Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, April 16, 1874, Image 1

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    Vtlmsglbimische StMls-Zkitmig.
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Die
Pesttisylvainsche StaatS;eitF,
Z. (4LOKO Lor IS,
ischeinl sedi Dennerstag.und kestei
A.äv nach Veistuß de lahrzingS.
Einzelne Eiempioren, S (sen per Stück.
Keine Sdscripiine werde fne wenig
,1 sechs M-naien angenommr! auch kann
Rieinand da Biali addestellcn, bi alle Ruck-
IM Um die Aeeisse einer Zeitung zu e^
Die gröstte Berbreiiung.
Die ,,^e sp^a^i, ch^e
II> liirZt'üt k iiiulllliii.
Geschäft. Anzeigen beim Jade, cd
für einen Theil teS ladS!
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Zwei Zell 7,oi> 12 G, Ä'.i v
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Eine aanze Spaiie lädilich,..„.4löil,d>
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Dank - Abüailung u.s.w./.... .^,..E1.
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Der Pionier,^
O. F. Davt ,
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I. FTeschT-AWeiK
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tt doste QuatUat idren Ziennde und Ein-
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AUegheuv City, Pa.
Teutschen Gasthaus
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Louis Michel's
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Philadelphia. Pa.
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guemüchteii. Juli Z, '7Z—II.
St,; Orfwzer'
..Jechste Äard - Haus"
Icke er Tritte d Bridckr Eteaße.
Hurrlsburg Pa.
Ter nttrvichete emdßetztt de ehrte,
PnNE seie >> Gasthof ,ter Zißchee
angpromperr Bodiennng IlsgerzSehanh
l>z^.
Orsgr.
Hanisdae. Ja,, I, 1574.—11.
Harrisburg, Pa., Douuerftag, April ltt, I7.
pvestr.
Porste, Sehnsucht und Lieber
Wenn siine Stimme tiobnind schall.
So > liiri bis in Mark hinein
T er troßig starre Eichinwa
An N'ineg giilim Fe!gest,m.
Dich in ,r sitae Hais nimmr.
Dann i.b ei Donner überstimmt
Und tedend stedl ie Weit und Hill.
Und tldend K,i die Weit und fiiht
II
Tief nun cs bis MeiiiS Giun,
D a stidi ein hiriiichn Palast;
Ein Demant schließ de IdoieS Mnnd,
M I saus Beden tuich dl Fluid,
Und i, die Mileli erlausch',
111
I s-tne esst Seele zi.hl.
Da Lud er Mai, da ist so alt.
Man eiß nicht mal e g-mach'.
Ein tüscS Lei, M i höh LA,
Ich Hirte feen der Glocke Klang,
IS mir die schlanke TiemaoSnmaid
Die Liede ia das Herze sang.
Schweizer
UlasM - Ziillkig.
Dyspepfia, Leberleiden
UnVerdaulichkeit.
Ein gute Gegenmittel gegen Ballenkrant
deiien, ein teesstiche, ftäfiigente. lonisches
Mittel, da deste Hausmittel gegen alle ge
ten.
E ach Ausgezeichnete Appetit, stärkt die
Dcköcl ist es sebr aligniebm
zu ncbmcn.
Ztereltet schließlich vo
Arnold Koch,
Birmingham, Pa.
Mai 29. 1873-11.
Oottlieb Jung,
Eolumbia, Pa.,
Ken? Da Bier empfiehlt sich
selbst.
vi, "der dueft'gea Welt znr^Lade,
Da deste, käft'gste, feinste Bier.
olumdia, Ma,, Seplemdrr 11, 157 Z.
ß. Engelkraut's
Germania - Hotel
K o st h aus,
Ro. 233<l.Markt Straß,
Philadelphia, Pa.
vi feinste Weine, Liqnör und
sonie te deste Delikatesse stet
Philadelphia. Dez,der 19.72-11.
werde t hteftr Dnickenl schön und billig ge
ruckt.
ssei >lr t o ii,
Der Goldkoffer.
Eine 9! v vcll e
i.
Drr Goldkoss r
(Foitscpung.i
AI flch tie Drei hinaus nach der Re
stauration begaben, trat Wallner eben
eine Bouleille Cliquot!" rirs Bauern
ernseld schrnkie die Gläser voll. Dirs
wurden in ziemlich rascher Zeit nach
einander grirr; Bauirnseib wollte
eben noch ine Flasche bestelle, al der
de Zuges ineldiie. Die kleine Reise
geseUschasl wurle ladurch geiiölhig?, sich
Zell wieder einholen zu wollen, den er
raste mit einer surchidaren SchueUigkeit
ans dem eisernen Schi ii..,weg dahin,
Oueatin passtrt und ter Osflcier nicht
ohne Selbstgefühl über seine GeschichtS
kennlniß bemerkt hatte, daß tte Stadt
am k 2. März 1811 an die Russen un
ter Geismar kop tulirt hätte, sagte er in
einem höchst schläfrigen Tone:
„Der Ehanpagnee hat mich müde
müssen, und Zeit habe wir kazu ...bis
Pari ist es noch circa fünf Stunden!"
Er gähnte. „Guie Rächt nictue Her
ren !"
Baueinfeld trückie sich fest in die Ecke
Nach wenig Minuten deuteten die
langen Athemzüge und das Schnarchen
auf den gesunde Schlr-j des osipreußi
schen Lautwehrosficiers hin.
Wallner und der N-ffe Bauernselt
schiene ebei-satls zu schlafen.
Arthur vermochte nicht, et Gleich,
zu thun. Mit jeder Miiiut- wu.de e
ihm beklommener z Muthe. Dabei
kam e ihm vor, wenn er Bauernfeld
und seinen angeblichen Neffen scharf
Zeil zu Zeit ihre Auge öffneten und
sich zu blinzelte.
Und dennoch geschab nicht das Ge
ringste, was Arthur in seinem Argwohn
hätte bestärken können. Selbst während
de kurzen Aufenthaltes tn Tergnier
schliefen die Reisegefährten Arthur fort,
bi fli ungefähr halb sünf Uhr Morgens
in Pari ankamen.
Der Osficler erwachte zuerst. Er
eckie seinen Neffin so derb und nach
hallend und mit einem solchen Geräu
sterndtn und forschenden Blick, ten
Wallner über die Person de Landwehr
ossilier gleiten ließ, nicht zusammen
reimen konnte.
„Wissen Sie ein gute Hotel in der
Nähe der tiuocko Rivoli?
„Uno cko liovolr, kuo >Io Itivoii? Ei
gewiß! Ilorol eleu l-Itrav^or-e!" sagte
Wallner. „Gute Bedienung, ausge
zeichnete Essen und Ruhe während der
ganzen Nacht!"
~Eist ein Hotel zweiten Range!"
bemerkte Bauerfeld. „Ich möchte lie
ber ein Hotel ersten Ranges bewohnen;
man ist dort ehr vor Uebertheuerung
geschützt, ai bei diesen sogenannten
Hotel zweiten Range."
„Ich kann gar nicht begreifen, Onkel
wie Du so starrsinnig sein kannst!"
sagte der Reffe Vauernseld. „Herr
Wallner kennt da Hotel, wie es mir
schein, au Erfahrung, während Du
ja noch gar nicht einmal dort gewesen
bist. Ueberdie liegt e in der Nähe der
len würden, die Gesellschaft de Herrn
Falkentng einbüßen, der gerade in der
Nähe der liuo ilo Itivoii zu wohne
wünscht. Nicht wahr, Herr Falkening?
Arthur bejahte die Frage.
„Dann gut! gehen wir dahin!"
sagte der Neffe.
„Mir kann e recht sei; aber erst
wollen wir unser Gepäck herschaffen!"
Nachdem die auf jedem Bahnhos von
Part stattfindende Untersuchung der
Retseefferten vorüber war, schlug Bau
ernseld vor, einen Sorgoaut >lu viilo oder
sonst einen andern GeuSd'armen um
Begleitung bi nach dem Hotel zu ersu
chen. Wallner suchte Bauernfeld zwar
von diese Vorhaben abzubringen, aber
Baueruseld entgegnete z
„Ich habe von Pari ginug gehört,
Herr Wallner, man weiß nicht, mit wem
ma zu thun hat. Die feinste, ele
ganteste Außenseite birgt hier zu Lande
sedr oft den giößlea unv gewandtesten
Dieb, ohae daß seine nächste Umgebung
etwa davon ahnt. Bissir Ist besser;
man kann nicht wissen, was Einem pas
st.,!"
Wallner suchte ihm zwar einzureden,
daß siln Vorhabe nützt set, allein
Bauernseld biirb dri seinem Vorsätze.
Bauernseld trat aus inen Gensd'ar
me zu und trug ihm sein Anlirgen vor.
Der Angeredete schien keine große Lust
zu Hai en, tem Wunsche Bauernseld zu
gehorch,,,, nachdem ihm aber Bauern
seid einige Worte in dumpferer und iit
sirer Stimme zugipslüsteit hatte, leuch
tele da Auge des Frauzosen aus; ,r
eisaßte den A-m Bauernseld und eich
tele s'tne lii>chd,tngenden Blick zwar
nur eine Augenblick ach der dastehen
den Gruppe drr Drei, allein Andur
war auch dir ,richt entgangen, da ge
wuchs mit jeder Minute.
Als Bauernseld hieVans lue Droschke
gemielh Halle, beide einander so ähult
chen Keisekosfer und da wenige Gepäck
hineingeschafft worden war, stieg die
kleine Reisegesellschaft mit dem GenSd'-
armen in teu Wagen. Wallner that
eS zuletzt, weil er och, wie e Arlhnr
vorkam, mit rinem jungen Man slü-
Arthur ziemlich bestimmt; „ich muß un
bedingt ein Zimmer für mich allein ha
ben !"
Obgleich Arthur bei diesen Worten
Wallrer Gesicht ziemlich scharf beo-
Veränderung, die ihn aus irgendwelchen
Verdacht hätte schließen lassen löanen.
„Dann werten wir wohl zusammen
Wallnen.
„Aber Onkel, ich bitte Dich, wo soll
ein.
Der Teufel auch! Dich habe ich
In diesem Augenblick'gar nicht gedacht!'
„Dann weiß ich einen Ausweg!" be
merklt Arthur. „Mein Geschäft w>rd
mir nur einige Vormittagsstunden rau
ben. Während di-ser Zeit beanspruche
ich mein Ztmmer allein ; ob ich es dann
lich ist, daß ich mein Reise fortsetzen
Verde."
„Dann wird wohl Herr Vauernseld
und sein Herr Neffe die Güte haben und
eiiistweil.'n aus In Zimmer verzichten,"
sagte Wallner; „denn auch ich bedarf
meine Zimmer einiger Zeit, um Etni-
Bauernseld.
Der Neffe willigte in ten Vorschlag.
Unter Hilfe einiger herbeigerufenen
Lastträger warea tie beiden schweren
Koffer Wallner und Arthur in tie be
treffenden Stuben gebracht. Die Besi
tzer folgten ihnen nach.
Als Arthur in sein Stube getreten
war, blickte er zum Fenster hinaus. Die
Stube befand sich im ersten Stocke de
Hinterhauses, unmitielb'eüber derThor
einsahr. Nachdem er die Fenster ge
schlossen hatte, untersuchte er das Schloß
der Thüre—e schien gut zu sein. Ob
gleich ihm die Thür, welche an der Sei
te der Stube dies mit der anderen ver
band, nicht gerate angenehm war, so
wurde er dennoch dadurch beruhigt, daß
zwei starke eiserne Riegel, einer an der
unteren Seite, die Thür vor gewaltsa
men Eindringen von der andern Stube
au schützte.
Die Kleider waren schnell gewechselt.
Den unter dem Rock verborge gehalte
nen Revolver legte er aus den Tisch, da
er ja nun überflüssig war, und begab sich
nach sorgsältigem Verschluß de Zim
mer nach dem Telegraphenbureau, da
ihm sein Vater al dasjenlge bezeichnet
hatte, aus dem er etwaige Depeschen zu
erwarten hätte.
Hier angekommen, fand er, nachdem
er ine ziemliche Zelt Halle warten müs
sen, zu seinem nicht geringen Erstaunen
ein Telegramm folgenden Inhalte vor:
„Du sollst bestohlen werden! Du bist
in großer Gefahr! Requirire sofort W
ach.n!"
Nachdem er ganz kurz die Worte!
Ich bin glücklich in Paris angekom
men und e ist bi jetzt noch Nlchi vor
gefallen, all mich zu Verdachte zwin
gen könnte," als Rückantwort aufgege-
bin halte, rille er mit hochklvpsentem
Herzen tu etnrm glacre nach seinem Ho
lel zuei'ck.
Hin- und Rücksahit nach dem Tele
graphendueeau sowie sein Ausenlhalt
aus demselben halte über ilne Stunde
War i Bauernseld und s-in Nisse?
oder war Wallner' oder waren es
gar alle Drei? oder drohte ihn von
noch einer anderen Seite Gesahr?
Thoifahil einfahre und am Ende der
selben halten. Wer war ter Wagen
lenk,r ? Der junge Mann kam Aerhur
sehr bekannt vor. Richtig! das war
St. Ooenlln.
Aiidur sprang versloil t te Salon,
vier duechmas, Bauernseld mit hastigen
„Herr Falkening Ihr G,>lv ist in gro
Ber Gefahr!"
Arihur schrack flqilich zusammen.
Noch wiißie er ja nicht, mit wem er eo
zu thun halte.
Bauerns.ld muß'e Ihm siine Gedan
ke vo ter Stirn ab'esen, tenn er leg
te sei Rechte beruhiginh aus Arihur
Schulter und sagte i
„Fürchten Sie Nichts! Ich, sowie
hier wri angeblicher Riffe, sind geheime
Polizisten und Ihnen von Bremen au
nachgesandt, um einen der größte
Schurken und Diebe einzufange,"
Arthur bückte aus ud gewahrte zu
seine nicht geringen Erstaunen die
„Schnell, schnell jetzt hinaus!"
sagte der Neffe, „Er ist d.relt im Zim
mer... es ist die höchste Zeit!"
Arthur etile mit de Beide dl Trep
pe hinauf. "
„Haben St ine W. ffe bei sich?
„Gerechier wol!" rief dieser; ich
hab meine Rrvoiv-r tn meinem Zim
mer liegen lassen!"
„Da Ist dum,:.!" sagte Vauernseld
betroffen. „Denn er kann ihn finden,
ritt wahr?"
,Er liegt as metnem Tische!
„Dann Wirde wohl ein harte Stück
Arbeitgeber!',... Leise austreten —wir
müssen den Schurken üter der Arbeit
packen!"
Jetzt standen die Diel vor dem Zim-
„Nun haben wir keinen Schlüssel!"
flüsterte der Begleiter Bauernfelds.
Arthur zupft ihn am Arme und gab
ihm denselber.
lieber den glücklichen Umstand erfreut,
wollte der Begleiter Bauernfelds schon
den Schlüssel in da Schloß stecken, a'S
Vauernseld diesen am Arm hielt, den
Finger auf den Mund legte und ein Ohr
a die Thür preßte.
Die beiden Anderen folgten seinem
Beispiele.
„Ha, ha! Wie leicht es mir der Esel
gemacht hat! Mit fettigen Fingern hat
er die Nägel aus dem Buchstabenschloß
berükrt und dadurch gekennzeichnet.
Was könnten die Buchstaben and,
heißen als Palermo?"
„P —a—l—e-r—iu—o!"
' Ein Arthur wohlbekannte Geräusch
brlehrte denselben, daß der Deckel des
Goldkeffers jetzt ausgesprungen sein
mußte.
Arthur bedeutete dem Begleiter Bau
ernseld, daß er öffnen solle. Bauern
seid wehrte ab.
„Ha, ha, ha! —Kling, klang! Kling,
klang! Wie da blitzt und funkelt l'
„Jetzt ist e Zeil!" flüsterte Bauern
seid zu seine Begleiter.
Dieser schob so leise und vorsichtig den
Schlüssel ln's Loch,daß der indem Zim
mer Arthur befindliche Wallner Nicht
davon merkte, denn er setzte nach wie vor
sein Selbstgespräch fort r
„Nun kann auch die Verena zum Teu
scl gehen, jrtzt brauche ich auch die nicht
mehr!"
Arthur steberie. Seine Pulse flogen
schneller und schneller; selne Blicke hin
gen an der Handdewegung de Pvlizi
stea, der eben den Schlüssel da erste
Mal herum gedreht hatte, jetzt diese
Manipulation wiederholte und eben die
Hand aus den Drücker gelegt hatte.
Ein Ruck an der Thüre sollte dieselbe
öffnen.
Bauernseld erbleichte, als er das Miß
lingen des Versuches sah.
„Er hat den Nachriegel vorgeschoben!"
zischelte er zwischen de Zähnen hervor,
während seine Blicke rathlos umherrirr
ten. Er rannte nach dem anderen Zim
mer—auch diese war verschlossen. Er
kehrte zurück. Ein nochmaliger gewal
tiger Ruck riß die Thürllnke und Inen
Theil de Schlosses ab.
„Ergieb Dich, Schurke!" rief Bau
ernseld, als er den am Fenster beschäslig
ten Wallner durch die Oesfnung der
Thür erblickte.
Vieser gab keine Antwort,, sonder
beeilte sich, sein Wert zu ollenden.
Nro. ss.
Noch zin Ruck und—l, Thür hob flch
aus h en Angeln.
Die Drei stüezien gerade in dem Au.
genblicke in das Zimmer, als Wallner
außerhalb de Fenster verschwand.
Bauernseld ergriff den ans dem Tis
liegenden Rrvolvrr und ilte damit an
das g-nftcr, von d.ss-„ Kreu, eine starke
Hausteine hinabging, welche den Koffer
nach einem unterhalb de Fenster in
der Zh-rsahrt ballenden Wagen beför
..l ba„. G 1., D-.nst. p,
eben auch Wallaer ibn, Dieser mußte
sich aber in der Erle mit dem Fuße tn
der Leine verwickelt haben, Venn ai
Baueenseld tn dem Fenster erschien, er
blick! dieser seinen Reisegefähetrir noch
an der Leine.
Ein Schuß—in dumpfer Fall—Da
voneilen de Wagen füllten die näch-
Bauerns-tb, sein N-ff, und Arlhnr
stüezien s tzt die Treppe hinab und den
Dieben ach, allein ehe diese zur Hau
flur gelang,,li. ha,, u,s „so
großen Vorsp ung gewonnen, daß st
wohl nicht mehr elnzuho'en waren, ob
wohl ein zufällig vorbeireitender Gnd'-
arm, nachdem er sich den Zusammenhang
halt, flüchtig miliheilkn lassen, denselben
nachsetzte.
I
Bei der Wahrsagerin.
Die Verfolgung drr Diebr halte, wie
flch erwarten ließ, zu gar keinem Resul
tat geführt. Der Koffer war und blieb
viischwuiiden. Es kam Arlhnr Alles
wie ein döser Traum vor. Bauernsrlv
Halle alle erdenklichen Wege eingeschla
gen ; die Polizei war alarmirt und thä
tlg, denn die tausend Thaler Belohnung
fürtie von Eisolg begleitete Spur und
den zehnsalen Betrag tiefer Summe
beider Wi.tnerla igung de Koffers
v rsehitrn ihre wirk mg ans die Pozi-
Z iorgane nicht.
Die Nacht hatte sich schon längst aii
ihren bleiernen Flügeln auf die Metro
pole Frankreich gesenkt, und noch Im
mer war keine Nachricht eingegangen
welche nur im Sntferniesten aus dl
Spur de kühnen Diebes hätte keilen
können, denn die Meldungen, daß in
ähnlicher wagen, wie der von Arthur
beschriebene, a verschiedenen Punkten
gesehen worden sein sollte, und daß dem
selben einige berittene Gensd'arme
nachgeeilt seien, konnte wohl möglich
sein, vermochten aber Arthur' Ausre
gung nicht zu mildern. Eine einzige
Nachr cht von Wichtigkeil lief ein. Ein
Gend'arm mrldete nämlich, daß in der
Nähe de Dorfe St. Mande bei Bin
renne ei Wagen zerbrochen set, welcher
mit der Beschreibung, die Arthur von
demselben gegeben, vollkommen übereta
stimmte, daß ein Kranker au dem um
gestürzten Wagen gehoben und ermit
telst eines znsällig vorbeifahrenden Fia
cre nach dem Innern der Stadt trau,
poriirt worden set—die Arthur
und seinen zwei Begleitern. Baurrnfeld
und seinem angeblichen Neffen ein ver
kmditer Polizist au Köln, den sich
Bauernseld wegen dessen Lokalkeanluiß
tu Pari mitgenommen halte, inigen
Hoffsungschimmer. Daß dabei aber,
wte d.r GenSd'arm weiter berichtete, Ine
Schlägerei mit einigen Bewohnern de
Dorfes staltgesunden hab, konnten flch
die Drei nicht erklären, da skr keinen ver
nünftigen Grund dafür fanden, wir und
au weichem Grunde eine derartig Rau
ferei hälle entstehen lSnrien.
Es liefen wohl noch mehrere andere
Nachitihien ein, allein keine von weitere
Bedeutung; sie hatten höchsten den
Zweck, Arthur auf Augenblicke au sei
nem dumpfen Brüten zu reißen, so viel
st auch Bauernseld und sein Neffe
Mühe gaben, ihn über den Verlust zu
trösten UN zu beruhigen.
So nahte der Abend. Bauernfeld
und sein Nisse waren auf EuldeckungS
eeisen nach dem verschwundenen Gold
ksffer begriffen. Arthur Irak ia ein
Cafe, um flch etwa zu zerstrrurn. Hier
Hölle er von den Wunderthaien einer
Wahrsagerin spreche. Er bethetligir
flch, da Diesenigen, welch da Gespräch
führten, drei junge Deutsche waren, an
der Unlerhaituag, erfuhr hierbei die
Wohnung ter Betreffenden und schloß
sich den junge Lenien an, al diese, in
übermüthiger Lau, derselben einen
Besuch abzustatten beschlossen.
Nach einem kurzen Marsche waren die
Vier in der Wohnung der bekannten
Wahrsagerin angekommen.
(F-rtkevung folgt.)
Die Pferdeseuche.-Wir haben schon
zu Ilderholleir Malen üter die Ausdehnung,
wrlche eine neue Pseedekianlhel in verschiede
nen Groß-Siädien gewonnen, teetchtet. Die
Symptome sind überall dieselbe > Anschwellen
dir Hinterbeine, leisen de Auges und Appe
tillosigl-il. Die Krankheit nimmt nur sebr
seilen einen todilichen Verlans und nach eini
gen Ruhetagen find die Thieee in den meiste
Fallen wiederhergestellt. Die Herren vokio
der Eisenbadnen. sondern auch in nahe Land
tisteikicn epidemisch ansgewrieir ist, und während
die Einen behaupien. eine Art In^uenza,
Pinlepe bezeichne, sagen Andere, i sei ei ra
ta datische Fieber, und dritte endlich geste
den, keine Erklärung für die Krankheit zu wis
sen , sie behaupien e mit einer neuen Krank
heiiS-rscheinung zu ihu zu hade, „ welche
die Wissenschaft bisher noch nichts die,
Ein: Eigenihümlichlett dir Kranlhelt ist, daß
fungr Tbl"', oder Thiere unler acht oder neun
ergriffen erden, außerdem sind Stuten eni
ger empfänatlch für die eankheit al Hengste
und Wallache.