Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, February 19, 1874, Image 1

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    AMs-Zkitung
Jahrgang 8.
vi
Veaasyldauische StaatSzeitg,
ck. (ZLOK<ZI Ri?l>L, Lo 19,
erspelnl jeden Donnerstag, und lostet O2.VV
per lihr, zahlbar innerhalb de Jahre, und
82.ZV na Beifluß de Jahrgang,
Elnzelne Sremplaren.S Gent per Stuck.
Keine Sudscrlptione werde für wentger
I sech Monaten angenommen; auch lan
Niemand da Blattabdestesten, di alle Rück
stünde bezahlt sind.
Md- Um die Adresse einer Zeitung zu er
dl neue Adresse mittheilen.
Die größte Verbreitung.
E t aal - Z
lung. diete deshalb die deste Gel?genhei,
Anzeign de Staate eine
Uli' larMBt tirralatil,.
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Anzeigen erden eingirückt wie folgt!
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Assignie S-Änzelgen 82.00
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Alle Anzeigen. lZeilen nicht üder-
Slmückungen 1.00
Miellen ts Sent die Zetir für die
Heiratbs-, Tode-Anzeigen,
Danl - Abstattn u.s. 00 St.
Alle Briese, Mittheilungen >c. müssen
.f. (rt'ol'M liiststt i',
P.O. Ilox I
I'.V,
Agenten
der
Prnnsylvanlschen Staats-Zeitung.
Pennsylvania
Allegheny.—Val. Hoffm a nn,470 Ohio Str.
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j>anc.ille j Brorg Villsack.
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Read i n g, P a.
Reiser und Heintze'< beste Bier, oe
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,u daden.
Readin, November 28,4872—11.
Harrisburft, Pa., Ovirnerstag, Februar I, I7?.
Schweizer
-M0,,,' - Aille, s.
Eln ?öcing!asvvll davsn drtimai dcS Tag
Dyspepfia, Lcberleiden
uud jeder Art
Ullverdaulichkeit.
Sin gute Meainmiit gkA>n Polienlronb
beiten, ein teilst,,, losiiaente,. tonisch
Mittel, das beste Housmttiri geflen olle ne
toöhnlich ln gamilie oelimmende ronlbel>
S mach, ppelil, sioik, d!i
Pe,bauogO'ilone. -nt -idrlii in wunbcida.
m'nichi'ich >t'irnoidotiMt bei
Dabei ist es sebr anqencbm
zu nehmen.
Zubereitet ausschließlich von
Arnold Koch,
Birmiiistli,, P,.
Ä ai 29. tS7Z-11.
Friedrich Machlk's
Bierbrauerei,
Marietta, Pa.
Relift m den neuesten
den. ÄuStrörliqe Bistillunoin weitln'rrmvt
bisoegl. Um genelgtin Zuspwch bittet,
?riricl, Maulte,
Moiietta, Po., lanuoe 8, 11,
Friedrich Mischer,'
praktischer
Wrmachei
Taschen- k Wanduhren
Friedrich Mascher,
Lauer s
Brauerei,
Ehestnut Straße, unterhalb der Drillen
park Lager Pier Prancrei,
Ecke Nord 3te und Walnut Straße,
Neading, Pa.
Dampfkraft in allen Abtheiln, rn
Vorzüglichste Malz-Getränke
Lagerbier, Braun Staut, Porter Ale
Flaschen, und Ale aus Fässern
'" Friedrich Laurr,
Reading, P-, Mai 15. IS7Z-lf.
Fragt nach
Rothem Pferde - Pulver,
wen Krankheit auibricht.
griffen ist, folgt den Anweisungen, welche
tD-ntsch nnd Englisch, jedem 2i) und 40 Cent
Packet betltegen. giir da Geflügel mische
man e in da und da gultee.
guen- und Edemtkaiien-Smporlnin in Mllion,
Pa. Fall Euer nächster Apotdet oder Kaus
laarn da Pulver nicht fübr, so laßt ihn dafür
von Lieh und Geflügel erden „aeschickt.
Mtllo, Pa., Novemder K, 1873.
Gottlieb Jung,
B rla r
b.a
übrigen Dell llmsci Vier rinma? zu vcrkc
sie. Da vi er empfieblt sich
selbst.
Hierher geschaut!
Das Süd-Seite Kupfer- und
Eisesblech Depot!
ZNathem Wle,
Händler t
Oesen,Kupfer uudZinn
Waaren,
Stro. SIS Earson Str.,
Süd-Seite, Plitidurg, Pa.
Viie, Dk U, N. '
Porste.
Entlastung ans das amerikanische
Stimmrecht.
PH. E. Ranninger.
Baiioott.
Die in nachstehende jtersrn ausgesprochene
Pennlvioanien, in weicher grwtp drt" ehr' Vir"
te gleiche Adstchien zur Rose gelangten. Der
Peesasser will indessen hoss.-n, tri d,m euge
-ogi!N Gentst-tn unsere,repudlilantichen eon
friiiich danotiächitch mehr durch e moralische
Krnst des Boites, al duich gesepiiche gormen
bedingt wird.
Dr frech enthüllten Eigentliche Hirt,
Und Heilchelei mit schmeichrlndem Grkiümwe
Die Hand znm falschen Händeteucke kehrt,
Dort, woosi Roth und Armuth odgemageri.
DaRlchliiböhaia,>itm Od rauscht,—
Dort, wo dr Land, Wohl nicht ia drr Waagc
Bei unsein Wahlen wehr zum Grundstein liegt,
Parlitgew-11-wer stellt eS och in israge ?
Die and're nur um ihre Mach! bekriegt,
Dort, wo das Herz nur in drr karten Rinde
Der ohne Scheu gelrag'ae H-Hsucht schlägt.
Und dlos der Wunsch nach reicher AmlcSpfrünte
Dort, wo die Gleißncrei in ganzer Länge
Die g'rade schlichte Redlichkeit umschleich,,
VcrsolgungSsüchiig srinen Bürgern zeigt,
Wo gremdenhast den neiderfüllten Busen
In welchem weder Lied' noch Wahrheit lebt,
Wi- ? dazu soll auch ich, die Ilar vor Augen,
steag' ich, dem lrug' al diencndWertzeug steh'n.
Um >d stet mit Triumsd gekrönt zu seb'n?
Nein, ftft btlchlosseii sri c, ich cntsage
k'uillelon.
Ds Goldkoffer.
' e Novelle
'dre Hugo,
li,
Streich.
, Abreis. Arth'
rächt, da
Näh. Ulm Hofens
„Am Sonntag
und neun Uhr fahr
' ' ' Banquier Ober
mann von di.r au 5.,
Ulmbofen. obne.twa-,-
tn eta.m leichten ' '
or d.r Stelle, wo sich
AUHosen abzweigt, strauh.
das Pferd, rbenso bekam r,
nen heslige Stoß von
der Besitzer rssrlbrn gcnötdi^
zusteigen, um nach vre Ursachi^"
Derselbe war kaum abgestiegen. '
te bei der Untrisuchung, die
vollständige Dunkelheit der H '
war an diesem Abend bedeutet
Wolken bedeckt sehr erschwert O
kaum dao Hinderniß, einen, wie e sch.
absichtlich quer über den Weg
Baumstamm, erkannt, al plötzlich s
Man mit vollem Bartwuchse und gt
schwärztem Gesicht au dem Gebüs,
hervorspringt, den Herrn Oberman
von hinten packt und ihm tn jedenfalls
stark mit Ehlorosorm getränkte Taschen
tuch drrmaßrn übrr Nase und Mund
preßt, laß derselbe bewußilo umflnlt.
Der Betäubte ist nun hierauf seiner
sämmtlichen Baarschasl, seiner Uhr,
Kette und Brieftasche beraubt worden.
Als Herr Oberman wieder zur Besin
nung kam, sah er sich Hilst allein Im
Walde, da sein Wagen und Pferd cben-
E erfüllt diese neue Verbrechen die
Uugegend von Allhosen um s mehr mit
Schrecken, als Ulmhosen, wie wir schon
kürzlich miithetltrn, erst kürzlich in Un
ruhe versetz! wurdr. Man vermuthet,
daß ter Verbrecher ein kühne Mitglied
jener Pascherbande ist."
Im Jaseratentheile desselben, Blatte
fand sich außerdem noch folgende von
dem Banquier Obermann unterzrichnrle
Annoupr:
„Fünfhundert Thaler Belohnung
sichere ich Demjenigen zu, ter mir grnü
gende Vertachtsspuren über den Mann
geben kann, der mich am vergangnen
Sonntag Abend auf dem Wege o„
dem Waldhause nach Allhvse augesal
len und beftohlen hat, daß ich ihn g.
rtchtltch belangen kann. Erlange ich
außerdem die tn der Brieftasche enthal
tenen Wertpapiere (Wechsel), die nur
für mich, dem rechtmäßigen Besitzer, von
Werth sind, teder, so füge ich rr oben
ausgrsetztenSumme auch noch denWerih
der wiedererlangten Gegenstände hinzu.
F Obermanrk, Barquier."
Daß diese Annoncr auch eine geeicht
ltche Aufforderung mit annähernder An
gebe der Persönlichkeit, die jedoch aus
diese Slgaalement diu schwerlich e
-millelt werden konnte, da der Banquier
durch die Schnelltgkett des Angriffs, s
wie durch die etngrtrelene Dunkelhrtl
speztrllere Angaben nicht zu machen wuß
te, folgte, kann flch der Leser leicht den
ken.
Cs blieb Alle natürlich ohne Erfolg.
Eine Woche später sant flch wieder
eine von Obermann.erfaßte Annonce
in demselben Blatte. Sie lautete r
Ausruf!
„Deijenige unbekannlr Mann, der
mir den ononpmen Brief unter risü
guirq der mtr gestohlenen Gegenstände
zag schickt bat wird, hierdurch aufge
sordrrt, sich ungesäumt mit der Briefta
sche und deren noch oihanverrem Ja
halt bet mtr einzustellen. Ich vrrsprr
che tdm, außrr der gefundenen und be
haltenen Summe Gelde, auch nord die
ausgeletzte Belohnung dafür; eben so
versichere ich temselben auf mein Ehren
wort, aß ick>, wenn er mir meinen
Wurrsld erfüllt, von jeder strafrechtlichen
der Angelegenheit abstehen
F. Obermann, Banqutrr."
Anch dieser Aufruf schien ohne Er
folg zu sein, denn er wiederholte flch
noch einige Male ohne Veränderung.
Ungefähr anderthalb Monate später
stand vor dem Eingänge zu dem Garten
de Watthause ein junger Mann, tn
dem wir sofort Arthur Falkening wieder
erkennen. Seine Augen blickten sor
schend und beobachtend umher und blte
Ken Immer und immer wieder an dem
Waldbaus hängen. In diesem herrschte
eine seltsame Ruhe. Die grünen Ja
lonflen waren fest geschlossen, daß kein
Sonnenstrahl in die Räume zu dringen
vermocht hatte. In dem Wege nach
der Ras-nbank wucherte Gras, ebenso
breitete flch eine grüne Fläche über de
Platz bei der Eingangspforte, ein Z-i
-che, daß schon seit längerer Zeit Nie
mand diesen Weg betreten habe. Ob
gleich der junge Mann durch diese Ben
bachlungen hätte überzeugt sein müssen,
baß das Haus von seinen Bewohnrrn
erlassen sei. zog er och einige Male
die weiihin dröhnende Thorglocke, bis
i ihm zur schmerzltchrn Gewißheit wur
de, daß keine Menschenseele mehr hier
lebe. E war ihm wie ein Traum, als
die seltsamsten Gedankenrombinationrn
hinler seiner Stirn ihre Wechsrllaus
der Familie geworden? Welche Beweg
gründe mußten so bedingend aus sie ein
gewirkt haben, um diese Hau zu mrt
den? Hatte sie der Banquier zu diesem
Schritte getrieben, hatten andrellmstän
de etnrn so starken Einfluß ausgeübt,
daß dir Famtlte diesen Schritt hatte thun
müssen?
Alle diese Gedanken kreuzten flch in
Arthur. Jitzt trat ihm aber auch sein
eigen, Verhältniß vor die Augen; er
mußte sich gestehen, daß da rein freund
schaftliche Gefühl, da Mitleid, welches
er für die so unglückliche Familie gehegt
hatte, tner tieferen Regung da Feld
girSum hatt; er vermechte sich nicht
mehr wegzuläugnen, daß da Bild Ve
rena tn unauslöschlichen Zügen vor
ihm stand, und daß ihn der Verlust nicht
nur empfindlich berühre, sondern ihn
sogar—schmerze.
Darüber war die Zeit dabin geflri
che, ohne daß er e ahnte. Da schreck
te ihn plötzlich ter Gesang einer volltö
nenden, kräftigen Männerstimme au
seinem dumpfen Hinbrüten. Der Ton
der Stimme wurde mit jedem Augen
blick ernehmlicher, al er sich umwen
bete und dem Nahenden entgegenschrttt.
Dort bet der Ecke, wo flch der Weg nach
Imhosen abzweigt, erblickt Arthur den
Sänger. Dieser brach sobald er Ar-
Thür gewahrte, seinen Gesang plötzlich
hielt die Hand schützend übrr tte
und blieb stehen, al ober sich
r die Person Arthur vergewissern
de. Arthur war ebensall stehen
Hben; auch er blickte den Laadmann
tiefere Jnlerrsse an, wie der
Glanz seiner Augen be-
drüben
Sie nicht hier
dem Landmann, nach
w.cheltV den Beiden ge-
llunb!" antwortete
die l'd' begierig, über
wollen SiW""' 6°" zuhören...
Was ik">b'ungen machen?"
da sollen U weiß,
g. an Ant.mTa-
Fräulein 'am
ml. da ud bracht.
Dank """""
eezähl. mir abstatte. Ste
s.lber kommen hatten
ein. Reise S'- schnell
ich dachte mir
te nun gern wissen, U"' "01l-
Ich da Geld bekam wosür
auSwetchend fiab Ihr
dI, und wenn Sie noH bte Mä
te lönneu Nicht find,
muß Alle Herana >, da
lieber." sieg ich
„Da war ganz
gehandU, doch weiter^Jhnen
„Gleich am Tage darauf kam nun ti
Aufforderung tu die Zelkung. Derjenige,
der den Räuber oder Berdachtaspueen
anzeigen könne, solle s>oo Tha!ee Be
lchnung bikommrn. Sie können den.
ken. daß er mlr nicht so ganz wohl zu
Muthe war, renn e blieb doch möglich
daß etwa verrglhen werden könnte, ob
gleich ich alle Vorsicht angewandt hat,
mich unkenatltch zu machen."
Der Bauer erzählte nun Arthur den
Vorfall wie wlr ihn bereil in seinen
Elnzelhlkien au dem oben angegebenen
Zilungberlcht kennen.
„Ich tanke Euch nvchmal für Euren
Dienst I" sagte Arthur, ol der Spee.
er geendet hatte. ..Wa Ist aber au
Verena und dem alten Wollmann ge.
worden?"
„Ja, das lst so eln Dtug, Herr l Weiß
der Teufel, wa dt G.darmen und
Br-nztäger plShllch packt. I Z., Tag.
nach dem nrchstSberten sie noch einmal
die ganze Umgegend, horchten überall,
forschten und fragten und kamen Heidt,
sir Gelegenheit auch in das Walthaut.
Hier muß nun Etwas nicht ganz rlchttg
gewesen sein. Man sagte, die Grenz,
läger hätten Inen Verwundeten in dem
Walthause gefunden, dann sei e auch
mit dem Namen de Alten ntch, ganz
richtlg kurz und gut, man mußte Et.
was gegen die gamllt. laben, denn man
slhte einen Wachtposten In da Haid
hau. Trohdem war an einem der nach,
sten Tage da Waldtaus leer."
„Ohne daß der Posten etne bemerkt
hätte?"
Ho, ha, der hätte tbenso wenig w e
zwanzig anlere etwa merken können!"
„Wie so?"
„3 sehen Sie, daß ist eben das
Ding! Nur wenige Leuten tn Ulmho
sen wissen, daß zwische.i ter alten Kl,
strrruine im Walde und dem Waldhause
-in urilerirtischir Gai-g ist. Nun wuß
te der Pa'chmajor, der alte Jnvalior im
Hirienhause, der von Verena, wie ich
Ihnen ja erzählt habe, sehr oft untei
stützt und eiquickt worden ist, von dem
alten Gaugr und hat sich jedenfalls durch
denselben gewagt denn in der letzten
Zeit war er wieder so ziemlich aus den
Beinen—und Wallmann den Weg ge
zeigt, auf dem sie fliehen konnten."
„Sagen S >, kann ich ten Invaliden
sprechen?"
„Nein.tc ist nicht gut möglich,d-nn
drr Alte ist mü er Familie ebensall,
verschwunden!"
„So wissen Sie weiter Nicht ?"
„Nein, Herr!"
„Sie wissen auch nicht, wer der Frem
de, der Verwundete war, der dort gefun
den worden ist?"
Der Bauer blickte Arthur fragend an
und zuckte dann, wie um eine Antwort
rrlrgrn, te Achseln. „Ja, da, ist so
ein Ding,..ich lanns nicht behaupten,,.
Mtt Dämonsgewalt packte Arthur auf
einmal ein sonderbare Gefühl, daß er
unwillkürlich nach dem Herzen greisen
mußte.
Warum hatte hm Verena tte Anw,
senhelt de angeblichen Fremden ver
schwiegen? In welcher Beziehung stand
derselbe überhaupt zu dergamiiie ? Noch
ehr aber al diese beiden Frage fol
irrte ihn der Gedanke, al r daran
dachte, daß ihm schon einmal eine räth
selhafte Person bri seinem ersten Zu
sammentreffen mit Verena begegnet war,
die in einem ziemlich vertrauten Ver
dältntß zu dem Mädchen stehen mußt,
da er Verena mit Du angeredet nnd
ihr sogar eine Drohung zugerufen halte,
als er fortgegangen war.
Dies plötzlich auftanchend Erlnne
ruog, verbnndea mit der soeben empfan
genen Nachetcht, versetzten Ihn in ine
außergewöhnliche Aufregung. Er packte
den Bauer fest am Arm.
„Sie wissen er der Fremde war....
Sie müssen r mtr sofort sagen l" rief
„Ich wriß , nicht, Herr, wie ich Ih
nrn schon sagte, ich vermuthe nur."
„Dana sprechen Sie Ihre Verum
,,E muß der Anführer der Schmugg
ler gewesen sein!"
„Und wer Ist da?"
„Seinen eigentlichen Namen hat bl
jetzt noch Niemand erfahren." Mit
leisrr Stimme setzt er dann hinzu, nach
dem er flch vorsichtig umgeblickt hatte
„Wir nannten ihn gewöhnlichWiliiaml"
Willtam! So halte Verena ja auch
den gehetmnißvollen Fremden genannt.
Wer war dieser William?
Arthur drückte dem Bauer noch ein
Goldstück in die Hand und sagte dann :
„Lassen Sie mich jetzt allein... lei
det mich nicht länger an diesem Ortet"
7.
Srltsamc Nachrichten.
Der Gang unserer Erzählung versetzt
un in das Comptoir von Arthurs Va
ter in Bremen.
Der aus da anfgeschlagrne Grheim
buch trr girma Falkening fallend Son
nenschein war zwar durch die grünen
Gazefenster etwas gemildert, dennoch
aber stark genug, um durch sein grelle
Auslreffen die Avgea de aus da Buch
Blickende , blenden.
Der Ches de Hause schien e zu füh.
len. ohue sich In seiner Zerstreuung er
eigentlich,, Ursachen bewnßt zu sei,
denn rhrmal tltck, er von seinem
Nro. I.
Buche auf und starrte gerade hinein In
da tntenflve Sonnenlicht, oder er fuhr
stch mlt der Hand über tlr stark It
Schwtlßiropsen destple Stiine, bis er
endlich da Buch mit einem heftigen
Schlage zukloppte, daß der greise Buch
kalter an dem andern genster de klelnen
> Eomptotr zusan menfuhr und tuen
Augenblick mll a,gwöhitcha Blicke nach
I s-lne-i Ehef. der eben da Buch in da
dopp-lt verschließbar gach de seuee
festen Geldschränke fchod und den
Schlüssel esselben abzog, kopsschültelnd
hiaüberbltckle.
„Betese angekommen?" fragte der
Eb'f. al er seinen Ploh wieder etnge
nommen hatte.
Indem der Angele, I, Frag b.
aniwoelete, konnte er nicht uak.elaffen,
die er Perücke über da Hacr nach voin
zu streichen.
„Woher >"
~Au Hamburg. London und Aug
bürg." entgegnete ihm dieser in dem lrock
neu Geschäft,one, der während der Ab-
Wickelung der geschäftlich Angelegt,
heilen in dem Hantlunghause einge
führt war. Dabei sprißle er di Kielfe
der. die sowohl von dem Shef, al von
dem Buckhalter noch nicht mit der mo
kernen Stahl, ve,lauscht worden
war, nach der Wand zu au, ergriff
hieraus die I,r-its geöff >ien Briefe und
überreich!, st dem Ehes.
„Bon B.deutung s" fragte dieser, al
er sie in die Hand nahm.
„Ja!" antwortet- der Buchhalter
mi: Kopfnicken und seruazelter Stirn;
dann strich er wieder mit der einseitigen
Handbciregung die Haare der Perrücke
von hinten nach vorne, faltete die Hände
über dem zug.llappt.n Eoatobuche und
b-odachtete seinen Chef um bei de je
densall folgenden ustrag sofort bereit
zu sein.
„Hamburg und Lo, von werdrn esse',
taiei, Valeria!...Schi,ibe es den Leu
ten ! sagte Falkening. nachdem er den
Inhalt ter beid.n eisten Briese überflo
gen halten, diese hinlegt und den Veit
ten, aus Augsburg da ieten, zu Hand
Durch jahrelanges Zusammensein
und Gewöhnung batte sich der Buchhal-
Ire so in die Eigenheiten unv Gewohn
heiten des Prinzipals geschickt, daß er
sich schließlich zu einer lebendigen
Schreib- und Rechenmaschine augehll
et hatte, die auf de Winkte bebieien
den Herrn grhorsamte. obgleich er e
nicht nöthig gehabt hätte, denn wenn
diejenige, wenn dl'jentgen, weiche ia dem
Dnchhalier nur den Diener de Hause
erblickten, in dem Inventarium hätten
nachsehen können, so würden sie aus dem
Eaffacoato unier den aarsummen, wo
mit das Geschäft begründet worden war,
de Name de Buchhalter vor drr
gleich großen Summe, wie die seine
Herrn, gesunden haben. Da Unterge
ordnete seiner Stellung fühlte aber der
Bachhalter, indem er vor ter Welt te
sen Posten bekleidet, obgleich er An
sprüche aus seinen EompagnlonStttel
hätte machen können, nicht In etnem sol
che Maße, wie man hätte vermuthen
sollen, da er weniger geisttg befähigt
mar. al sein Chef. Auch jetzt zeigte
sich da wieder, denn kann, hatte th der
Prinzipal den Auftrag erlhetl, al auch
schon die Kielfeder über da Papier
knarrte uad er in dem üblichen knezen,
tnapprn GeschäftSstpl, über dessen Ein
zelheiten keine Frage war, die Briefe be-
Falkening hatte auch den dritten Brief
Überlesen.
„hm., hm !" brummte er von sich hin.
„Es kann vielleicht doch noch Etwa au
dem Jungen werden... er hat praktische
Geschick, das Ist nicht zu leugnen, Vale
ria !"
Der Angerusenr blickte von stimm
Briese auf.
„Arthur hat also die Compensation
mit Muntltnger zum größten Theil zu
Stande gebracht."
„Aber nicht ganz!"
"Ja, das ist eben die Dummheit von
Arthur. Da schreibt er: „Ich konnte
nnr so wett vorgehen, weil mir der ohne
hin schon unglückliche Mann so viel
Mitleid einflößte, daß ich nicht umhin
tonnt, al da Drittel der Summe dem
Manne noch vorläufig zu lassen"....Mtt.
letd...Mitleid Wie kann man mit
e'nem Baakerotteur nur noch Mitleid
haben? Ehre verloren-und die bat je
der Bankerotte! verloren—Alle verlo
ren !... Unflnn! Wa kaufe ich mir für
das Mitleid?'
„Du mußt aber doch zugestehen, daß
Du den fraglichen Posten schon ganz
und gar ausgegeben hattest j"
„Das ist schon wabr....und was wäre
es auch gewesen? Glaubst Du, daß wir
die Summe gespürt hätten?.... I kaun
mich aber doch ärgern, daß Arthur, er
GeschästSnachsolger der Firma Moritz
galkeniog, noch zu sebr von den moder
nen Alfanzereien geplag, wird und da
bei so weich ist, wie Butter an der Sonne
....Hätte er auf seiner Forderung richtig
bestanden, so wäre die ganze Summ
comvenfirt worden, so aber....
Sin dreimalige Klopfen an der Thür
unterbrach die Srgrießnngrn des Hess,
dessen Her, durch Zahlenkram und v,.
Rechnung mit einer harten iktsrtate um
geben war.
„Herein I" rief er lt finstere Ge
ficht.
In der Thür ,richten die lange, >
gere Gestalt de Beamten Klaumaun.
galkentng stand von Pi,g
ans nnd begrüß, den ,gek,..n.
(Sortsednng ftg.)