Hit Itl'iüts Donner st a g, Jan. !. >--/>!. Harrtövttrft, Pa I. levrci Riv vci, Her.nic.irb.-r, Viel Glück und Sc gm zum Neuen Jahr! Mit diesem Gruß begegnen wir i dcr heutigen Rümmer dcr „Slaatszci tiliig" nnscrn liebwcrlhcn Lesern ud Leserinnen, aus'nnscrcs Herzens Grund, Das Jahr 1875 mit all' seinen fro hen und traurigen Tage liegt hinter uns, und wird nie wiederkommen Wie der Wanderer froh am erreichten Ziele sfiiuw Pilgerfahrt seine schwere Bürde abwirst damit sie ihn nicht mehr drückt, so lassen auch wir manchen Kummer des alten Jahres hinter ns liegen, und blicke voller Hoffnungen dem neuen Jahre,—dcr ferneren Zukunft entgegen. Wie süß ist doch die Hoffnung dcr wir so froh entgegen sehe! Wie tröstend daS Bewußtsein, daß nnS wie im alte, so auch im Reuen Jahre, zahlreiche Freunde und Freundinnen zur Seite stehen, die uns aiismuntcru. ud ns eine hülfsrcichc Hand leisten werden! Drum begrüße wir heute das neu angetretene Jahr 1876, und bitten den Gott unsrer Väter, daß Er es ein Jahr des Friedens, dcS Glücks und des Wohl wollens für ns Alle, für Eltern und Kinder, für Wittwen und Waisen sein lassen wolle. Möge Er Seine Fittigen über nscr Land und Volk ausbreiten, und der Schirnigott einer jede Familie sein. Dds Jahre 1876 soll und ist uns doppelt willkommen, denn es ist das Jbiläis-Jahr dieser großen Repu blik. Ein hundert Jahren, werden es nächsten 4ten Juli, als unsre Rcvolu tions-Vätee, die sich in der Stadt PH i ladclphia versammelt' hatten, zuerst die Freiheit und Unabhängigkeit dicscs Lau des proklainirtc, d i e Freiheit, die uns n einem freien Volke schaffte, die Am rjka zum „Lande dcr Freien, und zur Hciinath dcr Braven" machte. Ein Icffcrso, ei Hancock, ein Lee, ein Adams und andere Väter wäre es, die ihr Alles opferte, nm die Bürde und Lasten einer tyrannischen Regierung von sich und ihren Nachkommen abznschüt ein. Darum, dn Volk Anicrika's, juble laut und frohlocke, daß dn nach hundert Jahren diese Freiheit noch genießen kannst, Freie dich, daß keine Tyrannen macht, keine Monarchie, keine SoldatcS ka dich unterdrücke. Gedenke aber auch dcr Männer, die uns diese Freiheit vcr schafften. Gedenke des „VatcrS seines Vaterlandes," —G c o r g W a s ch i n g ton,—dcr „zuerst im Krieg, zuerst im Friede, ud zuerst im Herzen seines Volkes war." Gedenke dcr anderen tapfere Helden, die Gut und Blut um der Freiheit willen opferten. Aber, aber! sei auch anf deiner Hut, und überwache mit Eifersucht und Treue die Freiheit, die du jetzt genießest, denn —auch Republiken können untergehe; auch Republiken können vernichtet wer de! Darum wache, wache! Nun, so laßt uns mit neuem Muthe niid festem Vertrauen anf den Welten lcukcr froh dcr Zukunft entgegen gehen. Mag kommen was da null, so lange dcr gute alte Gott noch lebt, wird nicht auf hören „Frost und Hitze, Sommer und Winter, Saat und Eriidtc, Tag und Nacht." Kein Sperling wird nntcrin Himmel, noch ein Haar von unserm Haupte ohne Seine Willen fallen, Darum, lieber Leser und Leserin, blicke aufwärts: betrachte das himiuilblane Firmament, und die Millionen Stern lein; alle diese sind Beweise dcr All macht und dcr Liebe Dessen, der für uns Alle sorgt, —Also nochmals: viel Glück und Segen zum neuen Jahr, Die Staats-Einnahinen. Dcr Bericht des Staats - Auditors (Hrn. Tempel) ist bereits in de Hunden des Druckers, Ans demselben geht her vor, daß die Einnahmen des lautes während des letzten Fiskaljahrs sich ans 6,480,099 Dollars bclicfe. 8!I0,I80 mehr als voriges Jahr. Bon dieser Summe wurden beinahe einmal hun dert Tausend Dollars mehr ciiigcnom nie für Wirthschaftslizenscu als letztes Jahr, Die Ausgaben ivährcnd diesem Zeit raum bclicfcn sich ans 86,541.144.40, etwas über einmal hundert Tausend Dollars weniger als letztes Jahr, Unter den Ausgaben befindet sich eine beträchtliche Summe für dasCcntcnnial i Philadelphia. Die Aussichten, che lange die ganze Staatsschuld getilgt zu haben, sind sehr gut. In ein oder zwei Jahren werden z, B, die Beiträge zu den Soldaten ' Waiscnschulcn aufhören, da die Kinder das nöthige Alter bis dahin erreicht ha ben werde. Auch nimmt die Haupt schuld des Staates jährlich ab, was zu gleich eine Verringerung der Interessen herbeiführe muß. WaS nächst? Der verrückte Methodisten-Pfaff, Bi schoff Häven, welcher letzthin Präsident Graut als Candidat für de dritte Termin vorschlug, erklärt jetzt, dass er sehr guten Grund habe zn glaube, daß der Wunsch „der Katholiken sei, den Pabst in Rom zum Präsident der Bcr. Staaten zu machen!" Schrecklich! Man denke sich nur ein mal, auch och den Pabst von Rom als Präsident der Bcr, Staaten! Wie wird'S jetzt gehen? Doch nur ruhig Blut, Solche Gedanken können blos in dem Hirn eines Verrückten entstehen, und daß es im oberen Stübchcn des Bischoff nicht ganz sanbcr, und er reis für s Aar renhanS ist, glauben gar viele Leute. Orffentlichc Doeuineiitk. Govcrnör Hartranft erstatten wir unsern verbindlichsten Dank für die Ue bcrscndiing öffentlicher Docnmcntc, Wurde abgesetzt, und warum? Hr, E, K, Dünne, bisher Oberlichter dcr Court im Territorium Arizona, wurdc von Präsidcnt Graut seines Am tes entsetzt, und warum? Weil er ein— Katholik ist—Sicht man da nicht den Pferdefuß des Kuoiv-Nothingismtts? Tic Gesetzgebung von Pennsylvanirn. Dieser Körper versammelte sich am Dienstag im Staats-Capitolinm, Da es keine jährliche Versammlung, sondern eine vertagte ist, so behalten alle im vorigen Jahre erwählte und angestellte Beamten ihre Sitze oder Stellen, Eine neue Organisation wird deßhalb nicht stattfinde, obschon von verschiedenen Seiten eine Neugestaltung diese Kör pers befürwortet wurde, Fahre?-Versammlung der deutschen Presse. Nächsten Donnerstag, den 13tcn Ja nuar, 1876, versammelt sich dcr Verein dcr deutschen Presse von Prunsylvani cn, gemäß eines Beschlusses, in Philadel phia, zn welchem sämmtliche deutsche Editoren und -Herausgeber des Staates höflichst eingeladen sind. Der Zweck der Versammlung ist, um während dem Ccutennial Jahr einen „Natioual-Vcr ein der deutschen Presse" zu gründen. Die Herren E. D, Lcisenring, E, B, Harlacher ud Dr. C. I. Koch von Al lcutown haben eine Einladung an alle Herausgeber ergehen lassen, und es steht zn hoffen, daß Keiner bei dieser Zusam menkunft fehlt. Ablcbeu eines Redakteurs. Hr, Ca r (,R üh l, früher Redakteur des .'„California Demokrat," später ei ner dor Redakteure dcr „New Aorker Staatszeitung," sowie dcr „Union" nd des „Philadelphia Demokrat," starb am Listen Dezember, 1875, zu Phila delphia, in Folge eines Bliitsturzes. nachdem er Abends zuvor erst bettläge rig geworden war. Dcr Verstorbene war im Jahr 181 zn Hanau, im che maligen ChursürfteMhum Hessen gcbo rcn, und erhielt eine treffliche Erziehung, da sein Vater selbst ei Lehrer nd Kir chcn-Bcrwalker war. Im Jahr 1848 bcthciligke er sich an dcr damaligen Re volution, mußte aber in 1849 wie viele seiner Gesinnungsgenossc das Vater land verlassen, und nach Amerika!as -l wandern. Er war ein höchst gebildeter und hochgeachteter Mann, und vo-n al len geliebt die ihn kannte, —Ruhe sei ner Ai'chc. Was ciilgenomiiici wurde. Aus dem Bericht dcr Commissioncrs dcr Inländischen Stenern im Neunten Distrikt (Lankastcr County) wurden Ivährcnd dem Fiskaljahr, endend nm 80stcn Juni, 1875, folgende Summe für Steuer (Lizcnsen) singciiomnicn: Für Whisky, 850,645,57 Für Cigarren und Tabak, L 96,885,21 Für Bier, 22,105.59 Für Banken, 16,484,87 Für Strafcn,Comproliscn,.'c,, 8,275.90 Zusammen, 8889,296,64 Hier haben wir also beinahe eine hal be Million Einnahmen in einem einzigen Distrikt; rechnet man nun diese Einnahmen zu den übrigen Distrik ten in sämmtlichen Staaten dcr Union (von denen manche noch viel mehr be zahlen), so ergibt dies eine enorm hohe Summe für die Regierung; aber trotz allcindcm hat sich die Rationalschuld bis jetzt noch blutwenig verringert. Wo- ist das Geld ? —ln den Taschen deo Beani- Icn, Ein politisches Programm der Teut sche im Westen. Eine Anzahl angesehener deutscher Bürger von Ohio, welche in dcr Politik eine hervorragende Stellung einnehme, haben wiederholt Berathungen gehalten über Forinnlirung von Forderungen, welche sie an das demokratische Reprä sentantenhaus zu stellen beabsichtige. Au dcr Spitze dcr Bewegung stehen Männer wie Friedrich Hassaurcck, Bc sitzcr des „Bolksblatts", Carl Rüinclin, dcr bekannte volkswirthschaslichc Schrift steller, Richter Stallo, Jacob Meyer von Elcvcland, früher Lieutenant-Gouver neur von Ohio, und Andere, die seit der Organisation dcr republikanische, Par tei zn ihr hielte, von 1872 W 1P75 aber mit den Demokraten gemeinschaft lich handelten und letz': Herbst wieder Gouverneur Haste gegen den Demo krat Allen nistcrstützicn, und als Füh rer dcr von Ohio sowohl, wie als Repräsentanten dcr Stimmung deS Dcutschthiims im Westen übcrhauptbe trachtet werden dürfen. Sic haben jetzt ihre Forderungen in bestimmte Fassung gebracht, und wünschen, daß sie nächstes Jahr in die ational-dcmokratischc Plat form aufgenommen werde, nd von einigen dcr Vorschläge hoffe sie, daß die Majorität im Repräsentantenhaus: ihnen ihre Aufmerksamkeit schenke. Fol gcndcs sind die Vorschläge: 1 Abschaffung des Ackcrbaii-Dcpar tcmcnts, welches aus einem einfachen Äanzlistenpostcn im ' Patentamt: niit 82000 Gehalt z einem „Departement", welches jährlich 8800,000 kostet, gewach sen nd rein nutzlos ist. 2. Abschaffung des nationalen Er zichungSlnirca, welches womöglich noch nützloscr ist; jeder dafür ausgegebene Cent ist weggttvorfeu. Die Föderal gicrung hat gemäß dcr Constitution nichts mit dem Erzichiiiigswcscn z thun. 8, Abschaffung dcr Militär-Akadc mic in West Point. Zur Unterstütz ung dieser Forderung wird ein Auszug Her Reden des verstorbene Thomas H, Benion im Senat angeführt und das Argument ausgestellt, daß ein stehendes Heer dem Geiste republikanischer Insti tutionell völlig zuwider ist, 4, Abschaffung dcr Marinc-Akadcmic in Annapolis. Diese wird ans gleiche Art begründet und gegen diese beiden Institute eingewendet, daß sie thatsäch lich eine Aristokratie in dcr Armee und Marine schaffen, 5, Abschaffung des Postsystcms als Regicrungsinstitlit. 6, Abschaffung dcr Zollhäuser, Zoll beamten und der Revenne-Küstenflotte, und Einrichtung dcS Freihandels dafür. Ein hoher Tarif sei nicht nur dcr Ent wicklung des Landes hinderlich, sondern tms System dcr Eintreibung indirekter Stenern mittels Tarif-Rcvcnue führe stets zur Verschleuderung der öffentli chcn Gelder, da daS Individuum den Druck solcher Besteuerung nicht direkt fühlt und deshalb wenig Acht darauf giebt, wie das so erhobene Geld verwen det wird. 7, Abschaffung des Jnlandstccr-Bu remis und Einsammlung aller für die Gcncralrcgicrung nöthigen Stenern di rekt vom Volke und nur durch die vom Volke erwählten Lokalstcncrcinnchnicr, Dies wird gleichfalls eine schärfere Ue bcrwachung dcr Verausgabung dcr Gel der zur Folge haben. Außerdem giebt das gegenwärtichc System mit seinen 80,000 föderalen Beamten im Post-, Zoll- iliid Stcucrdicnstc und deren 800,. 000 ttnterbcaintcn verschiedene Ran ges, welche mit ihren Anhängscku und Denen, welche in irgend welcher Gestalt von ihnen abhängig sind, eine politische Armee von nahezu einer halben Mil lion bilden, eine gefährliche Macht in die Hand der Administration, 8, Abschaffung dcr Regiernngs Druk kerci, welche jährlich Millionen kostet, m Tonnen von Schund zu veröffent liche, den kein Mensch liest. Die Befürworter dieser Vorschläge erwarten die Durchsetzung derselben selbst nicht auf dcr Stelle, aber sie sa gen, daß schon viel gewönne sein wird, wenn die demokratische Mehrheit im Hause nur gewisse Maßregeln in An regung bringt, welche anf Beseitigung des Ackerbau-Departements, des Erzic- Hungs-Biircau. des Jnlandstcucr-Bu rean, und dcr Regiernugsdruckerci zie len, und Schritte in dcr Richtung des Freihandels durch Ncdncirnng und Vereinfachung der hauptsächlichen Ta rifsätze thun wird. —N, A, I. Tic Thiianiit-Explosion im Bremer haven. Scenen nach der Katastrophe.— Granenhafte Nnblicke. Folgende Einzelheiten betreffs dcr Dynamit Explosion in Bremerhaven werden ui britische Blättern berichtet: „Kurz ehe die „Mosel" abfahre wollte, wurdc auf dem Dock, an dem dcr Dam pfer lag. einWagcn abgeladen, auf dem sich vier Kisten und ein Faß befanden. Plötzlich erfolgte eine schreckliche Explo sion. Die Wirkung war entsetzlich. Auf dem O.uai befand sich zur Zeit eine große Menge Menschen, die theils zum Dampfer gehörten, theils Passagiere oder ans Ncugicrcde oder nm Abschied von Abreisenden zu nehme, gekommen waren. Ein Augenzeuge, dcr unter dcr Laiifplanke, anf welcher die Passagiere vom Dock in s Schiff gelangten, stand, sah, als er den Knall vernahm, eine Menge schwarzer Lappen in die Luft fliegen; zu gleicher Zeit war dcr ganze Platz, der kurz vorher ein so lebhaftes Bild dargeboten, wie ausgefegt. Nur in der Ferne waren Mensche zn sehen. Da er glaubte, es habe eine Kcsscl-Ex plosio stattgefunden, so warf er sich platt anf de Boden, wobei er von nee Ladung von Sand, zerbrochenem Glas, Fetzen von Fleisch, Km-chcn etc, überschüttet wurde. Die Verwüstung an Pord der „Mo scl" war schrecklich. Kein Oberlicht war ganz geblieben-; die Deck Cajütc waren vcrschnmnde, Steuerbord und „Port" waren theils eingestoßen, theils durch den Luftdruck hcranSgelriebrn oder gänzlich zertrümmert; die Seiten- Platten des Schiffes waren geborsten; -die Thüren.nist den cingclcßtcn Scher ben aus den Angeln gerissen und nach innen nnfgcsprcngt; das ganze Schiff war mit Blut besudelt und sörmllich be pflastert mit Stücken von Menschen fleisch, Haaren etc. Im Innern und i alle sonstigen Theilen des Schiffes wurden Arme, Beine und- andere Theile mcuschlichcr Körper gzfimdc; in den lintcrcn Räumen waren einige mensch lichc Glieder durch die Luke hinabge schleudert worden. Die Seiten dcr Luke waren geborsten,, nd das Vordcrlhcil der Navigalisnä-Cajüte auf dem Deck eingestoßen. Das ganze Schiff war bc säet mit Glnssplittcrn, die selbst die Schüsseen- i dcr Dampsküchc füllten, als st später den Zwischcndccks-Passa gieren, servirt wurden. Dcr Schlepp- Dampfer, welcher den „Mosel" ins tiefe bugsircn sollte, kam fast nn verletzt davon, da er durch den Schiffs körper der „Mosel" geschützt war ; alle Gegenstände auf seinem Deck ivnrdcn jedoch ebenfalls zerstört. Die Mann schaft kam mit dem bloßen Schrecken davon, nur die Ingenieur und Heizer erlitten leichte Verletzungen. Ans dein Dock war mr der Stelle, an der Stelle, an welcher die Erplosion stattgefunden hatte, ein sechs bis sieben Fuß tiefes Loch z,r sehe. Der ganze Platz war mit mnsschlichcn Gebeinen, Fetzen von Kleidungsstücken etc. bedeckt. Izt, großen Blutlachen lagen Arme, Füße, Eingeweide, zersetzte Rninpfc von Menschen. Schrecklich ist das Schicksal der Familie Eimer, die einem ihrer Söhne, der nach Ealifornicn abreise wollte, das Geleite gab. Batcr, Mut tcr, Sohn und Schwiegersohn sind todt; der Schwiegertochter ward ein Arm, ih rem Kinde eine Hand abgerissen. Die erhlodirtc Kiste war in der Obhut des Fuhrmanns Westcrinann vom Bremer haven gewesen nd wurde auf der Fahrt ach dem Dock von einem Herrn Tum forde begleitet, von dein jede Spur ver schwunden sein soll. Der Wagen wnr de in taufende von Trümmern zerschnitt tcrt; dem arincn Pferde ivnrdcn die Beide ans dem Leibe gerissen. Als Urheber, der Explosion ist W. K. Thomas, ciiz Passagier der „Mosel" aufgespürt worden, (Wir berichten wörtlich ach dem englischem Original; später hat sich bekanntlich herausgestellt, daß der Attentäter Thompson heiße, A. d, R.) Er bekannte sich als Eigenthü mer des explodirtcn Fasses und daß er beabsichtigt habe, dasselbe an Bord des Schiffes zn bringen, m letzteres in die! Luft zn sprenge. Der Bewcggrnn ! dieser teuflischen Schlechtigkeit scheint die Hoffnung gewesen zu sein, eine große Summe Geldes in Folge übertrieben hoher Versicherungen auf Waaren zu er langen Die gelösten Gelder sollte unter mehrere Mitwisser vertheilt wer de, Thomas ist ganz ruhig und bc ctntwortct alle an ihn gestellten Fragen, Er befindet sich in dcnisclbcn Zimmer mit vielen seiner Opfer, Zur Zeit als dicscs in Bremen geschrieben wurdc, war dp: Polizei überzeugt, daß Thomas (oder Thompson) nur ein Faß mit Ex plosions-Matcrialic vorbereitet' hatte, obwohl im Bremerhaven das Gerücht ging, es habe sich bereits eine Anzahl solcher Mordinaschinc ans dcr „Mosel" befunden, als die Explosion stattfand. Das explodirtc Faß war von dem Bött chermeister Dclvcndahl angefertigt wor den. Es war von sehr festem Holz, sehr solid gemacht und durch eine Scheide wand, durch die ei Loch gebohrt war, in dcr Mitte in zwei Kammer getheilt. In dcr einen Kammer, glaubt man, bc fand sich dcr Apparat, dcr die Culzüu düng bewirken sollte, die andere wnr mit Dynamit gefüllt, Thomas beglci tele das Faß, als es nach dcr Frachtnic dcrlagc des Norddeutschen Lloyd gc bracht wni;de, niid ermahnte die Leute, die es trugen, recht vorsichtig damit um zugehen. Man glaubt, die Entzündung habe durch ein Uhrwerk bewirkt werden solle, welches wahrscheinlich von Tho mas bei seiner Ankunft in Svuthanip ton in Bewegung gesetzt worden wäre, denn bis zu dem genanntem Orte hatte er Passage genommen. Er soll beab sichtigt haben, schon mit dcr „Deutsch land" abzufahren, aber der Entzün dungs Apparat soll damals noch nicht in Ordnung gewesen sein. Die Scene im Todtcnhausc des Ho spitals war grausciicrrcgcnd. Die ans gclcsencn ' Fetzen von Mcnschcnflcisch füllten einen riesige Korb, den vier starte Männer kaum von dcr Stelle bringen konnte. Eine große Anzahl von Köpfen war ausgestellt, in von Personen, die um das Schicksal von Freunden oder Verwandten besorgt wa ren, besichtigt z werde. Im Hospital befinden sich gegen 80 Verwundete, viele andere Verletzte waren in Pi ivalhäiisern untergebracht worden. Fast jede Fa milie in der tlciucn Stadt hat Verluste erlitten. Alle Personen, die sich im Umkreis von 40—50 Schritt von dem Punkt, aus dem die Explosion stattfand, befanden, wurden getödtet." Eine von Berlin, den 15. Dez.. da tirtc Depesche s.r „London Times" lall tet: „Thomas ist mehnnals von den ge richtlichen Behörden im Hospital, wo er sich befindet, nachdem er sich eine tödt lichc Verletzung durch einen Pistolen schuß beigebracht, verhört worden. Den Berichten Bremer Blätter zufolge hat er zugegeben, er habe einen Mechanis inus in der Kiste angebracht, welcher in ncrhalb dreier Tage die Erplosio be wirkt haben würde. Die hoch versicher te, angeblich mit kostbaren Artikeln gc füllten Kisten sollten in Santhaiiipton erst eingeladen werden. Da Thomas wicdcrholcntlich den Verband von seiner Wunde gerissen hat, so hat man ihn im Bette gefesselt. Seine Abstammung ist unklar; er scheint ein geborener Schwa bc und naturalisirter Amerikaner zu sein. Im Oktober hielt er sich eine Woche in Liverpool anf, vermuthlich um z sehen, ob dort dcr Anschlag nicht leichter auszuführen sei, als in Bremen. Seine Gattin ist mit ihrem vier Mona tc aljcn Kinde von Dresden nach Vre incrhavc, gebracht worden. In Dresden hatte sie die letzten Mona te mit Thomas zusammen gelebt. Die Zahl dcr Umgekommenen ist bis jetzt ans 80 festgestellt worden. Gestern wurden über vierzig Leichen beerdigt; zn gleicher Zeit begrub man auch meh rere Kisten voll menschlicher Köpfe, Beine, Arme, Hände und andere Kör pertheilr. Ganze Familien sind ausge rottet worden. I viele Familien ist nicht ein einziges Mitglied unverletzt geblieben." Zusatz: Thomas oder Thompson ist inzwischen bekanntlich gestorben; über seine Herkunft ist man ganz im Ungewissen. Die Zahl der Umgekom menen beträgt nach neusten Kabel-Be richten 168. Der „Bremer Courier" vom IL. gibt folgende Rainen von Berwimdeten und Todte. Soweit wir bis jetzt erfahren konnte, ist die Liste der Verunglückten folgende: Verwundete, im Lazarcthliegen: Wilh. Wacker, Ernst Aschcnhagrii, Ed, Becker, Adalb. Zink, Hinr. Stoffel, Hein, Lange, Wilh, Schmidt, Mclis Clarssen, Carl Schneider, Carl Model, Zlvischcudcckspassagier; Heinrich Lcsch mann, Rnd. Witte, Passagier; H, Vre dcmcicr, Ehristoffcrs, 6. Offizier; Rcimkastcn, 4, Offizier; Paul Hcnnick, Joseph Dantzcr, Hcinr. Kautz, Wilh, Bödcckcr, Joh. Swendso, Kohlcnzic her; Wilh. Thomas. 1. Cajütcnpassa gier, ans Dresden; D, E. Darton, Ar bcitsmann ans Lehe; H. W, Hoff mann, Wittwe Krüger, Fränl. Klan crt, A, Etmcr ans Hamburg; Annet Jacobs, August Blcibanin, A. Stein hoff aus Lehe; Ernestine Krüger. Zwei der Bcrwundctcn entbehrten der Sprache und kennt man daher de ren Namen nicht. Leichen waren bi zum'.Abcnd 57 im Lazarcth, von denen die folgenden recognoscirt sind: Herrn, Meyer, aus Lehe, Adolf Kauf mann, Passagier ans Posen, K. Fischer, G. Gießen, Buckmann, Krämer, Alfred Granich, Jos, Wachtcudorf, Aug, Fuss rcr, M, A, Schmidt, F, O. Köhnccke, Joh, Buschmann, Glancrt, Nantc Äh ren, ans Lehe, Eimer (Sohn), Ehrist, Elaussr, Aschoff, Herold, Inspektor Poppe, Joh, Emden, Tom Borde. Ei? Leiche trägt einen Trauring ac zeichnet A, Eng. Vermißt sollen fer ner folgende Personen werden: Phil. A. Etmcr, Eapt, W, H. Wenk; die Vorarbeiter Fr, Hinsch und Gräpcr; Zahlmeister Bomhofs; Mauer. 2 Offi zier vom Mai. Localc Heiligkeiten. Lancastcr, Pa. Don ncrst a g, Januar 6, 1376. Diebstahl.—Vorige Mittwoch Nacht erbrachen Diebe den Store dcr Herren Spanglcr K Rich in Marictta, preßten den eisernen Geldschrank (Lato) offen, entwendeten eine kleine Summe Geld, und stahlen dann eine beträchtlichcO.uan tität Dry-Goods. Wieder angestellt.—H, C Hopkins von Lankastcr, ist wiederum als Spczial Post Agent des Departements ernannt worden. Er bcköniipt cin Jahrcsgchalt von 81,600, nebst von 88 bis 85,00 per Tag Snbsistciiziiiittcl, Nu, mit einer solche Ausstattung kann einer schon „sein Schäfchen in s Trockne bringen." Ein gutes Talair.—Der Ehrw, Dr. H. C, Wcstwood von Lankostcr City hat eine Ruf von dcr Chambers' Prcsbytc rianer-Kirche an dcr Broad Straße i Philadelphia mit einem Jahrcsgchalt von 83,500 erhalten. Die Gcnicindc ist eine dcr ältesten und reichsten in jener Stadt, dcr es nicht anf ein paar tausend Dollars mehr oder weniger nnkomnit, Tic Ehristtagc in Lankastcr.—Das Christfest wurdc auf eine höchst feierliche Weise in den Kirchen von Lankaster ge feiert, Beinahe säniiiitlichc Stores wa ren geschlossen, ivährcnd viele dcr Kir chcn prachtvoll dckorirt waren, Am Christtag Morgen (Samstag) fand kein Markt statt; er wurdc Tags zuvor ab gehalten. Die Lankastcriancr erwiesen hierin einen viel bessere Geschmack als wir Harrisburgcr, Thad. Stevens' Ncichlassenschast.— Die Auditoren welche angestellt worden waren, die Summe von 815,000 bis 816,000 des Vermögens des verstorbenen Thadens Stevens, welche sich in den Händen dcr Erckntorcn dcr Hinterlassen schaft befinden, zn vertheilen, haben ih reu Bericht eingereicht. Die Ansprüche der Frau Lydia Smith, als „Haushäl terin" 87,714 zu erhalte, kein üb les Sümmchen für eine „Haushälterin," —wurden verworfen, hingegen Dr. Car pentcr's Rechnung von 84,000 aner kannt, Ob die „Hanshältcrin" es da bei bewenden lassen wird, ist noch abzu sehen, da sie nicht gerade auf den Kopf gefallen sei soll, wie man sagt. Tod dcS Nettesten Predigers in Amerika. Dcr Ehrw, H cinrichßö h in, des er bekannt als „Vater Böhm," starb letzten Dienstag, den 28stcn Dezember, in dcr Wohnung seiner Schwicgcrtoch ter auf State Island, nahe New Bork, Er wurde im Juni 1775 in Concstoga (jetzt Pcguca) Township, Lankasler County, Pa,, geboren, und feierte letzten Juni seinen hundertjährigen Geburts tag, Ursprünglich war Vater Böhm ein Mitglied dcr Mcnnanitcn-Gcincin schaft, ging aber später zu den Metho disten über, von welcher Denomination er ein Mitglied war, als er starb. Er predigte fast ausschließlich in dcr deutsch cu Sprache, und war dcr älteste Predi ger in den Bcr. Staaten. Beamten - Wahl. Bei dcr am Montag Abend stattgehabte regelmä ßigen Versammlung des „Gnstap Ad ol ph-B n n? e s," No, 16, V. O. V, 8,, zn Marictte, Lancastcr County, wurden folgende Beamten für den lau fenden Termin erwählt r W. P. T.—Christian Miller. W. S.—Adam Rcinhotd. W. D, S.-Peter Erlichcr. As D. B. S.-Conrad Schmidt. W. Schatzmeister-Carl Sckaub. Innere Wache -Pcttr Kastlciner, R. H, S. d. W. S.—Conrad Schicke tan?. L. H. S, d. W. S.—Georg Miller. Condnktor—Carl Rost. N, G, d, C. n. C.-Heinrich Schwarz. I'. G. d. C. u. C.-Ioh Epple. Acußcre Wache—Gottiied Walz, Trustiet- Friedrich Manlick, Friedrich Haas und John Rost. Repräsentant an de Groß-Vund-Enianuel Doch auch?— Unsere Lankastcriancr Jrenndc sollen nun auch einen Besuch von dem bcrüchtigcn Wctlverbcsscrer Hamm o n d, welcher seit den letzten vier Wochen die Harrisburgcr durch sei ne komische Borstcllttiigcn bis an die Hiininclsthürc entzückte, erhalten. Uns rc dortigen Freunde werden sich hoffent lich die Sache nicht so sehr zu Herzen chincn wenn sie erfahren, daß Harris bnrg immer noch auf dem alten Platz steht, und der Cusgnchanna auch seinen gewöhnliche Laus noch hat, nd die Menschen gerade noch so weit vom Him mel sind, als i Anno 1. Die Menschheit liebt de Hnmbug; das sieht man ja tagtäglich; je mehr Posscnspicl, desto mehr Zuschancr, und daß dieser Hammond ein tüchtiger Pos senreißer ist, hat ja selbst ein Harrisbur gcr Prediger gesagt, indem er bemerkte, das; „die komösche Art des-Hrn. Reverend es sei, welche die Leute herbei ziehe," Somit jetzt nur ruhig Blut; es ist ja doch alles—-Humbllg. W hl der Beamten des Mäimerchor. Der „Männerchor" von Lantastcr, einer der angeschensten und beliebte sten Vereine der Stadt, erwählte ncnlich folgende Herren als Beamten für das laufende Jahr: Präsidc n t—William Röhl. Viz c - Präsidcnt Wm. D, Stanffcr, Schatzineistc r—Chas. W. Mid licher. Sckrctä r—Gco. Pfeiffer. G c h ü I f s - S c k r c t ä r Franz Strauß. Eorrcspondircndcr S-ckrc t ä r—Professor Carl Matz. Bibliothcka r—Adolph Armes. Trnstic s—Gco, Shulnchcr. Lorenz Goos, Gco. Göll. Fnhnenträgc r—Gco. M Bor ger, Lawrence Knapp, Mlisik - C o im itt c c -Henry Gi rhart, Peter Weber, Gco, Pfeiffer. Nach der Wahl verlaß Hr. Präsident: Nichm seinen Jahresbericht, wobei er im > Namen dcS „Mäimerchor" den. Bürgern von Lankastcr herzlich dankte für die Theilnahme und Unterstützung die dcr Verein von ihnen genossen. Auch wur den die Damen belobt wegen ihrem re gen Eifer und wcrthvollcr Dienste die sie während dem Jahre, nd besonders während dcni letzten Sängcrscst an den Tag legte. Aus dem Bericht des Se kretärs ist ersichtlich, daß sich dcr Verein in einem blühenden Zustande befindet. Die neuen Eounty-Bcamteii Die neuen Beamten welche bei dcr letzten Wahl in Lancastcr County für die resp. Aemter erwählt wurden, traten am Montag ihre Amtszeit an. Eine große Anzahl Applikantcn für die kleineren Aemter hatte sich im CourthauS ver sammelt, in der Hoffnung, Anstellungen zu erhalten. Etwa 50Applikantcn blos für Schreiber n, s, w, der Coniinissio ncrs, waren anwesend. Folgendes sind die neuen Beamten nd ihre Angestellten: Schcriff—Henry N, Brcnncmann; Dcpnty-Schcriffs—l, D, Wilson und W. L, Sutton. Prothonotar—Louis S, Haiiniaun; Chcf-Clcrk—W, E, Krcidcr; Clerks— P, Eckert Slayinaker und Benjamin Baumann, Registrircr—Harrison Roß; Depulies —W, M. Slayinaker, C, H. Fasuacht nd Gco. R, Rohrcr. Schatzmcistcr—H. S. Ebcrly; Dcpu ty—Allen P, Hibschinann. Hr, A, C, Barr behält vorläufig seine Stelle no.li, Conntn-Eommissioncrs—SamnclM, Myers, Stephan F, Eaglc und Emauuel P. Keller; Clerk —John M, Grcider; Zaniior (Pförtner)—B, F, Lkecn, Clerk dcr Vierteljährlichen Court— Stephan S. Clair; Depuly—B, F, W, Urban. Clerk der Waiscu-Courl—Samuel L. Kciuffmann, Folgendes sind die Namen der Bcani teil der Arniciihaus-Bchördc: Präsidcnt—H, H. Rohrer, Superintendent und F. Cor, Verwalter —Jolm Broch, Solicitor—P, D, Baker, Schatzmeister—A, -H, Suiuniy, Aerzte —I>r, A, I, Herr, Hr, I. O, Boyd, 10, Geo, A, King, 10, R, M, Bolcnius, Bäcker—Louis Kohlhaus. Ingenieur—Taylor L, Schüler. Farmer —Jsaac Zimmermann, Metzger—Jsaac Muster Farnl-Coiiimiltcc—Die Herren Aolt, Hildcbrand und Rohrer. Hans Coniinittcc—Die Herren Barr und Frey, Mchl-Coniniittcc —Die Herren Lau dis und Frey, Warnung. Ein sonderbarer Vcr giftttngsfall ist in Chicago vorgc komme. Es wird berichtet, daß ein kleines Mädchen farbige Strümpfe trug, die wenige Tage, nachdem sie in Ge brauch genommen waren, an den Fuß sohlen abfärbten, die Füße anschwellten nd heftige Schmerzen verursachten. Ein Chemiker constatirte, daß fast alle die bunten Farben, welche zum Färben dcr Strümpfe benutzt werde, giftig sind ud schlimme Folgen nach sich zic hcn können, Eltern werden sehr wohl thun, von dieser Belehrung zn prosiliren. Wisscnswcrth. WaS ist mit einer Carladung gemeint ? Romincll bedeu tet sie 20,000 Pfund, und diesem Ge wicht entsprechen die folgenden Onaiiti täten: 70 Fässer Salz sowie Kalk; 60 Fässer Whiskey; 90 Fässer Mehl oder 200 Säcke Mehl; 6 Klafter Holz; 18 bis 20 Stück Hornvieh; 50 bis 60 Stück Schweine; 80 bis 100 Stück Schafe; 9000 Fuß Bretter; 18,000 Fuß gehobelte Bretter für Fußböden; 40 000 Dachschindeln; 840 Büschel Weizen; 800 Büschel Wclschkorn; 680 Büschel Hafer; 400 Büschel Gerste; 480 Puschcl Kartoffeln; 1000 Büschel Kleien; und je 360 Büschel Süßkartof fel, Acpfcl oder Flachssamcn, Eine Bibliothek wcrthvoklrr Beleh rung.—Wcbstcr's nnabgckürztcs Wör erblich kann blos von Denen gehörig gewürdigt werden, welche einer kritische Prüfling desselben mehrere Stunden widmen. Es ist an sich eine Bibliothek wcrthvollcr Belehrung, indem es wun derbar znsaimcugcdrängtc Artikel über Tausende von Gegenständen enthält, von denen Dreitausend durch ansgc zeichnete Abbildungen illnstrirt sind. Es kostet SIL, während Bände von gleich großem Inhalte nd ähnilichem Stoffe SlOO koste würden. Mit Ausnahme dcr Bibel ist dicscs Werk das wohlfeilste Buch in dcr englischen Sprache. Der berüchtigte Eisenbahnfürst Hirsch Stronsbcrg, welcher in seinen kostbaren Salons zu Berlin Fürsten und Grafen empfing, von der größten Aristokratie bewundert und verehrt wur de. jetzt aber von seiner schwindelnden Höhe herab in das Gefängniß zu Mos kau als betrügerischer Bankcrottcnr gc- morsen worden ist, dieser Glückspilz war früher i New Aork Lumpenhändler, hierauf Schankwärtcr und errichtete so dann in Gemeinschaft mit Griesinger ei neu Conccrtsalon, auch befaßte er sich zur Zeit der Wahl des Präsidenten Bn channn mit Politik nd trat als demo kratischer Stumpredncr ans. Später kehrte er nach Europa zurück und wurde eine bedeutende Finanzgrößc, ES ist ausgcicchnct, daß ivährcnd dem Ccntcnnialjahr drei Millionen Per soncn ans den Eisenbahnen reisen wer den.—Man spanne den Boge nicht zu hoch. . Man spricht davon, den Vcr, Staa ten Senator Frelinghutzsc von New- Jersey als republikanischen Präsident s-hafts-Eandidat aufzustellen. In Titusvillc, Pa,, soll cS einem Arzt gelungen sein, eine junge Dame von 13 Jahren, die von jeher blind war, gehend zu machen. Mehr denn 2,000 Aussteller aus Frankreich werden Waaren ailf dem Ecntcnnialgrnnd dicscs Jahr ausstellen. In Bork ist eine Schwcfclholz-Fabrik, welche 20 Arbeiter beschäftigt, errichtet worden. Q n'.c Xcn'.gkcitcn .HarriSbu.'q, Pa. Donucrsta g. Januar 6.1876. Neue Anzeigen. Folgende neue Anzeigen erscheinen in der heutigen „Staats Zeitung " auf welche w unse re Leser ausmerksai machen: Für Supervisor—Louis Filling. Reue Lokal-Notizen ic,, ic. Seit letztes Frühjahr wurde 14 bis 20 neue Gebäude im benachbarte Bald uin errichtet. I dcr Dauphin County Jail befin de sich sechzig Verbrecher, Das wirft ei dunkles Licht auf die Moralität uns res Countys. Tcr ncucrwähltc Schcriff Jcnniiigs, sowie auch der neue Counly-Schatzmci stcr, Hr, Nicslcy, wurden am Montag in ihre resp, Aemter cingcschworcn, stets r.-.chsente Beliebtheit von Dr. 'Ulbert Heute über acht Tage soll die hiesige Freimaurer - Halle vom Schcriff ver kauft werden! DaS klingt allerdings sonderbar, aber selbst das Sonderbarste ist heute nichts mehr Neues, Teutscher Gottesdienst.-Wir sind ersucht worden zn melden, daß nächsten Sonntag wiederum Gottesdienst in der deutsche luth, St, Michaels Kirche sein, und wahrscheinlich Hr, Pastor Schantz predigen wird. Eltern, welche ilireKiiidcr ganze Nach. Lr. August Ksuig'S Hamburger Ausg'paßt!— Wie bereits bekannt, findet nächste Samstag Abend die JahreS-Versauiiiilung des „Germania Bau- und Spar-Bcrcins" statt, und zn gleich auch die Wahl für die dicsjähri gen Beamten. Alle Mitglieder des Vereins haben dabei zu erscheine, wid rigcnfalls sie in eine Strafe von 81,00 verfallen. Blos Krankheit oder Abwe senheit entschuldigen. Eine nette Heimstätte. Wie wir ans den Schcriffs - Verkäufen dicscs Cvttuty's ersehe, hat unser srcundlichcr Nachbar, Hr, Georg M ona t h das schöne Wohnhaus an dcr Ecke dcr Mnl- Kerry Straße und Raspbcrry Alle (vor mehreren Jahren von Hrn. Pastor Lies mann bewohnt) käuflich an sich gebracht. Wir gratulircn unserm jungen Freund zu seiner neuen hübschen Wohnung. Tos "Baturck,->)' Uluoniele."—Seit letzten Samstag erscheint die frühere <>Bum!u)- welche eingestellt ist, unter obigem Rainen unsrer Stadt, Das Blatt hat ei recht nettes Aussehe, und wird von einer fähigen Feder gc führt. Auch ist das Format desselben bedeutend vergrößert, so daß man es jetzt kaum mehr kennt. Wir wünschen nnscrn College, deren Streben es ist, ein gefälliges und tüchtiges.Blatt her auszugeben, den besten Fortschritt i ihrem Unternehmen. Wurde erwählt. Die hiesige Feuerwehr hat Hrn. Gcor gV, Eorl als Ehicf-Jngcnicur des Fcucr-Dcpar tcnmits, und die Herren JvhnCWHce lcr nd Sanincl Lyons als l, nd 2, Gehülfe erwählt, Hr. Carl ist ein thä tiges und eifriges Mitglied der Feuer wehr, und gratulircn wir ihm zu seiner Erwählung; er ist ein würdiger Nach folger seines tüchtige Vorgängers, Hrn. Schlager, Mit den beiden andern Er wählten sind wir nicht persönlich be kannt. Ganz am Platze. Mehrere unse rer hiesigen Eollcgcn befürworten die Passiruug einer Ordonnanz, welche Kohlenhändler zwingt, ihre Waaren auf der Stadtwagc wiegen zn lasse, che sie dieselbe abliefet, Der Plan ist ei zeitgemäßer, und sollte ohne Aufschub eingeführt werde. Ein hiesiger Bür ger, der längst Kohlen kaufte, wog dieselbe selbst genau nach und fand daß er mehrere hundert Pfund weniger Kohlen hatte als wofür er Zahlung gc leistet!' Die „Eintracht" unsrer Stadt feicr tc das Neujahr durch ein sehr nettes und gemüthliches Kränzchen am Freitag Abend in König's Halle, Die Mitglie der dieses chrcnwcrthcn alten Gesang- Vereins wisse derartige VcrgnügnngS festen immer auf's beste einzurichten, so daß sich alle Theilnahme auf's ungcnicr teste amüsircn können. Mit Männern wie Hrn. Prof, Sicner, dem fähige Dirigenten an der Spitze, kann's auch nicht fehlen, derartige Festlichkeiten mit Anstand und Geschmack durchzuführen. Sollte nicht wieder erwählt werde, Wie wir vcrnchnic, wünscht Hr. Supervisor Willis vom Zweiten Di strikt, der seine Pflichte bisher so scham los vernachlässigte, bei der nächsten Wahl wiederum erwählt zu werden. Wir hoffe; daß ihm dicscs nicht gelingt denn ein Beamter der seine Pflichten vernachlässigt, gehört nicht erwählt zu werde. Wollen die Bürger des Zweiten Distrikts eine tüchtigen und zuverlässigen Mau als Supervisor, dann werden sie für Hrn. Louis F il ling stimmen, welcher das Amt früher zur größten Zufriedenheit seiner Mit bürger bekleidete, und nun wieder ein Candidat für dieselbe Stelle ist, Sie he seine Anzeige in heutiger Ruinnicr. „Mein Sohn!" sagte ei besorg tcr Vater zu seinem 7jährigcn Hoffnung vollen Sprößling, „ich mnßDich znrecht weisen. Deine Lehrerin sagt, daß Du der schlimmste Junge in der Schule sei est!"—„Ei, ei, Papa," antwortete der Hoffnungsvolle, „erst noch gestern sagte sie, ich sei gerade wie mein Bater!" Die letzten Feiertage. Das Christfest und Neujahr sind nun vorüber, und mit ihnen auch die Jubel feste der Jugend wie der Alten. In beinahe allen hiesigen Kirchen fanden am Christtage nd Neujahr Gottesdien ste statt, während besonder die deutschen protestantische wie auch die katholischen Küchen mit sehr hübschen Christbäumen versehen waren. Zwei dcr schönsten und zierlichsten Christbäume waren ahnst!- tig die in der deutschcn luth. St. Mirh acls-Kirche an dcr Zweiten Straße, wel che von den Lehrern und Lehrerinnen dcr Sonntagsschule angefertigt worden waren. Die vielen hübschen Sache mit welchen die Christbäume behängen waren, wurden am darauffolgenden Sonntag unter die Schüler derselben ausgetheilt. Auch in dcr deutschen ZionS-Kirchc (Pastor Spangcnberg) fand eine Christ beschecrung unter den Lonntagsschul schillern am Christlag statt, wodurch die zarten Herze dcr Jugend auf's innigste erfreut wurden. Am Christag - Nachmittag, hielt ein inaSkirles Corps uter dem Namen „Barnuui s Schon," mit dem todtgc glaubten Elephant „Romeo" an der Spitze, eine Parade durch die Stadt, welche < besonders unter dcr Jugend) große Heiterkeit erregte. Ucbrigcus verliefen die Chrisltagc sehr ruhig, was wahrscheinlich dcr nnsrcund liehen Witterung und „den harten Zei len" zuzuschreiben ist. Die schöne alte deutsche Sitte, hübsche Christbäume zu haben, scheint mit icdcni Jahre mehr Anklang in Amerika zu fin den. Vor 80—40 Jahre waren Christ bäume nur selten zu sehen; blos in deut schen Familien sah man sie eingeführt. Wie ganz anders ist es jetzt? Beinahe in jeder Wohnung sieht man dieselben, während Alt und Jung sich darüber freue. Einen der schönsten wen nicht d cii schönste Christbaum, hat Hr, Fr- W, Li es in an ii i seiner Wohnung an der Mary Allch, da er alles noch Dagewesene übertrifft. Denselben zn beschreiben,—seine Windmühle, Spring brunnen, das wachsende Gras, dasKirch lein, die Krippe, die Waisen aus dem Morgcnlandt, n. s, w,, n, s, w,, alles ist so nett und naturgetreu hier zn sehe, daß man sich wirklich über die Geduld und Ausdauer des Hr. Licsmann wundern muß. Auch Hr, Al bc rt Ki cfc rl c hat einen sehr hübschen Christbaum, umge be von einer große Schaar Militärs, (als ob wirklich, große Schlachten statt fänden), Kanonen u, s. w. Die Festung „Hohenzollcrn" imint sich sehr gut aus; ebenso auch die „Wartburg." Hr, Kie fcrlc muß eine wahre Hiobs-Geduld ge habt habe, als er sei Kniistwerk, das wirklich schcnswcrth ist, aufstellte. Nicht weniger denn 8000 Mann Soldaten stehen sich gleichsam wie feindlich gegen über, —zur Linken die drei Kaiser, nd zur Rechten das Militär, —dort die Baicrn, Würtcmbcrgcr, Badenscr, die Sachsen und Hesse, und da die Tnrkos, Znaveii , s. w. Kurz, man muß es selbst sehen, um es gehörig würdigen zn können. Eine sehr schönen Christbaum hat auch Frau Elis, Dellcr au dcr Race Straße, Derselbe stellt eine kleine Farm vor, und ist (virklich sehr niedlich einge richtet, Eine hübsche Wasserfonntainc, welche das Wasser mehrere Fuß in die Höhe wirft, eine kleine Brücke nahe da bei, ein Rcbcnarbor, auf welchem sogar dcr „Roostcr" nicht fehlt, ei Schatten- Hans, ein Farmhans, wie auch ein künst liches und sehr nettes Sommerhaus oder Cottage, das dem besten Baumeister zur Ehre gereichen würde, sind hier rcprä scntirt. Dies alles wurde von dem äl testen Sohn der Fran Dcllcr, dcr selbst ein Schreiner ist, und sein Handwerk bei Hr. John Langlitz erlernt hat, an gefertigt. Die Sonimcrwohniiiig oder Cottage ist wirklich ein Meisterwerk, mit verdient dcr junge Künstler das höchste,- Lob für das sehr nette Kunstwerk, Inagurations-Vall. Am Abend des Jnangnratiouötags des Gov, Hart ranft (am dritten Dienstag im Januar), soll cinJnagrations-Ball im hiesigen Opera-Hans abgehalten werden. Der Eintritt kostet blos 85,00. In Anbe tracht dcr schlechten Zeiten, soll dennoch eine sehr große Anzahl Personen erwar tet werden, die den Verinst einer Fünf dollcr-Notc ebensowenig spüren, als ein Rhinocercs den Stich einer Fliege. CS gibt eine Ziisamnienkunst hochtrabender Beamte, welche ihren Gehalt vom Schweiße ihrer Nebenmenschen beziehen. —Zu bemerken ist och, daß McClnrg's Mnsik-CorpS von Philadelphia für den Ball-Abend cngagirt ist. Eine Convention der Armenhaiis- Dircktorcn der verschiedenen Countics dieses Staates soll am Mittwoch, Don nerstag und Freitag de 19ten 20, und- Listen Januar, 1876 in Altoona statt finden, um sich über die Landstreicher- Nuisancc zu berathen. Persönliche?.—Vorgestern beehrten uns die Gebr. John A. und W in. Schober, unsere freundliche Papicr iniillcr von Lankaster, mit einem kurzen Besuch. Da sie jetzt auch das Papier für den StaatS-Druckcr liefern, so wer den wir das Vergnügen haben, sie öfters hier begrüßen zu können. Beide sahen recht wohl und munter aus. Auch der älteste Sohn des Hrn. ' Bierbrauer Bück von LykcnStown, wie auch der zwcitälteste Sohn unsres Nachbars, Hr. Deiker. welcher da Metzgcrgeschäft bei seinem Onkel (Hrn. Darinstcttcr) in Lankaster erlernt, stat teten uns kurze Besuche ab. - Der Achtb. E. A, Wood, StaatS- Scnator von Allcgheny County, der Achtb. I. R. Thornton, vom selben County, Mitglied vom Haus der Re präsentanten, und Hr. Christ. Feld von cbeiidaselbst beehrten uS gleichfalls diese Woche mit Besuche. Kernfestere und bessere Demokraten noch ehrenhaf tere Männer als obengenannte Herren, sindlwvhl nirgends zu finden.