Vknnsllldumscht MI MWig-Zeiimig.
Zahrgaa 8
Di
Pencksylvanische StaatS;rit>kff,
UKOKO I!lp?n, sjoi 19,
erichttut jedrn Dvnneisiag. und lostet A2.UU
AT.>lll V-isiuß des Jahrgang.
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No. lii Nord Prlnce Straße,
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Riw-AoiU-. . 1571.) Mai l, IS7Z,
HüüdvM,
druckt.
Das deutsche Centralorgan der Deuiokratie sür Pennsylvauien und die angräuzenden Staaten.
„Germania"
Kranken Unlerstützungs
Gesellschaft
von AlleIIi c II v.
Stkreta r—A. Schmitt.
General - Age nt-Ivha Hclbling.
Direktoren:
Adam Hiichrniöidee, Shiist. Klicke,
August Weinwann, Gro, Rirseck,
H. W. Krämer. Anton Ziegter,
Valentin Jnni, Joseph Drbach,
John giödlich,
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lleqdenv.'Pa., Juni 17. IS7Z-IJ.
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Philadelphia, Mal 21. 1871.
Herausgeber Deutscher Blätter,
wilche bisher noch versäumt haben Ihre Heilun
gen regelmäßig an die unier,eichneie grniur
zu sinten, erden hiermit fieundllchst aufge
fordert dir in belbrrsriiigem GcschäftSinterrsse
I Zukunft nicht,u unierlassen.
37 Now, fzlsN-Vortc.
i Juni 1,1871-31.
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Ecke der Dritten und Markt Straße,
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Beamten und Strckhaller sind persönlich für
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John A. Bigler, Vi) Präsident.
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Harrisdura. März 5,1871-3Mt.
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den, übernommen haden, und nun briett sind,
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zu rsiriigin. Irgend welche Bestellungen
werden auf's prowpstr und pünlilichst besorgt.
Mil der Biirteaucrei haden sie auch einen
hübschen
Salsoo und Restauration
verbunden, woselbst zu jeder Zeit die besten
Spellen und Getränt aufgetischt erden.
Zum geneigten Zuspruch laden ergedenst ein,
Edward di John König,
Harrisburg, März 5, 1871—tf.
Poesie^
Des Schweizer Heimweh! .
Von den Stinen wollt' „ siiehen
In dle welle Weit hinan.
Ja eine stillen Winkel,
Da Ntigt sich diS Tage Siel.
O Bludir. Ilider Bruder!
Wie wird'S dir nun zu Muth?
Bei Nach! in wildfremdem Lande,
Uni, fremden Himmris Hut?
Doch über im srimden Himmel
Wchnt noch drr alt, Gott
Und der Elan hebt gläubig d e Hand.
Und er srufzt mtt heißen Thranr
Hinaus zu drm Vater de Licht,
Aid mir deinen Rath in die Seele;
Ohne leinen Rath bin ich nichts ! -
So schlumineit er dclend hinüdir
Dort fand er in stiller Klause
Eist ledee de geleteaS Glück.
Der Stachel in da Herz
Und sieht re nlcht da Leuchtrn,
Ei sühlt des Hrimweh Schmrrz.
s si iil' t o l>.
Ciott seiDank, er hat die Prüssel!
In de v-rstbi-deiiste Ges-llsck>ast
lreisr sinrr wie de G,b-auib, das,
lttstc oder ietde muß Der Knappe
eehirlt eine Schlag, ehe er Ritter wur.
de, der sunge Eoipsstudent muß, ehe er
zur Kürte ,tn,S Cvtpsbursche ausstet
g-n kann, die Klinge mit einem Ange
hörigen eines antern Corps gekreuzt
haben, und Gottsried Kinkel erzählt ln
Einer ach dem Andern, aus den hohe
Klassensh>ak gesetzt worden waren, und
elne Zeitlaug da oben gesessen hatten.
I lue, großen und schönen Dorf
de TaunliiS herrscht dle Sitte, daß,
wenn rl Mädchen aus dem Dorfe sich
mtt einem fremden Burschen versprochen
jverlobt) bat. dieser von den Doisbur
schen elne schwere Tracht Prügel ehält;
bat er aber die Prügrl, dann ist alle
Feindschaft zu Ende, die Burschen be
trachten jrtzi den Eiudrtngling als zu
ihnen gehörend, und hallen Ihm leeue
Freundschaft. Diese Sitte de Prü
gelns mag roh erscheinen, aber sie ist
ein BirSstiiß disseibe EorporativnSgei
stS, weichem die andern, ähnlichen Ge
b,Luche eirlsprurigen sind.
Im Winter des Jahre 1809 hereschie
unter den jungen Leute jene Doise
große?iusregulig und nicht nur unter den
jungen Leuten, auch die Allen steckten die
Köpfe zusammen und sprachen mit wich
tige Mienen über die große Tagessrage
die Frage nämlitb, ob der Bräutigam
der PsaireiStochir, der in einem benach
barten Orte Vlrarius war, dle Prügel
bekommen müsse, düise, werd oder nlcht.
grboren, erzogen, ronsirmirt worden, sle
hatte als Klnd mtt den Dorsktndern ge
spielt und als Jungfrau mit den Dorf
durschen grtanzlj schön, munler und
herzensgut, war flr frei von allem Stolz:
Alle aber waren stolz aus sie, die als
ächtes Kind Ihres Doises an allen ih
ren Freuden und Letten theilnahm.
Nun aber war da von Jung und Alt
längst Gesürchiete, obwohl als unser,
meldlich Erwartete eingetreten ein
f,emter Mann wollte des Dorfe schön
ste Zieider entsühreii. Mußte auch
nicht er de üblichen Tribut zahlen?
Dle lange ans allen Gassen in allen
Wohn und Wirthshäusern diScutirte
Frag mußt endlich distal nischieten
w den ; die Putschen beschlossen, in fei
erlicher öffentlicher Sitzung darüber zu
berathen und abzustimmen.
In der großen Tanzstube des Wlilhs-
Aus den, Tisch lag die Glocke, welche in
der besseren lahreSzeli dl Kühe au
den Slällen aus dl grüne Weide rief
dies war der Prässdenlenlisch. Dane
bn stand die Rednerbühne vier zu
sammengestellie Stühle, über welche
zwei Breiter gelegt waren. In elnem
Halbkreis davon waren Stühle für die
setzt noch plaudernd herumstehenden
Burschen ausgestellt. Hoch oben aus
der Gallerte, einem ziemlich großen
Raume, von welchem herab an gestlagen
PoUa, Galopp und Walzer In den Saal
niedeerauschten, saßen setzt dl Dorf
schönnen "tu rorpore," mtt alleiniger
Ausnahme dee PsarrerStochter. Dt
Bänke an de Wände de Saale wa
ren dicht besetzt mit allen und jungen
Mänuern und Frau, und draußen
aus dem Hausflur läiutte och lue
Schaar, dir keine Platz wehr gesunden.
Vom uaheu Klechihuew veeküntete
der Schlag der Uhr die siebente Abend
stunde. Der Svh nd Gehülst de
Kuhhirten-zuweisi weg de Besitze
der Kuhglocke zu Präsident rrkoren
.—schritt zu Prästdeuteuttsch ud ließ
sich aus Hern dahlutersieheudeu Stuhl
nieder. Der Ipu der Glocke schallte
durch den Saal, uad der Präsident
sprach, sich erhrbeud, lt lauter rauher
Stimme kurz uad bündig dl Worte >
Die Sitzung ist „öffnet. Tagesord
nung Soll der Bräutlgaw der Parr
nersehtoedler dle übliche Släg baw oder
nie' Viel R.-dner hawe fleh sngemeldeli
Zwaa sür und Aaaer geae dle Gchläg;
rS soll also rschl der Aaae sür, dann
der dergege, uu zuletzt der Aarrer deiskr
Ret redde. Dee Ehrlstcph Kunz Hat'S
Wort.
Der Ausgerufene, ein kiästlger trell
schulterlger Bursche, bestieg die Red
nerbühne, räuspert sich zweimal und
sprach, Mitborschel dle Sache scheint
wer sebr einfach. Es Hannelt sich um
zwaa Punkte: 1. Gehört Parrnersch
Emma zu de Dorsmädchea? 2 Hat je.
mala en Fremder der sich mit aanem
von unsere vorsmädchrn ersproche hat,
die Schlag net kriegt? Dt rscht
Frag' müßt Ihr AK' bejahe (Zustim
bsr'a un mtt uns gioß wor'a, un fle
s-lbst bat's vs! genug gesagt, daß se zu
uns grhöet und zu uns halte will ihr
und wir wolle, daß se uns gehört und
fi stolz d'ruff. adee dann muffe mer
thut uns die Eb ' a, zu un gehöi'n
Ehr' al.lhun, fle ol zu un gihörlg zu
behannile und muffe also den Man,
der se uns fortnimmt, prügele. (Stür.
mische Bravo.> Er werd un ja ei
genlttch schwer wer', den Herr Licartu
z prügele, aber mer müsse! Mer müs
st' auch deSivegs, weil mer net von dem
damit lomm' ich zum zwaaie Punk-. Ich
hab' mich bei de älteste Lern' erkundigt
und all' hawe so gesagt, daß de Schläg'
in alle Fäll' immer sin gewe wor'a.
Oder w raß Jemand en Fall, wo en Aus
nahm i gernacht wo>' ? Kaaner! —
Also thun mer aach uei!
Unter lauie-i Belsallinfen erließ
Ehrtftcph Künstle Rehnerbühne. Es
Manuer und Mädchen schwatzten und
schrieen durchelnander Slillenttum!
donnerte der Präsident und schwang dle
Kuhschell, der grlelrlch Schweuzler
hal'S Wort.
stivhgelbem Haar und wasserblauen Au
gen bestieg die Breiter. Es war der
Sohn de sogenannten Hosmaunes, da
heißt de Bauein, welcher dt sämmtli
chen Psarr Aecker beivlrthschaslete und
dafür inen Theil de Eilrogs der Ein
te erhielt. Feledrlch veikehrte viel lm
Psaarhaus; die schöne Emma, dt sei
ne Wißbegierde kannte, Halle lhm viel
Bücher gellehen und er hatte sie alle be
gierig gelesen. Friedlich Schweuzler
schwärmt- für die PsarierStochlee; wenn
e je ine von allen lrdlscheu Wünschen
freie, vollkommen selbstlose Liebe gab, so
lebte eine solche ln dem Heizen bie-
se Bauernbnischen er hatte unr den
heißen Wunsch, ihr den Schmerz zu er
spart, daß der Geliebte ihre Herzen
geprügelt würde. Mit leiser, AasangS
etwa zitternder Stimme begann er sei
ne Rebe, allmähig aber wuit st fester
und lauter, seine Wangen begannen zu
glühen und seine Augen glänzten.
Meine Herren! begann er (er ge
beanchle unwillkürlich dieselben Aus
drücke, dle er ta Kammer- und Voltsver
saminlungsbertchleu gelesen, auch sprach
er seln ganze Red l reinen Hoch
deutsch) meine Herren I Der geehrte
Herr Vorredner hat sich zu der Behaup
tung erstiege, wir müßten her graulet
Emma die Ehre anthun, ihren Gelteb
len zu prügeln und sie würd sich belel
digt fühlen, wen vir' nicht thäten.
Mein Herren! Kaun In llebeudes
Herz etwa anders suhlen, als Schmerz,
wenn der. den S llebt, geprügelt wird?
Und nun gar da Her, der Fräulein
Emma, dessen GefühlSllese wir ln lau
send Fällen kennen gelernt haben?!
Und, meine Herren, sie hat mir' ja
selbst gesagt, t schmerzlich S Ihr wäre,
wenn der Herr BlcarlusGchläg bekäme;
ße Hai ich mit Thränen in Ihren un
dervollen Augen gebeten, dahin zu wir
ken, daß e nicht geschehe. So kann
also Niemand ehr daran zwetfrl, aß
Ihr durch da Prügeln llefer Schmerz
berittet würde. Nun aber frage Ich
Sle, meine Herze, ollen Et lhr
Schmer, bereiten, Ihr. die hierin diesem
Saale ihre welßen Sammlhäude ln
unsere rauhen, schwielig Hände gelegt
und >t u zu tanzen nicht erschmäht
hall Die all unser Feste durch ihr
holdsellg Erschelaea erschönert Hai?
Uu ha sie nicht ireu zu uns g,standen
tu der Roth und Gefahr? Hai fle tchi
vor zwei Zatzr al das bök Fieber im
Dorfe war, an de Keankenbetten ge
sessen (Ia l da tzoi se l riefen grauen
und schluchzten ) Ist fle nick heimliej
bet Nacht und Nebel in dl Hütten der
Arwen getreten mit Geld, Wäsche und
LebenSwliteln k (Ja, so ist es ! riefen
elnend dl Wetber.) Und ihr. fuhr
er Redner lt erhobener Stimme sori,
sollten wir zum Dank sür all' ihre Güte
nd Liebe Schmerz bereiten, mil dem
Sesühl de Schwerz sollte st van uns
scheide, die Erinnerung an tne Prü
gelei sollte st an ihren neuen Wohnort
mttnihmea? (Stimmen; Net I Net!
Lärm, Blocke de Präsidenten. Ich
bitte den vriihiten Herrn Präsidenten,
über folgenden Antrag adstimmin zu
lassen; der Bräutlga-n der Pjarrer
tocht-r „hält um ihr nicht weh zu luhn,
keine Prügel, und Sie, ein Herren,
bitte ich stehenlltch, ttes.n Antrag anzu
nehmen; wird Ihne Ehre machen.
Der Redner wurde, als er seinem
Platz zuschritt, von Weibern umringt,
die ihm schluchzend die Hände drückten,
sein Vater umarmte und küßie lhn. Es
war wieder sehr laut lm Saat gewoideu,
Alle ipeachen und schrieen und zanknn
durchelnander, initMuhe stellt dir Piäfl
den dl Ordnung wieder her und lies:
Hanier Heiler Hat'S Wort!
Aller Auge wandten st.b jtzl „war
tangsvoll dem prächtige Burschen zu;
der in mittlärischec Haltung dahinschritl,
mit leichtem Sprung die Netirribühne
erodeil und nun kühn dastand, den ka
stanienbraunen Schnurrbart trebenb,
wählend in siegreiches Lächeln de
Mund umspielit, welches deutlich sagt:
S ist mir in Leichtes, de Eindruck zu
erwische, de dl vorige Rede gemacht
hat. Dt muniere dunttlbraune Au
gen überblickten alle Räume d,s Saales
er laut mit llaiigvoUer Stimme, bei
Hreunde, B.üter! Der Vorredner
hat, viellelcht ohne sich besser, klar be
wußt zu sein, inen Uaierschted ange
nommen zwischrn dem Herzen der Psar
rerStochter und der. Herzen uns„er an
deren Dorsmädchea; er hält das Herz
der Ersteren sür reiner, besser, gefühlvol
ler. Allen Respekt vor der PsrrrerStoch
ler! Aber da lhr Her, gut und rel ge>
blieben lst, das verdankt fle gerade den,
Umgang mtt unseren elnsrche, natür
lichen Dorsmädchea, die da oben ver
sammelt sind. (Stürmlscher Applaus >
Inder Stadt herrschen Etlelieit, Neid,
Falschheit, Henchelrl nd Selbstsucht nnd
wer weiß, was in Emma'S Herz ingezs-
gen wäee, wenn sie doi l, anstatt hier, ge
lebt hätte! Ein unverdorbenes, Herz
aber sühl wie da andere und so würde
S auch unsre Mädchen, wenn sie sich
fremde Burschen wählten, wo Ich übri
gen Keiner rathen will !—s,tz!e er mtt
einer drohenden Bewegung des Arme
gegeadte Gallerlhinzu —leid thun, daß
ttese von uns geprügelt wüiden, aber
fle würden es In richtiger Würdigung
de zu Grunde liegenden Gedanken
nicht zu veihindee suche und wüiden
auch eine gewisse Befriedigung darin flu
den, daß wir nicht ohne Weiteres losge
hen (Helle, zustimmende Rufe der Mäd
h- Präsiden. Ruhig aus der Gal
lerle!) Und sa wird am Ende doch auch
dle PsarrerStochter empfinden, wen sie
auch ihrem Liebsten dle Prügel eispuren
möchte. Der Ausspruch des erste Red
nerS: wlr müßten lhr dle Ehre anthun,
ihren Geliebten zu prügeln ist nicht lach
Irlich, wie der zweit Rednir e daizu
stellen suchte, sondern rr ist nach unserm
uralten Gebrauch vollkommen richtig,
(Lang anhaltendes Bravo,)— Hinsich
tlich dieses allen Gebrauchs habe ich noch
zn bemerken, daß wenn er in dem ersten
Fall nicht geübt würde, auch ganz außer
Uebung käme. Im nächsten Fall würde
e heißen: Ja, da Prügele,cht sei auch
in einem früheren Fall nicht geübt wor
den. Mein Onkil, der immer Prozesse
hat und viel mit Advokaten In der Stadt
verkehrt, sagte mir, jedes Recht erlösche
durch „nonsua" (sollte heißen - „non
saSj'daß heißt Nichtgebrauch, und so
glnge es auch mit unserm alte Prügel
recht, wenn wtr's Im vorliegenden gaste
nicht übten. Um aber jedes Bedenken
zu beselttgen und auch damit die schöne
Rede de Friß SchwenzlerS nicht verge
bens gewesen, stellte ich folgenden An
teag und bitt denselben anzunehmen:
der Bräuiigaiu der Psarre.stochler er
hält, um ihr nicht allzu weh z lhun,
elne gelind Tracht Prügel.
Ungeheurer Jubel begleitete den Red
ner zu seinem Platze, die meisten Bur
schen erhoben sich und schüilellen Ihm dle
Hände, auch Stiere Männer gingen ,u
ihm hin und beglückwünschten lhn und
von der Gallerl wehten grüßend wrlße
Taschentücher. Die Weiber aber gaben
, ihre Sache och nicht verloren, sie mach-
len sich mit großem Geschrel an die Bur-
scheu, man hörte eine keetscheude Stimme
, rufen, Philipp! wenn Du für dl Prü
r gel sttmmst, dann kriegst Du Dein Seh
, tag dle LiSdeth net l—Der Präsiden,
, der dies Beeinflussungen nlchl gestalten
> durste, hatt lederholt geschellt und
Nro. 8.
Slillenttum ! gerufen, aber die hochge
henden Wogen wollten sich nicht beruhi
gen. Da veelor er die Ruhe; wüthend
schleuderte er die Schelle in der, Saal,
und mtt wahrdasi surchlbaree Stimme
schriee,! Abstimmung! Nun ued, e
ruhig underwarluiigSoolltSttll herrsch
ie in der große Menschenversammlung.
Laut nd langsam sprach der Präsiden! >
Es werd, alleweit abgestimmt wer dea
Antrag von Schweuzler der Bräutigam
der Pssrrneeschdvchter kriegt, um ihr aet
weh zu thun, kaa P-Lgl. wer dasür
is, der steh alleweil uff. Fritz Schweuz
ler „hob sich und aach ihm zögernd der
vorhin von der Schwiegermutter in „sp,"
Eingrschüchlerte; bei dem hatt die Lie
be gesiegt. Präsident: Der trag is
zwaasiimmig durchgesalle. (Gelächlee,)
J.-tz werd abgestimmt über den Autrag
des Haas Heiler; Der Bränitgam der
Parrnerschdochler iricgt, um ihr nicht
allzu weh zu ihun. e gelinde Tracht
Prügel. Wer dersür i, steh uff. Alle
erhoben sich mtt Ausnahm de Fritz
Schweuzler und dr Liebhab de Lis
beth.
Piäjlden! Der Aairag is mit allen
gegen zwaa Stimme angenommen l Ju
belndes Bravo drr Buische der Mäd
chen und eines Theils der Männer.
Die öff'nilick-e Sitzung ist geschlosse.
Die Borsch bleiwe awer hier zu rre ge
haamr Hitztiig, wo>t-i b,rathe wild
wann die Er calioti an, Herr VieiriuS
vollzog wei'n soll.
* - *
Am Abend des Sonntags, welcher aus
diesen, in drr Geschichte de Dorfe denk
würdigen Tag folgt, saß in der Wohn
stub des Pfarrhauses Emma bei der
Lampe und hielt ein Buch in der Hand
ohne sedoch darin les.-n. Ich weiß nicht,
sagte fle z der eben eintretenden Mut
ter. mir ist so bang ich glaube, Elrmens
bekommt heute Abend die Prügel.
Nun, nur getrost, liebe Kind, eul '
geziiele die Mutter, wird gut voiüber
g-heii, es muß ja toid einmal seln und
st wollen's ja gelind mache.
Ja. es kommt ur daraus an, wat
st- uuter geliiid verstehe, l. fragt, ge
stern de Kuhhirten darüb-r t Daß kaa
Blut fleußt! sagte er trocken. Und
dann, liibc Mutter, der Schreckt, den
El,mens haben wttd! Wir hättten ihn
doch daraus vorbereite,, sollen aber frel
lich hier ward sie unterbrochen;
leise ging die Thür aus und in derselbe
erschien die lange Gestalt de Psaeivl
carittS, sein Gesicht war blaß und er
hob den rechten Arm, dessen Rückärmel
zerrissen hernlederhing wie deschwörend
empor; unetiueßlich aber war sein
Staune, als jetzt seine Emma und de
ren Mutter, wlr aus elnem Mund freu
dig auSrlifeir,
Gott sei Dank, er hat die Prügel !
Der Weizenmarkt nv dir Ernte.
Die Wietrieröffiiung der Sanalschififahe
hat ermihele Welzeintoirälhe aus den Maikt
Eentebiiichle von Heiden Seiten des atlanti
schen Oceans hat glcichsalls zur Depression tee
Preise beigetragen.
Das gtühjahr hat sich in diesem Lande te-
Arcal mit grühwclzen angesäet oidcn ist.
Diese Vermehrung drttägt 1,0 per Eenl in Il
linois ! t2,t in Iowa; k.t in Kansas ; 7,1 in
Missouri und 3.5 per Ein! ln Wisconsin, Min
nesota ist in der Schätzung nicht mit etnbegris-
Saat im teste Zustande ist. Der Wiitter
weizr im Südrn und Westen zeigte nie in
schöneres Wachsthum und da das angesäete
Areal um 9 per Eenl größer ist, als im vorigen
Jahre, so sind alle AnSsichle sür rine große
In laiifornia und Oergori, wo drr Weizea
beieiis säe den Schnittte reif ist, eisp'tcht die
diesjährige Senie alle früheren Erträge in teo
Schatten zu stellcri. Im erstgenannt, Staat
sind ztvri MiVivnen Acko mit Wrlzin augrsärt
vordrn und man sagt, daß die Ernte noch nie
so reich ausfiel. In gewöhnlichen lahren lie
fert Ealifoinie eir DmchschnittSerlrag von
zwanzig Vnshrl per Acker. In dttsrni Jahr,
da so reich an Regen war, wird der Srtraz
nrn Bushei Weij'N liefern. Die ist nahezu
wo Illinois mtt 30 Millionen Bushei. diu
daß man in den Weizendistelkte im Begriff
berttien sich vor, da Getreide so lange zu hal
ten, diS e defeiedigent Peels gilt, Man
nimmt an, daß die Ernte alle TeanSpoita
tionrinittel zu Wasser und zu Land in einer
Wesse in Anspruch nrhmrn wird, wie nie zu
vor.
gaitiiigl Erntrbriichte. Wenn nicht drsondere
Uiisälli dazwischen irrirn. wird die in drr
iilchftrn Ernirsadre sei, soweit es sich um Ge
treide hantelt. Großbritannien und ein Theil
d,S EontinentS werde odnr Zweifel genöthigt
sein, vor dr, Ernt noch ein dedeulcnde Quan
tität Wrlzru zu impvrttirn, ab da Rußland
und die V-r. Siaatrn Vorräihe genug habt.
' so an mau da allmälige Sinken der Grleri
> dipeeise in sichere Aussicht siellrn. Mau gtandt
> daß ee SrühjaheSweizen vor End, Juni um
>5 Seal per Bush! heiuntiegehen Id,