Die Ztoott-Ztivulz. Donnerstag, Nosi 4,1875. HarrtSburg, V. I. eor Ripper, Herausgeber Wir kommen! Unsern Freunden in Tyrone, Altoona, Hollidaysburg, Johns town, Williamsport, Lock Hä ven, Renovo, Jork, Baltimore, Port Deposit, Elkton und Chesa peake City diene zur Nachricht, daß wir sie diesen Herbst noch zu besuchen gedenken. Wie steht die Kaste? Wegen der Wahl erscheint die heiitigc Nummer einen Taz später. Roch ist Polen nicht ver loren. Trotzdem die Demokraten in Harrisburg von den Wollköpf garstig verhaumutscht wurden, so gewahrt es uns doch besonde res Vergnügen zu melden, daß Hr. John . Gramm, einer unsrer angesehensten deutschen Bürger und kernfester Demo trat, als Mitglied in den Selekt Council der Siebenten Ward envahlr wurde! Bravo, tapfere Kameraden! Nobel habt ihr ge kämpft und bewiesen, daß ihr freie Manner und keine Kauf linge sind. Alle Ehre der Sie benten Ward? Hrn. Gramm's Mehrheit ist 75! Wir gratuli ren? Was uns noch am meisten freut, ist, weil Hr. Gramm der einzige deutsche Demokrat ist vclchcr erwählt wurde, und daß demnach die Demokraten kei ne solche Deutschenhasser sind, wie einige dumme Esel behaup ten, Hr.' Piollet einer sei. Ehre dem wackere Bällchen. In Jnckson Townschip, Anglaizc Co., Ohio, wohnen sehr viele Deutsche. Bei der letzten Wahl wurde 472 Stimmen in jenem Townschip abgegeben, nd da von erhielt Gov. Allen 468, und Hayes, der Republikaner, blos 4! Bully für Jackson Townschip. Etwa Ltrr's Gchnldenmachrn. Daß die Republikaner da Schulden machen aus dem FF. verstehen, weiß man schon lange ; daß aber Philadel phia in diesem Wetteifer voran ging, wiißirii wir nicht. Wie ans dem Be richt der städtischen Beamten zu erse hen, ist die Schuld Philadelphias bin nen drei Jahre von 447,000,000 anf 464,302,000 (mehr denn vier nd sechs zig Millionen,) nnd die laufende Schuld von 43,333,000 anf 410,000,000 gestie gen! Zu gleicher Zeit hat man es fettig zu bringen gewußt, die jährlichen Ausgaben von 45,694,00vauf 419,000,- l00 zu erhöhen!! Ist's da ein Wunder, daß die Bürger Philadelphia über schwere Taren kla ge ? Hart zu schlucken. Dem hiesigen „Baterlandswächter" und „Pittsbiirgcr Freiheitsfrcund" scheint folgende Beschuldigung welche wir neulich machte, sehr hart ans dem Magen z liegen, und Spuren von Krämpfe zu verrathen: „Für ein Glas Bier hat man als Stimmen getauft? Wir haben schon öfter gehört, daß Stimmen für eine Tonne Kohlen, Faß Wehl, Wurst u. s. w. gekauft worden seien -, aber ,n solch' nlederteächtiaem Gesindel, da sich für ei Glas Blee kaufen läßt, haben wir noch nie gehört x." Kein Wort ist in obigem Artikel we gen Deutschen noch irgend einer andere Nationalität, wie obengenann te Blätter vorgebe, zu lesen; daß es indessen wahr -ist, läugnen diesel be durchaus nicht. Ein jeder Schul bube weiß eS ja, daß es genng Solcher gibt, die sich kaufen lasse; und daß selbst die Redakteure der obigen Blätter keine Ausnahme machen, und nicht ganz frei von diesem Ber dacht sind, wird vielseitig geglaubt, nur erhalten sie etwa größere „Brocken"! Das ist eine harte Beschuldigung, aber sie ist nicht so ganz aus der Luft gegrif fcn. Auf die bescheidene Anfrage: „Ob die 124 deutsche Lutheraner in einem Städt chen Ohio's von ihrer Kirche nach dem Stimmkasten marschirten, und für den Republikaner Hahrs stimmten, auch mit einem Glas Bier gekauft worden seien 1"! erwiedern wir, daß, so lange der „Ba terlandswächter" uns nicht daS Städt. che nennt, in welchem ei solches geschah, wir die ganze Geschichte als eine reine Lüge betrachten, die mir Der dem die Haare über die Ohren gewachsen sind,—resp, ein Esel,-glauben kann. Wir wissen übrigens einen Mann jn Harrisburg, dem ein gewisser Metzger ein Stück Fleisch nd Wurst gab, um das republikanische Ticket zu stimme! Will das der „Baterlandswächter" oder der „Frcihtitsfrennd" läugnen? Wenn der „Baterlandswächter" der Wahrheit das Wort reden, und rine Jeden Gerechtigkeit widerfahren lassen will, warum veröffentlichte er nicht in seiner letzten Nummer (wie wir ihn ir kurz zn erwiedern, daß Col. Jakob Zicgler vo Butler, ein Mann, dessen Charakter sicher vo Niemand angetastet werden kann, Beweise hat, daß Carl Schurz einen Okeelc (Wechsel auf Sicht) für 5300 erhielt, um eine Rede bei einer gewissen republikanischen Versammlung zu halten! Will nnn unser College in Pittsburg noch mehr klaren Wein in Be zug dieser Sache cingeschenkt habcn, so wende er sich gefälligst an Col. Zicgler, der ihm sage und beweisen kann, von Wem Carl Schurz diese 4300 erhielt!!! Also die „Hinterwäldler" in Zohns town habcn jenes Schreiben, dessen Ursprung man bezweifelt, nnd wo rin Hr. Persching als Ehrenmann da gestellt wird, tttzcichiict? Sind Scheriff Baumcr, Ex-Schcriff Bonaker, Jakob Fronhciscr, Col. Linto, Geo. Schäffer, August Dangrs, Joh Schiff- Hauer, Louis Luckhart, Georg, Conrad nnd Carl Raab, Carl Kost, Chr. Kun kel, Fritz Henbach nd Andere, sind da? die „Hinterwäldln", an deren Wort gezweifelt wird? Eine frechere Berlänmdnng noch bos haftere Gemeinheit habe wir nie gele sen. Würde der Schreiber des „Frei hcilsfrenndcs" in Johnstown sieWWl chcr Ausdrücke bediene, was würde ihm geschehe ? Etwa eine Tracht Prü gel erhalten? Ei bewahre! Die „Hinterwäldler" würde ans frciwil ligc Stücken eine Kollekte lcr sich er heben, m ihn i das Dizniont Narren- Institut nahe Pittsburg zn schaffe, da mit er dort lebenslänglich das „Gna denbrod" hätte. I Betreff von Gov. Hartraiift's Dcutschthnm verweise wir iinscr College an Col. Gcrst nd Capt. Gang von AUeghcny; diese Wissen s am besten, vo welcher Sorte Deutsche der Herr Govcrnör ist! Jetzt heraus mit der Farbe, ihr Her ren; aber nur bei der Wahrheit! Apropos: Warum veröffentlichte der „Frcihcitsfrcnnd" nicht das Schreiben der „Hinterwäldler" in Bezug dcsHrn. Persching, wie cs das „Volksblatt" that? Offizieller Wahlbcricht von Ohio. Die Wahl in Ohio im letzten Oktober ergab folgendes Resultat: Hays, Rcp., für Govcrnör, 297,813 Allen, Dem 297264 Hays Mehrheit 5,519 Houng, R, Licnt.-Governör, 297,931 Carry, Dem. „. 287,965 Nonng's Mehrheit 9,963 Williams,R.,StaatsAditor296,2ol Green,? 292,271 Williams' Mehrheit 3,930 Milliken,R.,StaatsSlbahl.,2o6,677 Schreiner, D., „ 292,718 Millikcn's Mehrheit 3,959 Littlc, R., Staats-Anwalt, 296,858 Powell, D.. „ „ 292.487 Little's Mehrheit 4,371 McZlwainc, R., Richter der Supreme-Court, 296,944 Aschbnrn, D., „ 292,328 McJlwaincsMehrh. 4,616 Thatcher. R., Publik W0rk5.296.901 O'Hagan, D., „ „ 292,067 Thatcher's Mehrheit 4,834 Die Temperenzler erhielte 2,591 Stimmen für Govcrnör, und 3,630 für Lieutenant-Gdvcrnör. Ein erheerendrr Brand in Virginia ittz, Rrvada. - Iy,vot> Men schen obdachlos! Am 26. Oktober brach in Virginia City, Nevada, ein Feuer in einem Lei chenbesorgcrS-Etablisscment an B Stra ße ans, und theilte sich dem angrenzen den Leihstallt mit, nd von da theilten sich die Flammen den angrenzenden Ge bäulichkeiten an, so daß in wenigen Mi nuten die Hälfte der Stadt in Flamme stand. Die Fener-Mannschaft konnte nichts gegen das furchtbare Element ausrichten, da der Wasscrvorrath aus ging und die Löschmaschinen nd Schläu che auf den Straßen verbrannten. Ein Panic ergriff die Bevölkerung nd das Feuer drang ungehindert vorwärts nach den Mühle nnd andere Werken der Eousolidirten Virginia, der California und der Ophir Minen, nnd zerstörst AUrS auf dem Wege. Der gesammte Haupt Neschnftstheil der Stadt ist zer stört, sowle viele feine Wohnungen. Die Brandstiftte bildet eine Fläche von einer halben Meile bei dreiviertel Mei len, nnd sieht aus, al ob dieselbe von einem Erdbeben heimgesucht worden wär.- Der Verlust belänft sich im Tanzen ans ungefähr 8 Mill. Dollars. Versicherung etwa 41,200,000. Hun derte von Männern sind jetzt dadurch arbeitslos geworden, und ettva 10,000 Menschen sind Obdachlos- geworden. Auch mehrere Personen kamen in de Flammen m. Jammer, Elend und Noth ist furchtbar unter den Unglückli chen. Eben jetzt, bei den, Einstitte der rauhen Jahreszeit ist rasche Hülfe drin gend nöthig. Polen ist noch nicht verloren! Sieg der Demokraten! z asvff!lqtszL asq Die Temperenzler anSgewischt! Die Demokraten rnfen: lsteliest Anin. Voriic! Unser Demokratischer „Roo fter" ist nicht zu bieten. „Ge hauen" oder nicht „gehauen", krähen thut er doch, und ruft wie ein achter Soldat: „Lieb' Vaterland magst ruhig fein. Ein Demokrat ist fest wie Siein." Wenn's auch hin und wieder knallt, ein achter Demokrat wankt nie! Well, die Wahl ist vorüber; es war eine hitzige Schlacht zwi schen den weiße und schwarzen Mammelttken, Käuflingen nd Mucker auf der einen Seite, und der- weißen freien Manner- Garde auf der andern Seite. Als Wurfgeschoße dienten Geld, Lügen und Betrug, um leicht gläubige Langohren zu verblen den. In pennsylvanien und mehreren andern Staaten hal fen diese Wassel, in Maryland und Rew Z)ork aber schlugen sie an dem gesunden Verstand der Bürger fehl. Wie bereits oben bemerkt, sieg ten die Demokraten in NewAork, Marvland und auch in Missis sippi ; in letzterem Staat zum ersten Mal seit dein Krieg. Jn Pennsylvanien, New Jer sey, Massachusetts, Minnesota und Wisconsin hingegen, siegten die weißen und schwarzen Mam melttken und ihre Sippschaft, wobei dem radikalen „Rooster" ein solcher Ekel überfiel, daß er die „Epozootik" (wie kier zn sehen ist) bekam. Darüber lacht unser Tambour ans vollen er hat die M 4 MEpozootik. W Backen, und haut drauf los, als ob alles die krenk bekam. Jn Pennsylvanien sind wir also wieder „verkeilt." Wir grämen uns nicht darüber, weil ivir's „verkeilen" so ziemlich ge wohnt sind. Wenn die Zeiten schlechter werden, und die Repu blik vollends zu Grunde geht, so haben unsre Gegner gerade so viel zu leiden wie wir. Ja, wir geben keine Pfifferling nm eine Republik wie sie jetzt verwaltet wird. Die Wahl ist aljo vorüber. Das genaue Resultat derselben können wir indessen heute uusern Lesern nicht vorlegen. Nur so viel sei bemerkt, daß die Repu blikaner im Staate mit einer Mehrheit von eNva 14,000 sieg ten. Vor drei Jahren hatte Govcrnör Hartranft eine Mehr heit von 35,621. Verlust dieses Jahr, 21,000!!!! In Dauphin County erhielten sie eine Mehrheit von etwa 900 Stimmen. Ihren Scheriff erwählten sie mit der winzigen Mehrheit von etwa 160 Stim men! Die Temperenzler sind schänd lich heimgegeigt worden. Ihre ganze Stimmenzahl ist so winzig klein, daß sie kaum zu sehen ist. ZweiDrittheilcderselbenstimm ten natürlich für die Republika ner. Hr. S. Boyd Marti, Demokrat, ist als Commissioncr von Dauphin Coun ty erwiihlt worden. Stach dem Salzfluß! Soeben erhielte wir ein Freibil let durch fern College H a a s von Lancastcr, um mit dem Dampfer B ä r lin, nach dem Salzfliis, zu fahren! Wir acccptircn's, bitten aber noch m einige Tage Urlaub, um unsre Habse ligkeiten, bestehend ans drei Büschel Schmicrkäs, einer Tonne „Bitters" und 11 Acker Zivicbelkuchen einpacken z können!— Nächste Woche geht's los! Correftwndenzen. (rrs>dw,s PUMnrß.) Pittburg, Oktober s. 1875. Die Jndufttte-AnlstcSnng. Endlich ist denn nnn ans dem ChaoS der Verwirrung und Unordnung, die Regelmäßigkeit entstanden; die Ansstel liingSgkgenstände find sämmtlich ans ih re respektive Plätze nntttgcbracht; der Heizungsapparat'ZstJn Ordnung, die großen Uu-tor welche bei Nachtzeit ei wahres Flammenmeer von sich wer ft, sind ebenfalls angebracht; cs arbei ten die zahllosen Maschinen in Itter brochencr Thätigkeit vom Morgen bis spät in die Nacht; geschäftigt rühren sich die Hände Derjenigen, welche durch Fa brikation ihrer Prodnktc'dcm ein lebendes Bild der Industrie liefern, cs wird gebacken, geschnitten, genäht, gesägt, gedruckt nd gespielt mit einer Emsigkeit, die zn bewundern ist. Wie in einem Bienenkorb wimmelt nd regt sich Alles. Die systematische Ordnung des In nern vom Industrie-Palast, läßt nichls zn wünschen übrig. In 3 breiten Gän gen sind die zähligt Sehenswürdig keiten ausgestellt, welche vo der diese mgebeiiden Gallerie betrachtet, sich sehr romantisch ausnehme. Beim Eintritt vom mittleren Portal, wird man durch den strahlenden Wasser spiegcl eines Springbrunnens überrascht, der als Hanptzicrdc des Gebäudes gel ten darf. In dessen mittelbarer Nä he befinden sich Gewächse der verschieden sten Art, von der wohlriechendsten Blu me bis zur seltenen botanischen Pflanze, nnd ist dieser Platz mit einem kleinen Paradies zn vergleiche. Ein chinesischer Götzentempel (Pay ode) befindet sich neben diesen, von Chi nesen eigenhändig aufgebaut, in welchem ein bezopfter Abkömmling drS himmli sche Reiches in National Galatracht Thee servirt; die hellbraune Flüssigkeit findet anunllich bei den Damen reißen den Absatz. DaS musikalische Fach ist durch die Firma Mellor L Hörne vo Pittsburg, wohl am Besten vertreten; Pianos nd Orgel von seltener Bauart sind in ih rer Abtheilung in großer Auswahl zu finde, iinter Anderem auch ein altes Klavier welches im Jahre 1783 von John Jacob Astor ans England nach New-Aork gebracht wurde, wo er eS für Pelze umtauschte. Professor Wm. Crcdiicr, der Piano Virtuose ist vo genannter Firma wäh rcnd der AnSstellmigszcit cngagirt nd weiß de verschiedene, wcrthvollc In strumente bezaubernde Töneszn entlo cken. Sehr interessant ist die Gcmäldc Gal lerte, welche prachtvolle Erciuplarc von Bicrstadt und aiidcrcu hervorragenden Küiistlcrii aufweist und alleinig schon das Eintrittsgeld werth ist. Um dieses Departement genau zu besichtigen, wür de es eine ganzen Tag in Anspruch nehme. Die Möbclschreincr haben.zunstrcitig das größte Verdienst um die Fortschritts- Medaille sich erworben, denn die von ih nen zur Ausstellung gebrachten Spcei mcn sind für den Parlor eines Fürsten geeignet. Die Eisen-Industrie ist Verhältniß!- Big nur schwach vertrete. Jn Landmirthschaftlichcu Maschinen und Ackerbaugeräthcn kau die Ausstel lung gar nicht übcrtroffen werde. Ucbcrhaupt ist eS gar nicht möglich eine genaue Schilderung von Allem zn gebe was Fleiß, Geschicklichkeit und Kunst hier zur Einsicht vorgelegt haben, das Beste ist eben sich selbst davon zu überzeuge. . Der Zudrang ist auch wirklich ein ganz enormer, was der Um stand bcwcißt, daß am letzten Donnerstag 19,590 Einlaßkarccn verkauft wurden, namentlich sind es die Bewohner der umliegenden Städte und Ortschaften, welche lebhaften Autheil an dieser Aus stellung nehmen und schaarenweisc nach Pittsburg kommen. L. dl. (Sorrespoobenz > Lonroster Couottz.) M arictta. Pa.. Ott. 25.1875. Ihr Borwurf, daß ich Ihnen keine Neuigkeiten schreibe, hat mich an der nach dem Geldbeutel nächst-cmpnnd lichstcn Stelle getroffen, das heißt —an Ehrgefühl. Von diesem Rippenstöße in den Rippen gekitzelt, will ich Ihne ei Paar Neuigkeiten von dieser letzte Wo che aus Columbia berichte, da ich, ivic im vorige Artikel gesagt, immer mit dem eine Fuße in Marictta, mit dem ander in Columbia stehe. Letzte Donnerstag, Nachts 2 Uhr langte ei Zug mit vierfüßigen Passa gieren, Ochsen, Schafe :c. vom Weste i Columbia an. Als die geehrte Gä ste daran waren, die CarS zu wechseln, wurden 3 Ochsen nnd 15 Schafe von ei nem in entgegengesetzter Richtung kom menden Frachtzug überfahren. Die üb rigen Ochse, ohnedies einer guten Auf nahme iu der durchwegs gut rcpublika nischcn Stadt Columbia gewiß, spran gen in vollem Haus die Locust Straße hinauf, und die Schafe, nach Schafsge brauch. folgten ihnen nach. Mit vie ler Mühe wurden die westlichen Gäste wieder cingcfangen, nd Columbia zu verlassen und die Cars wieder zn bestei gen bewogen. An demselben Tage brach ein Feuer in Liphart's Bretter-Schneide- nd Ho bel-Mühlc in Front Straße aus. was gefahrdrohend war, übrigens durch den Eifer der Feuer-Compagnie (Ltonmer) „Columbia No. 1" bald unterdrückt wur de, ohne großen Schaden zu thun. Ein Paar Tage vorher brannten 6 Nigger hänser anf Tow-Hill ab, wovon eines dem Mcthodistcn-I'rvaelior Watson ge hörte. Verschiedene unserer dunkelfar bigen Mithürgcr gehen mit einer Col, lckte für die Abgebrannten herum, nnd wir haben das gute Zutrauen zu unserer, ihrer Majorität nach, zwar Nicht schwarz häutigen aber schwarz-socialischen, das heißt schwarz-republikanischen Bevölker ung, daß die abgebrannten Nigger bald schönere Häuser als die Weißen in der Nachbarschaft wieder haben werden. Noch etwas über Marictta! An dem Abende, wo Govcrnör in p (in der Hoffnung) Hartranft und Govcr nör in o? Ha y (Ohio) Marictta Bürgerschaft im Croß-Kcc'sHotel haran guirte, saßen wir mit mehrere Bekann ten in Manlick's Brauerei bei einem Gla se seine weltberühmten kräftigen nd ge sunden Bieres beisammen. Die politi sche Discnssion wurde ziemlich lebhaft, da die republikanischen Eandidatcii- Gässc alle Anwesenden höchst liberal ge trcatct hatte. Ans einmal fing ein de mokratischer Bursch an: „Ich will Euch dc ganzen Käs czplänrn. Ihr wollt uns den Hartranft, den harte Ransl aufhänge. Den harten Rauft solle wir habe, drn Käs selber wollt ihr fressen. Oder, weil Ihr doch sagt, daß sobald Hartranft Govcrnör wird, wir Alle unser Brod habe werden, wenn Ihr drn Hartranft mit einem Laib Brod vergleicht, well! behaltet den harten Ranft vom Brod selber nd rührt Euch genug Buttermilch daran. Das ist ein gutes Futter für für Ench. Das m ä st e t, wriin Ihr nicht schon ge nng gemästet seid. tlooä-b?!" Sprach's nd verduftete. Der Ihrige L. dl. MaricttaChronik. Ein alter Jäger und ein junger Horiler. Porigen Dienstag, den 26. Oktobcr im Jahre de Herrn 1375, rllstcte sich einer unserer erfahrensten Jäger, de r selber den Namen eines jagd baren Wildes führt, morgens „in stiller, grauer Frühe" zur Jagd. Ein nerbittlicher, unversöhnlicher und seiner Gewandtheit wegen furchtbarer Feind jener Wildgattung, deren Na men er führt, (wie denn der Haß unter Blutsverwandten und StammeSangc hörigen oder StandeSgcnosse immer der bitterste ist, wenn er einmal aus bricht,)— stopfte er in seine Jagdtasche, mit kühler Berechnung, Vorsicht und Umsicht, allen zur Jagd nöthigen Pro viant, als da sind unterschiedliche Fla schen mit allerhand Flüssigkeiten gefüllt, die sämmtlich im Hydrometer den O odcr tt Punkt bedeutend überstiegen hat ke, Bologna'S, Schweizer, gcviertheil tcn Hühnern, einer falstafflich Ncinen Quantität Brod und überflüssig reich licher Munition von Pulver und Blei. Besagte Jagdtasche lehnte er in dem Eisenbahnwagen (Emigrantenzug.Har riSlnirg-wärtS) der ihn zu den glückli chen „Jagd-Gründen" tragen sollte, an den Sitz hinter seinem Rücken; die alte getreue, bewährte Büchse nahm er zwi schen die Füße. So ging'S voran, und er schaute öfters aus dem Fenster nach seinem 4-füßigcn NanicnSgenossen und Feinden ans. Offenbar muß hinter ihm entweder ein langfingeriger Repu blikaner oder ein Mitglied von Mr. Bcrgh's alles Viehzeug beschützender Genossenschaft gesessen habcn: denn als der Zug Collin'S Station passirt hatte, und bei Falmouth aiilangte, ergriff un ser wackcrcx Jäger die Büchse, um aus zusteigen, und wollte so eben natürlicher weise auch nach seiner Jagdtasche grei fen, als borribllo äiotu als er be merkte. daß sie verschwunden,— die Jagdtasche verduftet, gestohlen, fort, no est, kurz pfutsch war! Ohne Jagdtasche keine Jagd! Erlaßt uns, die Gefühle zu beschreibe, mit welchen un ser Freund unverrichtetersache n den nächsten Zug zur Rückkehr nach Hause ahm, erlaßt nS, eineWahr scheiiilichkeltSberechiiung aufzustellen, wie vielen hundert Hase durch dieses Ereigniß das Leben zur Zeit gerettet, geschenkt, d. h. vorläufig gefristet war. Doo ball ! Ein anderes, welthistorisches Ereig niß trug sich neulich vor einer weit und breit berühmten Brauerei in Marictta zu. Zwei befreundete Witzbolde hatten mit Pferd und Buggy den Brauer be sucht, wollte, nach kurzer Frist nnd Einverleibung einer mäßigen Anzahl Pinten des edlen Gerstensaftes in ihre ebenso edlen Selbst'S, wieder abreisen, sie waren nicht weit her—, und schrieen „voeikerouslx" nach dem Hörster) Hausknecht), der sich wahr scheinlich zu Fuß an einen Platz bege ben hatte, wohin auch der Präsident Grant und der Kaiser von Rnßland zu Fuße gehen. Der Hörster sollte au genblicklich ihr Pferd anschirren I Un ser Brauer nicht faul besorgst dieses mit vielem Anstand selber, und al die Herren ihm als HorSler-Ge bühr beim Abschiede einen 10-CcntS Currency-Strip spöttischerweise hin recktcn, ergriff er mit Geistesgegenwart sofort denselben und steckte ihn i die Tasche, während er dem Pferd der bei den Reisenden einen die AbschiedS-Cerr monien zu sehr plötzlichen Abschluß brin genden Kick gab. IVell äoao! Der auf der Fenz. Notiz für den Editor: Man woiß nau scho! v. 1. Wie alt unsere Präsidenten wurden. Die Präsidenten der Vcr. Staaten habe sämmtlich ei ziemlich hübsches Alter erreicht, die ersteren jedoch ein be deutend größeres, als die der neueren Periode. Washington starb im Alter von 67 Jahren, John Adams im Alter von 9S, Jefferson 83, Madison 85, Monroe 73, Joyn Qnincy Adams 81, Jackson 78, Van Buren 80, Polk 54, Taylor 60, Fillmore 74, Pierre 65, Buchanan 77, Lincoln 56 und Johnson 67. Das Durchschnittsalter der ersten zehn Präsidenten betrug 77, 78 Jayre, und der nächsten sieben 64, 67 Jahre. in jugendlicher lese gestarben. In Greenville, Ttiincffee ist neulich ein wahrer Riese, ein gewisser Slusher gestorben. Derselbe war erst 19 Jahre alt und hatte er keinen Anfall von Rheumatismus bekommen, so wurde er Wohl neu Fuß hoch geworden sein. Seine Stieseln waren 15 Zoll laug nnd eine seiner Hände hatte den Umfang von vier gewöhnlichen Menschenhänden. Er konnte auf einem Stuhle sitzen und einen drei Fuß von ihm entfernten Gegenstand aufnehmen. Sein Kopf maß ngesähr 14 Zoll und seine Brust hatte 71 Fuß im Umfang.! (Siir die „Venns,!. Staaw-Zeitng."Z Allerseelentag. Mir zieht die Wchmiith durch die Seele Wenn immer dirser Tag erwacht. Und aramersüllt bin ich, als fehle Mir selbst des Troste starke Macht. Ein jeder Reiz, den ich im Leben Genossen und gepflegt, entflicht . Ich kann der Zeit das Lob nicht geben, Daß sie dem Schmerz die Gränzezicbt CS steh n Eyprcssen a der Mancr In herbstlich stillem Sonncnglanz, Dort zieht die Menge hin, in Traner, Mit Kerze nnd gcivcihtcm Kranz. Und tiefgebeugt zieh' ich auch wieder Z jener Stätte mit hinab, Lea' dort die Immottcllcn nieder, Ans ei mir heilig theures Grab. Was ich an Freude je genossen, Was mir a Glück das Leben bot, Liegt tief im Grab hier eingeschlossen, Kalt, starr, entseelt, in ernstem Tod. Kalt?— Nein, so sehr ich mich auch härme, Wie groß die Beiden immer sind: Mir pulst des Hrrzcns milde Wärme Für's trcnc Wrib, für's liebe Kind. Schon längst gebrochen sind die Augen, Der Lieben Herzen ohne Schlag, Nur die Eriiincrungc tauchen Mir anf am AUcrftclcntag. Das treue Weib, das stets mit Güte Und Liebe mir zur Seite stand. Ruht modernd hier im stillem Fricdr, Vom Schicksal früh ihr zuerkannt. Mit ihr, in sanftem Todcsschliiinmcr, Ruht still daS cinz ge Kind vereint. Wie oft hab ich in tiefem Kummer Den Heimgang Beider schon beweint! Das Kind, das mich so sehr beglückte, Wenn ich s beim Spiele still bewacht, Das mich so himmelhoch entzückte, Wenn es mir herzlich zugelacht. Ich denke sein in mancher Stunde, Wie es die Acrmchcn nm mich schlang, Und gern ans herzig liebem Munde Mir seine kleine Lieder sang. Wie suchte es so treulich gerne In meinen Arme seine Ruh'. Schloß müde dann die liebe Sterne Der holde blauen Augen zn. Und che es an meinem Herze Zur letzten Ruhe schlummert ei. Sprach cs: „Nimm, Vater, mir die Schmerzen, Ich will auch dann recht artig sein. " So ruhet sanft ihr meine Liebe. Die mir zu früh' das Schicksal ahm. Es ist mir nichts, gar nichts geblieben, Als tiefer Kummer, stiller Gram. Kein Leitstern lacht mir mehr in s Lebe, Kein Mühe lohnt der Liebe Blick', KcinMnth giebt'S, der mich könnt erhebe Z einem besseren Geschick. C. S. Philadelphia, 23. Oktobcr 1875. Europäisches. Deutschland. -Dresden. Die durch den Tod im evangelisch-lutheri schen Landtscousistoriliin entstandene Lücke sind nunmehr ausgefüllt. Zum Präsidenten wurde Geh, Rath Uhdc er nannt, der als früherer Krcisdirrktor in Zwickau dc kirchlichen Dingc nahe stand; die Kirchenräthe Dr, Zapff von hier und Jcntzsch aus Bantzcn sind zu ordentlichen, der Hofprcdigcr Dr. Löbcr von hier ist zum außerordentliche Mit glied: des Laiidcscoiisistoriums ernannt worden. Unter de Rcgicriings Vorlagen, wel che den bevorstehenden Landtag erwar te, wird auch eine solche über die Ho- Heits-Rcchtc des Staats über die Kir chen genannt. König Albert ist am 29. Sept. zum Besuch des östreichische Kaisers nach Schönbrnun bei Wien gereist; von dort geht'S zur Gcmscnjagd nach Steycrmark. Am 1. Oktober waren es 25 Jahre, daß in Sachsen die erste Tclcgraphensta tio (Lcipzig-Drcsdcn) der Benutzung des Publikums übergeben wnrde. Die 150 jährige Gcdächtnißfcier der im Jahre 1725 vom Grafen Wacker barth am Ende der hiesigen Ritterstraße erbauten Kricgs-Tchule, des jetzigen Ca dcttenhanscs, fand am 3. Oktober durch Abhaltung einer Parade des Kadetten- Corps statt. In Abwesenheit deS Kö nigs ahm Prinz Georg die Parade ab. Darm st and t. Der nieder!. Ma jor a. D. Steck, der bekanntlich wegen befugter Werbungen von Soldaten für die holländische Regierung, die für ihre atchinesischcu Krieg eine Anzahl Rekruten braucht, verhaftet worden war, ist nebst seinem einige Tage später einge zogenen angeblichen Unteragent Schwarz gegen Cantion anf freie Fß gestellt worden. Die nun vollzählige zweite Kammer ist nach Bcrnfs-Arte, wie folgt zusam mengesetzt: 15 Beamte: HaUwachs, Jost (Heppenheim), Heinzcrling, Küch lcr, Küniger, Theobald, Frank Maurer, Stnber, Conradi, Usinger, Welker, Ha bicht, Kühl. Dreizehn Industrielle (Kasmanns und Gewerbe - Stand) : Edingcr, Mühlberger, Occhsner. Nack, Scriba, Schulze, Falck, Budcrn, Kug lcr, Büchner, Weber (Darmstadt) Ste phan (Osthofen); sechs Anwälte: v. Wedckind (Darmstadt), Weber (Offen bach), Hirschhorn, Zöckcl, Osann, Du mont; 5 Bürgermeister: Pfannstiel, List. Möllinger, Wolz, Heidenreich; 5 Land- Wirthe: Stephan (Heßloch), Weith, Wadsack, v. Wcdtkiud. v. Rabenau, Jost (Allertshofen); 3 Rentner: Mathh, Dr. Schröder, Martin; 2 Pfarrer: Ellen berger, Schanb. Bingen. Moses, genannt, Mayer Lcbrecht von hier ist zum Rabbiner des Pabbinats Bingen ernannt worden. Die in unserer Nähe gelegenen Ort schaften Ingelheim, Heideshcim, Ganal gcsheim, die vorzugsweise frühe rothe Trauben ziehen, haben mit der Lese be gonnen und versenden, wie gewöhnlich, große Mengen ihres Gewächses zum Ver brauche als Kur- nd Tafelttauben ach Frankfurt, an den Unterrhein, nach England ?c. ,e. Zn Deutschland, mit einer Bevöl kerung von 42,000,000, gradnirten letz te Jahr 680 Aerzte, 180 Applikanten wurden zurückgewiesen. In derselben Zeit gradiiitten in den Ber. Staaten bei einer Bevölkerung von 40,000.000 3,- 000 Aerzte. Das in Berlin dem vttciviglcn Frcihcrrn von Stein grfttztc Denkmal ist am Dienstag in Gegenwart dc Krsn Prinzen unter den rntsprcchkndri, geicr lichkritcn rnlhüllt worden. An, 27. Oktober trat der dcntschr Reichstag zusammen. Der Kaiser war durch Unwohlsein verhindert, derselben persönlich, wie er sonst zu thu pflegt, zu eröffnen. Au seiner Staat Verla der Staatsmiiiistcr Delbrück die Eröff nungsrede; in derselben heißt cs. daß der Friede jetzt mehr gesichert fti, als in drn. letzten verflossenen 23 Jahren. Schweiz -Zürich. Seit die links uftigc Znrichsccbah nach zweitägigem Betrieb ihren Verkehr eingestellt hat, strömcn täglich ganze Schaarcn von Ncnaittigc nach Horgcn. nm die Stelle z scheu, wo einst cinc Bahn war. Die Dampfschiffe sind daher immer gefüllt, wie sonst nur an Sonntagen Ans cinc Länge von 800 nd eine Breite bis zu 180 gnß ist der Bahnkörper nnd der Bahnyofplatz spurlos verschwunden; daS Bahnhosacbäiidc selbst ist von zwei Sei ten von den Wellen bespült, die das Fiiiidamciit erschüttern werden. Man sing selbst a das Gebäude abzubrechen, allein die Direktion gebot Einhalt; man wollte keine Menschenleben riskiern— und so biete die zum Theil abgedeckten Dächer cinrn traurigen Anblick Drr ganze gefährdete Platz ist mit einem Cordon von Wächter mgrbcn, die Niemanden zn nahe herbei kommen lassen. Vo de übrigen benachbarten Häuser ist nur eines bcdrobl und ac räumt; die ander sind sicher. Die Tiare oberhalb des Dorfes Horgc soll verlegt werden. Schwierige niid kost bare Erproprialioiic werde nothwen dig und es kann geraume Zeit vergehen bis die Arbeite in Angriff genommrii werde können. Spnnien.—Cardinal Anloiiclli hat in einem Riindschrcibc säninitlichc deut sche Bischöfe aufgefordert, ihm ihre An sicht mitziilheilen, auf wrlchem Wege zwischen ihnen und der dcntschcn Re gierung ei Ciiivcrständniß erzielt wer den Sauerkraut und eingemachte Bahnen. Der „Syracusc Union" entlehnen wir die iiachsolgcndcn Rathschläge, aber wohlwtißlich ohne uns dafür vcrant wörtlich z erkläre, daß das so ge machte Sauerkraut rcsp. Bohnen auch dr Geschmack aller giilcn Haiisfrancn cnlsrcchc. Man versuche diese Recepte nd urtheile selbst.' Saiicrkra! und ciiigcmach. teßo hc Ii —lch sehe schon manch höhnisches Lächeln und überhebendes Achselzucken bezüglich der Ucbcrschrift, als ob man nicht wisse, wie man Weiß kraut und Bohnen'ciiiiachtc; was soll da Neues toinmc ? Wir wollen sehen! Geehrte Hausfrau, hast du in deiner Praxis nicht schon wahrgenommen, daß das Sauerkraut herb, streng und müsfig schmeckt, die eingemachten Bohne beim kochen einen penetranten Geruch im Hans verbreiten nd nicht gar werden wollen, obwohl d beide sorgfältig rin gemacht und rci gehalten hast? Ich glaube behaupten z können, daß die meisten Hausfrauen diese Beobachtung gemacht, gleichzeitig aber i diesem nd iciicm Jahr Ausnahme gesunden ha ben. Das richtige Einmachen dieser beiden Gcmüßartc beruht auf streng chemi scher Wechselwirkung- Das Weißkraut, Knmbs, Cabbage, soll eingemacht eine angcuchuic wcinsäucrlichc Geschmack haben. Um diesen durch Einmachen zn erzielen, ist es erforderlich, daß das in dieser Gcmüßart reichlich enthaltene Stärckcmchl sich durch normale Göhr nng in Zucker und diese nach setziing und resp. Umwandlung kann aber nur alsdaun vollständig erfolge, wenn erstens keine die Gährung hem mende Agentien, und zweitens griiü gcndc Wärme nd hinreichendes Wasser vorhanden ist, in eine rasche Gährung einzuleiten und darzusührcn. Da nun unser Kochsalz die Eigen schaft besitzt, der Gährung vorzubeugen, ist zu nterbrechen und bei stärkerer An- Wendung auszuheben, leuchtet ei, daß der Zusatz von Salz bei dem Emma che des Weißkrautes störend ist; denn wir können das Sauerkraut am wohl schmeckendsten darstellen, wenn wir gar kein Salz anwtndc, vielmehr das Kraut in ei passendes Gcfäß fest ein stampfen, pressen nd mit klarem Was scr soweit übergieße, daß dttses sich 1— 2 Zoll hoch über die Mac erhebt, da mit der Zutritt der atmosphärischen Luft abgeschlossen werde. Da wir aber in 'unseren häuslichen Einrichtungen selten einen Raum haben, welcher den zur Gährung nöthigen Wär megrad (12—18 Grad Raum., 15—23 Celsius, Grad Fahrcnhcit) gleich mäßig festhält, die Gährung folgerichtig eine ungleichmäßige sei wird, hierdurch aber die Zersetzung eines Theils des Stärkemehls in Schleim nnd allmäh ligc Vilzbildung eintritt, so setzt man zur Verhütung dieser störenden Einwir knngcii eine Kleinigkeit Salz zn. Und zn diesem Zweck genügt Ijloo vollstän dig^ Also, sorgsame Hausmutter, willst du ei reines wohlschmeckendes, wenig sau res, nicht salziges Sanerkraut haben, so nimm anf ca. 100 Pfund nur 1 Pfund Salz und sorge dafür, daß über dem durch reines Linnen geschützten, durch Deckel und Stein gepreßten Kraut, stets eine Schichte von Brühe (Lack) vorhan den ist. Du wirst alsdann auch in i— -1 Stunde das Kraut weich kochen nd ein feines Gericht deinem Manne vor setzen können. Nun komme ich zn den Bohnen, grüne Schoten. Diese will man im Winter in reicher und in möglichst ähnlich frischer Bekchaffcnheitgcnicßcn. Um dies zu be fördern, muß Vorsorge getroffen werden, daß diese grünen Bohnen nicht in Güh rnng gerathen könne Dich nnn zu verhindern, bedarf es einer Masse Salz nd zwar i des Gewichte. Diese wird schichtweise, wie bei den Häringcn, eingestreut, die ganze Masse, wie bei dem Weißkraut vor Luftzutritt durch genü gende Brühe acschutzt. Es ist jedoch selbstverständlich daß diese Bohnen eini ge Stunden vor dem Beimachen (KoZ che) in kaltem, mehrmals zn erneuern dem Wasser ausgelangt werden. Eine halbe bis dreiviertel Stunde genügt als dann zum Garkochen, die Farbe wie der Geschmack sind naturgemäß, während die mit wenig Salz cingcmachtcn nd der Gährung überlassene Bohnen weiß, farbig, strohig, übelriechend, schwer zu kochen nnd—was das Wesentlichste ist -schwer verdaulich sind. Mit Absicht habe ich in dieser Apha rismc auf die in diese conerrtcn Fällen einflußreichen chemische Verhältnisse aufincrksam gemacht, nm denkenden Frauen Anregung zn gebe, warum die ses und jenes im Hanshalt verschiedener Auslegung aus mangclnder Kenntniß chemischer Wechselwirkung unterworfen sein kann nd nach den Verhältnincn ntcrivorfen fein muß —W P. Locale Neuigkeiten. Donnerstag. Nov. 4.1876. s > > -W ' '! Nächsten Dienstag Abend sin det ein großes der prachtvollen neuen Orgel in der St. Anthony Kirche z Lankaster statt. V, http, im grgenwärttgen Monat November werden wir warmes, sanftes Wetter-einen echten Indianer - Som mcr—habcn. weil es im Oktobcr don nertc nnd wetterleuchtete. Nnn. wir wollen sehen, ob's wahr wird; zufrieden sind wir schon, ivenn dn liebe Gott nur auch den Winter gnädig vorüber gehen läßt. in ,hnh,>i"nirdkr,rhr,,t. Am Sonntag Morgen um 5 Uhr wnrde das Wohnhaus de Abraham Kreidn von Lcacock Townschip, Lanka ster County gänzlich durch Kenn zrr stört, trotz aller Anstrengungen die ge macht wurden, nm dasselbe zu retten Die Küche nnd da Waschhaus wurden ebenfalls zerstört. Das Feuer war da Werk eines Brandstifter in Kalb grfl.hlT. nnd schlachM! Am Samstag Abend gingen Diebe in einen Stall des Hr. Abraham Staus scr, in Manheim Townschip, etwa 2 Meile von Lankaster entfernt, stahlen ei Kalb, brachten dasselbe in einem Wagen nach einem Feld drs Israel Landis, wo sie es schlachtete, das Fleisch unter sich theilten, und den Kopf nebst Haut ans dem Feld liegen ließen z Wen das so fortgeht, so sind die Far mcr kam ihrrs Lebens mehr sicher. Schildlich. Während am vorletzten Samstag sie be Landstreicher an die Wohnung der Fräuleins Eby in Penn Townschip, Lankaster Eounty kamen, nd vier da von Milch forderten, welche ihnen auch bereitwilligst gegeben wurde, stahlen die übrigen drei eine neue wollene Decke von einem Bett, das nahe dem offenen Fenster in rincm andern Zimmer lag. —Wahrlich! virlc dieser Landstreicher sind ein wahrer Fluch für daS Land. Aber woher kommt es? Einzig und al lein von den schlechten Zeiten, und von der elende Berwaltiing unsrer Regie rung. Riesenhaft Kiirdiff. Hr. David L. Glackin von Drumore Townschip, Lankastcr County pflanzte anf seinem Eigenthum vier Kürbißsaa mcn, von welchen er zehn Kürbisse zog, die zusammen 630 Pfund wiegen, oder im Durchschnitt 63 Pfund jede. Die größte derselbe wiegt 95 Pfund, nd mißt 63 Zoll im Durchschnitt wie auch in der Länge! Wir glauben nicht, daß l>c irgendwo übertroffen werden können. Hr. Glackin sagt, rS sricn Pcrsching nd Piollct - Kürbisse, und verdienen eben deßhalb bcsonderc Erwähnung, weil be sonders lrtztgcnanntcr Herr ein kürbiß rundes Ansehen hat. ach in Unglnck. A G. Wilson von Ncwport, Perry County, ein noch junger Mann, nd noch nicht lange verheirathet, seit länge re Jahren ein Produkten-Händlcr des südwestlichen Uarkthauses in Philadel phia, kam letzte Woche auf eine schreck lichc Weise af der Eisenbahn um Le be. Er war nämlich mit Produkte anf dem Wege nach genannter Stadt begriffen, und befand sich im Hinteren Karre des Zugs, welcher gewöhnlich von Frachteigenthümer zum Fahre de nutzt wird, als der Zug nahe der Oak land Station plötzlich anhielt, nnd ein andrer nachfolgender Zug in denselben rannte, wobei Hr. Wilson zn einer kenntlichen Masse gedrückt wnrde Der Verstorbene war 24 Jahren alt; seine Frau welche in Zuniata Connty wohnt, machst gerade Anstalten, bald eine eigene Haushaltung einzurichten, da sie, wie schon bemerkt, erst kürzlich mit ihm gestaut wurde. Wnrde schnldi, gesunde. Wm. Hinder von Lankastcr, ein Kna be von 18 bis 20 Jahren, welcher im letzte Jly eine andern Knaben Na mens Jakob Baumgardncr, ebenfalls von Lankaster. nahe Capt. Chasteau s Wohnung im West-Park z Philadel phia, etwa 200 Schritte von der Cal lowhill Straße Brücke zufällig erschoß, wurde letzte Boche in Philadelphia des Todtschlags im zweiten Grade schuldig gefunden, und zu fünf monatlicher Ge fangenschaft verurtheilt. Wie an den Zeugnissen erhellt, so waren Wm. Hin der, Jakob Baumgardner. Wm. Melch, Nie. Mackcnsauls nd Teo. Bnck (ein Neger), anf einem Frachtzug von Lan kaster nach Philadelphia gefahren, wo sie abstiegen, und auf der Eisenbahn na he dem obengenannten Orte miteinander spielten, al auf einmal Hinder ein Pi stol hervorzog, und auf den Neger zielte. Buck (der Neger) hieß Hinder das Pi stol einstecken, da er Jemand verletzen möchte, obwohl er der Meinung war, das Pistol sei nicht geladen. Hinder frug ihn, warum er sich fürchte, da die Waffe ja doch nicht geladen fti. Wäh rcnd Hinder so sprach, sagst Baumgard ner: „Schieß nichj ihn, sondern mich; schieße hierher," zu gleicher Zeit au sei nen Hal deutend. Hinder that wie ihm befohlen; zu seinem Schrecks ging das Pistol aber los, worauf Baumgard ner zn Boden stürzst! Seine Kamera den wollten nun schuell davonlaufcn, aber Hinder rief ihnen zn. nicht zn eut fliehen, da sie Zeugen seien, daß da Pi stol zufällig losging. (Diese Aussage wnrde auch von Baumgardner selbst bestätigt ehe er starb.) Dieß geschah am 20stea Zuly, und drei Tage nachher crsolgte der Tod des jungen Baumgard I ner. Warum erlaubt an junge Leuten mit Pistolen und anderen Schießwaffen umzugehcn? Wäre es nicht schicklich, wenn Diejenige, die den jnngrn Leuten solche Waffen verkanfrn. gehörig bestraft werden würden?