Die Itaats-Mung. Donner st a g, Nov. 25, 1875. Harrisbnrg. Pa. Z. Gerg Ritz per, Herausgeber. Nächsten Mittwoch bis Dotier, Mi ttag gedenken wir in Williams pört, von jenem Nachmittag l'is Freitag Mittag in Lock Häven, und dann in Renovo zu fein. In der darauffolgenden Woche besuchen wir York, Baltimore, c:. in Postmeister im Zuchthau Zamcs Crost. seither Postmeister z Evansbnrg, Butler Connty, welcher neulich wegen Beraubung eines rcgistrir ten Brieses verhaftet wurde, (wir Niel deten den Fall znr Zeit), wurde von dcr Vcr. Distrikt Court in Pittsbnrg auf drei Jahre ins Zuchthaus vcrnrthcilt. Ehe ein Jahr vergeht, wird er jedoch wieder frei, da Präsident Grant ihn bis dahin zum Stimme haben muß. Tod de Senator Orri, S Fcrry Bundes Senator Orris S. Fcrry von Conncctikiit, welcher seit einige Monaten leidend war, starb am letzten Sonntag Nachmittag in seiner Woh ng zn Sonth Rorwall. Connecticut. Die Vacanzc welche durch den Tod des Hrn. Fcrry entstanden ist. wird von ci ein Demokrat ersetzt, da die gcgcnwär tige Gesetzgebung von Connccticnt de mokratisch ist. Ta de Vize-Präsidenten der Ver. Staate 1 Von Washington kommt die Nach richt, daß der Bizc-Präsidcnt dcr Vcr. Staate, Henry Wilso n, am letz ten Montag Morgen um halb 8 llhr gc starben sei. Zwar war er seit einigen Tagen krank, fühlte sich aber vor seinem Tod sehr wohl, da er das Bett verlassen hatte, nd in seinem Zimmer herum lief. Er starb nach einem kurzen Kam pfe. Dcr Verstorbene war in seinem 63. Jahre. Gemäß dcr Constitution dcr Ver. Staate, wird dcr Sprecher des Senats jczt Vice Präsident. Dcr Achtb. Thos. W. Fcrry von Michigan ist gcgcnwär lig dcr Sprecher jenes Körpers. Er ist i seinem 49. LcbcnSjahrc. „Unser kommt nicht. DicAnlündiglina, daß der Kronprinz von Dentschland im Laufe dieses Jah re Amerika, und voraussichtlich das Ccntciniial in Philadelphia besuchen werde, ist zn Wasser geworden, indem jetzt gemeldet wird, daß er nicht nur nicht kommt, sondern, daß er och nie z kommen beabsichtigte! Wie lächerlich daher die ncnliche An gäbe in den englischen Blättern, daß die deutsche Regierung 875,000 Rcnt für da Hotel z Urzn öl-mr, etwa 9 Mei le westlich von Philadelphia, als Ans cnthaltSort für den Kronprinz während seiner Aiiwcscndhcit im Ccntcnnial of ferirt hatte. Govcrnor Hartranft hat in letzter Woche als Vertreter von Pennsylvania bei der National Eise bahn-Convention, welche am 23. ds. Mts. in St. Lonis eröffnet wurde, fol gende Herren ernannt: Morton McMichacl, D. M. Fox, Joseph Pollock, Wm. Biglcr, John W. Wriaht, John Pricc Wctherill, Friede. K. Fralcy, A. Landen Snowdcn, M. Hall Stanto, E. H. Williams, Zames M. Swank, Geo. F Bär. A. G. Cur tin, D. ?. Moire, A. C. RoycS, I. I. Steele, S. W. Bück, Geo. H. Kuh, I. F. Bcinictt, Frank Jones, William M. Kauffmann, John W. Chalfant. Henry S, Eckert, Henry McCormick. Thomas Beavcr, John Wood, Daniel O. Hilt er. Arso Pordcc, Asa Packer, Michael Schell, I. Fritz, Charlmaanc Tower, C. S. Kanffmnnn, James Wcstcrman.W. G. Case, Benjamin Haywood. Edward McPhcrson, G. Dawson Colcuian S. I. Rccvcs und David E. Smal. Nicht sehr willkommen. Die statistische Angabe des Control lcrs von Philadelphia muß für die Tax bezahler jener Stadt keine sehr willkom mene Nachricht sein. Wie ans dem Bc richt oder dcr Angabe des Controllers erhellt, so bclänft sich die gegenwärtige Schuld von Philadelphia ans 861,411,- 891—sage beinahe cinnndscchzig und ci ne halbe Million Dollar! Von dieser Summe zieht er ab die Stadt Anlcihcn im Sinking Fund, Eisenbahn - Stocks nnd garantirte Schulde, ans welche die Gaswerke die Interessen nnd de Tax bezahlen, so daß die Schuld ans 841,- 554,031 rcduzirt wird. Die veran schlagten Ausgaben für nächste Jahr werden ans 826,296,282 angegeben! Darin ist jedoch keine Vorsorge getroffen um die Kosten dcr enen städtische Gc bände an dcr Broad und Marktstraßc zn bestreiten, für welche die Commissio ncr nochmals beinahe zwei Millionen Dollar verlangen! Die Tax-rate von drei pro Cent, ergibt blos 817,179,558, —alfo zehn Millionen weniger, als verlangt werden auf Eigenthum, das jetzt schon wenigstens fünf undzwa zig proCcnt. höher als dcr eigetlichc Wcrth des. selben taxirt ist! Das sind zwar keine ganz willkoinmc nc Nachrichten, aber wie die letzte Wahl bewiest, so liebt es die Mehrheit dcr Phi ladclphiaer Bürger, wenn sie recht hoch taxirt werde, nd wünscht noch länger unter der schönen Herrschaft dcr sog. „Pilgrims" z wohnen. Hrnt kensi (Donnerstag) wird in Altoona eine neue Sängerhallc eingc weiht. Wünsche beste Vergnüge. Berks Connty hat 21 Odd Fellow- Logen, nebst einer Mitglicdcrzahl von MMM Wmmnug lmZigarren hsndler und Wirthe! Hötrt (sch vor „Spitzeln" nnd „SihnMern." Jeder nnpartheiischc Leser wird znge eben, daß seit Gründung dieser Repnblik nicht so vir! gestohlen und betrogen, nicht so viel Schwindeleien, Vcstechnngcn, ja Mordthaten vorgekommen sind, als während den letzten 10 nnd 15 Jahren. Man blicke hin wohin man will, so sin dct man hohe wie niedrige Beamten, Reiche wicArme sich in eines dieser La stcr stürze. Aber nicht allein wird rs gestohlen nd betrogen, nicht allein herrscht Betrug, Schwindel und Cor rnption an allen Ecke nnd Enden, nicht allein ist das Volk käuflich geworden, nnd läßt sich seine höchste Freiheit, das Stimmrecht, für eine Spottpreis ah kaufe, sondern es nährt auch Spitzeln nd Schiiüssler. die ihre Rchcnilicnschcn in s Unglück stürze. „Hütet Euch vorSpitzel nndSchnüff lern," die im Lande nmhcneisen, nnd Wirthe, Bierbrauer, Tabnckhändlcr, kurzum alle Geschäftsleute, wegen den geringsten nnd nichlssagcnstcn Verge hen anklagen. Es sind diese Spitzeln nnd Schnüffler besonders die sog. Vcr. Staate Inland Steuer Colleklorcn nd andere Schurken, die jede Gelegenheit benutzen, ein „Schäfchen zn schccrc," damit sie ihre Taschen füllen könne, weil sie zum Arbeiten zu faul sind. So machten vor einige Tagen zwei dieser clendcn Spitzeln und Schnüsflcr den Versuch, Hr. Peter Kolbecker von Pittsbnrg (den wir beiläufig bcmertt, sehr gut kennen, ! den Versuch, Gelder oii ihm zu erpressen. Wie sie dieses aiipacklcn zeigt folgendes: Die beiden Strolchen verksilgtciiHrn.Kvlbccker, weil er < oder cigcutsich sci Barkeeper, da Hr. K. selbst abwesend war,) ihnen am Wahltage Bier verkauft haben soll Die Klage wnrdc vor Alderman Christy (auch ein sauberes Subjekt und elender Hcl fcrshclfer) eingebracht. -Hr. Kolbecker, der auch nicht gerade von gestern ist, nahm selbst die Ankläger scharf in s Ber hör, so daß sie sich selbst schämen muß ten, da die Anklage durchaus nicht stich haltig war. Am Schluß des Verhörs erklärte -Hr. K., daß er wünsche den Fall vor die Court z hrlngcn. Dieses schien jedoch dem schurkischen Alderman nicht ganz recht gewesen zn sein, indem er zu -Hrn. Kolbecksr im Vertrauen die Be icrknng machte: „Sic sollten lieber diescm Manne snnf oder zehn Dollars geben und damit die Sache schlichten." Dcr Angeklagte weigerte sich indeß dies zuthun, nnd hat seit der Zeit nichts mehr von sich'hören lassen. r. K olbcckcr hat jetzt in dcr Mayors Office gegen den Spitzel eine Anklage wegen Geld erpressnng ciiigereichl. Es sollen diese! den Schurke sc!, welche ohnläiigst Col. Geist und dessen Schwiegersohn. -Herrn Chml-s G Sankter wegen Lignorver kauf anzciglcn. Das ncnestr Slnckchcn solch' schmnlzi ger Angeber passirlc kürzlich in Mil wankcr, Wisc., nnd wird von cincm doriigcn Blalk foigendcrmaßen erzählt: „Bor einigen Tagen Halle dcr Besitzer des ans dcr Ecke der Grovc- nd Park straße gelegenen Salons. -Hr. Schub srin Geschäft auf kurze Zeit der Obhut mirs ihm verwandle Knabe anvcr traut, in einigt Gänge zn mache. Kurz nachdem er sich entfcrnl Halle, kam ein anständig gekleidetes Individuum mit rvlhcm Schnurrbart i den Salon, bat den Knaben in eine leere Eigarrcn kistc, erhielt dieselbe nnd vcrdnftctc dann schleimigst mit seiner gemachtrii Beule. Am anderen Morgen bekam Hr. Schub ciiic Vorladung, sich Punkt 10 Uhr im Zimmer so und so des Poslgcbändc? ein znfindcn. Dort angckommrii, wurde ihm eröffnet, daß er sich eines VetrngcS den Vcr. Staaten gegenüber dadurch schuldig gemacht hätte, daß er eine leere Cigarrcnkistc, ohne dicStcnermarke voll ständig zerstört zu haben, einem Andc re verabfolgt hätte. Alte seine Ein- Wendlingen waren erfolglos, nnd cr mußte 825 nnd die Kosten (Bls> bezah lcn." Ei andcreS elendes Stückchen passtr tc letzte Woche in Baltimore; dcr Vor tige „Corrcspondent" von, letzte Frei tag meldet cS wie folgt: „Gestern Morgen erfuhren wir. daß ei ähnliches Spiel wie jenes i Mil wankce. bei mehrere unsrer Wirthe und Cigarre - Fabrikanten betrieben wnrdc, mcShalb wir einen Berichterstat tcr aussandte, um weitere Erkundign gen einzuziehen, und war derselbe nicht wenig erstaunt, als er höre mußte, daß vielleicht über Hundert unserer Wirthe in dcr Gefahr schweben, für ei anscheinend ähnliches Vergehe vor die Schranke des Vcr. Staaten-GcrichtS gezogen zu werden. Unter Anderem kam vor einiger Zeit ei gewisses Indi vidi nach der Restauration deS Hrn. Christian Hesse an dcr Nord-Gaystraßc und fragte den Sohn des Hrn. Hesse nach dcr Qualität seiner Cigarre ; dcr junge Hesse zeigte ihm eine Kiste, worauf dcr Spitzel eine leere Kiste zu sehen be gehrte. Dcr jnngeHcssc kam dem Wun sche ach, worauf sich dcr Spihcl ent fernte und Hrn. Hesse anklagte, daß er leere Cigarrcnkistchcn im Hause hätte, aus denen die Steuerninrkc nicht voll ständig zerstört sei. Hr. Hesse bewies zur Genüge, daß dcr Spihcl die Un Wahrheit gesagt hatte, und kam frei. Aehnlich erging cS Hrn. Christian Gehl; auch diesem gelang cS. seine Unschuld darzuthnii und frei zu kommen. Wie wir vcrnchme. so sehte dieser Spitzel wegen deS nämlichen Vergehens noch die HH. Wagner an dcr Nord-Gapstraßc, Jakob Ttrcib, Heinrich Schwill, A. W. Lindenstruth, Geo. Falkcnstciii.A.Gün thcr u. A. mehr i Anklagestand." Also aufgepaßt, Ihr Wirthe und Ci garrcnhändlcr! Dem Gesetze gemäß müsse itmlich alle Stempel ans Cigar rcnkistchcn, sobald dieselbe leer sind, völlig zerstört werden, widrigenfalls Uc'. bertretcr in eine Strafe bis zu HS vcr falle. Es ist diese cineZVerfolgungS sucht dcr gemeinsten Art, gegen welche sich Wirthe und .Cigarren-Fabrikanten nicht genug schützen könne. Auch nns re Leser ans dem Laiide wolle diesen Wink gefälligst beherzigen da ohneZwei fcl der Spitzcldienst auch sie unverhofft erreiche dürfte. Schade, daß solchen Spitzeln der I Standpunkt nicht durch gute „Keile" tlar gemacht wird. T- Gin halsstarriges Vürschle. DaS Bürschle, welches die „ZohnS tolvn Freie Presse" herausgibt, schäumt und tobt wie ein gepeitschter Pudel, >ve gen den derben Hieben die wir und ein geschaßter Corrcspondent ihm in vorlctz tcr Rümmer der „Staatszcitnng" er theilten. Sein ganzes Geheul ist je doch ein solch' unverständliches Geplärr, daß dcr Leser schon gleich beim Beginn deS Artikels glauben ninß, als käme das selbe ans dem Hirn eines Tölpels der „seinen Spitz sucht", und ihn nicht finden kann.— Wir wollen das von ihm (?) gescheit bcnc Geschmier hier nicht wiederholen, da wir Besseres zn thu habe, als nnS mit einem gekaufte Speichellecker ab zugebe. Ehe ein Jahr vergeht, wird er indessen anSfinden, was man in JohnSlown von ihm denkt, und wird sehen, daß c! Redakteur dcr seinen Cha ratter aufrecht erhält, und sich nicht kau sc läßt, oder seine „Mantel ach dem Wind dreht," weit mehr Freunde hat, als wie Einer, der och kurz vor dcr Wahl (wie er und sein ehemaliger Vor gänger thaten irincnPnrzelbanm schlägt, und seine Charakter mit Füßen tritt. Er wird finden, daß jene „kernfeste" Demokraten von denen er faselt, gar nicht cristiren, sondern blos in seinem eigenen Dünkel, und in dem eingc säckclten Judaslohn bestehe. Leid thut es nS nur, daß auch unse re „Stovepipc" dem hungrigen armen Schlucker so viel Schrecken einjagt, in dem er behauptet, sie hätte mit ihre Katzenauge nach ihm geschaut, nd ihn deßhalb angegriffen, weil er einige „Brocken"'"erhalten habe. Nu, nur ruhig Blut, Herr College; die Gefahr ist nicht so schlimm ; den erstens hat nnsrc „Stovepipc" gar keine Augen, und zweitens ist sie auch wegen de Brocke nicht böse. Nur verachtet sie daS Subjekt, daS seiner Partei bis kurz vor dcr Wahl heuchelt, und dann ans einmal eine volilischcn Purzelbaum schlägt, blos um einiger „Silbcrlingc" willen. ES ist die gemeine Ernicdri gnng und die Charaktcrlosikcit cineS sol chen Subjektes, daS sie verabscheut Auch bedauern wir sehr, daß er eine Mann als de Autor der Corrcspondenz in usrcr Rummer in Bezug dieser Sa che beschuldigt, dcr so unschuldig wie dcr Kaiser von China ist Schreiber jener Corrcspondenz ist weder dem „Säufer wahnsinn" versalle, noch hat er eine „Schnappsnasc". sonder er ist einer der angesehensten und gcachtestcn Bnr gern in Johnstown, der dem Bürschle dcr „Freien Presse" an Intelligenz, wie an moralischem Lebenswandel und Cha ratlcrfefiigkcit weit überlegen ist. AIS er jenen Artikel in der „Freien Presse" am letzten Mittwoch las, wollte ihm säst dcr Bauch borsten ver Lachen, weil l'ell Bürschle in seine Mulhi-'r'''igc so himmelweit fehlschoß. Zill Schluß sei och bcnicrkr, daß der betreffende Corrcspondent beides ein Lc scr der „Staatszcitnng" wie auch der „Freien Presse" ist; wie lange er aber noch ein Abonnent des letzteren Blattes bleiben möge, wird der-Herausgeber srü her oder später noch ansfindcn Ausgeschaut! Ausgeschaut! DaS Waschington ~Buck!>)' Olirn- Klo", eine Zeitung, die vorgeblich im Interesse der sogenannte Liberalen Rc pnblikancr gedruckt wurde, ist (wie bc rcitS in diesen. Blatte gemeldet) lehtc Sonntag in einem Editorial Artikel zn Gunsten eines dritten Termins für Prä sidcnt Graut offen anfgctrete. „Es ist augenscheinlich (sagt es), daß die alten Streitfragen des legten Krie gcs und die nencn Fragen, die nns ans gezwungen werden durch eine Oligarchie, die ebenso intolerant ist, wie es die Sklaverei war, cS nothwendig machen für die Republikanische Partei, Grant als einen Candidat für den dritten Ter min im nächsten Jahre aufzustellen. Gen. Graut allein rettete die Partei i 1868 und abermals in 1872, und er al lein kann sie (die republikanische Par tri) und durch dieselbe das ganze Land von der Herrschaft dcr nenlichcn Rebel len und die Katholische Kirche retten." Die alic Streitfrage des Krieges sollen, wie dieser Artikel wörtlich zuge steht, wieder anfgcwärmt werde nd dazu soll dcr ReligianShaß mit ins Spiel kommen. Der Katholikenhaß soll angefeuert werden, nd damit hoffen diese Ccntralistc genug neue Stimmen auftreiben zu könne, m mit ihren al ten Anhänger, die unter dem Einfluß „erpichter Vornrthcilc oder verschmitzter Acmtcrhaltrr stehen, eine Mehrheit dcr Elcktoralstimnicn zn sicher. Aller Wahrscheinlichkeit ach wird noch eine Verwickelung mitSpanicn we gen dcr Cnba-Rcbcllio mit dazu kom mcn, denn daS steht ganz in er Macht deS Präsidenten, und dann wird wohl auch auf de enthusiastischen Strudel, welche die Ccntcnnial Feier für ich rerc Monate im nächsten Jahre hervor zubringen im Stande ist, gerechnet Wer ne, um das Erfordcrniß auf Seiten Graut'S voll zn machen. Aber ans dcr andere Steile steht dcr Theil des Volkes dcr Vcr. Staaten, dcr kein Antheil an Aemtern, an den mäch tigen Corporatioucn, die von dcr Re gierung begünstigt wurden und an ari stokratischen Vcrcrbnugcn hat—die un teren Schichten der Bevölkerung, ans deren bereiten Schultern dcr ganze 11c brrba ruht. Und ihnen zur Seite steht dcr Geist von 1776 mit all den vcreh rungSwerthcn Eriimernngen dcr ersten Revolution. Und dann wer wird dann siege ? Wir sage, das Volk! I Toronto, Canada, sind Arthur Doviü und feine Frau dcr Ermordung dcr MißGilmonr durch Abortion schul dig bcfundcn worden. Ihre Hinrich tnng ist auf den 8, Dezember festgesetzt. Organisation der Kentraaiil-Gra gerS. Vorigen Dienstag versammelten sich ctlva 100 Grangcrs von Pennsylvaiiien, Maryland, Delaware, Neiv-Zersey und Indiana im College Block dieser Stadt, um ein „Grängcr Ccntemiial Lao-iwx ineiii" (Lager) zu gründe. Unter den Amvesciidc befand sich auch Hr. Bictor E. Piollct, letzthin Candidat für das StantS-Schatzmcistcranit ans dem drmo kratischcn Ticket. - Die Bersammliing wnedc von I>r. M. Steck znr Ordnung gerufen, welcher so dann den Zweck nnd die Absicht dcr Bcrsamlnlnng erklärte, nämlich die Gründling einer ~I'atrou (Schutz ) Ein Frridricf (Ckartei-) für die As sociation wnrdc verlesen nnd dann gc nehmigt. . Eine Eommittee, bestehend aus Ma jor Chartes E. Hicster, F. Johnson. W- T. Paiiitcr, I. H. Philips und Isaak Frazicr wnrdc ernannt, in Nchcngcsc tze für die Association auszufertigen. Dieselben wurde später von dcr Com mittcc eingereicht, nd einstimmig angc nominell. Folgende Herren ivurdcn sodann als Beamten erwählt: Präsident—M. Steck. Blee-Präsident—W. H. Dallct. Schatzmeister—Townscnd Walter. Sekretär—R. H. Thomas. Direktoren: Mollimei Whitchcad. Win. Dean, Jos, T, Moore, F.E. Johnson, W. T. Paintcr, Isaak Frazier, Eol. B. E. Piollct, I, Philips, I, E. Animcriiiaiin Am Abend fand eine Versammlung im EonrthanS statt, in welcher Herr T ownsend Walter und Eol. Piollct kräf tige Rede in englischer, und Eominodor P Steinmetz von Aniwillc, Lebanon Eoiillty in deutscher Sprache hielten, welche guten Anklang fanden. I al len TownschipS, EoniitieS nnd Staaten der Union' sollen Zweig Associationen gegründet werde. Der Jagdschutzvcrii vo Prnilsyl vanie. Am Donnerstag versammelten sich in Ha, risbnrg, laut eines Aufrufs, Dclcga.- ten ans verschiedene Theilen deS Staa tes zur Gründung eines Jagdschntzvcr iciiS. Eol. John H. BcrryhiU, welcher bereits bei einer provisorischen Berfa- Inng am vorhergehenden Dienstag als Vorsitzer erwählt worden war, führte den Vorsitz. Folgende Herren aus verschiedenen EonnticS waren als Delegaten anwe send: ' Adams—Georg E. Aspcr. Alleghciiy—Robert Dalzclt, Major D. C. Philipps. Esiiitoii—R. S. Varker, I. B. G. Kinsloe, Lock -Häven. Dauphin—Georg A. Groß, jr., Joh. A Balicrchanip, . U., Jas. Dongher ltt,Esii , -H. J.Ronmsoil, Johii -H. Zicg lcr, -Harrisbilig: Ue. Umbcrgcr, Dan phi. Faycitc—R. -H. Lindsay. Thos.-Had dem. Indiana —I. B. Sansoin. Juniata —Arnos G. Baiisa. Laiieastcr—Samuel Evans, Colin bia; Jcrcmiah Rohrer, Lancastcr : Lea nard Shicld. Marictta. Lehaiioii—Ur. I. R. Bücher. Luzerne—B. F. Torranee, WilkcS barrc: John E. Shcppard, E. R. Lo vctt. Seraiiton. Roithiiiiiherland—E B. Wcstfall, W. R. Heinperly. Philadelphia—Howard R. Potts, E. S. Philips. Hvrk—A. Hicstaiid Glatz, Georg E. Adams. Folgende Herren Ivurdcn sodann ein stimmig a!S Beamte des Bcrciiis er wählt : Präsident—A. B. Hughes, Philadel phia. Biet - Präsidenten—Robert Dalzcll, Allcghc! D. W.Seiler,Harrisbnrg; I. B. K. Kinsloe, Lock Häven; Ur. G. S. M. Faycttc Co. Protokoll.-Sckectär—B. F. Dorran ce, Wilkcsbarre. Eorrespondirciidcr Sekretär—Amos G. Boiisall, Miffliiitow, Juniata Co. Schatzmeister—James D.Donghcrty, Harrisburg. Eommittee über Regeln und Regula tioncii nnd das Jagd-Gesctz—W. W. Woolscy, Pittsbnrg: I. B. Saiisom, Indiana: Adolph E. Ohls. Philadel phia. Eommittcc über Fische —Major I. Rohrer, Lancastcr: E. B. Wcstfall, Snnhnry i.H. E. Gates, Wilkesbarre. Es wnrdc B esch l osscn, die nach' stc Bcrsammlnng am dritte Dienstag im Januar, 1876, in Harrisbnrg zu halten. Ferner wurde Besch! ossc, Daß hiernach die jährliche Versamm lung an, ersten Dienstag im Oktober ei es jede Jahres stattfinde, und zwar die erste nächste Jahres-Bcrsammlnng am ersten Dienstag im Oktober 1876. TadtSurtheile estittigt. Gov. Hartraiift hat das TodcSiirthcil des Wm. Mnrray und Friedrich Mcy crs, welche letzte März in dcr Court von Allcghcny Connty wegen Ermor dung des Farmers Gotthard Wahl zum Tode vernrthcilt wurden, bestätigt. Die Mörder sollen am 3tcn April 1876 ge hängt werden. Vermischtes. Die Frau von Joseph Schncck, ei nem reiche Farmer, welcher unweit Schnccksvillc, 9 Meile von AUciitown, Lchigh Co., Pa., wohnt, wnrdc am Freitag in ihrem Hanse ermordet, weih rcnd ihr Mann nicht zn Hause war. Bon den Mördern hat man keine Spur. Hr. Schncck hat KIOVO Belohnung ans ihre Entdeckung ausgesetzt. . Ein Pulverfaß explodirlc am Samstag in Locnst Dale, Schuylkill Co., wodurch- die daraus sitzenden Miner so schwer verwundet wurden, daß drei da von bereits gestorben sind nnd dcr Vierte schwerlich mit dem Leben davon kommen wird. Ein gewisser Wilhelm Love, Ivel chcr vor einigen Tage Friedensrich tcr Gwythcr von Schnyikill Eounth er mordete, arbeitete früher in einem der Eisenwerke im nntercu Ende dieser Stadt. Ein Ausstug nach Johnstown und Throne. Letzte Mache wm- ,-s ns gegönnt, auch diese Jahr nnsrc jährliche Besuchs reise nach dem gcmiilhsichrn Jolmstown in Cambria Connty zu mache Zwar hafte unser College von der „JohnStow er Freien Presse" arg über unser ge beugte Haupt losgedouncrl, und uns allerlei garstige Namen geheißen, aber das schreckte uns doch nicht ab, unsre Freunde daselbst zn besuchen, besonders da skr „Corps" dort sehr stark ist, nd nie zugeben winde daß uns ci Haar gekrümmt werde. Dabei habe wir auch ein gutes Herz, nnd dürfen minier wieder dahin gehe Ivo wir schon früher waren, trotzdem wir nnscrm Papiciinnl ler schuldig sind, was seile Schreiber von dcr „Freien Presse" sehr zn Irn- Ivel scheint. Das macht eine Mcn scheu übrigens och nicht unchrsich wenn cr Schulden hat i haben ja sogar Kaiser und Könige Schulden; ja selbst Präsi dent Grant soll plcnty Schulden habe; warum nicht nnch so ein armrr Schlucker wie wir, der seine „Läpplcn" betteln muß, wie seil Johnstowncr Bürschle sagt? Ganz anders aber ist es mit ci nein Menschen, der sich besteche oder kaufe, nd seine früheren Freunde im Stiche läßt. Doch genug von diesem ; a einer andere Steile findet der Leser weiteres davon Wir kamen also am Mittwoch Morgen in elwa halb 5 Uhr ach Johnstown. Obscho es TagS zuvor hcnsiches Wetter war. so herrschte doch an jenem Morgen eine bittere Kälte, während dcr Wind schneidend dreinhieb. Es gelang ihm beinahe nnsre „Stove pipc" davonzujagen, was wiederum ein schwerer Schlag für nnS gewesen wäre; denn ohne „Stovepipc" nach Jvhnstoiv z koniincn, hätte nnS in eine ähnliche versetze können wie nscr Eoilcgcn von der „Freien Presse" a einem gewisse Sonntag Morgen, als cr eine Anzahl Personen frug, oh sie seine Spitz nicht gesehen hätten. Aber es gelang nnsrcr „Stovepipc" nicht z entgehe, denn mit dein handsesteii Griff eines alte Haudegens packle wir sie, nd drückten sie fest über die Ohre bis zur srcnndsiche Wohnung nnsrrS wacke rc alten Freundes, Hr. Georg Schäffcr, dessen Wirthschaft zwar och geschlossen, aber bald nachher gcöff et wurde. Dcr Zufall traf es, daß Hr. Schäffcr gerade an jenem Tage schlachtete. (Da gibt's wieder Stoff für unser Johns towner College, der einen so großen Abscheu vor der „Wnrstzcitnng" zn ha be scheint, denn beim Schlachten gibt's ja Würste, nd daß wir gerade zur rech teil „Wnrstzeit" kamen, wird ihm nicht ganz angenehm sein.) Hr. Schäffcr kalte zwei tüchtige Schweine von nahezu 70Pfnd geschlachtet, nnd als cS Abend war, erblickte man eine solche Masse scharmanter Würste, daß einem dcr Leib ordentlich lachte. Als Gehülfen hatte Hr. S. och die Herren John Frank, '-lost Höchstem, Conrad Raab, Wi. -Höchstem, Charles Hochstein, Heiirn Von All nnd mehrere andere Freunde, deren Rainen nnS entfallen sind, lauter Hand feste Metzger Das Schönste von Allem ist jedoch daS: Wen die Schlachtenzcit in Jahns toivn kommt, sohilft' ci n R achb a r oder ein Freund dem andern! Wenigstens ist dies bei vielen der Fall. DaS ist schön, es ist brüderlich, und ist ein Beweis treuerFrcinidschast undßrn derlicbc. Sage man was man will, ein gemülhlichcres, fröhlicheres noch freund schafllicheS Völkchen als die Deutsche in JohnStown, ist nicht bald zu finden. Ist die TagcSarbcit vorüber, dann kom men sie zusammen, nnd genießen mehre re Stunden in gemüthlicher Ilntcrhal tnng, wie cS am Abend geschah, als Hr. Schäffcr geschlachtet hatte. Da kam. z. B. der „Harmonie Gesangverein" nnd trug mehrere sehr hübsche Piccen vor. Hr. R enstiel ist Dirigent desselben, und wenn wir sagen, daß er sehr gute Kräfte nntcr seinen Sängern hat, so ist dies nicht mehr und nicht weniger als wahr. Die „Harmonie" darf sich ohne Sehe an die Seite dcr besten Gelang vereine stellen. Lange lebe die „Har moiiic." Hr. A ngustDang e s, welcher nns zwei Tage lang durch jene Stadt bcglei tcte, und dem wir vielen Dank schuldig sind, (wie auch Hrn. Schäffcr,) hat auch eine hübsche Wirthschaft, da er wc gen Augenleiden genöthigt war, seine Profession (Schmicdchandwcrk) nieder zulegen. Er führte uS auch durch die großen Eisenwerken unterhalb Johns tow, wo Viele unsrer Leser arbeite. Alle waren emsig nnd mntcr wie die Lerche. Wie wir vernehmen, ist dcr Lohn in Zohnstow nicht sehr entsprechend, in dem manche Arbeiter blos von 85 bis 9b Cents per Tag verdienen ! Dies ist gewiß viel zn gering für einen Mann mit einer große Familie. Wären die Lebensmittel, Renten ich Taxen indes scn billiger, so ließe sich nicht so viel da gegen sagen. Ob es ssald besser oder anders wird, weiß Niemand. So lau gc jedoch die jetzige Blutsauger am Ru der bleiben, habe wir wenig bessere Zei ten zu hoffen Denn wie kann es besser werden, wenn hochstehende Diebe unge straft dahin'gchcn; wenn Wucher nnd die Sucht nach Reichthum, Hochmuth nnd Stolz immer höher steigen ? Wie kann eS anders werden, wenn selbst das Volk die Candidaien der Ringhcrisehnst immer wieder erwählt ? Unser würdiger Agent in Johns tolvn. His>Ca r l S. !ti i>t h, war lci der abwesend; wie aber bereits schon oben bcmcrkt ist, vertrat unser Fecund Danges dessen Stelle während usrcr zweitägigen Anwesenheit. ES gelang uns, (ohne sie indes, dazu zu nöthige,) nicht weniger denn fünf neue „Rekru ten" cinzumttstcrn, lauter Leute vom rechte Schlag, nämlich folgende: Hrn. Heinrich Von Alt, Hrn. Christian Meyer, Hrn. Heinrich Kirchner, Hrn. Peter Ja cob Gerhard, und Hrn. Jacob Knorr. Eine Anzahl Anderer wollen och ach rutschen. Was wird sell Bürschle von der „Freien Presse" wohl dazu sagen? In dcr heutigen Nninmcr (im Geldka sten) sieht man die Namen einer recht netten Anzahl unsrer Abonnenten, aber es ist bei weitem noch nicht die Hälfte die wir in JohnStown haben. Diese wie Jte sind indessen lauter tüchtige Leute die unser Blatt gerne lesen nnd ach bezahlen. Von JohnStown reisten wir nach Th rone, wo bei unserm Agenten Hrn. Win. V ogt. dcr einen sehr hübschen Kleider störe besitzt, eingekehrt wnrdc. I Ty ronc wohnt ein eben so gemüthliches Völkchen wie in Johnstown : leider aber fanden wir nicht Alle zn Hanse. Ans dcr nordöstlichen Seite dcr Stadt trafen wir nicht weniger den fünf Franc die nilscr Blatt lesen, deren Männer abwe send waren. Der Eine (Hr. John Rein hardt) ist in Deutschland, während die übrige, (die-Hcrren M. Vogt. I. Stroh bach, Alex. Baner nnd Franz Rciland) lauter tüchtige Maurer nnd Stcinhancr. in verschiedenen Ortschaften arbeiten. Ja, selbst jener bekannter Brückenbauer, -Hr. Israel Miller, in dessen Gegenwart wir vor mehreren Wochen die Eisenbahn brücke in East Liberty maßen, war ab wesend, kam aber am Abend gerade als wir Throne verließen, noch nach Hanse. Wir bcinitlcideten die lieben Frauen de ren Männer abwesend waren sehr, so daß folgender Stoßseufzer unsrer Brust entging: doch d.iw. Denn sehet dcr Winter. > h, wie ist'S t.r so knlt -, Drum so kommet, ja kommt doch ihr hieben Den traurig und einsam ist'S alletne zu sei. Wir geben Euch gerne mit fröhlicher Lust. Einen kräftigt, herzlichen, siebenden Kuß. (Wir sind heilte wieder poetisch; ob aber unser Dichtcrschall auch Gehör fin de wird? Ja! den wir sehe dir Herren Maurer schon im Geiste, wie sie sich eilen, in recht Haid heim znm Weil le nnd deKindern zu kommen. Möge dcr Wunsch bald erfüllt werden.) Die wohlbekannte „Eintracht" i Ty ronc cxistirt immer noch; das kommt dahcr, weil i jcncr Stadt ein brndcr sicher und friedlicher Geist, besonders nntcr den Deutschen wohnt. Wie überall sonst, so herrscht indessen auch hier eine drückende Gcschäftssliuimiiiig; nnd was die Zukunft och bringe wird, ist schwer vorauszusehen Während unsres Besuchs in dcr „Ein tracht" wurden von den Sängerhrüderii mehrere sehr schwierige Gesangstücke mit Präcision nnd Takt vorgetragen. Zwar waren dcr Sänger nur Wenige zur Zeit anwesend, aber selbst diese Wenige bc sitzen sehe gute Gesangtalentc. Jener tüchtige Apotheker, Hr. Dr. Geo. Bax neck ist Dirigent der „Eintracht," nd erfreut sich dcr höchste Achtung seiner Säiigerhrüder. Freuen that es uns, auch Hrn. Georg Brun er, der früher i Throne, jetzt aber i St. Ma rys, Elk Eoiiiitu wohnt, i der „Ein trachthallc" zn begrüßen Zn erwähnen habe wir noch, daß auch Hr. E. F. Pi schcr, Ictzthi in New Stork wohnhast, wieder nach Ty rone zurück gekehrt ist, nnd dort eine sehr hnl'schc Wirthschaft nebst Austern Saloo nnd Tabakhaiidsiing besitzt. Ist man durstig, so hat Hr. P. ci famoseS Bier (ans Clcvrland); hat man Hn gcr, so stehen kräftige Austern z Dien sten! nnd will ma dann einen crgnick enden „Schmohk" nehmen, so bekömmt man auch eine duftende Zigarre. Was will nian noch mehr? Daß sich -Hr. Pi scher auch wieder als „Rekrut" cinrei hcn ließ, darf man wohl glauben. Zinn Schluß och scrn Dank den vielen lieben Jrcnndcn für die herzliche Aufnahme und Gastfrenndschaft, bcson dceS den Herren Geo. Schäffcr (dcr uns beim Weggehen noch c Flasche famo sen „Gnckmich-an" mitgab), Angnst Danges nnd Charles Kast i Johns town, (Letzterer hat ebenfalls vortrcff liehe Allster nebst köstlichen Getränke), nnd Hrn Agent Vogt nd Hr. La genbachcr in Throne für gute Vewir thilng. Lange leben die biedere Freunde. Dcr H e r a s g c l> c r. Europäisches. Preuße.—Gciicralfeldniarschall Graf Moltke hat am 26. Oktober seine 75. Geburtstag gefeiert. W ü r t e > b c r g.—ln Vailly nahe dcr Landesgrenzc ans dcr Metz-Pariser Linie sind vor einige Tage 666 Stück Hammel, die verschiedene Händ lern gehörten und ans dem Transport nach Paris begriffen waren, > Scheu neu nahe am dortige Bahnhofe vcr brannt. Unmittelbar daneben standen 12 württembcrgischeSchaftraiiSportwa gen ; auch diese gcricthcn in Brand nd konnte nicht mehr gerettet werde ; es ist DaS beinahe die Hälfte der württcm bcrgischcn SchaftranSportwagc. Der Schaden an Vieh bclänst sich ach Schähnng ans 90,000 Fl. Wer da weiß, wie nlcnksain Schafe bei Brandfällcn sind, kann leicht ermessen, warum so viele Thiere verloren gingen. Ems.—Welch großes Unheil der un vorsichtige Gebrauch von Dynamit-Pa troiicn hervorrufen kann, hat ein am 2g. stattgehabter Vorfall dahicr aufs Reue bewiesen. Bei einer Hochzeit waren mehrere Patronen besagter Art auf die Straße geworfen worden, eine davon je doch, ohne sich zn entladen. 3 Kinder unter lg Jahren fanden dieselbe znfäl lig und bewirkten eine Entladung der selbe ; zwei von ihnen sind lcbenSge fährlich verwundet, das dritte ist mit dem Schrecken davongekommen. Dem einen dcr armen Kinder sind beide Häu de fortgerissen, dem andern soll dcr Un terleib snrchtlwr beschädigt worden sein. M ü n st c r. —Der 8 Jahre alte Schneider Theodor Jcibmann ans Wal trop wnrdc wegen mehrerer Einbruchs dicbstählc zn 10 Jahren Zuchthausstrafe vcrurthcilt. Er wohnte seit 1870 in Amerika, war von dort jedes Jahr, wie cr sagte, seiner Gesundheit wegen unter dem Name Adlcrscorn nach Deutsch land gereist und Halle während dieser Zeit die Dicbstählc. darunter auch den im Jahre 1873 beim hiesige Uhrma machcr Poilack verübten bedeutenden Uhrcndicbstabl begangen. H esse n ? a r m st a d t.—Bezüglich des Baues dcr neue Linie, welche die -Hessische Lndwigsbahn theils in Folge von Verträgen mit der hessischen Regie riing anSziiftthrcii hat, ist gutem Ver nehmen ach die Ausführung einiger unter de gegenwärtige Verhältnissen nicht drängender Vautcn zurückgestellt worden, während die wichtigere zur Aussnhrnng kommen werde. Zn die sc gehöre die bereits im Vau begriffe ne Linien Frankfurt Niedernhausen- Limburg und Wicsbadcn-Nicdernhan sen, wogegen dcr Ban der Fortsetzung von Wissen nd Siegen einstweilen nicht i Angriff genommen wird. Die Vcr hsiidnngsbah über Riedcrrad-Sachsen- Hansen und Ostend Frankfurt soll mit dcr Vollciidiing jener Linie hergestellt sei, wogegen bei Van der Linie Mainz- Wiesbaden mit dcr Brücke über den Rhein und die bis zum Ausbau dieser kurze, aber der Brücke wegen kostspicli gc Strecke entbehrliche Uniführiing dcr Pcrhiiidnngsstrcckc m Mainz ebenfalls verschöbe werden soll. Zur möglichst schleimigen Ansführung stehe in Aus sicht, die wichtige Berbindnng Frank fnrt Worms Mannheim nnd die Fort sctznng dcr Odenwaldbah zum An schluß an das dadische nnd wnrteüibcr gische Bahnnctz. Letztere Linie ist be kanntlich von der Regierung snbvcntio irt, in Anbetracht -der bedeutenden Banschwicrigkeilcn, nanientsich in der Sektion Bcerfcldcr, welche Stadt indes sc alle Aussicht hat, in direkter Berüh rung mit dcr Linie zn einer wichtigen Station z werde. Bccrscldc n.—Am 22. war eine Deputation von hier i Darmstadt nd Mainz, > für Führung der Odenwald bah durch das Ganiniclsbachcr Thal z wirke bei welcher Tracc Beerfelden etwa 20 Minute von dcr Bahn ent fernt liege würde. Die Aufnahme, welche dem Comite zu Theil geworden, berechtigt zu dcr Annahmr, daß seinem Gesuche Folge gegeben wird, zumal das selbe auch eine wesentliche Äostciicrspar niß i sich schließt. H esse -C assc l. —I Prag hat Fürst Moritz von -Hanau ans Horzowitz (Sohn des vcestorbcnc Kurfürsten von Hesse) den Eid als östreichischer Staats bnrger geleistet. Geb w eile r.—AuS der französischen Fremdenlegion haben 8 clsäsfische La dcSangchörigc des Kreises Gcbwcilcr ihre Befreiung anS dem sranzösischcn Militärdienste auf Wege erbeten. 26 junge Leute deS Kreises, welche sich bisher dcr Militärpflicht ent zogen hatten sind freiwillig znrnckgckchit, und 32 dcr Jahrgänge 1851 und 1852, welche gültig optirt hatten oder infolge erhaltener EntlassnngSiirknndc ausge wandert waren, haben die deutsche Staatsangehörigkeit durch Ratnralisa tio wieder erworben. Bern.-Dcr Bundesrath hat mit de verschiedene deutschen Staaten ab geschlossene Vertrag über Militärdienst befrcinng kür ganz Dentschland giltig erklärt. Bremen—lm Monat September ivanderlen über Bremen 2828 Personen i 8 Schiffen aus und zwar nach New- Aork 2166, ach Rcw Orleans 265. Im Ganzen sind in diesem Jahre bis jetzt 2,1071 Passagiere in 46 Schiffen ausgewandert, gegen 25,279 in 127 Schiffen im vorige Jahre. Ueber Hamburg wurde in derselben Periode direkt 17,988 Passagiere befördert, fer ner indirekt via Hnll und Liverpool 8419. Bremen hat also bezüglich dcr direkten Beförderung wieder einen Bor sprung gegen Hamburg. Unter den Abgebrannten des Ho tels ...Kaiscrhof" hat sich auch dcr Präsi deut deS Reichs OberhandclS Gerichts, Wirklicher Geheimrath Dr. Pape von Leipzig gesunden. Dcr Genannte, un ter dessen Leitung die Ausarbeitung deS neuen bürgerlichen Gesetzbuches für das deutsche Reich stattfindet, hatte ans län gerc Zeit in dem gedachten Hotel Quar ticr genommen Das Fcncr griff so rasch um sich, daß seine sämmtlichen Ef fetten, worunter eine Menge werthvol lcr Maiinscriptc, vernichtet worden sind. Ucbrigcns war die Eile, mit der das Feuer um sich griff nicht der einzige Grund de Verlustes. Präsident Pape bewohnte ci Zimmer im dritten Stock des „Kaiscrhof". Als das Fcncr aus gebrochen war, fragte er die Leute im Hotel, ob er sein Zimmer räumen solle. Ans die Antwort: er könne ruhig sei, so weit verde das Feuer nicht kommen, —ging er ruhig hinab ans de Platz vor dem Hotel und mischte sich unter die Gruppen dcr Zuschauer. Nach einer halben Stunde sah er, wie das Fcncr auch anS dcn Fcnster des dritten Stok kcs herausschlug und beschoß nun, auch wieder nach seinem Zimmer z sehen. Er konnte dasselbe vor Ranch kaum er reichen, und fand es völlig ansgebrannt. Eine Adresse dcr vorgeschrittenen Libe ralcn Mailands an den Fürsten Bis marck ist in diesen Tagen nach Garzin abgesendet worden. Die vornehmste Unterschrift, welche die Adresse trägt, gehört dem Marchesc Giorgio Pallavi zini, welcher nntcr der östreichischen Zwinghcrrschast in Italic 11 Jahre in de berüchtigten Kerkern des Spielker ges saß. Oesterreich —Wien, 21. Nov. Franz der Fünfte, Herzog von Modcna, welcher im Jahre 186 abgesetzt ward, ist heute gestorben. Italien. Rom,2i. Rov. Der König erließ heute ei Dekret, welches 190,000 Lire für die italienische Kom- Mission dcr Cciitenninl-Ansstcllnng bc- willigt. Lorale Neuigkeiten. Va.n.aStcr,H>a. u. e l 25.1875. Frau Karrrtz von Lancastcr Coimty, wurde von zwan zig Ihrer Enkel letzte WocheMnch, Die Dame ist 101 Jahre alt Mutter und Tochter. Letzten Mittwoch wurde die Leiche der verstorbenen Frau Fanny Garner von Rcading ach dem Gross Dalc Friedhof zn Milton Grave, Lancastcr Connty. ge bracht. um daselbst beerdigt z werden. Zur selbe Zeit wnrdc auch die Leiche der Mrs. Jane Rhoad (Mutter dcr MrS. Garner) ans dem erwähnten Fried hof beerdigt. Ein sonderbarer Zufall, daß Mutter und Tochterz ein und der selben Zeit starben. Erstere war 82, nd Letztere erst 47 Jahre alt. Eine vieldersprechtnde Z>nd. Christian,, LancasterConnty, hat eine vielversprechende Jugend in seiner Mitte, welche che lange reife Candidaien für das Zuchthaus sein werden. Vorletzte Montag Nacht tobten sie wie wahreTen fei, indem sie eine neue Fenzc des Hrn. Kennedy theilwcise niederrissen, mehrere Wägen umstürzten, vier Milchkanne von einem Manne, RanienS Powcall, stahlen, (zwei wurden erlangt,) die Gartenthür des I>r. Irwins forttrugen, und mehrere Fenzpfahlc am Prcsbyte rianer Kirchhof abrissen. Dieses Chri stiana ist dasselbe Rest, Ivo vor etwa 25 Jahren ein Man, Ramcns Howard, von Maryland erschossen wurde, weil er cincni seiner Sklaven, der durchgebrannt war, nachfolgte, und ihn daselbst verhaf te wollte. Diebstähle^ Die Wohnung des Hrn. Geo W Eaby an der Nord Shippe Straße in Lankaster, wnrdc letzten Freitag Morgen NM etwa 850 beraubt, welches Geld Hr. Eaby zum Theil für die Soldaten- nd Matrosen Union collcktirt, nd in seiner Hosentasche aufbewahrt hatte. Auch ein seidenes Rastnch wurde gestohlen Der Dieb oder die Diebe hatten sich Eingang durch die Hintere Thüre dcr Wohnung verschafft, trotzdem dieselbe gilt befestigt war. Eine goldene Taschenuhr und Ket te blieben sonderbarerweise berührt, obscho sie in einer Weste nahebei gele gen waren. Auch in die Wohnungen der Herren Daniel Mcvaiighlin und Henry Schu bert an derselben Straße, wnrdc in je ncr Nacht eingebrochen, die Diebe jedoch verscheucht. -Hrn. David W. Knrtz nahe Spring villc wurden am Samstag zwei Seit Pferdegeschirre ans seiner Scheuer ge stohlen. Vor etwa zwei Monaten hatte Hr. M. L. Haminond von Ost-Earl Town schip seinen Waize gedroschen, und ihn aufgespeichert. Letzte Woche verkaufte er denselben, nnd beim Messen fand sich S, daß 29 Büschel davon gestohlen waren. Traurige Lage einer Familie. Vorletzten Matag kam eine Familie, bestehend ans Man, Fra nd fünf Kinder von Rcading. wie man vermu thet, nach Marictta, wo sie Besitz von einem unbewohnte Hans im obere Theil jener Stadt ahmen (Früher war es von Wm. Sebastian bewohnt) Ans dcr Reise nach Marictta wurde einem der Kinder von einem jün geren Kind das eine Auge durch eine Schccrc anSgcstochen, in Folge dessen das Kind starb. Während des Tages verließen die Eltern jedoch das Haus wieder, ahmen eines der Kinder mit sich, und ließen die drei übrigen zurück. Am nächste Morgen, kam ein kleines Mädchen (eines dcr Kinder das von den rohe Eltern zurückgelassen wurde,) in das Hans eines Nachbarn, wo sie er zählte, daß sie i dcr vergangenen Nacht beinahe erfroren seien, nd schon lange nichts gegessen hätten ; daß ihre Eltern fort seien m Arbeit zu suche, indem dieselben sie und ihre Geschmissen zu rückließen ; und daß sie die ganze Nacht ohne Feuer im Ofen und ohne Bedeckung, nusgenomnie ihren Kleider, (welche sehr ärmlich aussahen), gewesen wäre. Die barmherzige Samariterin, grau Wm Wcitncr, welcher das arme Mäd chen ihre Noth klagte, nahm die Kinder zn sich, und gab ihnen zn essen. Nach dem die Eltern zwei Tage abwesend waren, kamen sie wieder zurück, ohne je doch das andere Kind mitzubringen, das sie, wie sie sagte, Jemanden über geben hätten. Sie sind jetzt in der Wohnung wo sie ihre Kinder gelassen hatten, habe dort eine Ofen aufge stellt, und werden von de mildthätigen Nachbarn vcrscrgt. Wie viele Fami lien mag es wohl noch solcher geben? Und trotz alledem lebe unsre hohe Ari stokraten „herrlich nnd in Freude,"' ohne sich um der Armen zn bekümmern.. Trauriger Unglücksfall. Der folgende traurige Unglücksfall crrcigncte sich am letzten Dienstag uiige fähr zwei Meilen unterhalb Woodbine Station, an der daselbst noch im Bau begriffenen Peachbottom Eisenbahn. Eine Anzahl Arbeiter war unter dcr Aufsicht von Richard Kirk mit der Sprengung von Felsen beschäftigt, wo bei eine Ladung versagte. Kirk, in Se meinschaft mit zwei Gehülfen, Namens Charles Kelly nnd Garrct Cottcr, mach ten sich daran die Ladung z ziehcii, als sich diese plötzlich entlud die losen Fels stücke des Obergriliidk mit furchtbarer Gewalt nmhcrschlciiderte. Kirk wurde von einem scharfen Stück Stein unter dem Kinn getroffen, welches ihm die Luftröhre durchschnitt und aufwärts gc , hend ihm da ganze Gesicht zerriß. Seine Verletzungen waren derart, daß er in halbe Stunde nach der Catastrophe einen Geist anshanchtr. Cotter wnrdc am Kopfe schwer verletzt und ein Theil der rechten Hand buchstäblich abgerissen. Kelly wurde furchtbar im Gesicht ver stümmelt und befürchtet man. daß ihm das Licht beider Augen für immer zer stört ist. Man brachte die beiden Ver ! letzten nach dein hiesigen Connty-Hospi tal, wo ihnen ärzliche Hülfe zu Theil l wurde—Aork Gazette.