HtMWllmnWcht HW -^kilnng Jahrgang tt. Die Veftildaische ItliatSzeitz, 3. (4man Uivvnil, Uoi IS, erscheint jeden Donnerstag, und lostet BS.OO vre lahe, zahlbar innrrhald de Zahrr, nd SS.SO nach Beifluß de Jahrgang. Einzelne Ercinplare, S Tent per Sistck. Keine Subsrripiionen erden sii weniger l sechs Monaten angrnommen auch kann Ntewand das Blatt addestelleu, di alle Rück stände bezahll find. Nm die Adresse inee Zeitang zu er ändern, muß man die alt sowohl als auch die neuc Adresse mitlheile. vie größte Verbrettun. Die Sirculation der „Pcn n sl va nis ch e Staats-Zeiiung" in Dauphin Souniv ist größer als die irgend einer anderen in Har iung^Ä'bttM liis larAWt kirealstion. Bedingungen der Anzeigen Anzeigen erden eingerückt wie solgi r GeschästS-Anzrigen heim Jahr, oder für einen Theil des Jahre r Z Monate, i Monate. 12 Monate, in Zoll st-ä.IX) 7 00 532.00 Zwei Zoll 7.00 12 00 20.V0 Drei Zoll lv.Ai 17.01> 28.00 detgenthnm-, persönliches Ei genthum- un allgemeine Anzeigen 10 ilenlS die Zeile sür die eeste Einrückung und b EenlS die Zeile sür tede nachhirige Ein- Pate n U e teMedtzt n-, BliterS- und alle Eine ganz Spalte jährlich 5150.00 -Eixe halbe Spalte „ ....... 80.00 Eine drittel Spalte „ ....... KO.OO Eine viertel Spall 40.00 GerichtS-Anzeigen werten wie folgt rechne Asstgnie'S-Anzeigen F2.50 Heteaths-. Todes-Anzetgen, Dank dstattung .s.w., 50 Et. Alle Briefe, Mittheilungen ir. müssen wie folg ahresjlrt werden! 3. KeoiM liippsr, ?.0. Lore 10' IIXKKIKKIIIiN. Harrisburg Fcucr Alarm-Telegraph. No. 4 Ecke der Dritte und Markt. No. 5 Ecke der State nnd Cowdc. No. 0 Ecke der Zweiten nnd North No. 7 Dreizehnte k Bcrnoii. No. 12 Dock und Pcnn'o. R. R. Ro. 13 Ecke der Binc nnd Racc. No. 21 Ecke der 4tc und Hamilton. Ro. 23 Pcnn'a. R. R. Schops. No. 24 Ecke Enmbcrland und (!tc. No. 31 EckcZtcr Dritte nnd Eolder. Ro. 32 Ecke der Dritte und Boas. No. 41 Reading Bahnhos. Ro. 42 Ecke der 2te nnd Mnlbcny. No. 01 Ecke der 2le nd Eranberr. Mfstrich Laili'r'K "berühmte Ale, Porter Sc Lagerbier- Brauereien, R e a d i n g, P a. Oltic! Ecke der Dcittcn und Eprstnut St rading, P-„ M-t ,s. l8?.l-tf. Niesley alc) Harrisburg, Pa. AlleMaschinen werden an New 'nebst ' WN-BestcUnngeii fllr Maschinen, Nadeln, Zwirn, Seiden Harrisburg, Nov. 1,1875.—15. -D IKZ MZZ Z s . Zß TIS S TG Zlk Zs: NZtz M - cij'- ZMngerckßiirkc, Verserttger von Defen Lk Nänges, Vlechwaaren, Kupfer- Waaveu und Geschirre, und Händler in Hus /arnishing Goods. haben seht ihr neuen Sion bezogen, in Nri.3o7 trsße,Srrihbrg. Das deutsche Centralorgan der Demokratie sür Pennsylvanien und die angränzenden Staaten. Hamburg-Amerikanisch PaSetsahrt etie-Gesellschaft. 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Da legt man nach des Tage Mich' Sich fein zu Bette nieder, Läßt alles Leid vorübertieh'n, Und streckt die müden Glieder, Prels3mandrs"^ Und hat die Sorge noch so sehr Genecket uns am Tage, irr'S Para?ie, Und herrlich schläft man, sanft und süß. Was Keiner, keiner je gedacht, WirMchkeit zubringen, Dann ander/sich der Dinge Lauf. Der Trinker träumt von Ncbensaft Und imcr oller glaschr Der Schwache fühlet Riesenkraft, Der Arme volle Tasche. Der Stolze der girdt Audienz, Und dünkt sich eine Erccllrnz. Der Ungeliebte hört da Ja ! Von Rosenlippen tönen, Und ruft im^Traum -Viktoria ! Da schöne Bild de/Phantasei. Manch Leckermaul genießt im Traum Die allerfeinsten Bissen, Die leider in der Wirklichkeit Er stet entbehren müssen, Doch steigt er au dem Bett hinaus, So giebt'S nur PellkarioffelschmauS. Auch Schätze hat gar Mancher schon In seinem Bett gefunden Doch sind am Morgen sie entfloh, In Nichts dahin geschwunden. Dann sitht er Mangel um sich her Und ärgert sich wer riß wir sehr. Drum eil' ich gern dem Bette zu, Dort stieh'n ja meist die Sorgen, Und schnarche drum In guter Ruh, Bis an den lichten Morgen. Kein Ort ist in der weiten Welt, Wo mir'S so wie im Brtt gefällt. Da wriß auch grau Justitia ; Zwar Alle doch das Bett bleibt da, Das Bett darf sie nicht pfänden. Ihm sei dies Loblied drum gebracht. Dann schnell zu Bett, schön' gntr Stacht. A. M. B e u i l l e l o >t. Das Faetotam. -t0)- H mores k e von Ferdinand Zozewirz. X? (Schluß.) „Schon gut! Schon gut!" störte die l Italienerin in ihrer langsamen Sprech weise den Redefluß Käfers und winkle, um die Worte eindringlicher zu machen, energisch mit der Hand. „Ich habe nichts einzuwenden gegen Ihre Verbin dung, weil Sic sind brav Eines und das Andere. Aber oben haben der Wind cinc Gardine losgerissen und darum kam ich herunter. Sicmüssen sie wieder anmachen, bald, Käfer." Am liebsten hätte Käfer ivicdcr ge schrieen: „Es leben die Pilze, es lebe die Liebe!" Aber das ging nun in Ge genwart der Signora doch ivohl nicht, sondern er machte seine ntcrthänige Verbeugung, dankte in einigen kurzen und ganz geschickten Worten für die Nachsicht der Signora und schritt, noch immer seine wie ein Lamm ihm folgende Reginc an der Hand, hinter der Signora die Treppe hinauf. Das Gewitter hatte auf Käfer's Rük kcn, als derselbe in de Frühbeeten hin ten im Garten nach späten Uebcrrcstcn seiner künstlichen Pilzciiltur suchte, seine letzte Güsse entladen. Als die Scene in der Küche spielte, welche durch Sig nora Orlosi's Dazwischcnkiinft so jäh endete, da hatte sich der Himmel bereits aufgehellt, und als die Sängerin, der Diener nnv Reginc in dem hohen, blau en Borderzimmcr mit dem Pianino standen, da war das Gcivittcr gänzlich vorüber und frisch nnd rein die Luft. Jetzt mußte der Oberst etwa nach alter Regel vom Schäfcrbcrge seinen Rückweg angetreten haben. „Sehen Sie, Käfer," sagte die Dame „dort daS Fenster." Der Gardine war vom Winde freilich arg mitgespielt worden. Der weiße Tüll war nm den schweren Wollenstoffmchr fach hcruingcschlungen und es hatten so wohl Käfer als auch Reginc viele Mühe, diese Vcrschlingnngcn zu lösen, trotzdem Beide dabei nicht in der Lage waren,'die Zeit in einer Fortsetzung der in der Küche begonnenen BcrlobungSsccne zu vergeu den. Demi die Signora blieb ebenfalls in dem blauen Borderzimmcr und stell te sich nur an das Zweite offene Fenster, scheinbar thcilnahmSlos hiinintcrblik kcnd auf de Markplatz. Plötzlich brach Käfer in ein überlaut schallendes Gelächter ans und zeigte hinunter ans den Bürgcrsteig und Rcgine sah auch hinab nd konnte sich nicht halten nd lachte mit und die Signora zwang sich, nur spöttisch zn lä cheln. Unten zog NM Hanse vorbei der Oberst von Roscnberg nnd nickte der Signora seinen Gruß herauf nnd hatte am rechten Arme Aurora, n linken Eulalia häng,, beide Damen triefend naß in furchtbar zerrütteter Toilette und zwischen dcS Obersten Beine und Aurora'S klatschende Röcken ringe klemmt! der Pndcl, dcr sich sein Recht durchaus nicht nehmen ließ, an des O berste Seite z trotten. Nnd rechts nd links blickten aus den Fenster der Häuser dcS Marktplatzes bei dem hellen Lachen des Lohndieners und seiner Braut neugierige Gesichter nd das Lachen wurde epidemisch und scholl von Hans zn Haus, von Fenster zu Fenster, bis die Damen von Flachstem, knirschend in ohnmächtiger, verbissener Wnth, mit ausgesuchter Höflichkeit a ihres Hauses Thür dem Oberste für seine Begleitung Dank sagten und verschwanden, XI. Oberst von Rosenbcrg lag im Fenster seiner Wohnung im grünen Ochsen und blickte mit vergnügter Miene ans den öden Marktplatz da schsll das Post hor wieder wie damals, und wie da mals wurde Käfer, der in dem Hofe Kleider putzte, hcranfgcrnfcn und ach dcr Post beordert wie damals brach te er eine Brief. Dcr Oberst laS den selben und, befriedigt beim Lesen mit dem Kopfe nickend, sagte er zu dem vom Hofe eben heraufkommenden Lohndic ncr: „Käfer, Sic gehen jetzt gleich zn den Dame von Flachstem!" „Zn dienen, Herr Oberst." „So melden Sie Fränlein Eulalia meinen Besuch an. Ich werde um fünf Uhr erscheinen, da ich der Dame betreffs des von Signora Orlosi gemietheten Hause eine Mittheilung zu mache habe." „Zn Befehl, Herr Oberst! werde nicht versäumen." Damit hing der Diener die Kleider in den Schrank, ordnete, was och zn ordnen war, und dann schritt er die Trcppc hinunter nnd mnriiieltc vor sich hin: „Weiß schon, rein geschäftlicher Be such ; aber ich narre die Damen doch noch einmal, dieweil es ohnehin zum Letztenmal sein wird cS sei den, sie wären gar reif fürs Narrcnhaus." Und er schritt vom grünen Ochsen zu dem Besitzt!), Derer von Flachstem nnd öffnete die Thür des Hanscs, dann der Wohnstube. Gräßlich zerknitterte, triefende Klei der waren es, die er allein bemerken koimtc. Die Damen selber hatten sich i da Schlafgcmach zurückgezogen, von welchem ans Eulalia und Aurora bei angelehnter Thür sie waren Beide im tiefsten Ncglcgl! ihm ihrcAiifträgc zu ertheilen begannen. „Um Vergebung, Euer Gnaden," un terbrach Käser den Redeschwall der Schwester „ich habe an Euer Gna den einen Auftrag auszurichten vom Herrn Obersten." „An mich?" fragte Eulalia nd steckte den Kopf durch die Thür. „An mich?" klang es hoffmingSfreu dig von Anrorcns Lippen, nnd sie scheu te sich nicht länger, den Diener ihre ent blößten, krcbsrothcn Schulter sehen zn lasse. „Der Auftrag ist für die gnädigen' Damen bestimmt, der Herr Oberst bc fahlen, ich möge seinen Besuch anmel den. Um fünf Uhr will er hier sein." Sprachloses Staunen von beiden Schwester. Der Oberst, den zu um garnen sie seit der Rückkehr vom Schä ferbergc nun doch beinahe verzweifelten, wollte ihnen eine Besuch abstatte. So war doch noch nicht alle Hoffnung anfzngebc; denn waS konnte diesen Bc such veranlasse, wenn nicht dcS alten Herrn liebevolle Besorgnis um das Be finden der Edclfränlein ach solch'schrck kcnsvollcm Spaziergange! Noch cin cinmal, zum letzten Male, schlug die' Hoffnung frische Wurzel i de Ge müther der Verzweifelten, und in ei lender Geschäftigkeit machte sich Jede ihren Plan, wie sie dem so schwer zu er oberndcn Oberst anf's Neue cickgcgcn komme wolle. Natürlich mußte Käfer hierbei wieder helfen und er sprach de erhabenen Gedanken aus, den Obersten, welcher heut nicht zu Mittag gegessen habe, kör perlich zu erquicke. Sofort ivar Eulalia dabei und faßte diesen Gedanken mit Feuereifer auf. „Käfer, geh' er schnell, auf der Stelle znm Fleischer und bring' er mir um je den HreisKalbscotclctteS !" Sie hatte sich's vortrefflich gemerkt, daß nach des Dieners Aussage der O bcrst gern „knnsperich gebratene Kalbs cotclettes" aß, und sie hoffte durch dies Wissen der corpulcnten Aurora nun end lich einmal den Rang abzulaufen. Aber Käfer, dieser schreckliche Mensch, sagte ganz trocken, Ivie wenn er keine Ahnung von dem Unheil hätte, das er damit an richtete : „Ei ja, Euer Gnade, das ist gerade das Richtige. Aber mache Sie die Cotelcttcs nur auch rccht schön knnspe rich ; so sind sie dem Herr Obersten am allerliebsten." DaS Geheimniß war somit verrathe, und die Silvestern sollten auchdiesen Kampf mit gleichen Waffe kämpfe. Auch Aurora bestellte jetzt Knlbscotclct teil, und Käfer mußte eiligst znm Schläch tir. Als er zurückkam, brannte bereits daS Feuer im Küchcnofcn, und jede der beiden Schwestern nahm o dem Flei sche, und jede begann für sich, ganz auf eigene Faust, z brodeln. Käfer hatte Mühe, de Ansprüchen Beider gerecht zn werden, denn sowohl Aurora als Eulalia verlangte seine Unterstützung, und nm so hitziger ivar eine Jede in dir fem Verlange, als sie damit der Ande ren zn schaden hoffte. Später betheuer te Käfer gegenüber seiner Rcgine, daß es ihm freilich ungleich schwerer och geworden sei, ernsthaft zu bleiben bei der stumme Eile der verblühten Schö nen, das Fleisch recht gut zn bereiten, nd mittels des knnsperigc Bratens den Einzug in de Obersten so wohl ver wahrtes Herz zu erzwinge. Jetzt kam der Diener aus dem Wohn zimmer, wo er die nassen Kleider der Edeldame.bei Seite geschafft nnd sonst die niitadclhaftcstc Ordnung hergestellt, auch de Tisch gedeckt hatte, nach der Küche und meldete: „Euer Gnaden, in zehn Minuten sind Herr Oberst an der Thür!" „Schon so spät? erklang cS von de Lippen der Schwestern, die beide im Fenerschci des Ofens glühten. „Trag er ans, Käfer, ich werde Toilette ma-" chen." „Ein ganz gutes Abendbrod für mich," murmelte der Lohndiener, nach dem Abgange der Ddmc in das Schlaf zimmer die doppelte Portio, zu deren Bewältigung ein riesenhafter Appetit gehört Hütte, schnell auftragend und ge schickt ans dem Tische griippirend. „Wenn ich s bekomme, so habe ich mor ge zum Mittag noch genug." Jetzt war er fertig, nd auch die Schwestern hatten genau ans die Uhr geachtet nd trqten, eingedenk der solda tische Pünktlichkeit des Obersten, mit dem Glockcnschlngc fünf ans der Schlaf sinke heraus. Da wnrdc der Klopfer an der Haus thür bewegt, nnd ein Schauer der Er-, Wartung rikscltc durch der Jungfrauen Gebeine. Sic eilten nach dem Haus flur, sie öffneten selbst die HanSthür und begrüßten mit schmeichelhafte Compli meiitcn de Obersten. „Bitte, meine gnädigen Damen," sagte er trocken, „bemühen Sic sich nicht nm einen alten Soldaten. UcbcrdicS komme ich in Geschäfte...." „In Geschäften?!" Die Schwester fiele ans all ihren Himmel. „Ja wohl, in Geschäften. Fränlein Eulalia von Flachstein...." „Aber bitte, Herr Oberst," unter brach ihn dir Hagcrc—„belieben Sic doch, näher zu trete. Es ist bereits aufgetragen, ich rechnete sicher darauf daß der Herr Oberst nicht verschmähen würde, meine Einladung anzuneh men." Auch Aurora bcganp chrc Nedc für ihr KalbScotclctt—aber der rauhe fühl lose KricgSmann lachte Beiden in'S Ge sicht, schüttelte energisch den Kopf, und sagte, ohne den Hausflur zu verlassen : „Einladung? Ich verstehe Sic nicht meine Damen. Wa? mich zu IhiW führt, das ist eine geschäftliche Angele genheit." „Geschäftlich?" zitterte cS von Eula licns erblassende Lippen. „Gewiß, mein Fränlein," entgegnete der Oberst und brachte den Brief znm Vorschein, welchen er an diesem Tage er halten hatte. „Belieben Euer Gnaden von diesem Briefe hier Kenntniß z neh men." „Aber Herr Oberst, wollen Sic nicht wenigsten in s Zimmer kommen," bat Aurora. „Danke," erwiederte der alte Herr trocken. Eulalia hatte Mühe, den Inhalt de Schreibens zn fassen. Die Buchstaben tanzten ihr vor den Auge endlich aber vermochte sie zn lesen, nnd im fnnkcltcn ihre Augen boshaft, die Farbe kehrte auf ihre Wangen zurück, und de Brief zurückgebend, sagte sie mit einem maliziösen Lächeln: - - „Ick danke, gnädiger Herr. Die Verwaltung deS Hauseh nebenan ist mir noch niemals eine so lästige Pflicht ge wesen, als jetzt, da eine frühere Sänge rin dasselbe bewohnt. Um so angeneh-. Nierist cS, daß diese Person da Eigen thnmsrecht des Hauseö erworben hat und ich meinen bisherigen Verpflichtun gen enthoben bin." Sie verneigte sich und wollte sich zu rückziehe. Der Oberst aber, ihre be leidigende Ausdrucksweise keiner Beach tung würdigend, hirlt sie noch einmal fest. „Bitte, meine Gnädige," sagte er— „wir sind noch nicht am EnSde. Ich habe die Erfahrung gemacht, Daß ein Theil des zn Ihrem Grnndstlickc ge schlagene GartenS nicht zir Ihre Grundstücke, sonder zu dem von der Signora gekauften gehört Im Auf trage jener Dame ersuche ich Sie, daS betreffende Gartenstück ihr znr Beifüg ung stellen z wollen, um so mehr als Signora ihr Grundstück von Dem der Damen von Flachstein durch cime Mau er abzugrenzen gedenken." „Vielleicht würde diese Daißle auch ilnscr Grundstück kaufen, da siemberaus begütert ist," warf Aurora ein? welcher es auch klar geworden war, daß alle Hoffnungen auf den Obersten anfzugc bc seien. „Das von Flachstein'sche Gnu idstück?" rmederte der Oberst schnell. "Ach, meine Damen Mm S tmsthlatz Stro. A. würde ich gewiß gern eingehen. Bitt, überlege Sic, ob Ihr HanS verkäuflich sei, und lassen Sic mir Ihre Offerte zu kommen." Er verneigte sich nd verließ da HanS —nnd die bcikie Edclfräulcin brachen in ein höhnisch sei sollendes, aber von Wuth zitterndes Lachen ans. „Schwester, wir müffcil fort," flüster tc dann Eulalia. „Ja, Schwcstrr, ivir müssen —und wenn der Oberst das Hau kauft, bc zahlt" „So ist es, aber wohin wollen wir gehe ?" „Nach KarlSbriin, zum Better Fritz; er hat uns vorige Jahr einmal einge laden." „Ja, ja, Aurora, nach KarlSbriin!" „Käfer! Käfer!" rief Aurora. DaS Factotiim erschien nnd erhielt den Auftrag, dem Obersten mitznthci lcn, daS Flachstein'sche HanS sei für den Betrag von so nnd so viel zn haben. Käfer ging. Dcr Kaufvertrag wur de abgeschlossen. Dcr Oberst war dcr Käufer, das Grundstück nebenan gehör tc dcr Signorg. Käser ging am selben Tage znm Küster nd bestellte für sich daS Aufgebot. Trarah! Trarah! Das Posthorn er scholl—ein seltenes Ercigniß, eine Extra Post. Zwischen hochgcthürmtcn Schach tcl nnd Taschen und Koffern saßen die Damen von Flachstem nnd fuhren zum sündigen Pcrlenheim hinans—nnd der Oberst a. D. von Roscnberg lehnte im Fenster seiner Wohnung im grünen Ochsen, rauchte seine Pfeife nnd lüchsktc vergnügt wie nur je., „Käfer!" „Hier!" „Morgen machen Sic Ordnung in meinem Hanse. Ucbcrmorgcn kommen die Möbel an. DaS Erdgeschoß gehört Ihne und Ihrer Rcgine." Dabei blieb eS denn auch, Küfer und Reginc waren ein glückliches Paar, und der Oberst nnd Signora, zwischen deren Grundstücken keine Mancr war aufge führt worden, beschlossen in Ruhe und " heiterem Frieden nach langen Jahren erst ihr Dasei. Käfer erbte daS HauS, besitzt es heute och und ist ein angesehe ner, für Pcrleiiheimcr Begriffe vermög licher Bürger. Von den Dame ro Flachstem aber erfuhr man später, daß Vetter Fritz, auch ein alter Jnnggesell, in KarlSbrun dcr Liebenswürdigkeit dcr dicken Aurora erlegen war nnd die selbe gchcirathct hatte. Eulalia hatte sich begnügen müsse, als liebenswürdi ge Schwägerin nach Kräften daS häus liche KM dcr Schwester nnd des Ochwagers fördern z helfen. (Eingesandt.) ne gut Aasrrt ist drii atzen werth. Michel war überaus glücklich eine gute Fra zu haben, und wollte darum auch, daß Jedermann c wissen sollte! nur geschah dies manchmal ans sonder bare Weise. Die erste Nacht, nachdem Michel mit seiner herzallerliebsten Su sanne da eheliche Band geknüpft hatte, kam er des morgens nm 2 Uhr nach Hans. Dicsc, mit Schmerzen ans ihn wartend, und bei seinem Eintritte trau ernde Blicke auf ihn werfend, sagte: „Lieber Michel! Heute den erste Tag verheirathet, und schon bleibst Du ans, bis 2 Uhr de Morgens und läßt mich allein hier sitzen? Wa soll dh bedeu ten?" Michel: „O, weißt mein Engel, ich war drunten beim Schncckenschälcr um ein GlaS Bier zu trinken, und da traf ich mehrere anten Freunde, die mir gra> tnlirten, und denen habe ich dann von Deiner Tüchtigkeit als Hausfrau, vn Deiner und Zuvorkommenheit gegen mich erzählt. Dabei ging die Zeit so schnell herni, und auf einmal schlug es zwei Uhr und ich ging nach HanS." Susanne: „Nun, wenn es so ist, dann will ich Dir vergeben." Nächsten Abend, Michel kommt heim um 3 Uhr. Diesmal fand er seine Su sanne weinend, den Kopf auf die Aerme gestützt am Tische sitzend. Susanne: „Aber heute wirst Du mir doch nicht vormachc wollen, daß Du wieder guten Freunden von meiner Tüchtigkeit u. s. w. erzählt hast?" Michel: „Nein, mein Herzchen! ich .wartete den ganzen Abend ans einige meiner Freunde, und da keiner kam, dem ick erzähle konnte und die Uhr drei schlug, dann ging ich ach Hau." Literarisches. Jetzt bieten die Winterabende Zeit und Muße zum Lesen in Hülle und WNe. Besonders ist die für Landvlethe und Gärtner, welche brk.innilich im Somm von früh Morgen dl spat Abend in ihM : Beruf außerhalb de Hause thätig sind, W willkommene Zeit, welche denn auch von de Meisten zum Lesen von Zeitungen u. s. . ausgebeutet wir. ! Selbstverständlich wird ein Jeder zuerst seine Loealzeituna durchlesen, um zusehen wa in -seiner Nachbarschaft und dann wa sich sonst überall auf der Erbrunde Reue ereignet ha. E bleibt nachher aber noch genug Zeit um ine praktische Sachzeitung zu lesen und als sotzle empfehlen. unsern Lesern, welche Landwirth schast oder Gärtnerei als Erwerb oder Liebha berei betreiben, bi Acker- und Gartenbau-Zeitung deren Anzeige an anderer Stelle des Blatte z finden ist. auf da Angelegentlichste. Der Nüven, den diese Zeitung für die Leser abwirft, steht in gar keinem Vergleich zu der ge ringen Ausgabe. Wir rathen Jedem, die Zei ung einmal aus da Jahr 1870 zu ersuche. Lvoovlä.—Da 2. Heft de 2. Ban de einer unter vorstehendem Titel im Verla von Schäfer t Koradi in Philadelphia erschei nenden Sammlung der auSgewähltesttn vier stimmigen Männerchore mit deutschem und e g lischem Tert, gesammelt und herausgegeben vd dem in weiten Kreisen rühmlichst bekannten Mu sikdirektor Leopold Sngelke, litgt vor un. Das sel enthält zehn oinposttlonen verschiedener anerkannter Tonkünftler, auf welche wir GM sangvereine aufmerksam machen. Auch sind bt Schäfer Koradi, Südwest Est der Vieris und Wood Straßst, horalvücher für kirchmf chinst-Wre orräthig.