Vtmsvlbsmschr tzMjz StMls-ZriUmg. Jahrgang 10. Die VeulWhanlsche StaatSzkituug, ck. (Isonon Ni??nn, Box 19, tischet! ttden Donnerstag.nv kostet 52.V0 ei Jahr, zahlbar lnnerbatb des Jahres, nd 2.50 nach Verfluß des Jahrgangs. Einzelne Eeempiaren, S Ent< pee Stllik, Kelne Sudscitptlonea werden für weniger IS sechs Monaten angenommen, auch kann Niemand das Blatt abvestcllcn, bis alle Rück stände bezahlt sind. V Um die Adresse elner Zeitung zu er ändern, muss man die alte sowohl als auch dieneue Adresse mlllhellen. Di größte Verbreitung. DI Eircuiatlon der„Pennsvlanische TiaatS-Zei tung" tn Dauphin Sountp ist grosser al die irgend einer anderen in Har imi//^?/diete!'deSda?b Anzeigen in diesem Theile des SiaateS eine wette Verbrettung zu erschaffen. Illv larxest tsirculatlou. Bedingungen der Anzeigen Anzeigen erden eingerückt wie folgt! BeschästS-Anzelgen beim Jahr, oder für einen Theil des Jahres i 3 Monate. 6 Monate. 12 Monate. Ei Zoll 54.0 7 00 12.00 Zwei Zoll 7.M 12 00 20.00 Drei Zoll 10.00 17.00 28.00 > idetgenthum-, persönliches Ei genthum- und allgemeine Anzeigen 10 SeniS die Zeile für die erste Etneückung und 5 EentS die Zeile für jede nachhertge Sin- Patenttrle Med i z i n-, BitterS-und alle Eine ganze Spalte fähriich 5l5l).00 Eine Halde Spalte 80.00 Sine drittel Spalte „ KO.VV Eine iertel Spalte „ 10.00 Ge ri chlS-An eigen werden wie folgt h. rechnete Assignie'S-Änzeigen 2.50 HeiiatdS-, TodeS-An,eigen, Dank - Abstattung u.s.w 50 StS. lr?'Alle Briefe, Mittheilungen ,c. müssen wie folg abreißet werden! Z. lleorxv liipper, K. 0. Lax I Hurrisbltrss Fcncr Alarm-Telegraph. Ro. 4 Ecke der Dritte und Markt. Ro. 5 Ecke der State nnd Eowdc. No. 0 Ecke der Zweiten nnd North. No. 7 Dreizehnte k Bernau. Ao. 12 Dock und Pcnn'a. R. R. No. 13 Ecke der Binc nnd Rare. No. 21 Elke der 4te und Hamilton. Ro. 23 Pelin a. R. R. Schops. Na. 24 Ecke Cninbcrland nd l!tc. No. 3t Ecke der Dritte und Coldcr. 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Columbia, du schönes Weib, Du Braut von Advokaten, Wie bist Du in dem weißen Hans Im Haushalt schlecht berathen ! Und überall im reichen Land Ei Schaffe und ein Regen, Wer abcr erntet unbestellt Des sauern Fleißes Segen? Doch nicht der Mann, der pflügt >md säet, Der kann die Sense schwingen; Nicht, der in dumpfer Werkstatt muß Die Existenz cneingen. Auch nicht der Man, kr Eisen gräbt, Der in die Erde dringet, Nicht, der auf See in tun nnd Drang Um Brod und Leben ringet. Nur zwei Parteien gibt cS so. DaS läßt sich nicht verhehle, Die eine lebt von ihrem Fleiß, Die andcre vo Stehlen. Dsßi Höhlungen. Dort ans der Höhe bauet Der cmsgcn Lohner Troß Für einen reiche Herrn Ein prächtig' stolzes S ch I 0ß. Im Thal nm Gott esacker Deckt man zu stiller Ruh' Die Leiche eines Bettlers Mit kühler Erde zu. Und in der engen Gasse, Dort vor dcS Schreiners Thür, Für einen Ncngcborncn Sieht eine Wieg' herfär. Drei Wohnungen für Mensche, Bald ziehen alle ein, Wer mag von allen dreien Der Glücklichste dann sei ? Vermischtes. Die Entstehung der amerikanischen Nationalhymne. Da der hnndcrljährigc Geburtstag der amerikanischen Republik immer nä her rückt, so dürfte es für niiscrc Leser von Interesse sei, etwas Näheres über die Entstehung der amerikanischen Na tional-Hymnc, das "55toi liun nur," zu crstchrcn. Die „LeipzigerGar tenlaube" bringt eine Abhandlung da rüber ans der Feder ihres Correspon dcnie, Hrn. Eduard Leyh, welche für solche nnscrcr Leser, welche die „Garten laube" nicht lese von Interesse sein wird. NachdsiL Hr. Lcyh an die nationalen -Zanbcrlicdcr vschicdener Völker, wie Luthsr's Nichtigen Choral, daS Schlcs !>vig-Holstcin Lkd, die „Wacht am Ahcln" nnd die „Marseillaise" erinnert, fährt er fort: Die amerikanische Republik hat gleich falls ihre Marseillaise; der Zauber der selben ist noch nngcschwächt, hat doch erst neuerdings ein Enthusiast drei hun dert tausend Thaler vcrwilligt um dem Dichter der amerikanischen National hymne ein Monument zu errichten. Dieser Imstand, speziell aber die That sache,-daß diele Tausende von Lesern der „Gartenlaube" das Lied kennen und lieben, veranlaßt mich, eine deutsche Ue bcrsetzung desselben, sowie cineknrze Ge schichte seiner Entstehung hicrmitznthei leg: .Da Sterne ba n cr-Lied. O sprich ! kannst dn scheu bei der schwin denden Nacht, WaS wir freudig noch grüßten im Abend rothSglanze, Unsre Streifen und Sterne, die während der Schlacht Zm Winde geflattert, dort hoch auf der Schanze? Der Raketen vesanS nnd der Bom ben Gebraus Vorknndcn durch s Dunkel: die Flagge hält auS! O sprich: locht dg Banner im Mor genlichtSschcin iNoch über de Helden, im Lande der Frein? Was ist's, das am Strande im Nebel dort weht? Wo die mthlosen Heere des Feinde seht rasten ? Was ist's, das so stolz ans der Wallhöhe Das die Lüste des Borgens so flatternd erfaßten? Sich' cS glänzen im Licht wo der Morgen anbricht — Hellstrahlend nd leuchtend —jetzt ist es in Sicht. 'S ist das Sternenbanner, lang weh' es allein In der Hcimath der Helden, im Lande der Frei n! Und wo ist da Heer, das so prahlend einst schwur Durch verheerenden Krieg uns und bin tige Thaten Die Hcimath zn rauben, die heilige Flur? O, ihr Blut hat verlöscht jede Spur, die sie traten. Kein Hort schützte mehr das gemiethete Heer— Sie entfloh' oder fielen! daS Grab deckt sie schwer, Und das Sternenbanner weht siegreich allein In der Heimath der Helden, im Lande der Frei ! O stets sei es so, wenn sich Männer be wehrt, Zn vcrthcid'gc ihr Land gegen fcindli che Horden! Der Sieg nnd der Frieden sei ihnen be scheret. Preist den Himmel, daß endlich wir frei sind geworden! Recht siege hinfort an jeglichem Ort. Und dies ist der Wahlspruch: „Sei Gott unser Hort!" Und das Sternenbanner weh' immer allein In der Hcimaih der Helden, im Lande der Frei n! Die Fahne mit de Sternen nnd Streifen wurde im Octobcr 1776 zu erst im Hafen von Baltimore, Md., ent entfaltet, indem der damals in Phila dclphia tagende Evlonial - Eongrest die neue Flagge über deren Farben man sich soeben geeinigt hatte, dem Commandcnr des ersten ordentlichen Kriegsschiffes der anfstädischcn Kolonie, der von Bermu da gekaufte Schalupe „Hörnet" zu sandte, welcher sie unter Musik nnd Ka nonendonner oiifhitztc. Wenige Wo chen später war die Nebcllcnflagge der Schrecken der cgraibischcu See. Merk würdigerweise wurde i demselben Ha fen nenn nnd dreißig Jahre später auch da Lied des, von einer Rcbcllcnstandartc zur Nationalflagge avancirtcn Sternen banners gedichtet. Die amerikanische National-Hymnc entstand in der Nacht vom 12. zum 13. September 1814, während des zweiten Krieges zwischen England nd de Ber einigten Staate unter folgenden Um ständen. Die Engländer waren nach verschiedenen im Norden erlittenen Nie derlagen in Maryland eingefallen, hat- j tcn bei Bladensbnrg eine Schlacht gc- Wonnen und das offene Washington ein geäschert. Der brittischc Admiral Cock bnrn segelte sodann in die Chcsapcakc- Bai, um die damals bedeutende Han delsstadt Baltimore zn zerstören. Die Baltimorcr griffe prompt zn den Was fcn. die wackeren Freisassen von Mary land eilten herzn; Pcnnsylvanien schick te seine Milizen, und die in Zivillich' "llowesxuu" gekleideten, größtcntheils nur mit Jagdansrüsttliig versehenen Bauern traten auf der Landspitze von North-Point, zwölf englische Meilen von der Stadt, Wellingtons „Jnvin ciblcs" gegenüber, nnd schlugen sie. Während die Schlacht minder Landzun ge tobte, cngagirte die brittischc Flotte das MacHcnry, nm die Einfahrt in den Hafen zu erzwingen. Bon der Besa tzung des Forts wnrdc am Abend des 12. Septembers ein Parlamelitärboot nach dem Admiralschiffc geschickt, um die Freilassung eines gefangenen ArztcS zu erwirken. Sprecher der Parlamen täre war der junge Francis S. Key, Neffe des Richters Nicholson, welcher das Fort vertheidigen half. Die Eng ländcr behielten die Parlamentäre wäh rend der Nacht an Bord und setzten in Folge ihrer Niederlage ans dem Lande die Beschießung des Forts nm so eifri ger fort. Dort unter dem Dröhne der' .Breitseiten, dem Bersten der Bomben nnd dem Zischen der Raketen dichtete der junge Key sein nstcrblichcS Lied. Er warf seine Gedanken flüchtig auf eine Briefumschlag nd als er am folgenden Morgen entlassen wurde und glücklich in s Fort zurückgekehrt war, schrieb er seinen Gesang in'ö Reine. Richter Ni cholson erkannte sofort den Werth des Gedichtes nd schickte es ach der Ossi ein des „American." Redakteure und Setzer des Blattes waren jedoch in Reih' und Glied, mir ein halbwüchsiger Lehr ling, Namens Samuel Sands, war zur Beaufsichtigung des Lokales zurückge blieben. Dieser Junge zeigte übrigens, daß er ein Amerikaner war; er setzte das sofort ab, machte einige hundert Abzüge und vertheilte dieselben in den Straßen nnd unter den Milizen; noch an demselben Abende wurde das Lied vom stcrnbcsäctcn Banner gesun gen. Ein Schauspieler, Namens Earl Dnraiig, wird als der Urheber der Melodie genannt. Wer niemals mit Amerikanern ver kehrt hat, der weiß nicht, welche magische Gewalt diese Lied ans die Bürger der großen Republik ausübt; die Union' verdankt demselben vcrhültnißmäßig ebenso viel, wie Deutschland seiner „Wacht am Rhein." Die junge, kaum drei Monate alte Nationalhymne half die Engländer am 3. Jannar 1815 bei New-Orlcans, Louisiana, besiegen; sie hat seither gar oft die wilden Horden der Indianer geschreckt; nntcr ihren Klän gen wurden die Schlachten bei Bnena Bista, Ccrro Gordo, Molino dcl Rey nd Ehapnltcpcc geschlagen und mit die sem Liede auf den Lippen zogen die sieg reichen Truppen der Union in die Haupt stadt Mexico'S ein. Welche Wunder cS im letzten Bürgerkriege gewirkt, ist noch Allen, die jene große Zeit erlebt haben, frisch im Gedächtniß. Wer den Cha rakter dcS der findet es erklärlich, daß ein reicher Man, der Ealifornier John Lick, ei geborener Pennsylvanisch - Deutscher eine Viertel- Million zu einem-Denkmale für den Dichter de Sternenbaniicrlicdes aus setzen konnte. Ich kann vielleicht diese Skizze nicht besser schließen, al mit der ersten Stro phe eines anderen patriotischen Liedes der Amerikaner, welches eben dem Lie de vom „Sternenbanner" den zweiten Rang behauptet: „O Columbia, du Perle der Meere, Du Heimath der Muty'gen nd Frei'! Die Welt zollt dir Achtung und Ehre; Die Herzen der Bürger sind dein. Dein Ausruf kann Helden erwecke, Wenn zittert Dein herrlicher Ga, Dein Banner Eroberet erschrecken Das siegreiche Roth, Weiß nd Blan." Tanzen und Tänzer. Weit ins graue Alterthum hinein reicht die Tanzkunst. David tanzte vor der Bnndcsladc nnd Sophokles führte den Reigen der Jünglinge nach der Schlacht bei Salamis. Was nd wie jene Völker aber tanzte, ist uns unbe kannt und wir wissen nicht, ob Fran- Saise, Polka und Galopp in jene Ta ge schon gang nnd gäbe waren. Ein großer Fehler war cS jedenfalls, daß man das weibliche Geschlecht damals nicht zum Tanzen heranzog. Denn der Hauptreiz des Tanzes besteht— wenig stcns nach tmserer Meinung im Zu sammenwirken beider Geschlechter bei diesem graciösen und heilsamen Vergnü gen.- „Welche Lust, Brust an Brust, so dahin zli schweben," sagt schon daS Volkslied nnd eS hat Recht. Nllc Ner vcn werden angeregt, alle MnSkcln an gespannt, wenn man am Arm eines ge liebten Wesens durch den Saal dahin schwebt; die Wangen glühen, es glän zen die Augen nnd rascher eilt das Blut durch die Ader. Verschiedene Natio nen tanzen verschieden; der Franzose hat das Menuett, der Engländer seine Rcihcntänzc, der Spanier den Fandan go nnd der Deutsche Walzer nd Ga lopp. Nirgendwo in der Welt wird so viel und so leidenschaftlich getanzt, als gerade in Dcntschland. Kein Fest kann gefeiert, kein Gedenktag begangen wer den, ohne einen Ball oder ein Tänzchen. Ist es nicht der parkettirtc Salon, so ist es der rohe Brettersaal, die Schcnndielc oder der glatte Rasen; aber getanzt wird nnd wie wird getanzt. Da hebt der Bancrnbnrschc beim rasenden Ga lopp, oder der gemüthliche Rheinländer sein Mädchen hoch in die Lnft nnd jauchst nnd jnbclirt, daß die Fenster klir re und nntcr de gcwnchtigten Tritten der Fußboden erbebt. Da umfängt der ehrsame Bürger das sittigc Bürgermäd che nnd saust mit ihr im Saal mhcr, und der flotte Studio, den Kneifer ans der Rase nnd auf den Locke die Ccrc viskappc, macht die „fabelhaftesten" An strcnguiigen, elegant und graciös dahin zn schweben, um zn beweisen, das er auf dem „Kuhschwos" etwas gelernt hat. Steigen wir höher hinsuf, so müssen wir den Frack anlegen, die Füße in Lackstic fei zwänge und mit feinen Handschnhen die Hände bedecken. Etwas Patchonli tröpfeln wir anf's Taschentuch und ver suchen uns mStzlichst sein zn benehmen; denn in Sammet, Seide nnd Spitzen rauschen die Damen, in deren Kreis wir uns begeben und Brillanten strahlen uns entgegen. Hier ist Alles fein und affcctirt. Tiefe Verbeugungen, höfliche Phrasen nnd langsames, würdevolles Tanze. Hier herrschen Fransaise, Le Lancier nnd hin nd wieder auch Wal zer und Polka. Aber das Fliegen und Sausen ist zu Ende; Etiquette nnd An stand verbieten das. Hier dominirt der geschniegelte nnd gebügelte Gardelicnte nant und der Mensch fängt hier beim Baron an oder auch beim Millionär. Für den entschädigt man sich später bei Kroll oder im Orphcnm. Das im Allgemeinen über den Tanz; gehen wir nun in irgend ein bürgerli ches Kränzchen nnd sehen wir uns die Tänzer etwas näher an. Nur wenige tanzen ungezwungen nnd mit atürli chem Anstand. Die meiste Tänzer zwingen sich z unnatürlichen, ihrcrMci nung nach eleganten Bewegungen nnd werden dadurch lächerlich. Da schwingt der eine seinen Körper herum, wie ein Brummkreisel und dreht nd wendet sich um seine Tänzerin herum, so schnell und geschwind, daß einem schwindlich zn Muthe wird, da bewegt sich der andcre beim Walzer so langsam nd affcctirt, als wäre er im Begriffe cinzuschlafc, und der dritte schlägt mit den Füßen hinten aus, wie ein bockiger Steinest! und tritt seiner Tänzerin ans die zarten Füßchcn, weil er fortwährend umher schaut, ob auch alle bemerken, wie wun derschön er zu tanzen versteht, lind nun erst die Damen, jeden Augenblick müs st! sie nach dem Kopfe greifen, nm zu sehen, ob auch noch all' das falsche Haar da ist nnd noch jede Schleife nm richti gen Platze sitzt; bald muß das Kleid wieder zurcchtgcstrichcn oder der Hand schuh aufgeschoben, vielleicht auch frisch zugeknöpft werden; dann fahren sie mit dem Taschentuch in's Gesicht, nm einen imaginairen Schweißtropfen abzuwi schen oder den Genich des darauf ge-, tröpfelten L b<- millo Seur in ihr Ricchorgan einziehen z lassen. Kurz, nm sie sind immer in Bewegung. Schön ist auch ihre Kopfhaltung. Nur wenige halten den Köpf einfach aufrecht, wie es die Natur verlangt; bei den Ei nen ruht er ans der rechten, bei den An dern aus der linken Schlüter. Die Ei nen blicken schmachtend ach oben, die Andern verschämt den Blick nach unten, noch Andcre blicken forttvährend um sich Stro. 2S. nnd m'nstcrn die Toilette der Damen, an denen sie vorbcitanzcn. Alle diese Bcincrknngc macht man ans den meiste Bällen nnd es ist sicher daß beim tanzen, wie bei allen Leibes' Übungen der Spruch gilt: „Biete sind berufen, aber Wenige sind anscrwnhlt." Die Wenigen aber zn sehen, ist Freude nd Genuß. Wessen Herz sollte es nicht erfreuen, wen er ein junges Paar graziös an sich vorbcischwcben steht, sie eine Aphrodite und er ein Mars: Bei de blühend i Jugend, Schönheit und Anmuth? I einer Höhle eingeschlossen. Em Farmer, Namens Krug, der in der Nähe der Cninbcrland-Bcrgc wohn tc, wurde während des Bürgerkrieges im Jahre 1862 wiederholt von fonragi reiidcn Soldaten heimgesucht. Er brach Uc daher seinen sämmtlichen, sehr bcdcn tcndcn Lcbcnsniittclvorrath in einer nur ihm bekannte Höhle in Sicherheit. Ei es Tages als er sich j der Höhle be fand, brach ein heftiger Sturm aus. der den Berg in seine Grundfesten zn er schüttern schien. Bäume stürzten um. nnd losgerissene Fclsstückc rollten den Abhang des Berges hinab. Ein Fels stück fiel gerade vor den Eingang der Höhlc. Dort hat Krug seitdem in ewi ger Finsterniß gelebt. ScinLcbcnsmit telvorrath gab ihm reichliche Nahrung und eine O.ncllc versorgte ihn mit Was scr. Hätte eine Eiscubahngesellschaft nicht jüngst zufällig gerade an der Stcl lc, Ivo die Höhlc lag, einen Tunnel sprengen lassen, so hätte der ncuc Rip van Winkel wie sein New Aorkcr Nor bild noch hundert Jahre in seinem Bcr steck zubringen können. Dennoch wird er sich nicht wenig gewundert haben über Alles, was während seiner „Verzauber ung" vorgegangen.