsche Volksblatt" veröffentlicht einen Hirten brief deS Bischofs Hcfcle vom 22. Nov. über Eivilche, worin der Bischof sagt: „Es wäre ei schwerer und für das See lenheil höchst gefährlicher Irrthum, wen sich zwei Personen mit der sog. bürgerlichen Tranung begnüge und der kirchlichen Trauung entbehren z kön neu glaubten, ohne welche doch jedes Zusammenleben von Mann und Frau eine sündhafte Verbindung und nicht eine wahre christliche Ehe ist. Ferner erklärt der Bischof die bürgerlich Ge trauten im Gewissen verpflichtet, falls die kirchliche Training ans irgend einem Grunde nicht unmittelbar auf den Ei vilakt folgen könne, bis ach erfolgter kirchlicher Trauung sich als Brautleute, nicht als Eheleute zu betrachten. Die bloße Civiltrau,ig ohne nachfolgende kirchliche Trauung schließe von den kirchlichen Rechten und Wohlthaten, iS. besondere die ohne Reue und Buße Ge storbenen von dem kirchlichen Begräb nis! ans. Die Kirchcnlchrc von dcr Un lösbarkeit dcr Ehe könne durch kein wellliches Gesetz geändert werden. Da rum solle in dem traurigen Falle einer Ehescheidung der geistliche Richter an gerufen und ach dessen Ausspruch ge handelt werden." Hierbei sind zwei Punkte zu unter scheiden. Dcr Bischof hat selbstvcr ständlich das Recht, seine Diöccsancn zur kirchlichen Trauung aufzufordern. Ucbrigciis hat auch dcr deutsche Kaiser erklärt, daß das Civilchcgcsctz de per sönlichen Neigungen kirchlich gesinnter Personen hinsichtlich Vornahme dcr kirchlichen Traiiliiig keineswegs im Wege stehen soll. Dagegen hat Bischof Hefcle nicht das Recht, mit schwere Kirchen strasc solche zn bedrohen, welche ledig lich durch die Civilchc getraut sind, den nach dem Rcichsgcsctzc, das auch für Wülienibcrg gilt, find sie Man nd Weib, nd Strafen wie Excominiinika lio würden den Betreffende nicht zu iliiterschätzciidc sociale ?tachihcilc brin gen. Hierdurch ist i die Rechte des Staates eingegriffen, nd cin sehr ähn licher Fall, wie dcr 1872-i dcr Diöccse Crmelaiid abgespielte, gegeben. Die Folgen ivcrdc wohl nicht lange anf sich Warle lassen. Straßbnrg. Die mit der Regel ung der gewährten Bombardementsent schädignng betraute Eoinmission faßte in einer kürzlich gehaltenen Sitzung Be schluß über die dcfinitive-Sumnie jener Enlschädignng, welche für Straßbnrg und dessen Weichbild, dann de Eanton Schillighcim, sowie für jene Gemeinde des llntcrelsaß, für die keine Spczial kommission aufgestellt ist, 50,180,803 Fr. 33 C. beziffert. Dieser ganze Be trag ist in acht Ratenzahlungen bis zm Stunde vollständig abgeführt worden. Harburg. Das Unglück in Bre merhaven hat einer Anzahl angrschcncr Bürger der Stadt de Impuls zu Vor stellungen bei den Behörde gegeben welche die Gefahr cincs ähnliche Un glückcs für Harburg abzuwenden bezivc ckcn. ES liege nämlich seit einigen Tage nicht weit von der Stadt, in nn mittelbarer Rühe der Kölnmiiidcncr Ei stnbahnbrncke, drei mit Dynamit bela dcne Fahrzeuge, welche daselbst einge wintert sind. Wenn auch vielleicht un wahrscheinlich ist, daß eine Erplosio er folgen wird, dcr, wenn sie stattfinden würde, zunächst die Eibbrückc und ei Theil dcr Stadt zum Opfer fallen wür de, so liegt doch durchaus die Möglich keit nicht fern, daß bei dem stündlich z erwartenden Eisgang und das damit in mehr oder minder hohem Grade unver meidlich verbundene Stoße dcr Schiffe berücksichtigt. Die Vorstellungen, wel che eine Beseitigung der Gefahr durch sofortige Entfci 'ig dcr Sprengstoffe ans dcr Nähe dcr Stadt anstrcbt, sind zunächst an die Polizeidirektion gcrich tet; da diese aber nicht die Macht hat, Wandel zu schaffe, so hat ma direkt ach Berlin an das Ministerium des Innern telegraphisch Anzeige von dcr Sache gemacht. Bo Berlin traf so fort dcr Befehl cin, die Schiffe angcn blicklich zu entladen nd den Dynamr ach dcr eine Meile von dcr Stadt lic gcndcn Haide (zum Dorf Ncngrabcn gehörig >zn schaffen. Am 10. sind bc rcils >2OO Kisten Dynamit dorthin ver bracht worden. Dir Explosion in Bremerhaven. Nc w A ork, 15. Jan. Europäische Poslnachrichtcn incldcn, daß die Unter' suchnng über die Explosion in Bremer havcn cisrig foitgcfühil wird Die Po lizei fahndet eifrig ans die Genossen dco Thomasscn, dessen wirklicher Name King sein soll. Die „Magdeb. Ztg." behaup tet trotz aller Gcgrnvcrsichernngen, daß Thomasscn unter anderem Nanicn Ka pitän des Blokadeubrechers Old Domi nion gewesen sei. Ferner sagt dieselbe Zeitung, daß er Genosse gehabt und den Name eines derselben vor seinem Tode angegeben habe. Die Polizei sucht jetzt eitrig, dessen Aufenthalt zu er mitteln. Derselbe soll zur Zeit des Un tergangs des City os Boston ein bestän diger Gefährte von Thomasscn gewesen sein. Literarisches. Mit dem Fortschritt deutsch - amerikanischen GeisteSledenS, welches sich seit einigen lahren auf allen Gebieten Gel tung zu verschaffen gewußt hat, halten auch die neue deutsch - amerikanischen Publikationen Schritt, welche in der letzten Zeit dem Publi kum vorgelegt wurden. Unter diesen ist vor Allem der „Novellen-Kranz" zu erwähnen, des sen S. Heft soeben vorliegt.—General-Agenten für diese Zeitschrist sind Willmer K Rogers News Companp, New - Bork. Die neueste Nuinmrr des „Novellen-Kranz" enthält neben Zokai'S und Sacher-Masoch'S dm Anfang einer r'rizenden Liedersammlung des New - Yorker Bildhauers Georg Heß, die höchst spannende CriminalGeschichte „Smmeienzta", eine äußerst praktische Gesundheilslehre, historische und no vellistische Skizzen, ferner die Rubriken „Am gawilientisch' und „Neue Erfindungen." Der „Novellen-Kranz" darf wohl ohn Rück halt als gamilienblat für die gebildete Welt Die „Oregon Deutsche Zeilung" schreibt: Acker- und Garte iibauxeitung. Wir lenken die Aufmerksamkeit derjenigen un serer Leser, welche eine gute landwirthschaftliche Zeitschrift in deutscher Sprache zu hallen wün schen, auf die Acker- und Gartenbau,rituna, eine Zeitschrift, welche bereits in ihrem >. Jahrgange in Milwaukee, MiS., erschein und für jrdrn Landwirth und Blumenfreund von großem Rügen ist. Dieses so ant und ge schmackvoll ausgestattete Blatt enthalt in jeder Nummer neben werthvollrn Abhandlungen über Insektenkunde, Bienenzucht, Biehzuch, Acker bau, Geflügelzucht, Gartenbau, allerlei Ge meinnütziges für Hausfrauen, Knaben und Mädchen und kann mit ollein Recht einer jeden Familie empfohlen erden. Kein Land wirth, der nicht hinter dem Fortschritt der Reu zeit zurückbleiben will, sollte ohne diese Zei tung sein. N ovellen-Schatz. No. l deS 17. Jahrgangs dieses schön augestaeten Unterhah. tungsblattes ist uns zugegangen. Mit Heft 26 wird ein prachtvoll ausgeführtes Oelbild „Süd amerikanischer Urwald II" gegen Nachzahlung on KV SS. geliefert. ~No eilen-Kran,." Heft 4 vom „Deutsch - Amerikanischer Novellen - Kram", herausgegeben on Willmer 6 Rogers. N. 9l Beekinan Str., New-Zsork, Ist uns zugr kommen. „Familien - Schatz."-Soeben rhiel ten wir Heft t>. Jahrgang k. vom „Deutsch, amerikanischen gamiiien-Schatz". herausgege den on Williner u. Rogers News Company. 9l Beekman Str., New Kork. DaS Obig ist eine der besten UnterhaltungS-Blätler in Ame rika und ist in allen deutschen Buchhandlungen zu haben. Loialc Neuigkeiten, lancaster, Ifta. Donner st a g, Februar 3, 1876. Demokraten von Lankaster, Heraus! Nächsten Samstag zwischen 3 Uhr Nach mittags u. Abends um 8 Uhr, finden die Delegaten - Wahle von Lankaster Eity nd County in den respektive Wahlplä tzcn statt um Delegaten von jedem Wahl distrikt zur Eounty Convention zn er wählen, welche sich am M ittwo ch, den 8 tc März in dcr Fulto Halle zn Lankaster versammelt, nm Delegaten zur Dem akratische Staats-Eonvention zu ernennen, und solche Geschäfte zn verrichten, welche ihr vorgelegt wer den mögen. Vergesse Keiner, bei den Wahlen am nächsten Samstag z er scheine. So ist's recht. -Die Gas Eompag nie von Columbia hat den Preis des Gases von 83.50 pr Tausend Fuß anf 83 00 erniedrigt. Anstellung.-Hr. Robert M. Amwcg von Lankastcr ist von Gov. Hartranst als öffentlicher Notar für Lankastcr Eounty ernannt worden. Tod einer alten Dame.— Fra Eva Maria Zahm, Wittwe des letzthin vci' ftorbcnen Mathias Zahm von Lankastcr, starb letzten Donnerstag Abend in ihrer Wohnung im Alter von 84 Jahren. Sic lebte mit ihrem Ehegatten mehr den 60 Hahrc lang. Dcr Siadtraih angeklagt. —-.Die Grand-Jnr von Lankastcr County hat der Court drei Truo UilU gegen den Stadtrath von Lankastcr, und zwar we gen verschiedener schlechter Straßen und Alleys jener Stadt eingereicht. Die Herren Stadtväter werden sich aber cdcnsowcnig um diese Truo villi bcküm mcrii als dcr Schah von Pcrsie nm die Wechsel im Postamt.— lm Postamt zu Lankastcr fand letzte Woche cin kleiner Wechsel statt. Hr. James H. Mar schall, welcher wie bekannt, an die Stelle bei Fra Hager als Postmeister ernannt wurde, trat sein Amt letzten Donnerstag an. Hr. M. war viele Jahre lang als Clerk im Postamt angestellt—John E. Carpentcr wurde als - Orller Clerk, und Wm. M. Osler als Clerk an Hr. Marschall s Stelle ernannt. Abgeschoben.— Rcv. Hammond, der bekannte Revivalist, hat der guten Stadt Lankastcr Batet gesagt, und ist nach dem benachbarten Kork abgeschoben. Er soll mit den Lankasterianer nicht so ganz gut „geplicßt" sein, wahrscheinlich weil sie sich weigerte, seinen Posscnspiclereicn beizuwohnen. Ob es ihm in Stork bes ser gelingen wird, seine Hnnibug aus zukramen, ist och abzuwarten. Die armen Storker haben uuscr ticftes Bei leid, hoffen aber, daß der „Sturm im Theekessel" bald vorbei sei wird. Wieder entflohen. —Letzte Mittwoch Nacht entwischten nicht weniger denn 18 Bummler und Landstreicher ouS der Jail i Lankastcr. Sic waren wegen Trunkenheit und unordentlichem Betra gen in dem sogenannten „Bnnimer-Pa radieS" eingesperrt; da sie sich aber nicht im richtigen „Paradies" zu glau ben meinte, kamen sie zum Entschluß, dem „Bummer-Paradiks" liooil-byo zu sagen, was auch geschah, indem sie durch das Dach zweier Zellen, welche in einen großen Saal verwandelt worden waren, entwischten Einer der Gcfangcinn blieb i der Zelle zurück; er sagte, die Ursache warum die Ucbrigcu durchge brannt. sei, weil sie während zwei Ta ge blos Wasser und Brod zu essen be komme hätte. Zerstörendes Feuer nahe Marietta. —Die große Scheuer deS Hrn. Henry M. Engel nahe Marictta, wurde letzte Woche gänzlich durch Feuer zerstört. Mit derselben kamen nicht weniger denn 29 Stück Vieh, worunter II Kühe, von denen 2 jede zu 8200 geschätzt war, wäh rend andcre 8100 werth waren, in den Flammen um! Blos 4 Maulesel wur den mit größter Mühe gerettet, und zwar durch Hrn. Partner, der aber bei nahe selbst um s Leben kam, da die Hitze ungeheuer groß war. Folgendes ist der Verlust den Hr. Engel erleidet: 29 Stuck Vieh, veranschlagt zu 82,000; 25V Büschel Weizen, 10 Tonnen Heu, 20 Ladungen Welschkornsuttcr, Ivo Bu schll Haser, 3 Tonnen Stroh, 1 Mäh maschine, nebst sämmtlichen Fannge räthschastcn. Die Scheuer wurde zu 83,800 veranschlagt, so daß der ganze Verlust sich auf 87,680 belauft, und blos für 81,800 versichert ist. Das Feuer war ohne Zweifel das Werk eines Brandstifters. Zruwel in der Familie. In der radikalen Familie z Lnnkostcr ist wie der ein kleiner Trnwcl onsgcbrochcn, welcher durch das Besehe gewisser Acm er im Eounty-Hnnsholt entstanden ist. Um dos Amt-eines Gefängniß- Schatzmeisters dcwcrl>c sich bekanntlich zwei hungrige Acmterjägcr, nämlich Geo. Traut und der gegenwärtige Inhaber des Amtes, Almns M. Brubacker. Zwar hat die Gefängniß-Behörde schon mehrere Male darüber abgestimmt wer die Stelle habe solle, allein die Stim men standen jedesmal gleich,—drei gc gen drei. Zn der Zwischenzeit ist nun auch ein Kandidat für das Vcrwaltnngsamt des Gefängnisses gegen den jetzigen Verwal ter, Jakob Smith, ausgetaucht, nämlich AI. Smith, Sohn des Friedr. Smith von Bainbridge. Zwischen den Freun den der beiden Partheien kam es dieser Tage beinahe zn einer ganz gemüthliche Keilerei. Wie die Geschichte noch aus fallen wird, wissen wir nicht, allein wahrscheinlich wird es noch dahin kom men. daß „schlagende Beweise" geliefert werden müssen, um zn zeigen, wer der Stärkste im Herenkessel ist. Columbia hat eine Schuldenlast von 8148,000, und ein Besitzthnm von 8149.597.47. Das Dach nd zweites Stockwerk der Wohnung des Hrn. Gccsy in Marietta wurden letzte Woche durch Feuer zer stört. Dit Aiisbtsscrnilgen deS Dammes zu Columbia während des letzten ZahrS kosteten 8132,304.40. Der Damm ist 6,847 Fuß lang. Ein Deutscher, Namens Wilhelm Schultz, im Alter von etwa 60 Jahren, welcher von Elk County sein soll, wurde am Donnerstag naheHanoverJnnktio todt gesunde. Rahe Bainbridgr, Lancaster Coun ty. erstickte am Samstag Morgen drei Männer an dem Kalkofen des Hrn. Stephan Mills durch Einathmen von Gas, nämlich, Abraham Shires, wel cher eine Frau nd 10 Kinder hinter läßt; Cynis Straycr, hat Frau nd ein Kind, und Henry Strayer, ledig?' Die beiden letztgenannten zogen erst am Donnerstag dorthin, und singen am Samstag an zn arbeiten. Henry Nei der, welcher sich in Gesellschaft der Er stickten befand, kam mit dem Leben da von, wäre aber beinahe ebenfalls er stickt. Die Buffer Angelegenheit. Der Fall des Dr. BriSbine, Georg H. Mil- Icr nd Frau Donnclly von Lankaster, welche wegen einer Verschwörung, den Tod des Fräulein Mar Buffer von Maytow herbeigeführt zn haben (wir berichtete den Fall in letzter Nummer) angeklagt sind, wird vor die nächste Court von Lankastcr Eoiiniy gebracht tverden. lim das Verhör zu leiten, sind auf beiden Seiten die tüchtigsten Advo katen angestellt, und zwar auf Seiten der Anklage sind nebst dem Distrikt- Anwalt noch die Herren George Ran man, H. Elay Brnbakcr, P. D. Baker, I. Hay Brown und T. Z. Davis, und ans Seiten der Vertheidigung, die Her ren O. I. Dicke, S. H. Reynolds, B. F. E'shlcmnn nd D. P. Rosenmiller cngagirt. Dr, Brisbinc ist nicht durchgrbrannt, wie in letzter Nr, ge meldet wnrde. Ein tüchtiger Künstler im Rechne In Lankastcr Eoiiniy wohnt ein gc wisser Jakob Greeucivalt, welcher ver dient, als der grüßte lebende Rechnen mcislcr detrachtet zn werde. Nicht al lein im Rechnen soll dieser Mann eine ungeheure Fertigkeit besitze, sondern so gar auch im Schnelllaufcn nicht z über treffen sei, da er während dem Laufen die schwierigsten Zahlen im Addiren überwindet, und ihn als de „wahren Jakob" hinstellt. Der Zufall will es min, daß unser ?,Jakob" auch einer der Connty-Com missioners von Lankastcr ist, nd wie er da sein Rcchcn Exempel ausführt, ist cin ivahres Minder; ja, so groß ist sei nc Knust,, daß die Bürger vor Staunen kaum wisse, was mit dem „Jakob" an zufangcn sei. Man denke sich nur': Lankastcr Coun ty hat eine Flächenraum von 950 Qtiadratmcilen, und nun kommt dieser Jakob Greeucivalt, und bringt eine Rechnung als Eonnly - Eommisfioncr worin es heißt: Für 280 Tage Dienste, zu 83.00 per Tag. 8840.00 Für Reisen 445 l Meile, zu 10 Cts. per Meile, 445 10 Summa Summarui. 51.285.10 Sage Ein Tausend zwei Hundert und fünf und achtzig Dollars!) zehn Cents für Gehalt und Reisen in einem Jahr i Das schönste in der Sache ist noch das; Sobald eine Rechnung gegen das Coun ty cinger-cicht wird, haben die Commis sioncrs dieselbe durchzusehen ob sie auch richtig ist, und wenn richtig, sie durch ihre eigne Unterschrift zu bestätigen. Als nun Grecncwalt seine Rechnung letzthin einreichte, weigerte sich der eine Comlnissioncr (Hr. Wood) dieselbe zu unterzeichnen, weil sie zu unmäßig hoch war; was that nun aber Grccnewalt? Er unterzeichnete seine eige ne Förderin; gl WaS sagen die Bürger zu diesem Künstler? Dir Feuer - Compagnieen und die City 1-igbt (luarsts von Lancaßer, be absichtigen am 22. Februar, dem Ge bnrtstagc Washington s, eine großartige Parade zn halten. lind was wird in Harrisburg geschehen? Hat der Vater seines Vaterlandes „keine Freunde" in unsrer Mitte ? Muß auch ein schöne Sittichen sein. Duncannon, welche etwa 1ö Meilen oberhalb Harrisburg am Sns gnchannah Fluß liegt, muß ein ganz ncttcS Städtchen sein. Wie bekannt, ist dort das Prohibitiv, d. h. daS Tem pcrcnz-Gesctz noch im vollen Schwünge. Es wird da nicht getrunken, sondern ivie uns ein Augenzeuge meldet, gesof fen, und Leute, deren Kinder baarfuß laufen, den letzten Cent für Schnapp, den sie sich in gefüllten Krügen von an derwärts holen, ausgeben. Des Abend laufen Knaben von 7 bis 8 lahren mit brennende Zigarren auf de Straßen herum, Fluchen und Schwüren wie tue kischc Kosackcn, schlagen die Thüren ih rer Nachbarn auf und z, und machen eine Heidenspektakel. Nachdem die geschehen, läuft die Rotte in die Kirchen um sich zn-bekehren, und Schreien und Tobe wie rasende Thiere. Welch' ein Schandfleck sind solche Menscht für unser Land ? Sie sind ein Fluch für die Kommunität in welcher sie wohne. Wie -lt ist Kisr WNHeI ? Ueber das Alter des deutschen Kaisers findet man in den deutschen Zeitungen gegenwärtig folgenden netten Scherz: W ist im Alphabet derßuchstabe 2L i .. .. V l .. .. U h l " M .. .. 12 78 Jahr. Wie schön das zutrifft. Eö stimmt auf's Jahr.